[0001] Die Erfindung betrifft ein Rakelgerät zum Auftragen von Auftragsmaterial wie ggf.
schäumbaren Substanzen unterschiedlicher Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken,
Klebern, Pasten od.dgl. auf ein Substrat wie eine Warenbahn. Ein solches Rakelgerät
wird in Maschinen für Flachschablonen-Druck, für Rundschablonen-Auftragungen und/oder
Vorrichtungen für schablonenlose vollflächige Auftragungen verwendet, wobei die Auftragungsbreite
bzw. die Rakelerstreckung insbesondere mehrere Meter beträgt. Je nach Maschinentyp
lassen sich bemusternde Auftragungen (Bedrukken) und/oder vollflächige Auftragungen
(z.B. Imprägnieren, Beschichten, Färben, Lackieren) ausführen.
[0002] Einer jeweils verwendeten Rakel und/oder einer sie umfassenden Rakelvorrichtung
kommen maßgebliche Bedeutung hinsichtlich der Bedienungs- und Einsatzmöglichkeiten
einer Auftragungsvorrichtung sowie hinsichtlich des Substanz-Auftragungsergebnisses
zu. Es sind Rakelvorrichtungen bekannt DE-AS 1 135 856), in denen eine magnetisierbare
Rakel in Richtung auf einen sich längs mit der Rakel erstreckenden, unterhalb des
Substratweges angeordneten Magnetbalken magnetisch anpreßbar ist. Auch ist es bekannt,
an der Rückseite einer Blatt-Streichrakel eine über die Auftragungsbreite fest mit
der Rakel verbundene magnetisierbare Leiste vorzusehen, so daß die Rakel mittels
der Leiste durch die Magnetkraft eines Magnetbalkens gegen ein Substrat anpreßbar
ist (DE-OS 34 19 590). In einer noch anderen Rakelvorrichtung (DE-OS 25 44 784) ist
eine Rakelrolle an die Rückseite einer gesondert angeordneten, von der Abrollfläche
der Rakelrolle distanzierten Profilleiste magnetisch anpreßbar. Darüber hinaus sind
Vorrichtungen mit mechanisch anpreßbaren Rakeln bekannt, wobei diese seitlich eingespannt
und in Richtung auf das Substrat gepreßt werden. In den magnetischen Anpreßvorrichtungen
ist die magnetisierbare Masse der Rakel oder eines einteilig unlösbar mit ihr verbundenen
Tragteils entsprechend der Größe der gewünschten magnetischen Anpreßkraft vorzusehen.
Dies führt zu Rakeln, denen unerwünschte Verspannungskräfte immanent sind, so daß
deren Bearbeitung und Profilierung nur eingeschränkt möglich ist. Auch ist die Verwendbarkeit
der bekannten Rakelgeräte unbefriedigend, da diese im ganzen für jeden speziellen
Anwendungsfall ausgelegt und vorgesehen werden müssen. Eine an eine gesondert angeordnete
Profilleiste anpreßbare Rakel muß mit der Leiste besonders angepaßt zur Verfügung
gehalten und in Form mehrerer einzelner Bauelemente gesondert gehandhabt werden.
In jedem Fall ist die Rakel in den bekannten Vorrichtungen für relativ große Anpreßkräfte
entsprechend massiv und damit in Abhängigkeit von dem Anpreßdruck zu dimensionieren.
Derartige massive Rakeln sind aufgrund ihrer Eigensteifigkeit und der daraus resultierenden
unerwünschten Krümmung insbesondere in Vorrichtungen mit einer Auftragungsbreite
über mehrere Meter wenig geeignet. Sie erfordern relativ große magnetische oder mechanische
Anpreßkräfte, die mit einem entsprechend großen Energieaufwand verbunden sind. Lagerungen
der bekannten Rakelgeräte führen häufig zu nachteiligen Verkantungen der Rakel. Relativ
dünne, sich lang erstreckende Rakeln wie Blatt-Streichrakeln, Rollrakeln oder Rund-Rakelleisten
sind sehr empfindliche, insbesondere durch Verbiegung beschädigbare Elemente, so daß
deren Einzelhandhabung sehr kritisch ist.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfach und
kompaktbauendes, leicht handhabbares und universell verwendbares Rakelgerät zu schaffen,
das als Handhabungseinheit mit einem jeweils gewünschten Streichprofil verwendbar
sein soll, wobei die Streichprofile verkantungsfrei anordbar und unabhängig von Anpreßdruck
und gegen Beschädigung geschützt verwendbar bzw. handhabbar sein sollen.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des eingangs genannten Rakelgerätes
dadurch gelöst, daß dieses als rohr-, stab- oder leistenförmiger Tragkörper ausgebildet
ist, der eine in seiner Längsrichtung angeordnete Magnetvorrichtung umfaßt, mit der
ein in Tragkörper-Längsrichtung sich erstreckendes Rakelelement aus magnetisierbarem
Material an der Rakelseite des Tragkörpers durch magnetische Kraft der Magnetvorrichtung
gehalten ist. Mit der Erfindung ist erreicht, daß relativ querschnittsarme biegeelastische
Profilrakeln austauschbar und verkantungsfrei an dem Tragkörper angeordnet werden
können. Dabei bilden Tragkörper und jede in diesen integrierte Rakel ein einheitliches,
einstückiges, quasi einteiliges Rakelgerät-Bauelement, das relativ kompakt baut und
ohne Beschädigung der Rakel bequem handhabbar ist. Tragkörper und Rakel können gemeinsam
in eine Druckvorrichtung, insbesondere in den relativ engen Raum in einer Rundschablone
eingebaut bzw. aus dieser herausgenommen und auch als Einheit gereinigt werden. Das
Rakelgerät ist besonders vorteilhaft für die Handhabung von Stab-Profilrakeln kleinen
Durchmessers und großer Länge, da die Rakel an dem Tragkörper unter Vermeidung jeder
Verbiegungsgefahr gehalten ist und zusammen mit diesem gehandhabt wird. Der die Magnetvorrichtung
umfassende Tragkörper dient der Anpressung der gesamten Rakeleinheit. Obwohl es grundsätzlich
möglich ist, den Magnet-Tragkörper mechanisch anzupressen, liegt eine besondere Bedeutung
der Erfindung darin, daß die die Rakel haltende Magnetvorrichtung in weiterer Funktion
für die magnetische Anpressung der Baueinheit in Richtung auf eine Substratbahn verwendbar
ist. So kann die Magnetvorrichtung durch einen unterhalb einer Substratbahn angeordneten
in Auftragungsbreite sich erstreckenden Magnetbalken magnetisch angezogen werden.
Es ist aber auch möglich, die Magnetvorrichtung mit derart starken Magneten auszustatten,
daß die Rakelgerät-Baueinheit bereits als solche gegen einen magnetisierbaren Gegenkörper
wie eine Stahlfläche z.B. in Form eines Drucktisches oder einer Substrat-Führungswalze
preßbar ist. Das erfindungsgemäße Rakelgerät ist universell für eine Vielzahl Einsatzzwecke
wie z.B. für Auftragungen mit oder ohne Schablone und/oder für Auftragungen auf unter
einem beliebigen Winkel geführte Substratbahnen geeignet.
[0005] Eine Ausführungsart der Erfindung besteht darin, daß der Tragkörper eine die Magnetvorrichtung
über ihren Umfang vollständig umschließende Ummantelung aus magnetisierbarem oder
magnetisch neutralem Material umfaßt. Eine magnetisierbare Ummantelung kann zum zusätzlichen
Anpressen des Rakelgeräts gegen einen Magnetbalken angeordnet sein. Die Magnetvorrichtung
kann zusätzlich zu der Ummantelung oder allein in einen Mantelkörper des Tragkörpers
eingebettet sein, wobei der Mantelkörper in Längsrichtung des Tragkörpers an der Rakelseite
mit einem Schlitz oder Spalt versehen ist. Mit einem solchen Schlitz oder Spalt ist
zweckmäßig eine Ausnehmung gebildet, durch die die Rakel unter magnetischer Anlage
gegen die Magnetvorrichtung hindurchgreift.
[0006] Eine besondere Gestaltung des Mantelkörpers besteht darin, an seiner Außenwand eine
dem Raum der aufzutragenden Substanz zugewandte Profilfläche auszubilden. Diese liegt
unmittelbar vor der Rakel, um eine Dosierung der aufzutragenden Substanz und/oder
eine Vorrakelung zu bewirken.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, Ummantelung und Mantelkörper in Längsrichtung des Tragkörpers
relativ zueinander verschiebbar anzuordnen. So ist es möglich, die Magnetvorrichtung
mit ihren Polen in eine gewünschte Position gegenüber den Polen eines Magnetbalkens
zu bringen. Derartige Justierungen können besonders vorteilhaft auch dadurch bewerkstelligt
werden, daß die Magnetvorrichtung in der Ummantelung und/oder in dem Mantelkörper
in Längsrichtung des Tragkörpers verschiebbar angeordnet ist.
[0008] Um insbesondere über eine relativ große Auftragungsbreite (Längsrichtung der Vorrichtung)
ein möglichst biegeelastisches, Eigensteifigkeit weitgehend vermeidendes Rakelgerät
zu erhalten, ist vorgesehen, daß wenigstens die Ummantelung, an der die Rakel durch
Magnetkraft angezogen anliegt, aus biegeelastischem Material besteht.
[0009] Anstelle einer Ummantelung und/oder eines Mantelkörpers kann der Tragkörper auch
eine in Körperlängsrichtung sich erstreckende Leiste umfassen, an der die Magnetvorrichtung
angeordnet ist. Ebenso ist es möglich, daß der Tragkörper allein aus der Magnetvorrichtung
besteht, an dem die Rakel durch Magnetkraft gehalten ist.
[0010] Hinsichtlich schneller und einfacher Einsetzbarkeit, Austauschbarkeit und/oder Positionierbarkeit
einer Rakel ist es zweckmäßig, auf der Rakelseite des Tragkörpers an diesem und/oder
an der Magnetvorrichtung eine Aufnahme, Ausnehmung oder Nut zum Anordnen der Rakel
vorzusehen.
[0011] Eine besondere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Rakelgeräts besteht darin, daß
die Rakel in Form einer Rollrakel in der Ausnehmung frei drehbar gehalten ist. Um
den Lauf der Rakel zu begünstigen, ist zwischen Magnetvorrichtung und Rollrakel eine
Gleitschicht oder ein Gleitbelag angeordnet.
[0012] Für bestimmte Anwendungsfälle ist es vorteilhaft, daß Wandungen der Aufnahme derart
in lichtem Abstand ausgebildet sind, so daß die Rollrakel quer zu ihrer Erstreckung
mit relativ großer Beweglichkeit in der Aufnahme gelagert ist. Je nach Betriebspositionierung
der Rollrakel in der Aufnahme wird sie drehbar gegen eine der Wandungen und/oder den
Gleitbelag geführt. Mit diesen Anlagen kann eine Abdichtung oder Isolierung gegen
die aufzutragende Substanz erreicht sein, so daß diese nicht in den, in Rakelrichtung
gesehen, rakelabwärts gelegenen Raum gelangen kann. Besonders hervorzuheben ist,
daß eine Rollrakel in einem Rakelgerät, deren Rakelseite in geringem, aber festem
Abstand zu einer Gegenanlage wie einem Magnetbalken angeordnet ist, während des Rakelbetriebs
auch von der Magnetvorrichtung bzw. dem Gleitbelag durch die Magnetkraft des Magnetbalkens
abgerissen sein kann, so daß sie in der Aufnahme besonders leicht drehbar ist. Bei
Entmagnetisierung des Magnetbalkens springt die Rollrakel dann in ihre Aufnahmeposition
an den Tragkörper und ist zusammen mit diesem handhabbar.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Rakelelement zusammen
mit wenigstens einem sich in Längsrichtung des Tragkörpers erstreckenden Stab aus
magnetisierbarem Material an der Magnetvorrichtung ausgebildet sein. Dabei ist der
Stab zwischen einer Rakel und der Magnetvorrichtung angeordnet. Ein solcher Stab
ist zweckmäßig vorgesehen, um ein Anpreßteil zu bilden, mit dem die Rakel in Richtung
auf eine Magnetkraft erzeugende Anlage preßbar ist.
[0014] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Magnetvorrichtung eine entlang
der Tragkörperlängsachse ange ordnete Permanentmagnetanordnung umfaßt. Diese ist
besonders einfach mit in Richtung der Körperlängsachse nebeneinander angeordneten
Permanentmagneten ausgebildet. Eine besonders günstige räumliche Anordnung der Permanentmagnete
ist dadurch erreicht, daß zwischen benachbarten Permanentmagneten jeweils Distanzstücke
vorzugsweise gleicher Länge aus magnetisierbarem oder nicht magnetisierbarem Material
angeordnet sind. Um eine als Einheit handhabbare, aber über die Auftragungsbreite
elastische Magnetvorrichtung zu erhalten, ist vorgesehen, daß die Permanentmagnete
mit jedem benachbarten Distanzstück fest, z.B. durch Klebung, verbunden sind und
die Distanzstücke aus biegeelastischem Material bestehen.
[0015] Um den Tragkörper als unter Schwerkraft wirkendes Anpreßteil für das Rakelelement
zu gestalten, ist vorgesehen, daß wenigstens Teile des Tragkörpers aus einem Material
mit großem spezifischem Gewicht bestehen.
[0016] Der Tragkörper des Rakelgeräts kann mit beliebigen Halterungen in einer Auftragungsvorrichtung
oder Druckmaschine, insbesondere in Richtung auf die Substratbahn bewegbar gehalten
sein. Besonders zweckmäßig ist es, daß der Tragkörper mittels eines an ihm angeordneten
mechanischen und/oder Material-elastischen Gelenkteils schwenkbeweglich ist. Mit einem
mittig zu der Länge des Rakelgeräts an dem Tragkörper angeordneten Kugellager kann
auf vorteilhafte Weise eine Schwenkbarkeit des Rakelgeräts um alle Raumrichtungen
bewerkstelligt sein, um die Arbeitskante eines Rakelelements frei anpaßbar an die
Substratbahn bzw. eine Schablone anlegen bzw. anpressen zu können.
[0017] Weitere Zweckmäßigkeiten, Ausgestaltungen und Ausführungsbeispiele der Erfindung
gehen aus der im folgenden beschriebenen schematischen Zeichnung hervor. Es zeigen
Fig. 1 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Rakelgerät mit mehrteiligem Tragkörper,
Fig. 2 in explosionsähnlicher Darstellung Permanent-Magnetvorrichtung und Rakelelement
eines erfindungsgemäßen Rakelgeräts und
Fig. 3 und 4 im Querschnitt Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Rakelgeräte mit
in Mantelkörpern angeordneten, Rakelelemente haltenden Magnetvorrichtungen.
[0018] Die in den Figuren dargestellten Rakelgeräte 1 sind Teile einer nicht dargestellten
Auftragungsvorrichtung oder Druckmaschine und werden in ebenfalls nicht dargestellten
Lagerungen solcher Vorrichtungen gehalten. Dabei ist jedes Rakelgerät 1 mit einer
Arbeits- oder Rakelkante 44 eines an dem Rakelgerät angeordneten Rakelelements 4 zum
Einwirken auf ein Substrat 5 wie eine Substratbahn über die Länge L (Auftragungsbreite)
des Rakelgeräts vorgesehen. Mit dem Rakelelement 4 bzw. der Arbeitskante 44 wird durch
Relativbewegung dieser Elemente zu dem Substrat 5 eine Substanz 7 ggf. durch eine
nicht dargestellte Bemusterungsschablone auf das Substrat 5 aufgetragen. Das Substrat
5 ist an einer Anlage 6 geführt oder gehalten.
[0019] An der Anlage 6 kann ein über die Auftragungsbreite sich erstreckender Magnetbalken
61 angeordnet sein, der eine Magnetvorrichtung 3 und/oder magnetisierbare Teile 23
des Rakelgeräts 1 einschließlich des magnetisierbaren Rakelele ments 4 magnetisch
erfaßt. Derartige Anwendungen des Rakelgeräts 1 sind in Fig. 3 und im Fall der Anordnung
eines Magnetbalkens 61 in Fig. 4 dargestellt. Besonders vorteilhaft kann es sein,
daß nur die Magnetkraft erzeugende Magnetvorrichtung 3 eines Rakelgerätes 1 gegen
eine magnetisierbare Anlage 6 wie einen Stahltisch oder eine Stahlwalze arbeitet.
In einem solchen Fall umfaßt die Auftragungsvorrichtung allein die Tragkörper-Magnetvorrichtung
3 als Magnetkraftquelle, die ohne Anordnung einer zusätzlichen Magnetkraftquelle wie
eines unter dem Substratweg vorgesehenen Magnetbalkens die Anlage magnetisch erfaßt
und eine Relativanpressung derselben gegen das Rakelelement 4 bewirkt. Ein derartiger
Anwendungsfall ist in Fig. 4 für eine Auftragungsvorrichtung mit vertikal geführter
Substratbahn dargestellt.
[0020] Gemäß Fig. 1 umfaßt ein Rakelgerät 1 eine Magnetvorrichtung 3, die in eine sie umschließende
relativ dünne Ummantelung 23 aus elastischem Material eingebettet ist. Die einen Innenmantelkörper
bildende Ummantelung 23 ist von einem Außenmantelkörper 25 umgeben, der an der Rakelseite
24 einen in Erstreckungsrichtung des Rakelgeräts 1 ausgebildeten Schlitz aufweist,
der eine Ausnehmung 21 bildet. In diese ist ein Rakelelement 4 aus magnetisierbarem
Material eingesetzt, das von der Magnetvorrichtung 3 magnetisch angezogen wird, so
daß es gegen den Innenmantel 23, der ebenfalls aus magnetisierbarem Material bestehen
kann, unter Magnetkraft gehalten ist.
[0021] Das Rakelelement 4 ist als Streichrakel mit einer keilförmigen Arbeitskante 44 ausgebildet.
Zum Auftragen einer Substanz 7 auf eine Warenbahn 5 wird die Rakel 4 magnetisch gegen
die Bahn 5 gepreßt, wobei die Magnetkraft eines Elektro-Magnetbalkens 61 und die
Magnetkraft der Magnetvorrich tung 3 summarisch durch gegenseitige Anziehung der
beiden Magnetkraftquellen zusammenwirken. Das Rakelgerät 1 wird während des Auftragungsvorganges
in Pfeilrichtung 9 bewegt, und/oder die Substratbahn 5 wird bei ggf. feststehendem
Rakelgerät 1 in Richtung 8 geführt.
[0022] Fig. 2 zeigt die Ausbildung einer Magnetvorrichtung 3 in Längsrichtung L des Rakelgeräts.
Sie umfaßt mehrere über die Auftragungsbreite L in Reihe nebeneinander angeordnete
Permanentmagnete 32, wobei jeweils zwischen benachbarten Permanentmagneten ein Distanzstück
33 aus elastischem Material angeordnet ist. Dieses kann magnetisierbar oder magnetisch
neutral sein.
[0023] Gemäß Fig. 2 ist eine magnetisierbares Rakelelement 4 in Form eines dünnen biegeelastischem
Stabes mit Dreieck-förmigem Querschnitt vorgesehen, der mit einer Längsfläche zur
magnetischen Anlage an die Magnetvorrichtung 3 gelangt. Eine Rakelkante 44 ist durch
eine Kante des Dreieckprofils gebildet.
[0024] Statt in Form von Permanentmagneten können die Permanentsegmente 32 auch in Form
von Elektromagneten ausgebildet sein.
[0025] Ein Rakelgerät 1 in Fig. 3 umfaßt eine Magnetvorrichtung 3, die in einen Mantelkörper
25 eingebettet ist. Diese weist an der Rakelseite 24 eine über die Auftragungsbreite
sich erstreckende schlitzartige Ausnehmung 21 auf. In dieser ist ein Rakelelement
4 angeordnet, das zwei im Querschnitt jeweils kreisförmige Stäbe 42 und 43 umfaßt,
die über die Auftragungsbreite und/oder an ihren stirnseitigen Enden mit einem Steg-
oder Steckelement 45 miteinander verbunden sind.
[0026] Die Stableiste 43 bildet eine Rundrakel zum Auftrag einer Substanz 7 auf eine Substratbahn
5. Die Rundstableiste 42 ist zwischen Magnetvorrichtung 3 und Rakel 43 angeordnet.
Sie besteht aus einem magnetisierbaren Material und ist vorgesehen, um von der Magnetkraft
eines Magnetbalkens 61 erfaßt zu werden und damit eine magnetische Anpressung auf
die Rakel 43 in Richtung auf die Substratbahn 5 auszuüben. Der Stab 42 ist magnetisch
an der Magnetvorrichtung 3 gehalten. Die Rakel 43 kann ebenfalls aus magnetisierbarem
Material bestehen. Sie kann aber auch aus einem nicht magnetischen Material wie Kunststoff,
Glas oder einem keramischen Stoff gebildet sein.
[0027] An dem Mantelkörper 25 ist eine über die Auftragungsbreite sich erstreckende Profilfläche
251 ausgebildet, die unter einem Winkel mit der Substratbahn 5 einen keilförmigen
Raum für die Auftragungssubstanz 7 bildet. So wird die Auftragungsmenge auf einfache
Weise dosiert und/oder eine Vorrakelung erzielt.
[0028] Ein erfindungsgemäßes Rakelgerät 1 gemäß Fig. 4 ist ebenfalls mit einer in einen
Mantelkörper 25 eingebetteten Magnetvorrichtung 3 ausgebildet, wobei an der Rakelseite
24 eine schlitzförmige Ausnehmung 21 vorgesehen ist. Ein in dieser durch Magnetkraft
der Magnetvorrichtung 3 gehaltenes Rakelelement 4 ist als magnetisierbarer Rollrakelstab
41 ausgebildet. Während des Betriebs des Rakelgeräts 1 dreht die Rollrakel 41 um ihre
Längsachse in der Ausnehmung 21. Dabei rollt sie an einem Gleitbelag 27 ab, der zwischen
Magnetvorrichtung 3 und Rakel 41 über die gesamte Auftragungsbreite angeordnet ist.
Zwischen in lichtem Abstand angeordneten Wänden 211 der Ausnehmung 21 ist die Rollrakel
41 hinreichend drehbeweglich gelagert. Das Rakelgerät 1 mit Rollrakel 41 ist vorgesehen,
um gegen eine vertikal an einer Walzenanlage 6 geführte Substratbahn zu arbeiten.
Dabei ist das Rakelgerät 1 in einer Auftragungsvorrichtung mittels eines Gelenkteils
28 pendelnd oder schwenkbeweglich gehalten, wobei wenigstens eine Kippbewegung um
eine zu der Längsachse 20 des Rakelgeräts parallele Achse gegenüber dem feststehenden
Walzenkörper 6 ausführbar ist. Die Anlenkung des Rakelgeräts 1 kann zudem für Schwenkbewegungen
des Rakelgeräts 1 um im Achsenkreuz zu der Längsachse 20 senkrechte Achsen 201 und
202 vorgesehen sein. Mit einem an dem Arm 28 angeordneten Kugelgelenk 29 kann zudem
Schwenkbeweglichkeit um sämtliche Raumrichtungen erreicht sein. Eine universelle
Schwenkanlenkbarkeit eines Rakelgerätes 1 gewährleistet allgemein eine sehr einfache
Lagerung sowie Verkantungsfreie Ausrichtbarkeit des Rakelgeräts an eine Anlage 6.
1. Rakelgerät zum Auftragen von Auftragsmaterial wie ggf. schäumbaren Substanzen unterschiedlicher
Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken, Klebern, Pasten od.dgl. auf ein Substrat
wie eine Warenbahn, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelgerät (1) als rohr-, stab- oder leistenförmiger Tragkörper (2) ausgebildet
ist, der eine in seiner Längsrichtung (20) angeordnete Magnetvorrichtung (3) umfaßt,
mit der ein in Tragkörper-Längsrichtung sich erstreckendes Rakelelement (4) aus magnetisierbarem
Material an der Rakelseite (24) des Tragkörpers durch magnetische Kraft der Magnetvorrichtung
gehalten ist.
2. Rakelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (2) eine die Magnetvorrichtung (3) über ihren Umfang vollständig
umschließende Ummantelung (23) aus magnetisierbarem oder magnetisch neutralem Material
umfaßt.
3. Rakelgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (2) einen die Magnetvorrichtung (3) umgebenden Mantelkörper (25)
umfaßt, der in Längsrichtung (20) des Tragkörpers an der Rakelseite (24) einen Schlitz
oder Spalt aufweist.
4. Rakelgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Mantelkörper (25) eine eine Substanzdosierung und/oder eine Vorrakelung
bewirkende Profilfläche (251) ausgebildet ist.
5. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenneichnet, daß Ummantelung (23) und Mantelkörper (25) in Längsrichtung (20) des Tragkörpers
(2) zueinander relativ verschiebbar angeordnet sind.
6. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (3) in der Ummantelung (23) und/oder in dem Mantelkörper
(25) in Längsrichtung (20) des Tragkörpers (2) verschiebbar angeordnet ist.
7. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ummantelung (23) und/oder der Mantelkörper (25) aus biegeelastischem Material
bestehen.
8. Rakelgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (2) eine Leiste umfaßt, an der die Magnetvorrichtung (3) angeordnet
ist.
9. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rakelseite in Längsrichtung (20) des Tragkörpers (2) (24) an der Magnetvorrichtung
(3) oder an dem Tragkörper (2) eine Aufnahme oder Ausnehmung (21) ausgebildet ist,
in die das Rakelelement (4) eingesetzt ist.
10. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakel (4) als Profilstabrakel mit rundem, rechteckigem und/oder keilförmigem
Querschnitt ausgebildet ist.
11. Rakelgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rakelelement (4) in Form einer Rollrakel (41) in der Ausnehmung (21) frei
drehbar gehalten ist.
12. Rakelgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Magnetvorrichtung (3) und der Rollrakel (4) eine Gleitschicht oder
ein Gleitbelag (27) angeordnet ist.
13. Rakelgerät nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß Wandungen (211) der Aufnahme (21) derart in lichtem Abstand ausgebildet sind,
daß die Rollrakel (4) quer zu ihrer Erstreckung beweglich in der Aufnahme gelagert
ist.
14. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Magnetvorrichtung (3) und der Rakel (4) wenigstens ein in Längsrichtung
des Tragkörpers (2) sich erstrekkender Stab (42) aus magnetisierbarem Material angeordnet
ist.
15. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (3) eine entlang der Tragkörperlängsachse (20) angeordnete
Permanentmagnetanordnung (31) umfaßt.
16. Rakelgerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnetanordnung (31) entlang der Körperlängsachse (20) mindestens
zwei in Reihe angeordnete Permanentmagnete (32) umfaßt.
17. Rakelgerät nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Permanentmagneten (32) ein Distanzstück (33) aus magnetisierbarem
oder nichtmagnetisierbarem Material angeordnet ist.
18. Rakelgerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Permanentmagnete (32) mit jedem benachbarten Distanzstück (33) fest verbunden
sind und die Distanzstücke aus biegeelastischem Material bestehen.
19. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens Teile des Tragkörpers (2) aus einem Material mit großem spezifischem
Gewicht bestehen.
20. Rakelgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (2) mittels eines an ihm angeordneten mechanischen und/oder material-elastischen
Gelenkteils (28) schwenkbeweglich ist.