[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens
einer Silberhalogenidemulsionsschicht und mindestens einer Schicht, der ein Purpurkuppler
vom Pyrazolontyp zugeordnet ist.
[0002] Als Purpurkuppler, d.h. als Farbkuppler, die zur Erzeugung des purpurnen Farbbildes
geeignet sind, werden im allgemeinen Verbindungen verwendet, die sich vom Pyrazolon-5
ableiten. Gebräuchliche Purpurkuppler sind beispielsweise Pyrazoion-5-Verbindungen.
die in 3-Stellung durch eine Acylaminogruppe substituiert sind. Diesen gegenüber zeichnen
sich 3-Anilinopyrazolon-5-kuppler durch geringe Nebendichten sowohl im roten als auch
im blauen Spektralbereich, durch Heiz-, Tropen- und Lagerschrankstabilität, durch
hervorragende Lichtstabilität der mit p-Phenylendiaminen gebildeten Azomethinfarbstoffe
und durch hohe Reaktivität und Kupplungsaktivität aus.
[0003] Zur Verbesserung der Wirksamkeit der Farbbildung wurden 2-Äquivalentpurpurkuppler
verwendet, in denen ein Substituent in die Kupplungsstellung des Purpurkupplers vom
Pyrazolontyp eingeführt und bei der Farbentwicklung als Fluchtgruppe abgespalten wird.
Derartige Kuppler werden beispielsweise in US-A 3 311 476, 3 419 391, 3 617 291 und
3 926 631 sowie in DE-A 25 36 191, 26 51 363 und 27 03 589 beschrieben. Weitere Purpurkuppler,
in denen ein Substituent, insbesondere ein Arylrest, an die Kupplungsstellung durch
ein Schwefelatom gebunden ist, werden in US-A 3 214 437, 4 032 346, 3 227 554, 3 701
783 und 4 383 027, in EP-A 0 081 768, in JA 34044/78 sowie in DE-A 29 44 601 und 33
18 759 beschrieben.
[0004] Derartige 2-Äquivalentkuppler kuppeln bei normaler Verarbeitung mit ausreichend hoher
Farbbildungsrate, was sich im Sinne einer Einsparung von Silber und Kuppler günstig
auswirkt. Zur Herstellung derartiger 2-Äquivalentpuprpukuppler sind verschiedene Synthesen
bekannt. Nach einer dieser Methoden wird beispielsweise geeignetes Thiophenol zum
Sulfensäurechlorid umgesetzt und mit einer Sulfinsäure, insbesondere einer aromatischen
Sulfinsäure zur Reaktion gebracht. Der so erhaltene Thiosulfonsäureester kann dann
mit dem 4-Äquivalentpurpurkuppler in alkoholisch alkalischem Medium zum gewünschten
2- Äquivalentkuppler umgesetzt werden (DE-A-3 241 886). Diese Methode liefert zwar
gute Ergebnisse. Dennoch ist sie insofern noch nicht befriedigend, als die hiernach
synthetisierten 2-Äquivalentpurpurkuppler nach Umkristallisieren zu einem Reinheitsgrad
der fotografischen Anforderungen genügt, kaum in Ausbeuten über 70 % erhalten werden
können.
[0005] Dies steigert den Preis für solche Kuppler sehr. Dennoch haben diese Verbindungen
(2-Äquivalentpurpurkuppler) große Vorteile:
- sie kuppeln mit steiler Gradation, was die Brillanz der Bilder verbessert:
- sie kuppeln mit hoher Farbausbeute, was einen geringeren Silberauftrag möglich macht;
- sie sind stabil gegen schädigende Gase sowie bei Feucht/Heiß- und Hellagerung, was
sich in deutlich verminderter Vergilbung der Bildweißen niederschlägt.
[0006] Andererseits haben jetzt umfangreiche Untersuchungen ergeben, daß die Geschwindigkeit
der Farbbildungsreaktion, die sich im Fall der 2-Äquivalentkuppler aus Addition von
oxidiertem Farbentwickler und Eliminierung einer Fluchtgruppe ergibt, deutlich geringer
ist als bei Verwendung von 4-Äquivalentkupplern, bei denen sich an die Addition von
oxidierten Farbentwicklern eine (weitere) Oxidationsreaktion anschließt. Bei verkürzter
Verarbeitung führt dies im Fall der Verwendung von 2-Äquivalentpurpurkupplern zu dem
unerwünschten Ergebnis, daß zwar nach einiger Zeit nach Abschluß der Verarbeitung
die volle Farbdichte erhalten werden kann, daß aber andererseits unmittelbar bei Abschluß
der Verarbeitung die Farbbildung noch unvollständig ist, was die Beurteilung außerordentlich
erschwert. Die verzögerte Farbstoffbildung kann je nach Lagerungsbedingungen bis zu
mehreren Wochen dauern.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
anzugeben, mit dem selbst bei verkürzter Verarbeitung unmittelbar nach der Verarbeitung
Farbbilder mit hoher Farbdichte erhalten werden, deren farbliche Abstimmung sich nach
Abschluß der Verarbeitung nicht mehr wesentlich ändert. Gleichzeitig soll das Aufzeichnungsmaterial
alle Vorteile von 2-Äquivalentpurpurkuppliern aufweisen und die verwendeten Purpurkuppler
sollen gut zugänglich sein.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens
einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht, der ein Purpurkuppler vom
Pyrazolontyp zugeordnet ist. dadurch gekennzeichnet, daß die den Purpurkuppler enthaltende
Schicht hergestellt wurde durch Vergießen einer Gießlösung, die einen 4-Äquivalentpurpurkuppler
der folgenden Formel I

worin bedeuten
n 1 bis 5;
m 1 bis 3;
R1 Halogen, Alkoxy, Alkylthio, Acylamino, Carbamoyl, Sulfonamido, Sulfamoyl oder Alkoxycarbonyl;
R2 Halogen, Cyano, Thiocyanato, Alkoxy, Alkyl, Acylamino, Carbamoyl, Sulfonylamido,
Sulfomoyl oder Alkoxycarbonyl,
und eine Thiosulfonsäureesterverbindung enthält.
[0010] Die erfindungsgemäß verwendete Thiosulfonsäureesterverbindung entspricht vorzugsweise
der Formel II
[0012] R
3 und R
4 unabhängig voneinander Alkyl, Aralkyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe bedeuten.
[0013] Eine durch R
3 oder R
4 dargestellte Alkylgruppe kann beispielsweise bis zu 20 C-Atomen enthalten, und geradkettig
oder verzweigt sein. Sie kann desweiteren substituiert sein z.B. durch Halogen, Amino,
Alkoxycarbonyl, Alkylsulfonyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe.
[0014] Eine durch R
3 oder R
4 dargestellte Arylgruppe ist beispielsweise eine Phenylgruppe, die substituiert sein
kann, z.B. durch Halogen, Alkyl, Alkoxy, Aroxy, Alkylthio, Amino, Acylamino, Sulfonamide,
Carbamoyl, Sulfamoyl oder eine heterocyclische Gruppe.
[0015] Eine heterocyclische Gruppe kann beispielsweise sein: Chinolyl, Pyrazolyl, Tetrazolyl,
Triazolyl, Imidazolyl, Benzimidazolyl, Tetrahydrofuryl, Pyridyl, wobei diese heterocyclischen
Gruppen substituiert sein können, z.B. mit Halogen, Alkyl, Alkoxy, Alkylthio, Acylamino
oder Aryl.
[0016] Eine Liste von geeigneten Resten R
3 (Sulfinsäurekomponente) ist im folgenden angegeben:
[0020] Die Verbindungen der Formel II sind bekannt und können nach Methoden wie in Houben
Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Bd. E11, S. 1113 ff beschrieben, synthetisiert
werden. Bevorzugt sind Verfahren bei denen Sulfinsäuren bzw. deren Salze mit Sulfensäurehalogeniden
umgesetzt werden. Verbindungen der Formel II sind auch in DE-A-32 41 886 beschrieben.
Synthese Verbindung II-7
[0021] 388 g 2,4-Diisopropylthiophenol werden in 1.500 ml Dichlormethan gelöst und bei Raumtemperatur
mit 161 ml Sulfurylchlorid langsam versetzt. Man rührt 30 Minuten nach und destilliert
die sauren Gase sowie das Lösungsmittel ab. Der Rückstand wird bei Raumtemperatur
in eine Suspension von 365 g p-Toluolsulfinsäure Na-Salz in Dichlormethan langsam
eingetragen. Nach vollständiger Umsetzung wird auf Wasser ausgetragen, abgetrennt,
gewaschen und getrocknet. Nach Abziehen des Lösungsmittels kann aus Methanol umkristallisiert
werden.
[0022] Ausbeute 585 g (= 84 % der Theorie)
[0024] Synthese Verbindung 11-12
a) Cetylsulfinsäure
[0025] 200 g Cetylsulfonsäurechlorid werden in
[0026] 87 ml Hydrazinhydrat in
[0027] 600 ml Methanol bei Raumtemperatur eingetragen. Das Sulfonsäurehydrazid fällt aus
und kann abgesaugt werden. Den Rückstand gibt man dann in eine Lösung von
[0029] 1.500 ml Wasser und
[0030] 1.000 ml Methanol und erwärmt langsam unter Rühren zum Sieden. Man destilliert langsam
Lösungsmittel ab und hält noch ca. 4 Stunden bei 90 bis 95 C. Nach dem Abkühlen wird
Cetylsulfinsäure-Natriumsalz abgesaugt. Die Verbindung wird getrocknet.
[0031] Ausbeute 170 g (= 91 % der Theorie)
b) Cetylthiosulfonsäuredodecylester
[0032] 36 g Dodecanthiol werden wie oben beschrieben mit Sulfurylchlorid in das entsprechende
Sulfensäure chlorid überführt. Diese Verbindung wird zu einer Suspension von 56 g
der unter a) erhältlichen Verbindung gegeben. Man rührt noch 2 Stunden nach, dampft
ein und kristallisiert den erhaltenen Rückstand aus Ethanol um.
[0034] Ausbeute 77 g (= 87 % der Theorie).
[0035] 4-Äquivalentpurpurkuppler (1) und Thiosulfonsäureester (11) werden gemeinsam der
Gießlösung für die Purpurschicht zugesetzt, zur Schicht vergossen und getrocknet.
Hierbei kommen Kuppler (I) und Thiosulfonsäureester (11) im allgemeinen im Molverhältnis
zwischen 0,25:1 und 2,0:1, vorzugsweise zwischen 0,7:1 und 1,2:1 und insbesondere
in annähernd äquimolarer Menge zur Anwendung.
[0036] Fotografische Aufzeichnungsmaterialien mit einer so erhaltenen Purpurschicht weisen
sensitometrische Eigenschaften wie Farbausbeute und Gradation und Stabilitätseigenschaften
auf, wie sie von der Verwendung von 2-Äquivalentpurpurkupplern zu erwarten wären.
Überraschenderweise findet man bei diesen Aufzeichnungsmaterialien aber nicht den
für 2-Äquivalentpurpurkuppler charakteristischen Nachteil einer verzögerten Farbstoffbildung
und dadurch bedingten nachträglichen Gradationsveränderung. Die Aufzeichnungsmaterialien
mit den erfindungsgemäßen Purpurschichten verhalten sich in dieser Hinsicht vielmehr
so, als wenn sie unveränderte 4-Äquivalentpurpurkuppler enthielten. Dieser Befund,
insbesondere die hohe Kupplungsaktivität, die auf das Vorliegen von 2-Äquivalentpurpurkupplern
schließen läßt, ist überraschend, denn orientierende Vergleichsversuche haben gezeigt,
daß Mischungen von Verbindungen der Formeln I und II unter den in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien
existierenden Bedingungen (Ölbildner, gegebenenfalls Hilfslösungsmittel, Netzmittel,
Gelatine, Silberhalogenid, Härtungsmittel) in vitro, d.h. ohne Anfertigung von dünnen
Schichten, völlig stabil sind.
[0037] Dies konnte in einer Reihe von Versuchen zuerst bei Raumtemperatur, später bei 55'
C, gezeigt werden. Es wurden jeweils dieselbe Verbindung der Formel I und jeweils
dieselbe Verbindung der Formel II miteinander gemischt und gelöst
a) in Dibutylphthalat und Ethylacetat
b) in Trikresylphosphat und Ethylacetat
c) wie a) jedoch unter Zusatz von fester Gelatine
d) wie b) jedoch unter Zusatz von fester Gelatine
e) wie a) jedoch unter Zusatz von 5 %iger wäßriger Gelatine und einem Netzmittel
f) wie b) jedoch unter Zusatz von 5 %iger wäßriger Gelatine und einem Netzmittel
g) wie e) jedoch unter Zusatz eines Soforthärtungsmittels, z.B. CAS Reg. No. 65 411-60-1
h) wie f) und einem Zusatz eines Soforthärtungsmittels.
[0038] Darüber hinaus wurden gemeinsame Emulgate der beiden Verbindungen I und II sowie
durch Zumischung von Silberhalogenidemulsionen Gießlösungen gefertigt.
[0039] Die genannten Proben wurden in geeigneter Art und Weise aufgearbeitet und dünnschichtchromatographisch
untersucht. Dabei zeigte sich, daß bei allen Operationen praktisch kein 2-Äquivalentkuppler
(max. 10 %) entsteht, d.h. daß unter diesen Bedinungen die Bildung der Zielverbindungen
ausgeschlossen ist. Dies belegt den überraschenden Effekt, daß nur im fotografischen
Material (möglicherweise wegen der geringeren Abstände in der eingetrockneten Form)
eine Reaktion der Verbindungen der Formeln I und II erfolgt.
[0040] Bei der Herstellung des lichtempfindlichen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials
der vorliegenden Erfindung werden die 4-Äquivalentpurpurkuppler (I) und die Verbindungen
der Formel II in bekannter Weise gegebenenfalls unter Zuhilfenahme geeigneter Ölbildner
gemeinsam in eine Gießlösung für eine Silberhalogenidemulsionsschicht oder eine andere
Kolloidschicht eingearbeitet. 4-Äquivalentpurpurkuppler und Thiosulfonsäureester können
dabei aus getrennten Lösungen oder auch aus einer gemeinsamen Lösung in einem geeigneten
Kupplerlösungsmittel (Ölbildner) gegebenenfalls in Anwesenheit eines Netz- oder Dispergiermittels
zu einer hydrophilen Kolloidlösung zugefügt werden.
[0041] Bei den Ölbildnern handelt es sich um Substanzen, die im allgemeinen über 180
* C sieden und für die zu dispergierenden Substanzen ein gutes Lösungsvermögen haben.
Hierunter werden die Ester von Glutarsäure. Adipinsäure, Phthalsäure, Sebacinsäure,
Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Isophthalsäure. Terephthalsäure und Phosphorsäure
oder die Ester von Glycerin, sowie Paraffin und fluoriertes Paraffin bevorzugt verwendet,
weil diese Verbindungen chemisch beständig und sehr leicht zugänglich sind, sehr leicht
gehandhabt werden können und bei Verwendung der Dispersionen für fotografische Zwecke
keinen nachteiligen Einfluß auf die lichtempfindlichen Materialien haben. Als Ölbildner
werden beispielsweise häufig die folgenden verwendet: Trikresylphosphat, Triphenylphosphat,
Dibutylphthalat, Di-n-octylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat, Glycerintributyrat,
Glycerintripropionat, Dioctylsebacat, Paraffin und fluoriertes Paraffin. Als vorteilhaft
haben sich des weiteren Monoester verfetteter Bernsteinsäuren erwiesen. Derartige
Verbindungen sind in US-A-3 689 271 beschrieben. Des weiteren sind auch Carbonsäuredialkylamide
wie beispielsweise Diethyllauramid, Palmitinsäurediethylamid und Phthalsäuredialkylamide
als Ölbildner geeignet.
[0042] Gelegentlich haben die Verbindungen der Formel 11 bzw. die möglicherweise daraus
gebildeten Sulfinsäuren, Ölbildnereigenschaften oder wirken sich günstig auf die Stabilität
der in der eingetrockneten Schicht vorliegenden Kupplerdispersion aus. Die Anwesenheit
der gebildeten Sulfinsäuren kann weiterhin wegen ihrer Wirkung als Antioxidantien
vorteilhaft sein. Da sie im allgemeinen nicht fotografisch inert sind - unter bestimmten
Bedingungen können sie beispielsweise blaugrüne Indoanilinfarbstoffe zu den Leukofarbstoffen
reduzieren -, ist es gelegentlich von Vorteil, bei der Auswahl der Verbindung der
Formel II von diffusionsfesten Sulfinsäuren, z.B. einer Sulfinsäure mit mindestens
16 C-Atomen, auszugehen.
[0043] Die hydrophile Gießlösung kann selbstverständlich neben dem Bindemittel andere übliche
Zusätze enthalten. Die Lösung von Kuppler und Thiosulfonsäureester braucht nicht direkt
in die Gießlösung für die Silberhalogenidemulsionsschicht oder eine andere wasserdurchlässige
Schicht dispergiert zu werden; sie kann vielmehr auch vorteilhaft zuerst in einer
wäßrigen nichtlichtempfindlichen Lösung eines hydrophilen Kolloids dispergiert werden,
worauf das erhaltene Gemisch gegebenenfalls nach Entfernung der verwendeten niedrig
siedenden organischen Lösungsmittel mit der Gießlösung für die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
oder einer anderen wasserdurchlässigen Schicht vor dem Auftragen vermischt wird.
[0044] Die in den lichtempfindlichen Schichten verwendeten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen
können als Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. Bevorzugt
handelt es sich um chloridreiche Emulsionen mit einem Bromidgehalt von weniger als
1 mol-%.
[0045] Bei den Emulsionen kann es sich um heterodisperse, oder auch um monodisperse Emulsionen
handeln, die bevorzugt eine mittlere Korngröße von 0,3 /..Lm bis 1,2 um aufweisen.
Die Silberhalogenidkörner können auch einen geschichteten Kornaufbau aufweisen.
[0046] Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und oder spektral sensibilisiert
sein; sie können auch durch geeignete Zusätze stabilisiert sein. Geeignete chemische
Sensibilisatoren, spektrale Sensibilisierungsfarbstoffe und Stabilisatoren sind beispielsweise
in Research Disclosure 17643 (Dezember 1978) beschrieben; verwiesen wird insbesondere
auf die Kapitel 111, IV und Vl.
[0047] Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterial enthält bevorzugt mindestens
je eine Silberhalogenidemulsionsschicht für die Aufzeichnung von Licht jedes der drei
Spektralbereiche Rot, Grün und Blau, die in bekannter Weise durch geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe
spektral sensibilisiert ist.
[0048] Zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit ist in der Regel eine
nicht lichtempfindliche Zwischenschicht angeordnet, die Mittel zur Unterbindung der
Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten enthalten kann. Falls mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten
gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden sind, können diese einander unmittelbar
benachbart sein oder so angeordnet sein, daß sich zwischen ihnen eine lichtempfindliche
Schicht mit anderer Spektralempfindlichkeit befindet (DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645,
DE-A-26 22 922).
[0049] Erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien enthalten üblicherweise
in räumlicher und spektraler Zuordnung zu den Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit Farbkuppler zur Erzeugung der unterschiedlichen Teilfarbenbilder
Cyan, Purpur und Gelb, wobei der Purpurkuppler im allgemeinen einer grünempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht zugeordnet ist.
[0050] Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß der Farbkuppler sich in einer
solchen räumlichen Beziehung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet, daß
eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildgemäße Übereinstimmung
zwischen dem bei der Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farbkuppler
erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler
in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist oder in einer hierzu benachbarten
gegebenenfalls nichtlichtempfindlichen Bindemittelschicht.
[0051] Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die Spektralempfindlichkeit jeder
der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und die Farbe des aus dem
jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten Teilfarbenbildes in einer bestimmten
Beziehung zueinander stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten (Rot, Grün,
Blau) eine andere Farbe des betreffenden Teilfarbenbildes (im allgemeinen z.B. die
Farben Cyan, Purpur bzw. Gelb in dieser Reihenfolge) zugeordnet ist.
[0052] Rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist folglich bei bevorzugten Ausführungsformen
mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes
zugeordnet, in der Regel ein Kuppler vom Phenol- oder a-Naphtholtyp. Grünempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten ist mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler
zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes zugeordnet, der erfindungsgemäß als 4-Äquivalentpurpurkuppler
zusammen mit einem Thiosulfonsäureester zusätzlich zu dem erfindungsgemäß verwendeten
2-Äquivalent in die betreffende Schicht eingearbeitet worden ist.
[0053] Blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten schließlich ist mindestens ein
nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes zugeordnet,
in der Regel ein Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung. Farbkuppler
dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben.
Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von W. PELZ in "Mitteilungen
aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München", Band 111, Seite 111
(1961) und von K. VENKATARAMAN in "The Chemistry of Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis
387, Academic Press (1971), verwiesen.
[0054] Für die erfindungsgemäß verwendeten Aufzeichnungsmaterialien eignen sich die üblichen
Schichtträger, z.B. Träger aus Celluloseestern, z.B. Celluloseacetat und aus Polyestern.
Geeignet sind ferner Papierträger, die gegebenenfalls beschichtet sein können z.B.
mit Polyolefinen, insbesondere mit Polyethylen oder Polypropylen. Verwiesen wird diesbezüglich
auf Research Disclosure 17643, Kapitel XVII.
[0055] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind
die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet werden. Verwiesen wird
auf Research Disclosure 17643, Kapitel IX, XI und XII.
[0056] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet
sein, beispielsweise mit Härtern, die mindestens zwei reaktive Oxiran-, Aziridin-oder
Acryloylgruppen enthalten. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem
in DE-A-22 18 009 beschriebenen Verfahren zu härten. Es ist ferner möglich, die fotografischen
Schichten bzw. die farbfotografischen Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der Dia
zin-, Triazin- oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ.
Weitere geeignete Härtungsmittel sind aus DE-A-24 39 551, DE-A-22 25 230, DE-A-24
39 551 wie auch aus Research Disclosure 17 643, Kapitel X bekannt. Besonders ausgeprägt
ist die stabilisierende Wirkung der erfindungsgemäßen Ölbildner, wenn Carboxylgruppen
aktivierende Härtungsmittel, z.B. Carbamoylpyridinium- oder Carbamoyloxypyridiniumsalze
verwendet werden.
[0057] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in "Product
Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
[0058] Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße Material sind insbesondere
solche vom p-Phenylendiamintyp, z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-p-(methan-
sulfonamido)-ethylanilinsulfathydrat, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-hydroxyethylanilinsulfat,
4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure und N-Ethyl-N-β-hydroxyethyl-p-phenylendiamin.
Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in J.Amer.Chem.Soc.
73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley
and Sons, New York, Seiten 545 ff.
[0059] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe
3i-Salze und Fe
3+-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe usw. Besonders
bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. Ethylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriessigsäure, lminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel
sind weiterhin Persulfate.
Beispiel 1
[0060] Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien wurden wie folgt hergestellt und verarbeitet.
a) Herstellung der Farbkupplerdispergate
[0061] 8 mmol Farbkuppler sowie gegebenenfalls 8 mmoi Aryl-bzw. Alkylthiosulfonester wie
in Tabelle 1 angegeben, werden in der gleichen Gewichtsmenge Dibutylphthalat und der
dreifachen Gewichtsmenge Ethylacetat in Gegenwart von 0,15 g Sulfobernsteinsäuredioctylester
bei einer Temperatur von 50 bis 75' C gelöst. Die Lösung wird anschließend in 150
g 7.5 Gew.-%ige wäßrige, ca. 40
* C warme Gelatinelösung eingerührt.
b) Herstellung der zu testenden farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien
[0062] Das unter a) hergestellte Dispergat wird mit einer Silberhalogenidemulsion vermischt,
die 8,2 g Silber in Form von Silberbromid, 9,2 g Gelatine und 0,04 g Natriumdodecylbenzolsulfonat
enthält. Das Gesamtvolumen wird mit Wasser auf 350 ml eingestellt. Die so hergestellte
Gießlösung wird auf einen Schichtträger aus Cellulosetriacetat vergossen.
c) Härtung und Trocknung
[0063] Auf die vergossene Schicht wird eine Härtungsschicht aus 400 mg Gelatine und 400
mg Soforthärtungsmittel [CAS Reg.No. 65 411-60-1] gegossen. Der Schichtverband wird
bei 50 bis 60° C getrocknet.
d) Verarbeitung und Auswertung
[0064]

1. Entwickler
[0065]
(1 I Ansatz)
800 ml Wasser, dest.
4,5 g 4-(N-Ethyl-N-ß-hydroxyethylamino)-2-methylanilinsulfat
2,5 g Hydroxylammoniumsulfat
4,0 g Natriumsulfit
1,5 g Natriumhydrogencarbonat
33,5 g Kaliumcarbonat
1,35 g Kaliumbromid
mit dest. Wasser auf 1 I auffüllen
pH: 10,0
2. Bleichbad
[0066] (1 I Ansatz)
800 ml Wasser
139 g Ammoniumbromid
86 g Ethylendiamintetraessigsaures Ammonium
16 g Ethylendiamintetraessigsäure
10 g Ammoniak
mit Wasser auf 1 I auffüllen und mit ca. 15 ml Eisessig pH 6,0 einstellen.
3. Fixierbad
[0067]
(1 I Ansatz)
800 ml Wasser
150 g Ammoniumthiosulfat
10 g Natriumsulfit
2 g Natriumsulfit
2 g Natriumhexmetaphosphat
mit Wasser auf 1 I auffüllen,
pH: ca. 7,5
[0068] In Tabelle 1 ist für zahlreiche Materialproben die Farbausbeute FA, die Empfindlichkeit
E und die Gradation y angegeben.
[0069] Der Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß die Kupplungsaktivität der 4-Äquivalentpurpurkuppler
(I) bei Zusatz von Thiosulfonsäureestern (11) wesentlich erhöht wird. Die erhöhte
Farbausbeute ermöglicht in fotografischen Materialien eine verminderte Auftragsmenge
an 4-Äquivalentpurpurkuppler und dementsprechend eine verminderte Auftragsmenge an
Silberhalogenid.

Beispiel 2
[0070] Es werden Farbkupplerdispergate ähnlich Beispiel 1 hergestellt und mit einer Silberchloridemulsion
derart versetzt, daß Gießlösungen mit 20 g Purpurkuppler, 12,5 g Silber und 54 g Gelatine
erhalten werden. Diese Gießlösungen werden auf einen Schichtträger aus beidseitig
mit Polyethylen beschichtetem Papier in ähnlicher Weise zu einen Silberauftrag (Ag)
von etwa 0,3 gim
2 vergossen.
[0071] Die Schichten werden wie in Beispiel 1 gehärtet und getrocknet.
[0072] Proben der Schichten werden mit einem Stufenkeil belichtet und wie folgt verarbeitet.
Entwicklung 2
[0073]

c. Wässern - 2 min - 330 C
[0074] In Tabelle 2 ist für zahlreiche der so erhaltenen Materialproben die Gradation y
2 und die maximale Farbdichte D
max angegeben und zwar einmal für das frisch verarbeitete Material und zum anderen nach
10- tägiger Lagerung.
[0075] y
2 ist die Gradation im oberen Teil der Farbdichtekurve und wird bestimmt als Anstieg
der Geraden, die die Farbdichtekurve in den Punkten B und C schneidet, wobei A der
Kurvenpunkt ist, der 0,1 Dichteeinheiten über Schleier liegt, B der Kurvenpunkt ist,
der einer um 0,8 log I.t-Einheiten höheren Belichtung entspricht als A, und C der
Kurvenpunkt ist, der einer um 0,8 log I.t-Einheiten höheren Belichtung entspricht
als B.
[0076] Die maximale Farbdichte D
max des frisch verarbeiteten Materials ist außerdem (in Klammern) angegeben als Prozentwert,
jeweils bezogen auf den entsprechenden Wert D
max der gleichen Probe nach 10- tägiger Lagerung.
[0077] Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß mit den erfindungsgemäßen Abmischungen aus 4-Äquivalentpurpurkuppler
und Thiosulfonsäureester bei Messung unmittelbar nach der Verarbeitung vorteilhafte
sensitometrische Ergebnisse erzielt werden und zwar sowohl im Vergleich mit dem 4-Äquivalentpurpurkuppler
allein wie auch im Vergleich mit dem entsprechenden 2-Äquivalentpurpurkuppler allein.
Nach 10-tägiger Lagerung wird bei den erfindungsgemäßen Proben wie auch bei den Vergleichsproben,
die den 4-Äquivalentpurpurkuppler allein enthalten, praktisch keine Veränderung der
sensitometrischen Werte beobachtet, während in den Vergleichsproben, die den 2-Äquiva
lentpurpurkuppler allein enthalten, die sensitometrischen Werte innerhalb von 10 Tagen
stark ansteigen bis auf das Niveau der sensitometrischen Werte der erfindungsgemäßen
Proben.
[0078] Dies verdeutlicht, daß das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial bei der angegebenen
Kurzzeitverarbeitung nicht den Nachteil der verzögerten Farbstoffbildung aufweist,
der sonst bei der Verwendung von 2-Äquivalentpurpurkupplern beobachtet wird.
Beispiel 3
[0080] Ein Schichtträger aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier wurde mit folgenden
Schichten versehen. Die Mengenangaben beziehen sich auf 1 m
2 .
[0081]
1. Eine Substratschicht aus 200 mg Gelatine mit KN03-und Chromalaunzusatz
2. Eine blauempfindliche Silberchloridemulsionsschicht aus 600 mg AgN03 mit 2.100 mg Gelatine, 1,1 mmol Gelbkuppler, 27,7 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 1.200
mg Trikresylphosphat
3. Eine Zwischenschicht aus 1.300 mg Gelatine, 80 mg 2,5-Dioctylhydrochinon und 100
mg Trikresylphosphat
4. Eine grünempfindliche Silberchloridemulsionsschicht aus 530 mg AgN03 mit 750 mg Gelatine, 0,625 mmol Purpurkuppler, wie aus folgender Tabelle 3 ersichtlich,
118 mg a-(3-t-Butyl-4-hydroxyphenoxy- myristinsäureethylester, 43 mg 2,5-Dioctylhydrochinon
und Ölbildner, wie aus folgender Tabelle 3 ersichtlich
5. Eine Zwischenschicht aus 1.550 mg Gelatine, 285 mg UV-Absorber Tinuvin 343 0, 80
mg Dioctylhydrochinon und 650 mg Trikresylphosphat
6. Eine rotempfindliche Silberchloridemulsionsschicht aus 400 mg AgN03 mit 1.470 mg Gelatine, 0,780 mmol Blaugrünkuppler, 285 mg Dibutylphthalat und 122
mg Trikresylphosphat
7. Eine Schutzschicht aus 1.200 mg Gelatine und 134 mg Tinuvin 343 @
8. Eine Härtungsschicht aus 400 mg Gelatine und 400 mg eines Soforthärters [CAS Reg.
No. 65411-60-1]
[0082] In den Schichten 2 und 6 wurden folgende Kuppler verwendet:

[0083] Die Kuppler- und Silberhalogenidmengen in Schicht 4 gelten für den Fall, daß der
Purpurkuppler ein 4- Äquivalentkuppler ohne beigemischten Thiosulfonsäureester ist.
Wenn ein Thiosulfonsäureester beigemischt ist oder wenn ein 2-Äquivalentpurpurkuppler
verwendet wird, beträgt die Kupplerauftragsmenge 0,5 mmol und die entsprechende Silverchloridmenge
entspricht 450 mg AgN0
3.
[0084] Verschiedene Aufzeichnungsmaterialien wurden hergestellt, die sich nur in der Schicht
4 unterschieden, wie aus folgender Tabelle 3 ersichtlich:
Als Vergleichsverbundung V-5 wurde folgender 2-Äquivalentpurpurkuppler verwendet:


[0085] Die Proben wurden in gleichem Maße hinter einem Graustufenkeil mit weißem Licht belichtet
und entsprechend dem im Beispiel 2 beschriebenen Kurzzeitprozeß verarbeitet. Die so
erhaltenen Proben wurden frisch visuell beurteilt sowie densitometrisch vermessen.
Darüber hinaus wurden Lichtstabilitätsprüfungen mittels einer Xenonlampe durchgeführt.
[0086] Die folgenden fotografischen Ergebnisse wurden erhalten:
A) Die Vergleichsproben 61 und 62 mit hohem Kuppler-und Silberauftrag waren neutral,
die Purpurfarbstoffe waren vergleichbar stabil jedoch die verbliebenen Restkuppler
vergilbten bei Lagerung; bei Probe 61 stärker als bei Probe 62 (schlechte Bildweißen).
B) Die Vergleichsproben 63 bis 65 mit geringem Kuppler- und Silberauftrag waren nach
der Entwicklung stark farbstichig und das Material kippte von neutralgrau bei geringer
Dichte nach grüngrau bei hoher Dichte. Die densitometrische Messung ergab, daß die
Farbdichte des Purpurfarbstoffes ein Maximum durchlief. Die Lichtbeständigkeit des
Purpurfarbstoffes war gut; der Restkuppler vergilbte nur wenig.
C) Bei den erfindungsgemäßen Proben 66 bis 70 mit geringem Kuppler- und Silberauftrag
waren nach der Entwicklung neutralgrau; die Lichtbeständigkeit des Purpurfarbstoffes
war gut, die Vergilbungstendenz gering.
[0087] Bessere fotografische Prüfergebnisse, mit dem Vorteil des geringeren Mengeneinsatzes
gegenüber 4- Äquivalentpurpurkuppler und dem Vorteil der beseren und billigeren chemisch
präparativen Zugänglichkeit gegenüber 2-Äquivalentpurpurkuppler (Syntheseverluste
zwischen 30 und 50 %) belegen eindrucksvoll die Vorteile des Einsatzes von 4-Äquivalentpurpurkupplern
zusammen mit Thiosulfonsäureestern in fotografischen Schichten.