[0001] Die Erfindung betrifft eine Stanzvorrichtung, vorzugsweise zum Stanzen intermittierend
bewegter Materialbahnen aus thermoplastischem Kunststoff, bestehend aus in einem
Maschinengestell gehalterten Ober- und Unterwerkzeugen, von denen mindestens eins
mit einem dieses auf- und abbewegenden Antrieb versehen ist.
[0002] Stanzvorrichtung dieser Art sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
Diese arbeiten jedoch üblicherweise scherenschnittartig, also so, daß die zusammenwirkenden
Schneidkanten der Ober- und Unterwerkzeuge bei dem Stanzschnitt nicht aufeinander
treffen, sondern im Abstand aneinander vorbeilaufen. Der Stanzschnitt wird also ins
"Weiche" ausgeführt.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stanzvorrichtung der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, mit der sich saubere Stanzschnitte ausführen lassen.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Stanzvorrichtung der gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, daß die den Stanzschnitt ausführenden Werkzeuge aus einer Messerplatte
oder einem Messerring und einer Widerlagerplatte oder einem Widerlagerring beste
hen, die am Ende des Stanzschnittes hart aufeinanderstoßend einander berühren oder
nahezu berühren. Die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung mit "hart" auf "hart" arbeitenden
Stanzwerkzeugen ist insbesondere dann vorteilhaft und zweckmäßig, wenn Materialbahnen
aus thermoplastischem Material, beispielsweise zur Herstellung von Beuteln oder Säcken,
zu stanzen sind.
[0005] Nach einer erfinderischen Weiterbildung ist vorgesehen, daß ein Trägerstück des beweglichen
Werkzeugteils mit einer Führung für ein dieses bewegendes Zwischenstück versehen ist
und daß das Zwischenstück durch ein hartelastisches und/oder hartplastisches Polster
in Anlage an einen Anschlag gehalten ist, der sich in Antriebsrichtung gesehen am
hinteren Ende der Führung befindet. Dieses Polster gewährleistet bei einem Stanzschnitt
"hart" auf "hart" nicht nur die erforderliche Nachgiebigkeit, sondern es wirkt auch
stoßdämpfend, so daß die Schwingungsbeanspruchung der Vorrichtung vermindert wird.
[0006] Bei vielen Anwendungsfällen ist es erforderlich, im Maschinengestell zwei Stanzvorrichtungen
nebeneinander anzuordnen, die unabhängig voneinander Stanzschnitte an einer vorzugsweise
intermittierend geförderten Materialbahn vornehmen. Sind aber zwei Stanzvorrichtungen
vorhanden, die unabhängig voneinander Stanzschnitte ausführen, verursachen diese Schwingungen
im Maschinengestell, die sich störend auf die andere Stanzvorrichtung oder andere
Bearbeitungseinrichtungen, wie beispielsweise Schweißeinrichtungen, auswirken können.
[0007] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Halterung und Lagerung von
zwei oder mehr Stanzvorrichtung in einem Maschinengestell in der Weise zu schaffen,
daß sich diese durch von diesen verursachte Stoßbeanspruchungen nicht störend gegenseitig
beeinflussen. Es soll also für mehrere unabhängig voneinander arbeitende Stanzvorrichtungen
eine Stöße und Schwingungen verringernde oder dämpfende Lagerung geschaffen werden.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe, für die selbständiger Schutz beansprucht wird, ist vorgesehen,
daß im Maschinengestell zwei Stanzvorrichtungen vorgesehen sind, deren jeweils zusammengehörenden
Ober- und Unterwerkzeuge an jeweils zwei voneinander getrennten und zueinander parallelen
Rahmenplatten oder an Tragholmen dieser Rahmenplatten befestigt sind, von denen die
jeweils zusammenenhörige Ober- und Unterwerkzeuge tragenden Platten durch obere Querträger
miteinander verbunden sind, und daß sämtliche Rahmenplatten an ihren unteren Enden
fest miteinander verbunden sind. Bei dieser erfindungsgemäßen Halterung sind also
jeweils die Werkzeuge einer Stanzvorrichtung auf Rahmenplatten oder Rahmenholmen von
Rahmenplatten gelagert oder abgestützt, die selbständige Teilrahmen bilden, die jeweils
an ihren oberen Enden durch Träger miteinander verbunden und die nur an ihren unteren
Enden gemeinsam verbunden sind. Durch diesen geschichteten Aufbau des Rahmens aus
Teilrahmen bildenden Rahmenplatten wird in überraschender Weise eine erhebliche Verminderung
der Stoß- und Schwingungsbeanspruchungen erreicht. Dies mag darin liegen, daß sich
die Schwingungen in der unteren gemeinsamen Befestigung aufheben, oder in anderen
Gründen, die noch zu klären sind. Die Rahmenplatten einer Rahmengruppe können einander
berühren oder auch einen Abstand voneinander aufweisen.
[0009] Vorzugsweise bilden von jeweils zwei nebeneinander angeordneten Rahmenplatten eine
äußere und die gegenüberliegende innere die Tragplatten für zusammengehörige Ober-
und Unterwerkzeuge. Durch diese Staffelung ist der Abstand der jeweiligen eine Stanzvorrichtung
tragenden Rahmenplatten immer gleich.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei drei oder mehr Stanzvorrichtungen
jeweils zwei zueinander parallele Gruppen von Rahmenplatten vorgesehen sind, von
denen eine äußere einer Gruppe mit der inneren der anderen Gruppe und dann die jeweils
folgenden die Teilrahmen zur Halterung einer Stanzvorrichtung bilden.
[0011] Zweckmäßigerweise weisen die zusammengehörigen Rahmenplatten oder Rahmenholme an
ihren oberen und unteren Seiten in der Weise erhöhte Abschnitte auf, daß diese in
Längsrichtung aufeinanderfolgen, wobei an den erhöhten Abschnitten die Ober- und
Unterwerkzeuge längsverschieblich und feststellbar geführt sind. Zweckmäßigerweise
weist jeder Rahmenteil zwei zueinander parallele Holmen zur Halterung und Führung
zusammengehöriger Ober- und Unterwerkzeuge auf.
[0012] Die Ober- und Unterwerkzeuge können in auf den Rahmenplatten oder deren Holmen verschieblichen
und feststellbaren Schlitten gehaltert sein.
[0013] Die oberen Schlitten können seitlich auskragende Schenkel aufweisen, die über Gleitstücke
und/oder Rollen auf den durch die erhöhten Abschnitte gebildeten Gleitflächen abgestützt
sind. Die unteren Schlitten können nur über obere Schenkel mit Rollen oder Gleitstücken
auf den durch die erhöhten Abschnitte gebildeten Schienen abgestützt sein, wobei
der Schlitten durch einen einarmig auskragenden federnden Arm gegen die Schienen angedrückt
ist und wobei eine Verstellspindel zur Längsverstellung des unteren Schlittens vorgesehen
ist. Der federnde Haltearm kann an einer unteren Traverse befestigt sein, die die
Gruppen der linken und rechten Rahmenteile oder -platten verbindet. Durch die Spindel
kann auch während des Betriebes eine Feineinstellung der Stanzwerkzeuge vorgenommen
werden, falls der Stanzschnitt ungenau sein sollte.
[0014] Üblicherweise wird das bewegliche Stanzwerkzeug von einer pneumatischen Kolbenzylindereinheit
auf- und abbewegt. Diese erlaubt es aber grundsätzlich nicht, eine gewünschte Bewegungscharakteristik
zu schaffen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Stanzwerkzeugantrieb
zu schaffen, der dem bewegten Stanzwerkzeug eine gewünschte Bewegung erteilt.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das vorzugsweise das obere
Werkzeugteil tragende Führungsstück in einer Gleitbuchse eines Halters axial verschieblich,
aber undrehbar geführt und mit einer Umfangsnut versehen ist, deren Flanken Führungsbahnen
für Gleitnocken oder -rollen bilden, die an Axen eines um die Achse des Führungsstücks
drehbar, aber axial unverschieblich im Gestell gelagerten und das Führungsstück zumindest
teilweise einfassenden Druckkopfes befestigt sind, das mit einem dieses kontinuierlich
rundum oder hin- und herbewegenden Antrieb versehen ist, und daß die Führungsbahnen
derart geformt sind, daß der Druckkopf dem Führungsstück durch seine Drehung oder
Schwenkbewegung die gewünschte Auf- und Abbewegung erteilt.
[0016] Durch Ausgestaltung der Führungsbahnen wird das Führungsstück mit einer in optimaler
Weise auf den Schnitt angepaßten Bewegungscharakteristik angetrieben.
[0017] Zweckmäßigerweise ist der Druckkopf auf einem an einem jochartigen Träger des Rahmens
oder des Schlittens befestigten Zapfen drehbar gelagert, der mit einer zentralen Bohrung
versehen ist, in der ein oberer zapfenartiger Fortsatz des Führungsstücks axial verschieblich
geführt ist.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Achsen des Druckkopfes
jeweils um 90 Grad zueinander versetzt sind, daß an gegenüberliegenden Achsen jeweils
gleichachsig Nockenrollen gelagert sind, von denen zwei nur auf der unteren Bahn und
zwei nur auf der oberen Bahn der Führungsnut laufen, und daß jeweils um 90 Grad versetzt
zueinander die untere Flanke miteinander gegenüberliegenden Erhöhungen und die obere
Flanke miteinander gegenüberliegenden komplementären Einziehungen versehen sind.
Entsprechend der Ausgestaltung der Erhöhungen und Einziehungen kann dem Führungsstück
die gewünschte Antriebsbewegung erteilt werden. Diese ist vorzugsweise so ausgestaltet,
daß zu Beginn der Bewegung eine größere Beschleunigung erfolgt und gegen Ende nur
eine Bewegung mit geringerer Geschwindigkeit, so daß die Stanzwerkzeuge mit abgebremster
Geschwindigkeit aufeinandertreffen. Die Rollen stützen sich jeweils derartig auf
der unteren und oberen Flanke der Umfangsnut ab, daß sie das Führungsstück in axialer
Richtung im wesentlichen spielfrei haltern und führen.
[0019] Zweckmäßigerweise ist das Führungsstück über seinen Umfang mit axial verlaufenden
Vielkeilen versehen, die in entsprechenden Nuten der Führungsbuchse des Schlittens
geführt sind.
[0020] Die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung ist in gleicher Weise für Doppelpressen geeignet,
die sich von Doppel-Stanzvorrichtungen nur dadurch unterscheiden, daß statt zusammenwirkender
Stanzwerkzeuge zusammenwirkende Preßwerkzeuge vorgesehen sind, die ebenfalls aus
Matrizen und Patrizen bestehen können. Es wird daher auch Schutz für gleichaufgebaute
Doppelpressen beansprucht, bei denen die Stanzwerkzeuge durch Preßwerkzeuge ersetzt
sind.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig.1 eine Doppelpresse in Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
Fig.2 einen Schnitt durch die Doppelpresse längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig.3 einen Schnitt durch die Doppelpresse längs der Linie III-III in Fig. 1,
Fig.4 einen Längsschnitt durch die Abwicklung des den Hub der Presse steuernden Kurventeils
und
Fig.5 eine Perspektivische Darstellung des die Presse tragenden Rahmens mit zur anschaulicheren
Darstellung auseinandergezogenen Rahmenteilen.
[0022] Nachfogend wird die beschriebene Vorrichtung als Doppelpresse bezeichnet, ob mit
dieser Stanzschnitte ausgeführt werden. Die Ausdrucksweise "Doppelpresse" ist gewählt
worden, weil es sich bei den Patrizen 29 und Matrizen 50 sowohl um Stanz- als auch
um Preßwerkzeuge handeln könnte.
[0023] Gemäß Fig. 1 sind die beiden Oberteile der Doppelpresse mit 1 und 1′ und die beiden
Pressenunterteile mit 2 und 2′ bezeichnet. Die diese Teile tragenden Rahmen sind aus
der Fig. 5 zu erkennen und mit den Positionszeichen 3, 4, 5 und 6 bezeichnet. Aus
den Fig. 2 und 3 ist dabei zu erkennen, daß die Rahmen 3 und 4 sowie die Rahmen 5
und 6 jeweils eng aneinanderliegen. Die Rahmenteile 3 und 4 sowie 5 und 6 sind in
Fig. 5 lediglich zur anschaulicheren Darstellung auseinandergezogen dargestellt.
In ihrem unteren Bereich sind die Rahmen fest miteinander verbunden, und zwar durch
im Querschnitt rechteckige Stangen 7 und 8. In ihren oberen Bereichen sind die Rahmen
3 und 5 über die Stangen 9 und 10 und die Rahmen 4 und 6 über die Stangen 11 und 12
fest miteinander Verbunden. Weiterhin ist aus der Fig. 5 zu erkennen, daß die Rahmen
3 und 5 und die Rahmen 4 und 6 jeweils identisch ausgebildet sind.
[0024] Aus der Fig. 2 ist zu erkennen, daß das Unterteil 2 auf den beiden Rahmen 3 und 5
aufruht, während das Unterteil 2′, wie aus der Fig. 3 zu ersehen, auf den Rahmen 4
und 6 aufruht. Auftratende Belastungen beispielsweise auf das Unterteil 2 und dadurch
hervorgerufene geringfügige Durchfederungen der beiden Rahmenteile 3 und 5 können
sich infolgedessen nicht auf das Unterteil 2′ übertragen, weil dieses, wie schon erwähnt,
nicht auf den Rahmen 3, 5, sondern auf den Rahmen 4, 6 aufruht. Das zu dem Unterteil
2 gehörige Oberteil 1 besteht aus einem Rahmen 13, der über die auskragenden Arme
15 des Halters 14 bzw. sowie über mit dem Rahmen 13 verbundene Klemmstücke 16 mit
dem oberen Bereich der beiden Rahmen 3 und 5 verklemmt ist. Nach Lockern oder Lösen
der Verklemmungen läßt sich daher das Oberteil 1 schlittenartig auf den entsprechenden
Holmen des Rahmens verschieben. Das andere identisch ausgebildete Oberteil 1′ ist
in analoger Weise im oberen Bereich der beiden Rahmen 4 und 6 mit diesen verklemmt,
und zwar über die auskragenden Arme 15′ und die beiden Klemmstücke 16′.
[0025] Der Halter 14 nimmt ein Führungsstück 17 auf, welches gleitend in diesem mittels
einer Paßfeder 18 geführt ist. Von unten in das Führungsstück 17 eingeschraubt ist
ein Zwischenstück 19, welches einen unteren überstehenden Ansatz 20 trägt. Dieser
überstehende Ansatu 20 liegt hinter einem Deckel 21, der den zylindrischen Raum 22
eines Trägerstückes 23 abschließt. Auf dem Boden des zylindrischen Raumes 22 ruht
ein Hartgummipuffer 24 auf, der sich mit seinem dem Boden des zylindrischen Raums
abgewandten Ende am Ansatz 20 abstützt.
[0026] Mit dem Trägerstück 23 fest verbunden sind Zapfen 25, die den oberen Schenkel 26
eines insgesamt mit 27 bezeichneten Werkzeughalters mit geringem Spiel durchdringen.
Am unteren Ende der Zapfen 25 befindet sich die eigentliche Druckplatte 28 mit der
Patrize 29.
[0027] Das Führungsstück 17 ist mit einem Deckel 30 fest verbunden, welcher eine innere
Kurvenbahn 31 aufweist. Im Abstand zum Deckel 30 ist ein weiterer Deckel 32 vorgesehen,
der ebenfalls eine innere Kurvenbahn 33 aufweist. Beide Deckel 30 und 32 sind fest
miteinander über das Drehteil 34 verbunden. Das aus den beiden Deckeln 30 und 31 sowie
dem Drehteil 34 gebildete Steuerteil ist mit einem nach oben ragenden Zapfen 35 versehen,
der in der Bohrung 36 eines im Rahmen 13 fest verschraubten Haltezapfen 37 gelagert
ist.
[0028] Auf diesem Haltezapfen 37 ist ein Druckkopf 38 drehbar gelagert, mit dem ein Zahnsegment
39 verschraubt ist. In dieses Zahnsegment 39 greift in ein Ritzel 40 eines Getriebemotors
41 ein, so daß über diesen der Druckkopf 38 gedreht werden kann. Der Druckkopf 38
weist eine untere Ausdrehung 42 auf, die das aus den Deckeln 30 und 32 sowie dem Drehteil
34 bestehende Steuerteil umgibt. In der Ringwand 43 dieses Druckkopfes 38 sind vier
Rollen 44, 45, 46 und 47 drehbar gelagert, von denen die Rollen 44 und 45 einander
gegenüberliegend in einer Ebene und die Rollen 46 und 47 einander gegenüberliegend
in einer etwas höheren Ebene angeordnet sind. Dies wird bei Betrachtung der Fig. 4
deutlich, in welcher das Drehteil und die unteren und oberen Kurvenbahnen sowie die
Deckel 30 und 32 abgewickelt dargestellt sind. Wird nun der Motor 41 angetrieben,
dreht sich der Druckkopf 38 zusammen mit den Rollen 44 bis 47, die auf den Bahnen
31 und 33 ablaufen. Sobald die Rollen 44 und 45 nun die Erhebungen 48 und die oberen
Rollen 46 und 47 die Ausnehmungen 49 erreichen, wird entsprechend der Höhe der Erhebungen
48 über das Führungsstück 17, dem Zwischenstück 19, der Hartgummiplatte 24, dem Trägerstück
23, den Zapfen 25 und der Druckplatte 28 die Patrize 29 auf die Matrize 50 gedrückt,
so daß die zwischen diesen beiden Teilen liegende Folie ausgestanzt wird, und zwar
hart auf hart.
[0029] Die genaue Einstellung erfolgt dadurch, daß das Zwischenstück 19 mehr oder weniger
tief in das Führungsstück 17 eingeschraubt wird. Die einmal eingestellte Lage wird
über den Klemmring 51 gewährleistet. Aus den Fig. 1 und 2 kann man erkennen, daß das
Oberwerkzeug 52 mittels der Zapfen 25 in dem oberen Schenkel 26 des Werkzeughalters
27 und die Matrize 50 im unteren Schenkel 53 des Werkzeughalters 27 gelagert ist.
Dieser Werkzeughalter 27 ist in Pfeilrichtung A seitlich aus der Presse herausfahrbar,
so daß ein anderer Werkzeughalter mit einem anderen Werkzeugsatz auf einfacher Art
und Weise eingesetzt werden kann. Die Presse nach Fig. 3 ist identisch aufgebaut wie
die zuvor beschriebene und in Fig. 2 dargestellte Presse, so daß es sich erübrigt,
auf dieses Ausführungsbeispiel näher einzugehen. Es soll lediglich erwähnt werden
daß die den inneren Kurvenbahnen 31 und 33 entsprechenden Kurvenbahnen 31′ und 33′
derart verdreht dargestellt sind, daß sich die Stanze in der "Geschlossenstellung"
befindet, während sich die Stanze nach Fig. 2 in der "Offenstellung" befindet.
[0030] Da die rechte Seite der Fig. 1 der linken Seite entspricht, erscheinen auch hier
weitere Erklärungen überflüssig.
[0031] Ein Vergleich der Fig. 2 und 3 zeigt, daß sich zum einen das Unterteil 2 sowie das
Oberteil 1 an den Rahmen 3 und 4 abstützt, während sich das Unterteil 2′ und das
Oberteil 1′ ausweislich der Fig. 3 an den Rahmen 4 und 6 abstützen. Diese getrennte
Abstützung ist erforderlich, weil bei einer sogenannten "Hart-auf-Hart-Presse" mit
einer ganz genauen Einstellung gearbeitet werden muß und sich die beiden Pressen
gegeneinander nicht stören dürfen, was beispielweise dann der Fall wäre, wenn beide
Pressen auf einem gemeinsamen Rahmen gelagert wären. Auftretende Auffederungen im
Bereich einer Presse würden sich unweigerlich auf die andere Presse in Form einer
geringfügigen Lageänderung bemerkbar machen.
1. Stanzvorrichtung, vorzugsweise zum Stanzen intermittierend bewegter Materialbahnen
aus thermoplastischem Kunststoff, bestehend aus in einem Maschinengestell gehalterten
Ober-und Unterwerkzeugen, von denen mindestens eins mit einem dieses auf- und abbewegenden
Antrieb versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Stanzschnitt ausführenden Werkzeuge (29, 59) aus einer Messerplatte oder
einem Messerring und einer Widerlagerplatte oder einem Widerlagerring bestehen, die
am Ende des Stanzschnittes hart aufeinander stoßend einander berühren oder nahezu
berühren.
2. Stanzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Trägerstück (23)
des beweglichen Werkzeugteils (29) mit einer Führung für ein diesesn bewegendes Zwischenstück
(19) versehen ist und daß das Zwischenstück (19) durch ein hartelastisches und/oder
hartplastisches Polster (24) in Anlage an einen Anschlag (21) gehalten ist, der sich
in Antriebsrichtung gesehen am hinteren Ende der Führung befindet (Führung eines flanschförmigen
unteren Ansatzes (20) des Zwischenstücks (19) in einer zylinderförmigen Kammer (22)
des Trägerstücks (23)).
3. Stanzvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Maschinengestell zwei Stanzvorrichtungen vorgesehen sind, deren jeweils zusammengehörigen
Ober- und Unterwerkzeuge (29, 50) an jeweils zwei voneinander getrennten und zueinander
parallelen Rahmenplatten (3, 5 und 4, 6) oder Rahmenteilen befestigt sind, von denen
die jeweils zusammengehörenden Ober- und Unterwerkzeuge (29, 50) tragenden Rahmenplatten
(3, 5 und 4, 6) oder Rahmenholmen durch obere Querträger (9, 10 und 11, 12) miteinander
verbunden sind, und daß sämtliche Rahmenplatten an ihren unteren Enden fest miteinander
verbunden sind.
4. Stanzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß von jeweils zwei
nebeneinander angeordneten Rahmenplatten (3, 4 und 5, 6) jeweils eine äußere (3,
6) und die gegenüberliegende innere (4, 5) die Tragplatten für zusammengehörende
Ober- und Unterwerkzeuge (29, 50) bilden.
5. Stanzvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei drei
und mehr Stanzvorrichtung jeweils zwei zueinander parallele Gruppen von Rahmenplatten
vorgesehen sind, von denen eine äußere Rahmenplatte einer Gruppe mit der inneren
der anderen Gruppe und dann die jeweils folgenden die Teilrahmen zur Halterung der
Stanzvorrichtungen bilden.
6. Stanzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusammengehörigen Rahmenplatten oder deren Rahmenholme an ihren oberen und
unteren Seiten in der Weise erhöhte Abschnitte aufweisen, daß diese in Längsrichtung
aufeinander folgen und daß an den erhöhten Abschnitten die Ober- und Unterwerkzeuge
über Schlitten längsverschieblich und feststellbar geführt sind.
7.Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Rahmenteil oder jede Rahmenplatte zwei zueinander parallele Holme zur Halterung und
Führung zusammengehöriger Ober- und Unterwerkzeuge aufweist.
8. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ober- und Unterwerkzeuge in auf den Rahmenplatten oder deren Holmen verschieblichen
und feststellbaren Schlitten gehaltert sind.
9. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die
oberen Schlitten seitlich auskragende Schenkel aufweisen, die über Gleitstücke und/oder
Rollen auf den durch die erhöhten Abschnitte gebildeten Gleitflächen der Holme oder
Rahmenplatten abgestützt sind.
10. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die
unteren Schlitten nur über obere Schenkel, die mit Rollen oder Gleitstücken versehen
sind, auf den durch die erhöhten Abschnitte gebildeten Schienen abgestützt sind, daß
der Schlitten durch einen einarmig auskragenden federnden Arm gegen die Schiene angedrückt
ist und daß eine Verstellspindel zur Längsverstellung des unteren Schlittens vorgesehen
ist.
11. Stanzvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
vorzugsweise das obere Werkzeugteil (29) tragende Führungsstück (17) in einer Gleitbuchse
eines Halters (14) axial verschieblich aber undrehbar geführt und mit einer Umfangsnut
versehen ist, deren Flanken Führungsbahnen (31, 33) für Gleitnocken oder Rollen (44
bis 47) bilden, die an Achsen eines um die Achse des Führungsstücks (17) drehbar
aber axial unverschieblich im Gestell gelagerten und das Führungsstück (17) zumindest
teilweise einfassenden Druckkopfes (38) befestigt sind, der mit einem diesen kontinuierlich
rundum oder hin- und herbewegenden Antrieb versehen ist, und daß die Führungsbahnen
(31, 33) derart geformt sind, daß der Druckkopf (38) dem Führungsstück (17) durch
seine Drehung oder Schwenkbewegung die gewünschte Auf- und Abbewegung erteilt.
12. Stanzvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkopf (38)
auf einem an einem jochartigen Träger des Rahmens (13) oder des Schlittens befestigten
Zapfen (37) drehbar gelagert ist, der mit einer zentralen Bohrung (36) versehen ist,
in der ein oberer zapfenartiger Fortsatz (35) des Führungsstücks (17) axial verschieblich
geführt ist.
13. Stanzvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß zusammengehörende
gegenüberliegende, die Rollen (44 bis 47) tragende Achsen des Druckkopfes (38) jeweils
um 90 Grad zueinander versetzt sind, daß von den gleichachsigen Nockenrollen (44,
45 und 46, 47) zwei nur auf der unteren Bahn (31) und zwei nur auf der oberen Bahn
(33) der Führungsnut laufen und daß jeweils um 90 Grad versetzt zueinander die untere
Bahn (31) mit einander gegenüberliegenden Erhöhungen und die obere Bahn (33) mit
einander gegenüberliegenden etwa komplementären Einziehungen versehen sind.
14. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungsstück (17) über seinen Umfang mit axial verlaufenden Vielkeilen versehen ist,
die in entsprechenden Nuten des Halters (14) geführt sind.