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EP 0 308 720 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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29.03.1989 Patentblatt 1989/13 |
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Anmeldetag: 07.09.1988 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
25.09.1987 DE 3732337
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Anmelder: |
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- DUEWAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-47829 Krefeld (DE)
- Bergische Stahl-Industrie
D-42859 Remscheid (DE)
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Erfinder: |
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- Geers, Leo
D-4044 Kaarst (DE)
- Vosseler, Hans Günther
D-4010 Hilden (DE)
- Brinkmann, Andreas, Dipl.-Ing.
D-5630 Remscheid (DE)
- Potthoff, Heinrich, Dr.-Ing.
D-4320 Hattingen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Angetriebenes Einzelrad-Fahrwerk für Niederflur-Stadtbahnwagen unterschiedlicher Spurweite |
(57) Für Stadtbahnwagen mit einem extrem niedrigen, vorzugsweise einstufig zugänglichen
Fußboden wird ein angetriebenes Fahrwerk geschaffen, das ohne wesentliche Veränderungen
für unterschiedliche Spurweiten verwendbar ist. Dazu sind an Längsträgern (10) des
Fahrwerkrahmens eine schwenkbare Radeinheit (1) sowie ein Fahrmotor (3) und ein die
Radeinheit (1) mit dem Fahrmotor (3) verbindendes Getriebe (2) angeordnet, wobei
der Querträger (4) eine die Spurweite des Fahrwerkes erbringende Längs aufweist.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein angetriebenes Einzelrad-Fahrwerk für Niederflur-Stadtbahnwagen
unterschiedlicher Spurweite.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht in folgendem: Es soll ein Fahrwerk geschaffen werden,
das einen Stadtbahnwagen mit einem extrem niedrigen, vorzugsweise einstufig zugänglichen
Fußboden ermöglicht. Unterschiedliche Spurweiten - z.B. Normalspur oder Meterspur
- sollen ohne wesentliche Veränderungen des Fahrwerkes erzielbar sein. Weiter ist
zu berücksichtigen, daß das Fahrwerk zum einen die Außenkontur des Wagenkastens nicht
überragt, zum anderen einer bequemen Breite eines im Fußboden enthaltenen Mittelganges
nicht entgegensteht; ersteres ist insbesondere bei normalspurigen Fahrzeugen problematisch,
letzteres bei meterspurigen.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Längsträger eines Fahrwerkrahmens
eine schwenkbare Radeinheit sowie ein Fahrmotor und ein die Radeinheit mit dem Fahrmotor
verbindendes Getriebe angeordnet sind, wobei der Querträger eine die Spurweite des
Fahrwerkes erbringende Länge aufweist.
[0004] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die schwenkbare Radeinheit,
der Fahrmotor und das Getriebe zu einem kompakten, mit dem Längsträger des Fahrwerkes
verbindbaren Antriebsaggregat vereinigt.
[0005] Eine weitere, für die beengten Raumverhältnisse günstige Ausgestaltung der Erfindung
besteht darin, daß der Fahrmotor rechtwinklig zur Längsrichtung des Fahrwerkrahmens
angeordnet ist, wobei das Getriebe als Stirnradgetriebe ausgebildet ist.
[0006] Im Hinblick auf eine noch kompaktere und vom Gewicht her günstige Ausbildung des
Fahrwerkes ist gemäß einer nächsten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der
Längsträger des Fahrwerkrahmens überwiegend durch das Gehäuse des Getriebes gebildet
ist.
[0007] Um das Fahrwerk auch unter den bestehenden räumlichen Zwängen mit einem Bremssystem
auszurüsten, ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß auf der
Welle des Fahrmotors eine Bremsscheibe angeordnet ist. Diese Bremsscheibe befindet
sich je nach vorliegender Spurweite innerhalb bzw. außerhalb des Fahrwerkrahmens.
[0008] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist an einem zusammen mit der Radeinheit
horizontal schwenkbaren Radausleger eine Magnetschienenbremse aufgehängt. Diese Bremse
hat stets eine günstige Position in bezug auf die Schiene.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils in Draufsicht eine
Hälfte eines Einzelrad-Einzelfahrwerkes für Niederflur-Stadtbahnwagen, wobei jedes
dieser beiden Fahrwerke in bezug auf die Längsachse L symmetrisch ausgebildet ist.
[0010] Das Fahrwerk nach Fig. 1 ist für Normalspur, das nach Fig. 2 für Meterspur vorgesehen.
Beide Fahrwerke haben einheitliche Antriebsaggregate, die im wesentlichen jeweils
aus einer Einzel- oder Losräder aufweisenden Radeinheit 1, einem damit verbundenen
Stirnradgetriebe 2 und einem Fahrmotor 3 bestehen. Die Radeinheiten 1 sind um Hochachsen
1b (siehe Fig. 2) schwenkbar gelagert und in ihrer Schwenkbewegung durch eine an Radauslegern
1a angreifende Spurstange 1c miteinander gekuppelt. Das Schwenken der Radeinheiten
1 entsprechend dem Schienenverlauf kann aufgrund der Spurführungskräfte selbstlenkend
erfolgen, alternativ ist eine aktive, beispielsweise auf die Spurstange 1c einwirkende
Steuerung möglich.
[0011] Die parallel zur Längsachse L angeordneten Gehäuse 2a der Stirnradgetriebe 2 sind
Bestandteil von Längsträgern 10 des Fahrwerkrahmens, der durch tiefliegende Querträger
4 vervollständigt wird. Der Fahrmotor 3 ist rechtwinklig zu dem Stirnradgetriebe 2,
also in Querrichtung des Fahrwerkes angeordnet. Die Motorwelle 3a trägt eine Bremsscheibe
5, die mit einer durch ein Federspeicher-Bremsgerät 7 betriebenen Bremszange 8 zusammenarbeitet.
Bei der normalspurigen Ausführung nach Fig. 1 befindet sich die Bremsscheibe innerhalb,
bei der meterspurigen Ausführung außerhalb des Fahrwerkrahmens.
[0012] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, hat das Fahrwerk an den Gehäusen 2a der Stirnradgetriebe
2 angebrachte Federträger 2b zur federnden Abstützung (Luftfedern) des Aufbaues eines
Stadtbahnwagens; die Anlenkung in Längsrichtung erfolgt durch Lenkerstangen 9.
[0013] Mit dem angetriebenen Fahrwerk nach der Erfindung ist vorteilhaft ein Stadtbahnwagen
mit besonders niedrigem, vorzugsweise einstufig zugänglichem Fußboden realisierbar,
wobei - völlig unabhängig von der Spurweite - die Außenkontur des Wagenkastens (gestrichelt
gezeichnete Linien A) keinesfalls durch Fahrwerksteile überragt wird und stets ein
Fußbodenmittelgang (Begrenzungslinien F) mit sicher und bequem benutzbarer Breite
vorliegt. Weiter günstig differieren die Fahrwerksausführungen "Normalspur" und "Meterspur"
lediglich durch einfach längenmäßig angepaßte Querträger 4 und die Spurstange 1c.
1. Angetriebenes Einzelrad-Fahrwerk für Niederflur-Stadtbahnwagen unterschiedlicher
Spurweite, dadurch gekennzeichnet, daß am Längsträger (10) eines Fahrwerkrahmens
eine schwenkbare Radeinheit (1) sowie ein Fahrmotor (3) und ein die Radeinheit (1)
mit dem Fahrmotor (3) verbindendes Getriebe (2) angeordnet sind, wobei der Querträger
(4) eine die Spurweite des Fahrwerkes erbringende Länge aufweist.
2. Einzelrad-Fahrwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare
Radeinheit (1), der Fahrmotor (3) und das Getriebe (2) zu einem kompakten, mit dem
Längsträger (10) des Fahrwerkes verbindbaren Antriebsaggregat vereinigt sind.
3. Einzelrad-Fahrwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrmotor
(3) rechtwinklig zur Längsrichtung des Fahrwerkrahmens angeordnet ist, wobei das
Getriebe (2) als Stirnradgetriebe ausgebildet ist.
4. Einzelrad-Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Längsträger (10) des Fahrwerkrahmens überwiegend durch das Gehäuse (2a) des Getriebes
(2) gebildet ist.
5. Einzelrad-Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Welle (3a) des Fahrmotors (3) eine Bremsscheibe (5) angeordnet ist.
6. Einzelrad-Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an einem zusammen mit der Radeinheit (1) horizontal schwenkbaren Radausleger (1a)
eine Magnetschienenbremse (6) aufgehängt ist.
