[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Auftragen von Auftragsmaterial wie ggf. schäumbaren
Substanzen unterschiedlicher Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken, Klebern, Pasten
od.dgl. auf ein Substrat wie eine Warenbahn mit einem in Längsrichtung (Auftragungsbreite)
zum Eingriff in einen Substratweg vorgesehenen Anpreßteil und mit einer zur Betätigung
des Anpreßteils vorgesehenen Magnetvorrichtung. Ein solches Gerät gelangt für den
Flachschablonen-Druck, Rundschablonen-Auftragungen und/oder für schablonenlose vollflächige
Auftragungen zum Einatz, wobei die Auftragungsbreite bzw. die Erstreckung des Anpreßteils
mehrere Meter betragen kann. Je nach Einsatzgebiet lassen sich bemusternde Auftragungen
(Bedrucken) und/oder vollflächige Auftragungen (z.B. Imprägnieren, Beschichten, Färben,
Lackieren) ausführen.
[0002] Es sind Rakelvorrichtungen bekannt (DE-AS 1 135 856), in denen eine magnetisierbare
Rakel in Richtung auf einen sich längs mit der Rakel erstreckenden, unterhalb des
Substratweges angeordneten Magnetbalken magnetisch anpreßbar ist. Auch ist es bekannt,
an der Rückseite einer Blatt-Streichrakel eine über die Auftragungsbreite fest mit
der Rakel verbundene magnetisierbare Leiste vorzusehen, so daß die Rakel mittels
der Leiste durch die Magnetkraft eines Magnetbalkens gegen ein Substrat anpreßbar
ist (DE-OS 34 19 590). In einer noch anderen Rakelvorrichtung (DE-OS 25 44 784) ist
eine Rakelrolle an die Rückseite einer gesondert angeordneten, von der Ab rollfläche
der Rakelrolle distanzierten Profilleiste magnetisch anpreßbar. Stets ist es erforderlich,
für die magnetische Anpressung der Rakel innerhalb einer Druckmaschine einen maschinen-stationären
Magnetbalken anzuordnen, der ggf. über ein Maschinengestell mit der Lagerung der
Rakel verbunden ist. Die magnetisierbare Masse der Rakel oder eines einteilig unlösbar
mit ihr verbundenen Tragteils muß entsprechend der Größe der gewünschten, mit dem
maschinen-stationären Magnetbalken zu erzeugenden Magnetkraft ausgelegt werden. Dies
führt zu relativ umfangreich bauenden Auftragungsmaschinen, die für jede Auftragungsart
besonders konzipiert und mit aneinander angepaßten Bauteilen konstruiert und aufgebaut
werden müssen.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfach und
kompakt bauendes, leicht handhabbares und universell verwendbares Auftragungsgerät
mit Anpreßteil (Streichprofil) zu schaffen, das als Baueinheit mit einem jeweils
gewünschten Streichprofil verwendbar sein soll, wobei die Baueinheit auf einfache
Weise an irgendeinem entlang eines magnetisierbaren Körpers liegenden Substratweg
anordbar sein soll.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des eingangs genannten Auftragungsgerätes
dadurch gelöst, daß die wenigstens einen Elektro- und/oder Permanentmagneten umfassende
Magnetvorrichtung an dem Anpreßteil angeordnet ist sowie zusammen mit diesem eine
Anpreßeinheit bildet und daß das Auftragungsgerät ein die Magnetvorrichtung haltendes
Halteteil umfaßt, mit dem sie unter magnetischer Anziehung gegen einen magnetischen
oder magnetisierbaren Körper mit wenigstens einer über die Auftragungsbreite durchgehenden
Kante des Anpreßteils in Richtung auf den Substratweg bewegbar ist. Das erfindungsgemäße
Auftragungsgerät bildet eine kompaktbauende Anpreßeinheit, die als leicht zu handhabendes
Bauelement an einem gewünschten Einsatzort installierbar ist. Die Anpreßeinheit kann
bequem in Maschinen nachgerüstet werden, die ein zu bedruckendes oder zu beschichtendes
Substrat wie eine Warenbahn oder wie aber auch zu behandelnde flächige Teile auf
oder an einer magnetisierbaren Anlage führen oder halten. Darüber hinaus stellt die
Anpreßeinheit in ausschließlich für Auftragungen vorgesehenen Maschinen ein unviversell
einsetzbares und kompaktbauendes Maschinenelement dar, mit dem Konstruktion und Bau
solcher Maschinen erheblich vereinfacht sind. Ein wesentliches Kennzeichen der Erfindung
besteht darin, daß das Anpreßteil integraler Bestandteil einer Magnetkraft erzeugenden
Einheit ist. Diese Baueinheit umfaßt bereits als solche die wesentlichen für eine
Auftragung erforderlichen Elemente, so daß wesentliche Funktionen in einem einzigen
Gerät zusammengefaßt sind. Mit einem insbesondere austauschbaren Anpreßteil ist das
gewünschte Rakelprofil bereitgestellt. Die unmittelbar an dem Anpreßteil angeordnete
Elektro- und/oder Permanentmagnetvorrichtung erzeugt die gewünschte Anpreßkraft,
und das die Magnetvorrichtung haltende Lagerteil gewährleistet die gewünschte räumliche
Ausrichtung und/oder Positionierung des Anpreßteils zur Einstellung des gewünschten
Auftragungsergebnisses und/oder eine Anpassung an die jeweils geforderte Auftragungsart.
[0005] Eine besondere und sehr bedeutende Gestaltung des erfindungsgemäßen Auftragungsgeräts
besteht darin, daß die Magnetvorrichtung in ihrer Länge in mindestens zwei Elektro-/Permanentmagnete
bildende, gliedartig aneinandergereihte Segmente aufgeteilt ist und daß mindestens
ein an der Seite des Substratweges liegendes Segment an dem in Erstreckungsrichtung
biegeelastischen Anpreßteil angeordnet ist. Ein solches Gerät zeichnet sich insbesondere
dadurch aus, daß unter Vermeidung der Eigensteifig keit herkömmlicher, über mehrere
Meter sich erstreckender Elemente eine Baueinheit mit großer Auftragungsbreite realisiert
ist, die bereits bei relativ geringer Anpreßkraft trotz der Bauweise mit Elektro-/Permanentmagneten
ggf. relativ großen Querschnittes breitengleichmäßige Auftragungsergebnisse gewährleistet.
Die segmentartige Struktur der Magnetvorrichtung weist über die gesamte Auftragungsbreite
eine biegeschlaffe Charakteristik auf, mit der eine hervorragende Anpassung und Anschmiegsamkeit
des an ihr angeordneten, von ihr beaufschlagten biegeelastischen Anpreßteils an der
das Substrat tragenden oder führenden magnetisierbaren An- bzw. Unterlage erreicht
ist. Das Anpreßteil ist z.B. in Form eines Streichblattes, eines dünnen Streichstabes
oder einer querschnittsarmen Streichleiste verspannungsfrei herstellbar. Es ist austauschbar
und/oder nach Abnutzung einer Anpreß-/Rakelkante verspannungsfrei z.B. durch einen
geeignete Nachschliff bearbeitbar. Als Anpreß-Rakelprofilelemente eignen sich solche
aus biege-anschmiegsamem metallischem Material, aber auch solche aus z.B. Kunststoff,
Glas, keramischem Material oder einem Materialverbund solcher Stoffe. Der Verbiegungswiderstand
der Anpreßeinheit ist über die Arbeitsbreite im Vergleich zu den Anpreßkräften relativ
gering. Querschnitte von Magnetvorrichtung und Anpreßteil, das Gesamt-Elastizitätsmodul
in Längsrichtung sowie die Arbeitsbreite sind also besonders günstig aufeinander abgestimmt.
Jedes Elektromagnet-Segment kann bei Bedarf für sich elektrisch gesteuert werden,
so daß ggf. eine differenzierte örtliche Steuerung der Anpressung über die Auftragungsbreite
erreicht ist. Die Anpreßeinheit mit segmentierten Elektromagneten eignet sich besonders
gut zum Einbau bzw. zum Nachrüsten in Maschinen, die entlang einer magnetisierbaren
Fläche Teile oder Waren transportieren, die als Substrat zu bedrucken oder zu beschichten
sind.
[0006] Die Anpreßeinheit kann auf sehr vorteilhafte Weise in Kombination mit einer Halterung
ausgebildet sein, die die Magnetvorrichtung oder ggf. jedes an dem Anpreßteil angeordnete
Segment quer zur Längserstreckung des Auftragungsgeräts beweglich anlenkt. Besonders
zweckmäßig ist es, daß die Halterung in Form eines Schwenklagers und/oder einer Spielpassung
ausgebildet ist.
[0007] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Magnetvorrichtung
oder ggf. jedes an dem Anpreßteil angeordente Segment unter Anlage an dem Anpreßelement
relativ zu diesem beweglich angeordnet ist, wobei das Anpreßelement als an einer
Halterung angeordnete Streichrakel ausgebildet ist. Damit ist eine besonders gute
Biegeelastizität der Streichrakel in Längsrichtung des Geräts .
[0008] Eine weitere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Auftragungsgeräts besteht darin,
daß das Anpreßteil als magnetisierbare Rollrakel ausgebildet ist, die in mindestens
einer an der Magnetvorrichtung oder ggf. an entlang der Auftragungsbreite nebeneinander
aneinandergereihten Segmenten vorgesehenen Ausnehmung frei drehbar gehalten ist.
Derartige Rollrakeln sind als dünne Profilstäbe sehr einfach austauschbar, wobei
sie dennoch einheitlich mit der Magnetvorrichtung handhabbar sind.
[0009] Eine andere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Auftragungsgeräts besteht darin,
daß entlang der Auftragungsbreite an der Magnetvorrichtung eine Ausnehmung angeordnet
ist, die mit ihren Rändern zwei durchgehende parallel sich erstreckende Anpreßteile
bildet. Eine solche Ausnehmung bildet einen Spalt für eine in diesen eingreifende,
an einem magnetisierbaren Gegenkörper angeordnete Luftrakel. Demensprechend kann
das Auftragungsgerät auch sehr vorteilhaft zusammen mit einem solchen Gegenanlage-Körper
ausgebildet sein.
[0010] Erfindungsgemäße Auftragungsräte mit gleichen, zum Substratweg insbesondere spiegelbildlich
konstruierten und ausgebildeten Anpreßvorrichtungen ergeben sehr einfach bauende,
beidseitige Auftragungen ausführende Auftragungsgeräte.
[0011] Weitere Zweckmäßigkeiten, Ausführungsarten und Ausgestaltungsbeispiele der Erfindung
gehen aus den Unteransprüchen sowie aus der im folgenden beschriebenen schematischen
Zeichnung hervor. Es zeigen
Fig. 1 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Auftragungsgerät mit segmentierter Elektromagnet-Vorrichtung,
Fig. 2 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Auftragungsgerät mit segmentierter Elektromagnet-Vorrichtung,
das zusammen mit einem magnetisierbaren Gegenkörper für eine doppelseitige Streichprofil-Auftragung
vorgesehen ist,
Fig. 3 in perspektivischer Ansicht ein erfindungsgemäßes Auftragungsgerät mit einer
in Permanent- oder Elektromagnete über die Auftragungsbreite unterteilten Magnetvorrichtung,
Fig. 4 im Querschnitt ein erfindungsgemäßes Auftragungsgerät mit einer Magnetvorrichtung,
die lose an einer Blatt-Streichrakel angeordnet ist, und
Fig. 5 bis 7 im Querschnitt erfindungsgemäße Auftragungsgeräte mit zum Substratweg
wechselseitig angeordneten Anpreßeinheiten.
[0012] Jedes Auftragungsgerät 1 ist mit wenigstens einer Arbeitsoder Rakelkante 30 wenigstens
eines an dem Gerät angeordneten Anpreßteils 3 zum Einwirken auf eine Substratbahn
8 über die Länge 7 (Auftragungsbreite) des Rakelgeräts vorgesehen. Mit einer ein
Anpreßteil 3 bildenden Rakel 31, 32, 35 wird durch Relativbewegung der Rakel zu der
Substratbahn 8 eine Substanz 5 ggf. durch eine Bemusterungsschablone 9 auf die Substratbahn
8 aufgetragen. Die Substratbahn 8 kann an einer Anlagefläche 6 geführt oder gehalten
sein.
[0013] In Fig. 1 umfaßt ein erfindungsgemäßes Auftragungsgerät 1 eine Magnetvorrichtung
2, die mit einem Anpreßteil 3 in Form eines Streichprofils 31 verbunden ist. Magnetvorrichtung
2 und Anpreßteil 3 bilden eine Anpreßeinheit 4. An der Magnetvorrichtung 2 ist ein
Halteteil 21 befestigt, das an einer Halterung 210 gelagert ist. Dabei ist die Anpreßeinheit
4 um eine zu der Längsachse des Geräts 1 parallele Achse 213 schwenkbeweglich.
[0014] Die Magnetvorrichtung 2 ist mit mehreren über die Längsrichtung des Geräts 1 nebeneinander
angeordneten Elektromagneten 200 ausgebildet. Diese sind gemeinsam an einem über
die Längsrichtung des Geräts sich erstreckenden Haltesteg 22 angeordnet, der in Form
einer dünnen Platte ausgeführt und im Vergleich zu den Querschnitten der Elektromagnete
200 relativ querschnittsarm und damit biegeelastisch ist. Die Magnetvorrichtung 2
ist also in mehrere Segmente 200 unterteilt, so daß auch sie in Längsrichtung des
Geräts 1 eine relativ große Biegeelastizität aufweist. Das ebenfalls über die Auftragungsbreite
sich erstreckende Anpreßteil 3 kann Bestandteil des Haltestegs 22 oder in eine Nut
desselben ggf. austauschbar eingepaßt sein. Haltesteg 22 und/oder Anpreßteil 3 können
mit den nebeneinander angeordneten Elektromagnet-Segmenten 200 vorteilhaft mittels
Steck- oder Schraubverbindung verbunden sein.
[0015] Gemäß einer anderen Ausgestaltungsart kann der Haltesteg 22 und/oder das Anpreßteil
3 auch Bestandteil eines die Elektromagneten 200 nebeneinander tragenden Rahmenkörpers
oder einer Leiste sein.
[0016] Die Anpreßeinheit 4 ist über die Auftragungsbreite entlang einer sich drehenden oder
stehenden Stahlwalze 6 angeordnet, die ihrerseits Bestandteil irgendeiner Fördermaschine
für eine Substratbahn 8 oder andere zu bedruckende oder zu beschichtende Substratteile
sein kann. Bei Einschalten der Elektromagnet-Segmente 200 wird die Kante 30 durch
magnetische Anpressung in Richtung auf die maschinen-stationäre Walze 6 gepreßt.
Insbesondere ist es möglich, die Elektromagnet-Segmente 200 mit jeweils unterschiedlicher
elektrischer Spannung zu beaufschlagen, um über die Auftragungsbreite infolge der
Segmentierung ein unterschiedliche Anpressung zu erhalten. Dabei ist jedes Elektromagnet-Segment
200 mit jeweiligem Halterteil 21 einzeln schwenkbar angelenkt.
[0017] Ein in Fig. 2 dargestelltes Auftragungsgerät 1 umfaßt eine Anpreßeinheit 4, die der
in Fig. 1 entspricht. An einem Substratweg 60 ist auf der der Anpreßeinheit 4 gegenüberliegenden
Seite ein über die Auftragungsbreite sich erstreckender magnetisierbarer Körper 6
vorgesehen, der mit einem Halter 61 in einer nicht dargestellten Maschine angeordnet
ist. Der Körper 6 ist z.B. mittels Schraub- oder Steckverbindung mit einem Streichrakelprofil
62 verbunden. Die Arbeitskanten der beiden Streichrakeln 31 und 62 arbeiten unter
Ausbildung eines spitz-keilför migen Rakelraumes für eine Substanz 5 gegeneinander,
wobei eine Substratbahn 8 mittig durch den Substanzraum hindurchgeführt ist. So wird
auf einfache Weise eine beidseitige Auftragung auf die Substratbahn 8 erreicht. Die
Anpreßeinheit 4 umfaßt mit ihrer Magnetvorrichtung 2 eine selbständige Magnetkraftquelle,
die den magnetisierbaren Gegenkörper 6 magnetisch erfaßt, so daß die Arbeitskante
30 der Rakel 31 gegen die Arbeitskante der Rakel 62 gepreßt wird.
[0018] In Fig. 3 ist ein Auftragungsgerät 1 mit über die Auftragungsbreite 7 nebeneinander
angeordneten Segmenten 20 einer Magnetvorrichtung 2 vorgesehen. Jedes Segment 20 ist
über einen ein Halteteil 21 bildenden Schwenkarm 211 um eine zu der Längsrichtung
des Geräts 1 parallele Schwenkachse 213 einer Halterung 210 schwenkbeweglich gehalten.
Die Segmente 20 sind an der Seite des Substratweges 60 an einer Rundstab-Profilrakel
32 angeordnet. Diese ist über die Auftragungsbreite 7 relativ biegeelastisch und
als Klemm-Paßelement in einer Nut 36 jedes Segments 20 gehalten. Damit bildet die
Anpreßeinheit 4 im ganzen eine über die Auftragungsbreite 7 relativ biegeelastische
Vorrichtung, die als solche anschmiegbar gegen einen magnetisierbaren Körper 6 preßbar
ist. Dieser ist gemäß Fig. 3 in Form einer Stahlwalze vorgesehen. Die Magnetvorrichtung
2 bildet für die magnetische Anpressung der Rundstab-Rakel 32 bzw. deren Arbeitskante
30 ausschließlich die Magnetquelle. Die Segmente 20 können als Elektro- oder Permanentmagnete
ausgeführt sein.
[0019] Fig. 4 zeigt ein weiteres ggf. in einer Rundschablone 9 angeordnetes Auftragungsgerät
1. Eine Anpreßeinheit 4 umfaßt eine Magnetvorrichtung 2, die über der Auftragungsbreite
des Geräts in einer Spielpassung 212 beweglich gehalten ist. Dabei liegt die Magnetvorrichtung
2 lose an einer Blatt-Streichrakel 31 an. Die Spielpassung 212 ist in Form einer Ausnehmung
an einer eine Geräte-Halterung 210 bildenden Leiste ausgebildet, die sich über die
Auftragungsbreite erstreckt. Die Halterung 210 umfaßt ebenfalls einen Rakelhalter
23. Sie ist wenigstens um eine zu der Längsrichtung des Geräts 1 parallele Achse 12
mit einer Lagerung 11 schwenkbeweglich. Auf der an dem Substratweg 60 dem Auftragungsgerät
1 gegenüberliegenden Seite ist eine über die Auftragungsbreite sich erstrekkende
Anpreßfläche eines magnetisierbaren Gegenkörpers 6 vorgesehen, gegen die die Anpreßeinheit
4 unter Wirkung der Magnetkraft der Magnetvorrichtung 2 arbeitet. Der Körper 6 kann
ggf. über einen Halter 63 in Richtung des Substratweges 60 und/oder quer dazu bewegbar
angelenkt sein.
[0020] Fig. 5 zeigt ein Auftragungsgerät 1 mit auf jeder Seite eines Substratweges 60 angeordneter
Anpreßeinheit 4 zum beidseitigen Auftragen von Substanz 5 auf eine Substratbahn 8.
Die Anpreßeinheiten 41, 42 sind zu dem Substratweg 60 bzw. zu der Substratbahn 8
symmetrisch angeordnet und ausgebildet. Als blattförmige Streichrakeln 31 ausgebildete
Anpreßteile 3 bilden einen spitz-keilförmigen Substanzraum, durch den die Substratbahn
8 mittig hindurchgeführt ist. Dabei sind die Streichrakeln 31 mittels wechselseitig
angeordneter Magnetvorrichtungen 2 in Richtung auf die Substratbahn 8 bewegbar. Die
Magnetvorrichtungen 2 sind jeweils in einer Spielpassung 212 einer Halterung 210
verschiebbar gelagert. Die lose Anordnung der Magnetvorrichtungen 2 an den Anpreßteilen
3 entspricht der des Ausführungsbeispiels in Fig. 4. Die magnetische Polung der sich
wechselseitig an dem Substratweg 60 gegenüberliegenden Magnetvorrichtungen 2 ist
derart vorgesehen, daß sie sich gegenseitig magnetisch anziehen. In dem Auftragungsgerät
1 gemäß Fig. 5 sind Rakelhalter 37 selbständig und getrennt von der Halterung 210
angeordnet.
[0021] Eine Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 6 umfaßt ebenso wie das anhand von Fig. 5 beschriebene
Gerät zwei wechselseitig an einem Substratweg 60 angeordnete Anpreßeinheiten 4 mit
jeweils einer Magnetvorrichtung 2, die lose an der zugeordneten Blatt-Streichrakel
31 anliegt und zusammen ein magnetisches Anpreßpaar bilden. In Fig. 6 sind Streichrakel
31 und Spielpassung 212 jeweils an einer gemeinsamen Halterung 210 vorgesehen, die
um eine zu der Längsrichtung des Geräts 1 parallele Achse 12 mittels einer Lagerung
11 schwenkbeweglich ist. Die Anpreßeinheiten 41, 42 können jweils innerhalb einer
Rundschablone 9 angeordnet sein.
[0022] Ein Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 7 umfaßt wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 auf einer Seite des Substratweges 60 eine Anpreßeinheit 41 mit entlang der
Auftragungsbreite nebeneinander angeordneten Elektromagnet-Segmenten 200, die jeweils
über einen Arm 211 oder mittels einer Schwenk-Halterung 210 angelenkt sind. Auf der
anderen Seite des Substratweges 60 ist eine Anpreßeinheit 42 vorgesehen, die über
die Auftragungsbreite nebeneinander gereihte Elektro- oder Permanentmagnete 20 umfaßt.
Jedes dieser Segmente 20 kann z.B. mittels eines Armes 21 in Richtung des Substratweges
60 und/oder quer zu diesem bewegbar gehalten sein.
[0023] Das Auftragungsgerät 1 gemäß Fig. 7 umfaßt eine an dem Substratweg 60 vorgesehene
Luftrakelanordnung. Entlang der Auftragungsbreite sind an der segmentierten Elektromagnetvorrichtung
2 der Anpreßeinheit 41 zwei durchgehende biegeelastische stabförmige Anpreßteile 34
angeordnet, die zwischen sich eine Ausnehmung 33 belassen. In diese greift eine Luftrakel
35 mit spitzer oder runder Arbeitskante ein. Die Luftrakel 35 ist als über die Auftragungsbreite
sich erstreckendes biegeelastisches Anpreßteil 3 an der anderen segmentierten Anpreßeinheit
42 angeordnet.
1. Gerät zum Auftragen von Auftragsmaterial wie ggf. schäumbaren Substanzen unterschiedlicher
Viskosität, Beschichtungsstoffen, Lacken, Klebern, Pasten od. dgl. auf ein Substrat
wie eine Warenbahn mit einem in Längsrichtung der Vorrichtung (Auftragungsbreite)
zum Eingriff in einen Substratweg vorgesehenen Anpreßteil und mit einer zur Betätigung
des Anpreßteils vorgesehenen Magnetvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens einen Elektro- und/oder Permanentmagneten umfassende Magnetvorrichtung
(2) an dem Anpreßteil (3) angeordnet ist, zusammen mit diesem eine Anpreßeinheit (4)
bildet und daß das Auftragungsgerät (1) ein die Magnetvorrichtung haltendes Halteteil
(21) umfaßt, mit dem sie unter magnetischer Anziehung gegen einen magnetischen oder
magnetisierbaren Körper (6) mit wenigstens einer über die Auftragungsbreite durchgehenden
Kante (30) des Anpreßteils in Richtung auf den Substratweg (60) bewegbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (21) mittig zur Längsrichtung der Magnetvorrichtung (2) an dieser
angeordnet ist und vorzugsweise in Form eines Schwenk- oder Kugellagers ausgebildet
ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (2) in Längsrichtung in mindestens zwei Elektro-/Permanentmagnete
(20, 200) bildende, gliedartig aneinandergereihte Segmente aufgeteilt ist und daß
min destens ein an der Seites des Substratweges (60) liegendes Segment an dem in
Längsrichtung des Geräts (1) biegeelastischen Anpreßteil (3) angeordnet ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragungsgerät (1) eine die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem
Anpreßteil (3) angeordnete Segment (20) quer zur Längsrichtung des Auftragungsgeräts
beweglich anlenkende Halterung (210) umfaßt.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (210) ein Schwenklager umfaßt, das die Magnetvorrichtung (2) oder
ggf. jedes an dem Anpreßteil (3) angeordnete Segment (20) über einen das Halteteil
(21) bildenden Schwenkarm (211) anlenkt.
6. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (210) wenigstens eine das Halteteil (21) bildende Spielpassung
(212) umfaßt, in der die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreßteil
(3) angeordnete Segment (20) bewegbar gehalten ist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreßteil (3) angeordnete
Segment (20) unter loser Anlage an dem Anpreßteil relativ zu diesem beweglich angeordnet
ist, wobei das Anpreßteil als an der Halterung (210) angeordnete Streichrakel (31)
ausgebildet ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (210) mittels einer Lagerung (11) in Richtung auf den Substratweg
(60) bewegbar ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 4 is 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßteil (3) mittels eines Schwenklagers an der Halterung (210) angelenkt
ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßteil (3) als stabförmige Rakel (32) ausgebildet ist.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Anpreßteil (3) als magnetisierbare Rollrakel ausgebildet ist, die in mindestens
einer an der Magnetvorrichtung (2) oder ggf. an entlang der Auftragungsbreite (7)
nebeneinander aneinandergereihten Segmenten (20) vorgesehenen Ausnehmung frei drehbar
gehalten ist.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Auftragungsbreite an der Magnetvorrichtung (2) eine Ausnehmung (33)
angeordnet ist, die mit ihren Rändern zwei durchgehende parallel sich erstreckende
Anpreßteile (34) bildet.
13. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Gegenanlage-Körper (6) umfaßt, an dem eine entlang der Auftragungsbreite
sich erstreckende Rakel (35) angeordnet ist, die in der Ausnehmung (33) eine Luftrakelanordnung
bildet.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da durch gekennzeichnet, daß sie einen aus magnetisierbarem Material bestehenden Körper als Gegenanlage (6)
für die Kante (30) eines Anpreßteils (3) umfaßt.
15. Gerät nach Anpruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenanlage-Körper (6) als drehbare oder feststehende Walze ausgebildet ist.
16. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragungsgerät (1) zwei wechselseitig an dem Substratweg (60) angeordnete
Anpreßeinheiten (41, 42) umfaßt, die jeweils mit mindestens einem Anpreßteil (3) und
mit einem an diesem angeordneten magnetisierbaren, ggf. in Längsrichtng des Geräts
in mindestens zwei Segmente (20) aufgeteilten Betätigungsteil (2) gebildet sind, wobei
jeweils wenigstene eine Kante (30) des Anpreßteils bei sich gegenseitiger magnetischer
Anziehung der Betätigungsteile quer zu dem und in den Substratweg (60) bewegbar ist
und wobei wenigstens eine Anpreßeinheit (41, 42) mit der mindestens einen Elektro-/Permanentmagneten
aufweisenden, an dem zugehörigen Anpreßteil angeordneten, das Betätigungsteil bildenden
Magnetvorrichtung ausgebildet ist.
17. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetvorrichtung (2) oder ggf. jedes an dem Anpreßteil (3) angeordnete
Segment (20) als Elektro-/Permanentmagnet ausgebildet ist und daß das Auftragungsgerät
(1) einen stationär angeordneten, einen Magnetbalken umfassenden Gegenkörper (61)
mit einer an diesem ausgebildeten Rakel (62) umfaßt, wobei Anpreßteil (3) und Gegenrakel
(62) als ein in den Substratweg (60) sich erstreckendes Rakelpaar angeordnet sind.