(19)
(11) EP 0 308 797 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.1989  Patentblatt  1989/13

(21) Anmeldenummer: 88115050.2

(22) Anmeldetag:  15.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 27/00, B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 21.09.1987 DE 3731684

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Wieland, Erich Georg
    D-8700 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aufspannvorrichtung


    (57) Bei einer Vorrichtung zum registerbaren Aufspannen einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine ist die Druckplatte in Spannleisten eingehängt, die auf dem Plattenzylinderkörper verschiebbar sind. Die Spannleisten werden zum Registern und Spannen der Druckplatte mittels zweier Stellwellen betätigt, die über exzentrisch zur Stellwellenachse angeordneten Kegelstümpfen mit an den Spannleisten befestigten Stößeln in Kontakt stehen. Die Stellwellen sind schwenkbar und axial verschiebbar gelagert.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum registerbaren Aufspannen einer Druckplatte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Durch die DE-PS 893 343 ist eine Aufspannvorrichtung bekannt geworden, mit der es möglich ist, eine Druckplatte auf dem Plattenzylinder zu verschränken. Diese Aufspannvorrichtung benötigt jedoch einen sehr großen Bereich (ca. 1/4) des Plattenzylinderumfangs, da alle Stelleinrichtungen in der Zylindergrube angeordnet sind. Eine Seiten- und Umfangregisterverstellung ist nicht vorgesehen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufspannen einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, so daß die aufgespannte Druckplatte auf dem Plattenzylinder verschieb- und verschränkbar ist.

    [0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß eine zur Aufnahme der Aufspannvorrichtung vorgesehene Zylindergrube sehr schmal ausgeführt ist, so daß ein Umfang des Plattenzylinders nahezu vollständig genutzt werden kann. Es ist mit der erfindungsgemäßen Aufspannvorrichtung auch möglich, diese an drehrichtungsumkehrbaren Plattenzylindern einzusetzen.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Aufspannvorrichtung,

    Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.



    [0007] In einen Plattenzylinder 1 ist eine achsparallele Grube 2 eingearbeitet, die an ihren Enden von Schmitzringen 6, 7 begrenzt wird. Die Grube 2 weist in ihren Seitenwänden 3, 4 jeweils eine bis zu den Schmitzringen 6, 7 reichende durchgehende Nut 8; 9 zur Aufnahme je einer Stellwelle 11; 12 auf. Die Stellwellen 11, 12 weisen innerhalb ihres Wellenkörpers, in Achsrichtung gesehen,in Abständen exzentrisch zur Achse 18; 20 der Stellwelle 11; 12 angeordnete Kegelstümpfe 13, 14 auf. Die Stellwelle 11 ist auf beiden Seiten des Plattenzylinders 1 in Bohrungen 16, 17 in den Schmitzringen 6, 7 axial verschiebbar und gleichzeitig um ihre Wellenachse 18 schwenkbar gelagert. Hierzu weist die Stellwelle 1 an ihren Enden jeweils einen Sechskantkopf 19; 21 auf. Stirnseitig an den Plattenzylinder 1 geschraubte Halterungen 22, 23 dienen der Aufnahme von Stellschrauben 24, 26. Die Stellschrauben 24, 26 stoßen mit ihrem Kopf 27, 28 gegen den Sechskantkopf 19, 21 der Stellwelle 11.

    [0008] Die Stellwelle 12 ist in stirnseitig an dem Plattenzylinder 1 befestigten Halterungen 29, 31 schwenkbar, jedoch nicht verschiebbar gelagert. Am Grund 32 der Grube 2 sind zwei Spannleisten 33, 34 zum Spannen, um eine vertikale, zum Verschränken um eine horizontale Lage schwenkbar und gleichzeitig axial verschiebbar gelagert. Diese drei Freiheitsgrade werden durch Kugelgelenkköpfe 37, 39 ermöglicht, die mittels zweier parallel zur Grube 2 im Grund 32 verlaufenden Schlitzführungen 36, 38 geführt und gehalten werden. Die Kugelgelenkköpfe 37, 39 sind jeweils in der Mitte unter den Spannleisten 33, 34 angeordnet.

    [0009] Die Einstellung des Seitenregisters erfolgt durch axiale Verschiebung der Spannleisten 33, 34 mittels in die Enden der Spannleisten 33, 34 geschraubter Justierschrauben 41 bis 44. Zum faltenfreien Schränken einer Druckplatte 73 ist es notwendig, gleichzeitig mit dem Schränken einer Druckplattenvorderkante 71 auch die Hinterkante 72 entsprechend mitzuverschränken. Aus diesem Grund ist die Stellwelle 11 mittels zweier Rollenhebel 51, 52 mit der Spannleiste 34 verbunden.

    [0010] Hierzu weist die Stellwelle 11 jeweils direkt neben dem Sechskantkopf 19, 21 eine umlaufende Nut 46; 47 auf, in die ein Führungszapfen 48; 49 eingreift. Der Führungszapfen 48; 49 sitzt fest auf einem ersten Ende eines Rollenhebels 51; 52. Der Rollenhebel 51; 52 weist eine Bohrung 53; 54 auf, mittels der er mittig um einen zylinderfesten Zapfen 56; 57 drehbar gelagert ist. An einem zweiten Ende weist der Rollenhebel 51; 52 eine drehbar gelagerte Rolle 58; 59 auf.

    [0011] Die Rolle 58; 59 steht in ständigem Kontakt mit einem Betätigungsbolzen 61; 62, der in einer Bohrung 63; 64 innerhalb des Schmitzringes 6; 7 axial verschiebbar gelagert ist. Der Betätigungsbolzen 61; 62 stellt die Verbindung zwischen der Rolle 58; 59 und der Justierschraube 42; 44 der Spannleiste 34 dar.

    [0012] Die Spannleisten 33, 34 weisen im Abstand der Kegelstümpfe 13, 14 der Stellwellen 11, 12 über ihre Länge verteilt Stößel 66; 67 auf, die sich direkt an jeweils einer Manteloberfläche 65, 70 der Kegelstümpfe 13; 14 der Stellwelle 11; 12 abstützen.

    [0013] In ein Oberteil der Spannleiste 33; 34 ist eine schmale vertikale Nut 68; 69 zur Aufnahme einer Vorder- bzw. Hinterkante 71; 72 einer Druckplatte 73 eingearbeitet. In der Grube 2 sind mehrere Druckfedern 74 angeordnet, die mit ihren Enden an den Innenseiten 76, 77 der Spannleisten 33, 34 befestigt sind und diese in Richtung der Seitenwände 3, 4 auseinanderdrücken, so daß die Stößel 66, 67 in ständigem Kontakt mit den Kegelstümpfen 13, 14 gehalten werden.

    [0014] Zum Verschränken der an den Spannleisten 33; 34 befestigten Druckplatte 73 auf dem Plattenzylinder 1 ist jeweils die Stellwelle 11; 12 vorgesehen. Die Neigungen der Kegelstumpfoberflächen 65, 70 der Stellwelle 11 sind so ausgerichtet, daß eine axiale Verschiebung der Stellwelle 11 eine Schwenkung der Spannleiste 33 parallel zum Grund 6 der Grube 2 um dem Kugelgelenkkopf 37 bewirkt. Die Manteloberflächen 70 der Kegelstümpfe 14 der Stellwelle 34 sind jeweils parallel zu den gegenüberliegenden Manteloberflächen 65 der Kegelstümpfe 13 angeordnet, so daß die Spannleisten 33, 34 stets parallelogrammartig zueinander verschoben werden.

    [0015] Bei einer axialen Verschiebung der Stellwelle 11 z.B. nach rechts, gleiten die Stößel 66 auf den Manteloberflächen 65 der Kegelstümpfe 13 ab, so daß die Spannleiste 33 um den Kugelgelenkkopf 37 gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Nut 46; 47 nimmt den Führungszapfen 48; 49 mit und verschwenkt so den Rollenhebel 51; 52 um den Zapfen 56; 57 im Uhrzeigersinn. Die Spannleiste 34 wird durch die, auf dem zweiten Ende der Rollenhebel 51, 52 gelagerten Rollen 58, 59 nach links, entgegen der Spannleiste 33 verschoben. Gleichzeitig erfährt die Spannleiste 34, hervorgerufen durch den Kontakt der Stößel 67 mit den Manteloberflächen 70 der Kegelstümpfe 14, eine Verschwenkung entgegen dem Uhrzeigersinn und parallel zur Spannleiste 33.

    [0016] Zur Einstellung des Seitenregisters der Druckplatte 73 werden die, in die Spannleisten 33, 34 hineingeschraubten Justierschrauben 41 bis 44, mittels eines Werkzeuges in die bzw. aus der jeweiligen Spannleiste 33; 34 hinein­bzw. herausgeschraubt. Beim Herausschrauben der Justierschraube 41; 42 aus der Spannleiste 33 stützt diese sich an einer inneren Seitenwand eines Schmitzringes 6;7 ab. Die Justierschraube 43; 44 auf dem gegenüberliegenden Spannleistenende muß dann nach vorausgegangenen Hineinschrauben zur Arretierung der Spannleisten 33, 34 wieder entsprechend weit herausgeschraubt werden. Die Spannleiste 33 wird hierbei durch die Schlitzführung 36 axial zwangsgeführt. Eine Verstellung der Spannleiste 34 erfolgt entsprechend, mittels der Justierschrauben 43, 44 gegen die Betätigungsbolzen 61, 62.

    [0017] Ein Spannen der mit ihrer Vorder- und Hinterkante 71, 72 in die Nuten 68, 69 der Spannleisten 33, 34 eingeführten Druckplatte 73 erfolgt durch Schwenken der Stellwelle 11; 12 je nach dem welches Druckplattenende gespannt werden soll bzw. je nach Drehrichtung des Plattenzylinders 1. Beim Verschwenken der Stellwelle 11 wirken die Kegelstümpfe 13, 14 durch ihre exzentrische Anordnung wie Hebel auf die Stößel 66, 67 der Spannleisten 33, 34, wodurch diese zur Grubenmitte gegen die Druckfedern 74 verschwenkt werden. In Spannstellung werden die Stellwellen 33, 34 arretiert.

    Teileliste



    [0018] 

    1 Plattenzylinder

    2 Grube

    3 Seitenwand

    4 Seitenwand

    5 -

    6 Schmitzring

    7 Schmitzring

    8 Nut

    9 Nut

    10 -

    11 Stellwelle

    12 Stellwelle

    13 Kegelstumpf

    14 Kegelstumpf

    15 -

    16 Bohrung

    17 Bohrung

    18 Wellenachse (11)

    19 Sechskantkopf

    20 -

    21 Sechskantkopf

    22 Halterung

    23 Halterung

    24 Stellschraube

    25 -

    26 Stellschraube

    27 Kopf (19)

    28 Kopf (21)

    29 Halterung (12)

    30 -

    31 Halterung (12)

    32 Grund (2)

    33 Spannleiste

    34 Spannleiste

    35 -

    36 Schlitzführung

    37 Kugelgelenkkopf

    38 Schlitzführung

    39 Kugelgelenkkopf

    40 -

    41 Justierschraube (33)

    42 Justierschraube (33)

    43 Justierschraube (34)

    44 Justierschraube (34)

    45 -

    46 Nut

    47 Nut

    48 Führungszapfen

    49 Führungszapfen

    50 -

    51 Rollenhebel

    52 Rollenhebel

    53 Bohrung

    54 Bohrung

    55 -

    56 Zapfen

    57 Zapfen

    58 Rolle

    59 Rolle

    60 -

    61 Betätigungsbolzen

    62 Betätigungsbolzen

    63 Bohrung

    64 Bohrung

    65 Manteloberfläche (13)

    66 Stößel

    67 Stößel

    68 Nut

    69 Nut

    70 Manteloberfläche (14)

    71 Vorderkante

    72 Hinterkante

    73 Druckplatte

    74 Druckfedern

    75 -

    76 Innenseite (33)

    77 Innenseite (34)




    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum registerbaren Aufspannen einer Druckplatte (73) auf einen Plattenzylinder (1) einer Rotationsdruckmaschine, bei der die in Spannleisten (33, 34) eingehängte Druckplatten (73) auf dem Plattenzylinder (1) verschieb- und verschränkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Spannleiste (33; 34) eine Stellwelle (11; 12) in Achsrichtung gesehen eine Anzahl von Kegelstümpfen (13; 14) aufweist, daß die Kegelstümpfe (13; 14) exzentrisch zur Achse (18; 20) der Stellwelle (11; 12) angeordnet sind, daß die Stellwelle (11, 12) schwenkbar und die Stellwelle (11) axial verschiebbar angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleisten (33, 34) jeweils eine Anzahl Stößel (66; 67) aufweisen, mittels derer sie sich direkt an den Kegelstümpfen (13; 14) der Stellwelle (11; 12) abstützen.
     
    3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellwelle (11) mittelar über zwei Rollenhebel (51, 52) auf die Spannleiste (34) einwirkend angeordnet ist.
     
    4. Aufspannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spannleiste (33, 34) einen Kugelgelenkkopf (37; 39) aufweist, der in einer Schlitzführung (36, 38) im Grund (32) einer Grube (2) gehalten und geführt wird.
     
    5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannleisten (33, 34) zusätzlich Mittel (41 bis 44) zum Einstellen eines Seitenregisters aufweisen.
     




    Zeichnung