(19)
(11) EP 0 308 734 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.1989  Patentblatt  1989/13

(21) Anmeldenummer: 88114656.7

(22) Anmeldetag:  08.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D04B 15/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH ES GB IT LI

(30) Priorität: 23.09.1987 DE 3731891

(71) Anmelder: SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH
D-72461 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Schick, Wilfried
    D-7474 Bitz (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rückstellvorrichtung für Selektierapparate von Rundstrickmaschinen


    (57) Die an die Selektierapparate (19) ansetzbare Rückstellvor­richtung (20) weist mindestens einen Schieber (35, 36) auf, der sowohl mittels einer Druckfläche (35.1, 36.1) als auch mittels einer an einem Hakenende (35.2, 36.2) ausge­bildeten Rückzugsfläche auf sämtliche Wählklingen (23, 24) eines Wählklingensatzes einwirken und somit die Wählklin­gen sowohl in ihre Betriebsstellung als auch in ihre Ruhe­stellung bewegen kann.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rückstellvorrichtung für Selektierapparate der Nadelauswahleinrichtung mehrsystemi­ger Rundstrickmaschinen, pro Selektierapparat mit minde­stens einem Satz von parallel zueinander angeordneten, zwischen einer Ruhestellung und einer Betriebsstellung verstellbaren und in beiden Stellungen gemeinsam verrie­gelbaren Wählklingen, die jeweils auf Musterfüße von Musterplatinen einwirken und die mittels einer elektro­magnetischen Einstellvorrichtung mustergemäß aus ihrer Ruhestellung in die Betriebsstellung bewegbar sind.

    [0002] Selektierapparate der genannten Art werden in Nadelaus­wahleinrichtungen für eine Einzelnadelauswahl begrenzter Mustergröße mit regelmäßiger Wiederholung des Musters nach einer Maschinenumdrehung eingesetzt. Das Muster ist im Selektierapparat fest vorgegeben. Die Musterhöhe ist durch die Systemzahl der Maschine und die Musterbreite ist durch die Anzahl der Musterfüße der Musterplatinen be­grenzt.

    [0003] Die mustergemäße Einstellung der Selektierapparate erfolgt an der Rundstrickmaschine. Hierzu ist in der älteren Patentanmeldung P 37 27 155.5 eine Einstellvorrichtung vorgeschlagen worden, die am Selektierapparat eines jeden Systemes wahlweise zum Einstellen der Wählklingen ansetz­bar ist. Vor dem Einstellen der Wählklingen der Selektier­apparate müssen die Wählklingen alle in eine gemeinsame Ausgangsstellung gebracht werden, in welcher sie im Ein­flußbereich der ansetzbaren Einstellvorrichtung liegen.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rückstell­vorrichtung zu schaffen, mit welcher die Wählklingen der Selektierapparate bei einem Musterwechsel an der Rund­strickmaschine rasch und sicher in die gemeinsame Ruhe­stellung zurückführbar sind.

    [0005] Die gestellte Aufgabe wird bei Selektierapparaten der ein­gangs genannten Art mit einer Rückstellvorrichtung gelöst, die erfindungsgemäß ein anstelle einer Einstellvorrichtung an die Selektierapparate ansetzbares Gehäuse aufweist, in welchem für jeden Wählklingensatz ein in der Verstell­richtung der Wählklingen verstellbarer Schieber gelagert ist, der eine auf alle Wählklingen des Wählklingensatzes einwirkende Druckfläche und eine ebenfalls auf alle Wähl­klingen einwirkende Rückzugsfläche aufweist. Die Rückzugs­fläche des Schiebers kann zweckmäßig an einem Hakenende des Schiebers ausgebildet sein, und der Schieber kann in Abschnitten seines Verstellweges zusätzlich quer zur Ver­stellrichtung der Wählklingen bewegbar angeordnet sein.

    [0006] Die erfindungsgemäß ausgebildete Rückstellvorrichtung kann - wie die vorstehend erwähnte gemeinsame elektromagneti­sche Einstellvorrichtung - nacheinander an alle Selektier­apparate angesetzt werden, um die Wählklingen der Selek­tierapparate aus einer vorhandenen Mustereinstellung alle in eine Ruhestellung für eine erneute Musterauswahl mit­tels der Einstellvorrichtung zurückzubewegen. Ein besonde­rer Vorteil liegt darin begründet, daß der Schieber nicht nur eine Rückzugsfläche aufweist und damit die in einer Betriebsstellung befindlichen Wählklingen erfassen und in die Ruhestellung zurückführen kann, sondern daß der Schie­ber zusätzlich eine Druckfläche aufweist, mit welcher er auch auf die in einer Ruhestellung verbliebenen Wählklin­gen einwirken und sie in Richtung auf ihre Betriebsstel­lung bewegen kann. Dabei kann das Rückstellen der Wähl­klingen erfindungsgemäß nach folgenden Verfahrensschritten ablaufen:

    a) Entriegeln aller Wählklingen des Selektierapparates;

    b) Bewegen des mindestens einen Schiebers in Richtung auf die Musterplatinen und Verschieben aller in Ruhestel­lung stehender Wählklingen mittels der Druckfläche des Schiebers unter Beaufschlagung der Musterfüße der Musterplatinen;

    c) Zurückbewegen des querverstellten Schiebers in umge­kehrter Richtung unter Erfassung aller Wählklingen mit­tels der Rückzugsfläche und Rückstellung aller Muster­platinen aus der gemeinsamen Betriebsstellung in eine gemeinsame Ruhestellung im Einflußbereich einer an den Selektierapparat ansetzbaren elektromagnetischen Ein­stellvorrichtung;

    d) Verriegeln aller Wählklingen in der neuen Einstellage.



    [0007] Durch das anfängliche Verstellen auch der in ihrer Ruhe­stellung verbliebenen Wählklingen in ihre Betriebsstellung durch den Schieber werden alle im Bereich des Selektier­apparates sich befindlichen Musterplatinen und Nadelstößer in eine Auswahlstellung im Nadelzylinder radial einwärts verstellt. In dieser Stellung verbleiben die Musterplati­nen und Nadelstößer, wenn nachfolgend die Wählklingen alle in die Ruhestellung zurückgezogen werden. Die zur Neuein­stellung der Selektierapparate angesetzte Einstellvorrich­tung muß mit ihrem elektromagnetischen Einstellorgan oder ihren Einstellorganen lediglich die Wählklingen in ihre Betriebsstellung vorschieben und keine Zusatzkräfte zum Mitverstellen der Musterplatinen und Nadelstößer aufbrin­gen. Dadurch ist eine sichere Wählklingen-Auswahl ohne besonders große Magnetkräfte gewährleistet.

    [0008] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs­gemäß ausgebildeten Rückstellvorrichtung für Selektier­apparate mit zwei Wählklingensätzen anhand der beiliegen­den Zeichnung näher erläutert.

    [0009] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 einen Teilradialschnitt durch den Nadel­zylinder und den Schloßmantel einer Rund­strickmaschine im Bereich eines Selektier­apparates mit angesetzter Rückstellvor­richtung;

    Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den Selek­tierapparat und die angesetzte Rückstell­vorrichtung entlang der Linie II - II in Fig. 1 mit der Rückstellvorrichtung in Ruhestellung;

    Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdar­stellung mit vorgeschobenen Schiebern der Rückstellvorrichtung;

    Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Schnittdar­stellung mit zurückgezogenen Schiebern der Rückstellvorrichtung und mit den Wähl­klingen des Selektierapparates in Ruhe­stellung.



    [0010] Die Radialschnittdarstellung der Fig. 1 zeigt von einer mehrsystemigen Rundstrickmaschine den unteren Teil 10.1 des Nadelzylinders 10. Im unteren Teil 10.1 des Nadel­zylinders sind Musterplatinen 11 um ihr unteres Ende 11.1 verschwenkbar gelagert. Das obere Ende der Musterplatinen 11 ist als Gabelkopf 11.3 ausgebildet, in welchen das untere Ende 12.1 eines im Nadelzylinder 10 längsverschieb­bar und verschwenkbar gelagerten Nadelstößers 12 ein­greift, der mit einem Steuerfuß 12.2 versehen ist und der mit einem Kopfteil 12.3 am unteren Ende einer nicht voll­ständig dargestellten Stricknadel 13 anliegt. Von der Rundstrickmaschine ist außerdem ein Schloßring 15 mit an diesem Schloßring befestigten, zur Steuerung der Längs­bewegung der Nadelstößer 12 dienende Schloßteile 14 darge­stellt. Außerdem ist ein stationärer Tragring 17 ersicht­lich, auf welchem der Fuß 16 eines Selektierapparates 19 befestigt ist. An den Selektierapparat 19 ist eine Rück­stellvorrichtung 20 angesetzt. Wie die Horizontalschnitt­darstellungen der Fig. 2 bis 4 zeigen, weist der Selek­tierapparat 19 zwei nebeneinander angeordnete Sätze von übereinander angeordneten und parallel zueinander verlau­fenden Wählklingen 23 und 24 auf, die in dem Gehäuse 21 des Selektierapparates 19 unter Freilassung eines Zwi­schenraumes 22 radial zum Nadelzylinder verstellbar ge­lagert sind. Jede Wählklinge 23, 24 eines Wählklingensat­zes ist in bekannter Weise auf eine Höhenlage ausgerich­tet, in denen die Musterplatinen 11 mit einem Musterfuß 11.2 versehen sein können. In Fig. 1 ist ein Musterfuß 11.2 in der obersten Höhenlage und ein Musterfuß 11.2 einer anderen Musterplatine 11 in der untersten Höhenlage eingezeichnet, jeweils in Verbindung mit einer auf ihn einwirkenden Wählklinge 23 eines der beiden Wählklingen­sätze.

    [0011] Die Wählklingen 23 und 24 der beiden Wählklingensätze weisen jeweils einen mit einer Auflaufschräge für die Musterfüße 11.2 der Musterplatinen 11 versehenen Auflauf­kopf 23.1, 24.1, Aufschlagenden 23.2, 24.2 für ein Ver­stellorgan einer nicht dargestellten Einstellvorrichtung und jeweils zwei seitliche Rastkerben 25 und 26 für eine dem ganzen Wählklingensatz gemeinsame Verriegelungsleiste 27 oder 28 auf. Die Wählklingen sind jeweils zwischen einer Ruhestellung, in welcher sich in Fig. 2 die Wähl­klinge 24 befindet, und einer Betriebsstellung, in welche die in Fig. 2 links dargestellte Wählklinge 23 vorgescho­ben ist, verstellbar und in diesen beiden Stellungen jeweils mittels der Verriegelungsleisten 27 oder 28 ver­riegelbar. Die Verriegelungsleisten 27 und 28 lassen sich jeweils mittels einer aus Fig. 1 ersichtlichen gekröpften, in einem Griffkopf 29 endenden Schaltstange 30 zwischen ihrer Riegelstellung und ihrer Freigabestellung bewegen. In den Fig. 2 bis 4 sind die Verriegelungsleisten 27 und 28 jeweils in ihrer Freigabestellung dargestellt.

    [0012] Aus den Fig. 2 bis 4 ist auch der Aufbau der Rückstellvor­richtung 20 ersichtlich. Ihre Einzelteile sind der bes­seren Übersichtlichkeit wegen auf die Fig. 3, 4 verteilt bezeichnet. Sie weist ein Gehäuse 31 auf, das mit gestuf­ten Wandungsteilen 32 an das nach hinten offene Gehäuse des Selektierapparates 19 zentriert ansetzbar und mittels einer aus Fig. 1 ersichtlichen Rastklinke 33 befestigbar ist. Im Gehäuse 31 erstreckt sich über die ganze Länge eine zentrale Steuerplatte 34, die an ihrem vorderen und an ihrem hinteren Ende jeweils zu einem Keilflächenkopf 34.1 und 34.2 verbreitert ist. Zu beiden Seiten der Steuerplatte 34 ist jeweils ein Schieber 35 und 36 in der Verstellrichtung der Wählklingen 23, 24 des Selektier­apparates verschiebbar gelagert und gegen die Rückstell­kraft von schematisch eingezeichneten Federn 37 auch quer zu der Verschieberichtung bewegbar. Die in bezug auf den Nadelzylinder radiale Verschieberichtung der Wählklingen 23, 24 und der ihnen zugeordneten Schieber 35 und 36 ist durch die beiden Richtungspfeile 38 und 39 in Fig. 3 und 4 gekennzeichnet.

    [0013] Beide Schieber 35 und 36 sind gleich ausgebildet, aber spiegelbildlich verkehrt in das Gehäuse 31 der Rückstell­vorrichtung eingesetzt und erstrecken sich über die ganze Höhe der Rückstellvorrichtung. Sie weisen in ihrem vorde­ren Teil eine aus Übersichtlichkeitsgründen nur in Fig. 4 bezeichnete Druckfläche 35.1, 36.1 und ein Hakenende 35.2, 36.2 auf, das eine Rückzugsfläche bildet. An ihrer der Steuerplatte 34 zugekehrten Anlageseite sind die beiden Schieber 35 und 36 jeweils mit zwei Keilflächennuten 35.3 bzw. 36.3 und 35.4 bzw. 36.4 versehen, in welche die Keil­flächenköpfe 34.1 und 34.2 der Steuerplatte 34 eintauchen können.

    [0014] Aus den Fig. 1 und 3 ist ein in einem Griffkopf 41 enden­der Schwenkhebel 40 dargestellt, der mit einer in eine nicht dargestellte seitliche Lageröffnung des Gehäuses 31 einsteckbaren Schaltwelle 42 verbunden ist. Die Schalt­welle 42 ragt in nicht dargestellter Weise auch durch eine Öffnung in der stationären Steuerplatte 34 hindurch und trägt für jeden der beiden Schieber 35 und 36 einen Schaltnocken 43, von denen einer aus Fig. 1 ersichtlich ist. Jeder Schaltnocken 43 greift in eine im Schieber 35, 36 ausgebildete Schaltkerbe 44 ein. Der Handgriff 40 mit der Schaltwelle 42 ist wie ein Schlüssel im Gehäuse 31 schwenkbar. Mit dem Schwenkhebel erfolgt die gleichzeitige und gemeinsame Verstellung der beiden Schieber 35 und 36 in der nachfolgend beschriebenen Weise.

    [0015] Fig. 2 zeigt die Rückstellvorrichtung 20 in einer Aus­gangsstellung, in welcher sich die beiden Schieber 35 und 36 in einer Mittelstellung befinden, in welcher die Keil­flächenköpfe 34.1 und 34.2 der stationären Steuerplatte 34 in die Keilflächennuten 35.3, 35.4 bzw. 36.3, 36.4 der Schieber 35, 36 eintauchen und die beiden Schieber mit ihren Hakenenden 35.2 und 36.2 dicht gegeneinanderliegen. In dieser Stellung lassen sich die Hakenenden 35.2 und 36.2 in den Zwischenraum 22 zwischen den beiden Wählklin­ gensätzen des Selektierapparates 19 einschieben, wie aus Fig. 2 gut erkennbar ist. Wenn die Rückstellvorrichtung 20 in dieser Stellung der Schieber 35 und 36 am Selektier­apparat 19 angesetzt und mittels der Rastklinke 33 ver­ankert ist, werden über die Schaltstange 30 die beiden Riegelleisten 27 und 28 des Selektierapparates 19 gelöst. Danach wird der im Gehäuse 31 gelagerte Schwenkhebel 40 aus einer in Fig. 1 angezeigten Mittelstellung M heraus zunächst in die in Fig. 1 dargestellte Stellung ver­schwenkt, wodurch die beiden Schieber 35 und 36 in die aus Fig. 3 ersichtliche Stellung in Richtung des Pfeiles 38 bewegt werden. Bei dieser Längsbewegung der Schieber 35 und 36 werden die beiden Schieber 35, 36 durch die Keil­flächenköpfe 34.1 und 34.2 der stationären Steuerplatte 34 gegen die Kraft der Rückstellfedern 37 auch quer zur Längsverstellrichtung bewegt, so daß die Hakenenden 35.2 und 36.2 der Schieber 35 und 36 in in Fig. 2 bezeichnete seitliche Ausnehmungen 23.3 und 24.3 aller Wählklingen 23 und 24 eintauchen, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Fig. 3 zeigt außerdem, daß die nur in Fig. 2 bezeichneten Auf­schlagenden 23.2 und 24.2 der Wählklingen 23, 24 durch die nur in Fig. 4 bezeichneten Druckflächen 35.1 und 36.1 der beiden Schieber 35 und 36 beaufschlagt sind, wodurch sämt­liche Wählklingen 23 und 24 der beiden Wählklingensätze in ihre volle Betriebsstellung einwärts verstellt sind. Da­durch sind alle im Einflußbereich dieser Wählklingen 23 und 24 befindlichen Musterplatinen 11 und Nadelstößer in ihren Zylindernuten radial einwärts gedrückt.

    [0016] Anschließend wird der Schwenkhebel 40 in entgegengesetzter Richtung über seine aus Fig. 1 ersichtliche Mittelstellung M zurück in die in Fig. 1 mit einer strichpunktierten Linie angedeutete Schwenkstellung R bewegt. Während dieser Rückstellbewegung werden sämtliche Wählklingen 23 und 24 von den Hakenenden 35.2 und 36.2 der beiden Schieber 35 und 36 ergriffen und gemeinsam in ihre Ruhestellung zu­rückbewegt. Zur Abnahme der Rückstellvorrichtung 20 vom Selektierapparat 19 wird der Schwenkhebel 40 von der Schwenkstellung R in die Mittelstellung M gestellt. Die beiden Schieber 35 und 36 werden durch die Federn 37 in die aus Fig. 2 ersichtliche ungespreizte Stellung ge­stellt. Zu einer anschließenden Neueinstellung der Selek­tierapparate 19 wird anstelle der Rückstellvorrichtung 20 eine elektromagnetische Einstellvorrichtung an den Selek­tierapparat 19 angesetzt. Anschließend wird die Nadel­auswahl der Wählklingen 23 und 24 durch Rückbewegen der Schaltstange 30 und der Verriegelungsleisten 27, 28 ge­sichert.


    Ansprüche

    1. Rückstellvorrichtung für Selektierapparate der Nadel­auswahleinrichtung mehrsystemiger Rundstrickmaschinen, pro Selektierapparat mit mindestens einem Satz von parallel zueinander angeordneten, zwischen einer Ruhe­stellung und einer Betriebsstellung verstellbaren und in beiden Stellungen gemeinsam verriegelbaren Wähl­klingen, die jeweils auf Musterfüße von Musterplatinen einwirken und die mittels einer elektromagnetischen Einstellvorrichtung mustergemäß aus ihrer Ruhestellung in die Betriebsstellung bewegbar sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß sie ein anstelle einer Einstellvorrich­tung an die Selektierapparate ansetzbares Gehäuse (31) aufweist, in welchem für jeden Wählklingensatz ein in der Verstellrichtung der Wählklingen (23, 24) verstell­barer Schieber (35, 36) gelagert ist, der eine auf alle Wählklingen (23, 24) des Wählklingensatzes einwirkende Druckfläche (35.1, 36.1) und eine ebenfalls auf alle Wählklingen (23, 24) einwirkende Rückzugsfläche (Haken­ende 35.2, 36.2) aufweist.
     
    2. Rückstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Rückzugsfläche des Schiebers (35, 36) an einem Hakenende (35.2, 36.2) des Schiebers ausgebil­det ist und der Schieber (35, 36) in Abschnitten seines Verstellweges zusätzlich quer zur Verstellrichtung der Wählklingen (23, 24) bewegbar angeordnet ist.
     
    3. Rückstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querverstellung des Schiebers (35, 36) durch mindestens eine an einer stationären Steuerplatte (34) ausgebildete Keilfläche (34.1, 34.2) erzwungen wird, an welcher der Schieber (35, 36) ent­langgeführt ist.
     
    4. Rückstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, für Selektierapparate mit zwei Wählklingensätzen, da­durch gekennzeichnet, daß die Schieber (35, 36) in einen Zwischenraum (22) zwischen den beiden Wähl­klingensätzen einschiebbar und zu beiden Seiten der stationären Steuerplatte (34) angeordnet sind.
     
    5. Rückstellvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beiden Schieber (35, 36) aus einer mittleren Ausgangslage in beiden Richtungen (38, 39) gemeinsam verschiebbar angeordnet und mit einem gemein­samen Antriebsorgan (40 - 43) gekuppelt sind.
     
    6. Rückstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß das gemeinsame Antriebsorgan ein im Vor­richtungsgehäuse (31) gelagerter, von Hand bewegbarer Schwenkhebel (40) ist, der mit einer Schaltwelle (42) verbunden ist, die Kupplungszapfen (43) aufweist, die in Kupplungsausnehmungen (44) beider Schieber (35, 36) eingreifen.
     
    7. Rückstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schieber (35, 36) gleich ausgebildet und spiegelbildlich symmetrisch zur stationären Steuerplatte (34) angeordnet sind.
     
    8. Verfahren zum Rückstellen der Wählklingen eines Selek­tierapparates mit einer Rückstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

    a) Entriegeln aller Wählklingen (23, 24) des Selektier­apparates;

    b) Bewegen des mindestens einen Schiebers (35, 36) in Richtung auf die Musterplatinen (11) und Verschieben aller in Ruhestellung stehender Wählklingen (23, 24) mittels der Druckfläche (35.1, 36.1) des Schiebers (35, 36) unter Beaufschlagung der Musterfüße (11.2) der Musterplatinen (11);

    c) Zurückbewegen des querverstellten Schiebers (35, 36) in umgekehrter Richtung (39) unter Erfassung aller Wählklingen (23, 24) mittels der Rückzugsfläche (Hakenenden 35.2, 36.2) und Rückstellung aller Wähl­klingen (23, 24) aus der gemeinsamen Betriebsstel­lung in eine gemeinsame Ruhestellung im Einflußbe­reich einer an den Selektierapparat (19) ansetzbaren elektromagnetischen Einstellvorrichtung;

    d) Verriegeln aller Wählklingen (23, 24) nach einer Neueinstellung mittels der Einstellvorrichtung.


     




    Zeichnung