(19)
(11) EP 0 310 547 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.1989  Patentblatt  1989/14

(21) Anmeldenummer: 88810617.6

(22) Anmeldetag:  12.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61H 33/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 01.10.1987 CH 3831/87

(71) Anmelder: Arnold, Josef Balthasar
CH-6006 Luzern (CH)

(72) Erfinder:
  • Arnold, Josef Balthasar
    CH-6006 Luzern (CH)

(74) Vertreter: Arato, Laszlo 
Seebuchtstrasse 19
6374 Buochs
6374 Buochs (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dampferzeuger für Dampfbäder


    (57) Es wird ein Dampferzeuger (1) für Dampfbäder, ins­besondere Dampfkabinen, vorgeschlagen, wobei ein säulenförmiges Gehäuse (2) ein elektrisch beheiz­bares und im Betrieb mit Luft beaufschlagtes Wasser­bad (3) aufweist, so dass die Umgebungsluft des Ge­häuses (2) durch einen Ventilator (4) in das Gehäu­se (2) gesogen und durch das Gehäuse (2) und durch das Wasserbad (3) rezirkuliert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dampferzeuger für Dampfbäder, insbesondere Dampfkabinen.

    [0002] Ein bekannter Dampferzeuger für Dampfkabinen, wie in der Literatur CH-636 263, 636 264 und 630 522 beschrieben, erhitzt die Verdampferflüssigkeit über einer Verdampfer­fläche im Bereich des Kabinenbodens. Dabei wird die Ver­dampferflüssigkeit mit einer Umwälzpumpe zwischen Sammel­behälter und Verdampferfläche rezirkuliert, und je nach Bedarf ist auch ein Wirkstoffbehälter in den Kreislauf eingeschlossen. Nachteilig an diesem System ist, dass es eine systemeigene Kabinenkonstruktion bedingt. Somit kön­nen mit dieser Einrichtung weder einfache, handelsübliche Duschekabinen kombiniert noch bestehende Kabinen ergänzt werden. Daher ist das System als Konstruktion zu aufwen­dig. Ferner dauert es zu lange, bis die Verdampferflüs­sigkeit zum Sieden gebracht wird, da letztlich der gesamte Tankinhalt aufgewärmt werden muss. Das System kann darum als träge bezeichnet werden. Der für das Beimischen be­stimmte Wirkstoffbehälter ist Ablagerungen ausgesetzt und muss von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Ein weiterer Nachteil dieses Wirkstoffbehälters ist, dass er mit den vorhandenen Mitteln nicht entleert werden kann. So besteht das Problem: die Rückstände werden von Bakterien als Nährboden benutzt, insbesondere dann, wenn der Be­trieb der Dampfkabine einige Tage ausgesetzt oder der Wirkstoffbehälter nicht in den Betrieb einbezogen wird. Ob dieser Nachteil im Betrieb durch das Einwirken von erhöhten Temperaturen und der Vernichtung der Bakterien wirklich vermieden wird, kann offen bleiben, denn die Gefahr nachteiliger Effekte wird mit Sicherheit erst dann vermieden, wenn es dazu gar keine Veranlassung gibt.

    [0003] Die vorliegende Erfindung soll diese Nachteile vermei­den. Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gemäss den Merkmalen der Ansprüche gelöst. Die Vorteile der Erfin­dung sind die kompakte und daher preiswerte Konstruktion, die universale Verwendbarkeit für Kabinen aller Art, die prompte Betriebsbereitschaft und die vollständige Hygie­ne, ohne Dazutun des Benützers, und nicht zuletzt die zwangsweise Umwälzung des gesamten Inhaltes der Dampf­kabine, also des Luft-Dampf-Gemisches.

    [0004] Anhand der Figuren wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch den Dampferzeuger, für den Einsatz des Dampferzeugers in einer Kabine,

    Fig. 2 den Einsatz des Dampferzeugers in einer Duschekabine,

    Fig. 3 den Einsatz des Dampferzeugers an einer Badekabine.



    [0005] Der in Fig. 1 dargestellte Dampferzeuger 1 weist ein säulenförmiges Gehäuse 2 mit Dreieckquerschnitt mit zwei aufeinander senkrecht stehenden Seitenwänden 2l und 2ll auf. Dabei schliesst ein Dach 2lll das Gehäuse 2 nach oben ab, so dass das Gehäuse 2 an seinem oberen Ende nur zwei Oeffnungen aufweist, die Eintrittsöffnung 21 für die Umgebungsluft und einen Füllstutzen 8l zum Auffüllen des Wassertankes 8, der zwischen dem Dach 2lll und einem Zwischenboden 2lv angeordnet ist. In diesem Zwischenraum befindet sich auch der Ventilator 4 sowie die nicht gezeigten elektrischen Einrichtungen wie Sicherungen, Hauptschalter, Verteilklemmen und gegebenen­falls ein Zeitschalt- und ein Temperaturmessgerät. Un­terhalb des Zwischenbodens 2lv ist das Wasserbad 3 in einem pfeifenförmigen Rohr 3ll untergebracht. Dabei er­möglicht dieses Rohr 3ll die Aufnahme des Wirkstoffbe­hälters 6 durch seine in das Gehäuse 2 endende Oeffnung. Diese Oeffnung wird betriebsmässig durch den Deckel 23 geschlossen, wobei an ihm durch eine Kette 24 der Wirk­stoffbehälter 6 so befestigt wird, dass dieser in das Wasserbad 3 hineintaucht. Damit das Rohr 3ll das Wasser­bad 3 behalten kann, ist es mit einem Boden 3lll versehen. Die Entleerung des Wasserbades 3 wird durch einen von aussen bedienbaren Ablasshahn 10 besorgt. Dieser Vorgang lässt sich auch automatisieren, indem z.B. der Ablass­hahn 10 als Solenoidventil ausgebildet wird, das von einer Zeituhr oder dem Hauptschalter, beim Ausschalten des Gerätes, geöffnet wird.

    [0006] Zur Funktion des Dampferzeugers gehört die Heizung 3lv, die in Form einer gewundenen Widerstandsheizung in das Wasserbad 3 angeordnet wird. Die Grösse des Wasserbades 3 wird klein gehalten, um die Menge des Wasserbades 3 durch die Heizung 3lv möglichst schnell in die Nähe des Siede­punktes zu bringen. Die durch den Ventilator 4 zuge­führte Luft wird vorteilhafterweise durch einen Ring­kanal am Umfang des Wasserbades 3 resp. des umfassenden Rohres 3ll eingeleitet. Das Sprudeln des Wasserbades 3 durch die Luftzufuhr erhöht die Kontaktflächen und in­ tensiviert die Sättigung der luft. Die Umwälzung der Luft verbessert die Temperaturverteilung der Dampfka­bine gegenüber der Strömung reiner Konvektion. Ausser­dem wird durch die Umwälzung das zu Dampf gewordene Wasser in das Wasserbad 3 zurückgeführt. Somit arbeitet der vorliegende Dampferzeuger 1 im geschlossenen Kreis­lauf, gegenüber dem offenen System des Stands der Tech­nik. Da die Verwendung von Wirkstoffen 5 als fakulta­tive Massnahme gilt, wurde das Wasserbad 3 bewusst Was­serbad und nicht Flüssigkeitsbad genannt. Die Atmo­sphäre der Kabine wird als Luft bezeichnet, wobei die Sättigung und Uebersättigung der Luft naturgemäss auch als Dampf oder Dampf-Luft-Gemische genannt werden kann.

    [0007] Die Möglichkeiten der Anordnung des Dampferzeugers zei­gen die Figuren 2 und 3. Dabei wird der in Figur 1 ge­zeigte Dampferzeuger 1 innerhalb einer Duschekabine 30 gezeigt. Wird aus irgendwelchen Gründen die Installation des Dampferzeugers 1 ausserhalb der Kabine gewünscht, so wird der Lufteintritt 21 und die Austrittsöffnung 22 mit je einem Winkelkanalstück so ergänzt, dass eine di­rekte Verbindung durch die Kabinenwand und den Dampfer­zeuger 1 entsteht. Ein Vorteil dieser Anordnung ist, dass sich alle elektrischen Installationen ausserhalb der Kabine befinden, und dadurch die Risiken des elek­ trischen Stromes für den Badbenützer zusätzlich ge­mindert werden. Es versteht sich, dass sich die Dampf­erzeuger einheitlicher Grösse gemäss der Erfindung als modulare Einheiten für die Ausstattung von Dampf­kabinen oder Dampfbäder beliebiger Grösse eignen. So ist dank der Erfindung beispielsweise die Umrüstung oder Ergänzung einer Sauna finnischer Bauart zu einem "Türkenbad" ohne weiteres möglich.


    Ansprüche

    1) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder, dadurch gekenn­zeichnet, dass ein säulenförmiges Gehäuse (2) ein elektrisch beheizbares und im Betrieb mit Luft be­aufschlagtes Wasserbad (3) aufweist, so dass die Umgebungsluft des Gehäuses (2) durch einen Ventila­tor (4) in das Gehäuse (2) gesogen und durch das Gehäuse (2) und durch das Wasserbad (3) gedrückt wird.
     
    2) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserbad (3) mit Wirkstoffen (5) angesetzt wird.
     
    3) Dampferzeuger für Dampfbäder nach den Patentan­sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoffe (5) dem Wasserbad (3) in einem wasser­durchlässigen Wirkstoffbehälter (6) zugeführt wer­den.
     
    4) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spiegel (3′) des Wasserbades (3) durch einen Niveauregler (7) über­wacht und die fehlende Wassermenge dauernd ergänzt wird.
     
    5) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach den Patentan­sprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Behälter ein Wassertank (8) über dem Wasserbad (3) angeordnet wird.
     
    6) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der aus dem Wasser­bad (3) austretende Dampf (9) vor dem Austreten aus dem Behälter um das Wasserbad (3) herumgeführt wird.
     
    7) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das säulenförmige Gehäuse (2) in seinem Grundriss zwei senkrechte Sei­ten (2′, 2˝) aufweist.
     
    8) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach den Patentan­sprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände (2′, 2˝) des Gehäuses (2) Mittel für die Wand­befestigung enthalten.
     
    9) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wände des Ge­häuses (2) Ein- (21) und Austrittsöffnungen (22) für die Luft und das Luft-Dampf-Gemisch aufweisen.
     
    10) Dampferzeuger (1) für Dampfbäder nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserbad (3) mit einem Ablasshahn (10) ausgerüstet ist.
     




    Zeichnung