[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung zur kurzzeitigen Erhöhung einer geregelten
Betriebsspannung beim Einschalten und bei Spannungseinbrüchen, insbesondere der Versorgungsspannung
eines Gunnoszillators.
[0002] Gunnoszillatoren besitzen die Anfälligkeit, bei höheren, nicht gewünschten Frequenzen
zu schwingen. Es ist eine bestimmte Spannungsreserve zum sicheren Anschwingen bei
tiefen Temperaturen erforderlich. Eine entsprechend hohe Spannung erhöht jedoch die
Verlustleistung des Gunnelements, was zugleich zu einer Verminderung seiner Lebensdauer
führt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltung zu schaffen, mit der die
vorstehend genannten Probleme gelöst werden, d. h. die Spannungsreserve zum sicheren
Anschwingen bei tiefen Temperaturen und/oder begrenzter Betriebsspannung erhöht,
die Schwinganfälligkeit von Gunnoszillatoren bei den unerwünschten höheren Frequenzen
und die Verlustleistung eines Gunnelements reduziert sowie seine Lebensdauer erhöht
werden.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einer Schaltung gelöst, die einen Spannungsregler
enthält, zu dem eingangsseitig ein Zeitglied parallel angeschaltet ist, dessen Ausgangssignal
einem Schaltelement zugeführt wird, und die ferner einen Kondensator zwischen Schaltelement
und Ausgang des Spannungsreglers enthält zur Erzielung der gewünschten Spannungserhöhung,
dessen Spannung als eine um eine einstellbare Zeit verschobene Spannungsspitze über
das Schaltelement der Ausgangsspannung des Spannungsreglers überlagert wird.
[0005] Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Schaltung für einen Gunnoszillator, die nach
dem Einschalten der Gunnversorgungsspannung eine um eine einstellbare Zeit verschobene,
in ihrer Höhe innerhalb bestimmter Grenzen wählbare Spannungsspitze erzeugt, wird
die Differenz zwischen der Gunnbetriebs- und Anschwingspannung deutlich erhöht und
dadurch das Anschwingen des Oszillators besonders bei tiefen Temperaturen sicherer.
Die Gunndiode kann somit an einer reduzierten Spannung betrieben werden.
[0006] Beim Einschwingen der Gunnspannung nach dem Einschalten durchläuft der Arbeitsbereich
einer Gunndiode von hohen Frequenzen kommend einen großen Frequenzbereich. Ein Rasten
der Gunndiode auf ungewollten Resonanzstellen wird vermieden durch eine solche kurzzeitige
Erhöhung der Gunnspannung, so daß der Arbeitsbereich der Diode unterhalb der Sollfrequenz
liegt. Damit wird die Anfälligkeit von Gunnoszillatoren, bei höheren, nicht gewünschten
Frequenzen zu schwingen, deutlich reduziert, ohne die Nachteile einer konstant höheren
Gunnspannung oder der Verwendung einer Gunndiode für tiefere Frequenzen zu erhalten.
Ferner wird durch die Möglichkeit, die Gunndiode an einer reduzierten Spannung zu
betreiben, die Verlustleistung und damit die Kristalltemperatur gesenkt und die Lebensdauer
der Gunndiode erhöht, ohne auf die Spannungsreserve zum Anschwingen zu verzichten.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0009] Es zeigen
Fig. 1 eine Schaltung im Blockschaltbild und
Fig. 2 in einer grafischen Darstellung den Spannungsverlauf an verschiedenen Punkten
der Schaltung.
[0010] Die Schaltung enthält im Längszweig einen Spannungsregler 1, an dem die Eingangsspannung
Ue als Betriebsspannung anliegt. Die Ausgangsspannung des Spannungsreglers 1 ist mit
Ua bezeichnet, die hinter einer im Ausgangskreis des Spannungsreglers liegenden Drossel
Dr mit Ua′. Dem Spannungsregler 1 ist eingangsseitig ein paralleler Leitungszweig
angeschaltet, der ein Zeitglied mit einem Komparator 2 und ein an dessen Ausgang angeschaltetes,
aus einem Transistor Tr bestehendes Schaltelement enthält. Der Komparator besitzt
zwei Eingänge X und Y. Der Eingang X ist mit dem Verbindungspunkt eines an der Betriebsspannung
liegenden Spannungsteilers aus einem Widerstand R2 und einer Zenerdiode D1 verbunden,
der Eingang Y mit dem Verbindungspunkt eines an der Betriebsspannung liegenden Spannungsteilers
aus einem Widerstand R1 und einem Kondensator C4. Zwischen diesem Verbindungspunkt
und der Betriebsspannungsquelle ist ferner eine Diode D3 eingeschaltet (strichliert
gezeichnet). Der Komparatorausgang ist über einen Kondensator C mit dem Gate-Anschluß
des aus einem Feldeffekttransistor Tr bestehenden Schaltelements verbunden. Dessen
Drain-Anschluß ist an den vor der Drossel liegenden Ausgang des Spannungsreglers 1
geführt. Ein an den Source-Anschluß des Transistors Tr angeschalteter Kondensator
C3 ist mit dem hinter der Drossel Dr liegenden Ausgang des Spannungsreglers 1 und
über eine Diode D2 mit dem Drain-Anschluß und damit zugleich auch mit dem vor der
Drossel Dr liegenden Ausgang des Spannungsreglers 1 verbunden. An den Ausgang des
Spannungsreglers 1 ist vor und hinter der Drossel Dr jeweils ein Querzweig mit einem
Kondensator C1 bzw. C2 angeschaltet. Der zur Drossel Dr parallelliegende, strichliert
gezeichnete Widerstand R kann anstelle der Drossel Dr in den Entladekreis des Kondensators
C3 geschaltet werden.
[0011] Die Funktion dieser Schaltung wird nachstehend unter jeweiliger Berücksichtigung
der in Fig. 2 gezeichneten Spannungsverläufe der Eingangs- und Ausgangsspannung Ue,
Ua und Ua′ des Spannungsreglers 1 sowie der Spannungen U
C4 und U
D1 am Kondensator C4 und der Zenerdiode D1 erläutert.
[0012] Die am Eingang des Spannungsreglers 1 anliegende Betriebsspannung (Eingangsspannung
Ue) hat den in Fig. 2 gezeigten Verlauf, indem sie nämlich nach dem Einschaltvorgang
innerhalb einer bestimmten Zeit nach einem etwa e-Funktionsverlauf den Endwert erreicht.
Nach dem Einschwingen des Spannungsreglers 1 sind die Kondensatoren C1 im ausgangsseitige
Querzweig des Spannungsreglers 1 und C3 im Sourcekreis des Transistors Tr auf die
Ausgangsspannung Ua aufgeladen. Der Kondensator C1 als Speicher am Ausgang des Spannungsreglers
1 ist vorgesehen, um eine Reduzierung der Amplitude der gewünschten Spannungsspitze
durch den Spannungsregler zu vermeiden. Die Spannung Ua am Ausgang des Spannungsreglers
vor der Drossel, die der Spannung am Kondensator C1 entspricht, ist dabei niedriger
als die Eingangsspannung Ue, wie dies aus Fig. 2 erkennbar ist. Der Verlauf der Ausgangsspannung
Ua′ am Ausgang des Spannungsreglers hinter der Drossel entspricht im ersten Bereich
dem der Spannung am Kondensator C1 (vgl. den strichliert eingezeichneten Spannungsverlauf
von Ua′ in Fig. 2) und geht dann in die kurzzeitige Spannungsspitze über, die sich
durch die Überlagerung der Spannung an Kondensator C1 mit der am Kondensator C3 ergibt.
[0013] Diese Überlagerung der beiden Spannungen erfolgt dann, wenn nach Erreichen gleicher
Eingangsspannungen an den Eingängen X und Y des Komparators 2, d. h. bei Gleichheit
der anliegenden Spannungen U
C4 und U
D1 der Komparator 2 den Transistor Tr so steuert, daß dieser in Durchgangsstellung geschaltet
wird. Der Transistor läßt sich selbstverständlich auch durch ein entsprechendes Element
mit Schalterfunktion, beispielsweise ein Relais ersetzen. Die Durchbruchspannung der
Zenerdiode D1 ist so gewählt, daß sie kleiner ist als die Eingangsspannung Ue und
größer als die Spannung, die beim Senken der Gunnversorgungsspannung zum Abriß der
Schwingung führt. Mit dem Ohmschen Widerstand R1 und dem Kondensator C4 des Spannungsteilers
am Eingang Y des Komparators 2 muß eine Zeit bis zum Erreichen der Schaltschwelle
des Komparators eingestellt werden, die größer ist als die Aufladezeit der Kondensatoren
C3 und C1. Damit wird sichergestellt, daß die Kondensatoren C3 und C1 bereits aufgeladen
sind, bevor der Komparatorausgang den Transistor durchschaltet und sich die Spannung
U
C3 den Kondensator C3 der Ausgangsspannung Ua am Kondensator C1 überlagert. Durch Variation
der Kapazitätswerte der Kondensatoren C1, C2 und C3 läßt sich die Amplitude der Spannungsspitze
einstellen. Die Diode D3 zwischen dem Verbindungspunkt des Spannungsteilers R1/C4
und dem Schaltungseingang dient zum schnellen Entladen des Kondensators C4 bei Einbrüchen
der Versorgungsspannung Ue. Damit wird erreicht, daß wieder ein definierter Einschaltzeitpunkt
für die Versorgungsspannung erreicht wird.
[0014] Die vorstehend beschriebene Schaltung ist mit einem Spannungsregler realisiert,
wobei der Regler Ausdruck für eine stabile Spannung einer Spannungsquelle ist. Wesentlich
ist dabei jedoch lediglich der Umstand, daß einer stabilen Spannung über ein entsprechendes
Zeitelement kurzzeitig eine zweite Spannung aufgeschaltet wird.
1. Schaltung zur kurzzeitigen Erhöhung einer geregelten Betriebsspannung beim Einschalten
und bei Spannungseinbrüchen, insbesondere der Versorgungsspannung eines Gunnoszillators,
gekennzeichnet durch einen Spannungsregler, zu dem eingangsseitig ein Zeitglied parallel angeschaltet
ist,
dessen Ausgangssignal einem Schaltelement zugeführt wird, und ferner durch einen Kondensator
zwischen Schaltelement und Ausgang des Spannungsreglers zur Erzielung der gewünschten
Spannungserhöhung dessen Spannung als eine um eine einstellbare Zeit verschobene
Spannungsspitze über das Schaltelement der Ausgangsspannung des Spannungsreglers
überlagert wird.
2. Schaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zeitglied aus einem Komparator mit zwei Eingängen besteht, an dessen einem
Eingang die Teilspannung eines aus einem ohmschen Widerstand und einer Kapazität bestehenden
Spannungsteilers und an dessen anderen Eingang eine durch eine Zenerdiode einstellbare
Spannung anliegt und deren bei Spannungsgleichheit gebildetes Ausgangssignal das
Schaltelement in Durchgangsstellung schaltet.
3. Schaltung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante des Zeitgliedes so bemessen ist, daß die Zeit bis zum Erreichen
der Schaltschwelle größer ist als die Aufladezeit des Kondensators zwischen Schaltelement
und Ausgang des Spannungsreglers sowie eines weiteren Kondensators am Ausgang des
Spannungsreglers.
4. Schaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement aus einem Transistor besteht.
5. Schaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Verbindungspunkten des Spannungsteilers und die Anschlußklemme der
Betriebsspannung eine Diode eingeschaltet ist.