[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung eines Niederspannungs-Leistungsschalters
mit elektrodynamischer Öffnung, mit einem schwenkbar gelagerten Kontakthebelträger
und einem daran angebrachten und relativ zu diesem schwenkbar gelagerten Kontakthebel
sowie einer sich an dem Kontakthebelträger und dem Kontakthebel abstützenden Druckfeder
zur Vorspannung des Kontakthebels in die Schließlage oder nach Überschreiten einer
Totpunktstellung des Kontakthebels bezüglich der Wirkungsrichtung der Druckfeder
in eine geöffnete Stellung, ferner mit einer in der geöffneten Stellung des Kontakthebels
wirksamen Anschlagfläche für eine Rückenfläche des Kontakthebels und einer an dem
Kontakthebelträger vorgesehenen weiteren Anschlagfläche für die geschlossene Stellung
des Kontakthebels.
[0002] Eine Kontaktanordnung dieser Art ist durch die GB-A-1 564 412 bekannt geworden. Hierbei
hat das Schwenklager für den Kontakthebel an dem Kontakthebelträger die Gestalt eines
Gelenkbolzens, wie dies auch bei bewegbaren Kontaktanordnungen von Niederspannungs-Leistungsschaltern
anderer Art üblich ist. Beim Zusammenbau der bewegbaren Kontaktanordnung ist es somit
erforderlich, eine Bohrung des Kontakthebels und entsprechende Bohrungen in dem Kontakthebelträger
fluchtend gegeneinander auszurichten, um den Gelenkbolzen einsetzen zu können. Dieser
Vorgang ist dadurch erschwert, daß die Ausrichtung der Teile gegen die Kraft der Druckfeder
vorgenommen werden muß, sofern nicht eine verhältnismäßig aufwendige Gestaltung des
Kontakthebelträgers vorgesehen wird, die es gestattet, die Druckfeder nach der Herstellung
der gelenkigen Verbindung des Kontakthebels und des Kontakthebelträgers einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau der aus dem Kontakthebel, dem
Kontakthebelträger und der Druckfeder bestehenden Baugruppe soweit zu vereinfachen,
daß beim Zusammenbau dieser Teile von der Verwendung einer aufwendigen Montagevorrichtung
abgesehen werden kann.
[0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Schwenklager des Kontakthebels
an dem Kontakthebelträger durch eine pfannenartige Vertiefung des Kontakthebelträgers
sowie einen in die Vertiefung eingreifenden Fortsatz des Kontakthebels gebildet ist
und daß die Anschlagfläche für die geöffnete Stellung des Kontakthebels an dem Kontakthebelträger
angeordnet ist. Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß es zur Bildung eines
Schwenklagers mit einem begrenzten Schwenkwinkel nicht erforderlich ist, eine für
umlaufende Drehbewegungen geeignete Wellen- oder Bolzenlagerung vorzusehen. Der Zusammenhalt
der relativ zueinander schwenkbaren Teile wird nämlich durch die Kraft der Druckfeder
gewährleistet, die auf diese Weise eine dreifache Funktion ausübt. Diese besteht erstens
in der schon erwähnten Aufrechterhaltung des Zusammenhaltes zwischen dem Kontakthebel
und dem Kontakthebelträger, zweitens in der Erzeugung einer Kontaktkraft zwischen
dem Kontakthebel und einem hiermit zusammenwirkenden feststehenden Gegenkontakt in
der geschlossenen Stellung der Kontaktanordnung und drittens in der schlagartigen
Überführung in eine Öffnungsstellung bei unveränderter Stellung des Kontakthebelträger
unter dem Einfluß einer elektrodynamischen Kraft. Aufgrund der selbstzentrierenden
Eigenschaft eines Pfannenlagers genügt es somit, den Kontakthebel mit seinem Fortsatz
in die Nähe der Ausnehmung des Kontakthebelträgers zu bringen und damit den selbsttätigen
Eingriff beider Teile herbeizuführen. Die Anschlagfläche für die Rückenfläche des
Kontakthebels dient dabei als Gleitfläche zur Führung des Kontakthebels.
[0004] Zur weiteren Erleichterung des Zusammenbaus von Kontakthebelträger und Kontakthebel
kann dadurch beigetragen werden, daß die Anschlagfläche für die Schließlage des Kontakthebels
an dem Kontakthebelträger unter einen spitzen Winkel zu der Anschlagfläche für die
Öffnungsstellung des Kontakthebels angeordnet ist. Die beiden Anschlagflächen bilden
hierbei eine etwa trichterartige Öffnung des Kontakthebelträgers, in welche der Kontakthebel
zur Montage einzuführen ist. Besonders günstig wirkt es sich in diesem Zusammenhang
aus, wenn die Anschlagfläche für die geöffnete Stellung des Kontakthebels und die
pfannenartige Vertiefung durch eine stetige Übergangsfläche verbunden sind. Hierdurch
ist zu erreichen, daß der Kontakthebel beim Einsetzen in den Kontakthebelträger zunächst
kräftefrei mit der Druckfeder in Eingriff gelangt und dann mit seinem Fortsatz an
der Anschlagfläche und der Übergangsfläche entlanggleitet, wobei die Druckfeder gespannt
wird. Dann tritt selbsttätig der zapfenartige Fortsatz des Kontakthebels in die pfannenartige
Vertiefung des Kontakthebelträgers über.
[0005] Bei der eingangs erwähnten bekannten Kontakthebelanordnung ist der Kontakthebelträger
ein im wesentlichen einseitig offenes, taschenartigen Teil. Eine bewegliche elektrische
Verbindung des Kontakthebels mit einer ortsfesten Anschlußstelle wird dabei durch
ein Stromband erreicht, das an einem Fortsatz des Kontakthebels angebracht ist und
das um den Kontakthebelträger außen in einem Bogen herumgeführt ist. Nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung kann sowohl eine für die Herstellung günstigere Gestalt
des Kontakthebelträgers als auch eine für das Stromband vorteilhafte Gestaltung dadurch
erreicht werden, daß der Kontakthebelträger nahe der pfannenartigen Vertiefung an
seiner den Anschlagflächen abgewandten Seite zum Durchtritt eines mit dem Kontakthebel
verbundenen Strombandes eine Öffnung besitzt. Der Kontakthebelträger erhält hierdurch
anstelle der bisherigen taschenartigen Gestalt eine eher rahmenartige Form mit einer
Durchgangsöffnung. Das Stromband wird hierdurch kürzer und läßt sich dort mit dem
Kontakthebel verbinden, wo eine verhältnismäßig geringe Relativbewegung auftritt.
[0006] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
In der Figur 1 ist eine Kontaktanordnung nach der Erfindung in einer Seitenansicht
dargestellt, wobei ein Kontakthebelträger geschnitten gezeigt ist.
Die Figur 2 zeigt eine dreipolige Ausführung einer Kontaktanordnung in der Draufsicht.
[0007] Die in der Figur 1 gezeigte und als Ganzes mit 1 bezeichnete Kontaktanordnung eines
Niederspannungs-Leistungsschalters weist einen Kontakthebel 2 mit einem an seinem
vorderen Ende befindlichen Kontaktstück 3 sowie einen feststehenden, schleifenförmigen
Leiter 4 mit einem weiteren Kontakt 5 auf. Der Kontakthebel 2 ist schwenkbar in einem
Kontakthebelträger 6 gelagert, wobei der Kontakthebelträger 6 seinerseits in bekannter
Weise in einem nicht dargestellten Gehäuse eines Leistungsschalters schwenkbar gelagert
ist. Der Kontakthebel 2 ist als zweiarmiger Hebel mit Hebelteilen 7 und 8 ausgebildet,
von denen der mit dem Kontaktstück 3 versehene Hebelteil 7 wesentlich länger als der
rückwärtige Hebelteil 8 ausgebildet ist, an dem ein biegsames Stromband 11 zur Verbindung
des Kontakthebels 2 mit einer ortsfesten Anschlußstelle angebracht ist. Das Schwenklager
des Kontakthebels 2 wird durch einen abgerundeten Fortsatz 12 gebildet, der in eine
pfannenartige der Abrundung des Fortsatzes angepaßte Ausnehmung 13 des Kontakthebelträgers
6 eingreift.
[0008] Der Kontakthebelträger 6 weist ein Bodenteil 14 auf, das als relativ ortsfestes Widerlager
einer schraubenförmigen Druckfeder 15 dient, die mittels eines Druckstückes 16 an
dem Kontakthebel 2 angreift. Zum Angriff des Druckstückes an dem Kontakthebel 2 ist
dessen Hebelteil 8 mit einer passenden Ausnehmung 17 versehen. Wie aus der Figur 1
zu ersehen ist, wirkt die Druckfeder 15 derart auf den Hebelteil 8 des Kontakthebels
2 ein, daß dieser bestrebt ist, um seinen Fort satz 12 eine Schwenkung entgegen dem
Uhrzeigersinn auszuführen. Auf diese Weise wird die zur Kontaktgabe erforderliche
Kontaktkraft zwischen den Kontaktstücken 3 und 5 erzeugt, wenn der Kontakthebelträger
6 entgegen dem Uhrzeigersinn vorgespannt wird. Dies geschieht durch einen üblichen,
beispielsweise aus Kniehebeln 20 und 21 gebildeten Antriebsmechanismus, der an einem
den Kontakthebelträger durchsetzenden Lagerbolzen 22 angreift.
[0009] Der Kontakthebel 2 ist bei unveränderter Stellung des Kontakthebelträgers 6 um einen
relativ großen Schwenkwinkel dadurch beweglich, daß der Kontakthebelträger eine entsprechend
bemessene Öffnung 23 besitzt, die von Anschlagflächen 24 und 25 begrenzt ist. In der
gezeigten Einschaltstellung ist eine Unterkante 10 des Kontakthebels 2 von der unteren
Anschlagfläche 24 abgehoben, wodurch die Druckfeder 15 zur Erzeugung der Kontaktkraft
zwischen den Kontaktstücken 3 und 5 wirksam ist. In die gestrichelt gezeigte Öffnungsstellung
gelangt der Kontakthebel 2 unter dem Einfluß elektrodynamischer Kräfte, die zwischen
dem Hebelteil 7 und dem schleifenförmigen Leiter 4 bei ausreichend hoher Stromstärke
entstehen. In diesem Fall wird der Kontakthebel 2 von dem Leiter 4 fortgeschleudert,
wobei die Wirkungsrichtung der Druckfeder 15 bezüglich der durch den Fortsatz 12 und
die Vertiefung 13 gebildeten Lagerstelle eine Totpunktstellung durchläuft und anschließend
im Sinne der weiteren Öffnung des Kontakthebels 2 wirksam wird. Der Kontakthebel
2 legt sich dann mit einer Rückenfläche 26 des Hebelteiles 7 an der Anschlagfläche
25 des Kontakthebelträgers 6 an. Dadurch, daß zwischen der Anschlagfläche und der
Vertiefung 13 des Kontakthebelträgers 6 eine stetig verlaufende Übergangsfläche 27
vorgesehen ist und der Kontakthebel 2 zwischen dem Fortsatz 12 und der Rückenfläche
26 einen entsprechend geformten Übergangsteil 30 aufweist, kommt es zu einer relativ
großflächigen Berührung zwischen dem Kontakthebel 2 und dem Kontakthebelträger 6
und damit zu einer vorteilhaft niedrigen mechanischen Beanspruchung bei dem elektrodynamischen
Öffnungsvorgang.
[0010] Die beschriebene Gestaltung des Kontakthebelträgers 6 mit einer Anschlagfläche 25
und einer sich von der Anschlagfläche bis zu der pfannenartigen Vertiefung 13 erstreckenden
stetigen Übergangsfläche 27 führt ferner zu einer besonders einfachen Montage des
Kontakthebels 2 an dem Kontakthebelträger 6. Hierzu wird der Kontakthebel 2 in die
durch die Anschlagflächen 24 und 25 begrenzte trichterartige Öffnung 23 eingeführt,
wobei zunächst die Ausnehmung 17 mit dem Druckstück 16 der Druckfeder 15 kräftefrei
in Verbindung tritt. Wird nun der Kontakthebel 2 weiter in die Öffnung 23 hineingedrückt,
so wird mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand die Druckfeder 15 aufgrund der
Keilwirkung gespannt, bis der Fortsatz 12 unter teilweiser Entspannung der Druckfeder
15 in die Ausnehmung 13 hineingelangt.
[0011] Wie bereits erwähnt, ist an dem Hebelteil 8 des Kontakthebels 2 ein Stromband 11
befestigt. Dieses erstreckt sich durch eine rückseitige Öffnung 31 des Kontakthebelträgers
6 und befindet sich dabei in einer günstigen Lage bezüglich des durch den Fortsatz
12 und die Vertiefung 13 gebildeten Lagerung des Kontakthebels 2. Ferner ist das
Stromband 11 so weit von den Kontakten 3 und 5 entfernt, daß eine nachteilige Einwirkung
der Wärme eines Lichtbogens ausgeschlossen ist.
[0012] Aufgrund der Anordnung der Öffnungen 23 und 31 besitzt der Kontakthebelträger 6 eine
etwa rahmenartige Gestalt, wobei der Kontakthebel 2 zwischen Seitenwänden 32 aufgenommen
ist. In der Figur 1 ist aufgrund der gewählten Schnittdarstellung die hintere der
beiden Seitenwände 32 sichtbar. Diese Seitenwände 32 sind durch zwei Querschenkel
33 und 34 verbunden, von denen der obere Querschenkel 33 die Anschlagfläche 25 sowie
die Übergangsfläche 27 und die Vertiefung 13 aufweist und der Querschenkel 34 die
Anschlagfläche 24 und den Bodenteil 14 aufweist. Wie aus der Figur 2 zu entnehmen
ist, können entsprechend der Polzahl eines Schaltgerätes mehrere Kontakthebelträger
6 mit wellenartigen Abschnitten 35 zu einer mehrpoligen Schalt welle 36 verbunden
sein, die in dem Gehäuse eines Schaltgerätes schwenkbar gelagert ist. Auf diese Weise
wird die normale Ein- und Ausschaltung bewirkt, bei welcher der bzw. die Kontakthebel
2 in dem zugehörigen Kontakthebelträger 6 ihre Stellung im wesentlichen beibehalten.
Es legt sich lediglich beim Ausschalten die Unterkante 10 des Hebelteiles 7 des Kontakthebels
2 an die Anschlagfläche 24 des Kontakthebelträgers 6 an.
1. Kontaktanordnung (1) eines Niederspannungs-Leistungsschalters mit elektrodynamischer
Öffnung, mit einem schwenkbar gelagerten Kontakthebelträger (6) und einem daran angebrachten
und relativ zu diesem schwenkbar gelagerten Kontakthebel (2) sowie einer sich an
dem Kontakthebelträger (6) und dem Kontakthebel (2) abstützenden Druckfeder (15) zur
Vorspannung des Kontakthebels (2) in die Schließlage oder nach Überschreiten einer
Totpunktstellung des Kontakthebels (2) bezüglich der Wirkungsrichtung der Druckfeder
(15) in eine geöffnete Stellung, ferner mit einer in der geöffneten Stellung des
Kontakthebels (2) wirksamen Anschlagfläche (25) für eine Rückenfläche (26) des Kontakthebels
(2) und einer an dem Kontakthebelträger (6) vorgesehenen weiteren Anschlagfläche (24)
für die geschlossene Stellung des Kontakthebels (2), dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager des Kontakthebels (2) an dem Kontakthebelträger (6) durch eine
pfannenartige Vertiefung (13) des Kontakthebelträgers (6) sowie einen in die Vertiefung
(13) eingreifenden Fortsatz (12) des Kontakthebels (2) gebildet ist und daß die Anschlagfläche
(25) für die geöffnete Stellung des Kontakthebels (2) an dem Kontakthebelträger (6)
angeordnet ist.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche (24) für die Schließlage des Kontakthebels (2) an dem Kontakthebelträger
(6) unter einem spitzen Winkel zu der Anschlagfläche (25) für die Öffnungsstellung
des Kontakthebels (2) angeordnet ist.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche (25) für die geöffnete Stellung des Kontakthebels (2) und
die pfannenartige Vertiefung (13) durch eine stetige Übergangsfläche (27) verbunden
sind.
4. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakthebelträger (2) nahe der pfannenartigen Vertiefung (13) an seiner
den Anschlagflächen (24, 25) abgewandten Seite zum Durchtritt eines mit dem Kontakthebel
(2) verbundenen Strombandes (11) eine Öffnung (31) besitzt.