[0001] Die Erfindung betrifft eine Greiferwebmaschine gemäss Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Greiferwebmaschinen sind in grosser Zahl, so beispielsweise aus der DE-OS 23 44 123,
bekannt, dabei werden Greifer formschlüssig in ein Webfach eingeschoben bzw. wieder
herausgezogen. Es wird zwischen Greiferwebmaschinen mit einseitigen und solchen mit
zweiseitigen Greifern unterschieden, wobei einseitige Greifer das ganze Webfach durchlaufen.
Bei zweiseitigen Greifern wird von jeder Gewebeseite aus ein Greifer in das Webfach
eingebracht, wobei ein Greifer als Bringer von einer Seite einen Schussfaden einzieht,
ihn in der Mitte des Webfaches an den Nehmer-Greifer abgibt, der dann den Schussfaden
vollständig aus dem Webfach herauszieht.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, solche Greiferwebmaschinen dahingehend weiterzuverbessern,
dass der Abstand der Offenstellung des Greifers vom Webfach bzw. der Webkante zur
Schussfadenfreigabe nach dem Einziehen des Schussfadens durch das Webfach während
des Betriebes der Greiferwebmaschine einstellbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Mit Hilfe der Stellvorrichtung ist es möglich, den Abstand der Offenstellung
der Klemme vom Webfach bzw. der Webkante nach dem Durchziehen des Schussfadens durch
das Webfach, auf die jeweiligen Betriebsbedingungen einzustellen. So ist es zum Beispiel
möglich, beim Stillstand oder Kriechgang der Greiferwebmaschine die Offenstellung
mit grösserem Abstand vom Webfach vorzusehen und dieselbe während des Betriebes beispielsweise
in Abhängigkeit von der Drehzahl näher an das Webfach heranzuführen und zwar derart,
dass der Abstand auf das minimal Mögliche reduzierbar ist.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Greiferwebmaschine sind in den Ansprüchen 2 bis
10 beschrieben.
[0006] Eine besonders einfache Lösung der Stellvorrichtung beschreibt Anspruch 2. Aber
auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist möglich. Für den Antrieb der Stellvorrichtung
sind verschiedene Varianten denkbar, wie dies in den Ansprüchen 4 bis 8 angegeben
ist.
[0007] Die Ansteuerung der Stellvorrichtung kann nun individuell von Hand geschehen oder
automatisch, in dem die Stellvorrichtung beispielsweise gemäss Anspruch 8 ausgestaltet
ist. Besonders vorteilhaft ist eine automatische Ansteuerung gemäss Anspruch 9.
[0008] Die Stellvorrichtung ist sowohl für Greiferwebmaschinen mit einseitigen Greifern
wie insbesondere gemäss Anspruch 10 für solche mit zweiseitigen Greifern geeignet.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1 einen Nehmer-Greifer nach dem Verlassen des Webfaches in Ansicht vom Weberstand;
Figur 2 den Nehmer-Greifer der Figur 1 in einer frühen Offenstellung, in Ansicht auf
den Greifer;
Figur 3 den Nehmer-Greifer der Figur 1 in einer späten Offenstellung, in Ansicht auf
den Greifer;
Figur 4 einen Nehmer-Greifer mit einer abgewandelten Stellvorrichtung in Ansicht
auf den Greifer; und
Figur 5 einen Nehmer-Greifer mit einer weiteren Stellvorrichtung in Ansicht auf den
Greifer.
[0010] Die Figuren 1, bis 3 zeigen einen Nehmer-Greifer 2 einer Greiferwebmaschine mit
zwei Schussfadeneintragvorrichtungen, d.h. zweiseitigen Greifern nach dem Verlassen
des durch Kettfäden 4 gebildeten Webfaches 6, durch das der Nehmer-Greifer 2 einen
Schussfaden 8 gezogen hat. Der Nehmer-Greifer 2 ist an einem Eintragband 10 befestigt
und enthält an einem lanzenförmigen Teil 12 einen Aufnahmeschlitz 14 für den Schussfaden
8. Zur Verhinderung des ungewollten Herausgleitens des Schussfadens 8 ist eine Klemme
16 vorhanden, die um einen Bolzen 18 verschwenkbar ist und einen mit dem Aufnahmeschlitz
14 zusammenwirkenden Klemmarm 20 aufweist. Auf der dem Klemmarm 20 abgewandten Seite
enthält sie einen weiteren Arm 22, der mittels einer Feder 24 in Klemmstellung vorgespannt
ist. Der Klemmarm 22 bildet einen Auflaufnocken 26, der mit einem Oeffner, d.h. einer
Stellvorrichtung 28 zum Oeffnen der Klemme zusammenwirkt.
[0011] Die Stellvorrichtung 28 enthält eine um einen Bolzen 30 schwenkbare Steuerleiste
32, die mit dem Auflaufnocken 26 zusammenwirkt. Die Neigung der Steuerleiste 32 und
damit die Offenstellung der Klemme kann durch ein Exzenter-Getriebe 34 bestimmt werden.
Dabei kann der an einer Scheibe 36 angeordnete Exzenterzapfen 38 entweder von Hand
betätigt werden oder mittels eines Elektromotors 40. Letzterer ist mit einer Steuervorrichtung
42 verbunden, die beispielsweise die Schalteinrichtung eines Hauptmotor und/oder
eines Kriechgangmotors für die übrigen Aggregate der Greiferwebmaschine oder die mit
einem Mikroprozessor ausgestattete Steuereinrichtung der Greiferwebmaschine sein
kann.
[0012] Diese Stellvorrichtung ermöglicht es, die Offenstellung frühzeitig zu bewirken,
d.h. mit kurzem Abstand X1 vom Webfach bzw. von der Webkante 43, wenn die Steuerleiste
gemäss Figur 2 praktisch parallel zur Laufrichtung des Nehmer-Greifers liegt. Bildet
die Steuerleiste 32 hingegen eine Neigung zur Laufrichtung des Nehmer-Greifers, wie
dies in Figur 3 gezeigt ist, so ergibt sich eine späte Offenstellung der Klemme 16
mit entsprechend grossem Abstand X2 vom Webfach 6 bzw. der Webkante.
[0013] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stellvorrichtung 44, die
eine mit dem Auflaufnocken 26 der Klemme 16 zusammenwirkende Steuerleiste 46 aufweist.
Letztere enthält eine Auflaufkurve 48 und ist in Laufrichtung 50 des Nehmer-Greifers
2 verschiebbar. Hierzu ist die Steuerleiste 46 über Langlöcher 52 am Bolzen 54 gelagert.
Zum Verschieben dient ein fluidbetätigtes Kolben/Zylinder-Aggregat 56, dessen Kolbenstange
58 an einem Arm 60 der Steuerleiste 46 angelenkt ist. Die Ansteuerung der Stellvorrichtung
44 kann in mannigfacher, nicht näher dargestellter Weise analog den obigen Ausführungen
erfolgen.
[0014] Die Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stellvorrichtung 62, die
ähnlich jener des Ausführungsbeispiels der Figuren 2 und 3 ausgebildet ist, wobei
jedoch die Steuerleiste 32 mittels einer Feder 64 gegen den Nehmer-Greifer 2 bzw.
dessen Klemme 16 vorgespannt ist, an der Steuerleiste 32 ist ein Zugorgan 66, z.B.
eine Kordel, ein Riemen oder dergl. angeschlossen, das über eine Umlenkrolle 68 zu
einer Steuervorrichtung 70 der Greiferwebmaschine geführt ist. Die Steuervorrichtung
kann beispielsweise eine durch einen Mikroprozessor gesteuerte Fachbildevorrichtung,
z.B. Jarquardvorrichtung sein, wobei eine Steuerlitze derselben mit dem Zugorgan
66 verbunden ist. Der Mikroprozessor kann dann die Steuerlitze und damit die Stellvorrichtung
in Abhängigkeit von der Drehzahl der Greiferwebmaschine steuern.
Bezugszeichenliste
[0015]
2 Nehmer-Greifer
4 Kettfaden
6 Webfach
8 Schussfaden
10 Eintragband
12 lanzenförmiger Teil
14 Aufnahmeschlitz
16 Klemme
18 Bolzen
20 Klemmarm
22 Arm
24 Feder
26 Auflaufnocken
28 Stellvorrichtung
30 Bolzen
32 Steuerleiste
34 Exzenter-Getriebe
36 Scheibe
38 Exzenterzapfen
40 Elektromtor
42 Steuervorrichtung
43 Webkante
44 Stellvorrichtung
46 Steuerleiste
48 Auflaufkurve
50 Laufrichtung
52 Langloch
54 Bolzen
56 Kolben/Zylinder-Aggregat
58 Kolbenstange
60 Arm
62 Stellvorrichtung
64 Feder
66 Zugorgan
68 Umlenkrolle
70 Steuervorrichtung
1. Greiferwebmaschine mit mindestens einer Schussfadeneintragvorrichtung mit einem
Greifermit einer lösbaren Schussfaden-Klemme, wobei letzterer auf der Auszugsseite
des Schussfadens ausserhalb des Webfaches ein Oeffner zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Oeffner eine während des Betriebes der Greiferwebmaschine betätigbare Stellvorrichtung
(28, 44, 62) zum Einstellen des Abstandes (X1, X2) der Offenstellung der Klemme (16)
vom Webfach (6) oder der Webkante (43) aufweist.
2. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung
(28) eine schwenkbare Steuerleiste (32) aufweist, die mit einem Auflaufnocken (26)
der Klemme (16) zusammenwirkt.
3. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung
(44) eine Steuerleiste (46) mit einer Auflaufkurve (48) aufweist, die in Laufrichtung
(50) des Greifers (2) verschiebbar ist und mit einem Auflaufnocken (26) der Klemme
(16) zusammenwirkt.
4. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (28) ein Exzenter- oder Kurvenscheiben-Getriebe (34) aufweist.
5. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (28) einen Elektromagneten oder Elektromotor (40) aufweist.
6. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (44) einen Fluidmotor (56), vorzugsweise einen pneumatischen
Motor aufweist.
7. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung manuell betätigbar ist.
8. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (62) mittels eines Zugangs (66) mit einer Steuervorrichtung (70)
vorzugsweise einer Fachbildevorrichtung verbunden und nach deren Programmvorgabe steuerbar
ist.
9. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Steuereinrichtung (42, 70) mit einem Mikroprozessor aufweist, wobei die Stellvorrichtung
(28, 44, 62) zur Ansteuerung mit der Steuereinrichtung (42, 70) verbunden ist.
10. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass sie zwei Schussfadeneintragvorrichtungen aufweist, von denen eine einen Bringer-Greifer
und die andere einen Nehmer-Greifer (2) aufweisen, wobei die Stellvorrichtung (28,
44, 62) dem Nehmer-Greifer zugeordnet ist.