(19)
(11) EP 0 310 683 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG
veröffentlicht nach Art. 158 Abs. 3 EPÜ

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.1989  Patentblatt  1989/15

(21) Anmeldenummer: 88904292.5

(22) Anmeldetag:  20.04.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 45/04
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/SU1988/000092
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 1988/008341 (03.11.1988 Gazette  1988/24)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB SE

(30) Priorität: 21.04.1987 SU 4225033
21.12.1987 SU 4340096

(71) Anmelder: CHEREPOVETSKY FILIAL VOLOGODSKOGO POLITEKHNICHESKOGO INSTITUTA
Cherepovets, 162600 (SU)

(72) Erfinder:
  • LIPUKHIN, Jury Viktorovich
    Cherepovets, 162606 (SU)
  • DANILOV, Leonid Ivanovich
    Cherepovets, 162606 (SU)
  • IVODITOV, Albert Nikolaevich
    Cherepovets, 162606 (SU)
  • GARBER, Eduard Alexandrovich
    Cherepovets, 162614 (SU)
  • SUBBOTIN, Anatoly Nikolaevich
    Cherepovets, 162605 (SU)
  • PAVLOV, Valentin Petrovich
    Cherepovets, 162622 (SU)
  • ZHUKOV, Jury Konstantinovich
    Moscow, 113198 (SU)
  • PIMENOV, Alexandr Fedorovich
    Moscow, 123481 (SU)

(74) Vertreter: Nix, Frank Arnold 
Kröckelbergstrasse 15
65193 Wiesbaden
65193 Wiesbaden (DE)

   


(54) GERÄT ZUM ENTZUNDERN DER WALZBANDOBERFLÄCHE


(57) Die Vorrichtung hat eine Kammer (1) für Schleifpulver, zwei Paar übereinander angeordnete Pulververdichtungsmechanismen (2, 3, 4, 5), Mittel zum Einfüllen des Schleifpulvers in die Kammer (1) und Klappen (12, 13) zum Ausladen des abgearbeiteten Pulvers. Ferner enthält die Vorrichtung ein System von Kanälen (14, 15, 16, 17, 18, 19) für eine getrennte Zuführung des Schleifpulvers (38) in den Raum (A, B) zwischen den Arbeitsorganen (6, 7) der Verdichtungsmechanismen (2,3 und 4, 5) und der Förderebene 8 des Flachstahls 9 und ein System von Kanälen (21,22,23,24, 25) für eine getrennte Abführung des Pulvers (38) aus dem genannten Raum (A, B) zu den Klappen (12,13) zum Ausladen des Pulvers aus der Kammer (1).




Beschreibung

Gebiet der Technik



[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Blechherstellung, insbesondere auf eine Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls.

Zugrundeliegender Stand der Technik



[0002] Bekannt ist eine gemäss SU,A, 902378 (Internationale Patentanmeldung PCT/SU 84/00029) ausgeführte Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls mittels Schleifpulver. Diese Vorrichtung enthält eine Arbeitskammer mit Schrägboden, die von der Seite her mit Schleifpulver gefüllt wird, und mit zwei darin entgegengesetzt angeordneten Pulververdichtungsmechanismen, deren Arbeitsorgane in Form von Schaufeln ausgebildet und der Vertikalförderebene des Flachstahls zugewandt sind. Diese Vorrichtung wird wie folgt charakterisiert.

[0003] Die Beschickung des Pulvers von der Seite her erschwert eine gleichmässige Ausfüllung des Raumes zwischen den Arbeitsorganen der Verdichtungsmechanismen und des zu entzundernden Flachstahls mit Pulver, infolgedessen kann es vorkommen, dass der Druck des Pulvers auf den Flachstahl über die Flachstahlbreite wegen eines unterschiedlichen Verdichtungsgrades des Pulvers ungleichmässig wird, was die Qualität der Flachstahlentzunderung herabmindert.

[0004] Bei dieser Vorrichtung füllt das Pulver nicht nur den genannten Arbeitsraum sondern auch den gesamten Raum im Innern der Arbeitskammer aus. Dadurch sind die Verdichtungsmechanismen völlig in die Pulvermasse eingetaucht und bei ihrer.Verstellung (für die Annäherung der Arbeitsorgane) wird ein bedeutender Teil der Energie des Antriebs für die Überwindung der Reibungskräfte zwischen ihnen und dem Pulver aufgewendet. Dies vermindert den Wirkungsgrad des Antriebs und die Nutzkraftgrösse wesentlich, was letzten Endes zu einem erhöhten Energieverbrauch führt und die Ent- zunderungsqualität wegen einer unzureichenden Nutz- kraftgrösse herabsetzt.

[0005] Da für einen kontinuierlichen Entzunderungsprozess mindestens zwei Paar abwechselnd arbeitende Pulververdichtungsmechanismen erforderlich sind, sind bei der genannten Vorrichtung zwei gleiche übereinander angeordnete Kammern vorgesehen, was die Konstruktion und die Bedienung der Vorrichtung erschwert sowie die Pulverzirkulation in der Kammer beeinträchtigt.

[0006] Bekannt ist ferner eine gemäss der.Internationalen Patentanmeldung PCT/SU 86/00074 ausgeführte Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls mittels * Schleifpulver. Diese als Prototyp genommene Vorrichtung enthält eine zum Ausfüllen mit Schleifnulver dienende Arbeitskammer mit zwei Paar in dieser Arbeitskammer untergebrachten, übereinander angeordneten Pulververdichtungsmechanismen, deren Arbeitsorgane der Flachstahlförderebene zugewandt sind. Die Beschickungsmittel für das Schleifpulver sind bei dieser Vorrichtung oberhalb der Arbeitskammer und die Klappen zum Ausladen des Pulvers im unteren Teil der Arbeitskammer angeordnet. Diese wesentlichen Vervollkommnungen an der Prototyp-Vorrichtung gewährleisten ihr folgende Vorteile gegenüber der Analog-Vorrichtung.

[0007] Vereinfacht wird die Füllung der Arbeitskammer mit Pulver und das Ausladen des Pulvers aus der Arbeitskammer, die auf dem kürzesten Wege - von oben nach unten - unter der Schwerkraftwirkung verwirklicht werden.

[0008] Es entsteht die Möglichkeit zum Unterbringen in einer Arbeitskammer von mehreren (mindestens zwei) nacheinander wirkenden Verdichtungsmechanismen, was die Konstruktion der Vorrichtung vereinfacht und verbilligt.

[0009] Jedoch sind bei der Prototyp-Vorrichtung, wenn die Arbeitskammer mit Pulver vollständig gefüllt,ist wie auch bei der Analog-Vorrichtung, die Pulververdichtungsmechanismen von allen Seiten mit Pulver umgeben, und für ihre Schwenkung (zur Annäherung und zur Entzunderung des Flachstahls) ist ein hoher Energieaufwand erforderlich, was zur Verschlechterung der Entzunderungsqualität infolge der Verminderung der nützlichen Anpresskraft des Pulvers
* oberbegriffliche Ausgangsausbildung an den Flachstahl führt.

[0010] Ferner funktionieren die unterenPulververdichtungsmechanismen unter Bedingungen, die sich von denen der oberen Mechanismen unterscheiden, da das Pulver zu ihren Arbeitsorganen von oben, aus dem Raum zwischen den Arbeitsorganen der oberen Verdichtungsmechanismen gelangt und zum Teil schon mit Zunder verschmutzt ist. Auch dies verschlechtert die Entzunderungsqualität und macht sie über die Flachstahllänge unglpichmässig.

[0011] Darüber hinaus beträgt das im Raum zwischen den Arbeitsorganen der Verdichtungsmechanimmen eingeschlossene und an dem Entzunderungsprozess beteiligte Pulvervolumen höchstens IO% von dem Gesamtpulvervolumen in der Kammer, d.h. etwa 90% des im Inneren der Arbeitskammer befindlichen Pulvers nimmt an dem EntzunderungsDrozess nicht teil. Dadurch wird die Entfernung des Zunders aus dem Pulver erschwert und die Entzunderungsqualität zusätzlich vermindert. Ausserdem erweist sich die Schleifoulvermasse, die sich zwischen den nichtarbeitenden Cberflächenelementen und den Arbeitskammerwänden befindet, als wenig beweglich und nimmt an der Zirkulation des Pulvers fast keinen Anteil.

Offenbarung der Erfindung



[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls zu entwickeln, bei der die konstruktive Ausführung der Mittel für die Zuführung des Schleifpulvers und dessen Abführung aus der Kammer es gestattet, die Zirkulation des Schleifpulvers im Innern der Arbeitskammer so zu gestalten, dass dieses Pulver unabhängig allen Arbeitszonen zur Flachstahlentzunderung zugeführt und unabhängig aus diesen Zonen abgeführt werden könnte, dass dabei das ganze zuzuführende Pulver am Entzunderung sprozess des Flachstahls teilnehmen könnte, was die Entzunderungsqualität des Flachstahls erhöht und den Energieaufwand im betrieb der Vorrichtung vermindert.

[0013] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls, die eine Kammer zum Aufnehmen eines Schleifpulvers mit mindestens zwei Paar . darin übereinander angeordneten Pulververdichtungsmechanismen, deren Arbeitsorgane der Flachstahlförderebene unter Bildung eines Raumes zwischen den Arbeitsorganen und dieser Ebene zugewandt sind, Mittel zum Einfüllen des Schleifpulvers von oben in die Kammer und im unteren Teil dieser Kammer angeordnete Klappen zum Ausladen des Pulvers aus der Kammer enthält, erfind-_ _ung sgemäss ein System von Kanälen zur getrennten u-führung des Schleifpulvers von dem Mittel zum Einfüllen desselben in den Raum zwischen dem Arbeitsorgan der Verdichtungsmechanismen und der Flachstahlförderebene und ein System von Kanälen zur getrennten Abführung des Pulvers aus dem genannten Raum zu den Klappen zum Ausladen des Pulvers aus der Kammer aufweist.

[0014] Das Vorhandensein in der Vorrichtung eines Kanalsystems für eine getrennte Zuführung des Schleifpulvers von den Mitteln zum Einfüllen desselben in den Raum zwischen einem jeden Arbeitsorgan der Verdichtungsmechanismen und der Flachstahlförderebene'(der Kürze halber sei dieser Raum Arbeitsraum genannt) gestattet es, das Gelangen des Pulvers in den Raum zwischen den nichtarbeitenden Elementen der Verdichtungsmechanismen und den wänden der Arbeitskammer auszuschliessen, was die Energieverluste zur Uberwindung der Reibung zwischen den Verdichtungsmechanismen und dem Pulver wesentlich (auf das 2,5 bis 3fache) vermindert, weil das Verhältnis des Flächeninhalts der Arbeitsorgane (z.ß. Schaufeln) zu dem Flächeninhalt der übrigen Oberfläche der Verdichtungsmechanimnen in der Regel I:2,5-3 ausmacht. Dies gestattet erstens, Energie zu sparen,und zweitens, den freigewordenen Energieteil des Antriebs der Pulververdichtungsmechanismen zweckgemäss, d.h, für das Zusammenpressen des Pulvers im Arbeitsraum der Vorrichtung zu benutzen, wodurch die Oberflächenentzunderungsqualität erhöht wird.

[0015] Die getrennte Zuführung des Pulvers von den Mitteln zum Einfüllen desselben in jeden Verdichtungsmechanismus gestattet es ausserdem, zum Unterschied vom Prototyp, ein reines Pulver nicht nur den oberen, sonderen auch den unteren Verdichtungsmechanismen zuzuführen, d.h. die Entzunderungsqualität des Flachstahls in den Perioden zu verbessern, wo die unteren Mechanismen arbeiten, wodurch man gleichmässigere Bedingungen für die Entzunderung über die Flachstahllänge schafft. Auch dadurch wird die Entzunderungsqualität der Oberfläche des Flachstahls erhöht.

[0016] Das Vorhandensein in der Vorrichtung des Systems der Kanäle für eine getrennte Abführung des pulvers aus dem Arbeitsraum eines jeden Verdichtungsmechanismus zu den Klappen zum Ausladen des Pulvers aus der Kammer verbessert zusätzlich die Arbeitsbedingungen der unteren Verdichtungsmechanismen und die Entzunderungsqualität des Flachstahls, da zum Unterschied vom Prototyp die Hauptmasse des mit Zunder verunreinigten Pulvers von den oberen Verdichtungsmechanismen zu den Arbeitsorganen der unteren Mechanismen nicht gelangt, sie gelangt aber über die genannten Kanäle getrennt zu den Klappen zum Ausladen des Pulvers.

[0017] Es ist zweckmässig, den Kanal für die Zuführung des Pulvers in den Raum zwischen dem Arbeitsorgan des oberen Verdichtungsmechanismus und der Flachstahlförderebene in Form einer geneigt liegenden Rinne auszubilden.

[0018] Dies gestattet es, in den genannten Raum reines Pulver vom Beschickungsmittel auf eirfachste und billigste weise zuzuführen, da der Boden der geneigt liegenden Rinne den nicht wirksamen Raum des oberen Verdichtungsmechanismus vor dem Füllen mit Pulver zuverlässig schützt, wobei über der Rinne ein freier Raum besteht, der zusätzlich nicht geschützt zu werden braucht, deshalb würde die Verwendung eines Kanals rechtwinkligen Profils in diesem Falle zu einer ungerechtfertigten Verkomplizierung der Vorrichtung und zur Erhöhung der Herstellungskosten führen. Die Neigung der Rinne ist erforderlich, damit sich das Pulver in der Rinne frei bewegen kann.

[0019] Die bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung besteht darin, dass die Kanäle für die Zuführung des Schleifpulvers in den Raum zwischen den Arbeitsorganen der unteren Verdichtungmechanismen und der Flachstahlförderebene ein rechteckiges Profil aufweisen und aus senkrechten und geneigten Abschnitten bestehen und die Kanäle für die Abführung des Pulvers aus dem Raum zwischen der gleichen Ebene und den Arbeitsorganen der oberen Verdichtungsmechanismen in Form eines Systems von geneigten Parallelrohren, die die obengenannten Kanäle mit rechteckigem Profil überschneiden, ausgebildet sind.

[0020] Die Kanäle mit rechteckigem Profil für die Zuführung des Schleifpulvers in den Arbeitsraum der unteren Verdichtungsmechanismen gestatten es, die Aufgabe der Erfindung auf die einfachste und effektivste Weise zu lösen: den Arbeitsraum der unteren Verdichtungsmechanismen mit dem Mittel zum Einfüllen des Pulvers zu verbinden und dabei das Eindringen des Pulvers in den Raum zwischen den nichtarbeitenden Elementen der Oberfläche der Verdichtungsmechanismen und den Kammerwänden zu verhindern. Dies ist dadurch zu erklären, dass der Boden des Kanals mit rechteckigem Profil ein Hindernis gegen das Eindringen des Pulvers in den unwirksamen. Raum hinter den unteren Verdichtungsmechanismen darstellt, und die Wand dieses Kanals, die dem Boden gegenüberliegt, das Eindringen des Pulvers in den unwirksamen Raum hinter den oberen Verdichtungsmechanismen verhindert.

[0021] Die Ausführung dieses Kanals aus senkrechten und geneigten Abschnitten gewährleistet eine freie Fortbewegung des Pulvers im Innern des Kanals unter der Schwerkraftwirkung, was bei Vorhandensein von waagerechten Abschnitten nicht möglich wäre.

[0022] Die Ausführung der Kanäle für die Abführung des Pulvers aus dem Arbeitsraum des oberen Verdichtungsmechanismus in Form eines Systems von geneigten Parallelrohren, die sich mit den obengenannten Kanälen mit rechteckigem Profil schneiden, gestattet es, die Vorrichtung maximal kompakt auszuführen, da der geneigte Abschnitt der Kanäle mit rechteckigem Profil und das System der geneigten Rohre in ein und demselbem Raum zwischen den oberen und den unteren Verdichtungsmechanismen untergebracht sind. Dabei sind die Rohre nach der entgegengesetzten Seite bezüglich den entsprechenden Kanälen mit rechteckigem Profil geneigt, und sie liegen parallel zueinander, deshalb bleibt in den Zonen ihrer Kreuzung mit dem Kanal in dessen Innern genügend Raum für die freie Bewegung des reinen Pulvers zwisehen den Rohren übrig. Würden die Rohre nicht parallel zueinander liegen, so würden zwischen ihnen Keilabschnitte entstehen, die die freie Bewegung des Pulvers über den Kanal mit rechteckigem Profil verhindern .. Die geneigte Lage der Rohre ist für eine freie Bewegung des Pulvers in ihrem Innern erforderlich, welches Pulver von den oberen Verdichtungsmechanismen abgeführt wird.

[0023] Es ist zweckmässig, dass die Kanäle für die Abführung des Pulvers aus dem Raum zwischen der Flachstahlförderebene und den Arbeitsorganen der Pulververdichtungsmechanismen auf ihrer ganzen Länge voneinander isoliert und mindestens mit einer jeweiligen, einem jeden Kanal zugeordneten Klappe zum Ausladen des Pulvers aus der Kammer hermetisch verbunden sind. Eine solche Ausführung der genannten Kanäle und ihre Verbindung mit den Pulverausladungsklappen sind vorteilhaft, weil in der angemeldeten Vorrichtung über jede Klappe das Pulver ausgeladen wird, das nur aus einem Arbeitsraum eines der Verdichtungsmechanismen abgeführt wird, deshalb befindet sich bei jeder Klappe das Pulver mitgleichemDruck, und die Druckdifferenz in den verschiedenen Kanälen verhindert den Austritt des Pulvers aus den Kanälen nicht, in denen der Pulverdruck geringer ist.

[0024] Es ist zweckmässig, die Kanäle für die Abführung des Pulvers voneinander durch im unteren Teil der Kammer aufgestellte Trennwände zu isolieren.

[0025] Das Vorhandensein der Trennwände im unteren Teil der Kammer ist das einfachste Mittel zur Isolierung der genannten Kanäle voneinander.

[0026] Eine bessere Wirkung bei der Lösung der gestellten Aufgabe lässt sich erzielen, wenn zwischen der Arbeitsfläche des Pulververdichtungsmechanismus und dem zu dieser Oberfläche gerichteten Kanal für die Zuführung des Schleifpulvers in den Raum zwischen dem Arbeitsorgan des genannten Mechanismus und der Flachstahlförderebene ein biegsames Band aus Transport-Gummierungsgewebe montiert wird. Dies gestattet es, im Innern der Kammer den Arbeitsraum und den unwirksamen Raum eines jeden Verdichtungsmechanismus vollständig zu trennen und dadurch nicht nur die Füllung des unwirksamen Raums mit Pulver zu verhindern, sondern auch das Eindringen von Pulverteilchen in diesen Raum auszuschliessen, was die Betriebszuverlässigkeit der Vorrichtung mit allen obenbeschriebenen Vervollkommnungen erhöht. Das Band muss biegsam sein, damit die Bewegung der Verdichtungsmechanismen bei deren Abführung von dem Flachstahl und der Annäherung zu demselben während des Entzunderungsprozesses nicht verhindert wird.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen



[0027] Weitere Vorteile der Erfindung werden aus dem nachstehenden konkreten Ausführungsbeispiel derselben und den Zeichnungen ersichtlich; in diesen zeigt:

Fig. 1 Gesamtansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls., im Schnitt durch die senkrechte Ebene, die senkrecht zur Flachstahlförderebene angeordnet ist;

Fig. 2 Schnitt nach Linie II-II in Fig. I;

Fig. 3 Schnitt nach Linie III-III in Fig. I;


Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung



[0028] Die Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls enthält eine Kammer I (Fig. I) zum Aufnehmen eines Schleifpulvers, in der zumindest zwei Paar Pulververdichtungsmechanismen untergebracht sind.

[0029] In der erfindungsgemässen Konstruktion sind zwei Paar Pulververdichtungsmechanismen 2, 3 und 4, 5 untergebracht, dabei gehören zu dem ersten Paar die Mechanismen 2 und 3 und zu dem zweiten Paar die Mechanismen 4 und 5. .Die Mechanismen 2 und 3 des ersten Paars sind über den Mechanismen 4 und 5 des zweiten Paars angebracht. Deshalb seien zu einer bequemeren Darlegung die Pulververdichtungsmechanismen 2 und 3 im weiteren . obere Pulververdichtungsmechanismen 2 und 3 und die Mechanismen 4 und 5 untere Pulververdichtungsmechanismen 4 und 5 genannt. Die Arbeitsorgane 6 der oberen Pulververdichtungsmechanismen 2 und 3 und die Arbeitsorgane 7 der unteren Pulververdichtungsmechanismen 4 und 5 sind in Form von Schaufeln ausgebildet und mit ihrer konkaven Fläche der senkrechten Förderebene 8 eines Flachstahls 9 in der Kammer I zugewandt (in Fig. I sind die 3ezugszeichen 8 und 9 bedingt vereinigt), indem sie einen Raum "A" zwischen den Arbeitsorganen 6 der oberen Mechanismen 2 und 3 und der Förderebene 8 des Flachstahls 9 und einen Raum "B" zwischen den Arbeitsorganen 7 der unteren Mechanismen 4 und 5 und derselben Förderebene 8 des Flachstahls 9 bilden. Im Innern eines jeden Pulververdichtungsmeohanismus 2, 3, 4, 5 sind Elektromagnete vorhanden (in Fig. nicht gezeigt).

[0030] Die Vorrichtung enthält auch Mittel zum Einfüllen des Schleifpulvers von oben in die Arbeitskammer I, von denen ein jedes in Form eines Förderers 10, II ausgebildet ist; dabei dient der Förderer 10 für die Zuführung des Pulvers zu den Arbeitsorganen 6 und 7 der Pulververdichtungsmechanismen 2 und 4, und der Förderer II ist für die Zuführung des Pulvers zu den Arbeitsorganen 6 und 7 der Pulververdichtungsmechanismen 3 und 5 bestimmt. Im unteren Teil der Arbeitskammer I sind Klappen 12 und 13 zum Ausladen des Pulvers aus der Kammer I untergebracht.

[0031] Gemäss der Erfindung ist die angemeldete Vorrichtung mit einem System von Kanälen I4, I5, 16, I7, I8 und 19, die aus nichtmagnetischem Stahl ausgeführt sind, für eine getrennte Zuführung des Schleifpulvers von jedem Pulverbeschickungsmittel, d.h. von den Förderern IO und II, in die Räume A und B zwischen den Arbeitsorganen 6 und 7 der jeweiligen Pulververdichtungsmechanismen 2, 3, 4 und 5 und der Förderebene 8 des Flachstahls 9, versehen. Die Kanäle I4 und I5, über welche das Pulver von den Förderern IO bzw. II in den Arbeitsraum A der oberen Pulververdichtungsmechanismen 2 und 4 zugeführt wird, sind in Form von geneigten, von oben offenen Rinnen ausgebildet. Für die Dosierung der in diesen Raum A zuzuführenden Pulvermenge sind in den Kanälen I4 und I5 Schieber (Flachschieber) 20 vorgesehen. Die Kanäle I6, I7, I8, 19 für die Zuführung des Schleifpulvers in den Raum B zwischen den Arbeitsorganen 6 und 7 der unteren Pulververdichtungsmechanismen 4 und 5 und der Flachstahlförderebene 8 weisen ein rechteckiges Profil, d.h. einen rechteckigen Querschnitt (Fig.2) auf, dessen Breite der Breite der Kammer I gleich ist; dabei sind die Kanäle 16 und I7 in der Kammer I senkrecht und die Kanäle I8 und I9 geneigt zu der Förderebene 8 des Flachstahls 9 angeordnet.

[0032] Die Vorrichtung ist auch mit einem System von Kanälen 2I, 22, 23, 24 für eine getrennte Abführung des Pulvers aus dem Arbeitsraum A der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 zu den Klappen I2 zum Ausladen des Pulvers ausgestattet. Die Kanäle 2I, 22 (Fig. 2) sind in Form eines Systems geneigter parallel liegender Rohre ausgeführt, die die Kanäle I8, I9 rechteckigen Profils überqueren. Die unteren Rohrenden münden mit ihren affnungen in die senkrecht angeordnetenKanäle 23 und 24, die mit einem direkt über den Klappen I2 liegenden Raum C verbunden sind.

[0033] Die Vorrichtung ist ferner mit in Form von geneigten Rinnen ausgebildeten Kanälen 25 zu einer getrennten Ableitung des Pulvers aus dem Arbeitsraum B der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 zu den Klappen I3 ausgestattet. Trennwände 26 isolieren die Kanäle 25 von den Kanälen 23 und 24 und gewährleisten dadurch eine hermetische Verbindung der Klappen I2 mit den Kanälen 23, 24, die das Pulver aus dem Raum A zwischen den Arbeitsorganen 6 der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 abführen, und die Isolation der Kanäle 23, 24 von den Kanälen 25, die das Pulver aus dem Raum B zwischen den Arbeitsorganen 7 der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 abführen. Die Klanpen I3 sind im Gegenteil nur mit den Kanälen 25, die das Pulver aus dem Arbeitsraum B der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 abführen, hermetisch verbunden und von den Kanälen 23 und 24, die das Pulver aus dem Arbeitsraum A der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 (Fig. I, 3) abführen, isoliert.

[0034] Für eine bequeme Wartung, Vorbeugungsprüfungen und Reparatur des gesamten Systems der Kanäle 2I, 22, 23, 24, 25, 26, die das Pulver zu den Klappen I2 und I3 abführen, sind die Aussenwände 27 (Fig. 2) der senkrechten Kanäle 23, 24 mit Hilfe von Schraubenverbindungen 28 abnehmbar ausgebildet, wobei für die Einbausteifigkeit der Wände 27 in den Kanälen 23, 24 Rippen 29 vorgesehen sind. Damit das verschmutzte Pulver aus dem Arbeitsraum A der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 nicht nach unten verschüttet wird und nicht in den Arbeitsraum B der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 gelangt, ist der Spalt zwischen den oberen Mechanismen 2 und 3 und den unteren Mechanismen 4 und 5 durch ein Magnetfeld blockiert, das durch einen Magnet 30 erzeugt wird, dessen Pole N und S an den gegenüberliegenden Seiten der Ebene 8 angeordnet sind.

[0035] An jedem der Verdichtungsmechanismen 2, 3, 4, 5 in seinem Cberteil sind an der Grenze zwischen den Arbeitsorganen 6, 7 und dem Nichtarbeitsteil (Rückseitenteil) ihrer Oberfläche mit Hilfe von Schrauben biegsame Bänder 3I aus Transport- Gummierung sgewebe befestigt. Die gegenüberliegenden Enden der biegsamen Bänder 3I sind von unten an den entsprechenden Kanälen I4, I5, I8, I9 derart befestigt, dass sich die Räume A und B zwischen den Arbeitsorganen 6 und 7 und dem Flachstahl 9 von den Räumen zwischen den Wänden der Kammer I und den Nichtarbeitselementen (Rückseitenelementen) der Oberflächen der Verdichtungsmechanismen 2, 3, 4, 5 als isoliert erweisen; dadurch ist das Eindringen des Pulvers in diese unwirksamen Räume ausgeschlossen.

[0036] Im Unterteil der Kammer I ist zwischen den Klappen I3 eine Schleuse 32 (Fig. I) vorhanden, die zum Durchlassen in die Kammer I von unten nach oben des zu entzundernden Flachstahls 9 längs dessen Förderebene 8 bestimmt ist. Um dabei eine Ausschütten des Schleifpulvers aus der Kammer I zu verhindern, grenzen an die Wände der Schleuse 32 von aussen Eisenkörper 33 (mit N-Pol) und 34 (mit S-Pol) von Elektromagneten(in Fig. sind die Elektromagnete nicht dargestellt) dicht an. Damit das Magnetfeld, das die Schleuse 32 zwischen den Polen N und S überquert, einen hohen Wert der magnetischen Induktion hat und dadurch eine höhere Querkraft erzeugt, die das Pulver in der Schleuse 32 festhält, sind die Wände der Schleuse 32 mehrteilig ausgebildet: die wändeelemente 35, die unmittelbar an die Eisenkörper 33 und 34 angrenzen, sind aus magnetisierbarem Stahl und die übrigen Elemente aus nichtmagnetischem Stahl ausgeführt. Für eine gleichmässige Pulververteilung unter den Kanälen I4 und I6, I5 und I7 sind unter den Förderern IO und II Trennrinnen 36 und 37 installiert, und die Förderer IO und II selbst sind in Querrichtung nach den Pfeilen "D" verschiebbar aufgestellt, je nach der Verteilung der Pulvermasse 38 über die Breite der Transportbänder.

[0037] Die Beschickungsrichtung des Pulvers 38 in den Arbeitsraum A der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 ist durch Pfeile "E" und in den Arbeitsraum B' der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 durch Pfeile "G" angedeutet. Die Richtung der Abführung des Pulvers 38 von den oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 zu den Klappen I2 ist durch Pfeile "F" und von den unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 zu den Klappen 13 durch Pfeile "M" angedeutet. Der α-winkel ist der natürliche Böschungswinkel der Schüttmasse.

[0038] Die Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls arbeitet wie folgt:

[0039] Im Ausgangszustand sind die Klappen I2, I3 geschlossen, die Arbeitsorgane 6 und 7 der Verdichtungsmechanismen 2, 3, 4, 5 sind auseinandergeführt, d.h. von der Ebene 8 entfernt, und ihre Elektromagnete sind abgeschaltet. In die von dem Schleifpulver freie Kammer I wird der zu entzundernde Flachstahl 9 von unten nach oben über die Schleu- se 32 entlang der Ebene 8 hineingeführt.

[0040] Das vordere Ende des Flachstahls 9 wird durch die Kammer I hindurch und über eine Umlenkrolle (in Fig. nicht dargestellt), die sich oberhalb der Kammer I befindet,geführt, dann wird der Flachstahl 9 in eine Ziehvorrichtung (in Fig. nicht dargestellt) hineingeführt. Danach setzt man den Flachstahl 9 still und schaltet die Elektromagnete der Schleuse 32 ein. Infolgedessen entsteht zwischen deh Polen N und S der Eisenkörper 33 und 34 ein quergerichteter Magnetfluss, der den Schlitz der Schleuse 32 gegen das Austreten des Pulvers aus dem Schlitz nach unten blok- .kiert. Der Magnetfluss magnetisiert die Wändeelemente 35 der Schleuse 32, die aus magnetisierbarem Stahl hergestellt sind, und diese Elemente stellen nun eine Verlängerung der Eisenkörper 33 und 34 dar. Im Ergebnis wird der magnetische Widerstand in dem Spalt zwischen den Polen N und S minimal, während die magnetische Induktion und die von ihr erzeugte Querkraft zum Festhalten des Pulvers maximal wird. Da die übrigen Elemente der wände der Schleuse 32 aus nichtmagnetischem Stahl hergestellt sind, kommt es zu keiner Magnetflusstreuung zwischen den Polen N und S, und die magnetische Induktion im Spalt vermindert sich nicht.

[0041] Hiernach schaltet man die Mittel für die Zuführung des Schleifpulvers 38, d.h. die Förderer 10 und II zur Beschickung der Kammer I ein. Aus dem Reservebunker (in Fig. nicht dargestellt) beginnt das Pulver 38 in die Kammer I herabzufallen und teilt sich auf jeder der Verteilrinnen 36 und 37 in zwei Ströme: der eine Strom bewegt sich in Richtung der Pfeile "E" über die Kanäle I1 und I5, die in Form von geneigten Rinnen ausgeführt sind, in den Raum "A", der durch die Arbeitsorgane 6 der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 und die Förderebene 8 des Flachstahls 9 gebildet ist, d.h. in den Arbeitsraum "A" der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3; der zweite Strom bewegt sich in Richtung der Pfeile "G" über die Kanäle I6, I7, 18, 19 mit rechteckigem Profil in den Arbeitsraum B zwischen den Arbeitsorganen 7 und der Förderebene 8 des Flachstahls 9. Da die Verdichtungsmechanismen 2, 3, 4, 5 auseinandergeführt und ihre Elektromagnete abgeschaltet sind, passiert das Pulver 38 ungehindert die Arbeitszonen dieser sämtlichen Mechanismen und strömt in Richtung der Pfeile "F" über die Leitungskanäle 21 und 22, die in Form eines Systems von geneigten Rohren ausgebildet sind, und weiter über die Kanäle 23, 24 von den oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 in den unteren Teil der Kammer I und füllt den Raum C über den Klappen 12 aus. Aus dem Arbeitsraum B der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 gelangt das Pulver 38 in den Raum über den Klappen I3 durch die in Form von Rinnen ausgebildeten Leitungskanäle 25. Da alle Kanäle I4, 15, 16, I7, I8, I9, 2I, 22, 23, 24, 25 entweder senkrecht oder geneigt sind, strömt das Pulver 38 frei, unter der Schwerkraftwirkung über diese Kanäle hinunter-von den Förderern 10, II bis zu den Klappen 12 und 13. Da die Kanäle 2I, 22 parallel zueinander angeordnet sind, so bleibt bei ihrer Durchquerung mit den Kanälen I8 und I9 mit rechteckigem Profil in den letzteren ein Raum . übrig, der für eine ungehinderte Bewegung des Pulvers 38 in Richtung der Pfeile "G" ausreicht, und es entstehen keine Keilabschnitte, wo das Pulver 38 steckenbleiben kann.

[0042] Im Ergebnis einer solchen Bewegung füllt das Pulver die Räume über den Klappen I2 und 13 aus, dann füllt es allmählich den Arbeitsraum B der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5, den Zwischenraum zwischen den oberen 2, 3 und den unteren 4, 5 Verdichtungsmechanismen, den Arbeitsraum A der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 sowie die geneigten Kanäle 14, 15.

[0043] Allmählich werden alle Kanäle I4, 15, 16, I7, I8, I9, 20, 21, 22, 23, 24, 25 mit dem Pulver 38 bis auf die Höhe der Trennrinnen 36, 37 gefüllt.

[0044] Danach setzt man die Förderer IO und II still, und die Zuführung des Pulvers 38 in die Kammer I wird eingestellt, die Kammer ist nun betriebsbereit. In den Räumen über den Arbeitsorganen 6 und 7 und unter den Mechanismen 2, 3 und 4 ,5, wie auch in den Räumen über den Klappen I2 Sich und I3,stelltdas Pulver 38 unter dem winkel der natürlichen Böschung α ein

[0045] Dank dieser Eigenschaft des Pulvers 38 als Schüttkörper bleiben die unwirksamen Räume zwischen den Verdichtungsmechanismen 2, 3, 4, 5 und den Wänden der Kammer I vom Pulver frei.

[0046] Nun wird der Antrieb der Ziehvorrichtung eingeschaltet, der Flachstahl 9 wird durch die Kammer I hindurchgezogen, dabei führt man abwechselnd nach den vorgegebenen Zeitspannen die Verdichtungsmechanismen 2, 3 und 4, 5 zusammen und auseinander. Wenn die oberen Mechanismen 2 und 3 zusammengeführt sind, drücken ihre Arbeitsorgane 6 das Pulver 38 gegen den Flachstahl 9 und beseitigen dabei von seiner Oberfläche den Zunder. Gleichzeitig mit der Zuaammenführung der Mechanismen 2 und 3 werden ihre Elektromagnete eingeschaltet; dadurch wird das Pulver 38 im Arbeitsraum A zwischen den Organen 6 magnetisiert, verliert seine Schüttfähigkeit und fällt nicht nach unten, Nach βe- endigung des Arbeitszyklus der Mechanismen 2 und 3 werden ihre Elektromagnete abgeschaltete, und die genannten Mechanismen 2 und 3 werden auseinandergeführt. Gleichzeitig(mit gewisser Voreilung) werden die unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5 in Betrieb gesetzt, die identisch den oberen Mechanismen 2 und 3 funktionieren.

[0047] Gleichzeitig mit der Arbeit der Mechanismen 2, 3 und 4, 5 werden periodisch nach vorgegebenen Zeitabschnitten die Klappen 12 und 13 für einige Sekunden geöffnet und lassen dosierte Mengen des Pulvers 38 aus der Kammer I heraus. Dadurch sinkt das Niveau der Schüttmasse des Pulvers 38 im unteren Teil der Kammer I, was den Austritt des verbrauchten Pulvers unter den unteren Mechanismen 4 und 5 hervor (nach Pfeilen M) über die Kanäle 25 sowie über die Kanäle 23, 24, die das verbrauchte Pulver unter den oberen Mechanismen 2 und 3 hervor nach Pfeilen "F" abführen, ermöglicht.

[0048] Der Druck des Pulvers 38 bei den Klappen 12 ist dem Druck des Pulvers 38 bei den Klappen 13 nicht gleich, weil die Länge und das Profil der Kanäle 21, 22, 23, 24 nicht der Länge und dem Profil der Kanäle 25 gleich sind. Dank den wänden 26 aber ist die Masse des um die Klappen 12 befindlichen Pulvers 38 von der Masse des um die Klappen 13 befindlichen Pulvers 38 isoliert, deshalb verhindert die genannte Druckdifferenz den Austritt des Pulvers 38 aus der Kammer I über die Öffnungen in den Klappen 12 und 13 nicht. Dies gewährleistet eine zuverlässige Pulverzirkulation in den Arbeitsräumen A und B der Mechanismen 2, 3 bzw. 4, 5, wodurch das Ziel der Erfindung erreicht reicht wird: hohe Qualität und Effektivität des. Entzunder- ungsprozesses des Flachstahls.

[0049] Das aus der Kammer 1 herausgelassene Pulver 38 wird nach Trennen des Zunders aus ihm wieder über ein Zirkulationssystem (nicht dargestellt) mit Hilfe der Förderer 10 und II von oben in die Kammer I beschickt. Auf diese Weise erfolgt immer durch die Kammer 1 die Zirkulation des Pulvers 38 unter Ausscheidung aus ihm des Zunders; dabei gelangt das reine Pulver 38 in die Arbeitsräume A und B sowohl der oberen Verdichtungsmechanismen 2 und 3 wie auch der unteren Verdichtungsmechanismen 4 und 5.

[0050] Bei der Annäherung der Mechanismen 2 und 3, 4 und 5 kann sich ein kleiner Teil des Pulvers, der aus den Arbeitsörganen 6 und 7 ausgepresst wird, in Richtung der unwirksamen Räume hinter diesen Mechanismen verschieben, was jedoch durch die biegsamen Bänder 3I verhindert wird. Somit bleiben die unwirksamen Räume zwischen den Mechanismen 2 und 3, 4 und 5 und den Wänden der Kammer I stets vom Pulver frei. Dies schliesst zusätzliche Energieverluste für die Reibung bei der Bewegung der Mechanismen 2, 3, 4, 5 aus und erhöht dadurch die Nutzkraft, mit der die Arbeitsorgane 6, 7 das Pulver 38 gegen den Flachstahl 9 andrücken. Stellt sich während der Arbeit der Vorrichtung her- aus , dass über die Verteilrinnen 36, 37 zu den oberen Mechanismen 2 und 3 weniger (bzw. mehr) Pulver gelangt, als zu den unteren Mechanismen 4 und 5, so sind durch Verstellung der Förderer IO und II in der Pfeilrichtung "D" sowie durch Verstellung der Schieber 20 die Pulverströme auszugleichen.

[0051] Die geneigteAnordnung der Kanäle 14 und I5, I8 und I9 über den Verdichtungsmechanismen 2 und 3, 4 und 5, gestattet es, mit den Böden der genannten Kanäle den Grossteil des Pulvergewichts aufzunehmen und die Mechanismen 2, 3, 4, 5 von diesem Gewicht zu entlasten, was zu einer zusätzlichen Energieersparnis bei der Bewegung der letzteren führt.

[0052] Dadurch, dass sowohl den oberen 2 und 3 als auch den unteren 4 und 5 Verdichtungsmechanismen ununterbrochen frische Mengen des Reinpulvers zugeführt werden, und dabei wegen der minimalen Verluste eine grösstmögliche Anpresskraft des Pulvers 38 gegen den Flachstahl 9 erzielt wird, gewährleistet die beschriebene Vorrichtung eine bedeutend höhere Entzunderungsqualität der Flachstahloberfläche bei einem minimalen energetischen Aufwand im Vergleich zum Prototyp.

Industrielle Anwendbarkeit



[0053] Am erfolgreichsten kann die Erfindung für die Entzunderung der Oberfläche von warmgewalzten breiten Flachstählen aus niedriggekohlten, hochgekohlten, legierten, nichtrostenden Werkzeug-und anderen Spezialstahlsorten verwendet werden.

[0054] Uberdies kann die Erfindung zur Oberflächenreinigung der Flachstähle von Lack-.und Farbeüberzügen, Rost u.a. sowie zur Reinigung der Oberfläche von Langwalzgut eingesetzt werden.


Ansprüche

I Vorrichtung zur Entzunderung der Oberfläche eines Flachstahls (9), enthaltend eine Kammer (I) zum Aufnehmen eines Schleifpulvers (38) mit in dieser Kammer (I) zumindest zwei Paar . übereinander angeordneten Mechanismen (2, 3 und 4, 5) zur Verdichtung des Pulvers (38), deren Arbeitsorgane (6, 7) der Förderebene (8) des Flachstahls (9) unter Bildung eines Raums (A, B) zwischen den Arbeitsorganen (6, 7) und der Förderebene (8) des Flachstahls (9) zugewandt sind, Mittel zum Einfüllen des Schleifpulvers (38) von obenin die Kammer (I) und im unteren Teil dieser Kammer (I) angeordnete Klappen (I2, I3) zum Ausladen des Pulvers (38) aus der Kammer (I), dadurch gekennzeichnet, dass sie ein System von Kanälen (14, I5, 16, 17, I8, 19) für eine getrennte Zuführung des Schleifpulvers (38) von dem Mittel (I0, II) zum Einfüllen desselben in den Raum (A, B) zwischen den Arbeitsorganen,(6, 7) der Verdichtungsmechanismen (2, 3, 1, 5) und der Förderebene (8) des Flachstahls (9) und ein System von Kanälen (21, 22, 23, 24, 25) für eine getrennte Abführung des Pulvers (38) aus dem genannten Raum (A, B) zu den Klappen (I2, I3) zum Ausladen des Pulvers (38) aus der Kammer (I) aufweist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekenn-zeichnet, dass die Kanäle (14, 15) für die Zuführung des Schleifpulvers (38) in den Raum (A) zwischen den Arbeitsorganen (6) der oberen Verdichtungsmechanismen (2, 3) und der Förderebene (8) des Flachstahls (9) in Form von geneigt liegenden Rinnen ausgebildet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Kanäle (I6, I7, I8, 19) für die Zuführung des Schleifpulvers (38) in den Raum (B) zwischen den Arbeitsorganen (7) der unteren Verdichtungsmechanismen und der Förderebene (8) des Flachstahls (9) ein rechteckiges Profil aufweisen, wobei die Kanäle (I6, I7) senkrecht und die Kanäle (I8, I9) geneigt angeordnet sind, dabei sind die Kanäle (2I, 22) für die Abführung des Pulvers (38) aus dem Raum (A) zwischen derselben Ebene und den Arbeitsorganen (6) der oberen Verdichtungsmechanismen (2, 3) in Form eines Systems von geneigten Parallelrohren ausgebildet, die die obengenannten Kanäle (I8, I9) mit rechteckigem Profil durchqueren.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekenn-zeichnet, dass die Kanäle (2I, 22, 23, 24, 25) für die Abführung des Pulvers (38) aus dem Raum (A,B) zwischen der Förderebene (8) des Flachstahls (9) und den Arbeitsorganen (6, 7) der Mechanismen (2, 3, 4, 5) zur Verdichtung des Pulvers (38) auf ihrer ganzen Länge voneinander isoliert und zumindest mit einer jeweiligen, einem jeden Kanal zugeordneten Klappe (I2, I3) zum Ausladen des Pulvers (38) aus der Kammer (I) hermetisch verbunden sind.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Kanäle (23, 24, 25) für die Abführung des Pulvers durch im unteren Teil der Kammer aufgestellte Trennwände (26) voneinander isoliert sind.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Arbeitsfläche des Mechanismus (2, 3, 4, 5) zur Verdichtung des Pulvers (38) und dem zu dieser Oberfläche gerichteten Kanal (I4, 15, 18, 19) für die Zuführung des Schleifpulvers (38) in den Raum (A, B) zwischen den Arbeitsorganen (6, 7) der genannten Mechanismen und der Förderebene (8) des Flachstahls (9) ein biegsames, aus Transport-Gummierungsgewebe ausgeführtes Band (3I) montiert ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht