[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einrammen von Rohren mittels eines in
das rückwärtige Rohrende eingreifenden Verbindungstückes der Ramme.
[0002] Zum Einrammen von Stahlrohren in das Erdreich greift eine konische Schlagspitze einer
Ramme direkt oder mittels eines Rammaufsatzes bzw. Verbindungsstückes in das rückwärtige
Ende eines nachfolgend Vortriebsrohr genannten Rohres ein. Aus der DE-OS 33 2o6 246
ist ein Verbindungsstück bekannt, das mit einem Außenkonus in das rückwärtige Ende
eines auf Lagerböcken geführten Vortriebsrohres eingreift und zentrisch mit einem
Innenkonus zur Aufnahme der Schlagspitze der Ramme versehen ist. Zwischen dem Außenkonus
und dem Innenkonus des Verbindungsstückes befinden sich Austrittsöffnungen für das
sich im Rohrinnern mit zunehmendem Rammfortschritt ansammelnde Erdreich.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß sich aufgrund der Konusverbindung zwischen Ramme
und Rohr das rückwärtige Ende des Vortriebsrohres häufig über dem Konus aufbördelt.
Das besitzt den Nachteil, daß das aufgebördelte Rohrende ab getrennt werden muß,
bevor das nächste Rohr mit dem ruckwärtigen Ende des in das Erdreich eingerammten
Vortriebsrohres stumpf angeschweißt werden kann. Die aufgebördelten Rohrenden werden
üblicherweise mit einem Schneidbrenngerät abgetrennt. Aufgrund der beengten räumlichen
Verhältnisse in einer Baugrube lassen sich die aufgebördelten Rohrenden jedoch nicht
exakt genug abtrennen, mit der Folge, daß sich zwischen dem rückwärtigen Ende des
in das Erdreich eingerammten Vortriebrohres und dem vorderen Ende des Anschlußrohres
häufig Spalte bilden. Da die Vortriebskraft der Ramme über die das eingerammte Vortriebsrohr
und das Anschlußrohr verbindende Schweißnaht in das bereits im Erdreich befindliche
Vortriebsrohr eingeleitet wird, müssen solche Spalte durch das Schweißgut lückenlos
überbrückt werden, was in der Baugrube große Probleme bereitet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufbördeln des in Rammrichtung hinteren
Endes des Vortriebsrohres zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verbindungsstück als ein
Spreizring ausgebildet ist, der vorzugsweise einen Innenkonus und vorteilhaft zumindest
eine Erdaustrittsöffnung aufweist. Der vorzugsweise mit einem Umfangskragen an dem
in Vortriebsrichtung hinteren Ende versehene Spreizring wird in das rückwärtige Ende
des Vortriebsrohres geschoben, bis sich der Umfangskragen an die Stirnseite der Rohrwandung
anlegt. Der in den Innenkonus des Spreizringes eingreifende Konus der Schlagspitze
der Rohrramme, die gegebenenfalls vollständig im Vortriebsrohr angeordnet sein kann,
sofern ein Spreizring ohne Umfangskragen verwendet wird, so daß die Ramme samt Spreizring
vor der Inbetriebnahme völlig in das Rohr eingeführt werden kann, sitzt nach einigen
Rammschlägen im Konus des Spreizringes fest, und der Spreizring weitet sich radial
nach außen auf und preßt sich dabei mit seinem zylindrischen Außenumfang gegen die
Innenwandung des Vortriebsrohres. Ein Aufbördeln des rückwärtigen Endes des Vortriebsrohres
wird somit sicher vermieden, und die Vortriebsrohre lassen sich bereits im Betrieb
winklig abtrennen und entgraten, bevor sie anschließend zur Baustelle transportiert
werden.
[0006] Der zylindrische Außenmantel des Spreizringes kann eine rauhe Oberfläche besitzen,
vorzugsweise mit einer Verzahnung versehen sein. Hierdurch wird die Haftung des innen
an das Vortriebsrohr angepreßten zylindrischen Außenmantels an der Innenwandung verbessert.
Der Spreizring läßt sich axial auch gestuft ausbilden, beispielsweise durch Ineinanderstecken
von unterschiedliche Durchmesser aufweisenden Spreizringen; alternativ kann der gestufte
Spreizring einstückig sein. Auf jeden Fall ermöglicht ein gestufter Spreizring eine
Anpassung an wechselnde Rohrdurchmesser.
[0007] Der Spreizring läßt sich vorzugsweise in mehrere Ringsegmente unterteilen, d.h.
mehrfach radial teilen, wobei vorzugsweise drei Ringsegmente mit einem Spalt zwischen
benachbarten Stirnseiten angeordnet werden. Beispielsweise lassen sich drei Viertelringsegmente,
d.h. drei Segmente eines in vier Ringsegmente geteilten Spreizringes gleichmäßig
über dem Umfang im rückwärtigen Ende des Vortriebsrohres anordnen; zwischen den benachbarten
Seiten der drei Viertelringsegmente bilden sich dann ausreichende, eine problemlose
Erdabfuhr aus dem Inneren des Vortriebsrohres gewährleistende Spalte. Die benachbarten
Stirnseiten der Ringsegmente lassen sich zur Vergrößerung des Querschnitts der Spalte
mit vorzugsweise kleeblattartige Spalte bildenden Ausnehmungen versehen. Es werden
damit - je nach der Große der in die Stirnseiten eingearbeiteten Ausnehmungen - beliebig
große, für eine ungestörte Erdabfuhr sorgende Austrittsöffnungen geschaffen. Ein
vielfach, z.B. in fünfzig Segmente, radial geteilter Spreizring ist für unterschiedliche
Rohr- und Rammendurchmesser verwendbar, denn je nach Anzahl der eingesetzten Segmente
ergeben sich andere Durchmesserbereiche. Jeder aus mehr als vier Ringsegmenten bestehender
Vielsegmentring erlaubt das Anpassen an unterschiedliche Durchmesser.
[0008] Vorteilhaft läßt sich ein Rammkegel radial zwischen einer Schlagspitze und dem Innenkonus
anordnen. Durch den zwischengeschalteten Rammkegel ist es möglich, den im Durchmesser
begrenzten Spreizring bzw. die Ringsegmente, beispielsweise bei Drittel- oder Viertelringsegmenten,
an unterschiedliche Durchmesser der Vortriebsrohre oder der Ramme bzw. deren Schlagspitze
anzupassen, d.h. es muß nicht für jeden Rohrdurchmesser ein separater Satz Ringsegmente
vorhanden sein.
[0009] Es empfiehlt sich, daß eine Halterung die Ringsegmente umspannt. Mit einer Halterung,
z.B. einer Schlauchfeder oder einem Gummiring, die die Segmente radial umspannt, läßt
sich eine Transport- und Montagehilfe erreichen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig.1 im Längsschnitt das rückwärtige Ende eines Vortriebsrohres mit einem darin angeordneten,
segmentierten Spreizring und einen in einen Innenkonus des Spreizringes eingreifenden
Rammkopf;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig 1;
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit einem aus drei Viertelringsegmenten
gebildeten Spreizring;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3;
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem Spreizring, der kleeblattartige Spalte zwischen
benachbarten Stirnseiten der Ringsegmente besitzt;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI von Fig. 5;
Fig. 7 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem zwischen einer Schlagspitze des Rammkopfes
und dem Spreizring angeordneten Rammkegel; und
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII von Fig. 7.
[0011] Beim horizontalen Rammen greift eine nicht dargestellte Ramme mit einer konischen
Schlagspitze 1 eines Rammkopfes 2 über einen Spreizring 3 in das rückwärtige Ende
eines in das Erdreich einzurammenden Vortriebsrohres 4 ein. Die Verbindung zwischen
der Ramme und dem Vortriebsrohr 4 wird über die in einen Innenkonus 5 des Spreizringes
3 eingreifende Schlagspitze 1 des Rammkopfes 2 hergestellt. Beim Rohrvortrieb sitzt
die Schlagspitze 1 nach wenigen Schlägen fest im Innenkonus 5 und preßt den einen
zylindrischen Außenmantel 6 aufweisenden Spreizring 3 fest gegen die Innenwandung
des Vortriebsrohres 4. Der zylindrische Aueßnmantel 6 des bis zu einer von einem
Umfangskragen 7 begrenzten Anschlaglage in das Vortriebsrohr 4 eingeschobenen Spreizringes
3 ist mit einer das Haften unterstützenden Verzahnung 8 versehen.
[0012] Wie in Fig. 2 dargestellt, besteht der Spreizring 3 aus drei Ringsegmenten 9 eines
radial drei Mal geteilten Spreizringes 3. Beim Eindringen der Schlagspitze 1 in den
Innenkonus 5 des Spreizringes 3 werden die Ringsegmente 9 in Pfeilrichtung 10 radial
nach außen gegen die Innenwandung des Vortriebsrohres 4 gepreßt. Dabei entfernen sich
die benachbarten Stirnseiten 11 der Ringsegmente 9 voneinander; die Stirnseiten 11
begrenzen Spalte 12 zwischen den Ringsegmenten 9. Die sich beim fortschreitenden
Einrammen des Vortriebsrohres 4 in das Erdreich zunehmend im Rohrinneren ansammelnde
Erde tritt über die Spalte 12 zwischen den Ringsegmenten 9 aus, d. h. das Erdreich
strömt in Flußrichtung nach außen ab und braucht nicht zur Seite umgelenkt zu werden.
[0013] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführung besteht der Spreizring 3 aus
drei gleichmäßig über dem Umfang verteilten Viertelringsegmenten 13, d.h. von einem
in vier gleiche Ringsegmente geteilten Spreizring 3 werden lediglich drei Viertelringsegmente
13 verwendet. Die von den benachbarten Stirnseiten 11 der Viertelringsegmente 13 begrenzten
Spalte 12 sind gegenüber den Spalten bei Drittelringsegmenten 9 (vgl. Fig. 2) wesentlich
größer, was den Erdaustritt aus dem Inneren des Vortriebsrohres 4 erleichtert.
[0014] Wie in Fig. 6 für Drittelringsegmente 9 dargestellt, werden durch Ausnehmungen 14
in den Stirnseiten 11 der Ringsegmente 9 im Querschnitt noch größere Spalte 15 für
den Erdaustritt erreicht; bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführung bilden die Ausnehmungen
14 benachbarter Stirnseiten 11 kleeblattartige Spalte 15.
[0015] Die Ringsegmente 9 bzw. 13 eines Spreizringes 3 werden gemäß Fig. 7 durch einen Rammkegel
16 an unterschiedliche Durchmesser der Vortriebsrohre 4 angepaßt. Der sowohl innen
als auch außen konische Rammkegel 16 wird zu diesem Zweck zwischen der Schlagspitze
1 des Rammkopfes 2 und dem Innenkonus 5 des Spreizringes 3 oder der Ringsegmente
9, 13 angeordnet.
1. Vorrichtung zum Einrammen von Rohren mittels eines in das rückwärtige Rohrende
eingreifenden Verbindungsstückes und einer in das Verbindungsstück eingreifenden
Ramme, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück aus einem Spreizring (3) besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück einen Innenkonus (5) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück zumindest eine Erdaustrittsöffnung (12, 15) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen in Ringsegmente (9;13) unterteilten Spreizring (3).
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch drei mit einem Spalt (12, 15) zwischen benachbarten Seiten (11) angeordnete Ringsegmente
(9, 13).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Seiten (11) der Ringsegmente (9, 13) Ausnehmungen (14) aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Außenmantel (6) des Spreizrings (3) eine rauhe Oberfläche besitzt.
8 . Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (6) des Spreizrings (3) eine Verzahnung (8) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umfangskragen (7) an dem in Vortriebsrichtung hinteren Ende des Spreizringes
(3) oder der Ringsegmente (9;13) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rammkegel (16) radial zwischen einer Schlagspitze (1) und dem Innenkonus
(5) des Spreizrings (3) oder der Ringsegmente (9;13) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halterung die Ringsegmente (9;13) umspannt.