[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Beseitigung störender elektromagnetischer
Schwingungsformen in Hohlleiteranlagen mit Hohlleiterabschnitten gleichen oder unterschiedlichen
Rechteck-Querschnitts, bei der im Hohlleiter ein ein Modenfilter bildender Flächenwiderstand
aus einem plattenförmigen metallbeschichteten dielektrischen Trägerelement angeordnet
ist, der sich in Querschnittsmitte in der Ebene der Breitseite über eine geeignete
Länge in axialer Richtung zum Hohlleiter erstreckt. Eine solche Anordnung ist im
wesentlichen aus der DE-AS 1 244 259 bekannt.
[0002] Im Richtfunk und Satellitenfunk ist es wichtig, eine möglichst verlustarme Energieleitung
zwischen Geräten und Antennen einzusetzen. In Übertragungsbereichen oberhalb 3 GHz
werden deshalb Hohlleiter verwendet, die im Grundwellenbereich arbeiten. Bei Frequenzen
oberhalb 10 GHz ist auch die Dämpfung von Hohlleitern, die im eindeutigen Frequenzbereich
betrieben werden, meist zu hoch, so daß bei längeren Antennenzuleitungen ein erheblicher
Verlust an Sende- und Empfangsenergie entsteht. So beträgt z. B. die Dämpfung der
Hohlleitung R 220 im Bereich 18,7 GHz mehr als 50 dB/100m.
[0003] Eine Möglichkeit, die Dämpfung in Hohlleitern zu verringern, ist der Betrieb der
Leitung oberhalb seiner Eindeutigkeitsgrenze.
[0004] In der DE 31 30 209 A1 ist eine Leitung zur Übertragung von elektromagnetischer Energie
im Mikrowellenbereich beschrieben mit einem Hohlleiter rechteckförmigen oder elliptischen
Querschnitts, der in einem weit oberhalb seiner Eindeutigkeitsgrenze liegenden Frequenzbereich
arbeitet und in seinen Endbereichen jeweils mit einem pyramidenförmigen Hohlleiterübergang
verbunden ist, deren freies Ende einen Querschnitt solcher Abmessung aufweist, daß
er für die zu übertragende elektromagnetische Welle im Eindeutigkeitsbereich liegt.
Diese Ausführungsform ist im besonderen auf einen Rechteckhohlleiter der Bezeichnung
SIRAL gerichtet, der im mehrdeutigen dämpfungsarmen Frequenzbereich betrieben wird
und zur Dämpfung höherer Wellentypen ein Modenfilter aufweist, bestehend aus einer
in der Ebene der Breitseite mittig liegenden, in einem den Querschnitt voll ausfüllenden
Schaumstoffkörper gehaltenen Dämpfungsplatte. Verluste und übertragbare Leistung
werden stark durch das Schaummaterial mitbestimmt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Anordnung der eingangs genannten
Art eine Lösung für eine möglichst verlustarme, von höheren Wellentypen freie Energieübertragung
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß das Modenfilter in
zwei Halbmodenfilter unterteilt ist, von deden je eines im jeweiligen Endbereich
von zwei miteinander zu verbindenden Hohlleiterabschnitten bündig abschließend eingesetzt
ist, die lediglich durch an deren Innenwandung anliegende schmale seitliche Stege
aus Schaumstoff gehalten sind.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0009] Es zeigen
Figuren 1 und 2 ein Halbmodenfilter für einen Hohlleiter in der Vorderansicht und
Draufsicht,
Figur 3 ein Halbmodenfilter für einen Hohlleiterübergang in einer Draufsicht,
Figuren 4 und 5 in zwei Teildarstellungen die Montage von Halbmodenfiltern in zwei
Hohlleiterenden und
Figur 6 die Verbindung eines Hohlleiterendstücks mit einem Hohlleiterübergang mit
eingesetzten Halbmodenfiltern.
[0010] Höhere Wellentypen, die zusätzlich zum Grundwellentyp an inhomogenen Stellen einer
Hohlleitung entstehen können, bewirken resonanzartige Einbrüche der Durchgangsdämpfung,
die die Übertragungseigenschaften der Leitung verschlechtern können. Zur Dämpfung
dieser höheren Wellentypen ist das erfindungsgemäße Modenfilter vorgesehen, das angeregte
Wellentypen direkt am Ort ihrer Entstehung dämpft und den mit dem Signal modulierten
Grundwellentyp fast nicht beeinflußt.
[0011] Das Modenfilter, wie es in den Figuren 1 bis 3 dargestellt ist, besteht aus einer
Dämpfungsplatte mit einer Wandstärke von 0,05 bis 2 mm, vorzugsweise 0,2 mm aus einem
dielektrischen Substrat, insbesondere aus glasfaserverstärktem Epoxidharz mit aufgedampfter
Metallschicht, dessen Oberflächenwiderstand 100 bis 600Ω beträgt. Diese Dämpfungsplatte
ist beim Modenfilter 1 für einen geraden Hohlleiterabschnitt gemäß Figur 2 mit 2 bezeichnet,
für ein Modenfilter 4 im Konus für einen Hohlleiterübergang gemäß Figur 3 mit 5.
Die Dämpfungsplatte 2,5 ist im Rechteckhohlleiter (SIRAL) in Hohlleitermitte parallel
zur Breitseite des Hohlleiters angeordnet (senkrecht zum E-Vektor des Grundwellentyps)
und wird lediglich durch kleine Stege aus Schaumstoff 3 bzw. 6 gehalten, die an den
Schmalseiten des Hohlleiters aufliegen. Diese tragen nur sehr wenig zur Dämpfung
des Grundwellentyps bei, da der leistungsführende Querschnittsbereich des Hohlleiters
fast völlig von störendem und dämpfendem Trägermaterial frei bleibt. Die Verluste
des Modenfilters sind dadurch sehr gering.
[0012] Das Modenfilter wird in die Hohlleiterübergänge an beiden Enden der Leitung, die
den Anschluß an Geräte und Antennen ermöglichen, sowie in Hohlleiterkupplungen bei
der Verbindung von Hohlleiterabschnitten gleicher Querschnittsabmessungen eingeschoben,
um die an den kleinen Inhomogenitäten des Hohlleiters entstehenden Wellentypen wegzudämpfen.
[0013] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Modenfilters besteht darin, daß beim
Herstellen einer Hohlleiter in einfacher Weise in jedes Hohlleiterteil ein Halbmodenfilter
bündig eingeschoben werden kann. Die Montage hierfür zeigen die Figuren 4 und 5,
wobei zunächst in die seitlich versetzten Hohlleiterenden 7, 8 jeweils ein Halbmodenfilter
1 bündig eingeschoben wird und dann bei achsengleicher Lage der Hohlleiterenden die
Verbindung der Hohlleiter erfolgt (Figur 5). Damit wird also die bei der Montage erwünschte
einfache Verbindung der beiden Hohlleiterschnittstellen durch seitliches Übereinanderschieben
und anschließende Kupplungsmontage problemlos ermöglicht. Flansche zur Verbindung
der beiden Hohlleiterabschnitte wurden in der vereinfachten Darstellung nicht mit
eingezeichnet.
[0014] Figur 6 zeigt eine entsprechende Darstellung der Verbindung eines Hohlleiters 8 mit
einem Hohlleiterübergang 9, wobei in deren Endbereich an der Schnittstelle im Hohlleiterendstück
8 ein Halbmodenfilter 1 gemäß Figur 2 und im Hohlleiterübergang 9 ein Halbmodenfilter
4 in Konusform gemäß Figur 3 eingeschoben ist.
1. Anordnung zur Beseitigung störender elektromagnetischer Schwingungsformen in Hohlleiteranlagen
mit Hohlleiterabschnitten gleichen oder unterschiedlichen Rechteck-Querschnitts, bei
der im Hohlleiter ein ein Modenfilter bildender Flächenwiderstand aus einem plattenförmigen
metallbeschichteten dielektrischen Trägerelement angeordnet ist, der sich in Querschnittsmitte
in der Ebene der Breitseite über eine geeignete Länge in axialer Richtung zum Hohlleiter
erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Modenfilter in zwei Halbmodenfilter unterteilt ist, von denen je eines im
jeweiligen Endbereich von zwei miteinander zu verbindenden Hohlleiterabschnitten bündig
abschließend eingesetzt ist, die lediglich durch an deren Innenwandung anliegende
schmale seitliche Stege aus Schaumstoff gehalten sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Moden-bzw. Halbmodenfilter aus einer Dämpfungsplatte geringer Dicke (0,05
bis 2mm) aus einem dielektrischen Substrat, vorzugsweise aus glasfaserverstärktem
Epoxidharz mit aufgedampfter Metallschicht bestehen, dessen Oberflächenwiderstand
vorzugsweise zwischen 100 und 600Ω liegt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Moden-bzw. Halbmodenfilter hinsichtlich der Form der Dämpfungsplatte entsprechend
dem Hohlleiterlängsschnitt rechteckig oder mit konischem Verlauf ausgebildet sind.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch seine Verwendung in einem Hohlleiter, der in Übertragungsbereichen oberhalb seiner
Eindeutigkeitsgrenze in einem dämpfungsarmen Frequenzbereich arbeitet (übermodiert)
und an seinen Enden Hohlleiterübergänge aufweist zum Anschluß an Hohlleiter solcher
Querschnittsabmessungen, für die die zu übertragende elektromagnetische Welle im
Eindeutigkeitsbereich liegt.