[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
dem Oberbegriff des Anspruches 8.
[0002] Es sind Roboter bekannt, die jede Spinnstelle abtasten und bei Bedarf eine Störung
beheben. Die Zeit für das Abtasten vieler richtig funktionierender Spinnstellen geht
zu Lasten der eigentlichen Behebungsarbeit.Es sind ebenfalls Roboter bekannt, die
auf eine diesbezügliche Störmeldung der Spinnstelle gezielt auf die nächste Störstelle
hinfahren. Hier kann es vorkommen, dass zwei benachbarte Spinnstellen nacheinander
fortwährend eine Störung melden, sodass der Roboter zwischen diesen beiden hin- und
herpendelt, wodurch seine Kapazität für andere bedienungsbedürftige Spinnstellen
erschöpft ist.
[0003] Sobald zwei Roboter auf der gleichen Schiene bzw. Fahrbahn zur Anwendung kommen,
gibt es Koordinationsprobleme zu bewältigen, damit die Roboter sich nicht gegenseitig
behindern und damit ihre Arbeitskapazität nicht ungleich verteilt wird. So sind Vorschläge
bekannt geworden, die Fahrtrichtung zweier Roboter beim Zusammentreffen umzukehren
(DE-AS 27 36 849) oder durch Anhalten eines Roboters den gegenseitigen Abstand einzuhalten
(DE-OS 30 39 932) oder durch Funktionsabbruch des eingeholten Roboters einen Abstand
zwischen den beiden Robotern zu schaffen (FR-OS 2 396 107). Wenn drei oder mehr Roboter
zum Einsatz kommen, verschärfen sich die Koordinationsprobleme, da vermieden werden
sollte, dass Roboter von ihren Nachbarn eingeschlossen werden. Bei Robotern mit unterschiedlichen
Aufgabenbereichen auf einer Schiene muss die richtige Reihenfolge der auszuführenden
Arbeiten sichergestellt werden, was einen zusätzlichen Steuerungsaufwand nach sich
zieht. Zum Ausgleich der unterschiedlichen Arbeitszeiten müssen beispielsweise die
Fahrgeschwindigkeiten der gattungsverschiedenen Roboter ebenfalls unterschiedlich
sein, wozu aufwendige Massnahmen notwendig sind.
[0004] Vermehrt setzt sich die Einsicht durch, statt einer starren Zuordnung eines oder
mehrerer Roboter zu einer einzigen Textilmaschine, flexiblere Systeme anzuwenden,
demgemäss eine Anzahl von Robotern mehrere Textilmaschinen bedient, sodass freie Kapazität
eines Roboters an einer Textilmaschine bei einer anderen Textilmaschine ausgenützt
werden kann. Das Prinzip eines solchen Systems ist bereits durch die DE-OS 2460375
bekannt geworden. Ein Schienennetz erstreckt sich um zwei Reihen von Textilmaschinen,
derart, dass sich ständig mehrere Roboter auf einer geschlossenen Bereitschaftsfahrbahn
zwischen den zwei Textilmaschinen-Reihen bewegen, von welcher die Roboter bei Störungen
über Weichen auf kreisförmige oder schleifenförmige Arbeitsfahrbahnen entlang der
Spinnstellen der Textilmaschine gelenkt werden. Jede Spinnstelle hat einen Fadenwächter,
der bei einer Störung ein entsprechendes Signal über einen der Textilmaschine zugeordneten
Sammelsignalgeber einer Zentralsteuereinheit zuleitet. Diese Zentralsteuereinheit
öffnet die entsprechende Weiche im Schienennetz und dirigiert einen Roboter auf die
Arbeitsfahrbahn der eine Störung meldenden Textilmaschine. Hier angelangt, überprüft
der Roboter schrittweise alle Spinnstellen. Gleichzeitig wird die Arbeitsfahrbahn
für weitere Roboter gesperrt, um Zusammenstösse zu vermeiden. Bei dieser Anordnung
ist es aber möglich, dass der Roboter zuviel Zeit verliert mit seiner Überprüfungsarbeit
und lediglich wegen einer bedienungsbedürftigen Spinnstelle längere Zeit für notwendige
Arbeiten an anderen Textilmaschinen nicht zur Verfügung steht.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die oben genannten Nachteile zu eliminieren und ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, wobei auf wirtschaftliche Art mit einfachen
Mitteln bzw. Massnahmen die Arbeitskapazitäten der eingesetzten Roboter voll zur
Geltung gebracht werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch die kennzeichnenden
Merkmale der Ansprüche 1 und 8.
[0006] Dadurch, dass die Roboter zu ihren zugeordneten Teilabschnitten dirigiert werden,
bleiben sie automatisch räumlich getrennt, sodass keine aufwendigen Massnahmen zum
Schutz vor möglichen Kollisionen getroffen werden müssen. Dadurch, dass jedem Roboter
eine gleiche Anzahl von Störungen zugeteilt wird, ist sichergestellt, dass alle Roboter
ständig in nützlichem Einsatz stehen. Weil die Roboter gezielt auf Störungen dirigiert
werden, wird Zeit für Überwachungs- bzw. Kontrollarbeiten eingespart. Bei Bedarf
können zusätzliche Roboter zugeschaltet werden. Es ist nunmehr eine optimale Störbehebung
einer ganzen Anlage von Textilmaschinen mit der geringsten Anzahl von Robotern möglich.
Durch Neuaufteilungen werden die Teilabschnitte also dem örtlich wechselnden Bedarf
an Aktionen angepasst.
[0007] Durch das erfindungsgemässe Merkmal des Anspruches 2 wird die Neuaufteilung der Teilabschnitte
nicht ständig geändert, sodass die Fahrbewegungen zum Wechsel des Abschnittes eingeschränkt
werden. Durch das erfindungsgemässe Merkmal des Anspruches 3 wird die Einhaltung
der gegenseitigen Abstände zusätzlich sichergestellt, was besonders dann zum Tragen
kommt, wenn Störungen nahe der gemeinsamen Enden der Teilabschnitte zu beheben sind.
Das erfindungsgemässe Merkmal des Anspruches 4, demgemäss die Roboter nach ihren Behebungsarbeiten
solange angehalten werden, bis wieder eine im zugeordneten Teilabschnitt der Bewegungsbahn
übermittelte Störung zu beheben ist, stellt sicher, dass die Bereitschafts-Stellungen
der Roboter auch nach ausgeführten Arbeiten zweckmässig gestaffelt sind bzw. auseinander
liegen. Der zusätzliche Vorteil besteht auch darin, dass die Roboter annähernd gleichmässig
über die Gesamtlänge der Bewegungsbahn bzw. Fahrbahn verteilt sind, sodass Anfahrtszeiten
zu neuen Einsatzgebieten bzw. Teilabschnitten kurz bleiben. Nach dem Merkmal des
Anspruches 5 ist es vorteilhaft, wenn die Roboter gleich schnell fahren, da hierdurch
Gleichartigkeit bzw. Uniformität der Antriebe der Roboter gewahrt bleibt, was dem
kostenmässigen Aufwand zugute kommt. Vorteilhaft ist das Merkmal des Anspruches 6,
da dadurch eine Überlastung der Roboter-Kapazität und damit ein Einbruch des Anlagen-Nutzeffekts
vermieden wird. Die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 7 bewirkt,
dass Dauerstörungen nicht mehr von Robotern bedient werden, was eine Entlastung der
Roboterkapazität bedeutet. Die Ursache einer Dauerstörung sollte zweckmässigerweise
von einer Überwachungsperson untersucht werden. Die vorteilhaften Ausgestaltungen
der Vorrichtung gehen aus den Ansprüchen 9 bis 11 hervor. Vorteilhaft deshalb, weil
bei einer Fahrbahn ohne Weichen auf kostenspielige Verriegelungen zum Kollisionsschutz
verzichtet werden kann. Kostengünstig wirkt sich auch die Ausbildung der Roboter für
eine einzige Fahrtrichtung aus. Die Erfindung wird nunmehr anhand der schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1: ein erfindungsgemässes Schaltbild,
Fig. 2: ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung mit Robotern auf einem Abstellgleis,
Fig. 3a und 3b: ein zweites Ausführungsbeispiel nach der Erfindung, das die Positionen
der Roboter vor und nach einem Zeitintervall veranschaulicht,
Fig. 4 und 5: Beispiele einer linienförmigen Fahrbahn mit Enden,
Fig. 6: ein drittes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung auf einer endlosen Fahrbahn,
und
Fig. 7: ein Beispiel einer linienförmigen Fahrbahn ohne Enden.
[0008] Die allgemeinen, steuerungstechnischen Zusammenhänge gehen aus der Fig. 1 hervor.
Parallel entlang einer oder mehrerer, generell durch eine Linie 1 repräsentierter
Ringspinntextilmaschinen, deren Arbeits- bzw. Spinnstellen S1, S2, S3 usw. durch Punkte
auf der Linie 1 gekennzeichnet sind, sind beispielsweise drei Roboter R1, R2, R3
mit einer linken Fl und einer rechten Fahrtrichtung F2 auf einer generell mit einer
Linie 2 bezeichneten Bewegungs- bzw. Fahrbahn verfahrbar. Die Roboter sind alle
identisch und von der Multifunktionsgattung, d.h. dass jeder Roboter alle vorgesehenen
Arbeitsgänge wie Fadenansetzen, Lunteneinlegen, Wickelbeseitigen usw. ausführen kann;
sie können sich auf Bodenschienen, über an der Textilmaschine befestigten Tragschienen
oder sich mit automatischer Lenkung auf dem Boden bewegen. Jeder Spinnstelle S1,
S2, S3 usw. ist ein ortsfester, störungsübermittlungsfähiger Fadenwächter bzw. Fadensensor
zugeordnet, der zeichnerisch im Punkt der Spinnstelle S1, S2, S3 usw. integriert ist.
Alle Spinnstellen S1, S2, S3 usw. stehen über eine Meldeleitung 7 mit einer Zentralsteuereinheit
oder Computer ZE als auch mit einem Zähler ZS für die bedienungsbedürftigen Spinnstellen
bzw. Störstellen in Verbindung. Alle Roboter R1, R2, R3 sind durch eine Meldeleitung
8 sowohl mit der Zentralsteuereiheit ZE als auch mit einem Zähler ZR für die aktiv
eingesetzten bzw. zur Verfügung stehenden Roboter verbunden. Im Zähler ZS werden die
mittels elektrischer Signale über die Meldeleitung 7 übermittelten Störungen zahlenmässig
erfasst. Die zahlenmässige Erfassung der eingesetzten Roboter erfolgt im Zähler ZR.
Die entsprechenden Signale der Zähler ZS und ZR werden über Meldeleitungen 9 und 10
einem Divisionsmodul S/R zugeleitet, in welchem die Division zwischen der Anzahl der
Störstellen und der Anzahl der zur Verfügung stehenden Roboter erfolgt, wodurch die
Anzahl der Störstellen pro Roboter bestimmt wird. Vom Divisionsmodul S/R geht das
entsprechende Signal über eine Meldeleitung 11 an die Zentralsteuereinheit ZE. In
der Zentralsteuereinheit ZE werden alle diese Signale nach Position und Zahl erfasst
und ausgewertet und werden Teilbereiche bzw. Teilabschnitte A, B, C (Fig. 2) der Fahrbahn
2 derart ermittelt, dass sich in jedem Teilabschnitt die gleiche Anzahl der Störstellen
T1, T2, T3 usw. befinden, und zwar unabhängig davon, ob die Störstellen sich an einer
oder an mehreren Textilmaschinen befinden. Die Zentralsteuereinheit ZE erteilt darauf
Befehlsignale über eine Steuer- bzw. Befehlsleitung 12 an jeden der Roboter R1, R2,
R3, und zwar derart, dass diese Roboter sich auf dem Weg zu ihren Teilabschnitten
nicht behindern bzw. im Wege sind, d.h. dass, eine in Fig. 2 gezeigte Situation vorausgesetzt,
der Roboter R3 in Fig. 2 zuerst den Fahrbefehl bekommt und dem Teilabschnitt C zugewiesen
wird, und dass darauf folgend der Roboter 2 zum Teilbereich B dirigiert wird, wonach
der Roboter 1 zum Teilabschnitt A gesteuert wird. Da alle diese Komponenten ZS, ZR,
S/R und ZE für sich betrachtet bekannte elektronische Funktionen darstellen, wird
auf eine genaue Beschreibung verzichtet; sie können je als Printplatte, als integrierte
Schaltung oder als Programm-Modul für einen Mikroprozessor realisiert werden.
[0009] Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 befinden sich die Roboter R1, R2, R3 zuerst
auf einem Abstellgleis oder Bahnhof 17. Diese Situation wäre bei einer Inbetriebnahme
einer Anlage denkbar. Die Störstellen T1, T2 usw. sind mit einem Kreuz auf der Linie
1 angedeutet. Wie bereits beschrieben, ermittelt die Zentralsteuereinheit ZE die
Teilabschnitte A, B und C, die in der Zeichnung durch eine strichpunktierte Linie
18 voneinander getrennt sind. Wie oben beschrieben, wird zuerst der Roboter R3 in
Bewegung gesetzt, dann folgt der Roboter R2, anschliessend der Roboter R1. Alle Roboter
fahren in der gleichen Richtung nach rechts, und alle Roboter steuern zuerst die jeweils
dem gleichen Ende des Teilabschnittes am nähesten befindliche Störung bzw. Störstelle
an. Hier ist es jeweils das linke Ende jedes Teilabschnittes A, B, C. Der Roboter
R3 behebt demgemäss zuerst die Störung an der Störstelle T5, wonach er sich der Störstelle
T6 annimmt. Sollten keine weiteren Störungsmeldungen eintreffen, bleibt der Roboter
R3 in der Position P3 stehen, das ist die Position gegenüber der behobenen Störstelle
T6. Der Roboter R2 behebt in analoger Weise zuerst die Störstelle T3 und bleibt nach
Behebung der Störstelle T4 in der Position P2 stehen. Der Roboter R1 behebt zuerst
den Schaden an der Störstelle T1, fährt weiter und behebt den Schaden der Störstelle
T2 und kommt in die Position P1 gegenüber der behobenen Störstelle T2 zum Stillstand.
[0010] In Fig. 3a ist eine andere Situation gezeichnet, wo die Roboter R1, R2, R3 willkürlich
entlang der der Übersichtlichkeit wegen nicht gezeichneten Fahrbahn 2 zum Stillstand
gekommen sind. Jetzt werden beispielsweise zwölf Störungen an den Stellen T7 - 18
gemeldet. Nach Ermittlung der Teilabschnitte A, B, C erhalten die Roboter den Befehl,
sich der Störstelle, welche sich am nähesten zu der strichpunktierten Trenn- bzw.
Grenzlinie 18 befindet, anzunehmen. Im gezeigten Fall gemäss Fig. 3a werden alle
Roboter nach rechts verfahren. Möglich wäre aber auch eine gemeinsame Fahrtrichtung
für alle Roboter nach links. Die geeignete Fahrtrichtung wird von der Zentralsteuereinheit
ZE bestimmt und hängt vom zurückzulegenden Weg der Roboter ab. Nach einem vorbestimmten
Zeitintervall wird die Zentralsteuereiheit ZE die Teilabschnitte A, B, C wieder
neu bestimmen. Bis zu dieser Neubestimmung der Teilabschnitte erledigt der Roboter
R1 nacheinander die Störstellen T10 und T9 und befindet sich gerade in der Nähe der
Störstelle T8. Der Roboter R2 behebt die Störung an den Störstellen T14 und T13 und
bewegt sich auf die Störstelle T12 zu. Der Roboter R3 erledigt die Störungen an den
Störstellen T18 und T17. Zum Zeitpunkt der Neubestimmung der Teilabschnitte befinden
sich die Roboter also in der Position gemäss Fig. 3b. Während dieses Zeitintervalls
sind der Zentralsteuereinheit ZE sechs neue Störstellen T19 bis T24, die mit einem
umkreisten Kreuz gekennzeichnet sind, ermittelt worden. Die neue Einteilung der
Teilabschnitte A.1, B.1, C.1 ist derart, dass jeder neue Teilabschnitt wieder die
gleiche Anzahl der Störstellen bzw. Störungen enthält. Die Roboter R1, R2, R3 erhalten
nunmehr den Befehl, gesamthaft nach links zu fahren und unter Umgehung der Störstellen
T19 - 21 bzw. T11, 12 bzw. T15, 16 diejenige Störstelle anzusteuern, die dem Ende
des jeweiligen Teilabschnittes am nächsten ist. Im gezeigten Fall gemäss Fig. 3b sind
das die Störstellen T7 bzw. T8 bzw. T23. Auch hier wäre ein Ansteuern der Störstellen
T21 bzw. T22 bzw. T24 möglich. Dadurch, dass die Roboter alle die gleiche Fahrgeschwindigkeit
haben und ebenfalls die gleiche Anzahl der Störstellen zu beheben haben, ist eine
Kollision mit anderen Robo tern ausgeschlossen. Sollte es sich herausstellen, dass
die im Einsatz stehenden Roboter R1, R2, R3 ungenügend sind, um die Störungen innerhalb
nützlicher Frist zu beheben, können neue Roboter vom Abstellgleis 17 in das System
aufgenommen bzw. zugeschaltet werden. Die Störungen jeder Spinnstelle werden von der
Zentralsteuereinheit ZE zahlenmässig erfasst, und sollte es sich herausstellen, dass
die Störanhäufung innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne bzw. Zeitperiode einen
bestimmten Wert überschreitet, wird diese Spinnstelle von den Robotern nicht mehr
bedient, und die Zentralsteuereinheit ZE zeigt lediglich die betreffende Spinnstelle
auf dem Steuerpult an, worauf eine Überwachungsperson die betreffende Störstelle in
Augenschein nehmen kann.
[0011] Fig. 4 zeigt eine linienförmige Fahrbahn 2a, die eine Textilmaschine 1a U-förmig
umfasst. Fig. 5 zeigt eine andere Ausführung einer linienförmigen Fahrbahn, die an
beiden Seiten der Textilmaschien 1b und 1c sich erstreckt. Beide Fahrbahnen 2a und
2b weisen keine Abzweigungen auf und haben je zwei Enden 20 und 21. Am Ende 20 ist
das Abstellgleis 17 angeschlossen.
[0012] Fig. 6 zeigt Störstellen auf der Linie 1, die, wie eingangs erwähnt, eine oder mehrere
Textilmaschinen repräsentiert, wobei die Roboter R1, R2, R3 auf einer endlosen, linienförmigen,
in sich geschlossenen, aber wegen der Übersichtlichkeit nicht gezeichneten Fahrbahn
2 nur in eine Richtung verfahrbar ausgebildet sind. In diesem Fall steuern die Roboter
zuerst diejenigen Störstellen an, denen die Roboter in Fahrtrichtung gerade nach
der strichpunktierten Grenzlinie 18 begegnen. Angenommen, dass die Zentralsteuereinheit
ZE bei der gezeigten Position der Roboter die von den strichpunktierten Grenzlinien
18 unterteilten Teilabschnitte A, B, C wie gezeichnet bestimmt, wobei der Roboter
R1 dem Teilabschnitt A, der Roboter R2 dem Teilabschnitt B und der Roboter R3 dem
Teilabschnitt C zugeordnet wird, bewegen sich die Roboter gesamthaft in eine rechtsläufige,
durch die gestrichelten Linien angedeutete Fahrtrichtung im Uhrzeigersinn. Der Roboter
R1 wird demgemäss zuerst die Störstelle T25 bedienen, das ist die Störstelle, welche
dem linken Ende des Teilabschnittes A am nächsten liegt, und zwar unter Umgehung der
Störstelle T33, welche in Fahrtrichtung vor dem Roboter R1 liegt. Gemäss dem gleichen
Befehl der Zentralsteuereinheit ZE wird der Roboter R2 zuerst die Störstelle T28 und
der Roboter R3 zuerst die Störstelle T31 ansteuern. Nach Beendung der Bedien- bzw.
Behebungsarbeiten werden, unter der Annahme, dass keine neuen Störstellen gemeldet
werden, der Roboter R1 sich gegenüber der Störstelle T27, der Roboter R2 gegenüber
der Störstelle T30 und der Roboter R3 gegenüber der Störstelle T33 befinden. Es ist
klar erkennbar, dass der gegenseitige Abstand der Roboter sowohl in der in Fig. 6
gezeichneten Anfangsposition als auch in der Endposition nach Behebung der Störstellen
T27, T30, T33 im wesentlichen erhalten bleibt.
[0013] Fig. 7 zeigt eine vorteilhafte, endlose, linienförmige Fahrbahn 2c, die sich um
parallel zueinander ausgerichtete Textilmaschinen 1d - i herumschlängelt, derart,
dass sich keine grösseren Fahrbahnbereiche ausser Reichweite der Spinnstellen ergeben.
Möglich ist ebenfalls eine endlose, linienförmige Fahrbahn, die schleifenförmig sternförmig
angeordnete Textilmaschinen umfasst. Die Fahrbahnanordnung 2c weist keine Abzweigungen,
Knotenpunkte oder Weichen auf, mit der einzigen Ausnahme eines für die Heranführung
von Reserverobotern notwendigen Abstellgleises 17.
[0014] Die vorliegende Erfindung kann bei allen geeigneten Textilmaschinen zu Anwendung
kommen, ist aber bei Ringspinnmaschinen besonders vorteilhaft.
1. Verfahren zur Behebung von Störungen an störungsübermittlungsfähigen Arbeitsstellen
wenigstens einer Textilmaschine unter Zuhilfenahme von mindestens zwei zentral gesteuerten,
auf einer längs der Textilmaschine befindlichen Bewegungsbahn verfahrbaren Robotern,
dadurch gekennzeichnet, dass
sowohl die Störungen als auch die Roboter positions- und zahlenmässig erfasst,
die Störungen zahlenmässig gleichmässig auf die Roboter aufgeteilt,
den Robotern je ein Teilabschnitt der Bewegungsbahn zugeordnet,
die Roboter daraufhin zu ihren zugeordneten Teilabschnitten dirigiert und
die Störungen jedes Teilabschnittes nur von dem jeweils zugeordneten Roboter behoben
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erfassung der Störungen und der Roboter nach einem vorbestimmten Zeitintervall
wiederholt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Roboter auf dem Weg zu ihren Teilabschnitten in die gleiche Richtung verfahren
und dass jeweils zuerst die dem gleichen Ende des Teilabschnittes am nähesten befindlichen
Störungen behoben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Roboter nach ihren Behebungsarbeiten angehalten werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Roboter gleich schnell verfahren werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer vorbestimmten Anzahl der Störungen ein zusätzlicher Roboter zugeschaltet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Störungen jeder Arbeitsstelle zahlenmässig einzeln erfasst und dass Störungen
einer jeden Arbeitsstelle bei Störanhäufung innerhalb einer vorbestimmten Zeitperiode
zwar angezeigt, aber nicht mehr von den Robotern behoben werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 an wenigstens einer
eine Mehrzahl von Arbeitsstellen aufweisenden Textilmaschine mit mindestens zwei auf
einer Fahrbahn längs der Textilmaschine verfahrbaren und von einer Zentralsteuereinheit
steuerbaren Robotern, wobei jeder Arbeitsstelle zugeordnete, ortsfeste Fadenwächter
Störstellen an die Zentralsteuereinheit übermitteln,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Arbeitsstellen (S1, S2, S3) über eine Meldeleitung (7) mit einem Zähler
(ZS) der Störstellen (T1, T2, T3) als auch mit der Zentralsteuereinheit (ZE) verbunden
sind,
dass alle Roboter (R1, R2, R3) über eine Meldeleitung (8) mit einem Zähler (ZR) der
eingesetzten Roboter als auch mit der Zentralsteuereinheit verbunden sind,
dass ein Divisionsmodul (S/R) vorgesehen ist, um über eine Meldeleitung (11) eine
der zahlenmässigen Division zwischen den Störstellen und den Robotern entsprechende
Meldung der Zentralsteuereinheit zu übermitteln, und
dass die Zentralsteuereinheit vorgesehen ist, die Störstellen und die eingesetzten
Roboter zahlen- und positionsmässig zu erfassen und auszuwerten, um die Teilabschnitte
(A, B, C) der Fahrbahn (2) für jeden Roboter zu ermitteln und um die Roboter über
eine Steuerleitung (12) an ihre Teilabschnitte zu dirigieren.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fahrbahn (2a, 2b) linienförmig ohne Abzweigungen ausgebildet und mit zwei
Enden (20, 21) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fahrbahn (2c) endlos linienförmig ohne Abzweigungen ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Roboter nur in eine Richtung verfahrbar ausgebildet sind.