[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Bewegungsgeräte zur Kreislaufanregung und zur Therapie
von Gefässerkrankungen der Beine.
[0002] Insbesondere bei Personen, die einen sitzenden Beruf ausüben oder während der Ausübung
ihres Berufes langzeitig stehen, ist oft die Blutzirkulation in den Beinen ungenügend.
Es hat sich gezeigt, dass in solchen Fällen mit einer therapeutischen Bewegung der
Fussgelenke die Blutzirkulation angeregt werden kann. Es sind daher Geräte geschaffen
worden, mit deren Hilfe eine rhythmische Kippbewegung des Fusses bezüglich des Unterschenkels
ausgeübt werden kann. Es ist dabei von Vorteil, wenn das Gerät eine Kippbewegung
im Gegentakt erzwingt.
[0003] Die US-PS 4,159,111 beschreibt ein derartiges Gerät mit zwei Pedalen, die durch einen
zweiarmigen Kipphebel miteinander verbunden sind, dessen Schwenkachse senkrecht zur
Schwenkachse der Pedale verläuft. Der Kraftaufwand für die Betätigung lässt sich durch
eine Reibungsbremse an der Schwenkachse des Schwenkhebels einstellen.
[0004] Beim Gerät nach der GB-PS 2,031,742 sind die Pedale mit je einem Blasbalg verbunden
und diese Blasbälge sind durch eine Verbindungsleitung miteinander gekoppelt. Während
der für die Betätigung erforderliche Kraftaufwand in einem Fall mittels einer Reibungsbremse
einstellbar ist, dient hier ein einstellbares Ventil in der Verbindungsleitung diesem
Zweck.
[0005] Beim Gerät nach der US-PS 3,917,261 schliesslich treibt ein Motor die Pedale im Gegentakt.
Der Patient ist hier aber mehr passiv, denn seine Füsse werden vom Motor um die Fussgelenke
auf- und abgeschwenkt.
[0006] Die Erfindung will ein Bewegungsgerät dieser Art mit ak tiver Betätigung schaffen,
das für den Benützer angenehmer zu betätigen und therapeutisch wirksamer ist als
die oben beschriebenen Geräte. Bei diesen Geräten muss nämlich jedesmal beim Trittwechsel
von einem Fuss auf den anderen Fuss eine Bewegung vom Stillstand aus eingeleitet werden,
was einen grösseren Kraftaufwand bedingt als bei der darauffolgenden Bewegung. Ausserdem
erfordern die bisher bekanntgewordenen Geräte vom Benützer ein bewusstes Pedalen.
Gerade das aber ist ein entscheidender Nachteil, will man die Therapie gleichzeitig
während der Verrichtung anderer Tätigkeiten wie zum Beispiel sitzenden Arbeiten an
einem Tisch betreiben. Die Erfindung will ein Gerät schaffen, dass diese Totpunkt-Wirkung
verringert, welche das unbewusste Treten verunmöglicht, ohne dabei die aktive Betätigung
auszuschalten.
[0007] Zwischen den Pedalen ist dazu ein Mechanismus angebracht, der eine gekoppelte zwangsläufige
Kippbewegung beider Pedale erzwingt. Dieser Mechanismus zeichnet sich erfindungsgemäss
durch die spezifischen Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Patantanspruches 1
aus.
[0008] Das Schwungrad sorgt nämlich dafür, dass mindestens die jeweiligen Totpunkte leicht
überwunden werden.
[0009] Ausserdem erlaubt das Schwungrad auch, eine bequeme, leichtgängige und genau einstellbare
Bremse anzubringen, womit der Kraftaufwand bei der Fussgelenkbewegung feinfühlig
dosierbar ist.
[0010] Zusätzlich dazu können die Pedale noch mit Fuss-Reflexzonen-Massageplatten versehen
sein.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes vereinfacht
dargestellt.
[0012] Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 ein linkes Pedal in Seitenansicht gemäss dem Schnitt I-I in Figur 4;
Fig. 2 den Mechanismus in Seitenansicht;
Fig. 3 den Mechanismus in Ansicht von oben;
Fig. 4 das komplette Gerät in Ansicht von oben und
Fig. 5 einen Schnitt durch einen Teil eines Pedals mit einer Fuss-Reflexzonen Matte
und einem Massageelement.
[0013] Die Figuren 2 und 3 zeigen den Mechanismus. Die drehbaren Teile sind in einem Rahmen
1 gelagert. Sie umfassen ein Kurbelsystem 2 mit einer Welle 21, die an beiden Enden
eine Scheibe 22 trägt, die mit einem Kurbelzapfen 23 versehen ist. Auf der Welle
21 ist ein grosses verzahntes Rad 24 befestigt, das mittels eines Zahnriemens 25 ein
verzahntes Ritzel 31 treibt, welches auf einer Zwischenwelle 30 befestigt ist. Auf
dieser Zwischenwelle 30 ist ein weiteres grosses, verzahntes Rad 32 befestigt, das
mittels eines Zahnriemens 33 wiederum ein verzahntes Ritzel 41 an der Schwungradwelle
40 treibt, auf der das Schwungrad 42 befestigt ist. Das so aufgebaute Ueber setzungsgetriebe
bewirkt eine Uebersetzung von etwa 1 zu 30 zwischen der Kurbelwelle 21 und der Schwungradwelle
40.
[0014] An einer Seite des Rahmens 1 ist ein Lagerbock 43 angebaut, an dem oben bei 44 ein
Bremshebel 45 angelenkt ist. Da die Bremskraft wegen der grossen Uebersetzung nur
sehr gering zu sein braucht, um damit eine erhebliche Wirkung zu erzielen, ist der
Bremshebel durch ein Gewicht 46 ausbalanciert. Die Verstellung der Bremskraft erfolgt
durch ein Verschieben des Gewichtes 47 entlang dem Hebel 45. Auf der Unterseite ist
der Hebel mit einem Bremsbelag 48 versehen.
[0015] Der Mechanismus ist auf einer Grundplatte 5 befestigt und durch eine Haube 51 abgedeckt.
Durch einen Schlitz 58 (siehe Figur 4) ragt lediglich der Griff des verschiebbaren
Belastungsgewichtes 47 aus der Haube 51.
[0016] Die Figur 1 zeigt das linke Pedal 50 in Ansicht von der Innenseite her. Deutlich
erkennbar ist der in einer Seitenwand 52 angebrachte Schlitz 53, in den ein mit dem
Kurbelzapfen 23 verbundenen Gleitstein (26) spielfrei eingreift. Der Gleitstein (26)
ist vorzugsweise aus Teflon (WZ) hergestellt, sodass keine Schmierung erforderlich
ist. Anstelle der Gleitsteine konnten auch Kugellager eingesetzt werden. Das Pedal
50 hat eine Fussplatte 54, die mittels dem Scharnier 55 schwenkbar mit der Grundplatte
5 verbunden ist. Vorne und hinten sind an der Fussplatte Schürzen 56, 57 angebracht,
die für eine Abdeckung nach aussen sorgen. Auch an der nach aussen gerichteten Seite
des Pedals ist eine in der Zeichnung nicht sichtbare Schürze angebracht.
[0017] Auf der Fussplatte kann eine der Fussohle nachgeformte Reflexzonen-Massagematte angebracht
sein, die Zapfen verschiedener Höhe aufweist. In Figur 4 oben ist eine solche Matte
60 dargestellt, deren Zapfen durch eine punktierte Fläche angedeutet sind.
[0018] In Figur 4 unten ist eine flache Reflexzonen-Massageplatte 61 dargestellt, die nahezu
die ganze Fussplatte 54 des Pedals bedeckt. Durch an verschiedenen Stellen der Fussplatte
anbringbare pilzförmige Massageelemente 62 kann jede gewünschte Reflexzone des Fusses
eines Benützers individuell angeregt werden, wie dies in Figur 5 dargestellt ist.
Damit diese Massageelemente 62 bequem angebracht werden können, ist die Matte selber
ablösbar mittels Zapfen 63 auf der Fussplatte 54 befestigt.
[0019] Dadurch, dass die Kurbelzapfen 23 einander nicht diametral gegenüberliegen wird
erreicht, dass das Bewegungs gerät, immer vom Stillstand aus in Bewegung gesetzt
werden kann.
[0020] Beim Uebersetzungsgetriebe werden bevorzugt Zahnriemen und entsprechend gezahnte
Räder verwendet. Dabei sind jedoch andere Transmissionselemente ebenfals einsetzbar.
1. Bewegungsgerät zur Kreislaufanregung und zur Therapie von Gefässerkrankungen der
Beine, mit einer Grundplatte auf der zwei Pedale im Absatzbereich schwenkbar montiert
sind, und wobei ein zwischen den Pedalen angebrachter Mechanismus eine gekoppelte
zwangsläufige Kippbewegung beider Pedale erzwingt, dadurch gekennzeichnet dass der
Mechanismus ein Kurbelsystem (2) umfasst, dessen Welle (21) parallel zur Schwenkachse
(55) der Pedale (50) verläuft, und dass diese Welle mit einem Uebersetzungsgetriebe
verbunden ist, welches ein Schwungrad (42) treibt.
2. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwungrad (42)
mit einer einstellbaren Bremse (44-48) versehen ist.
3. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Pedalen (50)
eine mit zapfenförmigen Erhebungen versehene Fuss-Reflexzonen-Massageplatte (60,61)
anbringbar ist.
4. Bewegungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie Massagematte
(61) abnehmbar auf dem Pedal angebracht ist, und dass an wählbaren Stellen unter
der Matte Massageelemente (62) einlegbar sind.
5. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kurbeksystem
eine Welle (21) umfasst, das in einem Rahmen (1) drehbar gelagert ist, dass die Kurbeln
(22, 23) an den Wellenenden seitlich neben dem Rahmen mit der Welle verbunden sind,
und dass im Rahmen ein Zahnriemenrad (24) auf der Welle befestigt ist.
6. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Uebersetzungsgetriebe
eine doppelte Zahnriemenrad-Uebersetzung ist, die eine Zwischenwelle (30) und zwei
Zahnriemenräder (24, 32) sowie zwei Zahnriemen-Ritzel (31, 41) und zwei Zahnriemen
(25, 33) umfasst.
7. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelzapfen
23 mit Gleitsteinen (26) versehen sind, die spielfrei in Schlitze (53) ein greifen,
die in einer nach innen gerichteten Seitenwand (52) der Pedale angebracht sind.
8. Bewegungsgerät nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinien
zwischen der Mittenlinie der Welle (21) und den Mittenlinien der Kurbelzapfen (23)
einen Winkel kleiner als 180° einschliessen.