[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen mit zeitlich
unterschiedlichem Fadenbrauch, insbesondere Strick- und Wirkmaschinen, mit einem
den Faden schlupflos fördernden, drehbar gelagerten Fadenlieferelement, dem Fadenleitelemente
zugeordnet sind und das mit einem drehzahlregelbaren elektrischen Antriebsmotor gekuppelt
ist, mit einem im Fadenlaufweg hinter dem Fadenlieferelement angeordneten, auf den
von dem Fadenlieferelement kommenden Faden einwirkenden Fadenspannelement, das beweglich
gelagert und mit einer die Fadenspannung bestimmenden Vorspannungskraft beaufschlagt
ist, wobei zwischen dem Fadenspannelement und wenigstens einem Fadenleitelement eine
Fadenreserve ausgebildet ist, deren Größe durch die jeweilige Stellung des Fadenspannelementes
bestimmt ist, sowie mit die Drehzahl des Antriebsmotors abhängig von dem Fadenverbrauch
des Fadenverbrauchers regelnden elektrischen Regelmitteln.
[0002] Beispielsweise bei Flachstrickmaschinen führt der die Nadelschloßteile tragende und
mit diesen die Nadelbewegung steuernde Schlitten eine hin- und hergehende Bewegung
über die wirksame Breite des Nadelbettes aus. Um den Faden ordnungsgemäß in die Haken
der ausgetriebenen Nadeln einzulegen, muß auch der Fadenführer entsprechend hin- und
herbewegt werden. Im Bereiche seiner Bewegungsumkehrstellen macht der Schlitten bezüglich
der jeweils zuletzt strickenden Nadeln einen Überhub, während dessen Dauer kein Faden
verarbeitet und damit von der Fadenquelle abgenommen wird. Außerdem erfährt die Länge
des Fadenlaufweges zwischen der ortsfesten Fadenquelle und dem eine lineare, hin-
und hergehende Bewegung ausführenden Fadenführer eine dauernde Veränderung. Um zu
vermeiden, daß sich hierbei aus dem jeweils zeitweilig überschüssigen Fadenmaterial
eine Schlaufe bildet, wird in der Praxis ein sogenannter Fadenspanner verwendet,
der das nicht benötigte Fadenmaterial solange in eine Fadenreserve aufnimmt und es
in dieser unter Spannung hält, bis nach Abschluß der Umkehrbewegung des Schlittens
und des Fadenführers die erste Nadel wieder strickt bzw. die gebildete Fadenreserve
zufolge der im weiteren Bewegungsverlauf wieder größer werdenden Länge des Fadenlaufwegs
zu dem Fadenführer aufgelöst wird. Grundsätzlich ähnliche Verhältnisse treten bei
der Herstellung von Socken und Strümpfen mit Ferse und Spitze auf Kleinrundstrickmaschinen
auf, wenn der Nadelzylinder zum Stricken der Ferse oder der Spitze im sogenannten
Pendelgang in Umfangsrichtung hin- und herbewegt wird.
[0003] Diese Fadenspanner arbeiten mit Fadenbremsen und haben den grundsätzlichen Nachteil,
daß sie keine gleichbleibende Fadenspannung gewährleisten können. Dies hat zur Folge,
daß die Maschengröße unterschiedlich wird, mit dem Ergebnis, daß bspw. so hergestellte
Socken und Strümpfe unterschiedlich lang werden und deshalb nach der Fertigstellung
paarweise auf gleiche Länge sortiert werden müssen.
[0004] Mit einer Fadenbremse arbeitet auch eine aus der FR-OS 2538 419 bekannte Fadenrückholvorrichtung
für Flachstrickmaschinen oder im Pendelgang arbeitende Strumpf- oder Sockenstrickmaschinen,
bei der die Fadenspannung auf dem Fadenlaufweg zwischen einem feststehenden Fadenleitelement
und dem Fadenführer abgetastet und eine in dem Fadenlaufweg vor dem feststehenden
Fadenleitelement angeordnete Fadenbrems- und -rückholeinrichtung derart verstellt
wird, daß die Fadenspannung an dem Fadenführer näherungsweise innerhalb eines vorbestimmten
Schwankungsbereiches bleibt. Abgesehen davon, daß diese mit von dem Fadenabtastelement
gesteuerten Grenzwertschaltern arbeitende Einrichtung nur eine sehr unvollkommene
und grobe Beeinflussung der Fadenspannung gestattet, muß der Faden von den Nadeln
selbst über die Fadenbremse von der Spule abgezogen werden, so daß der Faden nur
mit einer verhältnismäßig großen Fadenspannung verarbeitet werden kann. Außerdem
können Störungen der Fadenablaufverhältnisse von der Spule die Gleichmäßigkeit der
gestrickten Ware beeinträchtigen.
[0005] Diesem Nachteil ist bei einer aus der US-PS 3962 891 bekannten Fadenliefervorrichtung
für eine Flachstrickmaschine,von der die Erfindung ausgeht, dadurch abgeholfen,
daß sie ein im Fadenlaufweg der Fadenspule nachgeordnetes, den Faden schlupflos förderndes,
drehbar gelagertes Fadenlieferelement aufweist, das von einem elektrischen Antriebsmotor
angetrieben ist und den Faden dem Fadenführer und damit den Nadeln zuliefert. Die
Anordnung ist dabei derart getroffen, daß mit den Antriebselementen des Schlittens
und des Fadenführers der Flachstrickmaschine Weggeber verbunden sind, die für die
jeweilige Stellung und Geschwindigkeit des Schlittens und des Fadenführers kennzeichnende
elektrische Signale abgeben, mit deren Hilfe der Antriebsmotor des Fadenlieferelementes,
unter Berücksichtigung der sich bei der Hin- und Herbewegung des Fadenführers ergebenden
Veränderungen des Fadenlaufwegs zu dem Fadenführer, entsprechend dem zeitlichen Verlauf
des Fadenverbrauches gesteuert wird. Dazu liegt der Antriebsmotor als Stellglied in
einer elektrischen Regelschleife, deren Führungsgröße durch die erwähnten Signale
gebildet ist. Um zu vermeiden, daß während der bei der Bewegungsumkehr Fadenführers
auftretenden Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen des Antriebsmotors Fadenspannungsschwankungen
auftreten, die wegen der trägen Masse des Antriebsmotors durch Änderungen der Drehzahl
des Fadenlieferelementes nicht ausgeglichen werden können, ist dem Fadenlieferelement
im Fadenlaufweg ein Fadenspannelement nachgeordnet, das beim Nachlassen der Fadenspannung
vorübergehend eine Fadenreserve aufbaut, die im weiteren Betriebsablauf jeweils wieder
abgebaut wird. Dieses Fadenspannelement ist in Gestalt eines um eine ortsfeste Drehachse
dreh- oder schwenkbar gelagerten Fadenführarms ausgebildet, der endseitig eine Fadenöse
trägt, die im Zusammenwirken mit feststehenden Fadenleitelementen einen etwa V-förmigen
Fadenlaufweg erzeugt. Der Fadenführarm ist im Bereiche seiner Lagerstelle mit einer
einenends ortsfest verankerten Spiralfeder gekuppelt, die auf den Fadenführarm eine
einstellbare vorbestimmte Vorspannkraft ausübt, welche die Größe der Fadenspannung
bestimmt. Der Anbau der verschiedenen Weggeber an der Flachstrickmaschine erfordert
Eingriffe in die Maschine. Darüber hinaus sind diese Weggeber notwendigerweise deshalb
aufwendig, weil sie die gesamte Hubbewegung des Schlittens und des Fadenführers über
das häufig verhältnismäßig lange Nadelbett erfassen und obendrein zumindest teilweise
entsprechend der Breite des jeweils gearbeiteten Warenstückes einstellbar sein müssen.
Da der Antriebsmotor des Fadenlieferelementes lediglich in starrer vorgegebener Abhängigkeit
von der Hin- und Herbewegung des Schlittens und des Fadenführers gesteuert ist, sind
die Abstimmung und die Einjustierung der einzelnen Glieder der Steuerkette kritisch.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen mit zeitlich unterschiedlichem Fadenverbrauch,
bspw. Flachstrickmaschinen oder zeitweilig im Pendelgang arbeitende Rundstrickmaschinen
etc. zu schaffen, die es gestattet, ohne Eingriffe in die Maschine eine Fadenlieferung
mit konstanter, beliebig einstellbarer Fadenspannung auch unter Betriebsbedingungen
zu gestatten, under denen etwa im Zusammenhang mit der Bewegungsumkehr des Fadenführers
einer Flachstrickmaschine oder des Nadelzylinders einer Rundstrickmaschine eine vorübergehende
Schlaufenbildung des Fadens oder das Auftreten übermäßiger Fadenspannungsspitzen
sicher verhindert sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Fadenliefervorrichtung erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenspannelement mit einem Meßwertgeber gekuppelt
ist, der in Abhängigkeit von der innerhalb eines Arbeitsbereiches erfolgenden Verstellbewegung
des Fadenspannelements ein für dessen jeweilige Stellung und/oder Bewegung kennzeichnendes
Signal an eine den Antriebsmotor enthaltende elektrische Schaltung abgibt, durch die
der Antriebsmotor stillsetzbar ist, wenn das Fadenspannungselement bei einer Bewegung
im Sinne einer größer werdenden Fadenreserve eine Grenzsstellung seines Arbeitsbereiches
erreicht, daß anschließend an diese Grenzstellung des Arbeitsbereiches ein weiterer
Bewegungsbereich des Fadenspannelementes vorgesehen ist, in den das Fadenspannelement
bei nachlassender Fadenspannung durch die an ihm angreifende Vorspannkraft bei stillstehendem
Antriebsmotor bewegbar ist und daß dem weiteren Bewegungsbereich Fadenauflagemittel
zugeordnet sind, auf denen der von dem Fadenspannelement rückgeführte und unter Spannung
gehaltene Faden unter Ausbildung einer zusätzlichen Fadenreserve vorübergehend ablegbar
ist.
[0008] In der zusätzlichen Fadenreserve speichert das Fadenspannelement außerhalb seines
normalen Arbeitsbereiches anfallendes Fadenmaterial bei stillstehendem Fadenlieferelement,
so daß das Auftreten von Fadenschlaufen, bspw. bei der Bewegungsumkehr eines im Pendelgang
arbeitenden Nadelzylinders, selbsttätig vermieden wird, ohne daß dazu zusätzliche
Maßnahmen erforderlich wären. Dabei ist der Faden dauernd unter Spannung gehalten,
so daß immer einwandfreie Fadenlieferverhältnisse gewährleistet bleiben.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Fadenspannelement Teil eines die Fadenspannung
auf dem Fadenlaufweg hinter dem Fadenlieferelement konstant auf einem durch die Vorspannkraft
gegebenen Sollwert haltenden Regler, wobei der Meßwertgeber bei einer Bewegung des
Fadenspannelementes innerhalb des Arbeitsbereiches ein für die Stellgröße der Regelschleife
kennzeichnendes Signal an die als Teil der Regelstrecke arbeitende elektronische Schaltung
abgibt. Unter normalen Betriebsverhältnissen, bspw. beim Rundstricken oder während
der Schlitten der Flachstrickmaschine über das Nadelbett fährt, wird über das sich
lediglich innerhalb seines Arbeitsbereiches bewegende Fadenspannelement und den Regler
der Antriebsmotor des Fadenlieferelementes dauernd derart geregelt, daß die Fadenspannung
konstant auf die durch die auf das Fadenspannelement wirkende Vorspannkraft bestimmte
Sollwertgröße eingeregelt bleibt. Sowie der Schlitten aber seinen Überhub hinter der
letzten strickenden Nadel und seine anschließende Bewegungsumkehr ausführt, wandert
das Fadenspannelement unter der Wirkung der Vorspannkraft in den zusätzlichen Bewegungsbereich,
während der Antriebsmotor des Fadenlieferelementes stillgesetzt ist. Es holt den
nicht mehr abgenommenen Faden zurück und legt ihn auf die Fadenauflage auf, bis zufolge
der Rückbewegung des Schlittens der Faden wieder abgenommen und damit zunächst die
zusätzliche Fadenreserve aufgelöst und das Fadenspannelement wieder in seinen Arbeitsbereich
zurückbewegt wird. Sowie es in diesen eintritt, wird der Antriebsmotor des Fadenlieferelementes
wieder in Gang gesetzt und entsprechend dem Fadenverbrauch in seiner Drehzahl derart
geregelt, daß die Fadenspannung stets konstant gehalten ist.
[0010] Um bspw. eine Entscheidung darüber treffen zu können, ob der Fadenverbrauch lediglich
vorübergehend vermindert oder eingestellt ist, oder ob ein Fadenbruch vorliegt, ist
es zweckmäßig, wenn der weitere Bewegungsbereich des Fadenspannelementes durch einen
Grenzwertsignalgeber begrenzt ist, der bei eine Maximalstellung erreichendem Fadenspannelement
anspricht.
[0011] Abhängig von den jeweiligen Gegebenheiten des Fadenlaufweges zwischen dem Fadenlieferelement
und dem Fadenverbraucher, bspw. den Nadeln, greifen an dem Faden größere oder kleinere
Reibungskräfte an, die von Umleitungen durch Fadenleitelemente etc. herrühren. Wenn
deshalb der Faden von dem Fadenspannelement in die zusätzliche Fadenreserve zurückgezogen
wird, müssen diese Reibungskräfte überwunden werden. Es ist deshalb häufig von Vorteil,
wenn dem Fadenspannelement stellungsabhängig angesteuerte Mittel zugeordnet sind,
durch die die auf das Fadenspannelement wirkende Vorspannkraft um einen gegebenenfalls
einstellbaren vorbestimmten Wert erhöhbar ist, wenn das Fadenspannelement in seiner
Bewegung eine vorbestimmte Stellung erreicht. Diese Stellung ist zweckmäßigerweise
die vorerwähnte Grenzstellung des weiteren Bewegungsbereiches des Fadenspannelementes
oder eine innerhalb dieses weiteren Bewegungsbereiches liegende Stellung. In bestimmten
Fällen kann es auch zweckmäßig sein, diese Stellung noch innerhalb des Arbeitsbereiches
des Fadenspannelementes vorzusehen. Diese Stellung des Fadenspannelementes läßt sich
im übrigen konstruktiv einfach in der Weise ansteuern, daß mit dem Fadenspannelement
ein Stellungsgeber gekuppelt ist, der bei Erreichen der vorbestimmten Stellung ein
elektrisches Signal abgibt. Der Stellungsgeber kann zur weiteren Vereinfachung des
Aufbaus auch mit dem Meßwertgeber vereinigt oder durch diesen gebildet sein, welcher
ohnehin mit dem Fadenspannarm gekuppelt ist, um ein stellungsabhängiges Stellsignal
für die Regelschaltung oder zumindest dann ein Stillsetzsignal für den Antriebsmotor
des Fadenlieferelementes abzugeben, wenn das Fadenspannelement bei nachlassender
Fadenspannung seine Grenzstellung zu dem weiteren Bewegungsbereich hin erreicht.
[0012] Als konstruktiv zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn das Fadenspannelement einen
drehbar gelagerten Fadenführarm aufweist, der mit dem Faden gekoppelt ist und mit
dem ein die Winkelstellung des Fadenführarmes abtastender Meßwertgeber gekuppelt
ist. Dieser meßwertgeber kann an sich beliebiger, vorzugsweise berührungslos arbeitender
Bauart sein, doch hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Meßwertgeber ein
mit dem Fadenführarm gekuppeltes Winkelgeberelement aufweist, das durch fotooptische
Signalgebermittel abtastbar ist. Dabei kann jede zweckentsprechende, auch für das
statische und dynamische Regelverhalten des Reglers geeignete Übertragungsfunktion
des Meßwertgebers mit einfachen Mitteln erzielt werden, wenn das Winkelgeberelement
eine optisch abtastbare Spuren oder Kanten tragende Scheibe aufweist, von deren Spuren
oder Kanten wenigstens eine dem Meßwertgeber und zumindest eine dem Stellungsgeber
zugeordnet ist.
[0013] Wie bereits erläutert, ist es häufig zweckmäßig, beim Rückziehen des Fadens während
des Aufbaus der zusätzlichen Fadenreserve die auf das Fadenspannelement wirkende
Vorspannkraft zu erhöhen, um die auf dem Fadenlaufweg auf den Faden ausgeübte Bremskraft
zu überwinden. Sowie jedoch der überschüssige Faden aufgenommen und auf den Fadenauflagemitteln
abgelegt ist, entfällt die Notwendigkeit zur Beaufschlagung des Fadenspannelementes
mit dieser erhöhten Vorspannkraft. Auch ist es in der Regel nicht erwünscht, bei
der anschließenden Auflösung der zusätzlichen Fadenreserve wegen dieser erhöhten
Vorspannkraft eine entsprechend erhöhte Fadenspannung in Kauf nehmen zu müssen. Um
dies zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn die Mittel zur Erhöhung der auf das Fadenspannelement
wirkenden Vorspannkraft eine Einrichtung zur Feststellung des Bewegungszustandes und
gegebenenfalls der Bewegungsrichtung des Fadenspannelementes aufweisen und durch
diese Einrichtung die Erhöhung der Vorspannkraft lediglich bei bewegtem Fadenspannelement
ermöglicht oder bewirkt ist.
[0014] Abhängig von der konstruktiven Gestaltung des Fadenspannelementes und dessen Lagerung
kann die Vorspannkraft an sich auf verschiedenem Wege erzeugt werden. Sie muß lediglich
einstellbar sein und sollte tunlichst wenigstens in dem Arbeitsbereich des Fadenspannelementes
winkelunabhängig konstant sein. Diese Bedingungen lassen sich in sehr einfacher Weise
erfüllen, wenn das Fadenspannelement mit einem die Vorspannkraft erzeugenden elektromagnetischen
Drehmomentgeber gekuppelt ist, dessen abgegebenes Drehmoment - und damit die Vorspannkraft
- in sehr einfacher Weise durch entsprechende Beeinflussung der elektrischen Eingangsgrößen
verstellt werden kann. Dazu weisen die Mittel zur Erhöhung der Vorspannkraft dann
eine die Eingangsspannung oder den Eingangsstrom des Drehmomentgebers beeinflussende
Schaltungsstufe auf. Außerdem kann bei der Verwendung eines solchen elektromagnetischen
Drehmomentgebers auch gleich eine Einrichtung zur Feststellung des Bewegungszustandes
des Fadenspannungselementes vorgesehen sein, die eine ein Ausgangssignal oder ein
davon abgeleitetes Signal des Meßwert- oder des Stellungsgebers verarbeitendes Differenzierglied
aufweist.
[0015] Die Fadenauflagemittel, die das von dem Fadenspannelement in die zusätzliche Fadenreserve
zurückgezogene Fadenmaterial aufnehmen, sind entsprechend den geometrischen Gegebenheiten
des Bewegungsweges des Fadenspannelementes (linear oder kreisförmig) und der Menge
des aufzunehmenden Fadenmaterials zu gestalten. Sie müssen eine sichere Aufnahme des
Fadenmaterials gewährleisten und gleichzeitig eine einwandfreie Abnahme des Fadens
erlauben, wenn die zusätzliche Fadenreserve aufgelöst wird.
[0016] Bei der erwähnten Ausbildung des Fadenspannelementes in Gestalt eines schwenkbar
gelagerten Fadenführarmes ist es vorteilhaft, wenn die Fadenauflagemittel im Bewegungsbereich
des Fadenführmittel tragenden Fadenführarmes verteilt angeordnete Fadenauflageelemente
aufweisen. Diese Fadenauflageelemente sind zweckmäßigerweise auf wenigstens einem
konzentrischen Kreis um die Drehachse des Fadenführarmes angeordnet. Sie können mit
Fadenaufnahmemitteln, bspw. Nuten oder Rillen versehene Bolzen oder Rollen aufweisen,
wobei zumindest die Rollen drehbar gelagert und wenigstens dem zu dem von den Fadenführmitteln
zu dem Fadenverbraucher verlaufenden Fadenstück zugeordnet sind. Beim Rückholen des
Fadens in die zusätzliche Fadenreserve steht nämlich das Fadenlieferelement still,
so daß von dem Fadenlieferelement her kein Faden nachgezogen wird. Zurückgezogen muß
aber das Fadenstück werden, das von dem Fadenverbraucher, bspw. der zuletzt strickenden
Nadel, zu dem Fadenführarm verläuft. Um das Auftreten übermäßiger Reibung zu vermeiden,
ist es zweckmäßig, zumindest dieses Fadenstück über drehbar gelagerte Rollen zu ziehen.
[0017] Die Fadenauflageelemente können mit Vorteil auf einem an einem das Fadenlieferelement
tragenden Gehäuse angeordneten ebenen Träger einseitig vorragend angeordnet sein,
so daß die Fadenauflage leicht visuell kontrolliert und beim Auftreten von Fehlern
von Hand korrigiert werden kann. Da der Faden im Bereiche des Fadenführarmes auf
einem im wesentlichen V-förmigen Fadenlaufweg liegt, an dessen Scheitel die Fadenöse
des Fadenführarmes sitzt, sind die Fadenauflageelemente zumindest gruppenweise in
unterschiedlichem Maße von dem Träger vorragend angeordnet, so daß eine einwandfreie
Auflage der beiden zu der Öse verlaufenden Fadenstücke gewährleistet ist.
[0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Fadenliefervorrichtung gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht, unter
Veranschaulichung des in seinem normalen Arbeitsbereich stehenden Fadenführarms,
Fig. 2 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, in einer entsprechenden Seitenansicht,
unter Veranschaulichung des unter Aufbau einer zusätzlichen Fadenreserve in dem weiteren
Bewegungsbereich stehenden Fadenführarms,
Fig. 3 die Fadenliefervorrichtung nach Fig. 1, in einer anderen Seitenansicht, teilweise
aufgeschnitten sowie unter Veranschaulichung der längs der Linie III-III der Fig.
2 geschnittenen Trägerscheibe der Fadenauflageelemente,
Fig. 4 die Trägerscheibe für die Fadenauflageelemente der Fadenliefervorrichtung nach
Fig. 1, mit weggelassenen Fadenauflageelementen, unter Veranschaulichung der verschiedenen
Schwenkbereiche des Fadenführarms, in einer Draufsicht,
Fig. 5 die Winkelgeberscheibe des mit dem Fadenführarm der Fadenliefervorrichtung
nach Fig. 1 gekoppelten Meßwert- und Stellungsgebers, in einer Draufsicht und in einem
anderen Maßstab,
Fig. 6 ein Blockschaltbild der elektronischen Regelschaltung der Fadenliefervorrichtung
nach Fig. 1, und
Fig. 7 ein teilweise schematisches Schaltbild einer zusätzlichen Schaltungsanordnung
zu der Regelschaltung nach Fig. 6.
[0019] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Fadenliefervorrichtung weist ein Gehäuse 1
auf, das einen Halter 2 trägt, der zur Befestigung an dem Gestellring einer nicht
weiter dargestellten Rundstrickmaschine eingerichtet ist und in dessen Bereich ebenfalls
nicht weiter veranschaulichte elektrische Anschlußeinrichtungen für die im Inneren
des Gehäuses 1 untergebrachten elektrischen und elektronischen Bauelemente angeordnet
sind. In dem oberen Teil des Gehäuses 1 ist in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise
ein elektrischer Schrittmotor 3 angeordnet, der mit seiner Welle durch eine entsprechende
Öffnung in der Gehäusevorderwand ragt und ein auf die Welle drehfest aufgesetztes
Fadenrad 5 antreibt. Das Fadenrad 4 besteht aus einer auf die Welle aufgesetzten Nabe
5 und einer Anzahl mit der Nabe 4 endseitig verbundener, im wesentlichen U-förmiger
Drahtbügel 6, von denen jeder ein im wesentlichen achsparalleles Fadenauflageteil
7 und eine daran anschließende Einlaufschräge 8 aufweist. Alternativ kann das Fadenrad
4 auch in Gestalt einer Fadentrommel oder eines Stabkäfigs ausgebildet sein und eine
in Fig. 3 bei 7a angedeutete Endscheibe tragen, in der die die einenends entsprechend
der Anlaufschräge 8 abgebogenen Stäbe mit ihrem geraden Fadenauflageteil 7 verankert
sind, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist.
[0020] Dem das Fadenlieferelement bildenden Fadenrad 4 sind an dem Gehäuse 1 angeordnete
ortsfeste Fadenleitelemente zugeordnet, die aus einer an einem gehäusefesten Halter
9 vorgesehenen Einlauföse 10 und einer auf der Fadenauslaufseite des Fadenrades an
dem Gehäuse 1 angeordneten Fadenöse 11 bestehen.
[0021] Der von einer nicht weiter dargestellten Fadenquelle, bspw. einer Spule, kommende
Faden 12 läuft durch die Einlauföse 10 über eine an dem Halter 9 angeordnete einstellbare
Faden-Tellerbremse 13 auf das Fadenrad 4 im Bereiche der Anlaufschrägen 8 auf, die
die sich bildenden Fadenwindungen auf die Fadenauflageteile 7 der Bügel oder Stäbe
6 schieben, auf welchen sich somit ein aus einer Anzahl Fadenwindungen bestehender
Speicherwickel bildet, der zusammen mit den schmalen Auflagebereichen 7 eine im wesentlichen
schlupflose Mitnahme des Fadens 12 am Umfang des Fadenrades 4 gewährleistet.
[0022] Von dem Fadenrad 4 läuft der Faden 12 tangential ab, und zwar mit der gleichen Geschwindigkeit,
mit der der Faden durch dei Einlauföse 10 auf das Fadenrad 4 ebenfalls tangential
aufläuft. Der von dem Speicherwickel auf dem Fadenrad 4 kommende Faden 12 läuft durch
eine Fadenöse 14 am Ende eines ein bewegliches Fadenspannelement bildenden, andernends
bei 15 an dem Gehäuse 1 schwenkbar gelagerten Fadenführarms 16 und von da zurück zu
der zweiten ortsfesten Fadenöse 11, die im Abstand unterhalb und neben dem Fadenrad
4 angeordnet ist. Von der zweiten Fadenöse 11 aus geht der Faden zu einem nicht weiter
dargestellten Fadenverbraucher, bei einer Strickmaschine über den Fadenführer zu den
Nadeln einer Strickstelle.
[0023] Auf der Ausgangsseite des Fadenrades 4 bildet der schwenkbar gelagerte Fadenführarm
16 mit seiner Fadenöse 14 zwischen dem Umfang des Fadenrades 4 und der feststehenden
zweiten Fadenöse 11 normalerweise den in Fig. 1 dargestellten, im wesentlichen V-förmigen
verlängerten Fadenlaufweg aus, der eine Fadenreserve darstellt, deren Größe von der
Winkelstellung des Fadenführarms 16 abhängt. Wie aus Fig. 1 zu entnehmen, liegt die
Drehachse 15 des Fadenführarms 16 mit der Achse der Nabe 5 des Fadenrades 4 in einer
gemeinsamen Symmetrieebene, wobei die Anordnung derart getroffen ist, daß bei in Fig.
1 in dieser Symmetrieebene liegendem Fadenführarm 16 dessen Öse 14 im Abstand von
dem Umfang des Fadenrades 4 etwa auf der Höhe der zweiten feststehenden Fadenöse
11 steht. Die Achse der Öse 14 erstreckt sich bei dieser Stellung des Fadenführarms
16 in der Vertikalrichtung.
[0024] In einem unteren Gehäuseteil 17 ist an der Gehäusevorderwand ein kleiner Gleichstrommotor
18 (Fig.3) befestigt, der mit seiner Welle 190 durch eine entsprechende Öffnung der
Gehäusevorderwand ragt und mit dem an seinem ösenseitigen Ende nach innen zu abgekröpften
Fadenführarm 16 drehfest gekuppelt ist. Der vorzugsweise als sogenannter Glockenläufer-Motor
ausgebildete, permanent erregte Gleichstrommotor 18 wirkt als elektrischer Drehmoment-Geber
und kann auch durch einen ähnlich dem Meßwert eines Drehspulmeßinstrumentes etc.
aufgebauten Drehmoment-Geber ersetzt sein. Er übt auf den Fadenführarm 16 ein genau
vorgegebenes einstellbares Vorspann-Drehmoment aus, das einer entsprechenden, an der
Öse 14 angreifenden Vorspannungskraft entspricht, mit der der Fadenführarm 16 beaufschlagt
ist. Diese Vorspannkraft ist der von dem durch die Öse 14 geführten Faden 12 ausgeübten,
von der Fadenspannung abhängigen Zugkraft entgegengerichtet, d.h. bezogen auf Fig.
1 weist diese Vorspannkraft nach links bzw. das Vorspanndrehmoment ist im Gegenuhrzeigersinn
gerichtet.
[0025] Mit der Welle 190 des Elektromotors 18 ist ein Meßwertgeber in Gestalt eines ersten
elektrooptischen Signalgebers 19 gekuppelt, der damit die Winkelstellung des Fadenführarms
16 abtastet und eine für diese und damit auch für die Größe der obenerwähnten Fadenreserve
kennzeichnendes elektrisches Signal abgibt.
[0026] Seitlich neben dem ersten Signalgeber 19 ist ein als Stellungsgeber bezeichneter
gleichgestalteter zweiter elektrooptischer Signalgeber 20 auf der Welle 190 angeordnet,
der ebenfalls ein für Winkelstellungen des Fadenführarmes 16 kennzeichnendes Signal
erzeugt und dessen Bedeutung im einzelnen noch erläutert werden wird.
[0027] Jeder der beiden Signalgeber 19, 20 besteht jeweils aus einer Leuchtdiode 21 bzw.
22 und einem im Strahlenweg der Leuchtdiode liegenden Fototransistor 23 bzw. 24, wobei
die Leuchtdioden 21, 22 und die Fototransistoren 23, 24 an einem gehäusefesten Halter
25 sitzen. In den Strahlengang jeder der so gebildeten Lichtschranken ragt mehr oder
minder mit ihrer Berandung oder mit einer auf ihr angeordneten Spur eine auf die Welle
190 drehfest aufgesetzte Abblendscheibe 26 bzw. 27, deren Berandung oder Spur einer
zweckentsprechenden Funktion, für den ersten Signalgeber 19 vorzugsweise einer e-Funktion,
folgt.
[0028] Abhängig von der Verschwenkung des Fadenführarmes 16 erscheinen am Ausgang der Fototransistoren
23, 24 analoge elektrische Signale, die in einer durch die Berandung oder Spur der
Abblendscheiben 26, 27 gegebenen festen funktionellen Abhängigkeit von der Winkelstellung
des Fadenführarms 16 stehen.
[0029] Die Schwenkbewegung des Fadenführarmes 16 ist in beiden Drehrichtungen durch zwei
Anschlagstifte 28, 29 begrenzt, die in der bspw. aus Fig. 1 ersichtlichen Weise beide
nahe beieinander im Abstand rechts neben der die Achse der Nabe 5 und die Achse 15
des Fadenführarmes 16 enthaltenden Symmetrieachse derart angeordnet sind, daß bei
an dem Anschlagstift 28 bzw. 29 anliegendem Fadenführarm 16 die Öse 14 in einem bestimmten
seitlichen Abstand von der zweiten feststehenden Fadenöse 11 steht. Ausgehend von
der in Fig. 1 dargestellten normalen Betriebsstellung kann der Fadenführarm 16 somit
eine auf ca. 60° beschränkte Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn ausführen, während
seine Beweglichkeit entgegen dem Uhrzeigersinn einen Winkelbereich von ca. 280° umfaßt.
[0030] An dem unteren Gehäuseteil 17 ist auf der Gehäusevorderseite eine zu der Achse 15
koaxiale Trägerscheibe 30 befestigt, die eine den Durchgang der Welle 190 gestattende
mittige Öffnung 31 aufweist und deren Radius etwas größer ist als die Länge des Fadenführarms
16. Auf der Trägerscheibe 30 sind die beiden erwähnten Anschlagstifte 28, 29 angeordnet,
an denen der Fadenführarm 16 lediglich im Störfalle zur Anlage kommt und denen nicht
weiter dargestellte Schaltmittel zugeordnet sind, durch die ein Abstell- oder Warnsignal
abgegeben wird, sowie der Fadenführarm 16 an einem der Anschlagstifte 28, 29 zur
Anlage kommt.
[0031] Außerdem trägt die Trägerscheibe 30 auf ihrer Vorderseite vorragend angeordnete
und jeweils paarweise einander benachbarte Fadenauflageelemente 32, 33, von denen
die ersten Fadenauflageelemente 32 und die zweiten Fadenauflageelemente 33 jeweils
auf einem gemeinsamen, zu der Achse 15 koaxialen gedachten Kreis 34 bzw. 35 liegen
und in einem Winkelabstand von etwa 60° voneinander entfernt sind. Der Durchmesser
des Kreises 34 ist größer als jener des Kreises 35; der Durchmesser beider Kreise
34, 35 ist aber kleiner als der Radius des von der Öse 14 bei einer Drehbewegung des
Fadenführarmes 16 um die Achse 15 beschriebenen Kreises.
[0032] Die Fadenauflageelemente 32, 33 bilden zusammen eine Fadenauflage für eine zusätzliche
Fadenreserve. Sie sind jeweils in Gestalt zylindrischer Rollen ausgebildet, die am
Umfang eine im Querschnitt V-förmige Fadenaufnahme- oder -führungsrille 350 tragen.
Im vorliegenden Falle sind die außenliegenden Fadenauflageelemente 32 drehfest an
der Trägerscheibe 30 angeordnet, während die radial innenliegenden Fadenauflageelemente
33 auf an der Trägerscheibe 30 vorstehend angeordneten Lagerbolzen 36 drehbar gelagert
sind. Alternativ könnten auch alle Fadenauflagelemente 32, 33 entweder drehfest gehalten
oder drehbar gelagert sein. Die Länge der Lagerbolzen 36 ist derart gewählt, daß bei
jeweils zwei paarweise einander zugeordneten Fadenauflageelementen 32, 33 das radial
innenliegende Fadenauflageelement 33 axial neben dem Fadenauflageelement 32 steht,
wie dies aus Fig. 3 zu ersehen ist. Der Fadenführarm 16 ist derart abgewinkelt, daß
er die vorragend angeordneten Fadenauflageelemente 32, 33 unbehindert übergreifen
kann; seine Öse 14 liegt mit ihrer Innenkante innerhalb der axialen Erstreckung, d.h.
innerhalb der V-förmigen Rille 350 der radial außenliegenden Fadenauflageelemente
32, wobei die Öse 14 selbst in geringem radialen Abstand zu diesen Fadenauflageelementen
32 beweglich ist.
[0033] Die bezüglich der Achse 15 radial innenliegenden Fadenauflageelemente 33 liegen mit
dem Scheitel ihrer V-förmigen Rille 350 in einer gemeinsamen Vertikalebene, die entweder
durch die Achse der feststehenden Öse 11 oder in geringem seitlichem Abstand zu dieser
verläuft.
[0034] Durch diese Ausbildung der Anordnung der Fadenauflageelemente 32, 33 wird erreicht,
daß bei einer von der in Fig. 1 dargestellten Betriebsstellung ausgehenden Verschwenkung
des Fadenführarmes 16 im Gegenuhrzeigersinn in die in Fig. 2 dargestellte Rückholstellung
der Faden 12 auf dem Fadenlaufweg zwischen dem dann stillstehenden Fadenrad 4 und
der feststehenden zweiten Fadenöse 11 unter Ausbildung einer zusätzlichen Fadenreserve
auf die in gleichen Winkelabständen angeordneten Fadenauflageelemente 32, 33 aufgelegt
wird. Der von dem in der Stellung nach Fig. 2 mit der Vorspannkraft beaufschlagten
Fadenführarm 16 unter Spannung gehaltene Faden liegt mit seinem von dem Fadenrad
4 zu der Öse 14 gehenden Fadenstück auf den unmittelbar auf die Trägerscheibe 30 aufgesetzten,
bezüglich der Achse 15 radial außenliegenden Fadenauflageelementen 32 auf, während
das von der Öse 14 zu der zweiten feststehenden Fadenöse 11 verlaufende und von dem
Fadenverbraucher bei der Schwenkbewegung des Fadenführarmes 16 zurückgeholte Fadenstück
auf die anderen Fadenauflageelemente 33 aufgelegt ist, wie dies aus Fig. 1 zu entnehmen
ist.
[0035] Die so gebildete zusätzliche Fadenreserve wird einfach dadurch aufgelöst, daß durch
die Fadenöse 11 entsprechend Faden abgezogen wird, mit dem Ergebnis, daß, ausgehend
von der Stellung nach Fig. 2, der Fadenführarm 16 im Uhrzeigersinn verdreht und dabei
der Faden fortlaufend von den Fadenauflageelementen 32, 33 abgehoben wird, bis die
Betriebsstellung nach Fig. 1 erreicht ist, in der das Fadenrad 4 wieder Faden liefert.
[0036] Um eine geregelte Fadenlieferung mit konstanter Fadenspannung zu gewährleisten und
die erläuterte Fadenrückholfunktion durch den Fadenführarm 16 zu ermöglichen, ist
eine den Schrittmotor 3 und den Gleichstrommotor 18 sowie die beiden Meßwertgeber
19, 20 enthaltende elektronische Schaltung vorgesehen, deren Aufbau sich im einzelnen
aus den Fig. 6, 7 ergibt:
[0037] Der Fadenführarm 16 mit dem angekoppelten Gleichstrommotor 18 und dem als Meßwertgeber
dienenden ersten Signalgeber 19 sind Teil eines Reglers, der die Fadenspannung auf
der Ablaufseite des Fadenrades 4 auf einen konstanten, durch das Drehmoment des Gleichstrommotors
18 vorgegebenen Wert einregelt.
[0038] Das von dem Fototransistor 23 des ersten Signalgebers 19 abgegebene Analogsignal,
das für die Winkelstellung des Fadenführarms kennzeichnend ist, wird über ein Tiefpaßfilter
37 und einen Spannungsfolger 38 in eine Regelschaltung 39 eingespeist, die das Signal
verarbeitet und ausgangsseitig ein Frequenzsignal einer bestimmten Impulsfolgefrequenz
erzeugt, das bei 40 angedeutet ist und einer Steuerelektronik 41 zugeleitet wird,
die über eine nachgeschaltete Leistungsendstufe 42 dem Schrittmotor 3 ein Stellsignal
in Gestalt einer entsprechenden Schrittimpulsfolge zuleitet. Das Tiefpaßfilter 37
filtert aus dem von dem Signalgeber 19 kommenden Analogsignal höherfrequente Störsignale
aus; der Spannungsfolger 38 liefert ausgangsseitig mit verhältnismäßig niedriger
Ausgangsimpedanz ein Signal-Spannungspotential, das von der jeweiligen Winkelstellung
des Fadenführarms 16 abhängig ist. Dieses Spannungspotential liegt an einer im wesentlichen
aus zwei Integratoren 43, 44 bestehenden Schaltungsanordnung des Schaltungsteiles
39 an, die eine auf die jeweilige Anlauf- bzw. Auslaufcharakteristik des Schrittmotors
abgestimmte Zeitkonstante aufweist und damit die zeitliche Änderung der Frequenz des
Frequenzsignales 40 während des Anlaufes bzw. des Auslaufes des Schrittmotors 3 derart
begrenzt, daß der von dem Faden 12 und dem Fadenrad 4 etc. belastete Schrittmotor
3 der Frequenzänderung zu folgen vermag.
[0039] Während der Anlaufzeit des Schrittmotors 3 kann der Fadenverbraucher seinen Fadenbedarf
aus der Fadenreserve decken, wobei die Fadenspannung und das stellwinkelunabhängige,
den Sollwert vorgebende Drehmoment des Gleichstrommotors 18 immer auf ihrem Sollwert
gehalten bleibt. Gleichzeitig kann während dieser Zeit der Schrittmotor 3 das Fadenrad
auf die der erforderlichen Fadenlaufgeschwindigkeit entsprechende Drehzahl innerhalb
einer Zeit beschleunigen, deren Länge durch die Anlaufcharakteristik bestimmt ist
und die gewährleistet, daß der Schrittmotor mit dem Frequenzsignal 40 in Tritt bleibt.
[0040] Der Integrator 43 begrenzt die Geschwindigkeit der Frequenzänderung beim Anlaufen
des Schrittmotors 3, während durch den Integrator 44 die Geschwindigkeit der Frequenzänderung
auf einen Wert begrenzt ist, der unterhalb der Auslaufcharakteristik des Schrittmotors
3 liegt, so daß dieser bis zum Stillstand exakt der Frequenzänderung des Frequenzsignales
40 folgt.
[0041] Der aus den Integratoren 36, 37 gebildeten Schaltungsanordnung ist eine Diodenstrecke
45 nachgeschaltet, deren Ausgang über einen Tiefpaßfilter 46 mit einem Spannungs-
/Frequenzwandler 47 verbunden ist, der das Frequenzsignal 40 liefert. Die Diodenstrecke
45 bildet eine Schwellwertschaltung, die verhindert, daß dem Spannungs-/Frequenzwandler
47 unterhalb eines unteren Schwellwertes liegende Signalspannungen zugeleitet werden,
die zur Folge hätten, daß vorübergehend ein Frequenzsignal mit für den Schrittmotor
3 unzulässig niedriger Frequenz abgegeben wird. Das Tiefpaßfilter 46 verhindert Störungen
des Spannungs-/Frequenzwandlers 47, der ausgangsseitig mit einer Nullpunktunterdrückung
ausgebildet ist und der eine in ihrer Steilheit veränderbare Kennlinie aufweist,
um damit die Winkelstellung des Fadenführarms 16 und somit die Größe der Fadenreserve
für eine bestimmte stationäre Fadenlaufgeschwindigkeit entsprechend einstellen zu
können.
[0042] Das von dem Spannungsfolger 38 abgegebene analoge Spannungssignal wird außerdem über
ein Potentiometer 48 einem Differenzierglied 49 zugeleitet, wo es differenziert wird.
Der Ausgang des Differenziergliedes 49 ist über ein Addierglied 50 und einen Spannungsfolger
51 mit einem zweiten Potentiometer 52 verbunden, das es gestattet, die Größe des von
dem Gleichstrommotor 18 ausgeübten Drehmoments und damit den Sollwert der Fadenspannung
einzustellen.
[0043] An das Potentiometer 45 ist der Stelleingang einer Konstantstromquelle 53 angeschlossen,
die über eine Leistungsendstufe 54 den Gleichstrommotor 18 mit Konstantstrom erregt.
[0044] Die Wirkungsweise dieser Fadenspannungsregelung ist wie folgt:
[0045] Im normalen Betrieb der Fadenliefervorrichtung, d.h. wenn der Fadenverbraucher Faden
abnimmt, bewegt sich der Fadenführarm 16 in dem in Fig. 4 mit A bezeichneten Arbeitsbereich,
der sich bei dem gewählten Ausführungsbeispiel über einen Winkelbereich von ca. 45°
erstreckt und im Uhrzeigersinn durch den Anschlagstift 28 sowie im Gegenuhrzeigersinn
durch einen sogenannten Abstellbereich B von hier ca. 30° begrenzt ist, der sich
dadurch auszeichnet, daß wenn der Fadenführarm 16 eine innerhalb des Abstellbereiches
B liegende Stellung ("Grenzstellung") einnimmt, d.h. in den Abstellbereich B eintaucht,
der Schrittmotor 3 stillgesetzt wird.
[0046] Wenn bei innerhalb des Arbeitsbereiches A stehendem Fadenführarm 16 eine Regelabweichung,
bspw. hervorgerufen durch nachlassenden Fadenverbrauch, auftritt, beginnt der Fadenführarm
16 aus seiner der jeweiligen Fadengeschwindigkeit entsprechenden Soll-Winkelstellung
auszuwandern, so daß das dem Schaltungsteil 39 zugeführte analoge Spannungssignal
eine entsprechende Änderung erfährt. Damit wird auch das in dem Schaltungsteil 39
erzeugte entsprechende Impuls-Stellsignal 40 für den Schrittmotor 3 entsprechend
in dem Sinne verändert, daß der Schrittmotor 3 seine Drehzahl und damit auch die Fadenliefergeschwindigkeit
ändert, bis wieder ein stationärer Zustand erreicht ist, bei dem der Fadenführarm
16 eine feste Winkelstellung einnimmt, in der die von dem Faden über die Öse 14 auf
den Fadenführarm 15 ausgeübte Fadenzugkraft dem von dem Gleichstrommotor 18 ausgeübten
Drehmoment das Gleichgewicht hält. Da die dem Drehmoment des Gleichstrommotors 18
entsprechende, an dem Fadenführarm 18 angreifende Sollwert-Vorspannungskraft unabhängig
von der Winkellage des Fadenführarms 16 innerhalb des Arbeitsbereiches A konstant
ist, ist im stationären Zustand bei jeder Fadenliefergeschwindigkeit und damit jedem
Fadenverbrauch pro Zeiteinheit die Fadenspannung konstant. Der Regler wirkt integrierend.
Die auf den Fadenführarm 16 wirkende, seiner Winkelgeschwindigkeit bei einer Verschwenkbewegung
im wesentlichen proportionale Dämpfung wird entweder durch den einen entsprechend
kleinen Innenwiderstand aufweisenden Gleichstrommotor 18 oder eine eigene, nicht
weiter dargestellte Dämpfungseinrichtung bekannter Art erzeugt.
[0047] Über ein Trennglied 55 und das Addierglied 50 kann noch von einer äußeren Signalquelle,
bspw. einer zentralen Steuereinrichtung für alle oder für eine bestimmte Anzahl von
Fadenliefervorrichtungen einer Rundstrickmaschine dem Stelleingang der Konstantstromquelle
53 über das Potentiometer 52 ein äußeres Stellsignal zugeleitet werden, das eine
Ferneinstellung des Drehmomentes des Gleichstrommotors 18 und damit der Fadenspannung
gestattet. Meßbuchsen 56, 57 gestatten es, ein der Schrittfrequenz des Schrittmotors
3 proportionales, für die Drehzahl des Schrittmotors kennzeichnendes Drehzahlsignal
und ein für die Eingangsspannung der Konstantstromquelle 53 und damit für den den
Gleichstrommotor 18 speisenden Konstantstrom und somit für das von dem Gleichstrommotor
abgegebene Drehmoment kennzeichnendes Signal abzunehmen und einer äußeren Anzeigequelle
zuzuführen, die eine unmittelbare Ablesung und Kontrolle der Fadenlaufgeschwindigkeit
(Fadenmenge pro Zeiteinheit) und der Fadenspannung erlaubt.
[0048] Das Differenzierglied 49 liefert ein Kompensationssignal, dessen Größe über das
Potentiometer 48 eingestellt und das über das Addierglied 50 dem Stellsignal des
Gleichstrommotors 18 hinzuaddiert wird. Es bewirkt, daß insbesondere bei kleinen Fadenspannungseinstellungen
die Erregung des Gleichstrommotors 18 bei Auftreten einer Regelabweichung zusätzlich
vorübergehend in dem Sinne der Verringerung dieser Regelabweichung vergrößert bzw.
verkleinert wird.
[0049] Das am Ausgang des Spannungsfolgers 38 auftretende, für die jeweilige Winkelstellung
des Fadenführarmes 16 kennzeichnende Analogsignal wird schließlich noch einer im wesentlichen
als Schwellwertschalter wirkenden Elektronik 58 zugeführt, die ausgangsseitig mit
dem Potentiometer 52 und damit dem Stelleingang der Konstantstromquelle 53 verbunden
ist. Die Elektronik 58 wirkt in der Weise, daß das an dem Stelleingang der Konstantstromquelle
53 liegende Potential um einen vorbestimmten, gegebenenfalls einstellbaren Wert erniedrigt
wird sowie der Fadenführarm 16 innerhalb des Abstellbereiches B in einen Teilbereich
C erniedrigter Fadenspannung eintritt. Der Sinn dieser Maßnahme liegt in folgendem:
[0050] Wenn bspw. bei einer mit einem Ringelapparat ausgestatteten Rundstrickmaschine der
Faden ausgelegt und damit der Fadenverbrauch unterbrochen wird, dringt der Fadenführarm
16 mit seiner systemeigenen Trägheit soweit in den Abstellbereich B ein, bis der Schrittmotor
3 zum Stillstand gekommen ist und der Faden wieder gespannt ist und damit die Weiterbewegung
des Fadenführarms 16 verhindert. Die genaue Stellung oder Eindringtiefe, die der Fadenführarm
in dem Abstellbereich B erreicht, hängt u.a. davon ab, bei welcher Fadengeschwindigkeit
und Fadenspannung und wie schnell die Fadenabnahme unterbrochen wurde. Verbleibt der
Fadenführarm 16 dabei in dem an den Arbeitsbereich A anschließenden Teil B -C des
Abstellbereiches B, so bleibt bei stillgesetztem Schrittmotor 3 die Fadenspannung
auf dem durch das Potentiometer 52 eingestellten Sollwert, der auch für den Strickbetrieb
gilt. Sollte nun die Strickmaschine den unter dieser Fadenzugspannung stehenden Faden
nicht halten können, weil bspw. die Fadenklemme des Ringelapparates leicht nachgibt,
so wandert der Fadenführhebel 16 unter der Wirkung der von dem Gleichstrommotor 18
ausgeübten Sollwert-Vorspannungskraft langsam, bezogen auf Fig. 1,4, nach links.
Sowie er dabei aber in den Bereich C des Abstellbereiches B eintritt, wird durch
die Elektronik 58 automatisch durch entsprechende Verringerung der Erregung des Gleichstrommotors
18 die Fadenspannung auf einen wesentlich kleineren Wert herabgesetzt, der so klein
ist, daß die von dem Faden ausgeübte Zugkraft unschädlich ist. Die Fadenspannung ist
dabei aber nicht Null, weil sonst die Fadenbruchabsteller ansprechen würden.
[0051] Insgesamt gesehen ist somit die Fadenspannung in dem den Arbeitsbereich A und einen
Teil des Abstellbereiches B umfassenden Bereich der Bewegung des Fadenführarmes 16
konstant und gleich dem Sollwert; lediglich in dem Teilbereich C des Abstellbereiches
B ist sie erniedrigt.
[0052] Die insoweit beschriebene Fadenliefervorrichtung liefert bei kontinuierlichem Fadenverbrauch
auch mit unterschiedlichen Fadenlaufgeschwindigkeiten dem Fadenverbraucher den Faden
mit konstanter Fadenspannung, wobei sich der Fadenführarm 16 in dem Arbeitsbereich
A (Fig. 4) bewegt. Bei Unterbrechung des Fadenverbrauches, bspw. bei einem Maschinenstillstand
oder beim Auslegen des Fadens bei einer mit einem Ringelapparat arbeitenden Strickmaschine
tritt der Fadenführarm 16, wie bereits erläutert, in den Abstellbereich B ein, in
dem der Schrittmotor stillgesetzt und der zu dem Fadenverbraucher gehende Faden
zunächst unter der normalen Sollwert-Fadenspannung gehalten ist. Sollte unter der
Wirkung dieser Fadenspannung der Faden etwas zurückgezogen werden und damit der
Fadenführarm in den Bereich C verminderter Fadenspannung eintreten, wird die Fadenspannung,
wie ebenfalls bereits erklärt, auf einen kleinen Wert herabgesetzt.
[0053] Wird aber die Fadenliefervorrichtung für eine Flachstrickmaschine oder eine im Pendelgang
arbeitende Rundstrickmaschine (Socken- oder Strumpfmaschine) eingesetzt, so wird,
wenn der Schlitten oder der Nadelzylinder nach Erreichen des Bewegungsumkehrpunktes
seine Rückbewegung beginnt, wegen der Verkürzung des Fadenlaufweges von der feststehenden
Auslauf-Fadenöse 11 zu dem Fadenführer praktisch zunächst Faden zurückgeliefert.
Für den zeitlichen Verlauf des Fadenverbrauches heißt das, daß, ausgehend von dem
normalen Fadenverbrauch und der Stellung des Fadenführarms nach Fig. 1 in dem Arbeitsbereich
A, mit Beginn des Überhubes des Schlittens bzw. des Nadelzylinders zunächst einmal
der Fadenverbrauch zu Null wird und der Fadenführarm 16 von dem Gleichstrommotor
18 in den Abstellbereich B bewegt wird, womit der Schrittmotor 3 und das Fadenrad
4 stillgesetzt werden. Mit der von der anschließenden Rückbewegung des Schlittens
bzw. Nadelzylinders ausgelösten Fadenrücklieferung sinkt die Fadenspannung, so daß
der Fadenführarm 16 unter Wirkung des von dem Gleichstrommotor 18 ausgeübten Drehmoments,
bezogen auf Fig. 4, im Gegenuhrzeigersinn weiterbewegt wird und dabei in den in Fig.
4 mit D bezeichneten weiteren Bewegungsbereich eintritt, der auch als "Fadenrückholbereich"
bezeichnet werden kann. Die in dem Bereich C die erläuterte Fadenspannungserniedrigung
bewirkende Elektronik 58 wurde vorher durch einen handbetätigten Schalter 60 (Fig.
1, 6) ausgeschaltet. Alternativ kann die dem ersten Signalgeber 19 zugeordnete Abblendscheibe
26 auch derart gestaltet sein, daß sie, wenn der Fadenführarm 16 eine bestimmte Stellung
innerhalb des Abstellbereiches B erreicht, den Fototransistor 23 derart steuert,
daß dieser kein ein Ansprechen der Elektronik 58 bewirkendes Analogsignal mehr liefert.
[0054] Sowie der Fadenführarm 16 in den Rückholbereich D eintritt, wird der als Stellungsgeber
wirkende zweite Signalgeber 20 wirksam, dessen Fototransistor 24 ein für die Winkelstellung
des Fadenführarmes 16 kennzeichnendes Signal abgibt. Dieses Signal wird über ein Störungen
aussiebendes Tiefpaßfilter 60 einem Spannungsfolger 61 zugeführt, welchem eine elektronische
Fadenspannungs-Erhöhungsschaltung 62 nachgeschaltet ist, die über eine Diode 63 und
eine durch einen Widerstand 64 angedeutete Addierschaltung ein erhöhtes Potential
auf den Stelleingang der Konstantstromquelle 53 aufschaltet. Damit wird das von dem
Gleichstrommotor 18 ausgeübte Drehmoment erhöht, mit der Folge, daß der Fadenführarm
16 mit verstärkter Zugkraft den von dem Fadenverbraucher zurückkommenden Faden durch
die Fadenöse 11 zurückzieht und im Verlaufe seiner, bezogen auf Fig. 1, im Gegenuhrzeigersinn
erfolgenden Drehbewegung in bereits beschriebener Weise auf den Fadenauflageelementen
32, 33 ablegt. Die Bewegung des Fadenführarmes 16 kommt dabei zum stillstand, sowie
der ganze zurückgeholte Faden in die zusätzliche Fadenreserve eingebracht ist. Sollte
infolge einer Betriebsstörung die zusätzliche Fadenreserve zur Aufnahme des rückgelieferten
Fadens nicht ausreichen oder sollte ein Fadenbruch vorliegen, so kommt der Fadenführarm
16 schließlich an dem Anschlagstift 29 zur Anlage, dessen zugeordnete Schaltmittel
betätigt werden, womit das Abstellsignal abgegeben wird.
[0055] Im Normalbetrieb wird dagegen, wenn der Schlitten oder der Nadelzylinder im Verlaufe
der Rückbewegung eine Stellung erreicht haben, bei der wieder Faden durch die Fadenöse
11 abgezogen zu werden beginnt, zunächst die zusätzliche Fadenreserve dadurch aufgelöst,
daß der Fadenführarm 16, bezogen auf Fig. 2, im Uhrzeigersinn verschwenkt wird. Sowie
der Fadenführarm aus dem Rückführbereich D ausgetreten ist, wird zufolge der besonderen
Gestaltung der Abblendscheibe 27 der zweite Signalgeber 20 unwirksam.
[0056] Wenn der Fadenführarm 16 anschließend den Abstellbereich B durchquert hat und in
den Arbeitsbereich A zurückgeschwenkt wird, setzt unter der Wirkung des von dem ersten
Signalgeber 19 abgegebenen Analogsignals die Drehzahlregelung des Schrittmotors 3
wieder ein, bis der Fadenführarm 16 in dem Arbeitsbereich A seine jeweilige Arbeitsstellung
erreicht hat, die der jeweiligen Fadenlaufgeschwindigkeit entspricht. Bei einer Flachstrickmaschine
ändert sich diese Fadenlaufgeschwindigkeit bei der Bewegung des Schlittens über das
Nadelbett entsprechend der durch die geometrischen Verhältnisse bedingten Änderung
des Fadenlaufwegs stetig, wobei der Schrittmotor 3 unter Konstanthaltung der Fadenspannung
entsprechend automatisch stetig nachgeregelt wird.
[0057] Die elektronischen Schaltungsteile 60, 61, 62 sind in ihren Einzelheiten in Fig.
7 veranschaulicht:
[0058] An den Emitter des Fototransistors 24 ist über ein durch einen Kondensator 64 und
einen Widerstand 65 gebildetes Tiefpaßfilter 60 der nichtinvertierende Eingang eines
in Gestalt eines IC (LM 324) ausgebildeten Spannungsfolgers 61 angeschlossen, dessen
Ausgang über einen Widerstand und einen Kondensator 67 mit einem Differenzierglied
68 verbunden ist, das einen Kondensator 69 und einen Widerstand 70 sowie eine Diode
71 aufweist, welche an einem von zwei Widerständen 72, 73 gebildeten Spannungsteiler
liegt. Mit dem Differenzierglied 68 ist ausgangsseitig ein durch ein IC (LM 324)
gebildeter Komparator 74 verbunden, der über eine Diode 75 und ein Monoflop 76 (IC
LM 324) an den Eingang eines Verstärkers 77 (IC LM 324) angeschlossen ist. Der Ausgang
des Verstärkers 27 ist über ein Potentiometer 78 und die Diode 63 sowie das Addierglied
64 mit dem Stelleingang 79 der Konstantstromquelle 53 verbunden.
[0059] An dem Stelleingang 79 der Konstantstromquelle 53 liegt, zunächst ausgehend von dem
Potentiometer 52, das der normalen Fadenspannung bei in dem Arbeitsbereich A stehendem
Fadenführarm 16 entsprechende Potential.
[0060] Wenn der zweite Signalgeber 20 durch das von dem Fototransistor 24 abgegebene Analogsignal
anzeigt, daß der Fadenführarm 16 in den Rückholbereich D eingetreten ist, wird dieses
Analogsignal in dem Spannungsfolger 61 verstärkt und sodann in dem Differenzierglied
68 differenziert. Das Differenzierglied 68 gibt seinerseits nur solange ein Signal
ab, als der Fadenführhebel 16 in Bewegung ist, und zwar, bezogen auf Fig. 1, im Gegenuhrzeigersinn.
[0061] Die dazu erforderliche zeitliche Änderung des Analogsignals wird durch die besondere
Form der von der Lichtschranke 22, 24 abgetasteten Spur oder Berandung der Abblendscheibe
27 erzielt.
[0062] Der nachgeschaltete Komparator 74 integriert das von dem Differenzierglied 68 abgegebene
Signal und gibt diese Information in Form eines stetigen positiven Spannungspegels
an das Monoflop 76 weiter. Am Ausgang des Monoflop 76,dessen Bedeutung noch erläutert
werden wird, erscheint ein positives Potential, das von dem Verstärker 77 verstärkt
und über das Einstellpotentiometer 78 und das Addierglied 64 auf den Stelleingang
79 der Konstantstromquelle 53 aufgeschaltet wird. Das Potentiometer 78 erlaubt es,
die für das Rückholen des Fadens jeweils erforderliche Fadenzugerhöhung einzustellen.
[0063] Bei Stillstand des Fadenführhebels 16 oder bei dessen gegenläufiger Bewegung (im
Uhrzeigersinn, bezogen auf Fig. 2), wie sie bei Wiederaufnahme der normalen Fadenabnahme
und damit der Auflösung der zusätzlichen Fadenreserve auftritt, weist das von dem
Fototransistor 24 abgegebene Analogsignal keinen zeitlichen Anstieg mehr auf, so
daß auch das Differenzierglied 68 kein Signal mehr abgibt und das am Ausgang des Verstärkers
77 bisher vorhandene zusätzliche Spannungspotential augenblicklich entfällt.
[0064] Während bei der beschriebenen Ausführungsform auf die Welle 190 des Gleichstrommotors
18 zwei getrennte Abblendscheiben 26, 27 nebeneinanderliegend aufgesetzt sind, kann
zur Vereinfachung des Aufbaus die Anordnung auch derart getroffen sein, daß lediglich
eine einzige Abdeckscheibe 80 (Fig. 5) vorgesehen ist, die auf verschiedenen Radien
die von den beiden Lichtschranken 21, 23 und 22, 24 abgetasteten Spuren trägt, wie
dies in Fig. 5 veranschaulicht ist. Die durch die äußere Umfangsberandung gebildete,
im wesentlichen exzenterförmig ausgebildete Spur 26a entspricht jener der Abdeckscheibe
26 des ersten Signalgebers 19, während die innenliegende Spur 27a entsprechend jener
der Abblendscheibe 27 des zweiten Signalgebers 20 gestaltet ist. Da es aus konstruktiven
Gründen schwierig wäre, die radial innenliegende Spur 27a über ihren ganzen Umfangsbereich
ohne Verbindung mit den radial weiter außenliegenden Scheibenbereichen durchgehend
herzustellen, ist sie aus einzelnen Exzenterabschnitten 27b zusammengesetzt, die
bei 81 jeweils mit dem radial außenliegenden umgebenden Scheibenmaterial über eine
radiale Schulter bzw. einen spitzwinkligen Übergang verbunden sind. Das bspw. auf
10 ms eingestellte Monoflop 76 verhindert nun eine durch die kleinen Abblendbereiche
bei 81 bedingte kurzzeitige Unterbrechung des Signalflusses, wenn die Abblendscheibe
80 bei der Bewegung des Fadenführarms 16 von einer Exzenterspur 27b in die nächstfolgende
übergeht. Durch diese Aufteilung der Spur 27a in aufeinanderfolgende Exzenterfunktionen
läßt sich außerdem ein verhältnismäßig großer Spannungszuwachs pro Zeiteinheit des
Analogsignals bei Drehung der Abblendscheibe 80 erzielen, so daß auch der von dem
Differenzierglied 68 erzeugte Differentialquotient (dU/dt) eine für die Funktionssicherzeit
ausreichende Größe erhält.
1. Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen, mit zeitlich unterschiedlichem Fadenverbrauch,
insbesondere Strick- und Wirkmaschinen, mit einem den Faden schlupflos fördernden,
drehbar gelagerten Fadenlieferelement, dem Fadenleitelemente zugeordnet sind und
das mit einem drehzahlregelbaren elektrischen Antriebsmotor gekuppelt ist, mit einem
im Fadenlaufweg hinter dem Fadenlieferelement angeordneten, auf den von dem Fadenlieferelement
kommenden Faden einwirkenden Fadenspannelement, das beweglich gelagert und mit einer
die Fadenspannung bestimmenden Vorspannkraft beaufschlagt ist, wobei zwischen dem
Fadenspannelement und wenigstens einem Fadenleitelement eine Fadenreserve ausgebildet
ist, deren Größe durch die jeweilige Stellung des Fadenspannelementes bestimmt ist,
sowie mit die Drehzahl des Antriebsmotors, abhängig von dem Fadenverbrauch des Fadenverbrauchers
regelnden elektrischen Regelmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenspannelement (16) mit einem Meßwertgeber (19) gekuppelt ist, der in
Abhängigkeit von der innerhalb eines Arbeitsbereiches (A) erfolgenden Verstellbewegung
des Fadenspannelements (16) ein für dessen jeweilige Stellung und/oder Bewegung kennzeichnendes
Signal an eine den Antriebsmotor (3) enthaltende elektrische Schaltung abgibt, durch
die der Antriebsmotor (3) stillsetzbar ist, wenn das Fadenspannelement (16) bei einer
Bewegung im Sinne einer größer werdenden Fadenreserve eine Grenzstellung (A/B) seines
Arbeitsbereiches erreicht, daß anschließend an diese Grenzstellung des Arbeitsbereiches
(A) ein weiterer Bewegungsbereich (D) des Fadenspannelementes (16) vorgesehen ist,
in den das Fadenspannelement (16) bei nachlassender Fadenspannung durch die an ihm
angreifende Vorspannkraft bei stillstehendem Antriebsmotor (3) bewegbar ist, und
daß dem weiteren Bewegungsbereich (D) Fadenauflagemittel (32, 33) zugeordnet sind,
auf denen der von dem Fadenspannelement (16) rückgeführte und unter Spannung gehaltene
Faden (12) unter Ausbildung einer zusätzlichen Fadenreserve vorübergehend ablegbar
ist.
2. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenspannelement
(16) Teil eines die Fadenspannung auf dem Fadenlaufweg hinter dem Fadenlieferelement
(4) konstant auf einem durch die Vorspannkraft gegebenen Sollwert haltenden Reglers
ist und der Meßwertgeber (19) bei einer Bewegung des Fadenspannelementes (16) innerhalb
des Arbeitsbereiches (A) ein für die Stellgröße der Regelschleife kennzeichnendes
Signal an die als Teil der Regelstrecke arbeitende elektronische Schaltung abgibt.
3. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Bewegungsbereich (D) des Fadenspannelementes (16) durch einen Grenzwert-Signalgeber
(29) begrenzt ist, der bei eine Maximalstellung erreichendem Fadenspannelement (16)
anspricht.
4. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Fadenspannelement (16) stellungsabhängig angesteuerte Mittel (60 bis 62)
zugeordnet sind, durch die die auf das Fadenspannelement (16) wirkende Vorspannkraft
um einen gegebenenfalls einstellbaren vorbestimmten Wert erhöhbar ist, wenn das Fadenspannelement
(16) in seiner Bewegung eine vorbestimmte Stellung erreicht.
5. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmte
Stellung eine Grenzstellung des weiteren Bewegungsbereiches (D) oder eine innerhalb
des weiteren Bewegungsbereiches (D) liegende Stellung ist.
6. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Fadenspannelement (16) ein Stellungsgeber (20) gekuppelt ist, der bei Erreichen
der vorbestimmten Stellung ein elektrisches Signal abgibt.
7. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellungsgeber
(20) mit dem Meßwertgeber (19) vereinigt oder durch diesen gebildet ist.
8. Fadenliefervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenspannelement einen drehbar gelagerten Fadenführarm (16) aufweist, der
mit dem Faden (12) gekoppelt ist und mit dem Wenigstens ein die Winkelstellung des
Fadenführarmes (16) abtastender Meßwert- und/oder Stellungsgeber (19,20) gekuppelt
ist.
9. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwertgeber
(19) und/oder der Stellungsgeber (20) ein mit dem Fadenführarm (16) gekuppeltes Winkelgeberelement
(26 bzw. 27) aufweist oder aufweisen, das durch fotooptische Signalgebermittel (21,
23; 22,24) abtastbar ist.
10. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Winkelgeberelement eine optisch abtastbare Spuren oder Kanten (26a, 27a, 27b)
tragende Scheibe (80) aufweist, von deren Spuren oder Kanten wenigstens eine dem Meßwertgeber
(19) und zumindest eine dem Stellungsgeber (20) zugeordnet ist.
11. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Erhöhung der auf das Fadenspannelement (16) wirkenden Vorspannkraft
eine Einrichtung (68) zu Feststellung des Bewegungszustandes und gegebenenfalls der
Bewegungsrichtung des Fadenspannelementes (16) aufweisen und durch diese Einrichtung
die Erhöhung der Vorspannkraft lediglich bei bewegtem Fadenspannelement (16) ermöglicht
oder bewirkt ist.
12. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenspannelement (16) mit einem die Vorspannkraft erzeugenden elektromagnetischen
Drehmomentgeber (18) gekuppelt ist.
13. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Erhöhung der Vorspannkraft eine die Eingangsspannung oder den Eingangsstrom
des Drehmomentgebers (18) beeinflussende Schaltungsstufe (61, 62) aufweisen.
14. Fadenliefervorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zur Feststellung des Bewegungszustandes des Fadenspannelementes
(16) eine ein Ausgangssignal oder ein davon abgeleitetes Signal des Meßwert- oder
des Stellungsgebers (19, 20) verarbeitendes Differenzierglied (68) aufweist.
15. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenauflagemittel im Bewegungsbereich des Fadenführmittel (14) tragenden
Fadenführarms (16) verteilt angeordnete Fadenauflageelemente (32, 33) aufweisen.
16. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenauflageelemente
(32, 33) auf wenigstens einem konzentrischen Kreis (34; 35) um die Drehachse (15)
des Fadenführarms (16) angeordnet sind.
17. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenauflageelemente (32, 33) mit Fadenaufnahmemitteln (350) versehene Bolzen oder
Rollen aufweisen.
18. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Rollen (33) drehbar gelagert und wenigstens dem zu dem von den Fadenführmitteln
(14) zu dem Fadenverbraucher verlaufenden Fadenstück zugeordnet sind.
19. Fadenliefervorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenauflageelemente (32, 33) auf einem an einem das Fadenlieferelement
(4) tragenden Gehäuse (1, 17) angeordneten ebenen Träger (30) einseitig vorragend
angeordnet sind.
20. Fadenliefervorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenauflageelemente
(32, 33) zumindest gruppenweise in unterschiedlichem Maße von dem Träger (30) vorragend
angeordnet sind.