(19)
(11) EP 0 310 768 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.1989  Patentblatt  1989/15

(21) Anmeldenummer: 88111953.1

(22) Anmeldetag:  25.07.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G05G 5/02, G01P 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.09.1987 DE 3731784

(71) Anmelder: Deutsche Thomson-Brandt GmbH
78003 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmitz, Friedrich
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Digitaler Impulsgeber


    (57) 2.1 Digitale Impulsgeber werden in zunehmendem Maße in der Unterhal­tungselektronik eingesetzt. Bei derartigen Geräten führt ein einziger Impulsgeber mehrere Funktionen aus, wobei das Drehmo­mentverhalten für alle Funktionen das gleiche ist.
    2.2 Es ist eine Vorrichtung vorgesehen, die das Drehmomentverhalten des Impulsgebers in Abhängigkeit von seiner Funktion verändert.
    2.3 Der Impulsgeber eignet sich insbesondere für Verstärker und Geräte der Unterhaltungselektronik, sowie für professionelle Messgeräte..




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen digitalen Impulsgeber mit einer drehbaren Scheibe sowie mit dieser zusammenwirkenden Sensoren zur Abgabe von digitalen, drehrichtungsabhängigen Impulsen.

    [0002] Derartige Impulsgeber sind in der Digitaltechnik als Digital-Encoder bekannt. Sie bestehen aus einer drehbaren Scheibe, die mechanisch durch Schleifkontakte, optisch durch opto-elektronische Sensoren oder magnetisch auf dem Halleffekt beruhend oder auch induktiv abtastbar sind. Die Scheibe wird dabei an dem impulsauslösenden Element wie Schleifer, Photodiode, Hallelement oder Spule vorbeibewegt. Es handelt sich dabei um zwei Sensoren, die um einen bestimmten Winkel versetzt angeordnet sind. Aus den von diesen gelieferten phasenverschobenen Impulsreihen kann auf die Drehrichtung des Impulsgebers geschlossen werden, so daß z.B. ein an diesen angeschlossener Zähler aufwärts oder abwärts zählt, von welchem das Zählergebnis digital oder nach einer Umwandlung analog ausgewertet werden kann. Das mechanische Drehmoment dieser Impulsgeber ist konstruktiv bedingt festgelegt und konstant. Impulsgeber der vorbeschriebenen Art sind in der Digitalelektronik weit verbreitet und gewinnen auch in der Unterhaltungselektronik mehr an Bedeutung. Dabei wird der Impulsgeber mehrfach ausgenutzt, indem er nacheinander je nach Bedienungsbefehl des Gerätebenutzers unterschied­liche Funktionen steuert. So ist es z.B. möglich, durch diesen einzi­gen Impulsgeber die Sendereinstellung, die Lautstärkeeinstellung, die Tiefen- und Höheneinstellung sowie die Tonbalance des Gerätes zu verän­dern. Das geschieht in der Weise, daß dem Impulsgeber durch Vorwahlta­sten diese verschiedenen Funktionen zugeordnet werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Impulsgeber derart zu gestalten, daß dessen Bedienung erleichtert wird. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unter­ansprüchen.

    [0004] Die Erfindung bringt den Vorteil, daß der Impulsgeber zur Verstellung der Lautstärke durch ein gerastetes Verhalten anders wirkt als z.B. bei der Verstellung der Senderwahl, bei welcher der Impulsgeber schwungrad­ähnlichen Charakter besitzt. Bei der Verstellung voh Tiefen, Höhen oder der Tonbalance des Audioverstärkers dagegen ist unter Umständen ein konstantes größeres Drehmoment wünschenswert.

    [0005] Nachstand wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.

    Figur 1 zeigt die Draufsicht und

    Figur 2 zeigt die Seitenansicht der Anordnung.



    [0006] In den Figuren 1 und 2 ist ein üblicher Aufbau eines Impulsgebers schematisch dargestellt. Er besteht aus einer Scheibe 1, die an ihrem Umfang in gleichmäßigen Winkelabständen ebenso gleichmäßige Vorsprünge 4 besitzt. Diese wirken auf Sensoren 2 und 3 ein, die aus Spulen beste­hen, welche mit den Vorsprüngen 4 der Scheibe 1, die als Magnete aus­gebildet sind, zusammenwirken. Die Sensoren 2 und 3 können aber auch in Form von Gabellichtschranken ausgebildet sein, die die Vorsprünge 4 der Scheibe 1 umfassen. Aus den Signalen der Sensoren 2 und 3 wird in einer Auswerteschaltung 5 sowohl die Drehrichtung der Scheibe 1 als auch die Impulsanzahl zwecks schrittweiser Verstellung eines Wertes zur Verstellung von Funktionsgrößen detektiert.

    [0007] Die Scheibe 1 wird über eine in einem Lager 6 gelagerte Achse 7 bewegt, die der Bedienende über eine Handhabe 8 antreibt.

    [0008] Wird von der Bedienungsfunktion ein gerasteter Betrieb des Impulsgebers gefordert, wird über eine Steuereinheit 9 ein Strom durch Magnete 10 und 11 geschickt, welche in einem bestimmten Winkelabstand am Umfang der Scheibe 1 gegenüber den Vorsprüngen 4 angeordnet sind. Dadurch ergibt sich eine gefühlsmäßige in kleinen Winkelschritten erfolgende Drehung der Scheibe 1. Die Stärke der Rasterwirkung ist durch die Größe des Stromes durch die Magnete 10 und 11 einstellbar.

    [0009] Wird bei einer anderen Bedienfunktion eine ungerastete aber mit Rei­bungsverhalten versehene Drehung der Scheibe 1 und somit des Impuls­gebes verlangt, kann dies dadurch erreicht werden, daß von der Steuer­einheit 9 eine Wirbelstrombremse 12 erregt wird, deren Wirksamkeit durch einen von der Steuereinheit 9 erzeugten Strom entsprechender Größe veränderbar ist. Dabei kann die Scheibe 1 in vorteilhafter Weise selbst als Teil der Wirbelstrombremse ausgebildet sein. Es ist auch denkbar, die mit Reibung versehene Drehung durch einen Motor im Kurzschlußbetrieb zu erzeugen.

    [0010] Wird eine Drehung mit Schwungradeffekt verlangt, z.B. bei der Sendereinstellung eines Empfangsgerätes, wird der Strom durch die Magnete 10 und 11 und die Wirbelstrombremse 12 abgeschaltet, wobei eine in der Handhabe 8 angeordnete träge Masse diesen Effekt unterstützt.


    Ansprüche

    1. Digitaler Impulsgeber mit einer drehbaren Scheibe sowie mit dieser zusammenwirkenden Sensoren zur Abgabe von digitalen, drehrichtungs­abhängigen Impulsen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (9, 10, 11, 12) vorgesehen ist, welche das Drehmomentverhalten des Impulsgebers (1, 2, 3, 4, 5) ändert.
     
    2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (9-12) das Drehmomentverhalten in Abhängigkeit von der Funktion des Impulsgebers (1 - 5) verändert.
     
    3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (9-12) den Impulsgeber (1 - 5) je nach Betriebsart in eine gerastete oder in eine schwer- oder leichtgängige Betriebsart umschaltet.
     
    4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gerastete Betrieb mit Hilfe einer Anordnung aus Elektromagneten (10, 11) in Zusammwirken mit der Scheibe (1) des Impulsgebers (1 - 5) erzeugt wird.
     
    5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung auf die leicht- oder schwergängige Betriebsart mit Hilfe einer Wirbelstrombremse (12) erfolgt.
     
    6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (1) des Impulsgebers (1 - 5) als Teil der Wirbelstrombremse (12) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht