(19)
(11) EP 0 311 744 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.1989  Patentblatt  1989/16

(21) Anmeldenummer: 88107937.0

(22) Anmeldetag:  18.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B05C 11/04, B41F 15/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 10.10.1987 EP 87730126
10.10.1987 EP 87730128
10.10.1987 DE 3734747
10.10.1987 DE 8713789 U
10.10.1987 DE 8713788 U

(71) Anmelder: Zimmer, Johannes
A-9020 Klagenfurt (AT)

(72) Erfinder:
  • Zimmer, Johannes
    A-9020 Klagenfurt (AT)

(74) Vertreter: Patentanwälte Wenzel & Kalkoff 
Postfach 73 04 66
22124 Hamburg
22124 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Auftragungsgerät


    (57) Auftragungsgerät (1) zum Auftragen von Auftragsmaterial wie Substanzen unterschiedlicher Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken, Klebern, Pasten od.dgl. auf ein Substrat (8) mit einem Anpreßteil (31) und mit einer dieses betätigenden Magnet­vorrichtung (2). Die Magnetvorrichtung (2) umfaßt wenigstens einen Elektro- und/oder Permanentmagneten (200), der unter Ausbildung einer Anpreßeinheit (4) an dem Anpreßteil (3) angeordnet ist und ein Halteteil (21). Es ist eine Baueinheit erreicht, die mit einem gewünschten Streichprofil (30) an einem entlang eines magnetisierbaren Körpers (6) liegenden Substratweg (60) angeordnet werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auftragen von Auf­tragsmaterial wie ggf. schäumbaren Substanzen unterschied­licher Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken, Klebern, Pasten od.dgl. auf ein Substrat wie eine Warenbahn mit einem in Längsrichtung (Auftragungsbreite) zum Eingriff in einen Substratweg vorgesehenen Anpreßteil und mit einer zur Betätigung des Anpreßteils vorgesehenen Magnet­vorrichtung. Ein solches Gerät gelangt für den Flach­schablonen-Druck, Rundschablonen-Auftragungen und/oder für schablonenlose vollflächige Auftragungen zum Einatz, wobei die Auftragungsbreite bzw. die Erstreckung des Anpreßteils mehrere Meter betragen kann. Je nach Einsatz­gebiet lassen sich bemusternde Auftragungen (Bedrucken) und/oder vollflächige Auftragungen (z.B. Imprägnieren, Beschichten, Färben, Lackieren) ausführen.

    [0002] Es sind Rakelvorrichtungen bekannt (DE-AS 1 135 856), in denen eine magnetisierbare Rakel in Richtung auf einen sich längs mit der Rakel erstreckenden, unterhalb des Substratweges angeordneten Magnetbalken magnetisch an­preßbar ist. Auch ist es bekannt, an der Rückseite einer Blatt-Streichrakel eine über die Auftragungsbreite fest mit der Rakel verbundene magnetisierbare Leiste vorzu­sehen, so daß die Rakel mittels der Leiste durch die Magnetkraft eines Magnetbalkens gegen ein Substrat an­preßbar ist (DE-OS 34 19 590). In einer noch anderen Ra­kelvorrichtung (DE-OS 25 44 784) ist eine Rakelrolle an die Rückseite einer gesondert angeordneten, von der Ab­ rollfläche der Rakelrolle distanzierten Profilleiste magnetisch anpreßbar. Stets ist es erforderlich, für die magnetische Anpressung der Rakel innerhalb einer Druck­maschine einen maschinen-stationären Magnetbalken anzu­ordnen, der ggf. über ein Maschinengestell mit der Lagerung der Rakel verbunden ist. Die magnetisierbare Masse der Rakel oder eines einteilig unlösbar mit ihr verbundenen Tragteils muß entsprechend der Größe der gewünschten, mit dem maschinen-stationären Magnetbalken zu erzeugenden Magnetkraft ausgelegt werden. Dies führt zu relativ umfangreich bauenden Auftragungsmaschinen, die für jede Auftragungsart besonders konzipiert und mit aneinander angepaßten Bauteilen konstruiert und aufgebaut werden müssen.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfach und kompakt bauendes, leicht hand­habbares und universell verwendbares Auftragungsgerät mit Anpreßteil (Streichprofil) zu schaffen, das als Bauein­heit mit einem jeweils gewünschten Streichprofil ver­wendbar sein soll, wobei die Baueinheit auf einfache Wei­se an irgendeinem entlang eines magnetisierbaren Körpers liegenden Substratweg anordbar sein soll.

    [0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des eingangs genannten Auftragungsgerätes dadurch gelöst, daß die wenigstens einen Elektro- und/oder Permanentmag­neten umfassende Magnetvorrichtung an dem Anpreßteil ange­ordnet ist sowie zusammen mit diesem eine Anpreßeinheit bildet und daß das Auftragungsgerät ein die Magnetvor­richtung haltendes Halteteil umfaßt, mit dem sie unter magnetischer Anziehung gegen einen magnetischen oder magnetisierbaren Körper mit wenigstens einer über die Auftragungsbreite durchgehenden Kante des Anpreßteils in Richtung auf den Substratweg bewegbar ist. Das erfin­dungsgemäße Auftragungsgerät bildet eine kompaktbauende Anpreßeinheit, die als leicht zu handhabendes Bauelement an einem gewünschten Einsatzort installierbar ist. Die Anpreßeinheit kann bequem in Maschinen nachgerüstet werden, die ein zu bedruckendes oder zu beschichtendes Substrat wie eine Warenbahn oder wie aber auch zu behan­delnde flächige Teile auf oder an einer magnetisierbaren Anlage führen oder halten. Darüber hinaus stellt die Anpreßeinheit in ausschließlich für Auftragungen vorge­sehenen Maschinen ein unviversell einsetzbares und kompaktbauendes Maschinenelement dar, mit dem Konstruktion und Bau solcher Maschinen erheblich vereinfacht sind. Ein wesentliches Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß das Anpreßteil integraler Bestandteil einer Magnet­kraft erzeugenden Einheit ist. Diese Baueinheit umfaßt bereits als solche die wesentlichen für eine Auftragung erforderlichen Elemente, so daß wesentliche Funktionen in einem einzigen Gerät zusammengefaßt sind. Mit einem insbesondere austauschbaren Anpreßteil ist das gewünschte Rakelprofil bereitgestellt. Die unmittelbar an dem Anpreßteil angeordnete Elektro- und/oder Permanentmagnet­vorrichtung erzeugt die gewünschte Anpreßkraft, und das die Magnetvorrichtung haltende Lagerteil gewährleistet die gewünschte räumliche Ausrichtung und/oder Positio­nierung des Anpreßteils zur Einstellung des gewünschten Auftragungsergebnisses und/oder eine Anpassung an die jeweils geforderte Auftragungsart.

    [0005] Eine besondere und sehr bedeutende Gestaltung des erfin­dungsgemäßen Auftragungsgeräts besteht darin, daß die Magnetvorrichtung in ihrer Länge in mindestens zwei Elek­tro-/Permanentmagnete bildende, gliedartig aneinander­gereihte Segmente aufgeteilt ist und daß mindestens ein an der Seite des Substratweges liegendes Segment an dem in Erstreckungsrichtung biegeelastischen Anpreßteil angeordnet ist. Ein solches Gerät zeichnet sich insbeson­dere dadurch aus, daß unter Vermeidung der Eigensteifig­ keit herkömmlicher, über mehrere Meter sich erstreckender Elemente eine Baueinheit mit großer Auftragungsbreite realisiert ist, die bereits bei relativ geringer Anpreß­kraft trotz der Bauweise mit Elektro-/Permanentmagneten ggf. relativ großen Querschnittes breitengleichmäßige Auftragungsergebnisse gewährleistet. Die segmentartige Struktur der Magnetvorrichtung weist über die gesamte Auftragungsbreite eine biegeschlaffe Charakteristik auf, mit der eine hervorragende Anpassung und Anschmiegsamkeit des an ihr angeordneten, von ihr beaufschlagten biege­elastischen Anpreßteils an der das Substrat tragenden oder führenden magnetisierbaren An- bzw. Unterlage erreicht ist. Das Anpreßteil ist z.B. in Form eines Streichblattes, eines dünnen Streichstabes oder einer quer­schnittsarmen Streichleiste verspannungsfrei herstellbar. Es ist austauschbar und/oder nach Abnutzung einer Anpreß-/­Rakelkante verspannungsfrei z.B. durch einen geeignete Nachschliff bearbeitbar. Als Anpreß-Rakelprofilelemente eignen sich solche aus biege-anschmiegsamem metallischem Material, aber auch solche aus z.B. Kunststoff, Glas, keramischem Material oder einem Materialverbund solcher Stoffe. Der Verbiegungswiderstand der Anpreßeinheit ist über die Arbeitsbreite im Vergleich zu den Anpreßkräften relativ gering. Querschnitte von Magnetvorrichtung und Anpreßteil, das Gesamt-Elastizitätsmodul in Längsrichtung sowie die Arbeitsbreite sind also besonders günstig aufeinander abgestimmt. Jedes Elektromagnet-Segment kann bei Bedarf für sich elektrisch gesteuert werden, so daß ggf. eine differenzierte örtliche Steuerung der Anpressung über die Auftragungsbreite erreicht ist. Die Anpreßeinheit mit segmentierten Elektromagneten eignet sich besonders gut zum Einbau bzw. zum Nachrüsten in Maschinen, die entlang einer magnetisierbaren Fläche Teile oder Waren transportieren, die als Substrat zu bedrucken oder zu beschichten sind.

    [0006] Die Anpreßeinheit kann auf sehr vorteilhafte Weise in Kombination mit einer Halterung ausgebildet sein, die die Magnetvorrichtung oder ggf. jedes an dem Anpreßteil angeordnete Segment quer zur Längserstreckung des Auf­tragungsgeräts beweglich anlenkt. Besonders zweckmäßig ist es, daß die Halterung in Form eines Schwenklagers und/oder einer Spielpassung ausgebildet ist.

    [0007] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Magnetvorrichtung oder ggf. jedes an dem Anpreß­teil angeordente Segment unter Anlage an dem Anpreßelement relativ zu diesem beweglich angeordnet ist, wobei das An­preßelement als an einer Halterung angeordnete Streich­rakel ausgebildet ist. Damit ist eine besonders gute Biege­elastizität der Streichrakel in Längsrichtung des Geräts .

    [0008] Eine weitere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Auftra­gungsgeräts besteht darin, daß das Anpreßteil als magne­tisierbare Rollrakel ausgebildet ist, die in mindestens einer an der Magnetvorrichtung oder ggf. an entlang der Auftragungsbreite nebeneinander aneinandergereihten Seg­menten vorgesehenen Ausnehmung frei drehbar gehalten ist. Derartige Rollrakeln sind als dünne Profilstäbe sehr ein­fach austauschbar, wobei sie dennoch einheitlich mit der Magnetvorrichtung handhabbar sind.

    [0009] Eine andere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Auftra­gungsgeräts besteht darin, daß entlang der Auftragungs­breite an der Magnetvorrichtung eine Ausnehmung ange­ordnet ist, die mit ihren Rändern zwei durchgehende parallel sich erstreckende Anpreßteile bildet. Eine sol­che Ausnehmung bildet einen Spalt für eine in diesen ein­greifende, an einem magnetisierbaren Gegenkörper ange­ordnete Luftrakel. Demensprechend kann das Auftragungs­gerät auch sehr vorteilhaft zusammen mit einem solchen Gegenanlage-Körper ausgebildet sein.

    [0010] Erfindungsgemäße Auftragungsräte mit gleichen, zum Sub­stratweg insbesondere spiegelbildlich konstruierten und ausgebildeten Anpreßvorrichtungen ergeben sehr einfach bauende, beidseitige Auftragungen ausführende Auftra­gungsgeräte.

    [0011] Weitere Zweckmäßigkeiten, Ausführungsarten und Ausgestal­tungsbeispiele der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen sowie aus der im folgenden beschriebenen schematischen Zeichnung hervor. Es zeigen

    Fig. 1 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Auf­tragungsgerät mit segmentierter Elektro­magnet-Vorrichtung,

    Fig. 2 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Auf­tragungsgerät mit segmentierter Elektro­magnet-Vorrichtung, das zusammen mit einem magnetisierbaren Gegenkörper für eine doppelseitige Streichprofil-Auftragung vorgesehen ist,

    Fig. 3 in perspektivischer Ansicht ein erfindungs­gemäßes Auftragungsgerät mit einer in Per­manent- oder Elektromagnete über die Auf­tragungsbreite unterteilten Magnetvorrich­tung,

    Fig. 4 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Auf­tragungsgerät mit einer Magnetvorrichtung, die lose an einer Blatt-Streichrakel ange­ordnet ist, und

    Fig. 5 bis 7 im Querschnitt erfindungsgemäße Auftragungs­geräte mit zum Substratweg wechselseitig angeordneten Anpreßeinheiten.



    [0012] Jedes Auftragungsgerät 1 ist mit wenigstens einer Arbeits­oder Rakelkante 30 wenigstens eines an dem Gerät angeord­neten Anpreßteils 3 zum Einwirken auf eine Substratbahn 8 über die Länge 7 (Auftragungsbreite) des Rakelge­räts vorgesehen. Mit einer ein Anpreßteil 3 bildenden Rakel 31, 32, 35 wird durch Relativbewegung der Rakel zu der Substratbahn 8 eine Substanz 5 ggf. durch eine Bemusterungsschablone 9 auf die Substratbahn 8 aufgetragen. Die Substratbahn 8 kann an einer Anlagefläche 6 geführt oder gehalten sein.

    [0013] In Fig. 1 umfaßt ein erfindungsgemäßes Auftragungsgerät 1 eine Magnetvorrichtung 2, die mit einem Anpreßteil 3 in Form eines Streichprofils 31 verbunden ist. Magnetvor­richtung 2 und Anpreßteil 3 bilden eine Anpreßeinheit 4. An der Magnetvorrichtung 2 ist ein Halteteil 21 be­festigt, das an einer Halterung 210 gelagert ist. Dabei ist die Anpreßeinheit 4 um eine zu der Längsachse des Geräts 1 parallele Achse 213 schwenkbeweglich.

    [0014] Die Magnetvorrichtung 2 ist mit mehreren über die Längs­richtung des Geräts 1 nebeneinander angeordneten Elektro­magneten 200 ausgebildet. Diese sind gemeinsam an einem über die Längsrichtung des Geräts sich erstreckenden Hal­testeg 22 angeordnet, der in Form einer dünnen Platte ausgeführt und im Vergleich zu den Querschnitten der Elektromagnete 200 relativ querschnittsarm und damit bie­geelastisch ist. Die Magnetvorrichtung 2 ist also in mehrere Segmente 200 unterteilt, so daß auch sie in Längs­richtung des Geräts 1 eine relativ große Biegeelastizität aufweist. Das ebenfalls über die Auftragungsbreite sich erstreckende Anpreßteil 3 kann Bestandteil des Haltestegs 22 oder in eine Nut desselben ggf. austauschbar eingepaßt sein. Haltesteg 22 und/oder Anpreßteil 3 können mit den nebeneinander angeordneten Elektromagnet-Segmenten 200 vorteilhaft mittels Steck- oder Schraubverbindung ver­bunden sein.

    [0015] Gemäß einer anderen Ausgestaltungsart kann der Haltesteg 22 und/oder das Anpreßteil 3 auch Bestandteil eines die Elektromagneten 200 nebeneinander tragenden Rahmenkörpers oder einer Leiste sein.

    [0016] Die Anpreßeinheit 4 ist über die Auftragungsbreite entlang einer sich drehenden oder stehenden Stahlwalze 6 ange­ordnet, die ihrerseits Bestandteil irgendeiner Förder­maschine für eine Substratbahn 8 oder andere zu bedrucken­de oder zu beschichtende Substratteile sein kann. Bei Einschalten der Elektromagnet-Segmente 200 wird die Kante 30 durch magnetische Anpressung in Richtung auf die ma­schinen-stationäre Walze 6 gepreßt. Insbesondere ist es möglich, die Elektromagnet-Segmente 200 mit jeweils un­terschiedlicher elektrischer Spannung zu beaufschlagen, um über die Auftragungsbreite infolge der Segmentierung ein unterschiedliche Anpressung zu erhalten. Dabei ist jedes Elektromagnet-Segment 200 mit jeweiligem Halter­teil 21 einzeln schwenkbar angelenkt.

    [0017] Ein in Fig. 2 dargestelltes Auftragungsgerät 1 umfaßt eine Anpreßeinheit 4, die der in Fig. 1 entspricht. An einem Substratweg 60 ist auf der der Anpreßeinheit 4 gegenüber­liegenden Seite ein über die Auftragungsbreite sich er­streckender magnetisierbarer Körper 6 vorgesehen, der mit einem Halter 61 in einer nicht dargestellten Maschine angeordnet ist. Der Körper 6 ist z.B. mittels Schraub- oder Steckverbindung mit einem Streichrakelprofil 62 verbunden. Die Arbeitskanten der beiden Streichrakeln 31 und 62 arbeiten unter Ausbildung eines spitz-keilför­ migen Rakelraumes für eine Substanz 5 gegeneinander, wobei eine Substratbahn 8 mittig durch den Substanzraum hindurchgeführt ist. So wird auf einfache Weise eine beidseitige Auftragung auf die Substratbahn 8 erreicht. Die Anpreßeinheit 4 umfaßt mit ihrer Magnetvorrichtung 2 eine selbständige Magnetkraftquelle, die den magneti­sierbaren Gegenkörper 6 magnetisch erfaßt, so daß die Arbeitskante 30 der Rakel 31 gegen die Arbeitskante der Rakel 62 gepreßt wird.

    [0018] In Fig. 3 ist ein Auftragungsgerät 1 mit über die Auf­tragungsbreite 7 nebeneinander angeordneten Segmenten 20 einer Magnetvorrichtung 2 vorgesehen. Jedes Segment 20 ist über einen ein Halteteil 21 bildenden Schwenkarm 211 um eine zu der Längsrichtung des Geräts 1 parallele Schwenkachse 213 einer Halterung 210 schwenkbeweglich gehalten. Die Segmente 20 sind an der Seite des Substrat­weges 60 an einer Rundstab-Profilrakel 32 angeordnet. Diese ist über die Auftragungsbreite 7 relativ biege­elastisch und als Klemm-Paßelement in einer Nut 36 jedes Segments 20 gehalten. Damit bildet die Anpreßeinheit 4 im ganzen eine über die Auftragungsbreite 7 relativ bie­geelastische Vorrichtung, die als solche anschmiegbar gegen einen magnetisierbaren Körper 6 preßbar ist. Dieser ist gemäß Fig. 3 in Form einer Stahlwalze vorgesehen. Die Magnetvorrichtung 2 bildet für die magnetische Anpressung der Rundstab-Rakel 32 bzw. deren Arbeitskante 30 aus­schließlich die Magnetquelle. Die Segmente 20 können als Elektro- oder Permanentmagnete ausgeführt sein.

    [0019] Fig. 4 zeigt ein weiteres ggf. in einer Rundschablone 9 angeordnetes Auftragungsgerät 1. Eine Anpreßeinheit 4 umfaßt eine Magnetvorrichtung 2, die über der Auftragungs­breite des Geräts in einer Spielpassung 212 beweglich gehalten ist. Dabei liegt die Magnetvorrichtung 2 lose an einer Blatt-Streichrakel 31 an. Die Spielpassung 212 ist in Form einer Ausnehmung an einer eine Geräte-Halte­rung 210 bildenden Leiste ausgebildet, die sich über die Auftragungsbreite erstreckt. Die Halterung 210 umfaßt eben­falls einen Rakelhalter 23. Sie ist wenigstens um eine zu der Längsrichtung des Geräts 1 parallele Achse 12 mit einer Lagerung 11 schwenkbeweglich. Auf der an dem Substratweg 60 dem Auftragungsgerät 1 gegenüberliegenden Seite ist eine über die Auftragungsbreite sich erstrek­kende Anpreßfläche eines magnetisierbaren Gegenkörpers 6 vorgesehen, gegen die die Anpreßeinheit 4 unter Wirkung der Magnetkraft der Magnetvorrichtung 2 arbeitet. Der Körper 6 kann ggf. über einen Halter 63 in Richtung des Substratweges 60 und/oder quer dazu bewegbar ange­lenkt sein.

    [0020] Fig. 5 zeigt ein Auftragungsgerät 1 mit auf jeder Seite eines Substratweges 60 angeordneter Anpreßeinheit 4 zum beidseitigen Auftragen von Substanz 5 auf eine Substrat­bahn 8. Die Anpreßeinheiten 41, 42 sind zu dem Substrat­weg 60 bzw. zu der Substratbahn 8 symmetrisch angeordnet und ausgebildet. Als blattförmige Streichrakeln 31 aus­gebildete Anpreßteile 3 bilden einen spitz-keilförmigen Substanzraum, durch den die Substratbahn 8 mittig hindurch­geführt ist. Dabei sind die Streichrakeln 31 mittels wechselseitig angeordneter Magnetvorrichtungen 2 in Richtung auf die Substratbahn 8 bewegbar. Die Magnetvor­richtungen 2 sind jeweils in einer Spielpassung 212 einer Halterung 210 verschiebbar gelagert. Die lose Anordnung der Magnetvorrichtungen 2 an den Anpreßteilen 3 entspricht der des Ausführungsbeispiels in Fig. 4. Die magnetische Polung der sich wechselseitig an dem Sub­stratweg 60 gegenüberliegenden Magnetvorrichtungen 2 ist derart vorgesehen, daß sie sich gegenseitig magnetisch anziehen. In dem Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 5 sind Rakelhalter 37 selbständig und getrennt von der Halterung 210 angeordnet.

    [0021] Eine Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 6 umfaßt ebenso wie das anhand von Fig. 5 beschriebene Gerät zwei wechsel­seitig an einem Substratweg 60 angeordnete Anpreßein­heiten 4 mit jeweils einer Magnetvorrichtung 2, die lose an der zugeordneten Blatt-Streichrakel 31 anliegt und zusammen ein magnetisches Anpreßpaar bilden. In Fig. 6 sind Streichrakel 31 und Spielpassung 212 jeweils an einer gemeinsamen Halterung 210 vorgesehen, die um eine zu der Längsrichtung des Geräts 1 parallele Achse 12 mittels einer Lagerung 11 schwenkbeweglich ist. Die Anpreßeinheiten 41, 42 können jweils innerhalb einer Rundschablone 9 angeordnet sein.

    [0022] Ein Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 7 umfaßt wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 auf einer Seite des Substratweges 60 eine Anpreßeinheit 41 mit entlang der Auftragungsbreite nebeneinander angeordneten Elektro­magnet-Segmenten 200, die jeweils über einen Arm 211 oder mittels einer Schwenk-Halterung 210 angelenkt sind. Auf der anderen Seite des Substratweges 60 ist eine An­preßeinheit 42 vorgesehen, die über die Auftragungs­breite nebeneinander gereihte Elektro- oder Permanent­magnete 20 umfaßt. Jedes dieser Segmente 20 kann z.B. mittels eines Armes 21 in Richtung des Substratweges 60 und/oder quer zu diesem bewegbar gehalten sein.

    [0023] Das Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 7 umfaßt eine an dem Substratweg 60 vorgesehene Luftrakelanordnung. Ent­lang der Auftragungsbreite sind an der segmentierten Elektromagnetvorrichtung 2 der Anpreßeinheit 41 zwei durchgehende biegeelastische stabförmige Anpreßteile 34 angeordnet, die zwischen sich eine Ausnehmung 33 belassen. In diese greift eine Luftrakel 35 mit spitzer oder runder Arbeitskante ein. Die Luftrakel 35 ist als über die Auftragungsbreite sich erstreckendes biegeelastisches Anpreßteil 3 an der anderen segmentierten Anpreßeinheit 42 angeordnet.


    Ansprüche

    1. Gerät zum Auftragen von Auftragsmaterial wie ggf. schäumbaren Substanzen unterschiedlicher Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken, Klebern, Pasten od. dgl. auf ein Substrat wie eine Warenbahn mit einem in Längsrichtung der Vorrichtung (Auftragungsbreite) zum Eingriff in einen Substratweg vorgesehenen Anpreßteil und mit einer zur Betätigung des Anpreß­teils vorgesehenen Magnetvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens einen Elektro- und/oder Permanentmagneten umfassende Magnetvorrichtung (2) an dem Anpreßteil (3) angeordnet ist, zusammen mit diesem eine Anpreßeinheit (4) bildet und daß das Auftragungsgerät (1) ein die Magnetvorrichtung haltendes Halteteil (21) umfaßt, mit dem sie unter magnetischer Anziehung gegen einen magnetischen oder magnetisierbaren Körper (6) mit wenigstens einer über die Auftragungsbreite durch­gehenden Kante (30) des Anpreßteils in Richtung auf den Substratweg (60) bewegbar ist.
     
    2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Halteteil (21) mittig zur Längsrichtung der Magnetvorrichtung (2) an dieser ange­ordnet ist und vorzugsweise in Form eines Schwenk- oder Kugellagers ausgebildet ist.
     
    3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Magnetvorrichtung (2) in Längsrichtung in mindestens zwei Elektro-/­Permanentmagnete (20, 200) bildende, gliedartig aneinandergereihte Segmente aufgeteilt ist und daß min­ destens ein an der Seites des Substratweges (60) liegendes Segment an dem in Längsrichtung des Geräts (1) biegeelastischen Anpreßteil (3) angeordnet ist.
     
    4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragungs­gerät (1) eine die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreßteil (3) angeordnete Segment (20) quer zur Längsrichtung des Auftragungsgeräts beweglich anlenkende Halterung (210) umfaßt.
     
    5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Halterung (210) ein Schwenklager umfaßt, das die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreßteil (3) angeordnete Segment (20) über einen das Halteteil (21) bildenden Schwenkarm (211) anlenkt.
     
    6. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Halterung (210) wenigstens eine das Halteteil (21) bildende Spielpassung (212) um­faßt, in der die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. je­des an dem Anpreßteil (3) angeordnete Segment (20) bewegbar gehalten ist.
     
    7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreß­teil (3) angeordnete Segment (20) unter loser Anlage an dem Anpreßteil relativ zu diesem beweglich angeord­net ist, wobei das Anpreßteil als an der Halterung (210) angeordnete Streichrakel (31) ausgebildet ist.
     
    8. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die Halterung (210) mittels einer Lagerung (11) in Richtung auf den Substratweg (60) bewegbar ist.
     
    9. Gerät nach einem der Ansprüche 4 is 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßteil (3) mittels eines Schwenklagers an der Halterung (210) an­gelenkt ist.
     
    10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß das Anpreßteil (3) als stabförmige Rakel (32) ausgebil­det ist.
     
    11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da­durch gekennzeichnet, daß das Anpreßteil (3) als magnetisierbare Rollrakel ausge­bildet ist, die in mindestens einer an der Magnet­vorrichtung (2) oder ggf. an entlang der Auftragungs­breite (7) nebeneinander aneinandergereihten Segmen­ten (20) vorgesehenen Ausnehmung frei drehbar gehalten ist.
     
    12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß ent­lang der Auftragungsbreite an der Magnetvorrichtung (2) eine Ausnehmung (33) angeordnet ist, die mit ihren Rändern zwei durchgehende parallel sich erstreckende Anpreßteile (34) bildet.
     
    13. Gerät nach Anspruch 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß sie einen Gegenanlage-­Körper (6) umfaßt, an dem eine entlang der Auftra­gungsbreite sich erstreckende Rakel (35) angeordnet ist, die in der Ausnehmung (33) eine Luftrakel­anordnung bildet.
     
    14. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß sie einen aus magnetisierbarem Material bestehenden Kör­per als Gegenanlage (6) für die Kante (30) eines Anpreßteils (3) umfaßt.
     
    15. Gerät nach Anpruch 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Gegenanlage-Körper (6) als drehbare oder feststehende Walze ausgebildet ist.
     
    16. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da­durch gekennzeichnet, daß das Auftragungsgerät (1) zwei wechselseitig an dem Substratweg (60) angeordnete Anpreßeinheiten (41, 42) umfaßt, die jeweils mit mindestens einem Anpreßteil (3) und mit einem an diesem angeordneten magnetisier­baren, ggf. in Längsrichtng des Geräts in mindestens zwei Segmente (20) aufgeteilten Betätigungsteil (2) gebildet sind, wobei jeweils wenigstene eine Kante (30) des Anpreßteils bei sich gegenseitiger magneti­scher Anziehung der Betätigungsteile quer zu dem und in den Substratweg (60) bewegbar ist und wobei wenigstens eine Anpreßeinheit (41, 42) mit der mindestens einen Elektro-/Permanentmagneten aufwei­senden, an dem zugehörigen Anpreßteil angeordne­ten, das Betätigungsteil bildenden Magnetvorrichtung ausgebildet ist.
     
    17. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da­durch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreß­teil (3) angeordnete Segment (20) als Elektro-/­Permanentmagnet ausgebildet ist und daß das Auftra­gungsgerät (1) einen stationär angeordneten, einen Magnetbalken umfassenden Gegenkörper (61) mit einer an diesem ausgebildeten Rakel (62) umfaßt, wobei Anpreßteil (3) und Gegenrakel (62) als ein in den Substratweg (60) sich erstreckendes Rakelpaar ange­ordnet sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht