[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerstäuben mindestens eines Strahls eines
flüssigen Stoffs, vorzugsweise geschmolzenen Metalls, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und eine Vorrichtung zum Zerstäuben gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen zum Zerstäuben flüssiger Stoffe bzw. geschmolzenen Metalls
sind grundsätzlich bekannt. In zunehmendem Maße finden solche Verfahren auch auf
dem Werkstoffsektor zur Herstellung bestimmter Werkstoffe, insbesondere solcher mit
spezifischen Eigenschaften Verwendung. Das Zerstäuben des aus einem Tiegel austretenden
Strahls mit bis auf Temperaturen oberhalb des Liquiduspunktes erhitzten Metallpartikeln,
also der Schmelze, erfolgt dabei durch ein stehendes Ultraschallfeld, das zwischen
einem Schwinger und einem (nicht aktiven) Reflektor gebildet wird. Nachteilig hieran
ist die begrenzte Ultraschall-Leistung. Das führt dazu, daß bekannte Vorrichtungen
und Verfahren zum Ultraschall-Zerstäuben geschmolzener Metalle bisher nur in geringem
Umfange eingesetzt worden sind, und zwar meist das Laborstadium nicht überschritten
haben. Auch im Zusammenhang mit anderen Einsatzzwecken, beispielsweise beim Zerstäuben
von Flüssigkeitsstrahlen mit Ultraschall, hat sich die nur begrenzt verfügbare Ultraschall-Leistung
als Hemmnis für eine gerwerbsmäßige Anwendung herausgestellt.
[0003] Des weiteren führt die geringe Ultraschall-Leistung beim Zerstäuben von flüssigen
Metallen dazu, daß die damit gleichzeitig einhergehende Abkühlung der Schmelze auf
Temperaturen unterhalb des Soliduspunktes nicht rasch genug erfolgen kann. Das hat
ein unkontrolliertes Abkühlen der zerstäubten Teilpartikelchen und damit verbundenen
ungünstigen Korngrößen und -eigenschaften zur Folge.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, wodurch eine erhöhte Zerstäubungsleistung
und beim Zerstäuben von flüssigem Metall eine bessere Abschreckung der zerstäubten
Metallpartikel gewährleistet ist.
[0005] Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe durch den Anspruch 1 gelöst. Durch die Erzeugung
des Ultraschallfeldes in einem verdichteten, also unter Überdruck stehenden Medium,
wird eine höhere Energie-Übertragung ermöglicht. Das führt dazu, daß mit einem Ultraschallfeld
höherer Energiedichte bei der Zerstäubung gearbeitet werden kann und damit eine größere
Zerstäubungsleistung erreichbar ist.
[0006] Aus der durch das erfindungsgemäße Verfahren erhöhten Zerstäubungsleistung resultiert
darüber hinaus eine bessere Abschreckung der zerstäubten Metallpartikel, da diese
durch das energiereichere Ultraschallfeld einen größeren Impuls erhalten, der zu einem
vergrößerten "Schlupf" der Metallpartikel im druckbeaufschlagten Medium, in der die
Zerstäubung stattfindet, führt. Hierdurch wird verhindert, daß sich um die Metallpartikel
herum jeweils ein Schleier angewärmten Gases bildet; vielmehr können die Metallpartikel
aufgrund ihrer Beaufschlagung durch einen höheren Impuls in ständigen Kontakt mit
frischem, noch nicht vorgewärmten Umgebungsgas gebracht werden.
[0007] Des weiteren wird vorgeschlagen, das druckbeaufschlagte gasförmige Medium auf eine
Temperatur unterhalb des Liquiduspunktes der Metallpartikel abzukühlen, vozugsweise
auf Temperaturen bis minimal -200° C., wodurch Abkühlraten von > 10⁷K/s erreicht werden
können. Diese Maßnahme führt ohne einen nennenswerten zusätzlichen Aufwand zu einer
Schnellabschreckung.
[0008] Des weiteren wird verfahrensgemäß vorgeschlagen, die zerstäubten Metallpartikel
zur Bildung eines Halbzeuges oder eines gewünschten Formteiles unmittelbar nach dem
Abschrecken und Zerstäuben zu kompaktieren. Hierdurch werden die abgeschreckten Metallpartikel
unter Ausnutzung ihrer superplastischen Eigenschaften vorzugsweise druckunterstützt
auf eine entsprechende Unterlage "aufgeschossen", wobei eine Verschweißung der einzelnen
Metalpartikel erfolgt. Das Kompaktieren wird zweckmäßigerweise dann vorgenommen,
wenn die zerstäubten Metallpartikel eine feste Phase erlangt haben und soweit abgekühlt
sind, daß einerseits eine Gefügeumwandlung nicht mehr stattfindet und andererseits
die Metallpartikel noch warm genug zum Verschweißen sind.
[0009] Die vorrichtungsmäßige Lösung der Aufgabe ist dem Anspruch 7 zu entnehmen. Durch
die Verwendung mindestens zweier (aktiver) Schwinger, also eines Schwingerpaares,
entsteht ein besonders energiereiches Ultraschallfeld. Zur weiteren Leistungssteigerung
können weitere Schwingerpaare vorgesehen werden, die zweckmäßigerweise gleiche Daten
sowie auch superpositionsfähige Parameter hinsichtlich Leistung, Frequenz sowie Amplitude
der Schwinger aufweisen und derart angeordnet sind, daß ihr stehendes Ultraschallfeld
einen oder auch mehrere gemeinsame Knotenbereiche aufweist. Durch Hindurchleiten
des im Tiegel erzeugten Schmelzstrahls durch diesen Knotenbereich findet die Zerstäubung
dort statt, wo eine Superposition der Ultraschallfelder erfolgt, das heißt die größte
Engergiedichte vorhanden ist. Verglichen zu herkömmlichen Vorrichtungen ermöglicht
die erfindungsgemäße Vorrichtung einen erheblich größeren Durchfluß an zu zerstäubender
Schmelzmasse und einem damit verbundenen wirtschaftlicheren Einsatz. Gleichzeitig
wird durch die Superposition mehrerer Ultraschallfelder trotz eines erhöhten Durchsatzes
zu zerstäubender Schmelze auch noch eine geforderte Schnellabschreckung zur Bildung
eines Feinstgefüges erreicht. Auch wird durch die Verwendung zweier aktiver Schwinger
ein Ankleben zerstäubter Partikel an die Schwingerfläche wirksam vermieden.
[0010] Nach einer besonder vorteilhaften Weiterbildung der Vorrichtung ist vorgesehen,
die Ultraschallschwinger in ihrer Lage derart gemeinsam zu verändern, daß die (horizontale)
Schwingerachse beliebige Neigungen erhält. Damit ist es möglich, die zerstäubten
Partikel aus einer vertikalen Bahn gezielt abzulenken. Es ist so ein Kompaktieren
komplexer Werkstücke vorteilhaft durchführbar.
[0011] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist dem Austritt der Schmelze aus dem
Tiegel eine Düse nachgeordnet, die vorzugsweise lavaldüsenartig ausgebildet ist.
[0012] Die Schwinger sind dabei derart der Düse zugeordnet, daß der Knotenbereich der superpositionierten
Ultraschallfelder gegenüber dem engsten Querschnitt der Düse geringfügig zum Tiegel
hin versetzt ist. Dadurch erfolgt nicht nur eine Beschleunigung der Stoffe durch die
Zerstäubung im Knotenbereich der Ultraschallfelder, sondern zusätzlich auch eine
Richtungszuweisung durch die sich nach dem Knotenbereich noch verengende Düse.
[0013] Schließlich wird vorgeschlagen, der Düse einen (Druck-) Behälter nachzuordnen. Eine
solche vorrichtung eignet sich besonders auch zur Durchführung des eingangs geschilderten
erfindungsgemäßen Verfahrens, weil dadurch sowohl im Bereich der Düse als auch im
Bereich des Druckbehälters in einfacher Weise eine Verdichtung des gasförmigen Trägermediums
für die Ultraschallwelle möglich ist. Die Energiedichte im zur Zerstäubung dienenden
Ultraschall-Knotenbereich wird somit durch eine Kombination mehrerer engergiesteigernder
Maßnahmen, nämlich die Superposition mehrerer Ultraschallfelder und die Erhögung
der Energieübertragung im verdichteten Medium optimal gestaltet. Weiterhin kann der
Druckbehälter genutzt werden zur Aufnahme einer Auftragfläche bzw. Auftragform zur
Kompaktierung der zerstäubten und abgeschreckten Mikro-Metallpartikel. Alternativ
kann auch die gesamte Vorrichtung in einem Druckbehälter untergebracht sein. Dies
hat insbesondere eine Druckentlastung im Tiegel zur Folge.
[0014] Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Zuhilfenahme der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung entstehende Werkstoff verfügt über besonders günstige Eigenschaften,
da hierdurch ein besonders homogenes kristallines bzw. amorphes Gefüge mit globularen
Körnern, die < 0,1 µm sein können, entsteht. Ein solches Material verfügt über superplastische
Eigenschaften, die eine isotrope Verformbarkeit ermöglichen. Das schnelle Abkühlen
führt auch zu einer Einbindung der Verunreini gungen in die aus den zerstäubten Metallpartikel
entstehenden globularen Mikrokörnern.
[0015] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen vereinfacht dargestellten Vertikalschnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 einen unteren Abschnitt eines Druckbehälters mit einem darin angeordneten
Formenträger,
Fig. 3 einen horizontalen Querschnitt III-III durch die Vorrichtung gemäß der Fig.
1 im Bereich zweier Schwinger,
Fig. 4 einen teilweisen Vertikalschnitt gemäß der Fig. 1 durch eine zweite Ausführungsform
der Vorrichtung, und
Fig. 5 einen teilweise dargestellten Vertikalschnitt gemäß der Fig. 1 durch ein drittes
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung.
[0016] Die hier gezeigte Vorrichtung dient zur Zerstäubung eines Strahls flüssigen Metalls
für die Herstellung eines metallischen Pulvers, von Werkzeugen, Halbzeugen und Fertigteilen.
[0017] Wie insbesondere aus der Fig. 1 entnehmbar, setzt sich die Vorrichtung zusammen aus
einem Tiegel 10, einer sich daran anschließenden Düse 11 und im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zwei Ultraschallschwingern 12 sowie einem letzteren nachgeordneten Druckbehälter 13.
[0018] Der Tiegel 10 am oberen Bereich der Vorrichtung ist hier flaschenförmig ausgebildet
mit einer nach unten weisenden, sich verjüngenden Öffnung 14. Gefüllt ist der Tiegel
10 im vorliegenden Falle bis zum Pegelstand 15 mit dem zu schmelzenden und verdüsenden
Rohmaterial aus pulver- bzw. körnchenförmigem metallischen Granulat 16. Durch eine
in der Fig. 1 punktstrichliniert dargestellte Heizspirale 17 um den Tiegel 10 erfolgt
ein Schmelzen des darin enthaltenen Granulats 16 auf eine Temperatur oberhalb des
Liquiduspunktes.
[0019] Die mittig in bezug auf eine aufrechte Längsmittelachse 18 der Vorrichtung angeordnete
Öffnung 14 des Tiegels 10 mündet in einen aufrechten Eintrittstrichter 19 der Düse
11. Diese ist hier etwa lavaldüsenartig ausgebildet, verfügt nämlich über einen oberen
längs eines umlaufenden Bogens sich verjüngenden Beschleunigungsabschnitt 20, einen
sich daran anschließenden Verjüngungsabschnitt 21 und einen unteren kegelstumpfartigen
Austrittsabschnitt 22.
[0020] Im oberen Bereich des Beschleunigungsabschnitts 20 mündet von der Seite her ein
Gaszufuhrkanal, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel als radial umlaufender Ringkanal
23 ausgebildet ist. Durch diesen ist ein gasförmiges Prozeßmedium, vorzugsweise ein
auf eine Temperatur unterhalb der Raumtemperatur abgekühltes Inert- oder Reaktionsgas,
unter Druck der Vorrichtung zuführbar.
[0021] Dem mittleren Verengungsabschnitt 21 der Düse 11 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die beiden Ultraschallschwinger 12 gegenüberliegend angeordnet, und zwar derart,
daß sie auf einer gemeinsamen, horizontalen Schwingerachse 24 liegen, die die Längsmittelachse
18 der Vorrichtung schneidet. Die Ultraschallschwinger 12 sind mit ihren vorderen
Abschnitten durch entsprechende Durchführungsöffnungen 25 in den Verengungsabschnitt
21 der Düse eingeführt. Dazu sind die Durchführungsöffnungen 25 mit jeweils einem
korrespondierenden, umlaufenden Kragen 26 versehen. Die Fixierung der Ultraschallschwinger
12 erfolgt separat in geeigneter, nicht dargestellter Weise außerhalb der vorderen
Köpfe der Ultraschallschwinger 12, und zwar schwingungsmäßig entkoppelt.
[0022] Die Relativlage der Schwingerachse 24 in bezug auf die einzelnen Abschnitte der Düse
11 ist hier derart getroffen, daß die Schwingerachse 24 etwas oberhalb des Verengungsabschnitts
21 sich befindet, also etwa im Endbereich des Beschleunigungsabschnitts 20.
[0023] Die beiden Ultraschallschwinger 12 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel gleich
ausgebildet, verfügen insbesondere über gleiche Leistungen, Frequenzen und Amplituden,
erzeugen nämlich gleiche, einander überlagerte Ultraschallfelder 27 von etwa 20 KHz
bei einer Schwingerleistung von 250 bis zu 3000 W. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
haben die beiden Ultraschallschwinger 12 einen Abstand von sechs Viertelwellen, wobei
sie drei Knotenbereiche 28 bzw. 29 bilden, von denen der mittlere, auf der Schwingerachse
24 und der Längsmittelachse 18 liegende Knotenbereich 29 zur Zerstäubung des aus dem
Tiegel 10 austretenden Strahls der zu zerstäubenden Schmelze dient.
[0024] Wie weiterhin der Fig. 1 entnommen werden kann, verfügt die Düse 11 an ihrem unteren
Rand über einen kreisringförmigen Flansch 30, an den der Druckbehälter 13 mit einem
korrespondierenden Anschlußflansch 31 befestigbar ist, vorzugsweise lösbar durch nicht
dargestellte Schrauben.
[0025] Der Druckbehälter kann im einfachsten Falle - wie gezeigt - aus einem zylindrischen
Mantel 32 und einem ebenen, horizontalen Boden 33 bestehen. In diesem Falle kann der
Boden 33 zur Aufnahme einer in der Fig. 1 gezeigten Trägerplatte 34 dienen, auf die
die zerstäubten Metallpartikel aufbringbar sind, und zwar vorzugsweise zum Kompaktieren.
[0026] Die Fig. 2 zeigt eine auf dem Boden 33 des Druckbehälters 13 angeordnete Negativform
35. Dadurch können im Druckbehälter bereits fertige Werkstücke beliebiger Gestalt
durch Kompaktieren im superplastischen Zustand der Metallpartikel hergestellt werden.
Vorzugsweise lassen sich so rotationssymmetrische Teile herstellen. Damit diese eine
nahezu gleichmäßige Wandstärke erhalten, kann die Negativform 35 im Druckbehälter
13 um ihre (senkrechte) Rotationsachse durch einen geeigneten Antrieb kontinuierlich
gedreht werden.
[0027] Alternativ ist es auch denkbar, abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel den
Druckbehälter so groß auszubilden, daß in diesem der Tiegel 10 mit der Düse 11 und
den Ultraschallschwingern 12 vollständig eingesetzt werden kann, beispielsweise hängend
unter einem den Druckbehälter verschließenden Deckel. Diese alternative Ausbildung
des Druckbehälters ist in der Fig. 1 strichpunktiert angedeutet.
[0028] Die Fig. 3 zeigt eine alternative Anordnung einer Vielzahl von Ultraschallschwinger
12, derart, daß zur weiteren Leistungssteigerung mehrere Schwingerpaare aus einander
gegenüberliegenden Ultraschallschwingern 12 vorgesehen sind. Dementsprechend sind
in der Fig. 3 dem Schwingerpaar aus den beiden Ultraschallschwingern 12 drei weitere
strichpunktiert dargestellte Schwingerpaare zugeordnet, deren Schwingerachsen 24 in
einer gemeinsamen horizontalen Ebene liegen zur Erzeugung weiterer Ultraschallfelder,
die allesamt im (mittigen) Knotenbereich 29 auf der Längsmittelachse 18 der Vorrichtung
liegen.
[0029] Die gezeigte Vorrichtung ermöglicht eine besonders hohe Zerstäubungsleistung und
hohe Abschreckraten, indem durch mehrere Ultraschallschwinger 12, die jeweils ein
gleiches Ultraschallfeld 27 erzeugen, eine hohe Energiedichte im Knotenbereich 29
entsteht und darüber hinaus die Ultraschallwelle 27 durch ein verdichtetes gasförmiges
Medium mit hohen Energieübertragungseigenschaften hindurchgeleitet wird. Es ist aber
auch möglich, eine Verbesserung der Zerstäubungsleistung bekannter Vorrichtungen
bzw. Verfahren dieser Art schon dadurch zu erreichen, daß entweder (wie beim Stand
der Technik) mit nur einem Ultraschallschwinger die Zerstäubung in einem unter Druck
stehenden gasförmigen Medium, also im Druckbehälter 13 erfolgt, oder mit einer Mehrzahl
von Ultraschallschwingern in einem unter (normalen) atmosphärischen Druck stehenden
gasförmigen Medium das Zerstäuben des geschmolzenen Metalls erfolgt. In diesem Fall
kann der Druckbehälter 13 oder der strichpunktiert dargestellte Druckbehälter entfallen.
[0030] Die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung arbeitet wie folgt: Das im Tiegel 10 durch
die Heizspirale 17 erhitzte Granulat oder dergleichen aus metallischem Werkstoff
gelangt durch die Öffnung 14 des Tiegels 10 in Form eines flüssigen Strahls in den
Beschleunigungsabschnitt 20 der Düse 11, wo es vor Erreichen des Verengungsabschnitts
21 im Knotenbereich 29 durch die Ultraschallwelle 27 zerstäubt wird. Die durch das
Zerstäuben und die anschließende weitere Verengung der Düse 11 auf den Verengungsabschnitt
21 erfolgende Beschleunigung der Metallpartikel bewirkt einen "Schlupf" desselben
im gasförmigen Medium. Das hat eine Schnellabschreckung der zuerstäubten Metallpartikel
zur Folge. Die Schnellabschreckung wird erfindungsgemäß dadurch noch erhöht, daß
zum einen das Zerstäuben in einem verdichteten gasförmigen Medium stattfindet, woduch
eine höhrere Energie von der Ultraschallwelle 27 aufbringbar ist und zum anderen der
Düse 11 durch den Ringkanal 23 mit Überdruck Inertgas (Stickstoff) oder Reaktionsgas
(Wasserstoff) zuführbar ist, welches bis zum -200° C abgekühlt sein kann.
[0031] Die in der vorstehend beschriebenen Weise zerstäubten und schnell abgeschreckten
Metallpartikel verfügen über sehr kleine, überwiegend globulare Körner (< 0,1 µm),
die soweit abgekühlt sind, daß keine Gefügeumwandlung mehr stattfindet, aber unter
Ausnutzung der superplastischen Eigenschaften eine Verschweißung der Körner erfolgt,
wenn diese kompaktiert werden, also auf die Trägerplatte 34 oder die Negativform
35 auf dem Boden 33 des Druckbehälters 13 druckunterstützt aufgebracht werden.
[0032] Die Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
welches sich von demjenigen der Fig. 1 bis 3 dadurch unterscheidet, daß die Ultraschallschwinger
12 lageveränderlich der Düse 11 zugeordnet sind. Dazu sind die Ultraschallschwinger
gleichermaßen, aber in entgegengesetzten Richtungen derart gegenüber der Düse 11
bzw. mit einem Teil derselben in ihrer Lage veränderlich, daß die Schwingerachse 24
aus der (normalen) Horizontalen herausschwenkbar ist. Dadurch lassen sich die zerstäubten
Metallpartikel nach Erreichen des Knotenbereichs 29 gegenüber der Längsmittelachse
18 ablenken in eine aus der Vertikalen abweichende Richtung. Der von den zerstäubten
Metallpartikeln gebildete Kegel mit Ursprung im Knotenpunkt 29 ist damit als Ganzes
aus der Längsmittelachse 18 herausschwenkbar.
[0033] Darüber hinaus ist es denkbar, die Ultraschallschwinger 12 bei gleichbleibendem Abstand
in Richtung längs zur Schwingerachse 24 zu verschieben, wodurch der Knotenbereich
29 sich exakt mit der Längsmittelachse 18 zur Deckung bringen läßt, bzw. bei einem
von der Längsmittelachse 18 abweichenden Knotenbereich 29 mit dem aus dem Tiegel
10 austretenden Strahl flüssigen Metalls wieder zur Deckung bringen läßt. Auch sind
so Abweichungen der Lage des Knotenbereichs 29 zwischen den Ultraschallschwingern
12 so ausgleichbar, daß der Knotenbereich 29 wiederum vom Strahl getroffen wird.
[0034] Bei dieser Vorrichtung sind die Ultraschallschwinger 12 ganz oder teilweise in einem
als Faltenbalg 36 ausgebildeten Abschnitt der Düse 11 angeordnet. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist nur der oberen Hälfte der Ultraschallschwinger 12 der Faltenbalg
36 zugeordnet, so daß dieser den Beschleunigungsabschnitt 20 bzw. den Verengnungsabschnitt
21 der Düse 11 bildet. Die untere Hälfte der Ultraschallschwinger 12 ist einem festen
Abschnitt der Düse 11, nämlich etwa dem Austrittsabschnitt 22 zugeordnet, der zusammen
mit den Ultraschallschwingern 12 verschwenkbar ist.
[0035] Schließlich zeigt die Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung. Diese
weicht dadurch von den vorstehenden Ausführungsbeispielen der Vorrichtung ab, daß
drei vorzugsweise in einer gemeinsamen vertikalen Ebene nebeneinanderliegende Tiegel
10 der Düse 11 zugeordnet sind. Der Abstand diese drei Tiegel 10 ist derart gewählt,
daß die drei aus demselben austretenden Strahlen geschmolzenen Metalls auf jeweils
einen der drei Knotenbereiche 28 bzw. 29 des Ultraschallfeldes 27 gerichtet sind.
Diese Vorrichtung ermöglicht eine besonders hohe Zerstäubungsleistung, in dem sämtliche
Knotenbereiche 28 und 29 des Ultraschallfeldes 27 zur Zerstäubung der Strahlen flüssigen
Metalls dienen.
[0036] Die Arbeitsweisen dieser alternativen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß der Fig. 1 sind prinzipiell mit der weiter oben beschriebenen Arbeitsweise
der in der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung vergleichbar.
1. Verfahren zum Zerstäuben mindestens eines Strahls eines flüssigen Stoffs, vorzugsweise
geschmolzenen Metalls , wobei der Strahl durch ein Ultraschallfeld geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Stoffe (geschmolzene Metalle) innerhalb
eines verdichteten gasförmigen Mediums durch das Ultraschallfeld (27) hindurchgeleitet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als gasförmiges Medium ein
Inertgas (Stickstoff) oder ein Reaktionsgas (Wasserstoff) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Medium auf
eine Temperatur unterhalb des Liquiduspunktes des zu zerstäubenden Metalls gebracht
wird zur Schnellabschreckung desselben.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar nach dem Zerstäuben die Stoffpartikel, insbesondere Metallpartikel,
kompaktiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompaktieren in dem
zur Zerstäubung dienenden, verdichteten gasförmigen Medium durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kompaktieren
druckunterstützt durchgeführt wird, insbesondere unter Ausnutzung der superplastischen
Eigenschaft der Metallpartikel.
7. Vorrichtung zum Zerstäuben mindestens eines Strahls eines flüssigen Stoffs, vorzugsweise
geschmolzenen Metalls, mit einem Tiegel zum Schmelzen des zu zerstäubenden Stoffs
bzw. Metalls und wenigstens einem Ultraschall-Zerstäubungsorgan, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ultraschall-Zerstäubungsorgan mindestens zwei Ultraschallschwinger (12) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ultraschall-Zerstäubungsorgan
zwei auf einer gemeinsamen Schwingerachse (24) einander mit Abstand gegenüberliegende
Ultraschallschwinger (12) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß beide Ultraschallschwinger
(12) über die gleichen Kenngrößen, insbesondere gleiche Leistung, verfügen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehre ren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallschwinger (12) derart relativ zum Tiegel
(10) angeordnet sind, daß ein von den Ultraschallschwingern (12) erzeugtes (stehendes)
Ultraschallfeld (27) sowohl senkrecht als auch in einer kegelförmigen Ablenkbahn
mit variablen Winkel zu einer Längsmittelachse (18) verläuft.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingerachse (24)
durch entsprechende Lageveränderung beider Ultraschallschwinger (12) in der Lage
veränderbar ist, insbesondere aus der Horizontalen (Normallage) herausschwenkbar
ist, derart, daß das Ultraschallfeld (27) sowohl senkrecht als auch in einer kegelförmigen
Ablenkbahn mit variablem Winkel zu der Längsmittelachse (18) des Schmelzstrahls verläuft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Austritt (Öffnung 14) der Schmelze aus dem Tiegel (10)
eine Düse (11) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des engsten
Querschnitts der Düse (11) die Ultraschallschwinger (12) angeordnet sind, vorzugsweise
derart, daß die Schwingerachse (24) derselben kurz vor dem engsten Querschnitt (Verengungsabschnitt)
der Düse (11) (vom Tiegel 10 aus gesehen) sich befindet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (11) lavaldüsenartig
ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Düse (11) wenigstens eine Gas-Zufuhrleitung (Ringkanal
23) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich net, daß die Gas-Zufuhrleitung
als ein an der zum Tiegel (10) gerichteten (Zufluß-)Seite der Düse (11) angeordneter
Ringkanal (23) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11, sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Düse (11) ein Druckbehälter (13) nachgeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 11, sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Ultraschallschwinger (12), die Düse (11)
und der Tiegel (10) innerhalb eines (gemeinsamen) Druckbehälters (13) angeordnet
sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß im Druckbehälter
(13) Einrichtungen zum Formen der zerstäubten Metallpartikel angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ultraschall-Zerstäubungsorgan mehrere Paare auf einer
gemeinsamen Schwingerachse mit Abstand gegenüberliegend angeordneter Ultraschallschwinger
(12) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Paare gegenüberliegender
Ultraschallschwinger (12) ein festgelegtes Ultraschallfeld (27) bilden, in dem sich
ein oder mehrere Knotenbereiche (28, 29) ausbilden mit sich in einem gemeinsamen Knotenbereich
(29) kreuzenden Schwingerachsen angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß mehreren, insbesondere
jedem Knotenbereich (28, 29), wenigstens ein Tiegel (10) und vorzugsweise auch eine
Düse (11) zugeordnet sind zum gleichzeitigen Zerstäuben mehrerer Strahlen.