[0001] Die Erfindung betrifft ein Führungsprofil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie
betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eine solchen Führungsprofils und die Anwendung
dieses Verfahrens.
[0002] Ein derartiges Führungsprofil ist beispielsweise aus der DE-PS 920 349 bekannt und
findet in etwa analoger Weise heute noch, beispielsweise bei Aufzugstüren, Anwendung.
[0003] Insbesondere bei Schiebe-Aufzugstüren ist die dauernde Verschmutzung der Führungsnuten
ein bislang nur durch stetige Reinigung bekämpfbares Problem.
[0004] Für Schiebeverschlüsse, welche die durch sie zumindest einigermassen zu trennenden
Raumteile gegeneinander abdichten sollen, beispielsweise bei Autofenstern, gibt es
mannigfache Ausführungen, wobei die Nut und die Dichtungsleiste bei geöffnetem Fenster
für Schmutzzutritt offen sind und während der Schiebebewegung dauernd beansprucht
werden. Daher hat man auch vorgeschlagen, die Dichtungsteile, welche bei geschlossenem
Fenster daran dichten sollen, mit einer verschleissfesten Verkleidung, z.B. samtartig,
zu überziehen.
[0005] Würde man eine derartige Führung für den Schwellenbereich einer Schiebetür verwenden,
wie sie z.B. bei Aufzügen vorhanden sind, so ergäbe sich gegenüber der eingangs genannten,
vorbekannten Lösung kein echter Vorteil, sondern vielleicht sogar der Nachteil, dass
der Schmutz die Dichtung im Gebrauch bald verschleisst und dadurch ein noch schlechterer
Zustand entsteht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein wirtschaftlich vorteilhaftes Führungsprofil
für eine Schiebetür zu schaffen, bei welchem die vorgenannten Nachteile, insbesondere
das Verschmutzen der Führungsnut und das Verschleissen der Dichtung, vermieden werden,
und welche langlebig, wartungsarm und leicht montierbar ist. Ein Nachrüsten bestehender
Führungen wird auch anvisiert.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird das in Anspruch 1 definierte Führungsprofil, ein Verfahren
zu dessen Herstellung und eine Anwendung des Verfahrens vorgeschlagen.
[0008] Dadurch, dass die Schliesskanten der Dichtleiste sich gegenseitig berühren, wenn
das Führungsteil der Schiebetür nicht zwischen ihnen ist, wird das Führungsprofil
gegen Schmutz abgedichtet. Das bedeutet bei einer Schwelle einer Aufzugstür, dass
kein Schmutz hineingelangen kann, wenn die Türe offen ist, also dann, wenn die Verschmutzungsgefahr
am grössten ist.
[0009] Dagegen sind die Schliesskanten voneinander und vom Führungsteil der Schiebetür entfernt,
wenn sich das Führungsteil der betreffenden Stelle des Führungsprofils nähert oder
dort ist; dies, weil das Führungsteil nicht an den Schliesskanten, sondern an in der
Dichtleiste innen angeordneten Oeffnerrippen angreift. Dabei können diese Oeffnerrippen
aus geeignet widerstandsfähigem, und oder gleitfähigem Material bestehen, welches
nicht elastomer zu sein braucht und beispielsweise ein PVC, ein Polyolefin oder Polyamid,
bzw. ein anderer geeigneter Kunststoff und dergleichen sein kann.
[0010] Eine besonders schmale Konstruktion, die insbesondere beim Nachrüsten von bestehenden
Nuten mit Dichtleisten nicht unerheblich ist, ist erzielbar, wenn man die Oeffnerrippen
zueinander hinsichtlich ihres Abstandes zum Nutboden versetzt anordnet.
[0011] Es ist besonders vorteilhaft, wenn man die Dichtleiste im flachen Zustand herstellen
kann. Damit diese Dichtleiste dann aber definitionsgemäss funktioniert, ist sie so
in der Führungsnut angeordnet, dass sie nahe des Nutbodens an den Nutwänden anliegend
gekrümmt vorgespannt ist. Dieser Vorspannung ist es förderlich, wenn die Dichtleiste
an ihrer den Nutwänden zugewandten Seite Stützrippen aufweist. Dadurch kann nämlich
das seitliche Spiel zur Nutwand so eingerichtet werden, dass ein besseres Funktionieren
durch Ausweisen gegenüber dem Führungsteil der Schiebetür möglich ist. Auch dies kann
übrigens bei der Nachrüstung vorteilhaft sein.
[0012] Da nun die Leistenwände dergestalt im Bereich der Nutöffnung mehr oder weniger Spiel
zur Nutwand aufweisen, ist es vorteilhaft, wenn der eventuelle Spalt zwischen Nutwand
und Leistenwand zugedeckt ist, wozu man an jeder Leistenwand einen Auswärtsflansch
vorsieht.
[0013] Diese Flansche sollen durch eine Sollbiegestelle den verschiedenen Stellungen der
Leistenwände anpassungsfähiger Rechnung tragen können, weshalb sie vorteilhaft innen
eine Verjüngungsnut, also eine Art Auskehlung als Sollbiegestelle aufweisen können.
[0014] Ein Verdickungsbereich vor der Sollbiegestelle kann der Stabilisierung der Schliesskanten
und des ganzen Oeffnungsbereiches dienen.
[0015] Sehr vorteilhaft ist es, wenn die Dichtleiste im Schnitt von ihrem Leistenboden (wo
sie vorteilhaft am dicksten ist) bis zu dem genannten Verdickungsbereiche allmählich
an Wandstärke abnimmt, wobei natürlich die verschiedenen Rippen, insbesondere die
Oeffnerrippen und die Stützrippen nicht als Wandungsteile mitgerechnet werden. Dadurch
kann nämlich einerseits eine relativ hohe Schliesskraft und andererseits ein für das
Oeffnen der Dichtleiste benötigtes Spiel erhalten werden, ohne dass man komplizierte
Formen benötigt.
[0016] Beim erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung eines Führungsprofils der geschilderten
Art, wird die Dichtleiste flach, z.B. durch Extrudieren hergestellt, und dann in die
Führungsnut unter Zusammenbiegung eingesetzt.
[0017] Diese Herstellungsart lässt sich erfindungsgemäss auch für das Nachrüsten von Führungsnuten
anwenden, und sie ist insbesondere für das Nachrüsten von Schwellen einer Aufzugs-Schiebetür
sehr geeignet.
[0018] Während die Führungsnut aus beliebigem, möglichst solidem Material, wie Metall und
geeignetem Kunststoff bestehen kann, ist gerade bei der bevorzugten Ausführungsform
der Dichtleiste mit andersartigem Oeffnerrippen-Material, keine nennenswerte Grenze
unter den Elastomeren gesetzt. Durch Koextrusion lassen sich die verschiedenen Materialien
in der Dichtleiste vereinigen, aber auch eine mechanische Verbindung oder eine Klebeverbindung
braucht nicht gescheut zu werden, zumal eine vor dem Einsetzen in die Führungsnut
noch flachliegende Dichtleiste leicht bearbeitbar ist.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand der rein schematischen Zeichnung beispielsweise
besprochen.
[0020] Es zeigen:
Fig. 1 ein kleines Schaubild eines Schiebetürfragmentes mit einem Fragment des (an
der Schwelle angeordneten) Führungsprofils,
Fig. 2 eine gegenüber Fig 1 vergrösserte Draufsicht auf das Führungsprofil mit einem
eingezeichneten Fragment eines Führungsteils der Schiebetür, nach Pfeil II in Fig.
1 gesehen,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2, mit gespreizten Schliesskanten
des Dichtprofils,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2, mit sich berührenden Schliesskannten
des Dichtprofils, und
Fig 5 einen Querschnitt durch die entspannte und daher flache Dichtleiste.
[0021] In der Zeichnung wurden die folgenden Ueberweisungszeichen verwendet:
S Schieberichtung
T Aufzugstüre, z.B. aus Metall,
TS Türschwelle, z.B aus Aluminium,
1 Führungsprofil aus 11 und 3,
11 Führungsnut
12 Nutboden
13 Nutwände
14 Nutöffnung
2 Führungsteil, Z.B. aus Metall,
3 Dichtleiste, vorwiegend aus Gummi,
31 Leistenboden
32 Leistenwände
33 Stützrippen (aussen)
34 Oeffnerrippen (innen), Z.B. aus Polyamid,
35 Schliesskanten
36 Verdickungsbereiche
37 Verjüngungsnuten
38 Flansche
[0022] Beim gezeichneten Beispiel wurde angenommen, dass das Führungsprofil 1 Teil einer
Türschwelle TS einer Aufzugstür T ist, welche in der Schieberichtung S geöffnet bzw.
geschlossen wird, wie dies in Fig. 1 ersichtlich ist, wo auch auf das Führungsteil
2 der Aufzugstür T Hingewiesen ist.
[0023] Auch in Fig. 2 und 3 erkennt man das Führungsteil 2, welches in das Führungsprofil
1 eingreift.
[0024] Das Führungsprofil 1 besteht aus der Führungsnut 11, welche im vorliegenbden Falle
in der Türschwelle TS ausgebildet ist, und aus der Dichtleiste 3.
[0025] Die Führungsnut 11 hat einen Nutboden 12 und zwei davon aufstrebende Nutwände 13,
welche gemäss Fig. 3 und 4 oben eine trichterartig erweiterte Nutöffnung 14 aufweist.
[0026] In der Führungsnut 11 steckt die Dichtleiste 3, welche im entspannten Zustand, wie
ihn die Fig. 5 zeigt, flach liegt Die Dichtleiste 3 hat einen Leistenboden 31 und
davon aufstrebende Leistenwände 32, welche an ihrem oberen Ende je einen Verdickungsbereich
36 mit den Schliesskanten 35 aufweisen. Diese Verdickungsbereiche 36 gehen über die
Verjüngungsnuten 37 in die Flansche 38 über. An jeder der einer Nutwand 13 zugekehrten
Seite weist die betreffende Leistenwand 32 eine Stützrippe 33 auf, welche die Vorspannung
der Dichtleiste 3 in der Führungsnut 11 fördert. Ausserdem sind innen an den Leistenwänden
32 Oeffnerrippen 34 vorgesehen.
[0027] Wie man in den Fig. 3 und 4 erkennt, liegen die Leistenwände 32 nur in der Umgebung
der Stützrippen 33 an den Nutwänden 13 an, wodurch die Vorspannung erzeugt wird, welche
bestrebt ist, die Schliesskanten 35 aneinanderzulegen.
[0028] Ansonsten liegt die Dichtleiste 3 nur noch mit ihren Flanschen 38 ausserhalb der
Nutöffnung 14 an, wodurch diese Nutöffnung 14 (vgl. Fig. 4) gut gegen Schmutz geschlossen
ist.
[0029] Wenn das Führungsteil 2 in Schieberichtung S sich einem Bereich der Dichtleiste 3
nähert, tritt es zwischen den Leistenwänden 32 mit den Oeffnerrippen 34 im betreffenden
Bereich in Berührung (Fig. 2 und 3), wodurch die Leistenwände 32 dort voneinander
gespreizt werden. Dadurch werden die Schliesskannten 35 voneinander so weit abgehoben,
dass sie mit dem Führungsteil 2 nicht in Berührung kommen, so dass sie von Verschleiss
geschützt sind. Weil dann aber die Tür über diesem gespreizten Bereich ist, ist ein
Schmutzeintritt nicht wahrscheinlich. Allenfalls vorhandener Schmutz wird ja zur Seite
geschoben.
[0030] Zur Herstellung eines solchen Führungsprofils 1 stellt man nach der Erfindung eine
Dichtleiste 3 flach her, wobei man dies durch Extrudieren eines geeigneten Elastomers
tun kann.
[0031] Wenn in bevorzugter Weise die Oeffnerrippen 34 aus einem anderen Material bestehen
sollen, z B. aus Polyamid, kann man sie durch Koextrusion gleichzeitig ausbilden,
was in Fig. 5 durch die Strichpunktierung im Bereich der Oeffnerrippen 34 angedeutet
ist. Aber auch eine andere Ausbildung und/oder Anbringung der Oeffnerrippen 34 wäre
denkbar.
[0032] Die so hergestellte Dichtleiste 3 kann in die in Fig. 3 und 4 gezeigte Stellung gebogen
und in die Führungsnut 11 eingesetzt werden. Dies ist auch bei Nachrüstungen möglich.
[0033] Die bevorzugte erfindungsgemässe Anwendung des gerade beschriebenen Verfahrens ist
durch die Zeichnungen bereits dokumentiert und entsprechend beschrieben.
[0034] Die Erfindung schafft also in Lösung der Erfindungsaufgabe ein Führungsprofil, welches
die Verschmutzung der Führungsnut wirksam und dauerhaft verhindert, wobei es sich
um eine äusserst wirtschaftliche und leicht realisierbare, ja sogar dem Nachrüsten
bestehender Anlagen zugängliche Lösung handelt.
[0035] Auch das Ersetzen der Dichtleiste ist denkbar einfach und wirtschaftlich möglich.
1. Führungsprofil für eine Schiebetür, mit einer einen Nutboden und davon zu einer
Nutöffnung hin verlaufende Nutwände aufweisenden, im Schnitt U-förmigen, in Schieberichtung
der Schiebetür verlaufenden Führungsnut, in welche ein Führungsteil eines Türblatts
der Schiebetür eingreift, DADURCH GEKENNZEICHNET,
- dass in der Führungsnut (11) eine innen in Nutbodennähe an den Nutwänden (13) anliegende
elastomere Dichtleiste (3) vorgesehen ist,
- welche Dichtleiste (3) einen Leistenboden (31) und zwei davon zur Nutöffnung (14)
hin abstehende Leistenwände (32) aufweist,
- welche Leistenwände je eine endständige Schliesskante (35), je einen von der Schliesskante
(35) nach aussen gerichteten Flansch (38) und je eine zwischen der Schliesskante (35)
und dem Leistenboden (31) angeordnete innere Oeffnerrippe (34) aufweisen,
- dergestalt, dass sich die Schliesskanten (35) in ihrem in Schieberichtung (S) vom
Führungsteil (2) entfernt gelegenen Bereich berühren, aber im Bereich der Annäherung
und bei zwischen ihnen liegendem Führungsteil (2) voneinander und vom Führungsteil
(2) beabstandet sind, während die Leistenwände (32) durch Anlage der Oeffnerrippen
(34) am Führungsteil (2) gespreizt sind.
2. Führungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die je an einer der
Leistenwände (32) angeordneten Oeffnerrippen (34) zueinander hinsichtlich ihres Abstandes
zum Nutboden (12) versetzt sind.
3. Führungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnerrippen
(34) aus einem reibungsbeständigen und/oder reibungsarmen Material, z.B. Polyvinylchlorid,
Polyolefin und Polyamid etc., bestehen, das vorzugsweise vom übrigen Leistenmaterial
unterschiedlich und gegebenenfalls nicht elastomer ist.
4. Führungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede
der Leistenwände (32) an ihrer der zugehörigen Nutwand (13) zugewandten Seite eine
Stützrippe (33) aufweist.
5. Führungsprofil nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dichtleiste (3) in ihrem in Schieberichtung (S) vom Führungsteil (2) entfernt
gelegenen Bereich durch ihre Anlage an den in Nutbodennähe gelegenen Teilen der Nutwand
(13) vorgespannt geschlossen gehalten ist.
6. Führungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Flansch (38) eine innere Verjüngungs-Nut (37) als Sollbiegestelle aufweist.
7. Führungsprofil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeder Verjüngungs-Nut
(37) und der zugeordneten Schliesskante (35) ein Verdickungsbereich (36) vorgesehen
ist.
8. Führungsprofil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (3)
im Schnitt von ihrem Leistenboden (31) bis zum Verdickungsbereich (36), bei Nichtberücksichtigung
der Stützrippen (33), Oeffnerrippen (34) und allfälliger anderer Rippen, abnehmende
Wandstärke der Leistenwände (32) aufweist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Führungsprofils nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Dichtleiste (3) in flachem Zustand herstellt
und unter Biegung um ihren Leistenboden (31) in die zugehörige Führungsnut (11) einsetzt.
10. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 9 zur Nachrüstung bestehender Führungnuten
(11) mit Dichtleisten (3), insbesondere an Türen von Aufzugs-Kabinen und Aufzugs-Umwehrungen,
besonders an deren Schwellen.