[0001] Die Erfindung betrifft einen Flaschenverschluß, insbesondere für Sektflaschen mit
Schraubgewinde-Mündung, bei welchem der einstückig aus Kunststoff ausgebildete Verschlußkörper
einen stopfenartig in den Flaschenhals eintretenden Abdichtungsschaft besitzt, der
zentrisch von der Bodeninnenfläche einer Kappe ausgeht, deren Mantelwandung auf ihrer
Innenfläche mit einem Gewinde ausgestattet ist, das mit dem Außengewinde des Flaschenhalses
in Eingriff gebracht werden kann, und welcher Abdichtungsschaft über den das Gewinde
tragenden Bereich vorsteht, daß am oberen Ende des Flaschenhalses ein den Flaschenhals
umgebender Wulst vorgesehen ist und zwischen diesem Wulst und dem oberen Flaschenhalsrand
das Außengewinde des Flaschenhalses vorgesehen ist, wobei die Unterkante der Kappe
bei geschlossenem Flaschenverschluß den Wulst ganz oder teilweise überdeckt.
[0002] Die lange Zeit üblichen Korkverschlüsse für Getränkebehälter werden immer mehr durch
aus elastischem Kunststoff gefertigte Verschlußstopfen ersetzt, da diese neben ihrer
Billigkeit auch den Einsatz von Verschluß- und Abfüllautomaten ermöglichen, weil
derartige aus elastischem Kunststoff gefertigte Verschlußstopfen sowohl, was ihre
Beschaffenheit als auch was ihre Maßhaltigkeit betrifft, eine stets gleichbleibende
Güte gewährleisten. Diese ist aber gerade für automatische Verschlußmaschinen notwendig,
weil sonst durch Stopfenfehler Unterbrechungen im Betriebsablauf vorkommen und Beschädigungen
der Behälter selbst nicht vermieden werden können.
[0003] Sind in dem betreffenden Behälter Flüssigkeiten eingefüllt, die nach dem Verschließen
einen bestimmten Innendruck erzeugen, wie beispielsweise Sekt, so müssen besondere
Sicherungsvorrichtungen getroffen werden, die ein selbständiges Öffnen des Behälters,
etwa durch Herausdrücken des Stopfens verhindern. Bekannt sind um den Stopfen herumgelegte
Drahtbügel oder sonstige Metallbänder, mit denen der Stopfen an der Behältermündung
festgehalten wird.
[0004] Da das Anbringen solcher zusätzlicher Verschlußmittel auch einen zusätzlichen und
damit den Abfüllvorgang verteuernden Arbeitsgang mit sich bringt, ist es auch schon
bekannt, die Behältermündung mit einem Außengewinde zu versehen, auf das die Verschlußkappe
aufgeschraubt wird.
[0005] Aufschraubbare Flaschenverschlüsse werden für die verschiedensten Anwendungsfälle
verwendet (vgl. US-PS 3 074 579, FR-OS 2 306 895, FR-PS 1 030 600). Die meisten dieser
Flaschenverschlüsse sind jedoch nicht für Sektflaschen geeignet.
[0006] Die gattungsgemäßen Flaschenverschlüsse kommen hauptsächlich bei kleinen Sektflaschen
von 0,2 l zur Anwendung.
[0007] Nachteilig ist bei einigen der bekannten Flaschenverschlüsse (vgl. DE-OS 26 14 538,
FR-OS 2 306 896), daß sie nicht den typischen "Plopp"-Effekt beim Öffnen aufweisen,
der für Sektflaschen charakteristisch ist.
[0008] Es ist indessen auch ein Flaschenverschluß der gattungsgemäßen Art bekannt, der beim
Öffnen der Sektflasche ein "Plopp"-Geräusch abgibt (EP-B 0 079 552). Bei diesem Flaschenverschluß
liegt eine Abdichtungsrippe auf der Höhe des letzten Ganges eines mehrgängig gestalteten
Gewindes oder jenseits desselben auf dem vorstehenden Abschnitt. Nachteilig ist bei
diesem Flaschenverschluß, daß das "Plopp"-Geräusch trotz des relativ aufwendig gestalteten
Abdichtungsschafts nicht immer gewährleistet ist, weil sich dann, wenn die Abdichtungsrippe
an den oberen Rand des Flaschenhalses gelangt, diese Abdichtungsrippe verkanten kann,
so daß auf einer Seite bereits CO₂ entweicht, während auf der anderen Seite die Abdichtrippe
noch gut abdichtet.
[0009] Bei einem bekannten Schraubverschluß für einen Behälter ist bekannt, einen gewölbten
Abdichtungsschaft vorzusehen, der nicht eine Mehrzahl von Abdichtungsrippen aufweist
(DE-OS 30 08 838). Dieser Schraubverschluß weist auch noch eine Dichtungslippe auf,
die im verschlossenen Zustand auf dem oberen Rand des Behälters aufliegt. Nachteilig
ist bei diesem Verschluß jedoch, daß er kein "Plopp"-Geräusch verursachen kann, weil
sein Abdichtungsschaft nicht über die letzte Windung des Schraubverschlusses hinausragt.
[0010] Ein ähnlicher Schraubverschluß, bei dem der Abdichtungsschaft nicht gewölbt ist,
sondern an der Innenwand eines Behälters satt anliegt, ist ebenfalls bekannt (DE-OS
32 18 671). Dieser Schraubverschluß ist jedoch nicht für Sektflaschen verwendbar,
weil er keine kuppelförmige Kappe aufweist.
[0011] Ein Flaschenverschluß, der einen Abdichtungsschaft mit einer glatten Außenfläche
besitzt, ist ebenfalls bekannt (DE-OS 28 33 099). Dieser Flaschenverschluß besitzt
jedoch kein Innengewinde, sondern auf der Innenseite einer Kappe mehrere radial nach
innen gerichtete Lamellen.
[0012] Ein Flaschenverschluß, der ebenfalls einen im wesentlichen glatten Schaft besitzt,
ist aus der US-PS 2 717 728 bekannt. Dieser Verschluß besitzt jedoch kein Innengewinde,
mit dem er auf eine Flasche geschraubt werden könnte.
[0013] Weiterhin ist ein Flaschenverschluß bekannt, der einen glatten Abdichtungsschaft
aufweist und der mit einem in eine Flasche hineinragenden Stab versehen ist (US-PS
2 582 721). Dieser Flaschenverschluß besitzt jedoch keine Abdichtungslippe zwischen
dem oberen Ende des Abdichtungsschafts und der ersten Windung seines inneren Gewindes.
Auch überdeckt er nicht den Wulst eines Flaschenhalses, wenn die Flasche verschlossen
ist.
[0014] Ferner sind Flaschenverschlüsse mit Schraubgewinde bekannt, die eine Abdichtlippe
aufweisen (US-PS 4 090 631, US-PS 4 450 973, US-PS 4 645 088, US-PS 3 074 579). Diese
Flaschenverschlüsse können jedoch kein "Plopp"- Geräusch verursachen, weil sie keinen
Schaft besitzen, der über sein Schraubgewinde hinausgeht.
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flaschenverschluß zu schaffen, der
einen einfach gebauten Abdichtungsschaft aufweist und trotzdem ein sicheres "Plopp"-Geräusch
beim Öffnen einer Sektflasche erzeugt.
[0016] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Abdichtungsschaft eine glatte Außenfläche
besitzt und daß zwischen dem oberen Ansatz des Abdichtungsschafts und dem ersten
Gang des inneren Gewindes eine Dichtungslippe vorgesehen ist, die bei geschlossenem
Flaschenverschluß auf der Oberkante der Flasche aufliegt.
[0017] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß durch die
Kombination der oberen Dichtlippe mit dem äußeren glatten Abdichtungsschaft bei sehr
guter Dichtung ein "Plopp"-Effekt erzeugt wird. Eine besondere Abdichtungsrippe ist
nicht erforderlich, weil bereits der Umstand, daß die Unterkante des Abdichtungsschafts
unterhalb des letzten Ganges des Gewindes liegt, für den "Plopp"-Effekt ausreicht.
Hinzu kommt, daß in den meisten Fällen die Flaschen auf der Innenseite ihrer Oberkante
einen Wulst besitzen, so daß sich die beste Dichtung stets dort befindet, wo dieser
Wulst sitzt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Flaschenverschluß
auf die üblichen Flaschengewinde paßt und keine Sonderanfertigung von Flaschen erforderlich
wird. Außerdem kann der Verschluß sehr stramm aufgebracht werden, weil der untere
Teil der Kappe den äußeren Flaschenhalswulst überdeckt und nicht auf diesem aufsitzt.
Der äußere Flaschenhalswulst kann somit nicht die Funktion eines Anschlags übernehmen,
der eine weitere Drehung des Flaschenverschlusses verhindert.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine 0,2 l-Sektflasche mit einem Flaschenverschluß aus Kunststoff im unverschlossenen
Zustand;
Fig. 2 einen Flaschenhals mit aufgeschraubtem Flaschenverschluß;
Fig. 3 eine Darstellung wie in Fig. 2, jedoch mit geschnittenem Flaschenverschluß;
Fig. 4 eine stark vergrößerte Darstellung eines geschnittenen Flaschenverschlusses.
[0019] In der Fig. 1 ist eine 0,2 l-Sektflasche 1 mit einem erfindungsgemäßen Flaschenverschluß
2 dargestellt. Diese Sektflasche 1 weist am Ende ihres Halses 3 einen Wulst 4 auf,
über dem zwei Gänge 5, 6 eines Gewindes 7 erkennbar sind.
[0020] Der Flaschenverschluß 2 ist im wesentlichen kuppelförmig ausgebildet und weist an
seinem unteren Rand eine nach innen gerichtete Abschrägung 8 auf. Die Oberfläche
des Flaschenverschlusses 2 ist mit mehreren Erhöhungen 9 versehen, die ein Abrutschen
der Finger beim Ver- oder Entschrauben des Verschlusses 2 verhindern.
[0021] In der Fig. 2 ist der Flaschenverschluß 2 noch einmal in etwas vergrößertem Maßstab
dargestellt, und zwar aufgeschraubt auf den Flaschenhals 3. Man erkennt hierbei, daß
der die Abschrägung 8 aufweisende Teil des Flaschenverschlusses 2 den Wulst 4 des
Flaschenhalses 3 überdeckt.
[0022] Die Fig. 3 zeigt eine der Fig. 2 weitgehend entsprechende Darstellung, wobei allerdings
der Flaschenverschluß 2 geschnitten dargestellt ist. Außerdem ist die Wandstärke des
Flaschenhalses 3 durch Strichelung angedeutet.
[0023] Wie aus dieser Darstellung ersichtlich, weist der obere Rand des Flaschenhalses
3 eine nach innen gerichtete Wölbung 10 auf. Der Flaschenverschluß 2 weist auf seiner
Innenseite Windungsgänge 11, 12 auf, die in die Zwischenräume zwischen den Gängen
5, 6 des Flaschenhalses 3 eingreifen. Ein stopfenartig in den Flaschenhals 3 eintretender
Abdichtungsschaft 13 erstreckt sich vom Boden 14 einer Kappe 25 des Flaschenverschlusses
2 vertikal nach unten. Zwischen dem oberen Windungsgang 11 der Kappe 25 und dem Abdichtungsschaft
13 befindet sich eine Dichtungslippe 15, die dann, wenn die Flasche 1 geschlossen
ist, auf der Oberkante 16 des Flaschenhalses 3 aufsitzt.
[0024] In der Fig. 4 ist der Flaschenverschluß 2 in stark vergrößertem Maßstab und geschnitten
dargestellt. Hierbei ist deutlich sichtbar, daß der Flaschenverschluß im wesentlichen
aus dem Abdichtungsschaft 13 und derKappe 25 besteht. Außerdem ist ersichtlich, daß
die Unterkante 17 des Abdichtungsschafts 13 zwar unterhalb des untersten Windungsgangs
12, aber oberhalb der Unterkante 18 der Kappe 25 angeordnet ist.
[0025] Im unteren Bereich des Abdichtungsschafts 13 ist eine Abschrägung 19 vorgesehen,
die das Einführen des Abdichtungsschafts 13 in den Flaschenhals erleichtert. Die
Außenfläche 20 des Abdichtungsschafts 13 ist glatt und im wesentlichen parallel zur
gedachten Längsachse des Flaschenverschlusses 2. Die Innenfläche 21 des Abdichtungsschafts
13 ist ebenfalls glatt und verläuft parallel zur Außenfläche 20.
[0026] Beim Herausdrehen des Abdichtungsschafts 13 aus dem Flaschenhals bleibt der untere
Bereich dieses Schafts 13 noch im Flaschenhals während bereits der letzte Gang 12
des Innengewindes der Kappe 25 nicht mehr im Eingriff mit dem Außengewinde des Flaschenhalses
3 steht. Der CO₂-Druck in der Flasche 1 bewirkt in dieser Situation, daß der Flaschenverschluß
2 schlagartig herausgedrückt wird und ein "Plopp"- Geräusch verursacht. Der Anpreßdruck
des Abdichtungsschafts 13 gegen die Innenwand des Flaschenhalses 3 reicht für ein
solches "Plopp"- Geräusch aus, zumal bei den meisten Flaschen die Wölbung 10 bis zuletzt
einen erhöhten Anpreßdruck bewirkt.
1. Flaschenverschluß, insbesondere für Sektflaschen mit Schraubgewinde-Mündung, bei
welchem der einstückig aus Kunststoff ausgebildete Verschlußkörper einen stopfenartig
in den Flaschenhals eintretenden Abdichtungsschaft besitzt, der zentrisch von der
Bodeninnenfläche einer Kappe ausgeht, deren Mantelwandung auf ihrer Innenfläche mit
einem Gewinde ausgestattet ist, das mit dem Außengewinde des Flaschenhalses in Eingriff
gebracht werden kann, und welcher Abdichtungsschaft über den das Gewinde tragenden
Bereich vorsteht, daß am oberen Ende des Flaschenhalses ein den Flaschenhals umgebender
Wulst vorgesehen ist und zwischen diesem Wulst und dem oberen Flaschenhalsrand das
Außengewinde des Flaschenhalses vorgesehen ist, wobei dei Unterkante der Kappe bei
geschlossenem Flaschenverschluß den Wulst ganz oder teilweise überdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtungsschaft (13) eine glatte Außenfläche (20) besitzt und daß zwischen
dem oberen Ansatz (22) des Abdichtungsschafts (13) und dem ersten Gang (11) des inneren
Gewindes (11, 12) eine Dichtungslippe (15) vorgesehen ist, die bei geschlossenem Flaschenverschluß
(2) auf der Oberkante (16) der Flasche (1, 3) aufliegt.
2. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtungsschaft (13) an seinem in den Flaschenhals (3) eintretenden Ende
eine Abschrägung (19) aufweist.
3. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungslippe (15) einen parallel zur Außenfläche des Abdichtungsschafts
(13) verlaufenden inneren Umfang (23) und einen hierzu geneigten äußeren Umfang (24)
besitzt.
4. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (25) vom Boden (14) bis zum gegenüberliegenden Ende (18) etwa ein
Drittel größer ist als der Abdichtungsschaft (13), so daß der Abdichtungsschaft (13)
vollständig innerhalb des Flaschenverschlusses (2) angeordnet ist.
5. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wulst (4) und dem oberen Rand (16) des Flaschenhalses (3) maximal
drei zu dem äußeren Gewinde (7) des Flaschenhalses (3) zählende Rillen (5, 6) vorgesehen
sind.
6. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flaschenhals (3) an der Innenseite des oberen Randes (16) einen Wulst (10)
aufweist.
7. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ansatz des Abdichtungsschafts (13) und der Dichtlippe (15) ein
Raum vorgesehen ist, in den die Dichtlippe (15) bei geschlossenem Verschluß (2) hineingedrückt
werden kann.
8. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche seiner Kappe mit mehreren Erhöhungen (9) versehen ist, die sich
von unten nach oben erstrecken.
9. Flaschenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe rotationssymmetrisch ausgebildet ist und einen im wesentlichen vertikal
verlaufenden Außenmantel (25) und einen im wesentlichen horizontal verlaufenden oberen
Abschluß (14) besitzt, wobei der Außenmantel (25) mit dem oberen Abschluß (14) über
ein kreisbogenförmiges Verbindungsteil verbunden ist.
10. Flaschenverschluß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (25) in seinem unteren Bereich (8) abgeschrägt ist.