(19)
(11) EP 0 311 558 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.1989  Patentblatt  1989/15

(21) Anmeldenummer: 88810639.0

(22) Anmeldetag:  20.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 23/04, A63B 21/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.10.1987 CH 3913/87

(71) Anmelder: Weidmann, Ulrich
CH-8302 Kloten (CH)

(72) Erfinder:
  • Weidmann, Ulrich
    CH-8302 Kloten (CH)

(74) Vertreter: Feldmann, Clarence Paul et al
c/o Patentanwaltsbüro FELDMANN AG Postfach Kanalstrasse 17
CH-8152 Glattbrugg
CH-8152 Glattbrugg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bewegungsgeraet


    (57) Bas Bewegungsgerät dient der Kreislaufanregung und der Therapie von Gefässerkrankungen der Beine. Es umfasst zwei auf einer Grundplatte angeordnete im Absatzbereich schwenkbare Pedale. Diese sind durch einen zwischen den Pedalen angeordneten Mechanismus miteinander verbunden. Der Mechanismus umfasst ein Kurbelsystem (2), dessen Welle (21) parallel zur Schwenkachse der Pedale verläuft, sodass beim Betrieb die Pedale im Gegentakt bewegt werden müsssen. Die Welle (21) ist mit einem Uebersetzungsgetrie­be verbunden, das ein Schwungrad (42) treibt. Ein Be­nützen der Vorrichtung kann dadurch die jeweiligen Tot­punkte beim Treten leichter überwinden. Durch eine leich­te auf das Schwungrad wirkende Bremse lässt sich der er­forderliche Kraftaufwand beim Treten der Pedale fein­fühlig einstellen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf Bewegungsgeräte zur Kreis­laufanregung und zur Therapie von Gefässerkrankungen der Beine.

    [0002] Insbesondere bei Personen, die einen sitzenden Beruf aus­üben oder während der Ausübung ihres Berufes langzeitig stehen, ist oft die Blutzirkulation in den Beinen unge­nügend. Es hat sich gezeigt, dass in solchen Fällen mit einer therapeutischen Bewegung der Fussgelenke die Blut­zirkulation angeregt werden kann. Es sind daher Geräte geschaffen worden, mit deren Hilfe eine rhythmische Kipp­bewegung des Fusses bezüglich des Unterschenkels ausgeübt werden kann. Es ist dabei von Vorteil, wenn das Gerät ei­ne Kippbewegung im Gegentakt erzwingt.

    [0003] Die US-PS 4,159,111 beschreibt ein derartiges Gerät mit zwei Pedalen, die durch einen zweiarmigen Kipphebel mit­einander verbunden sind, dessen Schwenkachse senkrecht zur Schwenkachse der Pedale verläuft. Der Kraftaufwand für die Betätigung lässt sich durch eine Reibungsbremse an der Schwenkachse des Schwenkhebels einstellen.

    [0004] Beim Gerät nach der GB-PS 2,031,742 sind die Pedale mit je einem Blasbalg verbunden und diese Blasbälge sind durch eine Verbindungsleitung miteinander gekoppelt. Wäh­rend der für die Betätigung erforderliche Kraftaufwand in einem Fall mittels einer Reibungsbremse einstellbar ist, dient hier ein einstellbares Ventil in der Verbindungs­leitung diesem Zweck.

    [0005] Beim Gerät nach der US-PS 3,917,261 schliesslich treibt ein Motor die Pedale im Gegentakt. Der Patient ist hier aber mehr passiv, denn seine Füsse werden vom Motor um die Fussgelenke auf- und abgeschwenkt.

    [0006] Die Erfindung will ein Bewegungsgerät dieser Art mit ak tiver Betätigung schaffen, das für den Benützer ange­nehmer zu betätigen und therapeutisch wirksamer ist als die oben beschriebenen Geräte. Bei diesen Geräten muss nämlich jedesmal beim Trittwechsel von einem Fuss auf den anderen Fuss eine Bewegung vom Stillstand aus eingeleitet werden, was einen grösseren Kraftaufwand bedingt als bei der darauffolgenden Bewegung. Ausserdem erfordern die bisher bekanntgewordenen Geräte vom Benützer ein bewusstes Pedalen. Gerade das aber ist ein entscheidender Nachteil, will man die Therapie gleichzeitig während der Verrichtung anderer Tätigkeiten wie zum Beispiel sitzen­den Arbeiten an einem Tisch betreiben. Die Erfindung will ein Gerät schaffen, dass diese Totpunkt-Wirkung verrin­gert, welche das unbewusste Treten verunmöglicht, ohne dabei die aktive Betätigung auszuschalten.

    [0007] Zwischen den Pedalen ist dazu ein Mechanismus angebracht, der eine gekoppelte zwangsläufige Kippbewegung beider Pedale erzwingt. Dieser Mechanismus zeichnet sich erfin­dungsgemäss durch die spezifischen Merkmale des kenn­zeichnenden Teiles des Patantanspruches 1 aus.

    [0008] Das Schwungrad sorgt nämlich dafür, dass mindestens die jeweiligen Totpunkte leicht überwunden werden.

    [0009] Ausserdem erlaubt das Schwungrad auch, eine bequeme, leichtgängige und genau einstellbare Bremse anzubringen, womit der Kraftaufwand bei der Fussgelenkbewegung fein­fühlig dosierbar ist.

    [0010] Zusätzlich dazu können die Pedale noch mit Fuss-Reflex­zonen-Massageplatten versehen sein.

    [0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfin­dungsgegenstandes vereinfacht dargestellt.

    [0012] Die Zeichnung zeigt in:

    Fig. 1 ein linkes Pedal in Seitenansicht gemäss dem Schnitt I-I in Figur 4;

    Fig. 2 den Mechanismus in Seitenansicht;

    Fig. 3 den Mechanismus in Ansicht von oben;

    Fig. 4 das komplette Gerät in Ansicht von oben und

    Fig. 5 einen Schnitt durch einen Teil eines Pedals mit einer Fuss-Reflexzonen Matte und einem Massageele­ment.



    [0013] Die Figuren 2 und 3 zeigen den Mechanismus. Die drehbaren Teile sind in einem Rahmen 1 gelagert. Sie umfassen ein Kurbelsystem 2 mit einer Welle 21, die an beiden Enden eine Scheibe 22 trägt, die mit einem Kurbelzapfen 23 ver­sehen ist. Auf der Welle 21 ist ein grosses verzahntes Rad 24 befestigt, das mittels eines Zahnriemens 25 ein verzahntes Ritzel 31 treibt, welches auf einer Zwischen­welle 30 befestigt ist. Auf dieser Zwischenwelle 30 ist ein weiteres grosses, verzahntes Rad 32 befestigt, das mittels eines Zahnriemens 33 wiederum ein verzahntes Ritzel 41 an der Schwungradwelle 40 treibt, auf der das Schwungrad 42 befestigt ist. Das so aufgebaute Ueber­ setzungsgetriebe bewirkt eine Uebersetzung von etwa 1 zu 30 zwischen der Kurbelwelle 21 und der Schwungradwelle 40.

    [0014] An einer Seite des Rahmens 1 ist ein Lagerbock 43 ange­baut, an dem oben bei 44 ein Bremshebel 45 angelenkt ist. Da die Bremskraft wegen der grossen Uebersetzung nur sehr gering zu sein braucht, um damit eine erhebliche Wirkung zu erzielen, ist der Bremshebel durch ein Gewicht 46 ausbalanciert. Die Verstellung der Bremskraft erfolgt durch ein Verschieben des Gewichtes 47 entlang dem Hebel 45. Auf der Unterseite ist der Hebel mit einem Bremsbelag 48 versehen.

    [0015] Der Mechanismus ist auf einer Grundplatte 5 befestigt und durch eine Haube 51 abgedeckt. Durch einen Schlitz 58 (siehe Figur 4) ragt lediglich der Griff des verschieb­baren Belastungsgewichtes 47 aus der Haube 51.

    [0016] Die Figur 1 zeigt das linke Pedal 50 in Ansicht von der Innenseite her. Deutlich erkennbar ist der in einer Sei­tenwand 52 angebrachte Schlitz 53, in den ein mit dem Kurbelzapfen 23 verbundenen Gleitstein (26) spielfrei eingreift. Der Gleitstein (26) ist vorzugsweise aus Tef­lon (WZ) hergestellt, sodass keine Schmierung erforder­lich ist. Anstelle der Gleitsteine konnten auch Kugellager eingesetzt werden. Das Pedal 50 hat eine Fussplatte 54, die mittels dem Scharnier 55 schwenkbar mit der Grundplatte 5 verbunden ist. Vorne und hinten sind an der Fussplatte Schürzen 56, 57 angebracht, die für eine Abdeckung nach aussen sorgen. Auch an der nach aussen gerichteten Seite des Pedals ist eine in der Zeichnung nicht sichtbare Schürze angebracht.

    [0017] Auf der Fussplatte kann eine der Fussohle nachgeformte Reflexzonen-Massagematte angebracht sein, die Zapfen ver­schiedener Höhe aufweist. In Figur 4 oben ist eine solche Matte 60 dargestellt, deren Zapfen durch eine punktierte Fläche angedeutet sind.

    [0018] In Figur 4 unten ist eine flache Reflexzonen-Massage­platte 61 dargestellt, die nahezu die ganze Fussplatte 54 des Pedals bedeckt. Durch an verschiedenen Stellen der Fussplatte anbringbare pilzförmige Massageelemente 62 kann jede gewünschte Reflexzone des Fusses eines Be­nützers individuell angeregt werden, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Damit diese Massageelemente 62 bequem angebracht werden können, ist die Matte selber ablösbar mittels Zapfen 63 auf der Fussplatte 54 befestigt.

    [0019] Dadurch, dass die Kurbelzapfen 23 einander nicht diame­tral gegenüberliegen wird erreicht, dass das Bewegungs­ gerät, immer vom Stillstand aus in Bewegung gesetzt werden kann.

    [0020] Beim Uebersetzungsgetriebe werden bevorzugt Zahnriemen und entsprechend gezahnte Räder verwendet. Dabei sind jedoch andere Transmissionselemente ebenfals einsetzbar.


    Ansprüche

    1. Bewegungsgerät zur Kreislaufanregung und zur Therapie von Gefässerkrankungen der Beine, mit einer Grund­platte auf der zwei Pedale im Absatzbereich schwenk­bar montiert sind, und wobei ein zwischen den Pedalen angebrachter Mechanismus eine gekoppelte zwangsläufi­ge Kippbewegung beider Pedale erzwingt, dadurch ge­kennzeichnet dass der Mechanismus ein Kurbelsystem (2) umfasst, dessen Welle (21) parallel zur Schwenk­achse (55) der Pedale (50) verläuft, und dass diese Welle mit einem Uebersetzungsgetriebe verbunden ist, welches ein Schwungrad (42) treibt.
     
    2. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass das Schwungrad (42) mit einer einstellbaren Bremse (44-48) versehen ist.
     
    3. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass auf den Pedalen (50) eine mit zapfenförmi­gen Erhebungen versehene Fuss-Reflexzonen-Massage­platte (60,61) anbringbar ist.
     
    4. Bewegungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, dass sie Massagematte (61) abnehmbar auf dem Pe­dal angebracht ist, und dass an wählbaren Stellen un­ter der Matte Massageelemente (62) einlegbar sind.
     
    5. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass das Kurbeksystem eine Welle (21) umfasst, das in einem Rahmen (1) drehbar gelagert ist, dass die Kurbeln (22, 23) an den Wellenenden seitlich neben dem Rahmen mit der Welle verbunden sind, und dass im Rahmen ein Zahnriemenrad (24) auf der Welle befestigt ist.
     
    6. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass das Uebersetzungsgetriebe eine doppelte Zahnriemenrad-Uebersetzung ist, die eine Zwischen­welle (30) und zwei Zahnriemenräder (24, 32) sowie zwei Zahnriemen-Ritzel (31, 41) und zwei Zahnriemen (25, 33) umfasst.
     
    7. Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Kurbelzapfen 23 mit Gleitsteinen (26) versehen sind, die spielfrei in Schlitze (53) ein­ greifen, die in einer nach innen gerichteten Seiten­wand (52) der Pedale angebracht sind.
     
    8. Bewegungsgerät nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinien zwischen der Mittenlinie der Welle (21) und den Mittenlinien der Kurbelzapfen (23) einen Winkel kleiner als 180° einschliessen.
     




    Zeichnung