[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenwechseleinrichtung, insbesondere für Strickmaschinen,
mit einer Knotvorrichtung zum Anknoten eines neuen Fadens an einen alten Faden bei
einem Fadenwechsel, mit Fadenklemmen und Schneidorganen für den neuen und den alten
Faden, die Knotvorrichtung bestehend aus einem den neuen Faden erfassenden und in
eine geschlossene Schleife legenden Wickelfinger, einem den alten Faden während des
Fadenablaufes als offene Schlaufe in die Schleife einführenden Schlaufenschwenkheben,
und einem durch die Schlaufe hindurchgreifenden und das Ende des neuen Fadens erfassenden
beweglichen Klemmhaken.
[0002] Eine Fadenwechseleinrichtung mit den vorstehend genannten Merkmalen ist bereits in
der DE-OS 32 44 887 vorgeschlagen worden. Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Weiterbildung einer solchen Fadenwechseleinrichtung. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Fadenwechseleinrichtung der genannten Art so auszubilden, daß ihre Betriebssicherheit
im Hinblick auf die Knotenbildung und eine taktgerechte Weiterleitung des Fadens zu
der Fadenverarbeitungsstelle erhöht wird.
[0003] Die gestellte Aufgabe wird mit der genannten Fadenwechseleinrichtung erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in Fadenabzugsrichtung hinter der Knotvorrichtung eine über einen
federbelasteten Schwenkarm führende Fadenkompensationsstrecke festgelegter Maximallänge
und eine vorgesetzte, kurzfristig in Abhängigkeit von der Stellung des beweglichen
Klemmhakens und/oder des Schlaufenschwenkhebels betätigbare Kompensator-Fadenbremse
vorgesehen sind und daß der Klemmhaken mit einer Schere zum Schneiden des neuen Fadens
kombiniert ist.
[0004] Auch bei der neuen Fadenwechseleinrichtung erfolgt die Bildung des Knotens am laufenden
alten Faden, was zu den bereits in der DE-OS 32 44 887 aufgeführten wesentlichen Vorteilen
gegenüber Knotvorrichtungen führt, bei welchen eine Knotenbildung nur an stehenden
Fäden ausgeführt werden kann. Der laufende alte Faden wird lediglich kurzfristig
zum Festziehen des gebildeten Fadenknotens angehalten. Dadurch wird ein einwandfrei
fester Fadenknoten erzielt, der sich bei seiner Weiterbewegung zu einer Fadenverarbeitungsstelle
auch bei wechselnden Zugbeanspruchungen nicht mehr lösen kann. Die Fadenzufuhr an
der Fadenverarbeitungsstelle wird aber trotzdem nicht unterbrochen, weil während
der kurzfristigen Betätigung der Kompensator-Fadenbremse Faden aus der Fadenkompensationsstrecke
geliefert wird. Die Fadenvorratsstrecke wird durch Arretieren eines Kompensator-Schwenkarmes
auf eine genau festgelegte Maximallänge gesetzt. Durch die festgelegte Maximallänge
der Fadenkompensationsstrecke ist die Strecke, die der Fadenknoten von der Knotvorrichtung
bis zur Fadenverarbeitungsstelle durchläuft, genau vorgegeben und kann als fester
Wert in einem Steuerteil der Fadenwechseleinrichtung verwertet werden, der auch die
Knotvorrichtung der Fadenwechseleinrichtung im Hinblick auf eine genaue Plazierung
eines gebildeten Knotens im Gestrick steuert. Durch die Kombination des Klemmhakens,
mit welchem bei der Knotenbildung das Ende des neuen Fadens erfaßt und durch die
aus dem alten Faden gebildete Schlaufe hindurchgezogen wird, mit einer Schere, wird
erreicht, daß eine sich hierbei möglicherweise bildende, im Knoten verankerte Endschleife
des neuen Fadens aufgeschnitten wird oder überhaupt das Ende des neuen Fadens beschnitten
wird und ein gesonderter Vorgang des Beschneidens der Fadenenden an einer gesonderten
Schneidstation entfallen kann.
[0005] Die Fadenwechseleinrichtung kann erfindungsgemäß zusätzlich in Fadenabzugsrichtung
zwischen der Knotvorrichtung und der Kompensator-Fadenbremse eine kurzfristig betätigbare
Fadenantriebsvorrichtung aufweisen, die beispielsweise aus einer vom Faden durchlaufenen
Blasdüse besteht. Mit dieser Fadenantriebsvorrichtung wird der Vorteil erzielt, daß
eine einwandfreie Knotenbildung auch bei langsam laufender Maschine und selbst bei
stehender Maschine, bei welcher auf den alten Faden kein Zug von der Maschenverarbeitungsstelle
her ausgeübt wird, gewährleistet ist. Die Fadenantriebsvorrichtung erbringt die für
ein Festziehen des gebildeten Knotens vorgesehene Bewegung des alten Fadens, wenn
anderseits der Klemmhaken einen Zug auf den neuen Faden ausübt.
[0006] Die angestrebte erhöhte Betriebssicherheit der Fadenwechseleinrichtung, insbesondere
ihrer Knotvorrichtung, läßt sich durch weitere Zusatzmerkmale noch erhöhen. So können
die auswählbaren Fäden dem Wickelfinger der Knotvorrichtung zweckmäßig jeweils über
eine Fadenbremse zugeleitet werden, deren Bremskraft in Abhängigkeit von der Stellung
mindestens eines der Organe der Knotvorrichtung veränderlich ist. Hierbei haben sich
elektromagnetisch beeinflußbare Fadenbremsen bewährt, mit denen während Abschnitten
des Knotvorganges entweder eine bestimmte, die auf dem Wickelfinger mit dem neuen
Faden gebildete Fadenschleife straffhaltende Bremskraft ausgeübt oder auch ein kurzfristiges
völliges Blockieren während des Festziehens eines gebildeten Knotens erreicht wird.
[0007] Die Knotvorrichtung kann vorteilhafterweise zusätzlich mit mechanisch wirksamen Fadensicherungsorganen
versehen sein, die einen in Richtung auf den Wickelfinger bewegbaren, auf den neuen
Faden einwirkenden Drängbügel und eine entlang eines Abschnittes der Bewegungsstrecke
des Wickelfingers verlaufende stationäre Fadenleitkante umfassen können. Mit diesen
Organen wird in der kritischen Phase der Schleifenbildung der neue Faden in den Bereich
des Wickelfingers gebracht, so daß er mit seinem Endbereich vom Wickelfinger sicher
erfaßt und während des Wickelvorganges auch im Einflußbereich des Wickelfingers sicher
gehalten wird. Ein weiterer kritischer Punkt ist in jeder Knotvorrichtung die Gefahr
des Sitzenbleibens der gebildeten Fadenschleife auf dem Schlaufenschwenkhebel am Beginn
des eigentlichen Knotvorganges. Zur Beseitigung dieser Gefahr kann erfindungsgemäß
als Fadensicherungsorgan ein Fadenabstreifteil zum Erfassen und Abstreifen der Fadenschleife
vom Wickelfinger beim Rückschwenken des Schlaufenschwenkarmes vorgesehen sein. Zur
Erhöhung der Betriebssicherheit können mit dem Steuerteil der Fadenwechseleinrichtung
verbundene Sensoren vorgesehen sein, mit welchen mindestens die Stellung des Schlaufenschwenkhebels
und/oder des Klemmhakens und/oder der Fadenbremsen, vorteilhafterweise aber auch die
Stellung des Wickelfingers oder der diesen Teilen der Knotvorrichtung zugeordneten
Antriebsvorrichtung erfaßbar ist.
[0008] Zur Erhöhung der Betriebssicherheit der Fadenwechseleinrichtung gemäß der Erfindung
kann auch eine stationäre Steuerkurve vorgesehen sein, an welcher der Klemmhaken entlangführbar
ist und die auf seine Klemme und die mit ihm kombinierte Schere einwirken kann. Auch
kann hierzu der Schlaufenschwenkhebel in seiner Betriebsstellung mit seinem eine Fadenlaufnut
für den alten Faden aufweisenden freien Ende gegen einen Anschlag anliegen, der seine
Fadenlaufnut zu einem geschlossenen Fadendurchlaufkanal abdeckt, so daß der alte Faden,
der zur Fadenverarbeitungsstelle weiterläuft, vor der Knotenbildung nicht herausspringen
kann, und der außerdem die aus dem neuen Faden gebildete Schleife an einem Abgleiten
vom Wickelfinger hindert.
[0009] Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenwechseleinrichtung kann das Verfahren
zur Knotenbildung durch Erfassen eines ausgewählten neuen Fadens durch den Wickelfinger,
Bilden einer geschlossenen Schleife des neuen Fadens auf dem Wickelfinger, Einführen
einer offenen Schlaufe des alten Fadens in die Schleife des neuen Fadens mittels des
Schlaufenschwenkhebels und Hindurchführen des Klemmhakens durch die offene Schlaufe
des alten Fadens, Erfassen des Endes des neuen Fadens durch den Klemmhaken und anschließendes
Durchziehen des Fadenendes durch die Schlaufe des alten Fadens und Rückbewegung des
Schlaufenschwenkhebels gsgemäß durch folgende zusätzliche Verfahrensschritte gekennzeichnet
sein:
a) Einwärtsbewegung des Drängbügels zum Wickelfinger bei der Bildung der Fadenschleife;
b) Aktivieren der Fadenbremse für den neuen Faden vor Beendigung der Bildung der
Fadenschleife;
c) Festlegen der Fadenkompensationsstrecke in ihrer Maximallänge vor Beginn der eigentlichen
Knotenbildung;
d) bei der Rückwärtsbewegung von Schlaufenschwenkhebel und Klemmhaken bei der eigentlichen
Knotenbildung mindestens über einen Teil der Bewegungsstrecke Schalten der Fadenbremse
für den neuen Faden aus Vollbremsung und gleichzeitig kurzzeitiges Aktivieren der
zwischen der Knotvorrichtung und der Kompensator-Fadenbremse angeordneten Fadenantriebsvorrichtung
in Fadenlaufrichtung;
e) in einem Endbereich der Rückwärtsbewegungsstrecke des Klemmhakens zunächst kurzzeitiges
Schließen der Kompensator-Fadenbremse und anschließend Schneiden des neuen Fadens
mittels der mit dem Klemmhaken kombinierten Schere;
f) nach Schließen der Kompensator-Fadenbremse Freigabe des Kompensator-Schwenkarmes
der Fadenkompensationsstrecke.
[0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenwechseleinrichtung
anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
[0011] Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Fadenwechseleinrichtung;
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Teilseitenansicht der Fadenwechseleinrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil der aus Fig. 2 ersichtlichen Teile der Fadenwechseleinrichtung;
Fig. 4 ein Zeitdiagramm der Funktionsweise einzelner Teile der Fadenwechseleinrichtung;
Fig. 5 eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte Teilseitenansicht der Fadenwechseleinrichtung
mit dem Schlaufenschwenkhebel;
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Wickelfinger und den Klemmhaken der Knotvorrichtung;
Fig. 7 - 11 perspektivische Darstellungen des Wickelfingers und der mit ihm zusammenwirkenden
Teile der Knotvorrichtung in verschiedenen Stadien der Knotenbildung.
[0012] In der Gesamtseitenansicht der Fig. 1 sind bei abgenommener Schutzhaube alle Teile
der Fadenwechseleinrichtung angedeutet, jedoch nur die erfindungswesentlichen Teile
näher gekennzeichnet und in den Teildarstellungen der Fig. 2, 3, 5 und 6 auch näher
gezeigt. Auf eine genaue Beschreibung des Antriebs des Wickelfingers 10, des mit ihm
zusammenwirkenden Schlaufenschwenkhebels 12 und des Klemmhakens 14 der Knotvorrichtung
sowie der Antriebstelle zur Auswahl einzelner Fadenführer 17 der Fadenwechseleinrichtung
und der jedem Fadenführer zugeordneten Fadenklemme und Fadenschneidvorrichtung 19
wird bewußt verzichtet, weil diese Antriebs- und Vorrichtungsteile nicht unmittelbarer
Gegenstand der Erfindung sind und teils in der DE-OS 32 44 887 beschrieben oder von
nicht knotenden Fadenringelapparaten her grundsätzlich vorbekannt sind.
Aus der Gesamtdarstellung der Fig. 1 sind von der eigentlichen Knotvorrichtung ein
um eine Achse A drehbarer Wickelfinger 10 mit ausgezogenen Linien in seiner Ausgangsstellung
und mit gestrichelten Linien in einer um 90° dazu gedrehten Schwenkstellung, eine
zu seinem Antrieb dienende Zahnstange 11, ein Schlaufenschwenkhebel 12, ein mit dem
Schlaufenschwenkhebel 12 über einen Spiralnutzylinder 13 antriebsmäßig gekoppelter
Klemmhaken 14, ein zentraler Antriebszylinder 15 für die zuletzt genannten Teile und
eine Fadenantriebsvorrichtung 16 ersichtlich. Von der Knotvorrichtung vorgeschalteten
Teilen der Fadenwechseleinrichtung ist einer von beispielsweise vier Fadenführern
17 und eine ihm vorgeschaltete Fadenbremse in Form einer elektromagnetisch betätigbaren
Kugelbremse 18 und eine der jedem Fadenführer zugeordneten und mit einer Fadenschere
kombinierten Fadenklemmen 19 mit ihrem Antriebsmechanismus 20 zum Öffnen und Schließen
ersichtlich. Von den der eigentlichen Knotvorrichtung nachgeschalteten Teilen sind
außer der Fadenantriebsvorrichtung 16 eine Kompensator-Fadenbremse 21 und ein um eine
Schwenkachse 22 verschwenkbarer Kompensator-Schwenkhebel 23 mit einer Fadenumlenkrolle
24 an seinem freien Ende gezeigt. Der Schwenkhebel 23 ist über einen Koppelungsbolzen
25 mit einer durch den Hauptzylinder 15 bewegbaren, einen Führungsschlitz 26′ aufweisenden
Steuerplatte 26 zwangskoppelbar. Von dem Steuerteil der Fadenwechseleinrichtung zeigt
Fig. 1 ein Gehäuse 27 für elektronische Steuerungsteile, die auf einer Leiterplatte
27.1 angeordnet werden, und ein Druckluft-Regulierventil 28. Fig. 1 zeigt die Fadenwechseleinrichtung
in einer normalen Betriebsstellung, also zum Zeitpunkt t0 im Zeitdiagramm nach Fig.
4. In dieser Stellung durchläuft ein nachfolgend als alter Faden bezeichneter Faden
30, von einem nicht dargestellten Fadenspeicher kommend, nacheinander die ihm zugeordnete
und freigegebene Kugelbremse 18, seinen in normaler Ausgangslage befindlichen Fadenführer
17, ein stationäres, allen Fäden gemeinsames Zentrierteil 29 der Knotvorrichtung,
die inaktive, als Blasdüse ausgebildete Fadenantriebsvorrichtung 16 und die ebenfalls
inaktive Kompensator-Fadenbremse 21, und läuft uber eine erste fest angeordnete
Fadenrolle 31′, über die Fadenrolle 24 des in seiner maximalen Schwenkbewegung befindlichen
Kompensator-Schwenkarmes 23 und über eine zweite fest angeordnete Fadenrolle 31 zu
einer Fadenverarbeitungsstelle einer Textilmaschine, insbesondere Strickmaschine.
Zwischen den Fadenrollen 31, 31′ wird eine Fadenreserve (Fadenkompensationsstrecke)
gebildet, deren Länge durch die jeweilige Lage des durch eine Führungsbahn 59 stabilisierten
Kompensator-Schwenkarmes 23 bestimmt ist.
[0013] Fig. 2 zeigt in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab den Bereich des Wickelfingers
10 der Fadenwechseleinrichtung nach deren Vorbereitung für einen Fadenwechsel, also
im Zeitdiagramm nach Fig. 4 zwischen den Zeitpunkten t2 und t3. Der alte Faden 30
läuft weiterhin über eine Fadenleitöse 32 zu seinem in der Normalstellung befindlichen
Faden führer 17 und in der vorstehend beschriebenen Weise weiter durch die Fadenwechseleinrichtung.
Ein anderer der insgesamt vier Fadenführer 17′ ist zusammen mit der vorgeschalteten
Fadenleitöse 32′ aus der Normalstellung nach oben verschoben. Der von ihm geführte
Faden wird nachfolgend neuer Faden genannt, ist mit der Bezugsziffer 30′ bezeichnet
und wird mit seinem Ende 30a′ in der ihm zugeordneten, in nicht näher dargestellten
Weise mit einer Schere kombinierten Fadenklemme 19′ gehalten. Durch das Anheben des
Fadenführers 17′ ergibt sich ein nach oben gerichteter Fadenendbereich 30b′ zwischen
dem festgeklemmten Fadenende 30a′ und dem Fadenführer 17′. In diesem Endbereich 30b′
kann der neue Faden 30′ von einem Drängbügel 33 erfaßt werden, der auf einer Schwenkwelle
34 befestigt ist. Der Drängbügel 33 erfaßt gemäß Fig. 3 den Endabschnitt 30b′ des
neuen Fadens 30′ und schiebt ihn bis in den Greifbereich des Wickelfingers 10. Die
Schwenkbewegung des Drängbügels 33 um die Schwenkachse 34 wird in nicht dargestellter
Weise vom Antrieb des Wickelfingers 10 abgeleitet und beispielsweise mittels zweier
Schaltbolzen 61 und 62 bewirkt.
[0014] Fig. 3 zeigt als zusätzliche Fadensicherungseinrichtung eine entlang der Bewegungsstrecke
des Wickelfingers 10 verlaufende Fadenleitkante 35, die an einem stationären Führungsblech
36 ausgebildet ist, das auch einen elastischen Endanschlag 37 für den Drängbügel
33 trägt. In Fig. 2 ist auch der insgesamt mit der Bezugsziffer 20 bezeichnete Antriebsmechanismus
zum Öffnen und Schließen der jeweils mit einer Fadenschere kombinierten, vorwählbaren
Fadenklemmen 19, 19′ dargestellt, der hier aber nicht im einzelnen beschrieben werden
soll. Angetrieben wird dieser Mechanismus zu Beginn des Arbeitshubes des Antriebszylin
ders 15, der mit seiner Kolbenstange 15.1 einen aus Fig. 1 ersichtlichen, auf einer
Führungsstange 38 längsbewegbaren Antriebsschlitten 39 bewegt.
[0015] Fig. 5 zeigt den in Fig. 1 in seiner Ausgangsstellung dargestellten Schlaufenschwenkhebel
12 in seiner Betriebsstellung, in welcher er mit seinem freien Ende 12.1 in den in
Fig. 3 bezeichneten Schlitz 10.1 des Wickelfingers 10 eintaucht, nachdem auf dem Wickelfinger
10 aus dem neuen Faden 30′ eine geschlossene Fadenschleife 40 gebildet worden ist.
Diese Stellung nimmt die Knotvorrichtung im Zeitpunkt t5 des Zeitdiagramms der Fig.
4 ein. Bei der Schwenkbewegung des Schlaufenschwenkhebels 12 um eine Schwenkachse
41 im Gegenuhrzeigersinne aus der Ruhestellung nach Fig. 1 in die Betriebsstellung
nach Fig. 5 nimmt sein freies Ende 12.1, das mit einer Fadenführungsnut (12.3) versehen
ist, nahe des Zentrierteiles 29 den laufenden alten Faden 30 auf und bewegt ihn bei
ununterbrochenem Fadenlauf zu einer offenen Schlaufe 50 durch die geschlossene Schleife
40 des neuen Fadens 30′ hindurch in den Wickelfinger 10 bis in eine Stellung hinein,
in welcher das freie Ende 12.1 gegen einen Anschlag 57 zur Anlage kommt, so daß
dort die Fadenführungsnut 12.3 des Schlaufenschwenkhebels 12 für den laufenden alten
Faden 30 zu einem Durchlaßkanal geschlossen wird, der ein Herausspringen des Fadens
aus der Fadenführungsnut verhindert. Der Anschlag 57 sichert außerdem die auf dem
Wickelfinger 10 gebildete Schleife 40 gegen ein Abgleiten vom Wickelfinger 10. Der
Schlaufenschwenkhebel 12 hat die Form einer gekrümmten Lanze, die an einen Arm 42a
eines zweiarmigen Schwenkhebels 42 befestigt ist, dessen in Fig. 5 nicht dargestellter
anderer Arm mit dem Antriebsschlitten 39 des Hauptantriebszylinders 15 gekoppelt ist.
Parallel zu dem Arm 42a und mit ihm verbunden ist ein Antriebshebel 43 angeordnet,
der mit seiner Spitze 43.1 in die Spiralnut 44 des um seine Längsachse drehbaren,
rohrförmigen Spiralnutzylinders 13 eingreift (siehe auch Fig. 1) und bei der Schwenkbewegung
des Schlaufenschwenkhebels 12 eine Drehbewegung des Spiralnutzylinders 13 bewirkt.
Am oberen Ende des Spiralnutzylinders 13 ist der Klemmhaken 14 befestigt, der im einzelnen
aus Fig. 6 ersichtlich ist. An seinem freien Ende 12.1 ist der lanzenförmige Schlaufenschwenkhebel
12 an seiner Innenseite mit einer Randausnehmung 45 versehen. In diesem Endbereich
verläuft die aus dem laufenden alten Faden 30 gebildete Fadenschlaufe 50 zwischen
der im Schlaufenschwenkhebel 12 ausgebildeten oberen Fadenleitnut 12.3 und einer in
einer unteren Nase 10.2 des Wickelfingers ausgebildeten Fadenleitkerbe 10.4 (Fig.
8) mit Abstand von der Unterkante des Schlaufenschwenkhebels 12.
[0016] Aus Fig. 6 ist der um die Drehachse 46 des Spiralnutzylinders 13 verschwenkbare
und mit dem Schlaufenschwenkhebel 12 antriebsmäßig gekoppelte und als Schwenkhebel
ausgebildete Klemmhaken 14 im einzelnen ersichtlich. Er ist in einer senkrecht zur
Schwenkebene des Schlaufenschwenkhebels 12 verlaufenden Ebene verstellbar gelagert
und an seinem freien Ende mit einer Einstechspitze 14.1 und einem Haken 14.2 versehen.
Mit diesen Teilen, die in Fig. 5 nur schematisch angedeutet sind, rage er bei der
aus Fig. 5 ersichtlichen Stellung des Schlaufenschwenkhebels 12 durch den aus Fig.
2,5 und 8 ersichtlichen Querschlitz 10.3 des Wickelfingers 10 und durch die Ausnehmung
45 des freien Endes 12.1 des Schlaufenschwenkhebels 12 und damit auch durch die aus
dem laufenden alten Faden gebildete Fadenschlaufe 50 hindurch. Dem Haken 14.2 ist
ein beweg licher Klemmbacken 47 (Fig. 6, 11) zugeordnet, der mit einer Schaltstange
48 verbunden ist, die mit dem Ende des einen Armes eines zweiarmigen Schwenkhebels
49 verbunden ist. Der Schwenkhebel 49 ist am schwenkbaren Klemmhaken 14 um eine Achse
51 verschwenkbar gelagert und trägt an seinem anderen Hebelarm einen Steuerzapfen
52, der in eine Steuernut 53 eines stationären Steuerteiles 54 eingreift. Mit dem
Haken 14.2 am freien Ende des Klemmhakens 14 wird der Endabschnitt 30b′ des auf dem
Wickelfinger 10 zu der Schleife 40 gewickelten neuen Fadens 30′ erfaßt. Solange sich
der Steuerzapfen 52 im Endabschnitt 53.1 des Steuerschlitzes 53 befindet, ist der
Haken 14.2 offen. Wenn sich bei der Rückschwenkbewegung des Klemmhakens 14 der Steuerzapfen
52 in den Abschnitt 53.2 der Steuerkurve 53 bewegt, wie dies in Fig. 6 dargestellt
ist, bewegt sich der Bremsbacken 47 gegen den Haken 14.2 und klemmt dort den Endabschnitt
30b′ des neuen Fadens 30′ fest. Sobald der neue Faden am Haken 14.2 festgeklemmt ist,
wird das Fadenende 30a′ von der Fadenklemme 19′ freigegeben, und bei der anschließenden
Rückbewegung des Klemmhakens 14 im Gegenuhrzeigersinne um seine Schwenkachse 46 wird
der festgeklemmte Endabschnitt 30b′ des neuen Fadens 30′ durch die vom alten Faden
30 gebildete Fadenschlaufe 50 hindurchgezogen, wie nachfolgend noch näher erläutert
wird. Am Ende der Rückstellbewegung des Klemmhakens 14, wenn sich der Steuerzapfen
52 im Endabschnitt 53.3 der Steuerkurve 53 bewegt, wird der gleichzeitig als Scherblatt
wirksame Klemmbacken 47 weiter gegen den Haken 14.2 bewegt, wobei der neue Faden 30′
an der Klemmstelle durchgeschnitten wird.
[0017] Die Fig. 5 und 6 zeigen die Knotvorrichtung zwischen den Zeitpunkten t5 und t6 des
Zeitdiagramms der Fig. 4 in einer Stellung, in welcher die Knotenbildung vorbereitet
ist und aus welcher heraus die Knotenbildung durch einen vom Steuerteil gelieferten
Schaltimpuls zum Zeitpunkt t6 ausgelöst wird. In der aus Fig. 5 und 6 ersichtlichen
Vorbereitsstellung ist die Stellung der einzelnen Knotorgane durch elektrooptisch
oder elektromagnetisch wirksame Sensoren S1 - S5 (Fig. 1, 6) überwacht. Spricht einer
dieser Sensoren nicht an, bedeutet dies, daß die Vorbereitungsstellung fehlerhaft
ist, und der Auslöseimpuls zur Knotenbildung wird vom Steuerteil nicht gegeben.
[0018] Ein Schalter S1 wird von der Zahnstange 11 betätigt, wenn der Wickelfinger 10 in
seiner Endstellung zum Einschwenken von Schlaufenschwenkhebel 12 und Klemmhaken 14
ist. Ein den Schlaufenschwenkhebel 12 überwachender Sensor S2 stellt dessen Einschwenken
fest. Ein Sensor S3 meldet das Rückbewegen des Schwenkhebels 42 bei der Knotenbildung,
um die Kompensator-Fadenbremse 21 auszulösen. Ein Sensor S4 beeinflußt die Kugelbremsen
18, 18′. Ein zusätzlicher aus Fig. 6 ersichtlicher und vom Klemmhaken 14 beeinflußter
Sensor S5 hebt die Vollbremsung der Kugelbremsen wieder auf.
[0019] Der Funktionsablauf der mit ihren Einzelteilen vorstehend beschriebenen Knotvorrichtung
der Fadenwechseleinrichtung wird nachfolgend anhand des Zeitdiagramms der Fig. 4 näher
erläutert. Hierbei wird in Verbindung mit den Fig. 7 bis 9 die Vorbereitung des Knotens
und die eigentliche Knotenbildung im Bereich des Wickelfingers 10 im einzelnen gezeigt.
In dem Zeitdiagramm der Fig. 4 ist der Betriebszustand mehrerer Vorrichtungsteile
über den Verlauf der sich vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t13 erstreckenden Knotenbildung
in der Knotvorrichtung aufgezeigt. Es sind dies von oben nach unten folgende Vorrichtungsteile:
Der Fadenführer 17′ für den neuen Faden 30′, die Fadenklemme 19′ für den neuen Faden
30′, die Kugelbremse 18′ für den neuen Faden 30′, der Wickelfinger 10, der Drängbügel
33, der Schlaufenschwenkhebel 12, der Klemmhaken 14, die Kompensator-Fadenbremse 21,
die Fadenklemme 19 des alten Fadens 30, der Fadenführer 17 des alten Fadens und die
Kugelbremse 18 für den alten Faden 30.
[0020] Zum Zeitpunkt t0 befindet sich die Fadenwechseleinrichtung mit ihren Teilen in der
Aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung. Der neue Fadenführer 17′ befindet sind noch in
seiner Normalstellung, die in Fig. 4 mit "aus" bezeichnet ist. Die Fadenklemme 19′
für den neuen Faden 30′ ist geschlossen und hält das Fadenende 30a′ fest. Die Kugelbremse
18′ für den neuen Faden 30′ ist geöffnet. Der Wickelfinger 10 befindet sich in seiner
Ausgangsstellung, die in Fig. 4 mit "aus" bezeichnet ist, desgleichen der Drängbügel
33, der Schlaufenschwenkhebel 12 und die Hakenschere 14. Die Kompensator-Fadenbremse
21 ist geöffnet, der Fadenführer 17 des alten Fadens befindet sich in seiner Normalstellung,
die mit "aus" bezeichnet ist, und die Kugelbremse 18 für den alten Faden 30 ist offen,
so daß der Faden 30 die Fadenwechseleinrichtung umgebremst auf dem aus Fig. 1 ersichtlichen
Weg durchläuft.
[0021] Zum Zeitpunkt t1 beginnt die Vorbereitung der Fadenwechseleinrichtung für eine Knotenbildung,
indem der Fadenführer 17′ für den neuen Faden 30′ aus der Normalstellung nach oben
bewegt wird (siehe Fig. 2).
[0022] Zum Zeitpunkt t2 wird der Wickelfinger 10 in Drehung versetzt, was im Zeitdiagramm
der Fig. 4 durch die Stellung "ein" angezeigt ist. Gleichzeitig wird der Drängbügel
33 in Richtung auf den Wickelfinger 10 verschwenkt und legt den neuen Faden 30′ mit
seinem Endabschnitt 30b′ dem Wickelfinger 10 vor. Bei der anschließenden Bildung der
Schleife 10 aus dem neuen Faden 30′ durch den Wickelfinger 10 sichern sowohl der
Drängbügel 33 als auch die aus Fig. 3 ersichtliche Fadenleitkante 35 entlange der
Schwenkbahn des Wickelfingers die Mitnahme des neuen Fadens 30′ durch den Wickelfinger
10. Fig. 3 und 7 zeigen die Stellung des um die Achse A drehbaren Wickelfingers 10
und des mit ihm zusammenwirkenden Drängbügels 33 zum Zeitpunkt t2.
[0023] Im Zeitpunkt t3 geht der Drängbügel 33 in seine Ausgangsstellung zurück. Bis zu
diesem Zeitpunkt hat der Wickelfinger 10 etwa 1 1/2 Umdrehungen ausgeführt und bereits
die Schleife 40 aus dem neuen Faden 30′ nahezu fertiggestellt. Kurz danach, zum Zeitpunkt
t4, wird die Kugelbremse 18′, durch welche der neue Faden 30′ hindurchläuft, teilweise
aktiviert, so daß eine Bremskraft auf den neuen Faden 30′ ausgeübt wird. Diese Bremsstellung
ist im Zeitdiagramm der Fig. 4 mit "1/2" bezeichnet. Durch diese Bremswirkung der
Kugelbremse 18′ auf den neuen Faden 30′ ist sichergestellt, daß der andererseits mit
seinem Ende 30a′ in der Fadenklemme 19′ festgehaltene neue Faden 30′ bei der restlichen
Viertelsumdrehung des Wickelfingers 10 auf dem Wickelfinger festgezogen wird, so daß
die von ihm gebildete Schleife 40 lagegenau und straff am Wickelfinger 10 anliegt.
[0024] Zwischen dem Zeitpunkt t4 und t5 ist also die Bildung der Schleife 40 aus dem neuen
Faden 30′ beendet. Der Wickelfinger 10 bleibt in der aus Fig. 8 ersichtlichen Stellung
stehen. Aus dem Zeitdiagramm der Fig. 4 ist ersichtlich, daß er erst zum Zeitpunkt
t12, also nach Beendigung des Knotvorganges, in seine aus Fig. 1 und 3 ersichtliche
Ausgangslage zurückgedreht wird. Aus Fig. 8 ist die Lage der Schleife 40 auf dem
Wickelfinger ersichtlich. Fig. 8 zeigt auch die in der unteren Wickelfingerspitze
10.2 ausgebildete Fadenleitkerbe 10.4 und den Querschlitz 10.3 des Wickelfingers
10. In dieser Stellung steht der neue Faden 30′ immer noch fest, während der alte
Faden 30 über das Zentrierteil 29 weiter zur Fadenverarbeitungsstelle läuft. Die erreichte
Stellung des Wickelfingers 10 wird durch den Sensor S1 des Steuerteiles der Fadenwechseleinrichtung
festgestellt, das dann die Fortsetzung des Knotvorganges veranlaßt.
[0025] Zum Zeitpunkt t5 werden zuerst der Schlaufenschwenkhebel 12 in die aus Fig. 5 und
6 ersichtliche Betriebsstellung und unmittelbar darauf auch der Klemmhaken 14 mit
seinem Haken 14.2 in den Schlitz 10.1 bzw. 10.3 des Wickelfingers 10 eingeschwenkt.
Beim Einschweken erfaßt der Schlaufenschwenkhebel 12 den alten Faden 30 kurz vor
dem Zentrierteil 29 mit seinem freien Ende 12.1 und legt ihn beim Eintauchen des
freien Endes 12.1 in die in Fig. 8 bezeichnete Fadenleitkerbe 10.4 in der unteren
Spitze 10.2 des Wickelfingers. Fig. 9 zeigt diesen Zeitpunkt des Eintauchens des
freien Endes 12.1 des Schlaufenschwenkhebels 12. Aus Fig. 8 ist auch ein Schleifenabstreifteil
55 dargestellt, das mit einer Nase in eine Längsnut 12.2 des Schlaufenschwenkhebels
12 eingreift und das sichergestellt, daß beim späteren Zurückschwenken des Schlaufenschwenkhebels
12 die vom Wickelfinger 10 abgezogene Schleife 40 nicht auf dem Schlaufenschwenkarm
12 hängenbleibt.
[0026] Zwischen den Zeitpunkten t5 und t6 wird der Kompensator-Schwenkarm 23 durch Eintauchen
des Koppelungsbolzens 25 in den Führungsschlitz 26′ der Steuerplatte 26 in seiner
die Maximallänge der Kompensationsstrecke bestimmenden Stellung arretiert. Die hierbei
gehaltene Fadenreserve kann zwischen den Zeitpunkten t8 und t10 abgegeben werden.
[0027] Fig. 10 zeigt auch noch den in den Wickelfinger 10 eingeschwenkten Klemmhaken 14,
wobei der Haken 14.2 im Bereich der in Fig. 5 bezeichneten Ausnehmung 45 des Schlaufenschwenkhebels
12 durch die über das freie Ende 12.1 des Schlaufenschwenkhebels 12 laufende Schlaufe
50 (Fig. 5) des alten Fadens 30 hindurchgefahren ist und den Endabschnitt 30b′ des
mit seinem Ende 30a′ immer noch in der Klemme 19′ festgehaltenen ruhenden zweiten
Fadens 30′ erfaßt hat. Währenddessen läuft der erste Faden 30 immer noch weiter zur
Fadenverarbeitungsstelle. In diesem Zustand, in welchem in die gebildete Schleife
40 des neuen Fadens 30′ eine vom alten Faden 30 gebildete Schlaufe 50 (Fig. 5) gelegt
ist und der Klemmhaken 14 den Endbereich 30b′ des neuen Fadens 30′ erfaßt, ist die
Knotvorrichtung fertig für den Knotvorgang. Über die Sensoren S1, S2 des Steuerteils
der Fadenwechseleinrichtung wird überprüft, ob die Vorrichtungsteile alle die ihnen
vorgegebene und in Fig. 10 dargestellte Stellung eingenommen haben. Der anschließende
Knotvorgang wird dann zu einem berechneten richtigen Zeitpunkt t6 durch ein auf die
Antriebsvorrichtungen der Knotvorrichtung gegebenes Steuersignal ausgelöst.
[0028] Im Zeitpunkt t6 wird gemäß dem Zeitdiagramm der Fig. 4 der Klemmhaken 14 in eine
Stellung "Klemmen" gebracht, was gemäß Fig. 6 beim Rückschwenken des Klemmhakens
14 im Gegenuhrzeigersinne im Steuerkurvenbereich 53.2 erfolgt, und der Schlaufenschwenkhebel
12 wird wieder aus dem Wickelfinger 10 zurückgeschwenkt. Der Endabschnitt 30b′ des
zweiten Fadens 30′ ist zwischen dem Haken 14.2 und dem Klemmbacken 47 des Klemmhakens
14 festgespannt. Die Kugelbremse 18′ für den neuen Faden 30′ wird in ihre Vollbremsstellung
geschaltet, so daß kein neuer Faden 30′ durch den Fadenführer 17′ hindurch nachgezogen
werden kann. Der Klemmhaken 14 zieht den Endabschnitt 30b′ des neuen Fadens 30′ durch
die Schlaufe 50 des alten Fadens 30 und durch die Schleife 40 des neuen Fadens 30′
hindurch. Während der Rückstellbewegung des Klemmhakens 14 und des Schlaufenschwenkhebels
12 wird zum Zeitpunkt t7 die Fadenklemme 19′ geöffnet, so daß sie das dort bisher
festgeklemmte Ende 30a′ des neuen Fadens 30′ freigibt. Die Rückstellbewegung des Schlaufenschwenkhebels
12 und des Klemmhakens 14 wird mittels des aus Fig. 1 ersichtlichen Hauptantriebszylinders
15 gesteuert. Bei der Umsteuerung des Antriebszylinders 15 frei werdende Druckluft
wird in die als Fadenantriebsvorrichtung wirkende Blasdüse 16 geleitet, durch welche
der alte Faden 30 hindurchgeführt ist. Dadurch wird der alte Faden 30 in Fadenlaufrichtung
angetrieben und dadurch eine rasche und kontrollierte Rückbildung der beim Rückziehen
des Schlaufenschwenkhebels 12 aus dem wickelfinger 10 sich wieder auflösenden Fadenschlaufe
50 erreicht. Außerdem wird der alte Faden 30 bei der jetzt erfolgenden Knotenbildung
straff gehalten. Dabei besteht keine Abhängigkeit davon, ob zu diesem Zeitpunkt der
alte Faden 30 mit voller Geschwindigkeit abläuft oder nur mit geringer Geschwindigkeit
bei Langsamlauf der Strickmaschine, oder ob in diesem Augenblick der alte Faden 30
evtl. steht. Die Blasdüse 16 arbeitet nur kurzfristig und vermittelt einen Antriebsimpuls,
der bereits zum Zeitpunkt t8 und t9 abflacht.
[0029] Zum Zeitpunkt t8 wird dann für kurze Zeit, bis zum Zeitpunkt t10, gemäß dem Zeitdiagramm
der Fig. 4 die Kompensator-Fadenbremse 21 betätigt und damit der Lauf des alten Fadens
30 kurzfristig unterbrochen. Der Hauptantriebszylinder 15 hat zu diesem Zeitpunkt
den Koppelungsbolzen 25 in der Steuerplatte 26 wieder freigegeben, so daß trotzdem
aus dem am Kompensator-Schwenkarm 23 mit der Umlenkrolle 24 gebildeten festgelegten
Kompensationsstrecke alter Faden 30 zur Fadenverarbeitungsstelle weitergeliefert
werden kann. Zum Zeitpunkt t8 geht der Schlaufenschwenkhebel 12 weiter zurück, wobei
das in Fig. 9 dargestellte Schleifenabstreifteil 55 wirksam wird. Die Hakenschere
14 zieht am durch die Schlaufe 50 und die Schleife 40 hindurchgezogenen Endbereich
30b′ des neuen Fadens 30′ bei ihrer Rückschwenkbewegung im Wirkungsbereich der aus
Fig. 6 ersichtlichen Steuerkurve 53. Durch die geschlossene Kugelbremse 18′ kann
kein neuer Faden 30′ nachgezogen werden, und die Schleife 40 wird vom Wickelfinger
10 heruntergezogen und während des kurzfristigen, durch die Kompensator-Fadenbremse
21 bedingten Festhaltens des ersten Fadens 30 zum Knoten 60 festgezogen. Die Fig.
11 zeigt die Knotenbildung etwa zum Zeitpunkt t9. Zu diesem Zeitpunkt wird die Fadenklemme
19 für den alten Faden 30 geschlossen, dabei der alte Faden 30 abgeschnitten und
sein Ende in der Klemme 19 festgeklemmt. Sein abgeschnittenes Ende ist in Fig. 11
mit 30.1 bezeichnet. Der zurückbewegte Klemmhaken 14 zieht den Knoten 60 fest, wobei
sich aus dem Endabschnitt 30b′ des neuen Fadens 30′ eine Fadenschlaufe 56 bildet,
die in dem in Fig. 6 dargestellten Steuerkurvenabschnitt 53.3 vom Klemmbacken 47,
der auch ein Scherbacken ist, aufgeschnitten wird.
[0030] Im nachfolgenden Zeitpunkt t10 hat der Klemmhaken 14 seine Endlage erreicht und die
Schleife 56 aufgeschnitten. Die Kugelbremse 18′ für den neuen Faden 30′ wird jetzt
wieder voll geöffnet, so daß der an den alten Faden 30 angeknotete neue Faden 30′
frei durchlaufen kann. Die Kompensator-Fadenbremse 21 wird wieder geöffnet. Der Knoten
60 und hinter ihm der neue Faden 30′ können zur Fadenverarbeitungsstelle weiterlaufen,
wo der Knoten genau an einer gewünschten Gestrickstelle erscheint.
[0031] Zum Zeitpunkt t11 wird der Fadenführer 17′ in seine Ausgangsstellung zurückbewegt,
also in die Stellung, die der Fadenführer 17 für den alten Faden 30 in den Fig. 9
bis 11 bereits eingenommen hat. Dadurch wird der laufende neue Faden 30′ ganz aus
dem Schwenkbereich des Wickelfingers 10 herausbewegt, so daß der Wickelfinger anschließend
zum Zeitpunkt t12 aus seiner aus den Fig. 9 bis 11 ersichtlichen Stellung wieder
in seine aus Fig. 1 und 3 ersichtliche Ausgangsstellung zurückbewegt werden kann.
Zum Zeitpunkt t13 ist die Knotvorrichtung dann wieder in einer Ausgangsstellung,
aus welcher wieder ein neur Knotvorgang veranlaßt werden kann.
1. Fadenwechseleinrichtung, insbesondere für Strickmaschinen, mit einer Knotvorrichtung
zum Anknoten eines neuen Fadens an einen alten Faden bei einem Fadenwechsel, mit Fadenklemmen
und Schneidorganen für den neuen und den alten Faden, die Knotvorrichtung bestehend
aus einem den neuen Faden erfassenden und in eine geschlossene Schleife legenden Wickelfinger,
einem den alten Faden während des Fadenablaufes als offene Schlaufe in die Schleife
einführenden Schlaufenschwenkhebel und einem durch die Schlaufe hindurchgreifenden
und das Ende des neuen Fadens erfassenden beweglichen Klemmhaken, dadurch gekennzeichnet,
daß in Fadenabzugsrichtung hinter der Knotvorrichtung eine über einen federbelasteten
Schwenkarm (23) führende Fadenkompensationsstrecke festgelegter Maximallänge und eine
vorgesetzte, kurzfristig in Abhängigkeit von der Stellung des beweglichen Klemmhakens
(14) und/oder des Schlaufenschwenkhebels (12) betätigbare Kompensator-Fadenbremse
(21) vorgesehen sind, und daß der Klemmhaken (14) mit einer Schere (Klemmbacken 47)
zum Schneiden des neuen Fadens (30′) kombiniert ist.
2. Fadenwechseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Fadenabzugsrichtung
zwischen der Knotvorrichtung und der Kompensator-Fadenbremse (21) eine kurzfristig
betätigbare Fadenantriebsvorrichtung (16) angeordnet ist.
3. Fadenwechseleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenantriebsvorrichtung
eine vom Faden (30) durchlaufene Blasdüse (16) ist.
4. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die auswählbaren Fäden (30′) dem Wickelfinger (10) jewels über eine Fadenbremse
(18) zugeleitet werden, deren Bremskraft in Abhängigkeit von der Stellung mindestens
eines der Organe der Knotvorrichtung veränderlich ist.
5. Fadenwechseleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenbremse
(18) als elektromagnetisch beeinflußbare Kugelbremse ausgebildet ist.
6. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Knotvorrichtung zusätzlich mit mechanisch wirksamen Fadensicherungsorganen
versehen ist, die einen in Richtung auf den Wickelfinger (10) bewegbaren, auf den
neuen Faden (30′) einwirkenden Drängbügel (33) und eine entlang eines Abschnittes
der Bewegungsstrecke des wickelfingers (10) verlaufende stationäre Fadenleitkante
(35) umfassen.
7. Fadenwechseleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlaufenschwenkhebel
(12) eine Längsnut (12.2) aufweist, in welche ein stationäres Schleifenabstreifteil
(55) eingreift.
8. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlaufenschwenkhebel (12) und/oder der Klemmhaken (14) mit mindestens einem
Sensor enes Steuerteiles der Fadenwechseleinrichtung zusammenwirken.
9. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der Wickelfinger (10), der Schlaufenschwenkhebel (12) und der Klemmhaken
(14) mittels mindestens eines pneumatischen Antriebszylinders (15) aus ihrer Ruhestellung
in eine Betriebsstellung und zurück bewegbar sind und daß bei Einlüften des Antriebszylinders
frei werdende Druckluft mindestens zu der vom Faden (30) durchlaufenen Blasdüse (16)
geleitet wird.
10. Fadenwechseleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß beim Entlüften
des Antriebszylinders (15) frei werdende Druckluft zu auf Organe der Knotvorrichtung
gerichtete Reinigungsdüsen (58) geleitet wird.
11. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmhaken (14) entlang einer stationären, auf seine Klemme (47) und die mit
ihm kombinierte Schere einwirkende Steuerkurve (53) bewegbar ist.
12. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlaufenschwenkhebel (12) in seiner Betriebsstellung mit seinem eine Fadenlaufnut
(12.3) für den alten Faden (30) aufweisenden freien Ende (12.1) gegen einen die Schleife
(40) auf dem Wickelfinger (10) gegen Abgleiten sichernden Anschlag (57) anliegt,
so daß seine Fadenlaufnut (12.3) zu einem geschlossenen Fadendurchlaufkanal abgedeckt
ist.
13. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haken (14.2) am freien Ende des Klemmhakens (14) mit einem beweglichen Klemmbacken
(47) zusammenwirkt, der gleichzeitig ein Schneidbacken ist und über eine Schaltstange
(48) mit einem kurvengesteuerten Schwenkhebel (49) gekoppelt ist, der auf dem Klemmhaken
(14) gelagert ist.
14. Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Kompensatorstrecke bestimmende Schwenkarm (23) in der Position für die
festgelegte Maximallänge in Abhängigkeit von der Stellung des Klemmhakens (14) und/oder
des Schlaufenschwenkhebels (12) verriegelbar ist (Riegelschieber 26).
15. Verfahren zur Knotenbildung in einer Fadenwechseleinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 14 durch Erfassen eines ausgewählten neuen Fadens durch den Wickelfinger, Bilden
einer geschlossenen Schleife des neuen Fadens auf dem Wickelfinger, Einführen einer
offenen Schlaufe des alten Fadens in die Schleife des neuen Fadens mittels des Schlaufenschwenkhebels
und Hindurchführen des Klemmhakens durch die offene Schlaufe des alten Fadens, Erfassen
des Endes des neuen Fadens durch den Klemmhaken und anschließendes Durchziehen des
Fadenendes durch die Schlaufe des alten Fadens und Rückbewegung des Schlaufenschwenkhebels,
gekennzeichnet durch folgende zusätzliche Verfahrensschritte:
a) Einwärtsbewegen des Drängbügels (33) zum Wickelfinger (10) bei der Bildung der
Fadenschleife (40);
b) Aktivieren der Fadenbremse (18′) für den neuen Faden (18) vor Beendigung der Bildung
der Fadenschleife (40);
c) Festlegen der Fadenkompensationsstrecke in ihrer Maximallänge von Beginn der eigentlichen
Knotenbildung (t6);
d) bei der Rückwärtsbewegung von Schlaufenschwenkhebel (12) und Klemmhaken (14) bei
der eigentlichen Knotenbildung mindestens über einen Teil der Bewegungsstrecke Schalten
der Fadenbremse (18′) für den neuen Faden (30) auf Vollbremsung und gleichzeitig
kurzzeitiges Aktivieren der zwischen der Knotvorrichtung und der Kompensator-Fadenbremse
(21) angeordneten Fadenantriebsvorrichtung (16) in Fadenlaufrichtung;
e) in einem Endbereich der Rückwärtsbewegungsstrecke des Klemmhakens (14) zunächst
kurzzeitiges Schließen der Kompensator-Fadenbremse (21) und anschließend Schneiden
des neuen Fadens (30′) mittels der mit dem Klemmhaken (14) kombinierten Schere (Teil
47);
f) nach Schließen der Kompensator-Fadenbremse (21) Freigabe des Kompensator-Schwenkarmes
(23) der Fadenkompensationsstrecke.