(19)
(11) EP 0 308 732 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.1989  Patentblatt  1989/13

(21) Anmeldenummer: 88114651.8

(22) Anmeldetag:  08.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 61/18, B65D 41/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR IT LI

(30) Priorität: 19.09.1987 DE 3731654

(71) Anmelder: Christian Majer GmbH & Co. KG Maschinenfabrik
D-72070 Tübingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kolb, Dieter
    D-7400 Tübingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flaschenkapsel und Verfahren zu ihrer Herstellung


    (57) Die Flaschenkapsel und das mit ihr verbundene Aufreißband sind jeweils aus einer in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienbahn (13,24) gefertigt, wobei durch ein besonderes Verfahren sichergestellt ist, daß auch bei dem Aufreißband (19) die Vorreckrichtung in der Längsrichtung und damit in der Kapselumfangsrichtung verläuft und die Auf­reißbänder abfallfrei aus einer in Längsrichtung vorge­reckten Folienbahn (24) oder Zuschnittbahn gefertigt wer­den können.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Flaschenkapsel, aus einem vor­gereckten Kunststoff-Folienzuschnitt gewickelt, mit einem auf der Innenseite der Kapsel befestigten, an einer Stelle über den Kapselzuschnitt vorstehenden Aufreißband, sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

    [0002] Aus vorgereckter Kunststoff-Folie gefertigte Flaschen­kapseln, die sich auf Flaschenköpfe durch Wärmeeinwirkung aufschrumpfen lassen, sind bekannt. Bisher ist es üblich, die Kapselzuschnitte aus einem quer zu ihrer Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband herzustellen, dessen Breite der Wickellänge des Kapselzuschnittes entspricht. Von dem in Querrichtung vorgereckten Folienband konnten dabei die Kapselzuschnitte einfach als Abschnitte mit einer der Kapselhöhe entsprechenden Länge abgeschnitten werden. Für die Aufreißbänder konnten von gleichen Folien­band schmale Querstreifen abgetrennt und anschließend auf der Innenseite des Kapselzuschnittes befestigt werden. Der einfachen Fertigung der Flaschenkapseln aus quer zu ihrer Längsrichtung vorgereckter Kunststoff-Folie steht aber der Nachteil entgegen, daß quer zu ihrer Längsrichtung vorge­reckte Kunststoff-Folie teurer in der Herstellung ist als in der Längsrichtung vorgereckte Kunststoff-Folie.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flaschen­kapsel aus einem in Längsrichtung vorgereckten, preiswer­teren Kunststoff-Folienband mit einen passenden Aufreiß­band zu schaffen und ein Verfahren für eine preisgünstige Fertigung solcher Flaschenkapseln aus dem in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband zu entwickeln.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei der Flaschenkapsel sowohl der Kunststoff-Folien­zuschnitt für die Kapsel als auch das Aufreißband aus einer in ihrer Längsrichtung vorgereckten Folienbahn ge­fertigt ist. Erfindungsgemäß lassen sich solche Flaschen­kapseln nach einem Verfahren preisgüngstig herstellen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein in Längsrichtung vor­gerecktes, einseitig mit einem siegel-oder klebefähigen Medium beschichtetes Kunststoff-Folienband durch Quer­schnitte, die in Abständen geführt werden, welche min­destens der gewünschten Länge des mit dem Folienzuschnitt in Verbindung kommenden größeren Teiles des Aufreißbandes entsprechen, zunächst in einzelne Abschnitte getrennt wird, daß die einzelnen Folienbahnabschnitte entlang ihrer Bahnlängsränder mit geringfügiger Überlappung zu einem neuen Band aneinandergeklebt werden, aus welchem wiederum durch Querschnitte in ihrer Längsrichtung vorgereckte Auf­reißbänder gewonnen werden, und daß abschließend die Auf­reißbändchen auf die aus einem anderen, ebenfalls in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband geschnit­tenen oder gestanzten Kapselzuschnitte auf die Vorreck­richtung ausgerichtet aufgeklebt werden.

    [0005] Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich einrichtungs­mäßig sicher ausführen, wobei zweckmäßig in einer Vorrich­tung das aus sich geringfügig überlappenden Folienbahn­abschnitten gebildete Band quer zu dem ursprünglichen, in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband und quer auf das zur Bildung der Kapselzuschnitte dienende, in Längsrichtung vorgereckte Kunststoff-Folienband zu bewegt wird.

    [0006] Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung lassen sich Flaschenkapseln, die gemeinsam mit ihrem Aufreißband schrumpfen können, aus in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienbändern ohne großen Bandabfall fertigen. Dabei kann das zur Bildung der Aufreißbänder dienende, in Längsrichtung vorgereckte Kunststoff-Folienband auch ein Randstreifen des längsgereckten Kunststoff-Folienbandes sein, aus welchem die Kapselzuschnitte gefertigt werden. Dieser Randstreifen wird zunächst vom handelsüblichen vor­gereckten Kunststoff-Folienband abgetrennt. Es kann auch ein beim Bedrucken der Folie angefallener Abfallstreifen sein. Dabei spielt es keine Rolle, wie breit der Rand­streifen ist, weil erfindungsgemäß die Abschnitte, in wel­che der Randstreifen zerlegt wird, entlang ihren Längs­rändern zu einem neuen Band zusammengeklebt werden, von welchem erst die Aufreißbänder abgeschnitten werden und in welchem es keine Rolle spielt, wie groß die einzelnen Abschnitte sind, aus welchen dieses Band zusammengesetzt ist.

    [0007] Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand der bei­liegenden Zeichnung näher erläutert.

    [0008] In einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer fertigen Flaschen­kapsel;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Abschnitt eines in seiner Längsrichtung vorgereckten Kunst­stoff-Folienbandes, aus welchem die Kapsel­zuschnitte und Aufreißbänder gefertige werden sollen;

    Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine Vor­richtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.



    [0009] Fig. 1 zeigt eine Flaschenkapsel 10, deren Kapselkörper 11 aus einem in Fig. 2 bezeichneten Kapselzuschnitt 12 ge­wickelt ist, der auf einem in seiner Längsrichtung vorge­reckten Kunststoff-Folienband 13 so ausgerichtet ist, daß die Vorreckrichtung in Umfangsrichtung des Kapselkörpers 11 verläuft, der Kapselkörper 11 also in seiner Umfangs­richtung schrumpft. Der Kapselkörper 11 ist auf seiner Oberseite 14 in bekannter Weise durch Einfalten eines in Fig. 2 bezeichneten Randabschnittes 15 des Kapselzuschnit­tels 12 geschlossen. Ansonsten erhält der Kopfteil 17 der Kapsel durch eine Prägung nach dem Wickeln des Kapselzu­ schnittes 12 ein einem Flaschenkopf angepaßtes Aussehen, insbesondere durch das Anbringen einer Umfangssicke 16 und einer oberen Abschlußschulter 18. Im Kopfbereich ist die Flaschenkapsel 10 mit einem in Umfangsrichtung verlaufen­den Aufreißband 19 versehen, das ebenfalls aus einer vorgereckten Kunststoff-Folie gefertigt ist, wobei die Vorreckrichtung in der Längsrichtung des Aufreißbandes verlaufen muß, damit das Aufreißband 19 zusammen mit der Flaschenkapsel 11 in der gleichen Richtung schrumpfen kann. Das Aufreißband 19 wird auf den Kapselzuschnitt 12 so aufgeklebt, daß es mit einem Griffende 20 über einen der beiden Seitenränder 21 des Kapselzuschnittes 12 hinausragt und dadurch auf der fertiggewickelten Flaschen­kapsel 10 freiliegt.

    [0010] Wie Fig. 2 zeigt, werden die Kapselzuschnitte 12 aus dem in seiner Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband 13 so ausgestanzt, daß die die Umfangsränder der fertigen Flaschenkapsel 10 bildenden Längsränder 22 und 23 des Kapselzuschnittes 12 ebenfalls in der Längsrichtung des Folienbandes 13 verlaufen. Die Aufreißbänder 19 werden auf die Folienzuschnitte 12 erst nach ihrem Ausstanzen aus dem Folienband 13 aufgeklebt, das auf der betreffenden Seite, die später die Innenseite der Flaschenkapsel 10 bildet, im allgemeinen auf ihrer ganzen Fläche mit einer erst durch eine nachträgliche Wärmeeinwirkung aktivierbaren Kleb­stoffschicht versehen ist. Das in Fig. 2 dargestellte Folienband 13 stellt ein auf die Höhe der Kapselzu­schnitte 12 angepaßtes handelsübliches vorgerecktes Folienband dar, wobei die Anpassung durch das Antrennen eines Randstreifens 24 erfolgt ist. Der Randstreifen 24 stellt aber keinen Abfall dar. Aus ihm können die Aufreiß­bänder nach einem Verfahren gefertigt werden, das nachfol­ gend in Verbindung mit der in Fig. 3 schematisch darge­stellten Einrichtung erläutert wird.

    [0011] In Fig. 3 ist die in ihrer Längsrichtung vorgereckte und bereits auf die Höhe der Flaschenzuschnitte 12 zugeschnit­tene Folienbahn 13 dargestellt, die in Richtung des einge­tragenen Pfeiles 25 unter einer nur schematisch darge­stellten Bearbeitungsstation 26 hindurchgeführt wird, in welcher die Flaschenzuschnitte 12 aus dem Folienband 13 ausgestanzt und gleichzeitig mit den Aufreißbändern 19 versehen werden. Der abgetrennte Randstreifen 24 der längsgereckten Folienbahn ist auf eine Vorratsrolle 27 ge­wickelt und wird von dieser mittels einer Vorschubwalze 28 schrittweise abgezogen und einem Querschneidmesser 29 zu­geführt, mit welchem von dem Folienband 24 gleiche Ab­schnitte abgetrennt werden, deren Länge mindestens der ge­wünschten Länge des Aufreißbandes 19 entspricht, mit wel­cher das Aufreißband 19 in Verbindung mit dem Flaschenzu­schnitt 12 gebracht werden soll. Die abgetrennten Folien­abschnitte 30 werden anschließend in Richtung des einge­tragenen Pfeiles 31 und damit quer zur Vorschubrichtung des Folienbandes 24 bewegt, dessen Vorschubrichtung durch einen Pfeil 32 gekennzeichnet ist. Die einzelnen Abschnit­te 30 werden mit geringfügiger Überlappung 33 mittels einer Klebvorrichtung 34 zu einem neuen Band 35 zusammen­gehängt, in welchem die Vorreckrichtung quer zur Längs­richtung dieses neuen Bandes 35 verläuft. Gleichzeitig wird von einer Vorratsrolle 36 ein schmales Aluminiumband 37 für Griffenden der Aufreißbänder 19 über eine Umlenk­vorrichtung 38 dem neuen Band 35 zugeführt und entlang seines einen Randes mit ihm verbunden. Das neue Band 35 wird mittels einer Vorschubwalze 39 der Vorrichtung 26 zu­geführt, in welchem von dem neuen Band 35 durch ein nicht dargestelltes Querschneidmesser die einzelnen Aufreiß­bänder 19 abgetrennt und anschließend sofort auf die Kapselzuschnitte 12 aufgebracht werden.


    Ansprüche

    1. Flaschenkapsel, aus einem vorgereckten Kunststoff-­Folienzuschnitt gewickelt, mit einem auf der Innenseite der Kapsel befestigten, an einer Stelle über den Kapselzuschnitt vorstehenden Aufreißband, dadurch ge­kennzeichnet, daß sowohl der Kunststoff-Folienzuschnitt (12) für die Kapsel (10) als auch das Aufreißband (19) aus einer in ihrer Längsrichtung vorgereckten Folien­bahn (13, 24) gefertigt ist.
     
    2. Verfahren zur Herstellung einer mit einem Aufreißband versehenen Flaschenkapsel nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß ein in Längsrichtung vorgerecktes, einseitig mit einem siegel- oder klebefähigen Medium beschichteten Kunststoff-Folienband (24) durch Quer­schnitte, die in Abständen geführt werden, welche min­destens der gewünschten Länge des mit dem Kapselzu­schnitt (12) in Verbindung kommenden größeren Teiles des Aufreißbandes (19) entsprechen, zunächst in einzel­ne Abschnitte (30) getrennt wird, daß die einzelnen Folienbahnabschnitte (30) entlang ihrer Bahnlängsrän­der mit geringfügiger Überlappung (33) zu einem neuen Band (35) aneinandergeklebt werden, aus welchem wie­derum durch Querschnitte in ihrer Längsrichtung vorge­reckte Aufreißbänder (19) gewonnen werden, und daß ab­schließend die Aufreißbänder (19) auf die aus einem anderen, ebenfalls in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband (13) geschnittenen oder gestanz­ten Kapselzuschnitte (12) auf die Vorreckrichtung aus­gerichtet aufgeklebt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Bildung der Aufreißbänder (19) dienende längs­gereckte Kunststoff-Folienband (24) ein Randstreifen des längsgereckten Kunststoff-Folienbandes (13) ist, aus welchem die Kapselzuschnitte (12) gefertigt wer­den.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­net, daß das aus sich geringfügig überlappenden Folien­bahnabschnitten (30) gebildete neue Band (35) quer zu dem ursprünglichen, in Längsrichtung vorgereckten Kunststoff-Folienband (24) und quer auf das zur Bildung der Kapselzuschnitte (12) dienende, in Längsrichtung vorgereckte Kunststoff-Folienband (13) zu bewegt wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht