(19)
(11) EP 0 309 702 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.1989  Patentblatt  1989/14

(21) Anmeldenummer: 88112970.4

(22) Anmeldetag:  10.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 29/04, B65G 23/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 02.10.1987 CH 3854/87

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Eberle, Jürg
    CH-8340 Hinwil (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Endlos umlaufende Stückgut-Transportvorrichtung


    (57) Die Transportvorrichtung weist eine endlos umlaufende Führung (12) auf, an der eine Anzahl von Mitnehmern (14) gleitend geführt sind. Die Mitnehmer (14) sind mittels einem Zahnriemen (16), der von, an den Mitnehmern (14) angeordneten Befestigungselementen (18) wellenförmig ver­formt ist, miteinander verbunden. Am Anfang und am Ende der förderwirksamen Strecke sind je zwei parallele Nockenscheiben (34) mittels Antrieben (40) und (42) in Pfeilrichtung A drehbar gelagert. Vertiefungen (82) in den Nockenscheiben (34) wirken auf die Mitnehmer (14) ein, sodass diese im Anfangs- und Endbereich der Förder­wirksamen Strecke angetrieben und in ihrer gegenseitigen Lage positioniert werden. Der Abstand zwischen den Mit­nehmern (14) auf der förderwirksamen Strecke respektive auf der nichtförderwirksamen Strecke wird durch die Federwirkung des Wellenförmig verformten Zahnriemens (16) ausgeglichen. Unterschiede im Takt oder in der Phasenlage zwischen den zur Transportvorrichtung geförderten und von dieser wegtransportierten Druckereiprodukten wird durch Vergrösserung oder Verkleinerung des Abstandes zwischen den Mitnehmern (14) aufgefangen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine endlos umlaufende Stückgut-Transportvorrichtung, insbesondere für Drucke­reiprodukte, gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Eine solche Transportvorrichtung ist beispielsweise aus der CH-PS 610 276 und der entsprechenden US-PS 4.072.228 bekannt. Die Mitnehmer dieser Vorrichtung weisen Fahrge­stelle auf, deren Räder paarweise in u-förmigen Schienen welche mit ihren Oeffnungen einander zugekehrt angeordnet sind, geführt sind. An den vorderen und hinteren Stirn­wänden der Fahrgestelle sind Oeffnungen vorgesehen, welche von Verbindungsgliedern durchgriffen werden; diese Verbindungsglieder tragen an ihren Enden Haken, welche Anschlagleisten an den Stirnwänden der Fahrgestelle um­greifen. Im Mittelbereich zwischen den Haken sind an den Verbindungsgliedern Puffer angeordnet. Jede Stirnwand ist zwischen dem Puffer und dem betreffenden Haken frei schiebbar. Der Antrieb der Mitnehmer erfolgt über Schneckenräder, welche, am Anfang und am Ende der förder­wirksamen Strecke der Transportvorrichtung, auf Folge­rollen, die an den Fahrgestellen angeordnet sind, ein­wirken. Die Antriebsgeschwindigkeit der ersten Schnecke ist durch den Takt der anfallenden Druckereiprodukte und jener der zweiten Schnecke vom Takt der Weiterverarbei­tung gegeben. Der Unterschied der Fördergeschwindigkeiten am Anfang und am Ende der förderwirksamen Strecke der Transportvorrichtung wird durch die Schleppverbindung ausgeglichen. Dies kann zu einem unruhigen Lauf der Mit­nehmer führen, weil die Beschleunigung und Bremsung der Fahrgestelle ruckartig infolge des Anschlagens an den Haken, respektive Puffern erfolgt.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine endlos umlaufende Stückgut-Transportvorrichtung zu schaffen, die ruhige Laufeigenschaften aufweist und die einfacher aus­gebildet ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst. Die Schleppverbindung zwischen den einzelnen Mitnehmern ist durch ein elastisch verkürzbares und verlängerbares Federelement gebildet. Dieses übt auf die benachbarten Mitnehmer, bei Verkleine­rung bzw. Vergrösserung des Abstandes derselben bezüglich einem Normalabstand, eine stetig grösser werdende Druck- bzw. Zugkraft aus.

    [0005] In einer bevorzugten Ausbildungsform ist das Federelement eine Biegefeder, welche durch einen Abschnitt eines end­losen Bandes gebildet ist, das von an den Mitnehmern an­geordneten Befestigungselementen wellenförmig verformt ist. Für beide an einem Mitnehmer angeordneten Federele­mente ist nur ein einziges Befestigungselement notwendig. Zudem werden alle Biegefedern durch Abschnitte eines einzigen endlosen Bandes gebildet, was die Herstellung und Montage stark vereinfacht.

    [0006] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist jede Antriebsanordnung wenigstens eine auf Mitnehmer einwir­kende Nockenscheibe auf, welche ein sägezahnartiges Um­fangsprofil aufweisen, deren steile Flanken in Drehrich­tung gesehen vorlaufend sind. Dadurch erfolgt die Kraft­ übertragung vom Nockenrad auf die Mitnehmer in ungefähr tangentialer Richtung und zudem verhindert die nachlau­fende Flanke ein zu frühes Nachlaufen des nächsten Mit­nehmers infolge der Zugkräfte vom vorlaufenden Mitnehmer.

    [0007] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist jeder steilen Flanke eine Vertiefung unmittelbar vorgelagert, die ein gegengleich an jedem Mitnehmer angeformtes Mit­nahmeorgan aufnimmt. Die Positionierung der Greifer wird dadurch sehr genau.

    [0008] Wenn je eine Nockenscheibe pro Antrieb und Mitnahmeorgane der Mitnehmer zu beiden Seiten des Federelementes ange­ordnet sind, wird ein Verkanten der Mitnehmer in der Führung verhindert, was zu einem ruhigen Lauf der Mit­nehmer beiträgt.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:

    Fig. 1 in Seitenansicht eine verkürzt dargestellte Transportvorrichtung für Druckereiprodukte,

    Fig. 2 und 3 in vergrössertem Massstab einen Schnitt ent­lang der Linien II-II bzw. III-III der Figur 1, und

    Fig. 4 und 5 in Seitenansicht je einen Ausschnitt des rechten Teils der Vorrichtung gemäss Figur 1, wobei der Abstand zwischen den Greifern maximal bzw. minimal ist.



    [0010] Figur 1 zeigt, in vereinfachter Darstellung und in Sei­ tenansicht, eine Vorrichtung für den Transport von Druckereiprodukten, wie Zeitschriften, Zeitungen und der­gleichen, wobei ein im wesentlichen gerader Mittelteil der Vorrichtung nicht dargestellt ist. An einem Gestell 10 ist eine umlaufende Führung 12 angeordnet, an welcher eine Anzahl von Mitnehmern 14 gleitend gelagert sind. Die Mitnehmer 14 sind in festen Abständen an einem endlosen Zahnriemen 16 befestigt, welcher von an den Mitnehmern 14 angeordneten Befestigungselementen 18 wellenförmig ver­formt ist. Jeder Mitnehmer 14 ist auf jeder Seite des Zahnriemens 16 mit einem Mitnahmeorgan 20 versehen.

    [0011] Auf zwei Ständerpaaren 20 des Gestells 10 ist je ein Tragelement 22 abgestützt, an welchem die Führung 12 be­festigt ist. Am Gestell 10 sind ebenfalls zwei Ausleger­arme 26, 28 angeordnet, an denen je eine Drehwelle 30, 32 gelagert ist. Beidseitig der Auslegerarme 26, 28 ist jede Drehwelle 30, 32 mit einer Nockenscheibe 34 drehfest ver­bunden. Jede Drehwelle 30, 32 ist mittels einem strich­punktiert dargestellten Kettentrieb 36, 38 mit je einem Antriebsmotor 40, 42 wirkverbunden. An jedem Ständerpaar 21 ist einer der Antriebsmotoren 40 bzw. 42 angeordnet; strichpunktiert sind zwei Regler 44, 46 angedeutet, die die Drehzahl der Antriebsmotoren 40 bzw. 42 steuern. Dies wird durch je eine gestrichelte Linie zwischen den Reg­lern 44, 46 und den Antriebsmotoren 40, 42 symbolisiert. Eine weitere gestrichelte Linie 48 zeigt eine elektrische Verbindung zwischen den Reglern 44, 46. Die Aufgabe die­ser Verbindung wird weiter unten näher beschrieben. Mit A ist die Drehrichtung der Antriebsmotoren 40, 42 und Nockenscheiben 34 angegeben. Die förderwirksame Strecke der Mitnehmer 14 beginnt im Bereich der, an der Drehwelle 30 angeordneten Nockenscheibe 34 und endet im Bereich der, in der Figur rechts gezeigten Nockenscheibe 34. Sie definiert die Förderrichtung F.

    [0012] In der Figur 2 ist ein Schnitt durch einen Mitnehmer 14 und die Führung 12 entlang der Linie II-II der Figur 1 vergrössert dargestellt. Die Führung 12 weist zwei L-förmige Profile 50 auf, deren kürzere Schenkel 52 ge­geneinander gerichtet sind. Auf den kürzeren Schenkel 52 gleitet ein Ausleger 54 der in dieser Figur strichpunk­tiert dargestellt ist. Ebenfalls strichpunktiert angedeu­tet sind die seitlich der L-Profile 50 am Ausleger 54 verschiebbar gelagerten Klammern 56. Die Klammern 56 sind mittels ebenfalls nur angedeuteten Federn 58 gegen den Ausleger 54 vorgespannt. Am Ausleger 54 ist mittels nicht dargestellten Schraubenbolzen ein die Schenkel 52 teil­weise umfassender Gleitkörper 60 befestigt, an welchem die Mitnahmeorgane 20 angeformt sind. Mittels zweier Schraubenbolzen 62 ist das zwischen diesen Mitnahmeorga­nen 20 angeordnete Befestigungselement 18 befestigt. Es weist einen mit zwei Durchgangslöchern für die Schrauben versehenen Sattel 64, sowie einen Reiter 66 auf, in dem die Gegengewinde zu den Schraubenbolzen 62 angeordnet sind. Zwischen dem Sattel 64 und dem Reiter 66 ist der Zahnriemen 16 festgeklemmt. Mit 68 sind Einlagen im Zahn­riemen 16 bezeichnet, welche beispielsweise Stahldrähte sind.

    [0013] Figur 3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur 1. Die Drehwelle 30 ist mittels einem Kugellager­paar 70 im Auslegerarm 26 drehbar gelagert. Ein Kettenrad 72 des Kettentriebes 36 ist an der Drehwelle 30 drehfest angeordnet. Zwei Nockenscheiben 34 sind mittels Keilen 74, welche in eine Keilbahn in der Drehwelle 30 eingrei­fen, mit dieser drehfest verbunden, und vom Kugellager­paar 70 mittels je einer Hülse 76 beabstandet. Ebenfalls am Auslegerarm 26 sind zwei Führungsscheiben 78 angeord­net, welche an ihrem Rand zur Drehwelle 30 koaxiale, ge­geneinander gerichtete weitere Schenkel 80 aufweisen. Diese Schenkel 80 an den Führungsscheiben 78 übernehmen die Führung der Mitnehmer 14 im Bereich der Nockenschei­ben 34 in analoger Weise wie dies die Schenkel 52 der L-Profile 50 zwischen den, an den Drehwellen 30 und 32 angeordneten Nockenscheiben 34 tun, vgl. Figur 2. In der oberen Hälfte der Figur 3 ist ein Mitnehmer 14 gezeigt, der mittels dem strichpunktiert angedeuteten Ausleger 54 und dem Gleitkörper 60 an den weiteren Schenkeln 80 glei­tend geführt ist und dessen Mitnahmeorgane 20 in Vertie­fungen 82 in den Nockenscheiben 34 eingreifen. Der mittels des Reiters 66 und Sattels 64 am Gleitkörper 60 befestigte Zahnriemen 16 ist in dieser Figur unterbrochen dargestellt.

    [0014] In den Figuren 4 und 5 ist ein Teil der Transportvorrich­tung im Bereich der Drehwelle 32 stark vereinfacht darge­stellt, vgl. Fig. 1. Die an der Drehwelle 32 drehfest an­geordneten Nockenscheiben 34 weisen ein sägezahnartiges Umfangsprofil 84 auf, dessen steile Flanken 86 in Dreh­richtung A gesehen vorlaufend sind. Jeder steilen Flanke 86 ist unmittelbar eine Vertiefung 82 vorgelagert. Wie schon weiter oben beschrieben, sind diese Vertiefungen 82 für die Aufnahme der gegengleich geformten Mitnahmeorgane 20 der Mitnehmer 14 bestimmt. In dieser Figur sind vier Mitnehmer 14 die miteinander mit dem Zahnriemen 16 ver­ bunden und an der Führung 12 gleitend gelagert sind, dargestellt. Die Mitnahmeorgane 20 der beiden in Pfeil­richtung A gesehenen vordersten Mitnehmer 14, greifen in die Vertiefungen 82 in den Nockenscheiben 34 ein, während die Mitnahmeorgane 20 des dritten Mitnehmers 14 gerade vor dem Eingreifen in die entsprechenden Vertiefungen 82 dargestellt sind. In der Krümmung der Führung 12 ist der Abstand der Mitnehmer 14 von den Vertiefungen 82 in den Nockenscheiben 34 gegeben, während er im Bereich der för­derwirksamen und nicht förderwirksamen Strecken zwischen den Nockenscheiben 34 durch die Anzahl der Mitnehmer 14 auf diesen Strecken bestimmt (siehe Figur 1) ist. In der Figur 4 ist der Abstand zwischen den dargestellten aber nicht mit den Vertiefungen 82 in Eingriff stehenden Mit­nehmern 14 maximal, der Zahnriemen 16 ist gestreckt, wäh­rend in der Figur 5 dieselben Mitnehmer 14 aneinander an­stossen und der Zahnriemen 16 mäanderförmig verformt ist. In Förderrichtung A gesehen, ist in der Figur 4 am dritten Mitnehmer 14 und in der Figur 5 am vierten, ein Greiferorgan 88 strichpunktiert angedeutet. Selbstver­ständlich ist an jedem Mitnehmer 14 ein solches Greif­organ 88 angeordnet, der besseren Uebersicht halber, aber in den Figuren nicht dargestellt. Ein Klemmfinger 90 ist schwenkbar gelagert und gegen eine Klemmbacke 92 in Schliessrichtung vorgespannt. Zwischen dem Klemmfinger 90 und der Klemmbacke 92 ist eine gestrichelt angedeutete Zeitung 94 festgeklemmt. Der Klemmfinger 90 weist ein Folgeglied 96 auf, das beim Auflaufen auf seine Kulisse 98 (siehe Fig. 5) den Klemmfinger 90 in Oeffnungsrichtung verschwenkt und die Zeitung 94 freigibt. Ebenfalls strichpunktiert ist in der Figur 5 eine steile Flanke 86 dargestellt, welche um den halben Winkel zwischen zwei in ausgezogenen Linien dargestellten steilen Flanken 86 ver­schoben ist.

    [0015] Mit Hilfe der Figuren 1, 4 und 5 wird nun die Funktion der Transportvorrichtung näher beschrieben. Die Zeitungen 94 werden in Schuppenformation von einem nicht darge­stellten Zuförderer in den Anfangsbereich der Förderwirk­samen Strecke der Transportvorrichtung transportiert, dort von den Greiferorganen 88 erfasst, in Förderrichtung F zum Endbereich der förderwirksamen Strecke gefördert, dort von einem ebenfalls nicht dargestellten Wegförderer zur Weiterarbeitung übernommen und wegtransportiert, wie dies in der weiter oben erwähnten CH-PS 610 276 und der entsprechenden US-PS 4.072.228 gezeigt und beschrieben ist. Der Antriebsmotor 40 wird vom Regler 44 derart ge­steuert, dass im Takt des anfallenden Schuppenstromes von jedem Greiferorgan 88 eine Zeitung 94 dieses Schuppen­stromes im Anfangsbereich der förderwirksamen Strecke des Transporteurs erfasst wird. Zu diesem Zweck werden die Klemmfinger 90 mittels einer nicht dargestellten Kulisse 98 in diesem Anfangsbereich in Oeffnungsstellung gehal­ten.

    [0016] Aehnlich wie der Antriebsmotor 40 in Abhängigkeit vom Takt der zugeführten Zeitungen 94 gesteuert wird, so wird der Antriebsmotor 42 mittels des Reglers 46 vom Takt des Wegförderers bestimmt. Die Nockenscheiben 34 auf der Drehwelle 32 werden derart in Pfeilrichtung A gedreht, dass jede Zeitung 94 vom Wegförderer erfasst und abtrans­portiert werden kann. Kurzzeitige Taktunterschiede zwischen den zugeführten und weggeführten Zeitungen 94 sowie dauernde Phasenverschiebungen werden von der Trans­ portvorrichtung übernommen. Zu diesem Zweck sind an der Führung 12 eine Anzahl von Mitnehmern 14 angeordnet, die in Folge der Biegefederwirkung des Zahnriemens 16 im Ruhezustand einem mittleren gegenseitigen Abstand derart einnehmen, dass der Zahnriemen 16 eine Wellenform auf­weist. Ist der Abgabetakt grösser als der Uebernahmetakt, so vergrössert sich der Abstand zwischen den Mitnehmern 14 auf der förderwirksamen Strecke und auf der nichtför­derwirksamen Strecke der Vorrichtung verringert er sich. Falls der Uebernahmetakt grösser ist als der Abgabetakt, so erfolgt auf der förderwirksamen Strecke ein Stau der Mitnehmer 14, währenddem sich ihr gegenseitiger Abstand auf der nichtförderwirksamen Strecke vergrössert. Einer­seits kann der Abstand zwischen benachbarten Mitnehmern 14 solange vergrössert werden, bis der Zahnriemen 16 ge­streckt ist, vgl. Figur 4, anderseits kann er solange verkleinert werden, bis die Mitnehmer 14 aneinander an­stehen, vgl. dazu Fig. 5. Die Ueberwachung dieser Extrem­werte geschieht durch die Regler 44 und 46 und ist mittels der Verbindung 48 symbolisch dargestellt. So kann beispielsweise der Unterschied der Drehzahlen der beiden Antriebsmotoren 40, 42 aufintegriert und mit einem maxi­mal und einem minimal Wert verglichen werden, welche dem maximalen bzw. minimalen Abstand zwischen den Mitnehmern 14 entsprechen. Die Transportvorrichtung kann solange Un­terschiede im Uebernahme- und Abgabetakt aufnehmen, bis einer dieser Extremwerte überschritten wird. Erst von diesem Moment an ist eine Verzögerung respektive Be­schleunigung des Uebernahme oder Abgabetaktes notwendig. Der wellenförmig verformte Zahnriemen 16 wirkt zwischen benachbarten Mitnehmern 14 als Biegefeder. Wird der Ab­stand gegenüber dem mittleren Abstand verkleinert, so übt der Zahnriemenabschnitt zwischen zwei benachbarten Mit­nehmern 14 eine Reaktionskraft auf die Mitnehmer 14 aus, die diese wieder in die ursprüngliche Lage mit mittlerem Abstand zurückversetzen möchte. Falls der Abstand zwi­schen Mitnehmern 14 grösser ist als der mittlere Abstand, so übt der Zahnriemen 16 einen Zug als Reaktionskraft auf die Mitnehmer 14 aus. Die Federwirkung des Zahnriemens 16 hat somit zur Folge, dass der Abstand zwischen den Mit­nehmern 14 auf der förderwirksamen Strecke sowie auf der nichtförderwirksamen Strecke ausgeglichen wird. Da die Raktionskräfte im Zahnriemen 16 sich stetig ändern, er­folgt dieser Ausgleich kontinuierlich, was wesentlich zur Laufruhe der Transportvorrichtung beiträgt. In diesem Zu­sammenhang ist wichtig, dass die Reibung zwischen den Mitnehmern 14 und der Führung 12 klein gehalten werden kann. Bestehen beispielsweise die auf der metallenen Führung 12 gleitenden Teile der Mitnehmer 14 aus Kunst­stoff, so ist dies durchaus der Fall. Selbstverständlich können auch andere Materialpaarungen verwendet werden.

    [0017] Mit Hilfe der Figuren 4 und 5 wird nun das Positionieren der Mitnehmer 14 an den Nockenscheiben 34 näher beschrie­ben. Bei maximalem Abstand zwischen benachbarten Mitneh­mern 14 erfolgt der Einlauf der Mitnahmeorgane 20 in die Vertiefungen 82 problemlos, da der Abstand der steilen Flanken 86 ungefähr gleich dem Maximalabstand zwischen den Mitnahmeorganen 20 bei gestrecktem Zahnriemen 16 ent­spricht. So werden die Mitnahmeorgane 20 der nachlaufen­den Mitnehmer 14 von den vorlaufenden, bereits mit den Vertiefungen 82 in den Nockenscheiben 34 in Eingriff stehenden Mitnehmern 14 in die entsprechenden Vertiefun­gen 82 gezogen. Hat sich hingegen vor dem Einlauf in die Nockenscheiben 34 ein Stau gebildet, vgl. Figur 5, so müssen die Mitnehmer 14 zurückgehalten werden, bis eine nächste Vertiefung 82 für die Aufnahme eines Mitnahmeor­ganes 20 sich diesem nähert. Zu diesem Zweck gleiten die Mitnahmeorgane 20 an jenen Teil des Umfangsprofils 84 zwischen der steilen Flanke 86 und der nachgelagerten Vertiefung 82. Da sich der Abstand dieses Teiles des Um­fangsprofils 84 zur Drehwelle 32 entgegen Pfeilrichtung A langsam verringert, bewegen sich die zurückgestauten Mit­nehmer 14 langsam in Richtung des Pfeiles A bis die nächste Vertiefung 82 das Mitnahmeorgan 20 des vordersten gestauten Mitnehmers 14 erfasst und das Mitnahmeorgan 20 des nächst folgenden Mitnehmers 14 wiederum am nächsten flachen Abschnitt des Umfangsprofiles 84 ansteht.

    [0018] Wie oben beschrieben, sind in den Figuren 4 und 5 die beiden Extremfälle mit maximalem und minimalem Abstand zwischen den Mitnehmern 14 dargestellt. Ueblicherweise entspricht der Abstand zwischen den Mitnehmern 14 dem mittleren Abstand. Auch in diesem Fall werden die Mit­nehmer 14 jeweils leicht zurückgestaut, bis der nächste Mitnehmer 14 von den Nockenscheiben 34 erfasst werden kann. Auch in diesem Fall sorgt die stetige Aenderung der Reaktionskräfte im Zahnriemen 16 für einen ruhigen Lauf vor dem Einlaufen der Mitnahmeorgane 20 in die Vertiefun­gen 82.

    [0019] Die Federeigenschaften des wellenförmig verformten Zahn­riemens 16 werden im wesentlichen durch das Material des Zahnriemens 16 aber auch durch die Einlagen 68 bestimmt.

    [0020] Es ist einleuchtend, dass die Federwirkung zwischen den Mitnehmern 14 mit andern Mitteln als mit einem Zahnriemen 16 erreicht werden kann. So könnte z.B. ein endloses Kunststoff oder Federstahlband auf dieselbe Weise wie der Zahnriemen 16 wellenförmig verformt werden, oder es könnte ein solches Band, das im nichtmontierten Zustand eine Wellenform aufweist, mit den Mitnehmern 14 gekoppelt werden. Ebenfalls wären andere Federelemente denkbar, die von einem Ruhezustand aus elastisch verkürzbar und ver­längerbar sind. Solche einzelnen Federlemente haben aber den Nachteil, dass die Montage an den Mitnehmern 14 auf­wendiger wird.

    [0021] Es ist ebenfalls einleuchtend, dass an den Mitnehmern 14 jede Art von Mitnahmeorganen angeordnet sein kann, die anders aufgebaut sind als die Klammern 56 (Fig. 2) oder Greiferorgane 88 (Fig. 4 und 5).


    Ansprüche

    1. Endlos umlaufende Stückgut-Transportvorrichtung, ins­besondere für Druckereiprodukte, mit einer Anzahl in einer Führung umlaufender, aneinander mittels einer Schleppver­bindung gekoppelter Mitnehmer, die am Anfang und am Ende ihrer förderwirksamen Strecke von je einer für sich steuerbaren Antriebsvorrichtung angetrieben und in ihrer gegenseitigen Lage positionierbar sind, um den Uebernahme­takt unabhängig vom Abgabetakt zu regeln, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Schleppverbindung zwischen den einzel­nen Mitnehmern (14) durch ein elastisch verkürzbares und verlängerbares Federelement (16) gebildet ist.
     
    2. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (14) in der Führung (12,50,78) gleitend gelagert sind.
     
    3. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, dass das Federelement (16) eine Biegefeder ist.
     
    4. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 3, da­durch gekennzeichnet, dass die Biegefeder zwischen zwei benachbarten Mitnehmern (14) eine Biegung mit wenigstens einem Scheitelpunkt aufweist.
     
    5. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 3, da­durch gekennzeichnet, dass die Biegefeder durch einen Ab­schnitt eines endlosen Bandes (16) gebildet ist, das von an den Mitnehmern (14) angeordneten Befestigungselementen (18,64,66), wellenförmig verformt ist.
     
    6. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 5, da­durch gekennzeichnet, dass das endlose Bande (16) durch ein, mit einer Einlage versehenes Gummiband, z.B. einen Zahnriemen, gebildet ist.
     
    7. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, dass jede Antriebsanordnung (30,34, 36,40; 32,34,38,42) wenigstens eine, auf die Mitnehmer (14) einwirkende Nockenscheibe (34) aufweist.
     
    8. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 7, da­durch gekennzeichnet, dass die Führung (12, 78, 80) im Be­reich der Nockenscheiben (34) diese mit radialem Abstand umgreift um die Mitnehmer (14) in Eingriff mit den Nockenscheiben (34) zu halten.
     
    9. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 8, da­durch gekennzeichnet, dass die Nockenscheiben (34) ein sägezahnartiges Umfangsprofil (84) aufweisen, deren steile Flanken (86) in Drehrichtung (A) gesehen vorlaufend sind.
     
    10. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 9, da­durch gekennzeichnet, dass jeder steilen Flanke (86) eine Vertiefund (82) unmittelbar vorgelagert ist, die dazu be­stimmt ist, ein gegengleich an jedem Mitnehmer (14) an­geformtes Mitnahmeorgan (20) in sich aufzunehmen.
     
    11. Stückgut-Transportvorrichtung nach Anspruch 7 und 10 dadurch gekennzeichnet, dass je eine Nockenscheibe (34) und Mitnahmeorgane (20) der Mitnehmer (14) zu beiden Seiten des Federelementes (16) angeordnet sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht