[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Nachbildung von Schiffskörpern
zum Einsatz für eine aktive Minenabwehr in Form eines Tauchkörpers mit Auftriebskörpern
sowie Tauch- und Trimmzellen und zur Aufnahme von Anordnungen zur Erzeugung von physikalischen
Schiffssignaturen, insbesondere als Schleppkörperausbildung.
[0002] Bei derartigen bekannten Anordnungen sind die Schiffssignaturen bezüglich Akustik
und Magnetik einzeln oder in Kombination simulierbar. Das Problem hierbei ist es,
auch den Druck zu simulieren, so daß eine Täuschung bezüglich der Schiffssignaturen
von Druck, Akustik und Magnetik der Zündsysteme moderner Minen ermöglicht wird. Ein
weiteres Problem besteht darin, einen Träger auszubilden, der den auftretenden hohen
Belastungen der in unmittelbarer Nähe detonierenden Minen widersteht.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannten Anordnungen zu verbessern und eine
Simulation der Schiffssignaturen für Druck, Akustik und Magnetik von Überwasserschiffen
sowie U-Booten zu ermöglichen und dabei auch eine hohe Belastbarkeit durch detonierende
Minen des Tauchkörpers zu gewährleisten.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Tauchkörper durch
eine Hülle aus flexiblem Material in der Art eines Schlauches zur Ausbildung eines
Aufnahmebehälters mit einem formstabilen Bug- und Heckelement gebildet ist, wobei
im Bugbereich Wassereintrittsöffnungen angeordnet und der Heckbereich des eingeschlossenen
Wassers im wesentlichen abgeschlossen ist.
[0005] Hierdurch ist es möglich, einen wirtschaftlichen und in der Handhabung einfachen
sowie ansprengsicheren Geräteträger zur aktiven Bekämpfung von Minen mit kombinierten
Druck-, Akustik- und Magnetikfeldzündern zu schaffen. Dabei wird durch den Schleppvorgang
unter Wasser eine Füllung des Tauchkörpers gewährleistet und über die Anströmgeschwindigkeit
sowie die Geometrie die für die Zündung der Minen entscheidenden Druckverhältnisse
erzeugt.
[0006] Ferner wird vorgeschlagen, daß die Hülle des Tauchkörpers durch eine steuerbare
Spannseilanordnung raffbar zwischen Bug- und Heckelement zur Längenveränderung angeordnet
ist. Hierdurch ist die Geometrie des Druckfeldes auf einfache Weise einstellbar, und
es sind Schiffe unterschiedlicher Verdrängung und Länge simulierbar.
[0007] Zur Aufnahme der Funktionseinheiten, insbesondere auch der Anordnungen für die Schiffssignaturen
von Akustik und Magnetik wird vorgeschlagen, daß das formstabile Bug- und/oder Heckelement
als Aufnahme für Betriebssysteme, Versorgungseinheiten und Simulationsgeräte ausgebildet
ist.
[0008] Um die Querschnittsform der Hülle zu stabilisieren und die Erzeugung eines Magnetfeldes
entsprechend eines Schiffes zu simulieren, ist vorgesehen, daß die Hülle eine spiralförmige
Wicklung zur Erzeugung eines Magnetfeldes aufnimmt.
[0009] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß in die Hülle zur Verstärkung eines Magnetfeldes
Eisenteilchen, wie kleine Kugeln, eingebracht sind.
[0010] Um eine einfache Anordnung zur Einstellung des Tauchkörpers zu schaffen, ist vorgesehen,
daß der Tauchkörper über Tragseile mit Schwimmern als Auftriebskörper verbunden
ist.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, daß ein Schleppkabel des Tauchkörpers zur Energieversorgung
und/oder Steuerung ausgebildet ist. Alternativ ist vorgesehen, daß der Tauchkörper
eine autarke Energieversorgung aufweist.
[0012] Zur Veränderung der Stärke des Druckfeldes ist vorgesehen, daß das Heckelement des
Tauchkörpers eine steuerbare Durchtrittsöffnung zur Einstellung des Staudruckes im
Tauchkörper aufweist.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Tauchkörperanordnung,
Fig. 2 eine Vorderansicht gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilausschnitt X der Fig. 1 des Hüllenmantels mit einer Wicklung im vergrößerten
Maßstab.
[0014] Bei der dargestellten Ausbildung ist ein Tauchkörper 1 über Tragseile 3 mittels Schwimmer
2 angeordnet und über ein Schleppkabel 4 gezogen.
[0015] Der Tauchkörper 1 in Form eines Zylinders wird durch ein formstabiles Bugelement
5 und Heckelement 6 gebildet, zwischen denen ein flexibles Mittelteil 7 angeordnet
ist.
[0016] Das Bugelement 5 ist in Form eines Flachkopfes ausgebildet und mit einer Trimmzelle
8, Schleppvorrichtung 9 und einem Mitteltongeräuschsimulator 10 ausgerüstet. Der Mitteltongeräuschsimulator
10 simuliert das Geräuschspektrum eines Schiffes im mittleren Frequenzbereich. Die
Stirnseite des Bugelementes 5 besitzt Öffnungen 11, durch die der Innenraum des Tauchkörpers
1 immer mit Seewasser gefüllt ist, das gegenüber dem umgebenden Wasser eine Druckdifferenz
entsprechend dem Staudruck aufweist.
[0017] In dem konusförmigen Heckelement 6 befindet sich ein als Geräteraum ausgelegtes Verdrängungsvolumen
12, das den Untertrieb des Heckelementes 6 begrenzt und in dem die zur Steuerung des
Simulationsgerätes erforderlichen Einrichtungen 13 angeordnet sind.
[0018] Weiterhin sind im und am Heckelement die Trimmzelle 8, die zur Verkürzung des Tauchkörpers
1 erforderliche Seilwindeneinrichtung, bestehend aus Winde 14, Spannseil 15 und Seilstopper
16 und die zum Anblasen der Tauchzellen 17 und Trimmzellen 8 vorgesehene Druckgasspeichereinheit
18, die als Manövrierhilfe installierte Ruderanlage 19 sowie der Tieftonsimulator
20, der das Geräuschspektrum eines Schiffes im unteren Frequenzbereich simuliert,
angeordnet.
[0019] Das Mittelteil 7 besteht aus einer Hülle 21 aus flexiblem Material, beispielsweise
Gummi mit Gewebeeinlage, in der über die gesamte Länge eine Wicklung 22 spiralförmig
eingearbeitet ist. Die Hülle 21 ist in wirtschaftlich herstellbare Module aufgeteilt,
die über Verbindungselemente 23 untereinander und mit dem Heckelement 6 und Bugelement
5 verbunden sind. Die in die Hülle 21 eingearbeitete Wicklung 22 ist in den Abmessungen
und der Windungszahl so ausgelegt, daß sie mit Hilfe regelbarer Stromstärken Magnetfelder
erzeugt, die einer Vielzahl zu simulierender Schiffe entsprechen.
[0020] Die Wicklung 22 dient neben der Erzeugung des Magnetfeldes auch zur Erzielung der
geometrischen Form der flexiblem Hülle 21, insbesondere bei kleiner Druckdifferenz
(niedriger Geschwindigkeit).
[0021] Zur Erlangung der erforderlichen Schwimmlage und der gewünschten Tauchtiefe ist der
Tauchkörper l mit entsprechenden Einrichtungen, wie Tauchzellen 17, Trimmzellen 8,
Tragseilen 3 und Schwimmern 2 ausgestattet.
[0022] Die Energieversorgung und Steuerung der einzelnen Funktionssysteme erfolgt in diesem
Fall vom schleppenden Fahrzeug über das zugfeste Versorgungskabel 4.
1. Vorrichtung zur Nachbildung von Schiffskörpern zum Einsatz für eine aktive Minenabwehr
in Form eines Tauchkörpers mit Auftriebskörpern sowie Tauch- und Trimmzellen und zur
Aufnahme von Anordnungen zur Erzeugung von physikalischen Schiffssignaturen, insbesondere
als Schleppkörperausbildung, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchkörper (1) durch
eine Hülle (21) aus flexiblem Material in der Art eines Schlauches zur Ausbildung
eines Aufnahmebehälters mit einem formstabilen Bug- und Heckelement (5,6) gebildet
ist, wobei im Bugbereich Wassereintrittsöffnungen (11) angeordnet und der Heckbereich
(6) zur Ausbildung eines Staudruckes des eingeschlossenen Wassers im wesentlichen
abgeschlossen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (21) des Tauchkörpers
(1) durch eine steuerbare Spannseilanordnung (14,15,16) raffbar zwischen Bug- und
Heckelement (5,6) zur Längenveränderung angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das formstabile
Bug- und/oder Heckelement (5,6) als Aufnahme für Betriebssysteme, Versorgungseinheiten
und Simulationsgeräte ausgebildet ist.
4.Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle
(21) eine spiralförmige Wicklung (22) zur Erzeugung eines Magnetfeldes aufnimmt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Hülle (21) zur Verstärkung eines Magnetfeldes Eisenteilchen, wie kleine Kugeln, eingebracht
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchkörper
(1) über Tragseile (3) mit Schwimmern (2) als Auftriebskörper verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schleppkabel
(4) des Tauchkörpers (1) zur Energieversorgung und/oder Steuerung ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tauchkörper
(1) eine autarke Energieversorgung aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Heckelement
(6) des Tauchkörpers (1) eine steuerbare Durchtrittsöffnung zur Einstellung des Staudruckes
im Tauchkörper (1) aufweist.