[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum registerbaren Aufspannen einer Druckplatte
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Durch die DE-PS 893 343 ist eine Aufspannvorrichtung bekannt geworden, mit der es
möglich ist, eine Druckplatte auf dem Plattenzylinder zu verschränken. Diese Aufspannvorrichtung
benötigt jedoch einen sehr großen Bereich (ca. 1/4) des Plattenzylinderumfangs, da
alle Stelleinrichtungen in der Zylindergrube angeordnet sind. Eine Seiten- und Umfangregisterverstellung
ist nicht vorgesehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufspannen einer Druckplatte
auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, so daß die aufgespannte
Druckplatte auf dem Plattenzylinder verschieb- und verschränkbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1 gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß eine zur
Aufnahme der Aufspannvorrichtung vorgesehene Zylindergrube sehr schmal ausgeführt
ist, so daß ein Umfang des Plattenzylinders nahezu vollständig genutzt werden kann.
Es ist mit der erfindungsgemäßen Aufspannvorrichtung auch möglich, diese an drehrichtungsumkehrbaren
Plattenzylindern einzusetzen.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Aufspannvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
[0007] In einen Plattenzylinder 1 ist eine achsparallele Grube 2 eingearbeitet, die an ihren
Enden von Schmitzringen 6, 7 begrenzt wird. Die Grube 2 weist in ihren Seitenwänden
3, 4 jeweils eine bis zu den Schmitzringen 6, 7 reichende durchgehende Nut 8; 9 zur
Aufnahme je einer Stellwelle 11; 12 auf. Die Stellwellen 11, 12 weisen innerhalb ihres
Wellenkörpers, in Achsrichtung gesehen,in Abständen exzentrisch zur Achse 18; 20 der
Stellwelle 11; 12 angeordnete Kegelstümpfe 13, 14 auf. Die Stellwelle 11 ist auf beiden
Seiten des Plattenzylinders 1 in Bohrungen 16, 17 in den Schmitzringen 6, 7 axial
verschiebbar und gleichzeitig um ihre Wellenachse 18 schwenkbar gelagert. Hierzu weist
die Stellwelle 1 an ihren Enden jeweils einen Sechskantkopf 19; 21 auf. Stirnseitig
an den Plattenzylinder 1 geschraubte Halterungen 22, 23 dienen der Aufnahme von Stellschrauben
24, 26. Die Stellschrauben 24, 26 stoßen mit ihrem Kopf 27, 28 gegen den Sechskantkopf
19, 21 der Stellwelle 11.
[0008] Die Stellwelle 12 ist in stirnseitig an dem Plattenzylinder 1 befestigten Halterungen
29, 31 schwenkbar, jedoch nicht verschiebbar gelagert. Am Grund 32 der Grube 2 sind
zwei Spannleisten 33, 34 zum Spannen, um eine vertikale, zum Verschränken um eine
horizontale Lage schwenkbar und gleichzeitig axial verschiebbar gelagert. Diese drei
Freiheitsgrade werden durch Kugelgelenkköpfe 37, 39 ermöglicht, die mittels zweier
parallel zur Grube 2 im Grund 32 verlaufenden Schlitzführungen 36, 38 geführt und
gehalten werden. Die Kugelgelenkköpfe 37, 39 sind jeweils in der Mitte unter den Spannleisten
33, 34 angeordnet.
[0009] Die Einstellung des Seitenregisters erfolgt durch axiale Verschiebung der Spannleisten
33, 34 mittels in die Enden der Spannleisten 33, 34 geschraubter Justierschrauben
41 bis 44. Zum faltenfreien Schränken einer Druckplatte 73 ist es notwendig, gleichzeitig
mit dem Schränken einer Druckplattenvorderkante 71 auch die Hinterkante 72 entsprechend
mitzuverschränken. Aus diesem Grund ist die Stellwelle 11 mittels zweier Rollenhebel
51, 52 mit der Spannleiste 34 verbunden.
[0010] Hierzu weist die Stellwelle 11 jeweils direkt neben dem Sechskantkopf 19, 21 eine
umlaufende Nut 46; 47 auf, in die ein Führungszapfen 48; 49 eingreift. Der Führungszapfen
48; 49 sitzt fest auf einem ersten Ende eines Rollenhebels 51; 52. Der Rollenhebel
51; 52 weist eine Bohrung 53; 54 auf, mittels der er mittig um einen zylinderfesten
Zapfen 56; 57 drehbar gelagert ist. An einem zweiten Ende weist der Rollenhebel 51;
52 eine drehbar gelagerte Rolle 58; 59 auf.
[0011] Die Rolle 58; 59 steht in ständigem Kontakt mit einem Betätigungsbolzen 61; 62, der
in einer Bohrung 63; 64 innerhalb des Schmitzringes 6; 7 axial verschiebbar gelagert
ist. Der Betätigungsbolzen 61; 62 stellt die Verbindung zwischen der Rolle 58; 59
und der Justierschraube 42; 44 der Spannleiste 34 dar.
[0012] Die Spannleisten 33, 34 weisen im Abstand der Kegelstümpfe 13, 14 der Stellwellen
11, 12 über ihre Länge verteilt Stößel 66; 67 auf, die sich direkt an jeweils einer
Manteloberfläche 65, 70 der Kegelstümpfe 13; 14 der Stellwelle 11; 12 abstützen.
[0013] In ein Oberteil der Spannleiste 33; 34 ist eine schmale vertikale Nut 68; 69 zur
Aufnahme einer Vorder- bzw. Hinterkante 71; 72 einer Druckplatte 73 eingearbeitet.
In der Grube 2 sind mehrere Druckfedern 74 angeordnet, die mit ihren Enden an den
Innenseiten 76, 77 der Spannleisten 33, 34 befestigt sind und diese in Richtung der
Seitenwände 3, 4 auseinanderdrücken, so daß die Stößel 66, 67 in ständigem Kontakt
mit den Kegelstümpfen 13, 14 gehalten werden.
[0014] Zum Verschränken der an den Spannleisten 33; 34 befestigten Druckplatte 73 auf dem
Plattenzylinder 1 ist jeweils die Stellwelle 11; 12 vorgesehen. Die Neigungen der
Kegelstumpfoberflächen 65, 70 der Stellwelle 11 sind so ausgerichtet, daß eine axiale
Verschiebung der Stellwelle 11 eine Schwenkung der Spannleiste 33 parallel zum Grund
6 der Grube 2 um dem Kugelgelenkkopf 37 bewirkt. Die Manteloberflächen 70 der Kegelstümpfe
14 der Stellwelle 34 sind jeweils parallel zu den gegenüberliegenden Manteloberflächen
65 der Kegelstümpfe 13 angeordnet, so daß die Spannleisten 33, 34 stets parallelogrammartig
zueinander verschoben werden.
[0015] Bei einer axialen Verschiebung der Stellwelle 11 z.B. nach rechts, gleiten die Stößel
66 auf den Manteloberflächen 65 der Kegelstümpfe 13 ab, so daß die Spannleiste 33
um den Kugelgelenkkopf 37 gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Nut 46; 47 nimmt
den Führungszapfen 48; 49 mit und verschwenkt so den Rollenhebel 51; 52 um den Zapfen
56; 57 im Uhrzeigersinn. Die Spannleiste 34 wird durch die, auf dem zweiten Ende der
Rollenhebel 51, 52 gelagerten Rollen 58, 59 nach links, entgegen der Spannleiste 33
verschoben. Gleichzeitig erfährt die Spannleiste 34, hervorgerufen durch den Kontakt
der Stößel 67 mit den Manteloberflächen 70 der Kegelstümpfe 14, eine Verschwenkung
entgegen dem Uhrzeigersinn und parallel zur Spannleiste 33.
[0016] Zur Einstellung des Seitenregisters der Druckplatte 73 werden die, in die Spannleisten
33, 34 hineingeschraubten Justierschrauben 41 bis 44, mittels eines Werkzeuges in
die bzw. aus der jeweiligen Spannleiste 33; 34 hineinbzw. herausgeschraubt. Beim
Herausschrauben der Justierschraube 41; 42 aus der Spannleiste 33 stützt diese sich
an einer inneren Seitenwand eines Schmitzringes 6;7 ab. Die Justierschraube 43; 44
auf dem gegenüberliegenden Spannleistenende muß dann nach vorausgegangenen Hineinschrauben
zur Arretierung der Spannleisten 33, 34 wieder entsprechend weit herausgeschraubt
werden. Die Spannleiste 33 wird hierbei durch die Schlitzführung 36 axial zwangsgeführt.
Eine Verstellung der Spannleiste 34 erfolgt entsprechend, mittels der Justierschrauben
43, 44 gegen die Betätigungsbolzen 61, 62.
[0017] Ein Spannen der mit ihrer Vorder- und Hinterkante 71, 72 in die Nuten 68, 69 der
Spannleisten 33, 34 eingeführten Druckplatte 73 erfolgt durch Schwenken der Stellwelle
11; 12 je nach dem welches Druckplattenende gespannt werden soll bzw. je nach Drehrichtung
des Plattenzylinders 1. Beim Verschwenken der Stellwelle 11 wirken die Kegelstümpfe
13, 14 durch ihre exzentrische Anordnung wie Hebel auf die Stößel 66, 67 der Spannleisten
33, 34, wodurch diese zur Grubenmitte gegen die Druckfedern 74 verschwenkt werden.
In Spannstellung werden die Stellwellen 33, 34 arretiert.
Teileliste
[0018]
1 Plattenzylinder
2 Grube
3 Seitenwand
4 Seitenwand
5 -
6 Schmitzring
7 Schmitzring
8 Nut
9 Nut
10 -
11 Stellwelle
12 Stellwelle
13 Kegelstumpf
14 Kegelstumpf
15 -
16 Bohrung
17 Bohrung
18 Wellenachse (11)
19 Sechskantkopf
20 -
21 Sechskantkopf
22 Halterung
23 Halterung
24 Stellschraube
25 -
26 Stellschraube
27 Kopf (19)
28 Kopf (21)
29 Halterung (12)
30 -
31 Halterung (12)
32 Grund (2)
33 Spannleiste
34 Spannleiste
35 -
36 Schlitzführung
37 Kugelgelenkkopf
38 Schlitzführung
39 Kugelgelenkkopf
40 -
41 Justierschraube (33)
42 Justierschraube (33)
43 Justierschraube (34)
44 Justierschraube (34)
45 -
46 Nut
47 Nut
48 Führungszapfen
49 Führungszapfen
50 -
51 Rollenhebel
52 Rollenhebel
53 Bohrung
54 Bohrung
55 -
56 Zapfen
57 Zapfen
58 Rolle
59 Rolle
60 -
61 Betätigungsbolzen
62 Betätigungsbolzen
63 Bohrung
64 Bohrung
65 Manteloberfläche (13)
66 Stößel
67 Stößel
68 Nut
69 Nut
70 Manteloberfläche (14)
71 Vorderkante
72 Hinterkante
73 Druckplatte
74 Druckfedern
75 -
76 Innenseite (33)
77 Innenseite (34)
1. Vorrichtung zum registerbaren Aufspannen einer Druckplatte (73) auf einen Plattenzylinder
(1) einer Rotationsdruckmaschine, bei der die in Spannleisten (33, 34) eingehängte
Druckplatten (73) auf dem Plattenzylinder (1) verschieb- und verschränkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß für jede Spannleiste (33; 34) eine Stellwelle (11; 12) in Achsrichtung
gesehen eine Anzahl von Kegelstümpfen (13; 14) aufweist, daß die Kegelstümpfe (13;
14) exzentrisch zur Achse (18; 20) der Stellwelle (11; 12) angeordnet sind, daß die
Stellwelle (11, 12) schwenkbar und die Stellwelle (11) axial verschiebbar angeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleisten (33,
34) jeweils eine Anzahl Stößel (66; 67) aufweisen, mittels derer sie sich direkt an
den Kegelstümpfen (13; 14) der Stellwelle (11; 12) abstützen.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellwelle
(11) mittelar über zwei Rollenhebel (51, 52) auf die Spannleiste (34) einwirkend angeordnet
ist.
4. Aufspannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Spannleiste (33, 34) einen Kugelgelenkkopf (37; 39) aufweist, der in einer Schlitzführung
(36, 38) im Grund (32) einer Grube (2) gehalten und geführt wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleisten
(33, 34) zusätzlich Mittel (41 bis 44) zum Einstellen eines Seitenregisters aufweisen.