(19)
(11) EP 0 310 778 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.1989  Patentblatt  1989/15

(21) Anmeldenummer: 88112509.0

(22) Anmeldetag:  02.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D05B 65/00, D05B 57/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB GR IT

(30) Priorität: 04.09.1987 DE 8711977 U

(71) Anmelder: ZSK- STICKMASCHINEN-GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG
D-47800 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Slomma, Heinz-Georg
    D-4060 Viersen 11 (DE)
  • Zieschang, Rolf
    D-4100 Duisburg 14 (DE)
  • Gessmann, Hans-Rainer
    D-4150 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Stark, Walter, Dr.-Ing. 
Moerser Strasse 140
47803 Krefeld
47803 Krefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abschneiden des Nadelfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine


    (57) Vorrichtung zum Abschneiden des Nadelfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine mit Umlaufgreifer (3), Spulengehäuse und Spule, wobei ein in die Bahn des Nadelfadens bewegbares Hakenmesser (8) und ein Gegenmesser (11) vorgesehen sind, mit der lediglich der Oberfaden abgeschnitten wird, das Hakenmesser mit seinem am freien Ende angeordneten Fanghaken (10) in eine Vertiefung zwischen Umlaufgreifer und Spulengehäuse bewegbar ist und das Gegenmesser (11) mit Abstand vom Umlaufgreifer im Bewegungs­bereich des Fanghakens angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abschneiden des Nadelfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine mit Umlaufgreifer, Spulengehäuse und Spule, wobei ein in die Bahn des Nadelfadens bewegbares Hakenmesser und ein Ge­genmesser vorgesehen sind.

    [0002] Bekannte Vorrichtungen dieser Gattung fangen den zu schneidenden Nadelfaden (Oberfaden) im Raum zwischen der Stichplatte und dem Umlaufgreifer. Bei einer bestimmten Stellung des Umlaufgreifers werden die richtige Seite der Nadelfadenschlaufe und der Unterfaden erfaßt, zum Gegen­messer gezogen und abgeschnitten. Bei den bekannten Vor­richtungen wird das Hakenmesser entweder parallel zur Stichplattenebene oder in einer Schwenkbewegung um den Umlaufgreifer geführt. In allen Fällen ist jedoch ein ver­hältnismäßig großer Abstand zwischen der Stichplatte und dem Umlaufgreifer erforderlich, damit einigermaßen sicher die richtige Nadelfadenschlaufe sowie der Unterfaden ge­fangen und geschnitten werden können.

    [0003] Der Raum zwischen Stichplatte und Umlaufgreifer ist be­schränkt, so daß es in der Regel nicht mehr möglich ist, dort außer einer Vorrichtung zum Abschneiden auch noch einen Unterfadenwächter anzuordnen. In manchen Fällen ist es auch nachteilig, daß mit den bekannten Vorrichtungen der Nadelfaden nur zusammen mit dem Unterfaden geschnit­ten werden kann. Insbesondere bei Stickmaschinen kann es vorteilhaft sein, wenn nur der Nadelfaden geschnitten wird.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, mit der nur der Nadelfaden (Oberfaden) abgeschnitten wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Hakenmesser mit seinem am freien Ende angeordneten Fanghaken in eine Vertiefung zwischen Umlaufgreifer und Spulenge­häuse bewegbar ist und daß das Gegenmesser mit Abstand vom Umlaufgreifer im Bewegungsbereich des Fanghakens angeordnet ist. Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß bei üblichen Kostruktionen von linksdrehendem Umlaufgreifer und Spulengehäuse zwischen diesen beiden Bauteilen links von der Greiferachse eine Vertiefung verbleibt. Dabei wird der vom Fanghaken des Umlauf­greifers aufgenommene Nadelfaden auch über die Ver­tiefung geführt. Wird nun der Fanghaken des Hakenmessers bei entsprechender Ausrichtung in die Vertiefung ein­geführt, dann wird bei der Drehbewegung des Umlauf­greifers der Nadelfaden in den Fanghaken des Haken­messers eingelegt und kann damit aus dem Bewegungs­bereich des Umlaufgreifers herausgezogen sowie am Gegenmesser abgeschnitten werden.

    [0006] Erfindungsgemäß wird lediglich der Nadelfaden abge­schnitten. Der Unterfaden kann mit herkömmlichen Vor­richtungen im Raum zwischen Stichplatte und Umlauf­greifer abgeschnitten werden. Das ist unproblematisch, weil entsprechende Bauteile weniger Platz benötigen, und der Unterfaden in diesem Raum sicherer gefangen werden kann als die richtige Seite der Nadelfadenschlaufe.

    [0007] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist insbesondere bei Stickmaschinen vorteilhaft, wenn nach dem Schneiden des Nadelfadens an derselben Stelle mit einer neuen Farbe bzw. an einer naheliegenden Stelle mit derselben Farbe weitergestickt werden soll. In diesen Fällen wird weniger Unterfaden verbraucht, weil keine neue Fadenlänge zum Ansticken erforderlich ist, und das Ansticken des Nadelfadens ( Oberfadens) erfolgt sicherer, weil der Unterfaden noch am Stickgrund abgebunden ist.

    [0008] Für die Führung des Hakenmessers mit seinem Fanghaken bestehen mehrere Möglichkeiten, wenn nur sichergestellt ist, daß der in die Vertiefung eingreifende Fanghaken derart ausgerichtet ist, daß der Nadelfaden bei der Drehbewegung des Umlaufgreifers in den Fanghaken ein­gelegt wird. So kann das Hakenmesser auf einer zur Umlaufgreiferachse parallelen Bahn geführt sein. Das Hakenmesser kann aber auch um eine zur Umlaufgreifer­achse senkrechte Achse schwenkbar gelagert sein. Bei einer bevorzugten Ausführung ist das Hakenmesser um eine zur Stichplatte parallele Achse schwenkbar. In allen Fällen kann das Gegenmesser ortsfest im Bewegungs­bereich des Fanghakens angeordnet sein. Der Fanghaken kann auf seiner mit dem Gegenmesser zusammenwirkenden Seite eine Scherkante aufweisen.

    [0009] Bevorzugt ist eine Ausführung, die gekennzeichnet ist durch einen Bewegungsablauf des Fanghakens derart, daß der Fanghaken nach dem Einlegen des Nadelfadens in eine Wartestellung vor dem Gegenmesser gebracht wird und dort verharrt, bis er nach Erreichen des Fadengeberhöchstpunktes zum Abschneiden des Oberfadens an der Scherkante des Gegenmessers vorbeigeführt wird.

    [0010] Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 teilweise die Seitenansicht einer Stickmaschine mit Stichplatte, Umlaufgreifer und Vorrichtung zum Abschneiden des Nadelfadens, Fanghaken in Fangposition,

    Fig. 2 den Gegenstand nach Figur 1, Fanghaken in Warte­position vor der Schneidkante des Gegenmessers,

    Fig. 3 den Gegenstand nach Figur 1, Fanghaken in End­position nach dem Schneiden.



    [0011] In der Zeichnung ist lediglich das Maschinengestell 1 der Stickmaschine teilweise sowie die darauf angeord­nete Stichplatte 2, der am Maschinengestell 1 gelagerte Umlaufgreifer 3 und seine Antriebswelle 4 dargestellt. Am Maschinengestell 1 ist eine Konsole 5 befestigt, die sich in einer zur Stichplatte 2 senkrechten Ebene parallel zur und neben der Achse 6 des Umlaufgreifers 3 erstreckt. An der Konsole 5 ist unterhalb des Umlauf­greifers 3 eine Schwenkwelle 7 gelagert, auf der ein Hakenmesser 8 sitzt, welches an seinem freien, abge­winkelten Ende 9 einen Fanghaken 10 trägt, der bei der dargestellten Ausführung nach unten offen ist. Im Bewegungsbereich des Fanghakens 10 ist maschinenfest ein Gegenmesser 11 angeordnet, dessen Scherkante 12 mit einer im einzelnen nicht wiedergegebenen Scherkante des Fanghakens 10 zusammenwirkt.

    [0012] Der Umlaufgreifer 3 umgibt in üblicher Weise ein gegen Verdrehen gesichertes Spulengehäuse mit darin angeordneter Spule. Zwischen dem Umlaufgreifer 3 und dem Spulen­gehäuse befindet sich eine in der Zeichnung angedeutete Vertiefung 13, die sich in der Regel links von der Greifermitte erstreckt. Das Hakenmesser 8 bzw. sein Fanghaken 10 sind so angeordnet, daß der Fanghaken 10, wie in Figur 1 dargestellt, in diese Vertiefung 13 eingreifen kann. Der in die Vertiefung 13 eingreifende Fanghaken 10 ist derart ausgerichtet, daß der vom Umlaufgreifer 3 erfaßte und bei seiner Drehbewegung auch über die Vertiefung 13 geführte Nadelfaden (Ober­faden) in den Fanghaken 10 eingelegt wird. Dieser Zustand ist in Figur 1 wiedergegeben.

    [0013] Nach dem Einlegen des Nadelfadens in den Fanghaken 10 wird der Fanghaken 10 in eine Wartestellung vor dem Gegenmesser 12 gebracht (Figur 2). Der Fanghaken 10 mit dem eingelegten Nadelfaden verharrt dort solange, bis der nicht dargestellte Fadengeber der Nähmaschine seinen höchsten Punkt erreicht hat. Dann wird der Fanghaken zum Abschneiden des Nadelfadens an der Scher­kante 12 des Gegenmessers 11 vorbeigeführt, wie das in Figur 3 dargestellt ist.

    [0014] Bezogen auf den Nadelhub, wobei die oberste Position der Nadel mit 0° bezeichnet wird, wird das Hakenmesser 8 mit dem Fangkaken 10 bei ca. 100° der Nadelbewegung in die in Figur 1 dargestellte Fangposition eingefahren und bei ca. 230° der Nadelbewegung in die in Figur 2 dargestellte Wartestellung. Das Schneiden ( Figur 3) erfolgt dann bei ca. 420° der Nadelbewegung.

    [0015] Das Hakenmesser 8 mit seinem Fanghaken 10 kann durch einen Getriebemotor oder durch einen Schrittmotor oder auch durch Kurvenscheiben angetrieben sein. Das ist im einzelnen nicht dargestellt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abschneiden des Nadelfadens einer Stick-, Stepp- oder Nähmaschine mit Umlaufgreifer, Spu­lengehäuse und Spule, wobei ein in die Bahn des Na­delfadens bewegbares Hakenmesser und ein Gegenmesser vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Ha­kenmesser (8) mit seinem am freien Ende (9) angeord­neten Fanghaken (10) in eine Vertiefung (13) zwischen Umlaufgreifer (3) und Spulengehäuse bewegbar ist und daß das Gegenmesser (11) mit Abstand vom Umlaufgrei­fer (3) im Bewegungsbereich des Fanghakens (10) ange­ordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Vertiefung (13) eingreifende Fanghaken (10) derart ausgerichtet ist, daß der Nadelfaden bei der Drehbewegung des Umlaufgreifers (3) in den Fang­haken (10) eingelegt wird.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Hakenmesser (8) auf einer zur Achse (6) des Umlaufgreifers (3) parallelen Bahn geführt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Hakenmesser (8) um eine zur Achse (6) des Umlaufgreifers (3) senkrechte Achse (7) schwenkbar gelagert ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Hakenmesser (8) um eine zur Stichplatte (2) parallele Achse (7) schwenkbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fanghaken (10) auf seiner mit dem Gegenmesser (11) zusammenwirkenden Seite eine Scherkante aufweist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenmesser (11) ortsfest ange­ordnet ist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, gekenn­zeichnet durch einen Bewegungsablauf des Fanghakens (10) derart, daß der Fanghaken (10) nach dem Einlegen des Nadelfadens in eine Wartestellung vor dem Gegenmes­ser (11) gebracht wird und dort verharrt, bis er nach Erreichen des Fadengeberhöchstpunktes zum Abschneiden des Nadelfadens an der Scherkante (12) des Gegenmes­sers (11) vorbeigeführt wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht