[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrschichtige Ausweiskarte mit wenigstens einer Kartenoberfläche
aus Kunststoff, die in einem Teilbereich Schriftzeichen bzw. Symbole in einer als
Druckstock verwendbaren Reliefstruktur aufweist sowie ein Verfahren zur Herstellung
derartiger Ausweiskarten.
[0002] Ausweiskarten in Form von Kreditkarten, Bankkarten, Barzahlungskarten, Berechtigungskarten
oder dergleichen werden in den verschiedensten Gebieten eingesetzt, zu denen z. B.
der bargeldlose Zahlungsverkehr, Zugangskontrollsysteme und verschiedenste Dienstleistungssysteme
gehoren. Diese Ausweiskarten weisen in der Regel auf den Karteninhaber bezogene
Daten auf, die beim sogenannten Personalisierungsvorgang aufgebracht werden. Eine
verbreitete Form der möglichen Darstellung dieser Zeichen ist die Hochprägung, bei
der die benutzerbezogenen Daten von der Ausweiskartenrückseite zur Kartenvorderseite
hin reliefformig durchgeprägt werden. Zur besseren Sichtbarmachung der einzelnen
Schriftzeichen werden diese in ihren Scheitelbereichen zusätzlich noch eingefärbt.
[0003] Diese kostenmäßig vorteilhafte Form der Personalisierung hat aber den Nachteil, daß
die benutzerbezogenen Daten relativ ungeschützt Fälschungsversuchen ausgesetzt sind.
Da es sich bei den Kartenmaterialien in der Regel um Thermoplaste, insbesondere PVC,
handelt, können die geprägten Daten bei derartigen Manipulationen relativ leicht wieder
niedergebügelt bzw. rückgeprägt und die Karten mit anderen Daten wieder neu geprägt
werden. Die ursprüngliche Einfärbung kann ohne große Schwierigkeiten mit im Handel
erhältlichen Lösungsmitteln entfernt und eine gefälschte Karte mit verändertem Datensatz
wieder neu eingefärbt werden. Außerdem zeigt sich, daß diese Einfärbung bereits im
täglichen Gebrauch mit der Zeit abgerieben wird. Damit ist nicht nur die Fälschung
leichter möglich, sondern auch die Lesbarkeit der Daten häufig stark eingeschränkt.
[0004] Trotz dieser erheblichen Nachteile findet diese Personalisierungsform doch eine
breitere Anwendung, insbesondere bei Kreditkarten, da der als Druckstock verwendbare
Zeichensatz die einfache Übertragung der Daten von der Karte auf den aktuellen Zahlungsbeleg
gestattet. Dabei werden sogenannte Imprinter verwendet, in die die Karte und der Zahlungsbeleg
eingelegt werden. Über einen mechanischen Prägevorgang werden unter Verwendung von
Kohle- bzw. Durchschlagpapier die Benutzerdaten auf den Zahlungsbeleg übertragen werden
(DE-PS 20 18 927). Eine international festgelegte Norm bestimmt unter anderem die
Lage der Hochprägedaten auf der Ausweiskarte sowie deren Gestalt und deren Reliefhöhe
(ISO-Norm 7811/1 und 7811/3).
[0005] Insbesondere wegen der hohen Fälschungsgefahr dieser geprägten Daten wurden bereits
Vorschläge gemacht, wie durch zusätzliche Maßnahmen die aufgeprägten Zeichen gegen
Veränderungen geschützt werden können (DE-PS 32 48 784, DE-PS 33 14 327).
[0006] Andere Entwicklungen versuchten, durch andere Verfahrenstechniken Zeichen herzustellen,
die ebenfalls als Druckstock verwendbar sind, aber nicht in der einfachen Form gefälscht
werden können.
[0007] So ist z.B. aus der DE-OS 22 23 290 ein Verfahren bekannt, bei dem die geprägten
Daten nur auf einer Kartenoberfläche in Erscheinung treten. Bei diesem Verfahren
werden die Personalisierungsdaten in Metallplatten eingeprägt und bei der Kaschierung
der Ausweiskarte in die Kartenoberfläche übertragen. Während des Kaschiervorgangs
erweicht das Kartenmaterial und fließt in die Vertiefungen der Metallplatte ein,
ohne auf der Rückseite ein Negativrelief zu hinterlassen. Auf diese Weise entsteht
eine Hochprägung, bei der eine Rückprägung der Zeichen nicht mehr möglich ist.
[0008] Dieses Verfahren ist aber wesentlich aufwendiger als das übliche Prägeverfahren,
da für jede Karte eine Metallplatte mit den entsprechend eingravierten Personalisierungsdaten
hergestellt werden muß und dieser Personalisierungsvorgang ein von der Kartenfertigung
nicht trennbarer Verfahrensschritt ist.
[0009] Erst durch die DE-OS 32 13 315 wurde eine Ausweiskarte und ein Verfahren zur Herstellung
derselben vorgestellt, mit dem Ausweiskarten nicht nur in einfacher Form mit als Druckstock
verwendbaren Zeichen versehen werden können, sondern bei dem diese Zeichen auch noch
in einer besonders fälschungssicheren Form vorliegen. Das dort vorgestellte Verfahren
schlägt vor, die Ausweiskarte mit einer aufschäumbaren entsprechende Treibmittel enthaltenden
Kunststoffschicht zu versehen. Diese Schicht wird dann gezielt lokal zur Ausbildung
der gewünschten Zeichen in Reliefstruktur aufgeschäumt. Vorzugsweise wird hierzu ein
Laserstrahl verwendet, der in diesem aufschäumbaren Kunststoffmaterial die für die
Auslösung des Aufschäumprozesses bzw. Aktivierung der Treibmittel notwendige Wärme
erzeugt. Durch entsprechende Wahl des Kunststoffmaterials, des Treibmittels und der
Laserparameter wie Intensität etc. kann dieser Aufschäumprozeß gezielt durchgeführt
werden, um die Zeichen normgerecht bezüglich ihrer Abmaße und ihrer Reliefhöhe zu
erzeugen. Gleichzeitig kann diese Aufschäumung mit einer Verfärbung des Kunststoffmaterials
verbunden sein, so daß sich der vormals noch notwendige Einfärbungsprozeß erübrigt.
Da die Verfärbung in dem Kunststoffmaterial selbst erfolgt und zudem irreversibel
ist, ist sie fälschungssicher und gegen Abrieb beständig.
[0010] Um die von der Norm verlangte Reliefhöhe von 0,48 bzw. 0,46 mm über der Kartenoberfläche
zu erreichen (ISO-Norm 7811/1), ist der Einsatz spezieller Kunststoffolien, die mit
den entsprechenden Treibmitteln versetzt sind, not wendig. Obwohl hierfür geeignete
Kunststoffe und Treibmittel bekannt sind, kann die Notwendigkeit des Einbaus derartiger
Kunststoffschichten in einigen Fallen dazu führen, daß bestimmte, aus anderen Gründen
geforderte, Kartenaufbauten nicht realisierbar sind oder z. B. die erwünschte Transparenz
aufgrund eventueller Eigenfarbe der Treibmittel nicht erreicht wird.
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der, insbesondere
durch das Laserverfahren gegebenen einfachen, aber fälschungssicheren, individuellen
Beschriftungsmöglichkeit, eine Ausweiskarte zu schaffen, die auch ohne den Einsatz
spezieller schäumbarer Folien mit einem normgerechten Prägezeichensatz ausgestattet
werden kann.
[0012] Diese Aufgabe wird durch im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0013] Die Erfindung geht von der Idee aus, die durch Lasereinwirkung hervorrufbare "natürliche
Aufschäumbarkeit" von bei Ausweiskarten allgemein verwendeten Kunststoffmaterialien
wie PVC und Polycarbonat zu nutzen, um eine für einen eindeutigen Abdruck der Schriftzeichen
ausreichende Reliefhöhe zu erreichen und die gemäß der Norm geforderte Gesamthöhe
der Prägezeichen über der restlichen Kartenoberfläche durch eine zusätzliche Verformung
des Kartenkörpers im Prägezeichenbereich zu realisieren.
[0014] Wie aus der DE-PS 31 51 407 bekannt, entstehen bei der Einwirkung eines Laserstrahls
mit entsprechender Intensität in einem für den Laserstrahl empfindlichen bzw. sensibilisierten
Kunststoffmaterial Gasbläschen und feine schwarze Punkte, die nicht nur eine Verfärbung
des Materials, sondern auch eine Volumenvergrößerung des Kunststoffmaterials zur
Folge haben (dieser Nebeneffekt blieb in der genannten Druckschrift unberücksichtigt).
[0015] Bei der vorliegenden Erfindung wird nun diese durch die Gasbläschen entstehende Volumenvergrößerung
gezielt genutzt, um Schriftzeichen zu erzeugen, die sich nicht nur in der Farbe,
sondern auch in ihrer Reliefhöhe gegenüber der Umgebung abzeichnen. Wie Versuche zeigten,
kann Kunststoffmaterial, wie z. B. PVC, durch Einwirkung eines Laserstrahls auch ohne
zusätzliche Treibmittel um 30 % und mehr seines Volumens vergrößert werden und zwar
ohne daß die Folie in diesen Bereichen wesentlich an Festigkeit verliert.
[0016] Durch entsprechende Optimierung der Material- und Verfahrensparameter (Kunststoffmaterial,
Schichtaufbau, Schichtdicke, Laserintensität, Strahlführung etc.) lassen sich daher
Zeichen in einer für einen Abdruck ausreichenden Reliefhöhe erzeugen, wobei die Oberfläche
im Zeichenbereich nur unmerklich beeinflußt wird und insbesondere noch in sich völlig
geschlossen ist. Gerade das letztgenannte Merkmal ist für die Qualität des späteren
Abdrucks der Daten von Bedeutung. Erst bei sehr hohen Intensitäten führt die Bildung
der Gasbläschen zu Aufplatzern in der Deckfolie, wie aus der vorgenannten DE-PS bekannt.
[0017] Es ist hier anzumerken, daß - um einen guten Abdruck der Reliefzeichen zu erreichen
- die effektive maximale Höhe des Zeichens gegenüber seiner direkten Umgebung nicht
unbedingt die durch die Norm festgelegten 0,46 mm aufweisen muß. Für einen mechanischen
Abdruck von Reliefzeichen ist im Prinzip eine Reliefhöhe von ungefähr 100 Ì bereits
vollständig ausreichend. Diese Reliefhöhe wird nun erfindungsgemäß mit der obengenannten
Laserbeschriftung, vorzugsweise durch eine entsprechende Volumenvergrößerung in der
transparenten Deckfolie der Ausweiskarte erreicht, während die für die Erfüllung der
Norm noch fehlende Reliefhöhe (360 Ì) über der Kartenoberfläche durch Verformung
der Karte unter Bildung von Plateaus erzeugt wird.
[0018] Vorzugsweise wird für die erfindungsgemäße Ausweiskarte eine doppelschichtige transparente
Deckfolie verwendet, wobei für die äußere Schicht ein Kunststoffmaterial verwendet
wird, das etwas weniger empfindlich auf die Lasereinwirkung reagiert. Damit wird
erreicht, daß die äußere Folie erweicht, die Bläschenbildung aber etwas geringer ist
als in der empfindlicheren inneren Folie. Die äußere Folie kann dann dem inneren,
durch die Bläschenbildung entstehenden Druck ausweichen, trägt selbst ebenfalls zur
Volumenvergrößerung bei, wird aber im Hinblick auf eine gute Oberflächenqualität etwas
weniger stark thermisch belastet.
[0019] Die Plateaus, auf dem diese Zeichen mittels Laser ausgebildet werden, können durchaus
eine größere Fläche umfassen, z. B. die Fläche einer oder mehrerer Schriftzeichenzeilen
oder sie können sich auch aus Mehrzahl kleinerer Plateaus zusammensetzen, die jeweils
nur einem Zeichen Platz bieten.
[0020] Für die Plateaubildung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, z. B. ein mechanisches
Prägen, thermisches Prägen oder eine Prägung des Kartenmaterials unter gleichzeitiger
Erweichung des Materials mittels eines hochfrequenten elektromagnetischen Wechselfeldes.
Letzteres Verfahren hat den Vorteil, daß durch entsprechende Ausbildung der Elektroden,
die gleichzeitig den Prägestempel bilden, die Karte nur in den tatsächlich zu verformenden
Bereichen thermisch belastet werden muß. Wie später noch gezeigt, kann dieser Umstand
auch dazu genutzt werden, die Plateaubildung im Anschluß an die Laserbeschriftung
durchführen zu können.
[0021] Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß die üblichen aus der
Kartenfertigung bekannten Materialien für den Aufbau der Karte verwendet werden können,
wobei lediglich die zum Erreichen einer ausreichenden Reliefhöhe erforderlichen Schichtdicken
zu beachten sind.
[0022] Des weiteren sind auch die so eingebrachten Zeichen des Kunststoffmaterials extrem
verfälschungssicher, da sowohl die Volumenvergrößerung als auch die gleichzeitige
Verfärbung (Schwärzung), die bis in den opaken Kartenkern reichen kann, irreversible
Veränderungen des Kunststoffmaterials sind. Derartige einmal erzeugte Zeichen sind
weder chemisch noch mechanisch rückbildbar.
[0023] Der Kartenfertigungs- und der Personalisierungsvorgang sind zudem zwei völlig voneinander
unabhängige Verfahrensstadien. Die Personalisierung kann damit den letzten Arbeitsgang
in der Herstellung der Ausweiskarten darstellen. Wesentliche Vorteile dieses Umstands
ist z. B., daß in der Kartenfabrikation anfallende "Ausschußkarten" bereits vor dem
Personalisierungsvorgang ausgesondert werden können bzw. bereits personalisierte
Karten nicht mehr durch nachträgliche Fertigungsschritte gefährdet werden.
[0024] Die durch die natürliche "Schaumfähigkeit" des Kunststoffmaterials erreichten Reliefstrukturen
weisen außerdem auch eine ausreichende Festigkeit auf, die für die häufige spätere
Benutzung in den eingangs erwähnten Imprintern zum Abdruck der benutzerbezogenen
Daten notwendig ist.
[0025] Der vorgeschlagene Kartenaufbau mit der transparenten doppelschichtigen Deckfolie
gestattet es außerdem, auch weitere Echtheitsmerkmale, wie z. B. das aus der DE-OS
36 34 865 bekannte "Laserkippbild" bzw. das aus der DE-OS 36 34 857 bekannte "Parallaxenbild"
mittels Laser einzubringen.
[0026] Des weiteren kann neben der Schrift mit der Reliefstruktur auch eine Schrift ohne
Reliefstruktur erzeugt werden, wobei der Laserstrahl in seiner Intensität und in der
Abtastgeschwindigkeit entsprechend in später noch zu erläuternder Weise gesteuert
werden muß. Damit ist eine Beschriftung der Ausweiskarte auch z. B. in dem Bereich
möglich, in dem normalerweise rückseitig der Magnetstreifen angeordnet ist. Eine
Schrift mit einer Reliefstruktur würde sich hier negativ auf die Ablesefähigkeit der
Magnetdaten auswirken, da in diesem Bereich angeordnete Transportrollen den ruhigen
Kartentransport beeinträchtigen.
[0027] Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und den
folgenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die anhand der Zeichnungen näher erläutert
werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine nach einem bekannten Verfahren mit Prägezeichen versehene Ausweiskarte
in der Aufsicht,
Fig. 2 dieselbe Karte in einer Schnittansicht,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Ausweiskarte vor der Personalisierung,
Fig. 4 dieselbe Karte in einer Schnittansicht,
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Ausweiskarte nach der Personalisierung,
Fig. 6 dieselbe Karte in einer Schnittansicht,
Fig. 7, 9, 10 weitere Ausführungsformen,
Fig. 8 einen Ausschnitt aus der Prägevorrich tung.
[0028] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausweiskarte 1, wie z. B. eine Kreditkarte, mit dem
für sie typischen Informationsinhalt. Dies ist z. B. die Angabe des ausgebenden Kreditinstituts
2, die z. B. drucktechnisch auf das Karteninlett aufgebracht werden. Des weiteren
weist die Karte ein Echtheitsmerkmal 3, wie z. B. ein in die Deckfolie eingebettetes
oder aufgeklebtes Hologramm auf. Die Bereiche 4a und 4b der Karte, sind gemäß der
internationalen Norm für die Hochprägezeichen 5 reserviert, die im Bereich 4b meist
in drei oder vier Zeilen eingebracht sind (der Einfachheit halber ist in der Zeichnung
nur eine Zeile dargestellt). Diese Zeichen werden nach Fertigung der Karte, d. h.
nach Verschweißung der einzelnen Kartenschichten, in einer entsprechenden Prägepresse
eingeprägt. Zur besseren visuellen Sichtbarkeit werden die Zeichen anschließend noch
in ihren erhöhten Bereichen, d.h. in den Scheitelbereichen 6, eingefärbt.
[0029] Die Fig. 2 zeigt die Karte in der Schnittansicht mit einem hier beispielhaft gezeigten
zweischichtigen Aufbau. Ein opaker Kartenkern 7 trägt z. B. ein- oder beidseitig ein
Druckbild 8 und in seiner Rückseite ist ein Magnetstreifen 9 eingelassen. In einer
Aussparung des Kartenkerns kann unter anderem ein elektrischer Schaltkreis eingebettet
sein (in der Fig. nicht gezeigt). Die Prägezeichen 5 wurden durch Einpressen von
der Rückseite her und entsprechender Verformung des Kartenkörpers eingebracht, wobei
normgemäß die Karte soweit verformt wird, daß die Scheitelbereiche 6 eine Höhe H von
ca. 0,45 mm über der Kartenoberfläche erreichen.
[0030] Wie einleitend bereits erwähnt, haben diese bekannten Karten den Nachteil, daß die
Prägung durch entsprechendes Rückprägen der Zeichen wieder rückgängig gemacht und
anschließend die gleiche Karte wieder mit veränderten Daten neu geprägt werden kann.
Auch die Entfernung und Wiederaufbringung der Einfärbung bereitet dem Fälscher keine
Probleme, da sich die Verfärbung mit einfachen Lösungsmitteln entfernen läßt.
[0031] Die Fig. 3 zeigt nun das Halbzeug 20 einer erfindungsgemäßen Karte vor dem Personalisierungsvorgangs.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Ausweiskarte zwar ebenfalls geprägt,
jedoch werden bei dieser Prägung nicht die Zeichen selbst eingebracht, sondern lediglich
Teilbereiche 21a,b, in die die Hochprägezeichen eingebracht werden sollen, um einheitlich¼
0,35 mm über der Kartenoberfläche angehoben. Die in der Fig. 3 der Ziff. 21a und
21 b gekennzeichneten Bereiche werden im folgenden als Plateau bezeichnet. Sie können
z. B. die Größe einer Zeile oder eines mehrere Zeilen umfassenden Feldes aufweisen.
Diese Plateaus dienen nun dazu, die insgesamt von der Norm geforderte effektive Reliefhöhe
der Prägezeichen von 0,46 mm zu erreichen.
[0032] Die Fig. 4 zeigt das Halbzeug 20 der Ausweiskarte in der Schnittansicht. Die erfindungsgemäße
Karte weist in dem gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel einen dreischichtigen
Aufbau auf. Diese drei Schichten 22 - 24 sind die opake Kernschicht 22 und eine zweischichtige
transparente Deckschicht 23, 24. Die Kernschicht kann, wie vorher bereits genannt,
ein- oder beidseitig mit Druckbildern 25, 26 versehen werden und auch andere Sicherheitsmerkmale
tragen, wie z. B. einen Sicherheitsfaden, wasserzeichenähnliche Effekte oder andere
Merkmale, die der Fälschungssicherheit des Kartenaufbaus dienen. Diese opake Kernschicht
22 wird auf einer Seite durch eine ein-, bevorzugt aber zweischichtige transparente
Deckfolie abgedeckt, die bezüglich der Materialwahl auf die Laserbeschriftung abgestimmt
ist. Die zweischichtige Deckfolie besteht aus zwei transparenten PVC-Schichten 23,
24, die eine gegenüber dem Laserstrahl verbesserte Absorptions fähigkeit aufweisen.
Derartige Folien sind z. B. aus den bereits erwähnten Schriften DE-PS 31 51 407 und
DE-OS 36 34 857 bekannt. Für die innere Deckfolie 23 wird eine Folie gewählt, die
stärker gegenüber dem Laserstrahl sensibilisiert ist- als die äußere Deckfolie 24.
Mit diesem Aufbau können die Forderungen einer möglichst großen Volumenvergrößerung
bei gleichzeitigem Erhalt der Oberflächengüte der Karte in zufriedenstellender Weise
entsprochen werden. Diese Karte kann völlig fertiggestellt werdenen d. h. bedruckt,
kaschiert und geprägt werden, so daß nur noch als letzter Arbeitsgang im Rahmen der
Personalisierung die notwendigen Daten eingebracht werden müssen. Selbstverständlich
kann die Karte auch rückseitig mit einer transparenten Deckfolie überzogen, mit einem
Magnetstreifen und/oder einem integrierten Schaltkreis ausgestattet sein.
[0033] In einer Personalisierungsstation werden die mittels Laser einbringbaren Daten in
die Karte eingebracht, wobei im Plateaubereich 21 die Prägezeichen 28 aufgezeichnet
werden (Fig. 5, 6). Der Laserstrahl 29 wird hierzu zur Bildung der Schriftzeichen
entsprechend über diese Plateaus 21a, b der Karte 19 geführt, wobei die Aufzeichnungsparameter
wie Intensität, Abtastgeschwindigkeit, Pulsfrequenz etc. so gewählt werden, daß sich
eine möglichst starke Bläschenbildung 30 unter gleichzeitiger Erweichung der Folie
ergibt, ohne daß es dabei im Oberflächenbereich zu starken Aufplatzern und ausgeprägten
Kraterbildungen kommt. Um die hierfür erforderliche Intensität zu ermitteln, kann
in einem Probedurchgang ein sogenannter Graukeil aufgezeichnet werden, anhand dem
dann empirisch die jeweils optimalen Laserparameter zu bestimmen sind.
[0034] Bevorzugt wird für die innere Deckfolie 23 eine Schichtdicke von 100 bis 150 Ì gewahlt
und für die äußere Deckfolie 24 eine Dicke von 150 bis 200 Ì. Diese insge samt 250
bis 350 Ì starke transparente Deckfolie läßt sich durch entsprechende Lasereinwirkung
auf eine Dicke von 350 bzw. 450 Ì aufweiten. Wegen der lokalen Begrenzung des "aufschäumenden"
Bereichs schlägt sich eine Volumenvergrößerung von ca. 30 % im wesentlichen direkt
in einer entsprechenden Dickenänderung nieder. Diese durch die Lasereinwirkung erreichte
Aufweitung (a) um ca. 100 Ì ergibt nun zusammen mit der durch die mechanische Prägung
erzeugten Plateaubildung (¼ 0,36 mm) die für die Norm erforderliche Höhe H von 0,46
mm über der restlichen Kartenoberfläche. Versuche, diese Karte in den gängigen Imprintergeräten
als Druckstock zu verwenden, zeigten hervorragende Druckqualität.
[0035] Die Reliefbildung kann durch eine entsprechende Laserstrahlführung zusätzlich optimiert
werden. Hierzu wird der im Pulsbetrieb betriebene Laser so über die Kartenoberfläche
geführt, daß sich die zeitlich nacheinanderfolgenden Pulse örtlich überlagern. Die
Einwirkung des Laserstrahls auf das Material wird damit bei gleichbleibender Intensität
verstärkt, da der jeweils folgende Puls auf zum Teil schon geschwärztes und damit
stärker absorbierendes Material trifft.
[0036] Der gleiche Kartenaufbau gestattet aber auch eine Beschriftung der Ausweiskarte
ohne gleichzeitige Ausbildung eines Reliefs. Hier ist darauf zu achten, daß der Laserstrahl
in seiner Intensität derart reduziert wird und die Aufzeichnung vorzugsweise ohne
Überlappung der einzelnen Laserpulse erfolgt, daß - wie aus der DE-OS 36 34 857 bekannt
- nur eine Schwarzung in der sensibleren inneren Deckschicht und im wesentlichen keine
sichtbare Bläschenbildung stattfindet. Diese Beschriftungsweise eignet sich insbesondere
zur Beschriftung desjenigen Bereichs der Karte, in dem rückseitig der Magnetstreifen
liegt, da hier eine beidseits glatte Oberfläche für die Abtastung des Magnetstreifens
notwendig ist. In der Regel betrifft dies die Institutsangaben 31.
[0037] Die Aufzeichnung der Daten erfolgt vorzugsweise durch Abtastung der Kartenoberfläche
gemäß einer Punkt- bzw. Linienmatrix, -bei der der Laserstrahl zeilenweise über die
Karte geführt wird und das Zeichen durch entsprechende Auf- und Abblendung des Laserstrahls
an den entsprechenden Matrixpunkten erzeugt wird. Je nach Schrifttyp - mit oder
ohne Relief - wird die Laserstrahlintensität und/oder die Pulsüberlappung gewählt.
[0038] Die in Fig. 5 gezeigte Karte 19 weist des weiteren ein visuell prüfbares Echtheitsmerkmal
27 auf, das ebenfalls mit einem Laser erzeugt wird und dessen Erscheinungsbild sich
in Abhängigkeit des Betrachtungswinkels verändern kann. Derartige Echtheitsmerkmale
sind aus den Schriften, die DE-PS 36 34 865 und DE-OS 36 34 857 bekannt, auf deren
Offenbarung hier Bezug genommen wird. Gerade hier zeigt sich die Vielseitigkeit der
Laserbeschriftung, die es gestattet, bei gleichem Kartenaufbau Daten sowohl ohne Relief
als auch mit Relief sowie entsprechende visuelle Echtheitsmerkmale durch einfache
Änderung der Lasersteuerung bzw. -intensität, gegebenenfalls verbunden mit einer
partiellen Prägung (Plateau, Linsenraster) der Karte einzubringen.
[0039] Die Fig. 7 zeigt eine weitere Ausfuhrungsform, bei der das Plateau 21 jeweils nur
die Größe eines Zeichens 28 aufweist und eine Vielzahl von Plateaus nebeneinander
gesetzt in die Karte eingeprägt werden. Sofern verfahrenstechnisch vertretbar, kann
die Anzahl der Einzelfelder auch der jeweiligen Anzahl der für den kartenindividuellen
Schriftzug erforderlichen Zeichen angepaßt werden.
[0040] Die Einzelplateaus oder die in den vorgenannten Beispielen gezeigten großflächigen
Plateaus können auf vielfältige Weise erzielt werden. Bevorzugt wird ein Prägeverfahren,
bei dem das Kunststoffmaterial der Karte 41 (Fig. 8) durch Einwirkung eines hochfrequenten
elektrischen Feldes erweicht wird und durch entsprechende Prägeformen verformt wird.
Die Prägeformen können dabei direkt die Elektroden 40a, b für das elektrische Wechselfeld
sein. Die Verarbeitung von PVC mit Hilfe hochfrequenter elektrischer Wechselfelder
ist z. B. aus der allgemeinen Fachliteratur bekannt.
[0041] Diese Verformungstechnik hat den Vorteil, daß die Karte nur in den effektiv zu verformenden
Bereichen thermisch belastet wird. Des weiteren ist diese Verformung nur schwer wieder
rückbildbar, da dies im Gegensatz zur mechanischen Kaltverformung eine Verformung
"ohne Erinnerung" ist. Die HF-Verformung gestattet es weiterhin, die Bildung der
Plateaus auch nach Ausbildung der Laserbeschriftung durchzuführen. Der Prägestempel
40a weist hierzu im Kartenbereich, der die bereits gelaserten Reliefdaten 43 trägt,
eine Aussparung 42 auf, so daß sich die mechanische Wirkung der Prägestempel nur auf
die Randbereiche des zu bildenden Plateaus konzentriert. Die gelaserten Reliefdaten
bleiben daher bei dem Prägevorgang unbeschädigt und dies gestattet es, die Prägung
auch nach der Laserbeschriftung vorzunehmen. Diese Lösung hat somit den weiteren Vorteil,
daß bei der Laserbeschriftung, bei der die Karten automatisch vereinzelt, transportiert
und gestapelt, mit planen Karten gearbeitet werden kann.
[0042] Nichts destoweniger können trotzdem für die Bildung der Plateaus, sofern wünschenswert,
auch andere Prägeverfahren herangezogen werden, so z. B. die bekannte Kaltverformung
bzw. die thermische Verformung. Des weiteren ist es auch möglich, direkt bei der Kaschierung
der Karte eine Erhöhung der Kartenoberfläche im Hochprägedatenbereich zu bewirken.
Hierzu können Matrizen mit dem entsprechenden Negativrelief zwischen die Karte und
die Kaschierplatte eingebracht werden. Da die Matrize hier im Gegensatz zu der Lehre
der DE-OS 22 23 290 für alle Karten gleich ist, stellt dies keinen allzu aufwendigen
Eingriff in die gängige Kartenfertigungstechnik dar. Die Plateaubildung beim Kaschiervorgang
hat unter anderem den Vorteil, daß die rückseitige Oberfläche der Karte im gesamten
Bereich plan bleibt und das rückseitige Druckbild nicht, wie bei den bekannten Karten,
durch die Durchprägung gestört wird.
[0043] Die bei den genannten Verformungstechniken verwendeten Prägestempel können zusätzlich
in ihrer Oberfläche ein Relief aufweisen, wodurch gleichzeitig mit der Plateaubildung
ein Prägemuster (32, Fig. 5) in die Kartenoberfläche eingeprägt wird. Dieses Prägemuster
kann z. B. ein Mikrorelief, eine Texturierung, eine Folge von Zeichen, Logos oder
ähnlichen Symbolen darstellen. Die Karte enthält damit ein weiteres Merkmal, das
die Nachbildung oder Veränderung wesentlich erschwert, insbesondere wenn ein in sich
geschlossenes Muster über den gesamten Plateaubereich verläuft und nur durch die gelaserten
Reliefzeichen unterbrochen ist.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform (Fig. 9) wird der mehrschichtige Kartenkörper 50
zur Bildung der Plateaus im Prägezeichenbereich mit einem zusätzlichen Folienstück
51 versehen. Dieses zwischen Kern- und Deckfolie 53 bzw. 54 eingebettete Folienstück
51 kann z. B. eine Folie des gleichen transparenten Materials sein, wie die innere
Deckfolienschicht des in Fig. 4 bzw. 6 gezeigten Ausführungsbeispiels. Die Karte
wird damit in dem erforderlichen Bereich um ca. 0,3 bis 0,4 mm in ihrer Dicke vergrößert.
Die Ausbildung der Zeichen mit der Reliefstruktur erfolgt dann, wie oben bereits
beschrieben, mittels eines Laserstrahls, wobei die Volumenvergrößerung durch Bläschenbildung
verbunden mit einer gleichzeitigen Verfärbung in diesen transparenten Schichten erfolgt.
[0045] Dieses zusätzliche Folienstück 51 kann aber auch auf die Außenfläche der fertigen
Karte aufgeklebt oder auf die Karte aufgeschweist werden. In diesem Fall empfiehlt
sich der in Fig. 4 gezeigte zweischichtige Deckfolienaufbau als Material für diese
Zusatzfolie. Um einen späteren Austausch dieses Folienstücks zu verhindern, kann
der Laserstrahl in seiner Intensität so gesteuert werden, daß auch der Kartenkern
zumindest in seiner Oberfläche geschwärzt wird und die Benutzerdaten auch auf der
Kartenkernschicht erkennbar sind.
[0046] Die Plateaubildung mittels eines zusätzlichen Folienstücks hat den Vorteil, daß
die Kartenrückseite völlig plan bleibt und damit ein auf der Kartenrückseite befindliches
Druckbild nicht durch Einprägungen gestört wird. Außerdem gewinnen die Plateaus durch
diese plane Kartenrückseite an Stabilität.
[0047] Gerade bei flächenmäßig größeren Plateaus, die nach einem der vorgenannten Verfahren
unter gleichzeitiger Ausbiidung eines Negativreliefs auf der Kartenrückseite erstellt
werden, kann es vorkommen, daß die Plateaus durch die mechanischen Belastungen in
den Imprintergeräten mit der Zeit durchgedrückt werden. Insbesondere im Mittenbereich
der Plateaus weisen die Pragedaten dann nicht mehr die für die Erzeugung eines gut
lesbaren Abdrucks erforderliche Höhe auf.
[0048] Um dieser Abnutzungserscheinung zu begegnen, könnte die Auflagefläche für die Karte
in den Imprintergeräten mit Stützelementen versehen werden, die in die Hohlräume der
Kartenrückseite eingreifen und die Plateaus beim Druck vorgang abstützen. Vorzugsweise
werden aber die auf der Kartenrückseite anliegenden Prägestempel oder Kaschierplatten
im Plateaubereich zusätzlich noch mit Vertiefungen im Form von Bohrungen, Kanälen
etc. ausgestattet, in die während der Plateaubildung das erweichte Kartenmaterial
einfließen kann.
[0049] Die durch diese Vertiefungen gebildeten Strukturen in Form von Noppen, Stützschienen
und anderer Profile dienen dann der rückseitigen Stützung und/oder Versteifung der
plateauähnlichen Erhebungen. Die Fig. 10 zeigt schematisch eine derartige Karte 60
mit einer plateauähnlichen Erhebung 61 auf der Kartenvorderseite, das rückseitig durch
ein Stützprofil 62 in Form von Stützschienen 63, die die Negativstruktur durchziehen,
abgestützt wird.
[0050] Ein Durchdrücken der Prägedaten im Laufe der Benutzung der Karte wird damit wirksam
verhindert.
1. Ausweiskarte mit wenigstens einer Kartenoberfläche aus Kunststoff, die in einem
Teilbereich Schriftzeichen bzw. Symtole in einer als Druckstock verwendbaren Reliefstruktur
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- diese Reliefstruktur in zwei Stufen gebildet ist, wobei
- die erste Stufe eine plateauähnliche Erhöhung (21a, b) der Kartenoberfläche im Bereich
der einzubringenden Schriftzeichen (5) ist und
- die zweite Stufe eine durch lokale Einwirkung eines Laserstrahls (29) bewirkte Volumenvergrößerung
(30) des Kunststoffmaterials ist, die im Bereich dieser plateauähnlichen Erhöhungen
(21a, b) in Form der ein zubringenden Schriftzeichen bzw. Symtolen vorliegt.
2. Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Karte aus mindestens einem opaken Kartenkern (22) und einer im visuellen
Spektralbereich transparenten, durch die Laserstrahlung aber veränderbare Deckfolie
besteht.
3. Ausweiskarte nach Anspruch 2, dadurch gekennkennzeichnet, daß die Deckfolie zweischichtig ist und das Kunststoffmaterial der außenliegenden
Deckfolienschicht (24) ein im Vergleich zur innenliegenden Deckfolienschicht (23)
geringeres Absorptionsvermögen gegenüber dem Laserstrahl aufweist.
4. Ausweiskarte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die plateauähnlichen Erhebungen (21a, 21b) größere Flächen zur Aufnahme mehrerer
Prägezeichen (5) umfassen und die entsprechend vertieften Bereiche auf der Kartenruckseite
mit einem Stütz- und/oder Versteifungsprofil (62) versehen sind.
5. Ausweiskarte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe aus der Höhe der plateauähnlichen Erhebungen (21a, 21b ) und der durch
den Laserstrahl bewirkten Dickenzunahme (a) in der Deckfolie ca. 0,46 mm beträgt.
6. Ausweiskarte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Karte (19) außerhalb der Plateaus (21a, 21b) mit einer Laserbeschriftung
(31) ohne gleichzeitige Reliefbildung versehen ist.
7. Ausweiskarte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausweiskarte (19) weitere mit Hilfe eines Laserstrahls eingebrachte visuelle
Kennzeichnungsmerkmale (27) in anderen Darstellungsformen trägt.
8. Ausweiskarte nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartenoberfläche zumindest im Bereich der Plateaus (21a, 21b) ein mechanisch
eingeprägtes Mikrorelief (32) trägt.
9. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte mit mindestens einer Kartenoberfläche
aus Kunststoff, die in einem Teilbereich Schriftzeichen bzw. Symbole in einer als
Druckstock verwendbaren Reliefstruktur aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
- die als Druckstock verwendbaren Zeichen, Symbole etc. in zwei voneinander unabhängigen
Verfahrensschritten gebildet werden, wobei
- in einem Verfahrensschritt der Kartenkörper in den Bereichen, in dem die Zeichen
einzubringen sind, zur Bildung von sich über die restliche Kartenoberfläche erhebenden
flächigen Plateaus verformt oder durch Aufbringung zusätzlicher Schichten in seiner
Dicke vergrößert wird und
- in einem anderen Verfahrensschritt im Bereich dieses Plateaus mindestens eine Kunststoffschicht
des Kartenkörpers zur Ausbildung der den Zeichen, Symbolen etc. entsprechenden Reliefstruktur
lokal unter Einwirkung eines Laserstrahls in ihrem Volumen vergrößert wird.
10. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Plateaus das Ausweiskartenmaterial in einer Prägestation zumindest
lokal durch Einwirkung eines hochfrequenten elektrischen Wechselfeldes erweicht und
mechanisch verformt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Erzeugung des elektrischen Wechselfeldes verwendeten Elektroden gleichzeitig
die Prägeformen zur Ausbildung der Plateaus bilden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Elektroden vorgeheizt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden Aussparungen aufweisen, um bestimmte Bereiche der Karte von mechanischen
Belastungen bei der Erzeugung der Plateaus fernzuhalten.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Erzeugung der Volumenvergrößerung verwendete Laser im Pulsbetrieb betrieben
wird, wobei die Pulsfrequenz und die Aufzeichnungsgeschwindigkeit so gewählt werden,
daß sich zeitlich aufeinanderfolgende Pulse auf der Kartenoberfläche zumindest teilweise
örtlich überlagern.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb des Plateaubereichs eine Laserbeschriftung ohne gleichzeitige Ausbildung
einer Reliefstruktur durchgeführt wird, wobei der Laserstrahl in nicht überlappender
Form und entsprechend geringer Intensität über die Ausweiskartenoberfläche geführt
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzeichnung durch punkt- oder linienweise Abtastung der Karte erfolgt.