[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät
(HdO-Gerät) mit einer schwenkbaren Batterielade gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Die Batterieladen herkömmlicher HdO-Geräte (siehe z.B. DE-AS 25 03 253 oder DE-GM
84 28 516) befinden sich am unteren Ende des Hörgerätgehäuses und werden vom Gehäuse
schwenkbar gehaltert. Die Batterieladen können wenigstens in zwei Schwenkstellungen
gebracht werden, wobei die erste eine eingeschwenkte Stellung ist, in der eine in
der Lade gehalterte Batterie die Kontaktfedern mit ihren Polflächen berührt, und die
zweite eine herausgeschwenkte Stellung ist, in der die Batterie herausgenommen und
ausgewechselt werden kann. Um die Batterielade zumindest in der ersten Stellung fest
zu haltern, sind Rastmittel am Gehäuse vorgesehen. Das Gehäuse ist traditionell so
konstruiert, daß es zwei Gehäuseschalen umfaßt, wobei die eine einen die Schwenkachse
bildenden Stift umfaßt und die zweite Gehäuseschale die Rastmittel aufweist. Diese
Konstruktion wird sowohl bei Hörgeräten, dessen Gehäuseschalen aus zwei Seitenschalen
bestehen, als auch bei Geräten, deren Schalen in eine Vorder- und eine Rückschale
getrennt sind, üblicherweise verwendet.
[0003] Bei dieser Konstruktion benötigt man jedoch beide Schalenhälften, um die Batterielade
in einer bestimmten Stellung zu haltern. Es muß daher mit besonders hoher Sorgfalt
bei der Herstellung gearbeitet werden, damit die verschiedenen Halterungen der Batterielade,
insbesondere die Schwenkachse und die Rastmittel, genauestens in bezug auf die Batterielade
und zueinander passend angeordnet sind. Schon geringe Abweichungen von den minimalen
Toleranzen führen nämlich dazu, daß die Batterielade z.B. nicht genau mit den Gehäuseschalen
abschließt oder in einer oder mehreren Stellungen geringfügig wackelt.
[0004] Die DE-PS 22 19 970 beschreibt ein Hörgerätgehäuse aus zwei Seitenschalen, wobei
ein Scharnierstift und Rastmittel an einer Schalenhälfte angeordnet sind. Der obengenannte
Konstruktionsaufwand entfällt jedoch in diesem Fall nicht, da die Lage eines Steckloches
für den Scharnierstift an der zweiten Schalenhälfte trotzdem genau auf den Stift abgestimmt
werden muß.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Hörgerät anzugeben, das mit geringerem
Aufwand als bisher eine genau positionierte und optimal funktionierende Batterielade
ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Gemäß der Erfindung wird die Batterielade von lediglich einer Gehäuseschale gehaltert
und fest in den Schwenkstellungen gehalten. Es müssen also nur noch Toleranzen zwischen
diesen beiden Komponenten des Hörgerätes besonders berücksichtigt werden. Da jedoch
das Scharnier und die Rastmittel an einer Gehäuseschale angeordnet sind, sind diese
Toleranzen relativ leicht einzuhalten. Dies trifft besonders zu, wenn die Gehäuseschale,
das Scharnier und die Rastmittel in einem Stück, mittels herkömmlicher Spritztechnik,
hergestellt werden. Außerdem wird der Aufbau des Gerätes erleichtert. Nach dem Anbringen
der Batterielade an der Gehäuseschale sitzt sie so fest, daß sie beim weiteren Aufbau
nicht sich lösen oder wackeln kann. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit
der Batterielade vor dem entgültigen Zusammenbau des Gerätes zu prüfen.
[0008] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 5.
[0009] Nach dem Zusammenbau kann gemäß Anspruch 4 die Batterielade nicht mehr vom Gehäuse
getrennt werden, ohne zuerst die Gehäuseschalen auseinander zu nehmen. Es ist daher
nicht möglich, die Batterielade versehentlich, z.B. beim Batteriewechsel, zu demontieren.
[0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Außenansicht eines hinter dem Ohr zu tragenden Hörgerätes,
das die Erfindung beinhaltet,
Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäß ausgebildeten Hörgerätes mit zwei Gehäuseschalen
und einer Batterielade, teils im Längsschnitt,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Hörgerätes der Fig. 2 in Explosionsdarstellung, aus
der der Aufbauvorgang des Gehäuses ersichtlich ist.
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Scharniers und der Rastmittel an der Innenwand
der Innenschale.
[0012] Die Fig. 1 zeigt ein hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät 1. Das Hörgerätgehäuse
besteht aus einer Innenschale 2 und einer Außenschale 3. Bedienungselemente, insbesondere
Lautstärkeregler 4 und Schalter 5 zum Umschalten zwischen Mikrofon und Telefonspule,
ragen aus der Außenschale 3 auf der Rückfläche 3′ des Hörgerätes 1 hervor. Außerdem
befindet sich auf der Rückfläche 3′ eine schwenkbare Klappe 6, die eine Stellergruppe
verdeckt. Ein Traghaken 7 erleichtert die Positionierung des Hörgerätes 1 hinter dem
Ohr des Hörgeschädigten und leitet gleichzeitig akustische Signale zum Ohr. Am gegenüberliegenden
Ende befindet sich eine Batterielade 8 für eine Batterie 8′. Das Schwenken der Batterielade
8 wird durch einen Fingergriff 9 erleichtert, der an der Stirnfläche des Hörgerätgehäuses
etwas hervorragt.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Hörgerätes 1, wobei das Ende mit der Batterielade
8 im Längsschnitt dargestellt ist. Die Batterielade 8 hängt an einem Scharnier 10,
das durch zwei Zapfen 10.1, 10.2 gebildet ist. Das Scharnier 10 ist parallel zu einer
Trennebene 25 angeordnet. Jeder Zapfen 10.1, 10.2 ist fest mit der Innenschale 2 an
Seitenflächen 2′ und 2˝ verbunden. Ein Wulst 11 an der Batterielade 8 drückt an eine
Schalenkante 12 an der Innenschale 2. Die Schalenkante 12 ist in bezug auf den Wulst
11 so angeordnet, daß der Wulst 11 in allen Schwenkstellungen der Batterielade 8 gegen
die Kante 12 stößt. Die Batterielade 8 sitzt dadurch fest am Scharnier.
[0014] Wenn die Batterielade 8 eingeschwenkt ist, wie in der Fig. 2 dargestellt, kontaktieren
die Kontaktfedern 13, 14 die Pole der Batterie 8'. Das Gerät 1 kann in dieser Stellung
der Batterielade 8 mittels Schalter 5 eingeschaltet werden. Die Batterielade 8 kann
nicht über diese Schwenkstellung weiter ins Gerät 1 hineingeschoben werden, da der
Fingergriff 9 gegen eine Kante 15 der Außenschale 3 stößt. Zum Batteriewechsel wird
die Lade 8 in entgegengesetzter Richtung aus dem Gerät 1 herausgeschwenkt.
[0015] Fig. 3 zeigt das Gerät 1 vor dem Zusammenbau. Zuerst wird die Batterielade 8 mittels
Längsmulde 16 an den Zapfen 10.1, 10.2 aufgehängt. Die Lade 8 muß beim Aufhängen ganz
nach oben ge schwenkt sein, da sonst der Wulst 11 an der Kante 12 hakt. Sobald die
Zapfen 10.1 und 10.2 tief in der Längsmulde 16 sitzen, kann die Lade 8 heruntergeschwenkt
werden. Die Außenschale 3 wird auf die Innenschale so gesetzt, daß Läppchen 17 ineinandergreifen
und die Noppe 18 an der Seitenfläche 2′ der Innenschale 2 - und eine entsprechende
Noppe an der Seitenfläche 2˝ - in entsprechend ausgebildete Vertiefungen 19 (nicht
sichtbar) an der Außenschale 3 einschnappt. Die Schalen 2, 3 werden mit Schrauben
20, die in einen Steg 21 an der Außenschale 3 fassen, fest miteinander verbunden.
Um die Batterielade 8 von dem Gehäuse 2, 3 wieder zu entfernen, müßte die Außenschale
3 erst von der Innenschale 2 getrennt werden.
[0016] Fig. 4 zeigt einen Teil der Seitenfläche 2′ von der Innenseite. Der Zapfen 10.1 ragt
aus der Fläche hervor. Oberhalb des Zapfens 10.1 ist die Schalenkante 12 zu erkennen.
An der Fläche befindet sich außerdem ein ausgehöhlter Bereich 22, der etwa 1 mm tiefer
liegt als die restliche Fläche der Innenseite. Zu diesem Bereich gehört insbesondere
eine Aushöhlung 23. Die Aushöhlung 23 ergibt zusammen mit einem Vorsprung 24 an der
Batterielade (siehe Fig. 3) die Rastmittel des Hörgerätes. Wenn die Batterielade 8
genügend weit in das Gehäuse 2, 3 eingeschwenkt ist, schnappt der Vorsprung 24 in
die Aushöhlung 23 ein. Somit ist die Batterielade 8 fest geschlossen und bewegt sich
lediglich, wenn Kraft auf den Fingergriff 9 ausgeübt wird.
1. Hörgerät (1) mit einem hinter dem Ohr zu tragenden Gehäuse aus wenigstens zwei
Gehäuseschalen (2, 3), mit einem von wenigstens einem Zapfen einer Gehäuseschale gebildeten
Scharnier (10) und zugeordneten Rastmitteln (11, 12) und mit einer um das Scharnier
schwenkbaren Batterielade (8), die mit Hilfe der Rastmittel eine Mehrzahl an Schwenkstellungen
einnehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (10) und die Rastmittel (11, 12) an derselben Gehäuseschale (2)
angeordnet sind, wobei das Scharnier (10) parallel zu einer Trennebene der Gehäuseschalen
(2, 3) verläuft, daß die Batterielade (8) eine Längsmulde (16) aufweist, daß sie an
der Gehäuseschale (2) angebracht ist und daß die Batterielade mit ihrer Längsmulde
am Scharnier eingehängt ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastmittel wenigstens einen Vorsprung (24) und eine Aushöhlung (23) umfassen.
3. Hörgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenzeichnet, daß der Vorsprung (24) an der Batterielade (8) und die Aushöhlung (23) an der Innenseite
der Gehäuseschale (2) angeordnet ist.
4. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wulst (11) an der Batterielade (8) zwischen dem Scharnier (10) und einer
der Batterielade zugewandten Kante (12) der Gehäuseschale (2) derart eingeklemmt ist,
daß die Batterielade (8) bei zusammengebautem Gerät (1) am Scharnier gesichert ist.
5. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuseschale (2) zwei Seitenflächen (2′, 2˝) umfaßt, an denen sich jeweils
ein Zapfen (10.1, 10.2) befindet.