(19)
(11) EP 0 310 548 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.1989  Patentblatt  1989/14

(21) Anmeldenummer: 88810628.3

(22) Anmeldetag:  15.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 9/15, E06B 9/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT

(30) Priorität: 26.09.1987 DE 8712982 U

(71) Anmelder: SCHWEIZERISCHE ALUMINIUM AG
CH-3965 Chippis (CH)

(72) Erfinder:
  • Sontheimer, Wilfried
    D-7700 Singen (DE)

(74) Vertreter: Wiedmer, Edwin, Dr. 
c/o Alusuisse-Lonza Services AG Postfach 428
8212 Neuhausen am Rheinfall
8212 Neuhausen am Rheinfall (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen oder Rolltor


    (57) Ein Rolladen (10) besteht aus mit Gelenkteilen (10,18) in­einandergreifenden Metallprofilstäben (12) und mit in wenig­stens einem dieser Metallprofilstäbe (12) vorgesehener Aus­nehmung (22), die von Kanten (25,26) des Metallprofilstabes (12) begrenzt und von einer Platte (30) aus transluzentem oder transparentem Werkstoff überdeckt ist. Die Oberfläche (29) der Platte (30) fluchtet mit der Sichtfläche (14) des umgebenden Metallprofilstabes (12) bzw. der an die Aus­nehmung (22) angrenzenden Flächen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen oder ein Rolltor aus mit Gelenkteilen ineinandergreifenden Metallprofil­stäben und mit in wenigstens einem dieser Metallprofil­stäbe vorgesehener Ausnehmung, die von Kanten des Metallprofilstabes begrenzt und von einer Platte od. dgl. aus transluzentem oder transparentem Werkstoff überdeckt ist.

    [0002] Derartige "Fenster" in Rolltorprofilen sind beispiels­weise der DE-OS 21 09 838 zu entnehmen; in Hinterschnei­dungen des Profiles werden transparente Platten einge­schoben, welche die Ausnehmung im Profil von hinten her abdecken. Dabei entstehen schmutz- und wasseraufnehmende Kantenbereiche. Auch ist es bekannt, in Ausnehmungen von Rolladenprofilen transparente Platten einzusetzen, die mit einem umlaufenden Wulstrand am Profil festgelegt werden; dieser Wulstrand ragt vom Metallprofil ab und erlaubt ebenfalls das Eindringen von Schmutz- und Wasserpartikeln.

    [0003] In Kenntnis dieses Standes der Technik hat sich der Er­finder das Ziel gesetzt, einen Rolladen oder ein Rolltor der eingangs erwähnten Art mit sogenannten Fenstern so auszugestalten, daß in deren Bereichen keine der be­schriebenen Angriffsränder für Flüssigkeit oder Schmutz verbleiben. Zudem soll eine einfache und leichte Montage bei hoher Betriebssicherheit möglich sein.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die Oberfläche der Platte od.dgl. mit der Sichtfläche des umgebenden Me­tallprofilstabes -- beziehungsweise der an die Aus­nehmung angrenzenden Flächen -- i.w. fluchtet. Die transparenten Einsätze sind also in den Metallprofil­stäben zumindest teilweise flächenbündig mit der Außen­seite des Metallprofilstabes, wodurch die folgenden Vor­teile erzielt werden. Der sichtbare Bereich der Roll­panzeraußenseite ist zwischen Rollpanzerprofil und Ein­satz in optischer und in reinigungstechnischer Hinsicht eine glattflächige übergangslose Einheit ohne vor- bzw. zurückversetzte Ebenen und Kanten; Staub und Wasser fin­den keine Ablagerungs- bzw. Staukanten oder Ueber­deckensflächen zwischen Rollabschlußprofil und Licht­fenstereinsatz zur Hinterwanderung; die gewählte Roll­panzerprofilform sowie die Lage der Ausnehmungen bzw. Durchdringungen mit von außen gesehenen rahmenlosen Ab­deckungen bilden zusammen eine rollgitterartige Einheit; die Fensterabdeckungen bzw. transparenten Platten können beim Wickeln des Rollpanzers nicht beschädigt werden.

    [0005] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist wenigstens eine Kante der Platte eine nutartige Vertie­fung zur Aufnahme einer Kante der Ausnehmung auf, wobei an dieser Kante die Platte so geformt ist, daß kein er­habener Wulstrand an der Sichtfläche entsteht.

    [0006] Auch kann wenigstens eine Kante der Platte einer Kante der Ausnehmung aufliegen und von der Platte wenigstens ein begrenzt flexibles Halteelement abragen, welches in Einbaustellung einem Vorsprung des Metallprofilstreifens anliegt. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, daß die das Halteelement aufweisende Kante der Platte deren nut­artiger Vertiefung gegenüberliegt, so daß beim Einbau eine Verspannung der Platte im Metallprofilstreifen auf sehr einfache Weise hergestellt ist.

    [0007] Der bevorzugt auf dem Wege des Strangpressens aus einer Aluminiumlegierung hergestellte Metallprofilstreifen ist im Bereich der Kante, welche jenem Halteelement der Platte benachbart ist, mit einer durchgehenden Rippe -- beispielsweise als Begrenzung einer Einformung -- ver­sehen, an welche sich die Endkante einer zungenartigen Leiste der Platte anschmiegt.

    [0008] Bevorzugt die in Einbaulage seitlichen Kanten der Platte sind mit jeweils einem schulterartigen Absatz versehen, welcher von der äußeren Oberfläche der Platte ausgeht und die benachbarte Kante des Metallprofilstreifens so aufnimmt, daß dessen Oberfläche mit der Plattenober­fläche fluchtet.

    [0009] Die bereits erwähnte nutartige Vertiefung und/oder der schulterartige Absatz verlaufen/verläuft jeweils in einer wulstartigen Ausformung der Platte, wobei diese Ausformung zur Rolladeninnenseite hin abragt, um erhabene Ausformungen an der Sichtfläche zu vermeiden.

    [0010] Zwischen zwei benachbarten Ausnehmungen des Metall­profilstreifens befindet sich bevorzugt ein Querstreifen quer zur Profillängsrichtung, und die Kanten der die Ausnehmung begrenzenden Querstreifen ruhen in jenen schulterartigen Absätzen der Platte in beschriebener Weise.

    [0011] Die Platte bzw. der Lichtfenstereinsatz kann sich auf­grund der gewählten Einbauart nicht aus ihrer/seiner Fixierung mit dem Rollpanzerprofil lösen, dies auch nicht durch möglicherweise auftretende Druckbelastungen und Spannungen beim Wickeln des Rollpanzers. Durch seine Passform wirkt der Einsatz eher stabilisierend gegen Deformierungen des Profilsteges bzw. Querstreifens.

    [0012] Die konstruktive Lösung der Rollabschlußprofilform, ins­besondere die Lage der 10° - Innenschräge in der rinnen­artigen Längsanformung und außenseitig die große Ueber­lappung der hakenartigen Gelenkanformungen des benach­barten Profilstabes lassen es zu, die Profile mit oder ohne Kunststoff - Gelenkauskleidung zu einem Rollpanzer zusammenzubauen. Fü Rolladenabschlüsse mit weitestgehen­der Geräuschdämpfung in den Gelenken und für solche, bei denen dies vernachlässigt werden kann, ist das gleiche Profil verwendbar, die Einsatzfähigkeit der erfindungs­gemäß ausgestalteten Metallprofilstreifen also besonders variabel.

    [0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfin­dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung be­vorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeich­nung; diese zeigt in:

    Fig. 1 eine Schrägsicht auf einen teilweise wieder­gegebenen Rolladen mit mehreren Profilstäben;

    Fig. 2 den vergrößerten Querschnitt durch einen Pro­filstab;

    Fig. 3 einen Teilschnitt durch Fig. 3 nach deren Li­nie III - III.



    [0014] Ein Rolladen 10 ist gemäß Fig. 1 aus mehreren -- bevor­zugt aus einer Aluminiumlegierung stranggepreßten -- Me­tallprofilstäben 12 zusammengesetzt, die jeweils an ei­ner Längsseite ihres gekrümmten Steges 13 mit einem gegen eine Sichtfläche 14 abkragenden Rinnenprofil als Gelenkteil 16 versehen sind; dieses greift in der darge­stellten Gebrauchslage in ein anderes Gelenkteil 18 als Gelenkgegenstück der anderen Längsseite des benachbarten Metallprofilstabes (12n in Fig. 2) ein. Das Gelenkteil 16 wirk dabei von einer zur Sichtfläche 14 weisenden Rippe 17 des Gelenkgegenstückes 18 gehalten und ist um jene schwenkbar.

    [0015] Zwischen den Gelenkteilen 16,18 ist bei 20 ein Kunst­stoffeinsatz angedeutet, der bei der im unteren rechten Eck der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform fehlt.

    [0016] In wenigstens einem der Metallprofilstäbe 12 sind recht­eckige Ausnehmungen 22 eingebracht, die durch Quer­streifen 24 voneinander getrennt sind. Die beiden Quer­streifen 24 bilden Seitenkanten 25 der Ausnehmungen 22. Zu den Seitenkanten 25 verlaufen rechtwinklig Längskan­ten 26. Die Dicke der Seitenkanten 25 und der Längskan­ten 26 entspricht der Dicke a des Metallprofilstabes 12.

    [0017] In jene Ausnehmung 22 des Metallprofilstabes 12 ist eine Platte 30 aus transluzentem oder transparentem Werkstoff eingesetzt. Diese Platte 30 ist an ihrer -- in Fig. 2 -- oberen Längskante mit einem Wulst 31 versehen, der eine -- die obere Ausnehmungslängskante 26 aufnehmende -- Nut 32 aufweist. Die beiden ihrerseits zur Rolladen­innenseite 11 mit einer Ausformung 34 ausgestatteten Seitenränder der Platte 30 nehmen in einem schulterarti­gen Absatz 35 die anliegende Seitenkante 25 des Quer­streifens 24 so auf, daß dessen Sichtfläche 14 und die äußere Oberfläche 29 der entsprechend dem Stabquer­schnitt gekrümmten Platte 30 miteinander fluchten.

    [0018] Die untere Plattenkante 36 sitzt auf der unteren Längs­kante 26t (Fig. 2) der Ausnehmung 22 auf. An jene Plattenkante 36 schließt zur Rolladeninnenseite 11 hin eine mit der Platte 30 einstückig elastische Formzunge 38 an, die mit ihrer Endkante 39 eine Anschlagkante 19 des unteren Gelenkteils 18 hintergreift.

    [0019] Es ergibt sich so ein fester Einsatz für die Ausnehmung 22 ohne die Bildung von Schmutz, Feuchtigkeit od. dgl. aufnehmende Absätze.


    Ansprüche

    1. Rolladen oder Rolltor aus mit Gelenkteilen ineinan­dergreifenden Metallprofilstäben und mit in wenig­stens einem dieser Metallprofilstäbe vorgesehener Ausnehmung, die von Kanten des Metallprofilstabes begrenzt und von einer Platte aus transluzentem oder transparentem Werkstoff überdeckt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Oberfläche (29) der Platte (30) od.dgl. mit der Sichtfläche (14) des umgebenden Metallprofilsta­bes (12) bzw. der an die Ausnehmung (22) angrenzen­den Flächen i.w. fluchtet.
     
    2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Kante der Platte (30) eine nut­artige Vertiefung (32) zur Aufnahme einer Kante (26) der Ausnehmung (22) aufweist.
     
    3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß wenigstens eine Kante (36) der Platte (30) einer Kante (26t) der Ausnehmung (22) aufliegt und von der Platte wenigstens ein begrenzt flexibles Halteelement (38) abragt, welches in Einbaustellung einem Vorsprung (39) des Metallprofilstreifens (12) anliegt.
     
    4. Rolladen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Kante (36) von der Platte (30) eine zungenartige Leiste (38) abragt, deren Endkante (39) einer Rippe (40) od.dgl. anliegt, die parallel in Abstand zur Kante (26t) der Ausnehmung (22) ver­läuft.
     
    5. Rolladen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die das Halteelement (38) aufweisende Kante (26t) der Platte (30) deren nutartiger Vertie­fung (32) gegenüberliegt.
     
    6. Rolladen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Kante (34) der Platte (30) einen von deren Oberfläche (29) ausgehenden schulterartigen Absatz (35) zur Aufnahme einer Kante (25) des Metallprofilstreifens (12) auf­weist.
     
    7. Rolladen nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die nutartige Vertiefung (32) und/oder der schulterartige Absatz (35) jeweils in einer wulstartigen Ausformung (31 bzw. 34) der Platte (30) verlaufen/verläuft, wobei die Ausformung zur Rolla­deninnenseite hin abragt.
     
    8. Rolladen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei benach­barten Ausnehmungen (22) ein Querstreifen (24) des Metallprofilstreifens (12) quer zu dessen Längsrich­tung verläuft und die Kanten (25) der die Ausnehmung begrenzenden Querstreifen in schulterartigen Ab­sätzen (35) der Platte (30) ruhen.
     
    9. Rolladen nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 mit querschnittlich gekrümmtem Metallprofil­streifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (30) querschnittlich dem Metallprofilstreifen (12) angepaßt ist.
     




    Zeichnung