[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Strickmaschine, insbesondere auf eine Flachstrickmaschine,
mit einer in einem Nadelkanal eines Nadelbetts mittels einer Steuerplatine längsverschiebbar
gelagerten, selbstfedernden Zwischenplatine mit einem Drückerfuss, welche Zwischenplatine
auf einen einends mit einer Nadel gelenkig verbundenen, andernends auf dem Boden
des Nadelkanals abstützenden, elastisch biegsamen Kupplungsteil einwirkt und dessen
Arbeitsfuss in den Bereich der Schlossteile führt bzw. aus diesem Bereich hinausbewegt.
[0002] Die Nadeln und die zugeordneten Nadelstösser bzw. Platinen einer Strickmaschine gleiten
in den Nadelkanälen eines Nadelbettes. Mit den Schlossplatten eines Schlittens hin-
und herbewegte Schlossteile betätigen die Nadeln durch aus den Betten hinausragende
Nadelfüsse oder durch Arbeitsfüsse von mit den Nadeln gelenkig verbundenen Kupplungsteilen.
Zur Ausführung der Grundoperationen müssen einerseits die Nadelbetriebsstellungen
Stricken/Nichtstricken und Uebergabe/Uebernahme von Maschen, das Umhängen, mittels
umschaltbarer Schlösser eingestellt und andererseits die einzelnen Nadeln selektiv
der Betätigung durch den betreffenden Schlossteil entzogen werden können.
[0003] In der CH-PS 517 853 wird eine Strickmaschine, insbesondere eine Flachstrickmaschine,
beschrieben. In den Nadelkanälen der Nadelbetten gelagerte Platinen mit einem von
den Nadelschlössern beeinflussbaren Arbeitsfuss dienen dem Steuern der Nadelbewegungen.
Die Platine ist als an ihren beiden Enden abgestützter elastisch biegsamer Stab ausgebildet,
auf welchen ein Druckglied einwirken kann. Der Arbeitsfuss der Platine ist im Bereich
ihrer maximalen Durchbiegbarkeit angeordnet. Der Arbeitsfuss ist bei gebogener Platine
aus dem Bereich der Schlossteile hinausbewegt.
[0004] Nach einer Variante der CH-PS 517 853 wirkt das Druckglied nicht direkt auf die elastisch
biegsame Platine ein, sondern auf eine federnde Zwischenplatine. Diese hat einen
haarnadelförmig gebogenen Endabschnitt und ist zwischen einer Leiste und dem Grund
des Nadelkanals verschiebbar gelagert. Zum Betätigen der Zwischenplatine sind zwei
Druckplatinen notwendig, wobei die Zwischenplatine die Federfunktion, die direkt
auf die Zwischenplatine einwirkende Druckplatine die Positionierungsfunktion übernimmt.
[0005] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Strickmaschine, insbesondere eine
Flachstrickmaschine, der eingangs genannten Art mit einer in einem Nadelkanal eines
Nadelbetts mittels einer Steuerplatine längsverschiebbar gelagerten, selbstfedernden
Zwischenplatine mit einem Drückerfuss zu schaffen, welche kostengünstiger herzustellen
und zu betreiben ist, einfacher arbeitet und weniger störungsanfällig ist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die längsverschiebbare Zwischenplatine
federnd zwischen dem Boden des Nadelkanals und der Unterseite eines Steuerplatinenbetts
gespannt ist, und die Zwischenplatine sowie der Boden des Nadelkanals und/oder das
Steuerplatinenbett Mittel zur Positionierung der Zwischenplatine in deren Längsrichtung
aufweisen.
[0007] Mit einer positionierbaren Zwischenplatine wird an Stelle von zwei Druckplatinen
(CH-PS 517 853) nur noch eine verwendet, im vorliegenden Fall Steuerplatine genannt.
Es liegt auf der Hand, dass die Einsparung eines Druckteils in jedem Nadelkanal die
Investitionskosten verkleinert, den Betrieb vereinfacht und dadurch ebenfalls kostengünstiger
gestaltet, sowie die Störungsanfälligkeit erniedrigt wird.
[0008] Die Selbstfederung der Zwischenplatine wird dadurch erreicht, dass das vom Drückerfuss
abgewandte Ende in an sich bekannter Weise haarnadelförmig oder Z-förmig umgebogen
ist. An der dem Boden des Nadelkanals und/oder der Unterseite des Steuerplatinenbetts
zugewandten Aussenfläche der Zwischenplatine ist vorzugsweise eine in Querrichtung
verlaufende Einkerbung ausgebildet.
[0009] Am Boden des Nadelkanals und/oder am Steuerplatinenbett sind bevorzugt wenigstens
zwei, insbesondere drei, in eine Einkerbung der Zwischenplatine eingreifende Rastrierungen
ausgebildet. Zur Erleichterung der Verschiebung der Zwischenplatine sind die ihr
zugewandten Rastrierungen zweckmässig rund, abgerundet oder abgeschrägt ausgebildet.
[0010] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1 einen Schnitt durch den hinteren Teil des Nadelkanals einer Flachstrickmaschine
mit Platinen, Kupplungsteil und einem Teil der Nadel,
- Fig. 2 eine vergrösserte Darstellung der Positionierungsvorrichtung für die Zwischenplatine.
[0011] Der in Fig. 1 dargestellte, vertikale Teilschnitt durch einen Nadelkanal 10 eines
Nadelbetts zeigt alle funktionellen Teile, wobei die Nadel 12 nur teilweise dargestellt
ist. Der Nadelschaft ist abgeschnitten, der Nadelkopf mit der Zunge ist - weil in
üblicher Bauart ausgeführt - nicht dargestellt. Der Boden 14 des Nadelkanals ist im
Bereich der von Begrenzungsleisten 13 geführten Nadel 12 dicker ausgebildet als an
dessen hinterem Ende.
[0012] Der Kupplungsteil 16 stützt einends mit dem Kupplungskopf 18 in einer entsprechenden
Aussparung im Schaft der Nadel 12 und andernends auf dem Boden 14 des Nadelkanals
10 ab. Der Kupplungsteil 16 ist elastisch biegsam ausgebildet und kann mit kleinem
Kraftaufwand aus dem Durchlaufkanal 20 im Schlossteil 23 der Strickschlossplatte 22
entfernt werden. Der Arbeitsfuss 24 ist in dieser, in Fig. 1 dargestellten Position
dem führenden Einfluss des Durchlaufskanals 20 bzw. dem Schlossteil 23 ganz allgemein
entzogen, die ausschliesslich vom Arbeitsfuss 24 in die Strick- oder Umhängeposition
gebrachte Nadel bleibt beim Schlittendurchgang in Ruhelage.
[0013] Die Zwischenplatine 26 liegt einends auf dem Kupplungsteil 16 auf. Das andere Ende
der Zwischenplatine 26 ist haarnadelförmig umgebogen und stützt mit einem umgebogenen
Schenkel 28 auf dem Boden 14 des Nadelkanals 10 ab. Die Zwischenplatine 26 ist zwischen
den Boden 14 und die Unterseite 31 des Steuerplatinenbetts 30 gespannt.
[0014] Ein Begrenzungsdraht 62, in einer Nut 64 angeordnet, begrenzt den Bewegungsraum
des Kupplungsteils 16 und der Zwischenplatine 26.
[0015] Die Zwischenplatine 26 ist positionierbar, der dem Steuerplatinenbett 30 zugewandte
Schenkel 32 hat auf der Aussenseite eine in Querrichtung verlaufende Einkerbung 34,
in welche einer von drei über die ganze Länge des Nadelbetts gespannten Drähten 36
einrastet. Diese Positionierungsvorrichtung ist in Fig. 2 im Detail dargestellt,
wo auch die Verstärkung des Schenkels 32 bei der Einkerbung 34 gut erkennbar ist.
[0016] Im Bereich des auf den Kupplungsteil 16 aufliegenden Endes der Zwischenplatine 26
kragt in Richtung der Strickschloss platte 22 der Drückerfuss 38 ab, welcher in der
gezeichneten Lage wie der Arbeitsfuss 24 ausserhalb des Wirkungsbereichs der Strickschlossplatte
22 ist.
[0017] Die um eine Achse A schwenkbare Steuerplatine 40 wird von einer Blattfeder 42 in
Uhrzeigerrichtung gedreht, sobald die Wirkung des Magneten 44 auf ihr äusseres Ende
46 entfällt. Dieser Magnet 44 besteht - in Fig. 1 nicht sichtbar - aus einem Dauermagneten,
der in bezug auf seine Wirkung auf die Steuerplatine 40 elektromagnetisch neutralisiert
werden kann. In der mit Normalstrich gezeigten Position ist der Elektromagnet eingeschaltet,
die Steuerplatine 40 ist abgeworfen. In der punktierten Lage ist der Elektromagnet
ausgeschaltet, das äussere Ende 46 der Steuerplatine 40 wird vom nicht neutralisierten
Dauermagneten gehalten.
[0018] In der in Fig. 1 dargestellten Position wird der Steuerfuss 48 der Steuerplatine
40 vom Schlossteil 50 der Steuerschlossplatte 52 geführt, sobald die Führungsfläche
54 die entsprechend ausgebildete Fläche des Steuerfusses 48 erreicht hat.
[0019] Der einseitig von einer Steuerfläche geführte Hilfsteuerfuss 56 dient in erster
Linie dem Weitertransport und der Rückführung der Steuerplatine 40 mittels des Schlossteils
58. Die Bewegungsfreiheit der Steuerplatine 40 wird in Längsrichtung durch Begrenzungsleisten
59 geschränkt.
[0020] Sowohl die Steuerplatine 40 als auch die Zwischenplatine 26 werden nach jeder Arbeitsphase
in die - in bezug auf die Längsrichtung des Nadelkanals 10 - in Fig. 1 dargestellte
Ruhestellung zurückgeführt.
[0021] Die Nadel 12 wird ausschliesslich durch die Bewegungsübertragung auf den Arbeitsfuss
24 geführt, wenn dieser in die Strickschlossplatte 22 bzw. deren Schlossteile 23 eingreift.
Dies erfolgt, wenn der stets leicht gespannte Kupplungsteil 16 nicht von der Zwischenplatine
26 nach unten, in die Position Nichtstricken, gedrückt wird. Vom Strickschloss kann
die Nadel 12 in die Positionen Stricken, Fangen, Uebergabe oder Uebernahme geführt
werden.
[0022] Die Zwischenplatine 26 ist derart gespannt, dass der Drüc kerfuss 38 ohne Fremdeinwirkung
in eine Ausnehmung der Strickschlossplatte 22 bzw. von deren Schlossteilen 23 geführt
wird, sobald der Weg frei ist.
[0023] Eine abgeworfene Steuerplatine 40 kann vom Schlossteil 50 durch Einwirkung auf den
Steuerfuss 48 derart verschoben werden, dass die mitverschobene Nase 60 nach dem Ueberwinden
des Spiels von beispielsweise 7 mm die Zwischenplatine 26 ihrerseits derart verschiebt,
dass der Drückerfuss 38 die Ruheposition I verlässt und die Position II oder III erreicht.
Exakt in der Position II rastet der mittlere Draht 36 (Fig. 2) in der Einkerbung 34
der Zwischenplatine 26 ein, in der Position III des Drückerfusses rastet der rechte
Draht 36 ein. Aus diesem Beispiel wird die wesentliche Bedeutung des Rasters für
die Positionierung der Zwischenplatine 26 deutlich.
[0024] Die Position I für den Drückerfuss 38, die Ruheposition, ist stets eine im Strickschloss
senkrecht zum Nadelkanal 10 verlaufende Bahn, der Arbeitsfuss 24 der Nadeln 12 bleibt
in dieser Position ausserhalb des Wirkungsbereichs von zu Nadelbewegungen führenden
Schlossteilen 23 der Strickschlossplatte 22.
[0025] In der Position II für den Drückerfuss 38 wird der Arbeitsfuss 24 des Kupplungsteils
16 durch die Zwischenplatine 26 so verschoben, dass er beim Eingriff in einen Durchlaufkanal
20 der Strickschlossplatte 22 bzw. in deren Schlossteile 23 die Nadel 12 in die Uebergabe-
oder Strickposition führt.
[0026] Verschiebt die Steuerplatine 40 den Drückerfuss 38 der Zwischenplatine 26 in die
Position III, so wird der Arbeitsfuss 24 des Kupplungsteils 16 so positioniert, dass
die Nadel 12 beim Einrasten in der Strickschlossplatte 22 in Uebernahme- oder Fangposition
geführt wird.
[0027] Die Aussparungen in der Strickschlossplatte 22 bzw. in deren Schlossteilen 23 sind
so angefertigt, dass der Drückerfuss 38 von der Ruheposition I in eine Arbeitsposition
II oder III gebracht werden kann, ohne dass er abgesenkt werden muss.
[0028] In den Arbeitspositionen II und III können in an sich bekannter Weise - in Richtung
der Schlittenbewegung - Drückerleisten in den Schlossteilen 23 einer Strickschlossplatte
22 derart montiert sein, dass die Drückerfüsse 38, und damit auch die Arbeitsfüsse
24, ausserhalb des Wirkungsbereichs der in Richtung des Nadelkanals 10 wirkenden
Bestandteile der Strickschlossplatte 22 bzw. deren Schlossteile 23 geraten, was
die Stillegung der entsprechenden Nadeln 12 bedeutet. Dies bietet also neben dem
individuellen Festlegen des äusseren Endes 46 von Steuerplatinen 40 auf dem zugeordneten
Magneten 44 eine zweite Möglichkeit, die Nadeln einzeln oder gruppenweise ausser Funktion
zu setzen, womit verschiedene Strickmuster herstellbar sind.
1. Strickmaschine, insbesondere Flachstrickmaschine, mit einer in einem Nadelkanal
(10) eines Nadelbetts mittels einer Steuerplatine (40) längsverschiebbar gelagerten,
selbstfedernden Zwischenplatine (26) mit einem Drückerfuss (38), welche Zwischenplatine
auf einen einends mit einer Nadel (12) gelenkig verbundenen, andernends auf dem Boden
(14) des Nadelkanals abstützenden, elastisch biegsamen Kupplungsteil (16) einwirkt
und dessen Arbeitsfuss (24) in den Bereich der Schlossteile (23) der Strickschlossplatte
(22) führt bzw. aus diesem Bereich hinausbewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die längsschiebbare Zwischenplatine (26) federnd zwischen dem Boden (14) des Nadelkanals
(10) und der Unterseite (31) eines Steuerplatinenbetts (30) gespannt ist, und die
Zwischenplatine (26) sowie der Boden des Nadelkanals und/oder das Steuerplatinenbett
Mittel zur Positionierung der Zwischenplatine in deren Längsrichtung aufweisen.
2. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am vom Drückerfuss
(38) abgewandten, umgebogenen Ende der Zwischenplatine (26) an wenigstens einem Schenkel
(28,32) eine in Querrichtung verlaufende Einkerbung (34) ausgebildet ist, und der
Boden (14) des Nadelkanals (10) und/oder die Unterseite (31) des Steuerplatinenbetts
(30) entsprechende Rastrierungen (36) aufweist/aufweisen.
3. Strickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden (14) des
Nadelkanals (10) und/oder an der Unterseite (31) des Steuerplatinenbetts (30) wenigstens
zwei, vorzugsweise drei, bei entsprechender Positionierung der Zwischenplatine (26)
in eine Einkerbung (34) der Zwischenplatine (26) eingreifende Rastrierungen (36) ausgebildet
sind.
4. Strickmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die der Zwischenplatine
(26) zugewandten Rastrierungen (36) rund, abgerundet oder abgeschrägt sind.
5. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass in
entsprechenden Aussparungen der Unterseite (31) des Steuerplatinenbetts (30) sich
über das ganze Nadelbett erstreckende Drähte (36) gespannt oder Rundstäbe angeordnet
sind, von welchen einer in der Einkerbung (34) des oberen Schenkels (32) der Zwischenplatine
(26) einrastet.
6. Strickmaschine nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zwischenplatine (26) am Ort der Einkerbung (34) verstärkt ausgebildet ist.