[0001] Die Erfindungs betrifft einen Hochspannungs-Trennschalter, insbesondere Drehtrennschalter,
Scherentrennschalter, Klapptrennschalter und dgl., mit wenigstens einem drehbaren
Schaltarm, der mit mindestens einem Festkontaktstück und/oder einem weiteren drehbaren
Schaltarm zusammenwirkt, und mit einem Antrieb für wenigstens einen der Schaltarme.
[0002] Trennschalter der eingangs genannten Art sind meist in Freiluftanlagen aufgestellt
und man unterscheidet hierbei Drehtrennschalter, Klapptrennschalter und Scherentrennschalter.
Bei Drehtrennschaltern beispielsweise sind ein oder zwei Schaltarme auf in Abstand
zueinander angeordneten, senkrecht verlaufenden Tragisolatoren angebracht; wenn der
Schalter nur einen Schaltarm aufweist, trägt der andere Tragisolator das Festkontaktstück.
Zum Antrieb des Schaltarmes bzw. der Schaltarme sind im allgemeinen ein Motor und
ein Gestänge vorgesehen; letzteres überträgt die Drehbewegung des Motors auf den
Tragisolator bzw. die Tragisolatoren mit den Schaltarmen.
[0003] Scherentrennschalter oder Pantographen-Trennschalter besitzen auf einer Isolatorsäule
zwei scherenartig miteinander gekuppelte Schaltarmanordnungen; deren Antrieb erfolgt
mittels eines Motors, einer elektrisch isolierenden Drehwelle sowie eines auf Hochspannungspotential
befindlichen Umlenkgetriebes. Auf die gleiche Art erfolgt der Antrieb des einen Schaltarmes
oder der beiden Schaltarme eines Klapptrennschalters. Alle diese Konstruktionsarten,
insbesondere deren mechanischer bzw. elektrischer Antrieb, sind kostenmäßig verhältnismäßig
aufwendig; die Montage der einzelnen Bauteile kann nicht in der Fabrik, sondern im
wesentlichen nur auf der Baustelle erfolgen und demgemäß ist auch die Montage selbst
zeitraubend.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Trennschalter der eingangs genannten Art zu schaffen,
der in seinem Aufbau erheblich vereinfacht ist und der zu einem großen Teil in der
Fabrik hergestellt und montiert werden kann und daher einen geringen Montage- und
insbesondere Justageaufwand auf der Baustelle erfordert.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, das der als hydraulische oder
pneumatische Antriebsvorrichtung ausgebildete Antrieb auf Hochspannungspotential
räumlich unmittelbar dem Schaltarm zugeordnet ist, und daß das hydraulische oder pneumatische
Fluid für den Antrieb von einer auf Erdpotential befindlichen Druckerzeugungseinrichtung
über druckfeste, elektrisch isolierende Leitungen der auf Hochspannungspotential
befindlichen Antriebsvorrichtung zuführbar ist.
[0006] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht darin, daß ein
wesentlicher Teil der für die Übertragung der Antriebsbewegung auf den oder die Schaltarme
üblicherweise notwendigen Komponenten und deren mechanischen Justage entfallen können.
Insbesondere wird es möglich, den Trennschalter in der Fabrik zu montieren und justieren,
was bekanntlich erheblich einfacher ist.
[0007] Zwei vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Ansprüchen 2 bzw. 3 zu entnehmen.
Dabei sind die Merkmale des Anspruches 2 im wesentlichen bei einem Dreh- bzw. Klapptrennschalter
und die des Anspruches 3 im wesentlichen bei einem Scherentrennschalter anzuwenden.
Allen Schalterarten gemeinsam ist, daß die Antriebsvorrichtung im Bereich der Drehachse
des Schaltarmes zwischen Tragisolator und Schaltarm vorgesehen ist und so wirkt,
daß die Antriebsvorrichtung auf den Tragisolator eine Kraft ausübt, die eine Drehbewegung
des Schaltarmes relativ zum Tragisolator bewirkt. Dies hat bei Klapp- bzw. Drehtrennschaltern
zur Folge, daß die anzutreibende Masse verringert wird, weil der Tragisolator feststehend
ausgebildet sein kann; darüberhinaus sind - im Gegensatz zum Stand der Technik -
keine zwei Drehlager am Tragisolator erforderlich, wie dies bei bekannten Drehtrennschaltern
der Fall ist, bei denen der Tragisolator einerseits unten drehbar zu lagern ist und
an seinem oberen Ende ein weiteres Drehlager erfordert, an dem die elektrische Zuleitung
zu den Schalterarmen anzuschließen ist. Zumindest das Drehlager am unteren Ende des
Tragisolators fällt weg.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung besitzt der Schaltarm im Bereich seiner Drehachse
eine Höhlung, in der die Antriebsvorrichtung untergebracht ist. Diese Höhlung kann
einfach durch einen Deckel verschlossen werden. Besonders vorteilhaft ist dies dann,
wenn - wie aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 6 hervorgeht - der Schaltarm
aus einem Kastenprofil besteht, in das dann leicht der Antrieb eingebaut werden kann.
[0009] Damit das Fluid und ggf. zusätzliche Steuersignale zu der Antriebsvorrichtung geführt
werden können, sind die Leitungen zum Transport des Fluids und ggf. die Glasfaserleitungen
gemäß den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 7 und 8 durch wenigstens eine Bohrung
im Tragisolator hindurchgeführt. Diese Bohrungen können dann mit einem Kunststoff
vergossen oder ausgeschäumt werden, wie aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
9 hervorgeht, wobei zusätzlich gemäß Anspruch 10 noch die Möglichkeit besteht, nach
dem Vergießen oder Ausschäumen der Bohrungen des Tragisolators eine wasserdichte Versiegelungsschicht
anzubringen, um zu verhindern, daß ins Innere der Bohrungen Feuchtigkeit eintritt,
die zur Verschlechterung der Isolierfähigkeit führen kann.
[0010] Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit anstatt der Bohrungen im Tragisolator
einen zusätzlichen, zweiten, parallel zum Tragisolator verlaufenden Isolator vorzusehen,
welcher zur Führung der Leitungen für das Fluid bzw. der Glasfaserleitungen dient.
Dieser zweite Isolator besteht aus Kunststoff, vorzugsweise aus Silikonkunststoff,
wobei in diesem zweiten Isolator die Leitungen zum Transport des Fluids sowie ggf.
die zusätzlichen Glasfaserleitungen eingegossen sein können.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann dahingehen, daß der zweite,
dem Transport des Fluids dienende Isolator gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 13 flexibel gestaltet ist. Dies hat den Vorteil, daß die Tragisolatoren
für die einzelnen Schaltarme nicht mit Bohrungen versehen sein müssen; dabei können
die Glasfaserleitungen und die dem Transport des Fluids dienenden Leitungen direkt
und unmittelbar in den zweiten Isolator eingegossen werden.
[0012] Die Antriebsvorrichtung ist so aufgebaut, wie aus den kennzeichnenden Merkmalen der
Ansprüche 16 bis 18 zu entnehmen.
[0013] Der Antrieb kann vorteilhaft als Kolben-Zylinderanordnung ausgebildet sein, die
einerseits am Schaltarm befestigt und andererseits mit dem Tragisolator, der ja ortsfest
ist, gekuppelt ist. Wenn der Kolben bzw. die Kolbenstange aus der Kolben-Zylinderanordnung
herausgedrückt wird, bewegt sich der Schaltarm, und umgekehrt, wenn der Kolben bzw.
die Kolbenstange wieder eingefahren wird, schwenkt der Schaltarm zurück. Die Fixierung
des Schaltarmes in der "Ein"- und "Aus" -Schaltstellung erfolgt gemäß kennzeichnenden
Merkmalen der Ansprüche 17 und 18 mittels einer Druckfeder, die entweder eine Schraubenfeder
oder in besonders vorteilhafter Weise eine Blattfeder sein kann.
[0014] Wenn die Erfindung bei einem Scherentrennschalter verwirklicht ist, ist lediglich
eine einzige Antriebsvorrichtung in einem der Schaltarme erforderlich; die übrigen
Schaltarme zur Bildung des Scherentrenners sind dann automatisch angetrieben, da sie
mit dem ersten Schaltarm gekoppelt sind.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann dahingehen, daß zwei Antriebe,
die je einem Schaltarm zugeordnet sind, durch fluidische Reihenschaltung untereinander
gekoppelt und ihrer Bewegung synchronisiert sind.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0017] Anhand der Zeichnungen, in der einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0018] Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Drehtrennschalters mit zwei Schaltarmen,
in perspektivischer Ansicht,
Figur 2 eine Einsicht in die Gehäusehöhlung des Schaltarmes in Einschalt- bzw. Ausschaltstellung,
Figur 3 eine perspektivische Ansicht des Schaltarmes eines Drehtrennschalters im Bereich
des Drehkopfes bei abgenommenen Gehäusedeckel,
Figur 4 eine Schnittansicht eines Drehkopfes,
Figur 5 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Scherentrennschalters,
Figur 6 eine Darstellung der fluidischen Kopplung der Antriebe zweier Schaltarme und
Figur 7 eine perspektivische Ansicht eines Drehkopfes eines Scherentrennschalters.
[0019] In der Figur 1 ist in perspektivischer, skizzierter Darstellung ein Drehtrennschalter
10 gezeigt, der ein Basisgestell 11 aufweist, das im Querschnitt U-förmig ist. An
dessen freien Enden sind Stütz- bzw. Tragisolatoren 12 bzw. 13 aufgestellt und daran
befestigt, an deren oberen Ende jeweils ein zur Spitze, d. h. zum freien Ende hin
sich verjüngendes Kastenprofil aufweisender drehbarer Schaltarm 14 und 15 aufgelagert
ist. Auf dem Basisgestell 11 befindet sich eine Steuereinrichtung 16, in der eine
Hydraulikeinrichtung untergebracht ist. Mittels druckfester Leitungen 17 und 18 aus
isolierendem Kunststoff wird hydraulisches Fluid Antriebsvorrichtungen zugeführt,
die innerhalb der Schaltarme 14 und 15 untergebracht sind, siehe weiter unten. Im
Bereich der Drehachse der Schaltarme 14, 15 befinden sich Gehäusehöhlungen (siehe
weiter unten), die mittels mit Schraubenverbindungen an den Schaltarmen 14, 15 befestigten
Deckeln 23, 24 verschlossen sind. Bei dem dargestellten Drehtrenner sind die elektrischen
Kontakte an den Enden 19 und 20 der Schaltarme 14 und 15 angeordnet. Auf deren nähere
zeichnerische Darstellung wurde in Figur 1 sowie grundsätzlich ebenfalls in den folgenden
Figuren der Übersichtlichkeit wegen verzichtet, da die Ausgestaltung der elektrischen
Kontakte nicht zu den hier betrachteten Merkmalen des erfindungsgemäßen Trenners gehört.
[0020] Durch das Drehen der Schaltarme 14 und 15 beispielsweise in der durch die Pfeile
C und D bezeichneten Drehrichtung erfolgt das Öffnen der elektrischen Kontakte. Die
elektrische Verbindung der Zuleitungen mit dem Trenner erfolgt über Anschlußstellen
21 und 22, die üblicherweise als Schraubverbindungen oder Klemmverbindungen ausgeführt
sind.
[0021] Die Figur 2 zeigt ebenso wie die Figur 2b eine Einsicht in die Gehäuseöffnung bzw.
Gehäusehöhlung 30 des Schaltarmes bei abgenommenem Deckel. Aus beiden Figuren erkennt
man den Aufbau und die Wirkungsweise der Antriebsvorrichtung. Auf dem Isolator ist,
wie anhand Figur 4 näher beschrieben wird, eine Kappe 31 aufgesetzt, an der zwei Augen
34 und 37 angeformt sind, von denen das Auge 34 länger ist als das Auge 37; beide
Augen springen radial vor und bilden einen Winkel von ca. 45° miteinander. An dem
Auge 34 ist das freie Ende der Kolbenstange 33 einer Kolben-Zylinderanordnung 32 angelenkt,
wogegen das andere Ende der Kolben-Zylinderanordnung 32, also das andere Ende des
Zylinders, an einem nasenartigen Vorsprung 35 am Schaltarm 14 angelenkt ist. Die Hydraulikleitungen
17 sind durch eine nicht dargestellte Bohrung im Tragisolator geführt und treten
aus Bohrungen als Hydraulikleitungen 17a und 17b an der Kappe 31 heraus. Sie sind
jeweils an dem einen bzw. dem anderen Ende der Kolben-Zylinderanordnung 32 an Zylinder
angeschlossen, wobei die eine Leitung in den Raum links vom Kolben und die andere
Leitung in den Raum rechts vom Kolben einmündet.
[0022] Am anderen, kürzeren Auge 37 ist eine Blattfeder 36 angelenkt, deren anderes Ende
an einem weiteren nasenartigen Vorsprung 38 im Schaltarm 14 angelenkt ist. An der
Kappe 31 ist ferner ein Ende einer flexiblen Verbindung 39 angeschlossen, deren anderes
Ende mittels Schraubenverbindungen am Schaltarm 14 befestigt ist und die zur elektrisch-leitenden
Verbindung zwischen Kappe 31 und Schaltarm 14 dient.
[0023] Die Wirkungsweise ist nun wie folgt:
[0024] Der Schaltarm 40 läßt sich um die Achse der Kappe 31 und des darunter befindlichen
Isolators drehen. Die in Figur 2b dargestellte Ausgangsposition des Schaltarmes 14
ist gekennzeichnet durch die aus dem Antriebszylinder 32 herausgezogene Kolben- oder
Antriebsstange 33. Wird nun beispielsweise über die Hydraulikleitung 17a unter Druck
stehendes Fluid in den Antriebszylinder 32 eingebracht, so zieht der innerhalb des
Antriebszylinders befindliche, mit der Zylinderstange 33 verbundene Kolben die Kolbenstange
33 in den Zylinder hinein. Durch diese Bewegung der Kolbenstange 33 wird auf die
Stege 34 und 35 jeweils eine Zugkraft ausgeübt. Da die Wirkungslinie dieser Zugkräfte
der Längsache des Antriebszylinders entspricht und somit nicht durch den Drehpunkt
des Schaltarmes 14 verläuft, erfolgt eine relative Drehung des Schaltarmes in Bezug
auf die feste Kappe 31 bzw. in Bezug auf den Isolator 12 in Pfeilrichtung E. Das Ende
dieser Drehung ist erreicht, wenn die Antriebsstange in den Antriebszylinder hineingezogen
ist, wie in Figur 2b gezeigt. Eine genaue Einstellung der Anfangsposition und der
Endposition läßt sich mittels Justiereinrichtungen erreichen, die in Figur 2 als als
ortsfester Anschlag dienender Punkt 31a und als an der Kappe 31 angebrachte Stellschraube
31b angedeutet sind, auf die aber nicht näher eingegangen wird. Das sichere Verweilen
des Schaltarmes in Anfangs- oder Endposition auch bei Druckloswerden des Hydrauliksystems
im Falle eines Defektes wird durch die Blattfeder 36 erreicht. Sowohl in der Anfangsposition
als auch in der Endposition des Schaltarmes 14 ist die Blattfeder 36 gespannt, und
sie übt somit eine Druckkraft auf die Vorsprünge 37 und 38 aus. Die Wirkungslinie
dieser Druckkraft verläuft identisch mit der Verbindungslinie zwischen den Augen in
den beiden Vorsprüngen 37 und 38, und somit nicht durch die Drehachse des Schaltarmes
14. Die Blattfeder übt daher sowohl in der Anfangsposition als auch in der Endposition
auf den Schaltarm je ein Drehmoment aus, das den Arm in der jeweiligen Position hält.
Während der Drehung aus der Anfangsposition in die Endposition durchläuft (hier nicht
dargestellt) die Feder eine Lage, in der sie stärker als in den hier dargestellten
Positionen gespannt ist, und in der ihre Wirkungslinie durch die Drehachse des Schaltarmes
verläuft. In dieser Stellung erfolgt somit die Richtungsumkehrung des auf den Schaltarm
ausgeübten Drehmomentes. Der Fluß des elektrischen Stromes von dem beweglichen Schaltarm
14 auf die feste Kappe 31 und von dort weiter an den Anschluß 21 wird durch die flexible
Verbindung 39 ermöglicht. Die perspektivische Skizze der Figur 3 vermittelt einen
besseren Eindruck der räumlichen Anordnung der einzelnen Komponenten der im Schaltarm
14 untergebrachten Antriebsvorrichtung.
[0025] Die Darstellungen in den Figuren 2 und 3 zeigen Ausführungen, bei denen die Hydraulikleitungen
17 durch das Innere des Isolators 12, durch den Isolatorkopf, durch ein darauf sitzendes
Zwischenstück mit Drehzapfen und mit elektrischem Anschluß 21, sowie durch eine darauf
befestigte Kappe 31 hindurchgeführt werden.
[0026] Figur 4 skizziert eine alternative erfindungsgemäße Ausführung, bei der parallel
zu dem Tragisolator 12 ein zweiter Isolator 40 verläuft, der flexibel gestaltet ist
und durch den die Hydraulikleitungen 17a und 17b sowie eine Glasfaserleitung 41 verlaufen.
Die teilgeschnittene Ausschnittsdarstellung zeigt die Einmündung des flexiblen Isolators
40 in die Höhlung 30 des drehbaren Schaltarmes 14. Auf dem Stützisolator 12 mit dem
Isolatorkopf 42 ist ein Zwischenstück 43 befestigt, das als Drehzapfen, als Befestigung
für die Kappe 31, sowie als elektrischer Anschluß 21 dient. An der Kappe 31 befindet
sich der Steg 34, an dessen Auge die Kolbenstange 33 des Hydraulikzylinders 32 befestigt
ist. Eine Schutzmanschette 45 schützt die Oberfläche der Kolbenstange 33 vor Umwelteinflüssen.
Ebenfalls an der Kappe 31 befindet sich hier nicht sichtbar der Steg 37, an dem die
Blattfeder 36 befestigt ist. Auf dem Drehzapfen ist eine Gleitbeschichtung 33 aufgebracht.
Die am Boden des Schaltarmes 14 vorgesehene zylindrische Einstülpung sitzt auf dieser
Gleitbeschichtung auf, so daß der Schaltarm 14 um den Drehzapfen des Zwischenstückes
43 drehbar ist. Die Kappe 31 gemäß Figuren 2a, 2b und 3 und Figur 4 unterscheiden
sich nur insoweit, als die Kappe nach Figur 4 keine Bohrung aufweist, durch die Leitungen
17a und 17b hindurchverlaufen. Wegen der übrigen Identität der beiden Kappen sind
sie mit gleicher Bezugsziffer bezeichnet.
[0027] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann natürlich auch bei einem Scherentrenner angewendet
werden. Einen solchen Scherentrenner zeigt Figur 5 in perspektivischer Darstellung.
Ein zweigeteilter Tragisolator 51 trägt an seinem oberen Ende, also auf dem Isolatorkopf
52, ein Zwischenstück 53 (siehe Figur 7) und ist mit ihm fest verbunden. Dieses Zwischenstück
53 hat zum einen einen elektrischen Kontakt 54 für den elektrischen Anschluß des Trenners.
Zum anderen weist das Zwischenstück 53 einen Arm 55 auf, an dem ein parallel zum Tragisolator
51 angeordneter zusätzlicher Isolator 56 befestigt ist. Im Inneren dieses zusätzlichen
Isolators 56 sind hier nicht sichtbar Hydraulikleitungen und Glasfaserleitungen geführt.
In gleicher Weise wie bei den in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Schaltarmen für
Drehtrenner sind auch in den unteren Scherenarmen 57 and 58 Antriebsvorrichtungen
untergebracht, wobei die zur Aufnahme dieser Antriebsvorrichtungen in den unteren
Scherenarmen 57 und 58 befindlichen Höhlungen durch Deckel 59 verschlossen sind. Durch
diese Antriebsvorrichtungen betätigt drehen sich die unteren Scherenarme 57 und 58
auf hier nicht sichtbaren, aus dem Zwischenstück 53 herausragenden Drehzapfen. Durch
diese Drehung erfolgt die Bewegung der aus unteren Scherenarmen 57 und 58 und oberen
Scherenarmen 60, 61 bestehenden Trennerschere.
[0028] Die Halterung und Lagerung der Scherenarme 57 und 58 am Tragisolator wird an Hand
der Figur 7 näher erläutert. Auf dem Isolatorkopf 52 befindet sich das Zwischenstück
53, an dem zwei quer zur Tragisolatorachse verlaufende, in entgegengesetzter Richtung
vorspringende Zapfen 90 und 91 angeformt sind. Die Zapfen 90 und 91 sind mit einer
Beschichtung 92, 93 mit geringem Reibungskoeffizienten versehen, die der Beschichtung
44 entspricht, und beide Schaltarme 57 bzw. 58 besitzen auch hier einen Durchzug (Einstülpung)
und auf der Stirnfläche der Zapfen 90 bzw. 91 ist je eine Kappe befestigt, die der
Kappe 31 bezüglich Aufbau und Anbringung identisch entspricht.
[0029] Aus einem nach oben hin offenen Kanal 94 innerhalb des Armes 55 sind Hydraulik-Leitungen
95 und 96 herausgeführt, die zu den Antriebsvorrichtungen in den Schaltarmen 57
und 58 geleitet sind.
[0030] Die Koordination der Drehbewegung zweier Schaltarme 70, 71 eines Drehtrenners z.
B. auch der Schaltarme 57 und 58 des Scherentrenners nach Figur 5 kann durch fluidische
Reihenschaltung der je einem Arm zugehörigen fluidischen Antriebsvorrichtungen erfolgen,
wie in der skizierten Darstellung der Figur 6 gezeigt. Wird von der Pumpe 72 unter
Druck stehends Fluid durch die Leitung 73 in den Raum 77 des Antriebszylinders 76
gepumpt, so bewegt sich die Kolbenstange 79 aus dem Antriebszylinder 76 heraus. Die
dadurch von der Kolbenstange 79 auf den feststehenden Steg 80 ausgeübte Kraft führt
wir bereits anhand der Figur 2 ausführlich beschrieben, zu einer Drehung des Schaltarmes
70 in der durch den Pfeil F angezeigten Richtung, Durch die Bewegung der Kolbenstange
79 wird der Raum 78 des Antriebszylinders 76 verkleinert, und das in diesem Raum
78 befindliche Fluid wird aus dem Raum hinaus in die Leitung 74 hineingedrückt. Die
Leitung 74 mündet in den Raum 82 des im zweiten Schaltarm 71 befindlichen Antriebszylinders
81. Das durch die Leitung 74 in diesem Raum 82 einfließende Fluid bewirkt, daß die
Kolbenstange 84 in den Antriebszylinder 81 hineingezogen wird. Die dadurch von der
Kolbenstange 84 auf den feststehnden Steg 84 ausgeübte Zugkraft führt zu einer Drehbewegung
des Schaltarmes 71 in der durch den Pfeil G angegebenen Richtung. Der fluidische
Kreis wird dadurch geschlossen, daß Fluid aus dem sich verkleinernden Raum 83 des
Antriebszylinders 81 herausgedrückt und über die Leitung 75 wieder der Pumpe 72
zugeführt wird. Im Falle des Scherentrenners nach Figur 5 und 7 entsprechen die Leitungen
95 und 96 den in Figur 6 an dem Kanal 94 herausgeführten Leitungen 95 und 96.
1. Hochspannungs-Trennschalter, insbesondere Drehtrennschalter, Scherentrennschalter,
Klapptrennschalter und dgl., mit wenigstens einem drehbaren Schaltarm, der mit mindestens
einem Festkontaktstück und/oder einem weiteren drehbaren Schaltarm zusammenwirkt,
und mit einem Antrieb für wenigstens einen der Schaltarme, dadurch gekennzeichnet, daß der als hydraulische oder pneumatische Antriebsvorrichtung (32; 76, 81) ausgebildete
Antrieb auf Hochspannungspotential räumlich unmittelbar dem Schaltarm (14, 15; 57,
58; 70, 71) zugeordnet ist, und daß das hydraulische oder pneumatische Fluid für den
Antrieb von einer auf Erdpotential befindlichen Druckerzeugungseinrichtung über druckfeste,
elektrisch isolierende Leitungen (17a und b, 18; 75, 76; 95, 96) der auf Hochspannungspotential
befindliche Antriebsvorrichtung zuführbar ist.
2. Trennschalter, dessen wenigstens einer Schaltarm auf einem Tragisolator angebracht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragisolator (12, 13) einen Isolatorkopf (42)
mit einem Drehlagerzapfen (43), auf dem der Schaltarm (14, 15) drehbar gelagert ist,
besitzt, und daß die Antriebsvorrichtung mit dem Schaltarm im Bereich seiner Drehachse
mechanisch verbunden ist und auf den Isolatorkopf (42, 43) des Tragisolators (12,
13) eine Kraft ausübt, die eine Drehbewegung des Schaltarmes relativ zum Tragisolator
bewirkt.
3. Trennschalter, insbesondere Scherentrenner, dessen Schaltarme auf einem Tragisolator
gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragisolator (51) einen Isolatorkopf
(53) mit zwei nebeneinander - oder gegenüberliegend - angeordneten Drehlagerzapfen
(90, 91), auf denen die Schaltarme (58, 59) drehbar gelagert sind, trägt, und daß
die Antriebsvorrichtung mit wenigstens einem der Schaltarme (56, 57) im Bereich seiner
Drehachse mechanisch verbunden ist und auf den Tragisolator eine Kraft ausübt, die
eine Drehbewegung des wenigstens einen Schaltarmes relativ zum Tragisolator bewirkt.
4. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaltarm (14, 15; 58, 59) im Bereich seiner Drehachse eine Höhlung aufweist, in der
die Antriebsvorrichtung untergebracht und die durch einen Deckel verschließbar ist.
5. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Drehlagerzapfen (43; 90, 91) mit einer Gleitbeschichtung (44) beschichtet ist.
6. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltarm (14, 15; 57, 58; 60, 61; 70, 71) aus einem zu seiner Spitze hin verjüngten
Kastenprofil besteht.
7. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragisolator und der Isolatorkopf wenigstens eine Bohrung aufweisen, durch die
die druckfesten, elektrisch isolierenden Leitungen zum Transport des Fluids verlegt
sind.
8. Trennschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen innerhalb
des Tragisolators zusätzlich Glasfaserleitungen aufnehmen.
9. Trennschalter nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Einziehen der druckfesten Leitungen zum Transport des Fluids und ggf. nach Einziehen
der Glasfaserleitungen in die Bohrungen des Isolators diese Bohrungen mit einem Kunststoff
vergossen oder ausgeschäumt sind.
10. Trennschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach Vergießen oder
Ausschäumen der Bohrungen des Tragisolators an den Enden je eine wasserdichte Versiegelungsschicht
aufgebracht ist.
11. Trennschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
druckfesten, elektrisch isolierenden Leitungen zum Transport des Fluids sowie ggf.
die zusätzlichen Glasfaserleitungen innerhalb eines zweiten, parallel zu dem Tragisolator
angeordneten Isolators (40) geführt sind.
12. Trennschalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite, parallel
zu dem Tragisolator (12, 51) angeordnete Isolator (40) aus einem Kunststoff, beispielsweise
Silikonkunststoff, mit dem die Leitungen zum Transport des Fluids sowie ggf. die zusätzlichen
Glasfaserleitungen umgeben sind, besteht.
13. Trennschalter nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite, dem Transport des Fluids dienende und ggfs. zusätzliche Glasfaserleitungen
führende, parallel zum Tragisolator angeordnete Isolator (40) flexibel gestaltet
und an seinem einen Ende mit dem drehbaren Schaltarm (14) in der Nähe der Drehachse
mechanisch fest verbunden ist.
14. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, mit einem Anschlußkontakt
zur Zu- bzw. Abführung der elektrischen Energie, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische
Anschlußkontakt (21) direkt am Isolatorkopf (42) angebracht ist, und daß eine elektrische
Verbindung zwischen dem Isolatorkopf und dem Schaltarm bzw. den Schaltarmen besteht.
15. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Isolatorkopf aus mindestens zwei fest miteinander verbundenen Teilen besteht,
von denen der eine Teil mit dem Tragisolator verkittet ist und der andere anschraubbare
Anbauteil den elektrischen Anschlußkontakt sowie den oder die Drehlagerzapfen besitzt.
16. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Feder (36) an ihrem einen Ende mit dem Schaltarm (14) und mit ihrem anderen
Ende mit dem Isolatorkopf oder einem an dem Isolatorkopf fest verbundenen Anbauteil
(31) verbunden ist.
17. Trennschalter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltarm (14,
15) durch die am Schaltarm (14) und am Isolatorkopf oder am Anbauteil (31) befestigte
Feder (36) kraftschlüssig an seinen jeweiligen Endstellungen gehalten ist.
18. Trennschalter nach einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Schaltarm (14) und an Isolatorkopf oder am Anbauteil (31) befestigte Feder
(36) in der "Ein"-Stellung des Trenners den an der Spitze des Schaltarms angebrachte
Kontakt gegen den an der Spitze eines weiteren Schaltarmes angebrachten Kontakt oder
gegen den oder die mit dem Schaltarm zusammenwirkenden Festkontaktstücke drückt.
19. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, insbesondere Scherentrenner,
dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Schaltarmen nur einem eine Antriebsvorrichtung
zugeordnet ist, und daß der zweite Schaltarm mechanisch mit dem ersten Schaltarm gekoppelt
ist.
20. Trennschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Antriebe (76, 81), die je einem Schaltarm (70, 71) zugeordnet sind, durch fluidische
Reihenschaltung untereinander gekoppelt und in ihrer Bewegung synchronisiert sind.