[0001] Die Erfindung betrifft eine Funkuhr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige autonome Funkuhr ist aus der US-PS 4 650 344 - und insbesondere hinsichtlich
der Zeigerstellungs-Abfrage zum Anzeige-Abgleich mit der über Funk empfangenen aktuellen
Zeitinformation aus der US-PS 4 645 357 - bekannt. Bei einer am Markt vetriebenen
gattungsgemäßen Funkuhr der Anmelderin ist die Energieversorgung (aus einer Trockenbatterie)
über einen Netzschalter angeschlossen. In der Praxis hat sich gezeigt, daß beim Konsumenten
ein starkes Bedürfnis besteht, während des Betriebes der Funkuhr diesen Netzschalter
zu betätigen, um durch kurzzeitige Betriebsunterbrechung eine Divergenz zwischen momentaner
Zeitanzeige und tatsächlicher Zeitinformation herbeizuführen und daraufhin mit Wieder-Einschaltung
der Versorgung den intern automatisch gesteuerten Anzeige-Abgleichvorgang auszulösen
- sei es zur persönlichen Vergewisserung, daß die aus der zurückliegenden autonomen
Betriebsphase resultierende Zeitanzeige tatsächlich der über Funk empfangenen aktuellen
Zeitinformation entsprach, sei es auch nur zur Demonstration des Betriebsverhaltens
einer solchen Funkuhr. Eine Betriebsunterbrechung über die Energieversorgung ist
allerdings nachteilig, weil mit Wieder-Inbetriebnahme zunächst die Regelschaltung
des Funkempfängers und die interne Prozessorsteuerung in ihre stationären Betriebszustände
einlaufen müssen, wobei kurzzeitige Versorgungsunterbrechungen durchaus zur Selbstblockage
des Prozessors wegen nicht- regulären Ablaufes des Initiierprogrammes führen können.
[0003] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, aus
den genannten oder aus anderen Gründen motovierte Betriebsunterbrechungen der Funkuhr
zu ermöglichen, ohne dadurch längere Anlauf-Intervalle oder Funktionsstörungen hervorzurufen.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst daß die Funkuhr
gattungsgemäßer Art gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 ausgestattet ist.
[0005] Nach dieser Lösung wird unter Beibehaltung des Betriebs der Funktionsteile der Funkuhr
im übrigen nur die Weiterschaltung der Zeitanzeige unterbunden und dadurch Divergenz
zwischen der tatsächlichen Zeit und der (festgehaltenen) Zeitanzeige hervorgerufen,
die dann in gewohnter Weise (nach Beendigung des Eingriffes) vom Zeitabgleich-Prozessor
wieder ausgeglichen wird. Diese Anzeigeunterbrechung kann indirekt oder direkt erfolgen.
Eine indirekte Anzeigeunterbrechung wird bevorzugt dadurch realisiert, daß dem Zeitabgleich-Prozessor
eine Fehlinformation über den momentanen Zeitpunkt und/oder über die momentane Zeitanzeige
vorgegeben wird; was am einfachsten dadurch realisierbar ist, daß der normale Prozessor-Reset
angesteuert und damit ein Zeitabgleich aus einer Anfangsstellung heraus ausgelöst
wird. Bei direkter Unterbrechung kann über eine Inhibit-Schaltung die elektrische
Ansteuerung der Fortschalteinrichtung für die Zeitanzeige vorübergehend elektrisch
blockiert werden, um dadurch eine Divergenz zwischen tatsächlicher Zeit und angezeigter
Zeit hervorzurufen. Sobald diese Blockage aufgehoben ist, führt die Arbeitsweise
des Zeitabgleich-Prozessors wieder zur Korrektur der Zeitanzeige.
[0006] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Vorteile und Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der
Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche nach Art eines Blockschaltbildes
stark vereinfacht skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen
Lösung. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine autonome Funkuhr mit zwei unabhängig
voneinander ansteuerbaren Unterbrechungsanschlüssen zum Aussetzen der fortlaufenden
Zeitanzeige.
[0007] Die im Blockschaltbild skizzierte Funkuhr 11 enthält in ihrem Werkgehäuse 12 einen
über eine Antenne 13 mit Hochfrequenzenergie gespeisten Empfänger-Demodulator 14
zum Gewinnen einer kodierten aktuellen Zeitinformation 15. Eine autonome, vorzugsweise
quarzstabilisierte, zeithaltende Schaltung 16 liefert die Fortschaltimpulse 17 für
eine Zeitanzeigeeinrichtung 18, die bevorzugt als Zeigeranzeige mit Stundenzeiger
19 und Minutenzeiger 20 (sowie gegebenenfalls Sekundenzeiger, in der Zeichnung nicht
berücksichtigt) vor einer Minuterie 21 ausgestattet ist und über eine Fortschalteinrichtung
22 - bevorzugt in Form eines Schrittmotors mit getrieblicher Untersetzung der Zeigerbewegung
- betrieben wird. Eine Anzeige-Abfrageeinrichtung 23 (z.B. ein Winkel-Dekodierer zur
Ermittlung der momentanen Stellung der Zeiger 19, 20 oder ein Endstellungskodierer
zur Lieferung einer Information über den Zeigerdurchgang durch eine vorgegebene Stellung)
liefert eine momentane Anzeigeinformation 24. In Dekodier-Umsetzern 25, 26 werden
die Informationen 15, 24 so dargestellt, daß sie in einem Zeitabgleich-Vergleicher
27 in Relation zueinander ausgewertet werden können; um bei einer momentanen Fehlanzeige
(verglichen mit der tatsächlichen, aktuellen Zeitinformation 15) so lange Korrekturimpulse
28 an die Fortschalteinrichtung 22 zu liefern, bis die tatsächliche Zeitanzeige wieder
mit der aktuellen Zeitinformation 15 übereinstimmt.
[0008] Jedenfalls die Umsetzer 25, 26 und der Vergleicher 27 sind in einem Zeitabgleich-Prozessor
29 realisiert, der in der Praxis aber auch Dekodieraufgaben der Abfrageeinrichtung
23 übernehmen kann (was zur besseren Übersicht in der Zeichnung nicht mit berücksichtigt
ist).
[0009] Gespeist werden die Funktionsteile der Funkuhr 11 aus einer Energieversorgung 30,
etwa einer Sekundärbatterie oder dem Speicher eines Primärenergiegenerators (Sonnenzelle,
Thermalzelle oder dergleichen).
[0010] Um überprüfen zu können, ob der Zeitabgleich regulär arbeitet, bzw. um die Zeitabgleichfunktion
demonstrieren zu können, ist ein Unterbrechungsanschluß 31.1 vorgesehen, über den
- beispielsweise mittels eines manuell betätigbaren Tastschalters 32 - der Reset-Eingang
33 des Prozessors 29 ansteuerbar ist. Dadurch wird der Prozessor 29 in seine Funktions-Anfangsstellung
gesetzt, die der Inbetriebnahme der Funkuhr 11 entspricht und in der demzufolge nicht
davon ausgegangen werden kann, daß die zufällige Momentanstellung der Zeiger 19, 20
der korrekten Zeitanzeige in Bezug auf die tatsächlich über Funk empfangbare Zeitinformation
15 entspricht. Deshalb steuert der Prozessor 29 zunächst einmal den Einlauf der Zeiger
19, 20 in eine definierte Anfangsstellung, vorzugsweise die Null-Uhr-Stellung 34 (die
in der Zeichnung auf der Minuterie 21 durch eine Doppelmarke angegeben ist). Während
Einfahrens in diese Stellung oder bei Erreichen dieser Stellung 34 wird im Vergleicher
27 die Anzeige-Sollstellung nach Maßgabe der tatsächlichen, aktuellen Zeitinformation
15 ermittelt und daraufhin die Zeitanzeige über Speisung der Fortschalteinrichtung
22 mit den Korrekturimpulsen 28 entsprechend eingerichtet.
[0011] Wenn die Anzeige-Abfrageeinrichtung 23 die Stellung der Zeiger 19, 20 nicht unmittelbar,
sondern nur mittelbar erfaßt, nämlich über bestimmte Räderstellungen in der getrieblichen
Verbindung zur Fortschalteinrichtung 22, dann muß bei der Zeiger-Montage darauf geachtet
werden, daß die momentane Zeigersetzstellung mit der zugeordneten Getriebestellung
übereinstimmt. In der Uhrenfabrikation ist es üblich, die Zeiger in der Nulluhr- oder
Anfangsstellung 34 zu setzen.
[0012] Das ist bei der Funkuhr 11 die Stellung, in die das Getriebe von der Fortschalteinrichtung
22 als Ausgangsstellung für die Funktion des Zeitabgleich-Prozessors 29 eingedreht
wird. Bei Inbetriebnahme der Funkuhr 11 (bzw. nach Ansteuerung ihres Unterbrecherkontaktes
31.1) wird also zunächst das Räderwerk 35 in die Stellung gefahren, die der Zeitanzeige-Anfangsstellung
34 entspricht; ung wenn die ans Räderwerk 35 gekoppelte Anzeige-Abfrageeinrichtung
23 das Erreichen dieser Anfangsstellung 34 signalisiert, wird der Antrieb des Räderwerks
35 kurz angehalten, um danach mittels der Korrekturimpulse 28 in die der tatsächlichen
momentanen Zeitinformation 15 entsprechende Anzeigestellung eingefahren zu werden.
Dieses kurze Anhalten des Räderwerks 35 in der definierten Anfangsstellung 34 ist
aber nicht ausreichend für die erforderliche Montage-Zeitspanne zum manuellen oder
halbautomatischen Setzen der Zeiger 19, 20. Um diese Halte-Zeitspanne auf den notwendigen
Betrag für das Zeigersetzen verlängern zu können, ist deshalb am Werkgehäuse 12 ein
(weiterer) Unterbrechungsanschluß 31.2 vorgesehen. Dieser ist vorzugsweise so montiert,
daß er von einer Kontaktschiene 36 erreichbar ist, wenn das Werkgehäuse 12 im Zuge
seiner Bestückung über das Montageband verschoben wird.
[0013] Wenn also das noch nicht mit Zeigern 19, 20 ausgestattete, im übrigen aber funktionstüchtig
komplettierte Werkgehäuse 12 am Montageband mit seiner Energieversorgung 30 ausgestattet
wird, also erstmals in Betrieb genommen wird, wird über den Prozessor 29 (wie oben
beschrieben) zunächst das Räderwerk 35 in seine Anfangsstellung 34 gefahren. Damit
nun Zeit zum Zeigersetzen bleibt, das Räderwerk 35 also nicht daraufhin sofort in
der aktuellen Zeitinformation 15 entsprechende Stellung weitergedreht wird, wird nun
das Werkgehäuse 12 auf die Kontaktschiene 36 bewegt. Dadurch wird, über den Unterbrechungsanschluß
31.2, ein Inhibit-Eingang 37 im Zuge der Ansteuerung der Fortschalteinrichtung 22
( in der Zeichnung zur Vereinfachung der Übersicht bei dieser dargestellt, aber auch
im Prozessor 29 realisierbar) angesteuert, um das Räderwerk 35 fortan zunächst in
der nun gerade erreichten Anfangsstellung 34 stehen zu lassen und die Zeiger 19, 20
auf diese Anfangsstellung 34 (Null Uhr) montieren zu können. Nach dem Zeigersetzen
wird das Werkgehäuse 12 wieder von der Kontaktschiene 36 heruntergeschoben bzw. abgehoben,
die Ansteuerungs-Blockage über den Inhibit-Eingang 37 also wieder aufgehoben, und
das Räderwerk 35 mit den Zeigern 19, 20 wird mittels der Korrekturimpulse 28 in die
der tatsächlichen Zeitinformtion 15 entsprechende Winkelstellung eingedreht.
[0014] Anstelle über eine Kontaktschiene 36 kann die Ansteuerung des Unterbrechungsanschlusses
31.2 auch mittels eines zusätzlichen, am Werkgehäuse 12 montierten Schalters vorgenommen
werden, oder über eine im Zuge der Montage manuell herstellbare und dann wieder entfernbare
Leitungsbrücke (in der Zeichung nicht berücksichtigt).
[0015] Um den Zeitpunkt des erstmaligen Einlaufens des Räderwerks 35 in die Anfangsstellung
34 beim Verschieben des Werkgehäuses 12 im Zuge der Montagelinie nicht zu verpassen
(und dann erst wieder einen vollständigen Zwölfstunden-Umlauf abwarten zu müssen),
kann zusätzlich vorgesehen sein, den Inhibit-Eingang 37 über eine Speicherschaltung
38 anzusteuern (die entgegen der vereinfachten Schaltbild-Darstellung vorzugsweise
ebenfalls innerhalb des Prozessors 29 realisierbar ist). Diese Speicherschaltung 38
wird (nur) beim Einschalten der Energieversorgung 30 vorbereitet und über die Anzeigeinformation
24 gesetzt, wenn das Räderwerk 35 danach erstmalig die Anfangsstellung 34 erreicht
hat. Jetzt ist die Fortschalteinrichtung 22 elektrisch blockiert, und eine beliebig
lange Zeitspanne steht zum Zeigersetzen zur Verfügung. Wenn das erfolgt ist, wird
das Werkgehäuse 12 beispielsweise über die Kontaktschiene 36 weiterbewegt und nun
durch Ansteuerung des Unterbrechungsanschlusses 31.2 die Funktion der Speicherschaltung
38 endgültig- bis zum nächstmaligen Ausfall und Wieder-Erscheinen der Energieversorgung
30 - unterbrochen; so daß künfitg, beim normalen Betrieb der Funkuhr 11, das Erreichen
der Anfangsstellung 34 oder eine zufällige Ansteuerung des Unterbrechungsanschlusses
31.2 ohne Einfluß auf den Inhibit-Eingang 37 für die Funktion der Fortschalteinrichtung
22 ist.
1. Autonome Funkuhr (11) mit einem Empfänger-Demodulator (14), mit einem Zeitabgleich-Prozessor
(29) für Korrektur der aktuellen Zeitanzeige bei Abweichung von der über Funk empfangenen
Zeitinformation (15), mit einem Unterbrechungsanschluß (31) für Initiieren des Zeitabgleiches
nach einer Betriebsunterbrechung der Zeitanzeige, mit einer zeithaltenden Schaltung
(16) und mit einer Fortschalteinrichtung (22) für die Zeitanzeige,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterbrechungsanschluß (31; 31.1, 31.2) für elektrische Blockage der Abfrage
bzw. Ansteuerung der Zeitanzeige ohne Unterbrechung der Funktion der Funkuhr (11)
im übrigen ausgelegt ist.
2. Funkuhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterbrechungsanschluß (31.1) auf den Reset-Eingang (33) des Prozessors (29)
geführt ist.
3. Funkuhr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Unterbrechungsanschluß (31.2) auf einen Inhibit-Eingang (37) der Fortschalteinrichtung
(22) geführt ist.
4. Funkuhr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhibit-Unterbrechungsanschluß (31.2) einen Pol der Energieversorgung (30)
an den Inhibit-Eingang(37) legt.
5. Funkuhr nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhibit-Unterbrechungsanschluß (31.2) als am Werkgehäuse (12) extern für eine
Kontaktschiene (36) zugänglich ausgebildet ist.
6. Funkuhr nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhibit-Unterbrechungsanschluß (31.2) als Gegenkontakt zu einer Montage-Kontaktschiene
(36) zugänglich am Werkgehäuse (12) ausgebildet ist.
7. Funkuhr nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhibit-Unterbrechungsanschluß (31.2) über eine Speicherschaltung (38) auf
die Fortschalteinrichtung (22) geführt ist.
8. Funkuhr nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicherschaltung (38) bei Funkuhr-Inbetriebnahme über die Energieversorgung
(30) vorbereitet und über den Inhibit-Unterbrechungsanschluß (31.2) abgeschaltet
ist.