[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mehrfach-Kontaktstifthalter eines modularen
Steckverbinders für Telefon- oder Schwachstromanlagen, mit Mitteln zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung.
[0002] In allen Bereichen der Schwachstromtechnik gewinnt die lötfreie Andrahtung erheblich
an Bedeutung. In diesem Zusammenhang beschreibt die gleiche Anmelderin in ihrem CH-Patent
Nr. 660'935 einen Stecker, insbesondere Rangierstecker, mit einem ansich bekannten
Schneid-Klemm-Anschluss, welcher gestattet, einen Draht lötfrei am Anschluss zu fixieren,
indem dieser Draht samt seiner Isolation in eine Kerbe eingedrückt wird, wobei die
Kanten der Kerbe die Isolation durchschneiden und gering in das Leitermaterial unter
Herstellung eines elektrischen Kontaktes eindringen.
[0003] Diese lötfreie Schneid-Klemm-Andrahtung drängt sich auch bei modularen Steckverbindern
für Telefon- oder Schwachstromanlagen auf, bei denen sich für den Drahtabstand bzw.
Kontaktstiftabstand genormte oder doch normähnliche Raster herausgebildet haben,
wobei dann für jeden Draht bzw. jede Ader ein länglicher Draht-Einlegeschlitz vorgesehen
ist, der an einer Stelle von der querstehenden Klemmschneide der in der Regel senkrecht
zum Einlegeschlitz abragenden Kontaktstifte durchsetzt ist.
[0004] Problematisch ist bei solchen Anordnungen mit sich relativ eng folgenden Einlegeschlitzen
resp. begrenzenden Stegen das Einlegen der Drähte resp. Adern in die Einlegeschlitze
und insbesondere das Eindrücken der Drähte resp. Adern in die betreffende Kerbe der
Klemmschneide derart, dass ein sicherer elektrischer Kontakt hergestellt wird.
[0005] Weder zangenartige Werkzeuge noch Druckausübung mit einem Schraubenzieher oder dgl.
kann da Abhilfe schaffen.
[0006] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Mehrfach-Kontaktstifthalter
der vorgenannten Art zu schaffen, bei dem die lötfreie Schneid-Klemm-Andrahtung schnell,
sicher und absolut problemlos erfolgen kann.
[0007] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Mittel zur Schneid-Klemm-Andrahtung
mindestens einen, auf den Körper des Kontaktstifthalters niederdrückbaren Schwenkdekkel
umfassen, von welchem kontaktseitige Druckrippen abragen, die beim Niederdrücken
des Deckels auf den Körper in dessen Draht-Einlegeschlitze eindringen und die eingelegten
Drähte in die Klemmschneiden der Kontaktstifte pressen.
[0008] Durch diese Massnahmen ist das Hauptproblem der Druckausübung auf die Drähte resp.
Adern vollumfänglich gelöst, wobei ein solcher erfindungsgemässe Schwenkdeckel so
breit gemacht werden kann, dass sich mehrere Drähte, beispielsweise vier, gleichzeitig
in die Klemmschneiden der zugeordneten Kontaktstifte eindrücken lassen.
[0009] Vorzugsweise wird dabei der Schwenkdeckel lösbar am Körper des Kontaktstifthalters
angeordnet und zudem in seiner Kontakt verursachenden Stellung vorzugsweise verriegelbar
gemacht.
[0010] Im ersten Fall können die Schwenkdeckel somit erst bei Gebrauch angebracht werden
oder ein solcher Schwenkdeckel kann Breite um Breite versetzt werden und als leicht
zu handhabendes Werkzeug für die Herstellung der Schneid-Klemm-Andrahtung dienen.
[0011] Im zweiten Fall kann der verriegelte Schwenkdeckel Schutzfunktionen übernehmen und
als Markierungsträger dienen. Hierfür kann die Ausgestaltung der erfindungsgemässen
Anordnung so sein, dass einerseits der Schwenkdeckel seitliche Schwenkzapfen umfasst,
die je eine Führungsnut am Körper des Kontaktstifthalters drehpunktbildend und aushängbar
untergreifen und andrerseits der Schwenkdeckel an seiner den Schwenkzapfen entgegengesetzten
Stirnseite eine elastische Klinke zum Untergreifen einer Klinkennut am Körper des
Kontaktstifthalters trägt.
[0012] Um insbesondere bei sogenannten Mehrfach-Schwenkdeckeln sowohl in Schliess- als
auch in Oeffnungsrichtung eine ausreichende Schwenkkraft erzeugen zu können, besteht
eine vorteilhafte Ausgestaltung ferner darin, dass der Schwenkdeckel obenseitig und
von seinen Schwenkzapfen distanziert eine Vertiefung zum Ansetzen eines, eine Hebelwirkung
erlaubenden Werkzeuges zum Schliessen resp. Oeffnen des Schwenkdeckels aufweist.
[0013] Für eine ausreichend tiefe Einbringung des anzudrahtenden Leiters ist es zudem vorteilhaft,
wenn der Körper des Kontaktstifthalters am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze
eine Drahtanschlagfläche aufweist.
[0014] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Körper des Kontaktstifthalters am jeweiligen
Ende seiner Draht-Einlegeschlitze Leitflächen zum umgelenkten und geführten Durchstecken
des Drahtes für Durchschaltungen aufweist.
[0015] Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht im Teilschnitt einen erfindungsgemässen Mehrfach-Kontaktstifthalter;
Fig. 2 und 3 im Querschnitt einen Kontaktstifthalter gemäss Fig. 1 mit unterschiedlich
eingelegtem Draht; und
Fig. 4 und 5 ausschnittweise und in schaubildartiger Darstellung einen erfindungsgemässen
Mehrfach-Kontaktstifthalter mit unterschiedlicher Betätigung.
[0016] Der in den Fig. 1 bis 5 veranschaulichte Mehrfach-Kontaktstifthalter 1 stellt sich
in der Regel als Kontaktleiste dar, welche für jeden Draht 20 einen querlaufenden
Draht-Einlegeschlitz 5 aufweist. In jeden dieser Schlitze 5 ragt querstehend die
Klemmschneide 6 eines abragenden Kontaktstiftes 7 hinein, wobei benachbarte Kontaktstifte
7 in der Regel gegeneinander versetzt sind, wie das die Fig. 1 bis 3 erkennen lassen.
Soweit sind solche Mehrfach-Kontaktstifthalter bekannt.
[0017] Erfindungswesentlich ist nun, dass die Mittel zur Schneid-Klemm-Andrahtung auf den
Körper 2 des Kontaktstifthalters 1 niederdrückbare Schwenkdeckel 3 umfassen, wie das
insbesondere die Fig. 4 und 5 verdeutlichen.
[0018] Von diesen Schwenkdeckeln 3 ragen im modularen Abstand kontaktseitig Druckrippen
4 ab, die beim Niederdrücken des Deckels 3 auf den Körper 2 in dessen Draht-Einlegeschlitze
5 eindringen und die eingelegten Drähte 20 in die Klemmschneiden 6 der Kontaktstifte
7 pressen.
[0019] Wie Vorbeschrieben ist es vorteilhaft, wenn die Schwenkdeckel 3 lösbar am Körper
2 des Kontaktstifthalters 1 anordenbar und in ihrer Kontakt verursachenden Stellung
verriegelbar sind.
[0020] Hierfür weist jeder Schwenkdeckel 3 zunächst seitliche Schwenkzapfen 8 auf, die je
in eine mit modularem Abstand angeordnete Führungsnut 9 am Körper 2 des Kontaktstifthalters
1 drehpunktbildend und aushängbar untergreifen, wie das die Fig. 1 bis 3 verdeutlichen.
Weiter trägt jeder Schwenkdeckel 3 an seiner den Schwenkzapfen 8 entgegengesetzten
Stirnseite eine elastische Klinke 11 zum Untergrei fen einer Klinkennut 12 am Körper
2 des Kontaktstifthalters 1. Die genannte Klinke 11 kann dabei durch Schlitzung unterteilt
sein, wie das insbesondere Fig. 4 am in der Darstellung rechten Schwenkdeckel 3 erkennen
lässt.
[0021] Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, weist der Körper 2 des Kontaktstifthalters
1 am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze 5 eine Drahtanschlagfläche 13 sowie
Leitflächen 14 zum umgelenkten und geführten Durchstecken des Drahtes 20 für Durchschaltungen
auf.
[0022] Weiter ist von Bedeutung, dass der Schwenkdeckel 3 obenseitig und von seinen Schwenkzapfen
8 distanziert eine Vertiefung 10 zum Ansetzen eines, eine Hebelwirkung erlaubenden
Werkzeuges zum Schliessen resp. Oeffnen des Schwenkdeckels aufweist.
[0023] Aus dem Vorbeschriebenen ergibt sich somit ein Mehrfach-Kontaktstifthalter eines
modularen Steckverbinders für Telefon- oder Schwachstromanlagen, mit Mitteln zur
lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung, bei dem das Hauptproblem der Druckausübung auf
die Drähte resp. Adern zur Schneid-Klemm-Andrahtung optimal sowie herstellungs- und
handhabungstechnisch relativ einfach gelöst ist.
1. Mehrfach-Kontaktstifthalter eines modularen Steckverbinders für Telefon- oder
Schwachstromanlagen, mit Mitteln zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Schneid-Klemm-Andrahtung mindestens einen, auf den Körper (2)
des Kontaktstifthalters (1) niederdrückbaren Schwenkdeckel umfassen, von welchem
kontaktseitige Druckrippen (4) abragen, die beim Niederdrücken des Deckels (3) auf
den Körper (2) in dessen Draht-Einlegeschlitze (5) eindringen und die eingelegten
Drähte in die Klemmschneiden (6) der Kontaktstifte (7) pressen.
2. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwenkdeckel (3) lösbar am Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) anordenbar und
in ihrer Kontakt verursachenden Stellung verriegelbar sind.
3. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schwenkdeckel (3) seitliche Schwenkzapfen (8) umfasst, die je eine Führungsnut (9)
am Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) drehpunktbildend und aushängbar untergreifen.
4. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, dass der
Schwenkdeckel (3) an seiner den Schwenkzapfen (8) entgegengesetzten Stirnseite eine
elastische Klinke (11) zum Untergreifen einer Klinkennut (12) am Körper (2) des Kontaktstifthalters
(1) trägt.
5. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schwenkdeckel (3) obenseitig und von seinen Schwenkzapfen (8) distanziert eine Vertiefung
(10) zum Ansetzen eines, eine Hebelwirkung erlaubenden Werkzeuges zum Schliessen
resp. Oeffnen des Schwenkdeckels aufweist.
6. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze
(5) eine Drahtanschlagfläche (13) aufweist.
7. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze
(5) Leitflächen (14) zum umgelenkten und geführten Durchstecken des Drahtes für Durchschaltungen
aufweist.