[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Hochspannungs-Leistungschalter,
dessen in von Stützisolatoren getragenen Unterbrechereinheiten angeordnete bewegliche
Schaltstücke über eine Schaltstange aus Isolierstoff und einem auf Erdpotential befindlichem
Umlenkgetriebe von einem hydraulischen Antrieb betätigt werden, dessen Kolbenstange,
eine Dichtung durchsetzend, aus dem Hydraulikzylinder herausgeführt und über einen
in einem Schutzrohr geführten und auf seiner der Kolbenstange zugewandten Seite mit
einem Führungsring versehenen Gabelkopf mit dem Umlenkgetriebe verbunden ist, und
bei dem der Hydraulikzylinder zwischen zwei Gehäusen für zum Antrieb gehörende Teile
liegt, in deren Innenräumen eine Heizung und Anschlüsse zur Be- und Entlüftung angeordnet
sind.
[0002] Eine derartige Ausbildung eines elektrischen Hochspannungs-Leistungsschalters ist
allgemein üblich und insbesondere aus der DE-AS 29 13 379 bekannt. Während des Schaltens
eines derartigen, in Freiluft aufgestellten, elektrischen Hochspannungs-Leistungsschalters
bewegt sich die aus dem Hydraulikzylinder austretende Kolbenstange hin und her. Dadurch
ist die Dichtung zwischen dem Hydraulikzylinder und der Kolbenstange stark beansprucht,
da die Gefahr besteht, daß sich auf dem ausgefahrenen Teil der Kolbenstange Verunreinigungen
absetzen, wie Staub oder Feuchtigkeit, so daß auch Korrossionserscheinungen auftreten
können. Deshalb ist ein Schutzrohr vorgesehen, dessen Länge so bemessen ist, daß der
mit der Kolbenstange verbundene Gabelkopf auch im ausgefahrenen Zustand (EIN-Stellung
des Schalters) noch mit seiner, mit einem Führungsring versehenen, der Kolbenstange
zugewandten Seite in dem Schutzrohr verbleibt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch das Schutzrohr gegebene Abschirmung
der Kolbenstange gegenüber dem Außenraum noch zu verbessern.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einem elektrischen Hochspannungs-Leistungsschalter
der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung im Hydraulikzylinder Bohrungen
vorgesehen, welche die Innenräume beider Gehäuse jeweils mit dem Innenraum des Schutzrohres
verbinden. Diese Bohrungen ermöglichen bei der Ausschaltbewegung einen Druckausgleich
für die sich im Inneren des Schutzrohres befindliche Luft. Durch die Verbindung des
Innenraumes des Schutzrohres mit zwei Innenräumen von Gehäusen für zum Antrieb gehörende
Teile, die zur Verhinderung der Bildung von Kondenzwasser beheizt sind und be-und
entlüftet werden, wird auch für diesen Innenraum des Schutzrohres sichergestellt,
daß sich kein Kondenzwasser auf der Kolbenstange bilden kann. Dadurch werden Korrosionserscheinungen,
hervorgerufen durch eventuell in den Innenraum des Schutzrohres gelangte Feuchtigkeit,
vermieden. Diese hätten eine unerwünschte Vergröberung der Kolbenstangenoberfläche
und entsprechend eine Erhöhung der Rauhtiefe zur Folge, was eine Beschädigung der
Dichtungen zwischen dem Hydraulikzylinder und der Kolbenstange bewirken könnte.
[0005] Die Verwendung von Bohrungen zur Verbindung der Räume untereinander hat gegenüber
Rohrverbindungen den Vorteil, daß Rohrverschraubungen entfallen, die infolge der beim
Schalten durch die Stoßkräfte auftretenden Schaltergestellverwindungen anfällig sind
und leicht undicht werden können.
[0006] Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die mit dem Innenraum des unteren Gehäuses verbundene
Bohrung unterhalb und die zum Innenraum des oberen Gehäuses führende Bohrung oberhalb
der Längsachse der Kolbenstange liegt. Dadurch erzielt man eine gewisse Kaminwirkung,
welche das Hochsteigen der von unten aus dem Innenraum des unteren Gehäuses in den
Innenraum des Schutzrohres gelangten erwärmten Luft weiter in den Innenraum des oberen
Gehäuses begünstigt. Man erreicht mithin eine ständige Luftzirkulation über den Innenraum
des Schutzrohres.
[0007] Im folgenden sei die Erfindung noch anhand des in den Figuren 1 und 2 der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Figur 1 zeigt, schematisch dargestellt
und teilweise geschnitten, einen elektrischen Hochspannungs-Leistungsschalter. In
Figur 2 ist - in vergrößertem Maßstab - ebenfalls teilweise geschnitten, das Antriebsgehäuse
mit dem Hydraulikzylinder und dem Ölbehälter dieses Schalters dargestellt.
[0008] Bei einem zur Freiluftaufstellung bestimmten elektrischen Hochspannungs-Leistungsschalter,
insbesondere einem mit SF₆ betriebenen Druckgas-Hochspannungs-Leistungsschalter, sind
auf einem Schaltergestell 1 die Stützisolatoren 2 angeordnet, welche die Schaltergehäuse
3 tragen, in denen sich die nicht dargestellten Unterbrechereinheiten mit den stehenden
und beweglichen Schaltstücken befinden. Das bewegliche Schaltstück der Unterbrechereinheit
wird über eine, den Stützisolator 2 durchsetzende Schaltstange 4 aus Isolierstoff
und einem auf Erdpotential im Schaltergestell 1 befindlichen Umlenkgetriebe 5 von
einem hydraulischen Antrieb 6 betätigt. Der Hydraulikzylinder 7 des hydraulischen
Antriebs 6 trägt das untere Gehäuse, nämlich das Antriebsgehäuse 8. In diesem sind,
u. a. nicht dargestellte Hilfsschalter untergebracht. Oberhalb des Hydraulikzylinders
7 liegt das obere Gehäuse, der Ölbehälter 9.
[0009] Die Kolbenstange 10 des hydraulischen Antriebs 6 ist aus dem Hydraulikzylinder 7
herausgeführt und durchsetzt dabei die Dichtung 11. Sie ist mit Hilfe eines Gabelkopfes
12 und einer Koppelstange 13 mit dem Umlenkgetriebe 5 verbunden. Da die Kolbenstange
10 während der Schaltbewegung hin und her bewegt wird, so daß sie sich je nach Schalterstellung
entweder zum größten Teil außerhalb oder innerhalb des Hydraulikzylinders 7 befindet,
ist an der Stirnseite des Hydrauklikzylinders 7 ein Schutzrohr 14 vorgesehen, das
die Kolbenstange 10 umgibt. Die Länge dieses Schutzrohres 14 ist so bemessen, daß
der auf seiner der Kolbenstange 10 zugewandten Seite 15 mit einem Führungsring 16
versehene Gabelkopf 12 auch in der am weitesten ausgefahrenen Stellung der Kolbenstange
10 (EIN-Stellung des Schalters) noch innerhalb des Schutzrohres 14 liegt. Der Innenraum
17 des Schutzrohres 14 ist somit durch den Gabelkopf 12 mit dem Führungsring 16 stets
nach außen abgeschlossen.
[0010] Mithin befindet sich auch der ausgefahrene Teil der Kolbenstange 10 stets im Innenraum
17 des Schutzrohres 14. Trotzdem kann man nicht mit Sicherheit ausschließen, daß infolge
der atmosphärischen Bedingungen eine Bildung von Kondenzwasser in diesem Innenraum
17 auftreten kann. Deshalb ist im Hydraulikzylinder 7 eine unterhalb der Längsachse
der Kolbenstange 10 liegende Bohrung 18 vorgesehen, die den Innenraum 19 des Antriebsgehäuses
8 mit dem Innenraum 17 des Schutzrohres 14 verbindet. Eine zweite Bohrung 20 im Hydraulikzylinder
7 befindet sich oberhalb der Längsachse der Kolbenstange 10 und verbindet den Innenraum
17 des Schutzrohres 14 mit dem Innenraum 21 des Ölbehälters 9.
[0011] Der Innenraum 19 des Antriebsgehäuses 8 ist zur Vermeidung der Bildung von Kondenzwasser
mit einer Heizung 22 versehen und weist außerdem einen Rohranschluß 23 zur Be- und
Entlüftung auf. Dieser Rohranschluß 23 befindet sich auf der Unterseite des Antriebsgehäuses
8, so daß gegebenenfalls aus ihm auch Kondenzwasser abgelassen werden kann.
[0012] Auch der Innenraum 21 des Ölbehälters 9 ist mit einer Heizung 24 versehen. Desgleichen
hat er ebenfalls einen Rohranschluß 25 zur Be- und Entlüftung. Auf diese Weise verbinden
die Bohrungen 18 und 20 den Innenraum 17 des Schutzrohres 14 sowohl mit dem Innenraum
19 des Antriebsgehäuses 8 als auch mit dem Innenraum 21 des Ölbehälters 9. Dadurch
werden zwei beheizte Räume unter einander verbunden. Dies bedeutet, daß die von den
Heizungen 22, 24 aufsteigende erwärmte Luft, wie diese in Figur 2 durch Wellenlinien
angedeutet ist, aus dem Innenraum 19 des Antriebsgehäuses 8 über den Innenraum 17
des Schutzrohres 14 in den Innenraum 21 des Ölbehälter 9 aufsteigt.
[0013] Da sich außerdem die Bohrung 18 zwischen dem Innenraum 19 des Antriebsgehäuses 8
unterhalb der Längsachse der Kolbenstange 10 befindet und die Bohrung 20 zwischen
dem Innenraum 17 des Schutzrohres 14 und dem Innenraum 21 des oben liegenden Behälters
9 oberhalb dieser Längsachse der Kolbenstange 10 liegt, wird eine Kaminwirkung erreicht,
die eine ständige Luftzirkulation zur Folge hat, wie sie in Figur 2 durch Pfeile gekennzeichnet
ist. Dadurch wird mit Sicherheit vermieden, daß sich an der Kolbenstange 10 Feuchtigkeit
absetzen oder Kondenzwasser niederschlagen kann, so daß keinerlei Korrosionserscheinungen
auftreten können.
1. Elektrischer Hochspannungs-Leistungsschalter, dessen in von Stützisolatoren getragenen
Unterbrechereinheiten angeordnete bewegliche Schaltstücke über eine Schaltstange aus
Isolierstoff und einem auf Erdpotential befindlichem Umlenkgetriebe von einem hydraulischen
Antrieb betätigt werden, dessen Kolbenstange, eine Dichtung durchsetzend, aus dem
Hydraulikzylinder herausgeführt und über einen in einem Schutzrohr geführten und auf
seiner der Kolbenstange zugewandten Seite mit einem Führungsring versehenen Gabelkopf
mit dem Umlenkgetriebe verbunden ist, und bei dem der Hydraulikzylinder zwischen zwei
Gehäusen für zum Antrieb gehörende Teile liegt, in deren Innenräumen eine Heizung
und Anschlüsse zur Be- und Entlüftung angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Hydraulikzylinder (7) Bohrungen (18, 20) vorgesehen sind, welche die Innenräume
(19, 21) beider Gehäuse (8, 9) jeweils mit dem Innenraum (17) des Schutzrohres (14)
verbinden.
2. Elektrischer Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Innenraum (19) des unteren Gehäuses (8) verbundene Bohrung (18) unterhalb
und die zum Innenraum (21) des oberen Gehäuses (9) führende Bohrung (20) oberhalb
der Längsachse der Kolbenstange (10) liegt.