[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vereinzelung und Umsetzung von gestapelten
Flachmaterialstücken gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise bekannt aus der EP-Al-0 141 806.
[0003] Die bekannte Vorrichtung ist speziell für Akkumulatorplatten vorgesehen und weist
eine zumindest für mit Sollknickstellen versehene Kartonzuschnitte als Flachmaterialstücke
unbrauchbare Vereinzelungs- und Umsetz- bzw. Ablagecharakteristik auf.
[0004] Kartonzuschnitte sind in der Regel mit Sollknicklinien sowie mit Einschnitten zur
Ausformung von seitlichen Klappen etc. versehen. Sie neigen im Stapel durch geringfügiges
Einknicken der genannten Klappen zum gegenseiten Verhaken und lassen sich parallel
zueinander praktisch nicht verschieben.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Vorrichtung der eingangs genannten Art,
welche auch für mit Sollknicklinien versehene Kartonzuschnitte als Flachmaterialstücke
verwendbar ist und die sich durch hohe Betriebssicherheit bei vergleichsweise grosser
Arbeitsgeschwindigkeit sowie durch problemlose Bedienung auszeichnet.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass bei Verwendung von Kartonzuschnitten als Flachmaterialstücken diese an der Übernahmestelle
sauber und ohne sich gegenseitig zu verhaken voneinander getrennt werden. Die Abnahme
der einzelnen Flachmaterialstücke von der Frontseite des Arbeitsstapels erfolgt ohne
abrupte Richtungsänderung. Die vorliegende Erfindung ermöglicht bei hoher Betriebssicherheit
eine vergleichsweise grosse Arbeitsgeschwindigkeit.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
gekennzeichnet.
[0009] Durch die Weiterbildung der Erfindung gemäss Anspruch 2 kann die Vorschubbahn sehr
lang und damit zur Aufnahme einer grossen Zahl von Flachmaterialstücken bzw. gleichzeitig
von mehreren Stapeln von Flachmaterialstücken ausgebildet werden. Die Flachmaterialstücke
bzw. die Flachmaterialstapel können am hinteren bzw. unteren Ende der Vorschubbahn
bequem auf diese aufgesetzt werden, wobei sich die Flachmaterialstücke innerhalb des
Stapels unter der Wirkung ihrer Schwerkraft in Vorschubrichtung fluchtend ausrichten.
Andererseits ist die geneigte Anordnung der Vorschubbahn auch insoweit vorteilhaft,
als die Flachmaterialstücke innerhalb des Stapels infolge der Schrägstellung einer
gewissen Schwenk- und Anpresskraft in Richtung gegen ein im allgemeinen an der Stapelrückseite
angreifendes Stütz- und Vorschubglied unterliegen und daher nicht in Vorschubrichtung
umkippen können.
[0010] Ähnliche Vorteile ergeben sich aus der Weiterbildung gemäss Anspruch 11. Danach werden
die Flachmaterialstücke innerhalb des Arbeits- und/oder des Folgestapels wenigstens
auf einem Teil der Vorschubbahn in einer Neigungsstellung bezüglich der Vorschubbahn
transportiert, wobei die Flachmaterialebene bezüglich der Vorschubbahn unter einem
Winkel von weniger als 90° entgegen der Vorschubrichtung geneigt ist. Eine solche
Ausführung bietet für manche Anwendungen im Hinblick auf eine horizontale Anordnung
der Vorschubbahn konstruktive und platztechnische Vorteile.
[0011] Durch die Weiterbildung der Erfindung gemäss Anspruch 3 ergibt sich eine etwa sinusförmiger
zeitlicher Verlauf der Geschwindigkeit der Greifvorrichtung zwischen der Übernahmestelle
und der Ablage. Dadurch erfolgt insbesondere die Vereinzelung bzw. Abnahme der Flachmaterialstücke
anfänglich langsam genug, dass ausreichend Luft zwischen das gerade von der Greifvorrichtung
erfasste und das nächste, noch im Stapel befindliche Flachmaterialstück eindringen
kann, um den beim Abziehen entstehenden Unterdruck auszugleichen. Ein zu schnelles,
ruckartiges Abziehen hätte (zumindest bei Kartonzuschnitten als Flachmaterialstücken)
zur Folge, dass auch das im Stapel folgende Flachmaterialstück sich in Folge der ergebenden
Sogwirkung aus dem Stapel lösen würde. Andererseits wird durch die sinusförmige Geschwindigkeitscharakteristik
eine hohe Transportgeschindigkeit im mittleren Teil der Bewegungsbahn der Greifvorrichtung
erreicht.
[0012] Bei der Weiterbildung der Erfindung gemäss Anspruch 4 ergibt sich automatisch ein
zwangsweises Einknicken des jeweils gerade von der Greifvorrichtung erfassten Flachmaterialstücks
bei seiner Ablage auf der horizontalen Ablagefläche. Im Hinblick auf mit Sollknicklinien
versehene und nachfolgend sowieso derart einzuknickende Kartonzuschnitte zur Herstellung
von Verpackungen ist ein Einknicken schon während des Vereinzelungs- und Umsetzvorgangs
erwünscht und von Vorteil. Da durch lässt sich eine eigene, ansonsten normalerweise
dafür vorgesehene und erforderliche Station und vor allem auch der in der gesamten
Anlage für diese erforderliche Platz einsparen.
[0013] Mit der Ausgestaltung der Erfindung gemäss Anspruch 5 ergibt sich unter anderem eine
im Hinblick auf die Arbeitsgeschwindigkeit vorteilhaft kurze Bewegungsbahn für die
Greifvorrichtung.
[0014] Durch die Weiterbildungen der Erfindung gemäss den Ansprüchen 6 bis 10 kann die Vorrichtung
kontinuierlich ohne Unterbrechung oder sonstige Beeinträchtigung des Arbeitsvorganges
betrieben werden.
[0015] Der Erfindung wird weiter anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Hierin zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einem
ersten Betriebszustand,
Fig. 2 eine Seitenansicht gemäss Fig. 1 für einen zweiten Betriebszustand,
Fig. 3 eine in grösserem Massstab gehaltene Teil-Draufsicht der Transportstation im
Bereich der Übernahmestelle der Vereinzelungs- und Umsetzstation im Betriebszustand
gemäss Fig. 2,
Fig. 4 eine Teildraufsicht entsprechend Fig. 3, jedoch für einen dritten Betriebszustand,
Fig. 5a und Fig. 5b je eine schematische Draufsicht der Transport-Antriebsvorrichtung
gemäss Schnittebene V-V in Fig. 1 für die Endstellungen einer Transportvorrichtung,
Fig. 6 eine Teil-Draufsicht des Rahmens der Transportstation,
Fig. 7 einen Querschnitt der Transportstation gemäss Schnittebene VII-VII in Fig.
2,
Fig. 8 einen Querschnitt entsprechend Fig. 7, jedoch gemäss Schnittebene VIII-VIII
in Fig. 2,
Fig. 9 einen wiederum in kleinerem Massstab gehaltenen Querschnitt gemäss Schnittebene
IX-IX in Fig. 2, und
Fig. 10 eine schematisch vereinfachte Seitenansicht der Vereinzelungs- und Umsetzstation
in einem ersten Betriebszustand, .
Fig. 11 die Vereinzelungs- und Umsetzstation von Fig. 10 in einem zweiten Betriebszustand,
und
Fig. 12 einen Kartonzuschnitt in Aufsicht als Beispiel für ein Flachmaterialstück,
für dessen Handhabung die in den Fig. 10 und 11 dargestellte Station in besonderer
Weise ausgebildet ist.
[0016] Die dargestellte Vorrichtung umfasst eine Transportstation TS für den Vorschub von
Flachmaterialstapeln zur Übernahmestelle US einer nachgeordneten Vereinzelungs- und
Umsetzstation VU. In der Transportstation TS sind zwei Transportvorrichtungen TV1,
TV2 vorgesehen, mittels deren die Stapel längs einer gegen die Horizontale flach ansteigenden
geraden Vorschubbahn VB bewegt werden. Die erste Transportvorrichtung TV1 greift an
der Rückseite R1 eines bezüglich der durch Pfeil Pv bezeichneten Vorschubrichtung
vornliegenden Arbeitsstapels ST1 an, der mit seiner Frontseite F1 an der Übernahmestelle
US der Vereinzelungs- und Umsetzstation VU gehalten wird. Die erste Vorrichtung TV1
überstreicht einen Transporthub TH1, der auf einen zur Übernahmestelle US benachbarten
Teilbereich der Transportstation begrenzt ist. Der Transporthub TH2 der zweiten Vorrichtung
TV2 überdeckt dagegen im wesentlichen die gesamte Länge der Transportstation. Die
Vorrichtung TV2 erfasst jeweils einen bezüglich der Vorschubrichtung Pv hintenliegenden
Folgestapel ST2.
[0017] In dem in Fig. 1 dargestellten Betriebszustand hat die Transportvorrichtung TV1
bereits einen Teil T1 ihres Hubes TH1 zurückgelegt, so dass der vordere Arbeitsstapel
St1 nur noch eine entsprechend geringe Restlänge aufweist. Dagegen befindet sich
die Transportvorrichtung TV2 am Anfang ihres Hubes und erfasst die Rückseite R2 eines
soeben auf die Vorschubbahn VB gesetzten dickeren Folgestapels ST2.
[0018] Für die Transportvorrichtungen TV1 und TV2 sind entsprechend ihren unterschiedlichen
Hublängen jeweils eigene Antriebsvorrichtungen AV1 bzw. AV2 von an sich üblicher
Art vorgesehen, die keiner Erläuterung im einzelnen bedürfen. Der Übersichtlichkeit
halber ist die Antriebsvorrichtung AV1 in Fig. 2 und die Antriebsvorrichtung AV2 in
Fig. 1 angedeutet. Letztere ist in der aus Fig. 5a und 5b sowie Fig. 6 ersichtlichen
Weise als Umlenk-Kettengetriebe ausgeführt.
[0019] Die Antriebsvorrichtung AV2 umfasst einen längs der Vorschubbahn VB geführten Wagen
WG, der einen in Fig. 1 und 2 angedeuteten, an der Rückseite des Folgestapels ST2
angreifenden Schieber SH trägt. In Fig. 5a ist der Wagen WG in seiner vorderen und
in Fig. 5b in seiner rückwärtigen Endstellung dargestellt. Die an ihren beiden Enden
mit dem Wagen fest verbundene Antriebskette AK läuft über ein gestellfest gelagertes
Antriebsrad RA1 und ein ebensolches Umlenkrad RA2.
[0020] Die Antriebsvorrichtungen beider Transportvorrichtungen sind mittels an sich üblicher
Elemente als Reversierantriebe zur Durchführung aufeinanderfolgender Arbeitshübe und
Rückstellhübe ausgebildet. Dabei ist der Antrieb der zweiten Transportvorrichtung
in der Weise ausgebildet, dass eine bezüglich der Normal-Vorschubgeschwindigkeit höhere
Nachführ-Vorschubgeschwindigkeit aktivierbar ist. Die Normal-Vorschubgeschwindigkeit
beider Vorrichtungen ist übereinstimmend entsprechend der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit
der Gesamteinrichtung bemessen.
[0021] Demgemäss hat die Transportvorrichtung TV2 im Betriebszustand gemäss Fig. 2 und 3
den Folgestapel ST2 mit erhöhter Geschwindigkeit nachgeführt und durch Anlage der
Frontseite F2 des letzteren an der Rückseite R1 des Arbeitsstapels die Vereinigung
beider Stapel zu einem neuen Arbeitsstapel herbeigeführt. Der nunmehr einzige Arbeitsstapel
wird anschliessend mit Normal-Vorschubgeschwindigkeit weitertransportiert. Dazu ist
für die zweite Transportvorrichtung TV2 eine Antriebssteuerung mit einem an der ersten
Transportvorrichtung TV1 im Bereich der Rückseite des Arbeitsstapels angeordneten
Annäherungsdetektor AD in Form einer photoelektrischen Schranke an sich üblicher
Art vorgesehen, der die Annäherung der Frontseite F2 des Folgestapels ST2 an die Rückseite
R1 des Arbeitsstapels ST1 überwacht und die Normal-Vorschubbewegung für die zweite
Transportvorrichtung nach erfolgter Zusammenführung der beiden Stapel aktiviert.
[0022] Sodann erreicht die Transportvorrichtung TV2 ihre in Fig. 4 angedeutete vordere Endstellung.
Gleichzeitig hat die Transportvorrichtung TV1 im Rückwärtslauf gemäss Pfeil Pr1,
der im Anschluss an die Zusammenführung beider Stapel und die entsprechende Übernahme
des Gesamtvorschubs durch TV2 aktiviert wird, die in Fig. 4 strichliert angedeutete
Anfangsstellung ihres Hubes erreicht und tritt mit der Stapelrückseite in Antriebsverbindung.
Anschliessend wird der Antrieb von TV1 wieder reversiert und auf Normal-Vorschubgeschwindigkeit
geschaltet.
[0023] Während des Rücklaufes ist die Transportvorrichtung TV1 ausser Eingriff bezüglich
des im Vorschub befindlichen Stapels. Hierzu ist an der Transportvorrichtung TV1 eine
jeweils im Rückstellhub inaktivierte Stapel-Kupplungsvorrichtung KV vorgesehen, die
im einzelnen in Fig. 7 angedeutet ist (siehe auch Fig. 3 und 4). Danach weist die
Stapel-Kupplungsvorrichtung KV einen quer zur Vorschubrichtung Pv gegen Federkraft
beweglichen und im aktivierten Zustand in das Stapelprofil eingreifenden Mitnehmer
MT auf, der mit einer im Rückstellhub wirksamen Freilaufvorrichtung FL versehen ist.
[0024] Weiterhin sind für beide Transportvorrichtungen gemeinsame Stapelseitenführungen
SF vorgesehen, deren Konstruktion im einzelnen aus den Fig. 7 bis 9 ersichtlich ist.
Der gegenseitige Abstand A1 der Stapelseitenführungen SF zur Anpassung an unterschiedliche
Stapelbreiten gemeinsam verstellbar ausgebildet. Da die Mitnehmer MT der Stapel-Kupplungsvorrichtung
KV der ersten Transportvorrichtung TV1 an den Stapelseitenflächen angreifen, sind
diese an ebenfalls quer zur Vorschubrichtung verstellbaren Längsführungen LF angeordnet,
die mit den Stapelseitenführungen SF verbunden sind und somit an der Verstellung zur
Anpassung an unterschiedliche Stapelbreiten teilnehmen.
[0025] Die in den Fig. 10 und 11 in unterschiedlichen Betriebszuständen dargestellte Vereinzelungs-
und Umsetzstation weist folgende wesentlichen Merkmale auf:
[0026] Es ist eine mit einer Antriebsvorrichtung AU verbundene, von einer Führungsvorrichtung
FU in einer zur Vorschubrichtung Pv der Transportstation TS parallelen Vertikalebene
beweglich geführte Greiferanordnung GR mit Vakuumsaugnäpfen vorgesehen. die Greiferanordnung
ergreift an der Übernahmestelle US das jeweils vorderste Flachmaterialstück FM (Fig.
10), und legt es anschliessend auf einer horizontalen Ablage AS unter sich nach unten
ab (Fig. 11). Durch diese Ausbildung der Verein zelungs- und Umsetzstation kann die
Greiferanordnung GR nach dem Ablegen der Flachmaterialstücke FM sofort wieder zur
Übernahmestelle US zur Übernahme des nächsten Flachmaterialstückes FM zürückkehren.
Sie muss nicht etwa abwarten, bis das abgelegte Flachmaterialstück FM durch einen
weiteren Transportprozess aus seiner Bewegungsbahn BG heraustranportiert worden ist.
Dies kann vielmehr während der Zeitspanne erfolgen, die die Greiferanordnung GR zum
Holen des nächsten Flachmaterialstücks FM benötigt.
[0027] Die Führungsvorrichtung bestimmt die Bewegungsbahn BG der Greiferanordnung GR derart,
dass sie von der Übernahmestelle US ausgehend zur Ablage AS hin einen nach unten und
zur Transportstation TS hin gekrümmten Verlauf aufweist. Die Bewegungsbahn BG endet
an der Übernahmestelle US etwa senkrecht zur Ebene der Flachmaterialstücke FM bzw.
etwa parallel zu deren Vorschubrichtung auf der Vorschubbahn. Dadurch zieht die Greiferanordnung
GR das jeweils gerade erfasste Flachmaterialstück FM anfänglich senkrecht oder etwa
in Vorschubrichtung vom Stapel weg, was im Hinblick auf Kartonzuschnitte als Flachmaterialstücke
von ausschlaggebender Bedeutung ist. Kartonzuschnitte sind, wie eingangs bereits erwähnt,
in der Regel mit Sollknicklinien sowie mit Einschnitten zur Ausformung von seitlichen
Klappen etc. versehenen. Ein Kartonzuschnitt der genannten Art ist in Fig. 12 in
Aufsicht darge stellt, wobei die Sollknicklinien mit SK und einige Klappen mit KL
bezeichnet sind. Solche Kartonzuschnitte neigen im Stapel durch geringfügiges Einknicken
ihrer genannten Klebeklappen zum gegenseiten Verhaken und lassen sich parallel zueinander
praktisch nicht verschieben. Sie lassen sich nur senkrecht voneinander trennen.
[0028] Vorzugsweise endet die Bewegungsbahn BG auch etwa senkrecht auf der Ablagestelle
AS.
[0029] Die Führungsvorrichtung FU ist ferner mit Schwenk-Führungsmitteln versehen, die
der Greiferanordnung GR beim Durchlaufen ihrer Bewegungsbahn BG die der Differenz
zwischen den Winkelstellungen der Flachmaterialebene an beiden Enden der Greifer-Bewegungsbahn
entsprechende Rotation von im Beispielsfall nicht ganz 90° erteilen.
[0030] Weiter ist ein über einen vorgegebenen Kurbelwinkel KW oszillierendes Kurbelgetriebe
KT vorgesehen. Letzteres ist mit einem einerseits an einem Kurbelarm KA angelenkten
und andererseits in einer Schwenk-Schiebeführung gelagerten Tragglied TR für die
Greiferanordnung GR versehen. Dadurch ergibt sich ein sinusförmiger Geschwindigkeitsverlauf
der Greiferanordnung zwischen der Übernahmestelle und der Ablagestelle.
[0031] Die Ablagestelle AS ist etwa auf gleicher Höhe oder nur geringfügig tiefer als die
Unterkante UK der Flachmaterialstücke FM an der Übernahmestelle US (bzw. als die
Vorderkante der Vorschubbahn) angeordnet. Dadurch ergibt sich eine vorteilhaft kurze
Bewegungsbahn BG für die Greiferanordnung GR.
[0032] Die in den Fig. 11 bzw. 12 dargestellte Station ist speziell für die Vereinzelung
und Umsetzung von Kartonzuschnitten der Art von Fig. 12 mit einer grössten Höhe h
und einer auf einer Höhe h˝ vorgesehenen Sollknicklinie ausgebildet. Die von der Greiferanordnung
durchlaufene Bewegungsbahn endet an der Übernahmestelle in einer Höhe h′ über dem
Niveau der Vorschubbahn, welche kleiner als die genannten Höhen h und h˝ ist. Auf
der Ablage endet sie in einem Abstand d von der Schnittlinie SL zwischen der Ebene
der Ablage und der Ebene der Flachmaterialstücke an der Übernahmestelle. Ist, wie
im Beispielsfall, der Abstand d kleiner bemessen als die Differenz zwischen den vorgenannten
Höhen h und h′, so hat dies zur Folge, dass der von der Greiferanordnung jeweils erfasste
Kartonzuschnitt FM bei seiner Bewegung in Richtung der Ablage mit seiner oberen Kante
OK an der Stapelvorderseite entlanggleitet und dadurch gezwungen ist, einzuknicken,
was entlang der in der Höhe h˝ vorgesehenen Sollknicklinie erfolgt. Fig. 11 zeigt
die Vereinzelungs- und Umsetzstation in einem Zustand, in welchem ein wie vorbeschrieben
eingeknickter Kar tonzuschnitt FM der Art von Fig. 12 gerade auf der Ablage AS abgelegt
ist.
[0033] Um mit der gleichen Vorrichtung unterschiedliche Kartonzuschnitte mit insbesondere
in unterschiedlicher Höhe h˝ angeordneten Sollknicklinien unter Einknicken beim Umsetzen
handhaben zu können, kann die Höhe der Vorschubahn an der Übernahmestelle US relativ
zur Höhe der Vereinzelungs- und Umsetzvorrichtung innerhalb gewisser Grenzen einrichtbar
ausgebildet sein, beispielsweise durch die Möglichkeit der Veränderung der Steigung
der Vorschubbahn. Der Abstand zwischen der Höhe h′, in der die Greifvorrichtung die
Kartonzuschnitte FM an der Übernahmestelle US erfasst und der jeweiligen Höhe h˝ der
Sollknicklinie an den jeweiligen Kartonzuschnitten kann dann jeweils gleich eingestellt
werden.
1. Vorrichtung zur Vereinzelung und Umsetzung von gestapelten Flachmaterialstücken
(FM) mit einer Transportstation (TS) zum Vorschub der gestapelten Flachmaterialstücke
zu einer Übernahmestelle (US) längs einer Vorschubbahn (VB), wobei die Vorschubrichtung
(Pv) gegenüber der Vertikalen geneigt ist und die Flachmaterialstücke auf der Vorschubbahn
bezüglich ihrer Fläche etwa senkrecht zur Vorschubrichtung ausgerichtet sind, mit
einer das im Stapel (ST1) jeweils vorderste Flachmaterialstück an der Übernahmestelle
ergreifenden und auf einer Ablage (AS) ablegenden Greiferanordnung (GR), wobei die
Ablage etwa horizontal ausgerichtet und die von der Greiferanordnung durchlaufene
Bewegungsbahn (BG) zwischen der Übernahmestelle und der Ablage so gewählt ist, dass
die Greiferanordnung nach dem Ablegen der Flachmaterialstücke ungehindert durch
diese sofort wieder zur Übernahmestelle zurückkehren kann, dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Greiferanordnung durchlaufene Bewegungsbahn an der Übernahmestelle
etwa senkrecht auf der Ebene der Flachmaterialstücke endet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubrichtung
zur Übernahmestelle hin flach, vorzugsweise zwischen 5° und 20° und zwischen diesen
Grenzen weiter vorzugsweise einstellbar, gegen die Horizontale ansteigend angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Greiferanordnung in einer zur Vorschubrichtung parallelen Vertikalebene von einer
Führungsvorrichtung (FU) geführt ist, welche vorzugsweise ein Kurbelgetriebe (KT)
aufweist mit einem Tragglied (TR) für die Greiferanordnung (GR),welches über einen
vorgegebenen Kurbelwinkel (KW) oszilliert, welches einerseits an einem Kurbelarm
(KA) angelenkt ist und welches andererseits in einer Schwenk-Schiebeführung gelagert
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Transportvorrichtung zur Aufnahme von Flachmaterialstücken einer Höhe h ausgebildet
ist, dass die von der Greiferanordnung durchlaufene Bewegungsbahn an der Übernahmestelle
in einer geringeren Höhe h′ und auf der Ablage in einem Abstand von der Schnittlinie
zwischen der Ebene der Ablage und der Ebene der Flachmaterialstücke an der Übernahmestelle
endet, welcher kleiner ist als die Differenz zwischen den vorgenannten Höhen h und
h′.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ablage etwa auf gleicher Höhe oder nur geringfügig unterhalb der tiefsten Auflagestelle
der Flachmaterialstücke auf der Vorschubbahn an der Übernahmestelle angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Transportstation mindestens zwei Transportvorrichtungen (TV1, TV2) umfasst, deren
erste (TV1) jeweils an einem bezüglich der Vorschubrichtung (Pv) vornliegenden, sich
mit seiner Frontseite an der Übernahmestelle (US) befindlichen Arbeitsstapel (ST1)
angreift und deren zweite (TV2) jeweils mit einem bezüglich der Vorschubrichtung
(Pv) hintenliegenden Folgestapel (ST2) in Antriebsverbindung steht, wobei eine Antriebssteuerung
vorgesehen ist, die wenigstens längs eines Teils der Vorschubbahn (VB) für die zweite
Transportvorrichtung (TV2) eine bezüglich der Normal-Vorschubbewegung der ersten Transportvorrichtung
(TV1) höhere Nachführ-Vorschubbewegung aktiviert.
7. Vorrichtung nach Anspurch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebssteuerung
der zweiten Transportvorrichtung (TV2) einen Abstandsdetektor (AD) zur Überwachung
der Annäherung der Frontseite (F2) des Folgestapels (ST2) an die Rückseite (R1) des
Arbeitsstapels (ST1) und zur Aktivierung der Normal-Vorschubbewegung für die zweite
Transportvorrichtung (TV2) nach erfolgter Zusammenführung der beiden Stapel zu einem
neuen Gesamt-Arbeitsstapel aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass den beiden Transportvorrichtungen
(TV1, TV2) sich überlappende Teilbereiche der Vorschubbahn (VB)als erster bzw. zweiter
Transporthub (TH1, TH2) zugeordnet sind und dass der erste Transporthub (TH1) auf
einen zur Übernahmestelle (US) benachbarten Teilbereich begrenzt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
die erste Transportvorrichtung (TV1) mit einem Reversierantrieb zur Durchführung
aufeinanderfolgender Arbeitshübe und Rückstellhübe sowie mit einer jeweils im Rückstellhub
inaktivierten Stapel-Kupplungsvorrichtung (KV) für die Kraftübertragung zu einem
jeweils auf der Vorschubbahn (VB) befindlichen Flachmaterialstapel versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel-Kupplungsvorrichtung
(KV) wenigstens einen quer zur Vorschubrichtung (Pv) beweglich gelagerten und im
aktivierten Zustand in das Stapelprofil eingreifenden Mitnehmer (MT) aufweist, der
mit einer im Rückstellhub wirksamen Freilaufvorrichtung (FL) versehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
eine der Transportvorrichtungen (TV1, TV2) den Flachmaterialstücken innerhalb der
Stapel zugeordnete Halterungsmittel aufweist, die entsprechend einer entgegen der
Vorschubrichtung geneigten Winkelstellung der Flachmaterialebene von weniger als
90°, vorzugsweise einer Winkelstellung zwischen etwa 85° und etwa 70°, bezüglich
der Vorschubbahn (VB) angeordnet sind.