(19)
(11) EP 0 310 832 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.1989  Patentblatt  1989/15

(21) Anmeldenummer: 88115094.0

(22) Anmeldetag:  15.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 25.09.1987 CH 3736/87

(71) Anmelder: Reichle + De-Massari AG Elektro-Ingenieure
8620 Wetzikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Reichle, Hans
    CH-8620 Wetzikon (CH)

(74) Vertreter: Petschner, Goetz 
Patentanwaltsbüro G. Petschner Wannenstrasse 16
8800 Thalwil
8800 Thalwil (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrfach-Kontaktstifthalter für Schwachstrom-Anlagen


    (57) Der Mehrfach-Kontaktstifthalter eines modularen Steckver­binders für Telefon- oder Schwachstromanlagen weist Mittel zur Schneid-Klemm-Andrahtung auf, die mindestens einen, auf den Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) niederdrückbaren Schwenkdeckel (3) umfassen, von welchem kontaktseitige Druckrippen (4) abragen, die beim Niederdrücken des Deckels (3) auf den Körper (2) in dessen Draht-Einlegeschlitze (5) eindringen und die eingelegten Drähte in die Klemmschneiden (6) der Kontaktstifte (7) pressen.
    Damit wird es möglich, die lötfreie Schneid-Klemm-Andrah­tung schnell, sicher und absolut problemlos durchzuführen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mehrfach-Kontakt­stifthalter eines modularen Steckverbinders für Telefon- oder Schwachstromanlagen, mit Mitteln zur lötfreien Schneid-­Klemm-Andrahtung.

    [0002] In allen Bereichen der Schwachstromtechnik gewinnt die löt­freie Andrahtung erheblich an Bedeutung. In diesem Zusammen­hang beschreibt die gleiche Anmelderin in ihrem CH-Patent Nr. 660'935 einen Stecker, insbesondere Rangierstecker, mit einem ansich bekannten Schneid-Klemm-Anschluss, welcher ge­stattet, einen Draht lötfrei am Anschluss zu fixieren, indem dieser Draht samt seiner Isolation in eine Kerbe eingedrückt wird, wobei die Kanten der Kerbe die Isolation durchschnei­den und gering in das Leitermaterial unter Herstellung eines elektrischen Kontaktes eindringen.

    [0003] Diese lötfreie Schneid-Klemm-Andrahtung drängt sich auch bei modularen Steckverbindern für Telefon- oder Schwachstrom­anlagen auf, bei denen sich für den Drahtabstand bzw. Kon­taktstiftabstand genormte oder doch normähnliche Raster her­ausgebildet haben, wobei dann für jeden Draht bzw. jede Ader ein länglicher Draht-Einlegeschlitz vorgesehen ist, der an einer Stelle von der querstehenden Klemmschneide der in der Regel senkrecht zum Einlegeschlitz abragenden Kontaktstifte durchsetzt ist.

    [0004] Problematisch ist bei solchen Anordnungen mit sich relativ eng folgenden Einlegeschlitzen resp. begrenzenden Stegen das Einlegen der Drähte resp. Adern in die Einlegeschlitze und insbesondere das Eindrücken der Drähte resp. Adern in die betreffende Kerbe der Klemmschneide derart, dass ein sicherer elektrischer Kontakt hergestellt wird.

    [0005] Weder zangenartige Werkzeuge noch Druckausübung mit einem Schraubenzieher oder dgl. kann da Abhilfe schaffen.

    [0006] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Mehr­fach-Kontaktstifthalter der vorgenannten Art zu schaffen, bei dem die lötfreie Schneid-Klemm-Andrahtung schnell, sicher und absolut problemlos erfolgen kann.

    [0007] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Mit­tel zur Schneid-Klemm-Andrahtung mindestens einen, auf den Körper des Kontaktstifthalters niederdrückbaren Schwenkdek­kel umfassen, von welchem kontaktseitige Druckrippen abra­gen, die beim Niederdrücken des Deckels auf den Körper in dessen Draht-Einlegeschlitze eindringen und die eingelegten Drähte in die Klemmschneiden der Kontaktstifte pressen.

    [0008] Durch diese Massnahmen ist das Hauptproblem der Druckaus­übung auf die Drähte resp. Adern vollumfänglich gelöst, wobei ein solcher erfindungsgemässe Schwenkdeckel so breit gemacht werden kann, dass sich mehrere Drähte, beispiels­weise vier, gleichzeitig in die Klemmschneiden der zugeord­neten Kontaktstifte eindrücken lassen.

    [0009] Vorzugsweise wird dabei der Schwenkdeckel lösbar am Körper des Kontaktstifthalters angeordnet und zudem in seiner Kon­takt verursachenden Stellung vorzugsweise verriegelbar ge­macht.

    [0010] Im ersten Fall können die Schwenkdeckel somit erst bei Ge­brauch angebracht werden oder ein solcher Schwenkdeckel kann Breite um Breite versetzt werden und als leicht zu handhabendes Werkzeug für die Herstellung der Schneid-Klemm-­Andrahtung dienen.

    [0011] Im zweiten Fall kann der verriegelte Schwenkdeckel Schutz­funktionen übernehmen und als Markierungsträger dienen. Hierfür kann die Ausgestaltung der erfindungsgemässen Anord­nung so sein, dass einerseits der Schwenkdeckel seitliche Schwenkzapfen umfasst, die je eine Führungsnut am Körper des Kontaktstifthalters drehpunktbildend und aushängbar untergreifen und andrerseits der Schwenkdeckel an seiner den Schwenkzapfen entgegengesetzten Stirnseite eine elasti­sche Klinke zum Untergreifen einer Klinkennut am Körper des Kontaktstifthalters trägt.

    [0012] Um insbesondere bei sogenannten Mehrfach-Schwenkdeckeln so­wohl in Schliess- als auch in Oeffnungsrichtung eine aus­reichende Schwenkkraft erzeugen zu können, besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung ferner darin, dass der Schwenk­deckel obenseitig und von seinen Schwenkzapfen distanziert eine Vertiefung zum Ansetzen eines, eine Hebelwirkung erlau­benden Werkzeuges zum Schliessen resp. Oeffnen des Schwenk­deckels aufweist.

    [0013] Für eine ausreichend tiefe Einbringung des anzudrahtenden Leiters ist es zudem vorteilhaft, wenn der Körper des Kon­taktstifthalters am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlege­schlitze eine Drahtanschlagfläche aufweist.

    [0014] Weiter ist es vorteilhaft, wenn der Körper des Kontaktstift­halters am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze Leitflächen zum umgelenkten und geführten Durchstecken des Drahtes für Durchschaltungen aufweist.

    [0015] Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegen­standes ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläu­tert. Es zeigen:

    Fig. 1 in schematischer Seitenansicht im Teilschnitt einen erfindungsgemässen Mehrfach-Kontaktstift­halter;

    Fig. 2 und 3 im Querschnitt einen Kontaktstifthalter gemäss Fig. 1 mit unterschiedlich eingelegtem Draht; und

    Fig. 4 und 5 ausschnittweise und in schaubildartiger Darstellung einen erfindungsgemässen Mehrfach-Kontaktstifthal­ter mit unterschiedlicher Betätigung.



    [0016] Der in den Fig. 1 bis 5 veranschaulichte Mehrfach-Kontakt­stifthalter 1 stellt sich in der Regel als Kontaktleiste dar, welche für jeden Draht 20 einen querlaufenden Draht-­Einlegeschlitz 5 aufweist. In jeden dieser Schlitze 5 ragt querstehend die Klemmschneide 6 eines abragenden Kontakt­stiftes 7 hinein, wobei benachbarte Kontaktstifte 7 in der Regel gegeneinander versetzt sind, wie das die Fig. 1 bis 3 erkennen lassen. Soweit sind solche Mehrfach-Kontaktstift­halter bekannt.

    [0017] Erfindungswesentlich ist nun, dass die Mittel zur Schneid-­Klemm-Andrahtung auf den Körper 2 des Kontaktstifthalters 1 niederdrückbare Schwenkdeckel 3 umfassen, wie das insbeson­dere die Fig. 4 und 5 verdeutlichen.

    [0018] Von diesen Schwenkdeckeln 3 ragen im modularen Abstand kon­taktseitig Druckrippen 4 ab, die beim Niederdrücken des Deckels 3 auf den Körper 2 in dessen Draht-Einlegeschlitze 5 eindringen und die eingelegten Drähte 20 in die Klemmschnei­den 6 der Kontaktstifte 7 pressen.

    [0019] Wie Vorbeschrieben ist es vorteilhaft, wenn die Schwenk­deckel 3 lösbar am Körper 2 des Kontaktstifthalters 1 anorden­bar und in ihrer Kontakt verursachenden Stellung verriegel­bar sind.

    [0020] Hierfür weist jeder Schwenkdeckel 3 zunächst seitliche Schwenkzapfen 8 auf, die je in eine mit modularem Abstand angeordnete Führungsnut 9 am Körper 2 des Kontaktstifthal­ters 1 drehpunktbildend und aushängbar untergreifen, wie das die Fig. 1 bis 3 verdeutlichen. Weiter trägt jeder Schwenkdeckel 3 an seiner den Schwenkzapfen 8 entgegenge­setzten Stirnseite eine elastische Klinke 11 zum Untergrei­ fen einer Klinkennut 12 am Körper 2 des Kontaktstifthalters 1. Die genannte Klinke 11 kann dabei durch Schlitzung unter­teilt sein, wie das insbesondere Fig. 4 am in der Darstel­lung rechten Schwenkdeckel 3 erkennen lässt.

    [0021] Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, weist der Körper 2 des Kontaktstifthalters 1 am jeweiligen Ende seiner Draht-­Einlegeschlitze 5 eine Drahtanschlagfläche 13 sowie Leit­flächen 14 zum umgelenkten und geführten Durchstecken des Drahtes 20 für Durchschaltungen auf.

    [0022] Weiter ist von Bedeutung, dass der Schwenkdeckel 3 obensei­tig und von seinen Schwenkzapfen 8 distanziert eine Vertie­fung 10 zum Ansetzen eines, eine Hebelwirkung erlaubenden Werkzeuges zum Schliessen resp. Oeffnen des Schwenkdeckels aufweist.

    [0023] Aus dem Vorbeschriebenen ergibt sich somit ein Mehrfach-­Kontaktstifthalter eines modularen Steckverbinders für Tele­fon- oder Schwachstromanlagen, mit Mitteln zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung, bei dem das Hauptproblem der Druck­ausübung auf die Drähte resp. Adern zur Schneid-Klemm-An­drahtung optimal sowie herstellungs- und handhabungstech­nisch relativ einfach gelöst ist.


    Ansprüche

    1. Mehrfach-Kontaktstifthalter eines modularen Steckverbin­ders für Telefon- oder Schwachstromanlagen, mit Mitteln zur lötfreien Schneid-Klemm-Andrahtung, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Mittel zur Schneid-Klemm-Andrahtung mindestens einen, auf den Körper (2) des Kontaktstift­halters (1) niederdrückbaren Schwenkdeckel umfassen, von welchem kontaktseitige Druckrippen (4) abragen, die beim Niederdrücken des Deckels (3) auf den Körper (2) in des­sen Draht-Einlegeschlitze (5) eindringen und die einge­legten Drähte in die Klemmschneiden (6) der Kontaktstif­te (7) pressen.
     
    2. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Schwenkdeckel (3) lösbar am Kör­per (2) des Kontaktstifthalters (1) anordenbar und in ihrer Kontakt verursachenden Stellung verriegelbar sind.
     
    3. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Schwenkdeckel (3) seitliche Schwenkzapfen (8) umfasst, die je eine Führungsnut (9) am Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) drehpunktbil­dend und aushängbar untergreifen.
     
    4. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, dass der Schwenkdeckel (3) an seiner den Schwenkzapfen (8) entgegengesetzten Stirnseite eine elastische Klinke (11) zum Untergreifen einer Klinken­nut (12) am Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) trägt.
     
    5. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Schwenkdeckel (3) obenseitig und von seinen Schwenkzapfen (8) distanziert eine Vertie­fung (10) zum Ansetzen eines, eine Hebelwirkung erlauben­den Werkzeuges zum Schliessen resp. Oeffnen des Schwenk­deckels aufweist.
     
    6. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Körper (2) des Kontaktstifthalters (1) am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze (5) eine Drahtanschlagfläche (13) aufweist.
     
    7. Mehrfach-Kontaktstifthalter nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Körper (2) des Kontaktstifthal­ters (1) am jeweiligen Ende seiner Draht-Einlegeschlitze (5) Leitflächen (14) zum umgelenkten und geführten Durch­stecken des Drahtes für Durchschaltungen aufweist.
     




    Zeichnung