(19)
(11) EP 0 309 437 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.1989  Patentblatt  1989/13

(21) Anmeldenummer: 88890227.7

(22) Anmeldetag:  05.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 23/08, A43B 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 24.09.1987 AT 2420/87

(71) Anmelder: HARTJES FUSSFORM-SCHUH KG
A-4874 Pramet 67 (AT)

(72) Erfinder:
  • Hartjes, Rudolf
    Deceased (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sportschuh


    (57) Ein Sportschuh (1) besitzt einen hohen Schaft (2) aus weicherem Material und einen die Ferse umschlie­ßenden, beidseitig bis in den Mittelfußbereich vorra­genden Versteifungseinsatz (3) aus härterem Material.
    Um bei unbeeinträchtigter Längsbeweglichkeit größte Seitenstabilität zu erreichen, weist der sohlenseitig offene Versteifungseinsatz (3) über die Knöchel hoch­gezogene Seitenlappen (5a) auf, die durch eine Ausneh­mung (6) im Bereich der Archillessehne bis herunter zu deren Ansatz voneinander getrennt sind.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh mit einem hohen Schaft aus weicherem Material und einem die Ferse umschließenden, beidseitig bis in den Mittel­fußbereich vorragenden Versteifungseinsatz aus härte­rem Material.

    [0002] Sportschuhe, beispielsweise Langlaufskischuhe aber auch andere Sportschuhe sollen dem Fuß einen sicheren Halt bieten, ohne seine Beweglichkeit zu behindern. Um dabei die von der jeweiligen Sportart abhängigen Bewegungs- und Stützverhältnisse berücksichtigen zu können, gibt es immer mehr an ganz bestimmte Sport­zweige, Bewegungstechniken u. dgl. angepaßte Spezial­schuhe, die zusätzlich zu einem weicheren, beweglichen Schaft mit einem stützenden harten Versteifungseinsatz ausgestattet sind. Für die meisten Sportarten, insbe­sondere auch den Skilanglauf, muß der Schuh in Lauf­richtung biegsam und beweglich bleiben, er soll aber dem Fuß eine gewisse Seitenstabilität verleihen, was Gelenke, Sehnen und Muskeln des Fußes schont und etwa das Laufen im Schlittschuhschritt und das sogenannte Skating wesentlich erleichtert. Bekannte Sportschuhe bzw. Langlaufskischuhe, die einen hohen, bis über die Knöchel reichenden Schaft besitzen, werden nun bisher durch in Fersenhöhe verlaufende Versteifungs­einsätze verstärkt, um die gewünschte seitliche Festig­keit zu erreichen, doch befriedigen diese bekannten Versteifungseinsätze höhere Ansprüche, wie sie bei­spielsweise im Rennsport auftreten, nicht. Ein dem Schaft folgendes Erhöhen der Versteifungseinsätze oder deren Ergänzung mit einem Sohlenteil führt eben­falls nicht zum Ziel, da solche schalenförmige Ver­steifungseinsätze die Beweglichkeit des Fußes zu stark beeinträchtigen.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Sportschuh der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der auf einfache und elegante Weise dem Fuß eine allen Anforderungen genü­gende Seitenfestigkeit verleiht, ohne sein Bewegungs­spiel beim Laufen zu stören.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der sohlenseitig offene Versteifungseinsatz über die Knö­chel hochgezogene Seitenlappen aufweist, die durch eine Ausnehmung im Bereich der Archillessehne bis herunter zu deren Ansatz voneinander getrennt sind. Diese Seitenlappen geben dem Knöchel eine feste, sta­bile Unterstützung, ohne die Gelenkigkeit des Schaftes in Fußlängsrichtung zu behindern, so daß ein Sport­schuh mit gewünschter Bewegungsfreiheit im Zehen-, Rist- und Fersenbereich, aber mit großer Seitenstabi­lität entsteht. Der Versteifungseinsatz kann dabei außen oder innen auf das durchgehende Schaftmaterial aufgebracht sein, er kann aber auch als echter Einsatz in entsprechende Ausschnitte des Schaftmaterials einge­fügt und unmittelbar in den Schaft integriert sein.

    [0005] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch an Hand eines Ausführungsbeispieles im Schaubild veranschaulicht.

    [0006] Ein nur angedeuteter Sportschuh 1 mit hohem Schaft 2 weist einen sohlenlosen Versteifungseinsatz 3 auf, der einen die Ferse umgebenden Fersenteil 4 und zwei daran anschließende, sich bis in den Mittelfußbereich nach vorn erstreckende Seitenteile 5 bildet. Die Sei­tenteile 5 sind mit Seitenlappen 5a über die Knöchel hochgezogen, welche Seitenlappen 5a im Bereich der Archillessehne durch eine Ausnehmung 6 bis herunter zum Archillessehnenansatz voneinander getrennt sind.

    [0007] Dieser einfache Verstärkungseinsatz 3 mit seinen die Sohle und den Archillessehnenbereich freigebenden, aber die Knöchelbereiche erfassenden Seitenteilen 5 und Seitenlappen 5a läßt einen Sportschuh 1 ent­stehen, der sich durch hervorragende Seitenstabilität und unbeeinträchtigte Längsbeweglichkeit auszeichnet. Der Versteifungseinsatz 3 kann aus jedem geeigneten Material, vorzugsweise Kunststoff, hergestellt und mit üblichem, weichem Schaftmaterial, wie Leder od. dgl., kombiniert werden. Er läßt sich vorteilhafter­weise als Außenschalenelement in den Schaftaufbau einbeziehen, so daß sich neben dem Stützeffekt auch ein optischer, dekorativer Effekt einstellt.


    Ansprüche

    Sportschuh (1) mit einem hohen Schaft (2) aus weicherem Material und einem die Ferse umschließenden, beidseitig bis in den Mittelfußbereich vorragenden Versteifungs­einsatz (3) aus härterem Material, dadurch gekenn­zeichnet, daß der sohlenseitig offene Versteifungs­einsatz (3) über die Knöchel hochgezogene Seitenlappen (5a) aufweist, die durch eine Ausnehmung (6) im Bereich der Archillessehne bis herunter zu deren Ansatz von­einander getrennt sind.
     




    Zeichnung