(19)
(11) EP 0 310 593 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.1989  Patentblatt  1989/14

(21) Anmeldenummer: 88890249.1

(22) Anmeldetag:  27.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26F 3/12, B26D 1/553, B26D 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 29.09.1987 AT 2473/87

(71) Anmelder: Austria Metall Aktiengesellschaft
A-5282 Braunau am Inn (AT)

(72) Erfinder:
  • Kolitsch, Karl
    A-2560 Hernstein (AT)
  • Moritz, Werner
    A-2560 Berndorf (AT)

(74) Vertreter: Hain, Leonhard (DE) 
Eduard-Schmid-Strasse 2
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidemaschine für Hartschaumstoffplatten


    (57) Schneidemaschine für Hartschaumstoffplatten (7) mit einem be­heizten Schneidewerkzeug (5), das in einem hin- und hergehen­den Rahmen (2) gespannt ist, wobei der Rahmen (2) durch einen da­ran befestigten elektromagnetischen Vibrator (4) bewegt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneidemaschine für Hartschaumstoffplatten mit einem beheizten Schneide­werkzeug, das in einem hin- und hergehenden Rahmen ge­spannt ist.

    [0002] Bekannte Einrichtungen dieser Art besitzen einen Rahmen, in dem elektrisch beheizte Widerstandsdrähte als Schneide­werkzeuge durch Federn gespannt sind, um die thermische Längenausdehnungsänderung zu kompensieren. Um eine bessere Schneidleistung und geringeres Durchbiegen der Schneiddrähte zu erreichen, ist dieser Rahmen im Grundrahmen verschiebbar gelagert und wird durch einen Exzenter-Antrieb in hin- und hergehende Bewegung versetzt. Der hiezu erforderliche Auf­wand ist beträchtlich sowohl in apparativer als auch in leistungsmäßiger Hinsicht. Infolge der geringen Frequenz (bis 10 Hz) und großen Hübe 50 mm ergeben sich dadurch er­hebliche Schwingungen und Massekräfte, die eine schwere Fun­dierung und erheblichen Lärm und Verschleiß von Führungen und Lagern verursachen. Auch sind die möglichen Schnittge­schwindigkeiten zu gering. Zur Verbesserung dieser Zustände ist auch schon versucht worden, zwei Rahmen gegenläufig an­zutreiben, wodurch die Schwingungen reduziert und das Hin- und Herschieben des Werkstückes durch die Werkzeugbewegung verhindert wird.

    [0003] Der apparative Aufwand ist dadurch aber nur vergrößert.

    [0004] Auch im Hinblick auf die Werkzeuge und deren Beheizung, die besonders für deren Standzeit wesentlich sind, befriedigen die bekannten Einrichtungen nicht. So werden die Schneid­drähte parallelgeschaltet und über ein Stufentrafo gere­gelt.

    [0005] Dies ergibt keine feinfühlige Regelung und die Gefahr, daß beim Riß eines Drahtes die übrigen überheizt werden und so umso schneller reißen.

    [0006] Auch unterschiedliche Wärmeabgabe in- und außerhalb des Werkstückes wird nur durch Beblasen ausgeglichen.

    [0007] Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß der Rahmen durch einen daran befestigten elektromagne­tischen Vibrator bewegt ist.

    [0008] Dies ergibt neben einer einfachen leichten und von gleiten­der Führung befreiten Konstruktion den großen Vorteil, daß durch die große Frequenz von ca. 25 Hz und durch den gerin­gen Hub von etwa 5 mm, nur kleine Massen bewegt werden und eine Mitnahme des Werkstückes durch dessen Massenträgheit verhindert wird, wodurch nicht nur der apparative Aufwand reduziert, sondern durch fehlende Reibung mit wesentlich geringerer Leistung von 0,5 kW eine Verdreifachung der Schnittgeschwindigkeit möglich ist. Auch Geräuschbildung, Schwingungen und Verschleiß sind erheblich reduziert.

    [0009] Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist der Rah­men und Vibrator auf einen Grundrahmen mittels Federn, ins­besonders Blattfedern gelagert.

    [0010] Um auch die Standzeit des Werkzeuges zu verbessern, ist gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung das Werk­zeug in an sich bekannter Weise elektrisch widerstandbe­heizt, wobei jedoch die Leistungsregelung über konstante Spannung,etwa durch Phasenanschnittsteuerung erfolgt und zwei Stufen für Vorwärmen und Schneiden vorgesehen sind, die durch Lichtschranken vom Werkstück gesteuert sind, oder in Gruppen geregelt, um unterschiedliche Wärmeleitung etwa in der Mitte oder am Rand des Werkstückes auszugleichen.

    [0011] Es kann auch das Werkzeug aus Widerstandsdraht ausgebildet sein, der durch hohen Temperaturkoeffizient selbstregelnd ist, das heißt, mit der Temperatur den Widerstand so ändert, daß damit die aufgenommene elektrische Leistung auf kon­stante Temperatur geregelt wird, wodurch unterschiedliche Wärmeableitung infolge Dichte- und Feuchtigkeitsinhomogeni­täten im Werkstücke kompensiert werden.

    [0012] Um einen Sägeeffekt zu erzielen, kann das Werkzeug anstelle von Runddraht auch aus verwundenem Flachdraht bestehen.

    [0013] Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung schema­tisch dargestellt.

    [0014] Darin zeigt Fig. 1 den Aufriß, Fig. 2 die Seitenansicht und Fig. 3 den Grundriß.

    [0015] Wie man daraus erkennen kann, ist in einem feststehenden Grund- oder Aufnahmerahmen 1 ein oszilierender Schneid­rahmen 2 und Schneiddrähte 3 als Werkzeuge über Federn 6 gespannt befestigt, welche elektrisch beheizt werden, durch Hindurchleitung eines geregelten Stromes.

    [0016] Die oszilierende Bewegung des Schneidrahmens 2 wird durch einen an diesen befestigen elektromagnetischen Vibrator 4 bewirkt. Das zu zerschneidende Werkstück 7 in Form eines Polystyrol- oder Polyurethanblockes, wird sodann mit regel­barer Geschwindigkeit gegen die Schneiddrähte 2 geschoben, welche ihn in Platten zerteilen, deren Dicke dem Abstand der Schneiddrähte entspricht.


    Ansprüche

    1. Schneidemaschine für Hartschaumstoffplatten mit einem beheizten Schneidewerkzeug, das in einem hin- und her­gehenden Rahmen gespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) durch einen daran befestigten elek­tromagnetischen Vibrator (4) bewegt ist.
     
    2. Schneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Rahmen (2) und Vibrator (4) auf einem Grundrahmen (1) mittels Federn (3) gelagert ist.
     
    3. Schneidemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Federn (3) Blattfedern sind.
     
    4. Schneidemaschinen ach mindestens einem der vorliegen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werk­zeug (5) in an sich bekannter Weise elektrisch wider­standsbeheizt ist, wobei jedoch die Leistungsregelung über konstante Spannung erfolgt, etwa durch Phasenan­schnittsteuerung, wobei je eine Stufe für Vorwärmung und Schneiden vorgesehen ist, die durch eine Licht­schranke vom Werkstück gesteuert sind.
     
    5. Schneidemaschine nach mindestens einem der vorliegen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehre­ren Werkzeugen (5) diese getrennt oder in Gruppen ge­regelt sind.
     
    6. Schneidemaschine nach mindestens einem der vorliegen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Werk­zeug (5) als Widerstandsdraht ausgebildet ist, der durch einen hohen Temperaturkoeffizienten selbstre­gelnd ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht