[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Angleichung der Teilströme in einem elektrolytischen
Bad zur Verbesserung der Schichtdickenverteilung.
[0002] In elektrolytischen Bädern befinden sich im allgemeinen eine Vielzahl von Anoden
und mehrere gleichzeitig zu behandelnde Teile, die Kathoden, wobei sich der Galvanisierstrom
zusammensetzt aus den Teilströmen Ia an den Anoden beziehungsweise an den Kathoden
Ik.
[0003] Wünschenswert ist es, die Anodenteilströme beziehungsweise Kathodenteilströme untereinander
gleich groß zu halten, damit alle zu behandelnden Waren mit dem gleich großen Strom
beaufschlagt werden, was wiederum auch eine gleich große Schichtstärke des galvanischen
Niederschlages aller Teile an der Kathode bewirkt.
[0004] In der Praxis treten eine Reihe von Störgrößen auf, die ungleichmäßige Stromverteilung
an den Einzelanoden beziehungsweise an den Einzelkathoden zur Folge haben.
[0005] Zu nennen sind hier insbesondere eine
unterschiedliche Kontaktierung der Anoden und Kathoden,
unterschiedliche Abstände zwischen Anoden und Kathoden,
unterschiedliche Anoden oder Kathodenaktivät und
unterschiedliche Anoden oder Kathodenwiderstände.
[0006] Zur Verbesserung der Stromverteilung ist bereits ein Verfahren bekannt, das mit Hilfe
von Regeltransistoren als Längsregler in jedem Teilstromkreis die Einzelströme untereinannder
aktiv ausregelt (DE-OS 29 51 708). Die Teilströme werden hierbei mittels Meßwiederständen
gemessen. Dem Vorteil, daß innerthalb des Stellbereichs aller Einzelregler eine vollständige
Angleichung aller Teilströme möglich ist, steht jedoch der Nachteil gegenüber, daß
gerätetechnische und apparative Aufwand relative groß ist.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Zurverfügungstellung eines Verfahrens
zur Angleichung der Teilströme in einem elektrolytischen Bad, womit eine Verbesserung
der Schichtdickenverteilung mit nur geringfügigem apparativen Aufwand ermöglicht wird,.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs gelöst.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht unter Einsatz nur weniger technischer Mittel
eine herausragende Angleichung der Teilströme im Bad und damit eine erhebliche Verbesserung
der Schichtdickenverteilung der abgeschiedenen Überzüge.
[0011] Die Teilströme It verhalten sich nach dem Kirchhoffschen Gesetz umgekehrt wie die
Teilwiderstänbde Rt. Der Teilwiderstand ist hier die Summe des jeweiligen Vorwiderstandes
Rvt und des technologisch bedingten elektrolytischen Teilwiderstandes Rte (Anodenwiderstand
Rta + Badwiderstanmd Rtb + Kathodenwiderstandes Rtk).
[0012] Wird der Vorwiderstand Rvt groß gewählt gegenüber dem technologischen bedingten instabilen
elektrolytischen Teilwiderstand Rte, so bestimmt dieser im wesentlichen den Teilstrom
It. Somit kann, je nach Dimensionierung der Größe der Vorwiderstände die gewünschte
Angleichung beziehungsweise Beeinflussung der Teilströme It erzielt werden.
[0013] Werden die Teilwiderstände Rvt im Bereich der Kathoden angebracht, so besteht die
Möglichkeit, diese in die üblichen Galvanisiergestell mit zu integrieren, zum Beispiel
durch entsprechende Widerstandsmaterialien. Dabei besteht auch die Möglichkeit, in
die zweite Dimension zu gehen, das heißt Einzelteile, die galvanisiert werden sollen,
auf einer Kathodenschiene sowohl horizontal als auch vertikal über einzelne Widerstände
Rvt zu versorgen.
[0014] Die Anbringung der Vorwiderstände direkt auf dem Warenträger hat auch den Vorteil,
daß nur eine gemeinsame Kontaktierung für den gesamten Galvanisierstrom erforderlich
ist. Gleiches gilt für die Anbringung der Vorwiderstände je Teilanode auf dem Anodenträger.
[0015] Als elektrolytische Bäder lassen sich alle üblichen Bäder dieser Art einsetzen.
[0016] Die Figuren dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Figur 1 zeigt die Teilwiderstände eines elektrolytischen Bades mit passiven Vorwiderständen.
Figur 2 zeigt einen Warenträger (in einer Anlage) mit integrierten Teilvorwiderständen.
[0017] Hierin bedeuten:
1 = Galvanogleichrichter
2 = Elektrolytisches Bad
3 = Badwanne
4 = Teilwiderstände Rt
5 = Vorwiderstände Rvt
6 = Warenträger
7 = Ware
1. Verfahren zur Angleichung der Teilströme It in einem elektrolytischen Bad, zur
Verbesserung der Schichtdickenverteilung, dadurch gekennzeichnet, daß in die technologisch
bedingten Teilstromkreise des elektrolytischen Gesamtstromkreises passive Vorwiderstände
Rvt eingebracht werden, wobei in der so gebildeten Serienschaltung die Größe der
Teilströme It von den Vorwiderständen bestimmt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Teilstromkreis ein
passiver Vorwiderstand Rvt vorgeschaltet wird.
3. Verfahren gemäß Anspurch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwiderstände Rvt
gleich große Widerstandswerte Rte besitzen.,
4. Verfahren gemäß Anspurch 1, dadurch gekennzeichnet, dab die Vorwiderstände Rvt
unterschiedliche Widerstandswerte Rte besitzen.
5. Vorrichtung zur Angleichung der Teilströme It in einem elektrolytischen Bad gemäß
Ansprüchen 1 bis 4.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese in einer Galvanisieranlage
angeordnet ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dab die Vorwiderstände auf
den Anodenschienen angeordnet sind.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwiderstände auf
den Kathodenschienen angeordnet sind.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dab die Vorwiderstände an
den Anodenhalterungen oder Anodenbehältern angeordnet sind.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorwiderstände
an den Galvanisiergestellen angeordnet sind.