(19)
(11) EP 0 309 807 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.1989  Patentblatt  1989/14

(21) Anmeldenummer: 88114974.4

(22) Anmeldetag:  14.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 1/06, D01H 7/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 30.09.1987 DE 3732967

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73061 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Horst, Dipl.-Ing.
    D-7321 Albershausen (DE)
  • Krawietz, Stefan, Dipl.-Ing. (TH)
    D-7333 Ebersbach/Fils (DE)

(74) Vertreter: Dauster, Hanjörg, Dipl.-Ing. et al
WILHELM & DAUSTER Patentanwälte Hospitalstrasse 8
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trichter für eine Trichterspinnvorrichtung


    (57) Bei einem Trichter (8) für eine Trichterspinnmaschine wird vorgese­hen, daß der der Einlaufseite zugewandte Bereich des Trichter­mantels (13a) an die Mündung eines von einem Einlaufkanal (11) zu dem Trichtermantel führenden Verbindungskanals ein Bereich (15) des Trichtermantels mit einem stetigen Verlauf anschließt, der sich wenigstens über die halbe axiale Länge des Trichtermantels er­streckt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Trichter für eine Trichterspinn­vorrichtung mit einem axial ausgerichteten Einlaufkanal und mit einer daran anschließenden, nach außen führenden und in einem Trichtermantel mündenden Verbindungskanal.

    [0002] Bei einer bekannten Trichterspinnvorrichtung (DE-A 34 00 327) mündet der Verbindungskanal in einem in axialer Richtung rela­tiv kurz gehaltenen Bereich des Trichtermantels, der eine ke­gelstumpfförmige Gestalt mit relativ starker Neigung aufweist. An diesen Bereich schließt sich dann ein zylindrischer Abschnitt an, der in einen sich kegelstumpfförmig aufweiteten Abschnitt übergeht.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trichter für eine Trichterspinnvorrichtung so auszubilden, daß der Fadenlauf verbessert und das Abheben des Fadens von dem Trichtermantel auch bei hohen Drehzahlen und damit verbundenen Fliehkräften sicher vermieden wird.

    [0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der der Einlaufseite abge­wandte Bereich des Trichtermantels an die Mündung des Verbin­dungskanals mit einem stetigen Verlauf anschließt, wobei sich dieser Bereich wenigstens über die halbe axiale Länge des Trichtermantels erstreckt. Dadurch wird sichergestellt, daß der Faden, nach dem er aus der Mündung ausgetreten ist und sich auf dem Trichtermantel befindet, nicht noch einmal umgelenkt werden muß, um ihn weiter an der Außenfläche des Trichtermantels zu halten. Durch die Vermeidung einer weiteren Umlenkstelle wird die Gefahr verringert, daß sich der Faden von dem Trichterman­tel abhebt und einen Ballon bildet, der sich nachteilig auf den Spinnvorgang auswirken kann, da dadurch die Fadenqualität und auch der Energieverbrauch beeinflußt werden.

    [0005] In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der auf die Mündung des Verbindungskanals folgende Bererich des Trichtermantels eine Neigung von weniger als 5° zur Axialen hat.

    [0006] Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird vorgesehen, daß der Trichtermantel ausgehend von der Mündung des Verbin­dungskanals zunächst einen zylindrischen Abschnitt aufweist, an den sich ein Abschnitt anschließt, der kegelstumpfförmig aufge­weitet ist. Bei dieser Ausführungsform wird die Form des Trich­ters relativ eng an die Form des zu erspinnenden Kopses ange­paßt, so daß die Durchmesser des Trichters und damit auch seine Masse und sein Luftwiderstand relativ klein gehalten werden können.

    [0007] Bei einer zweiten Ausführungsform wird vorgesehen, daß der Trichtermantel ausgehend von der Mündung des Verbindungskanals kegelstumpfförmig aufgeweitet ist. Ein derartiger Trichter läßt sich ebenfalls noch recht eng an die Kopsform anpassen, wobei hier der Vorteil einer einfacheren Herstellung erhalten wird.

    [0008] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgese­hen, daß der Trichtermantel in dem an die Mündung des Verbin­dungskanals anschließenden Bereich eine durchgehend zylindri­sche Außenfläche aufweist. Bei dieser Ausführungsform besitzt der Trichter die größte Masse und ist somit hinsichtlich des Energiebedarfes etwas ungünstiger als die anderen Ausführungen. Die Herstellung ist jedoch einfacher, da der Trichter aus einem Rohrstück gefertigt werden kann. Außerdem hat diese Trichter­form den Vorteil, daß es möglich ist, einen Kops herzustellen, der anstelle des herkömmlichen Kopsaufbaus aus Parallelwindun­gen besteht.

    [0009] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell­ten Ausführungsform und den Unteransprüchen.

    Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Trichters mit einem aus zwei unterschiedlichen Abschnitten gebildeten Trichtermantel,

    Fig. 2 eine Ansicht eines Trichters mit einem kegelstumpf­förmigen Trichtermantel,

    Fig. 3 eine Ansicht eines Trichters mit einem zylindrischen Trichtermantel mit einem schematisch dargestellten in üblicher Weise aufgebauten Spinnkops und

    Fig. 4 den Trichter nach Fig. 3 mit einem schematisch dar­gestellten Spinnkops mit Parallelwindungen.



    [0010] Die in Fig. 1 bis 4 dargestellten Trichter (8,9,10) sind für eine sogenannte Trichterspinnmaschine bestimmt, bei welcher der Trichter zwischen einem Streckwerk und einer sich drehenden Spindel angeordnet wird. Im Falle eines Zwirnens wird das Streckwerk durch eine andere Liefereinrichtung ersetzt. Die Trichter (8, 9, 10) besitzen in ihrem Einlaufbereich einen zy­lindrischen Zapfen (7), mit welchem sie frei drehbar gelagert sind. Der Zapfen enthält einen axial ausgerichteten Einlaufka­nal (11), an welchen sich ein Verbindungskanal (12) unter einem Winkel von etwa 120° anschließt, der außen mit einer Mündung (14) in dem Trichtermantel (13a, 13b, 13c) mündet.

    [0011] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist vorgesehen, daß der in Fadenlaufrichtung der Mündung folgende Trichtermantel (13a) in einen zylindrischen Abschnitt (15) und einen sich kegelstumpf­ förmig erweiternden Abschnitt (16) aufgeteilt ist. Der zylind­rische Abschnitt (15) erstreckt sich dabei über die Hälfte der axialen Länge des Trichtermantels (13a) und bis etwa 2/3 dieser Länge. Der Faden läuft wendelförmig auf dem Trichtermantel (13a) und wird zu einem Kops (20) auf einer Spulenhülse (21) aufgewickelt, die auf eine nicht dargestellte Spindel aufge­steckt ist. Der wendelförmig über den Trichtermantel (13a) lau­fende Faden nimmt den Trichter (8) mit. Der Trichter (8) nimmt dabei eine Geschwindigkeit an, die abhängig von dem jeweiligen Wickeldurchmesser ist, d.h. der Trichter (8) wird ständig be­schleunigt und wieder verzögert. Dies gilt in gleicher Weise auch für die Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3, wenn ein Kops (20) in üblichem Aufbau gewickelt wird.

    [0012] Bei allen Ausführungsformen ist vorgesehen, daß die Mündung (14) des Verbindungskanals (12) in Abstand zu dem der Einlauf­seite zugewandten Ende der Mantelfläche (13a, 13b, 13c) mündet. Der der Einlaufseite zugewandte Bereich (17, 18, 19) ist kegel­stumpfförmig zur Einlaufseite hin aufgeweitet, wobei ein Winkel zur Axialen von etwa 8° bis 10° vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß der Faden sich in die verkehrte Richtung bewegen kann.

    [0013] Bei dem Trichter (9) des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 ist der Trichtermantel (13b) als ein Kegelstumpf ausgebildet, der sich in Fadenlaufrichtung aufweitet. Die Neigung des Kegel­stumpfes beträgt zwischen 2° und 4° zur Axialen. Bei dieser Ausführungsform wird ebenfalls ein Kops (20) auf die Hülse (21) aufgewickelt, der den üblichen Kopsaufbau besitzt.

    [0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besitzt der Trichter (10) einen Trichtermantel (13c), der in Fadenlaufrichtung nach der Mündung (14) durchlaufend zylindrisch ist. Wie in Fig. 3 darge­stellt ist, wird dieser Trichter (10) ebenfalls zur Erzeugung eines herkömmlichen Kopses (20) benutzt. Wie schon erwähnt wur­de, läuft deshalb der Trichter (10) mit einer von dem jeweili­ gen Wickeldurchmesser abhängigen Umfangsgeschwindigkeit, d.h. er wird ständig verzögert und wieder beschleunigt.

    [0015] Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, ist es möglich, mit dem Trichter (10) auch einen Kops (22) auf eine Hülse 823) zu wickeln, der aus Parallelwindungen besteht, wie dies etwa für Vorgarnspulen bekannt ist. In diesem Fall ändert sich die Wickelgeschwindig­keit nur allmählich, so daß der Trichter (10) allmählich ent­sprechend beschleunigt wird. Er führt jedoch keine Beschleuni­gungen und Verzögerungen im Wechsel aus.


    Ansprüche

    1. Trichter für eine Trichterspinnvorrichtung mit einem axial ausgerichteten Einlaufkanal und mit einem daran anschlie­ßenden, nach außen führenden und in einem Trichtermantel mün­denden Verbindungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß der der Einlaufseite abgewandte Bereich des Trichtermantels (13a, 13b, 13c) an die Mündung (14) des Verbindungskanals (12) mit einem stetigen Verlauf anschließt, wobei sich dieser Bereich wenig­stens über die halbe axiale Länge des Trichtermantels (13a, 13b, 13c) erstreckt.
     
    2. Trichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf die Mündung (14) des Verbindungskanals (12) folgende Bereich des Trichtermantels (13a, 13b, 13c) eine Neigung von weniger als 5° zu einer Axialen aufweist.
     
    3. Trichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß der Trichtermantel (13a) ausgehend von der Mündung (14) des Verbindungskanals (12) zunächst einen zylindrischen Abschnitt (15) aufweist, an den sich ein Abschnitt (16) an­schließt, der kegelstumpfförmig aufgeweitet ist.
     
    4. Trichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß der Trichtermantel (13b, 13c) ausgehend von der Mün­dung (14) des Verbindungskanals (12) eine stufenlose bis zum Ende durchlaufende Außenfläche aufweist.
     
    5. Trichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichtermantel (13b) ausgehend von der Mündung (14) des Verbindungskanals (12) kegelstumpfförmig aufgeweitet ist.
     
    6. Trichter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichtermantel (13c) in dem an die Mündung (14) des Verbin­dungskanals (12) anschließenden Bereich eine durchlaufend zy­lindrische Außenfläche aufweist.
     
    7. Trichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Mündung (14) des Verbindungskanals (12) in Abstand zu dem der Einlaufseite zugewandten Ende des Trich­termantels (13a, 13b, 13c) angeordnet ist.
     
    8. Trichter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der der Einlaufseite zugewandte Bereich (17, 18, 19) des Trich­termantels 813a, 13b, 13c) einen größeren Durchmesser aufweist, als die Stelle, an der die Mündung (14) des Verbindungskanals (12) liegt.
     
    9. Trichter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Verbindungskanal (12) unter einem Winkel von mehr als 90° an den Einlaufkanal (11) anschließt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht