[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Anlaufsteuerung von Spulengattern
für Zettel-oder Schärmaschinen, deren reihen- und zeilenweise angeordneten Spulstellen
je ein mit einer Wächternadel eine Fadenumlenkung bewirkender Fadenwächter und je
eine Fadenklemme zugeordnet sind, von der ein Faden zwischen einem Widerlager und
einer damit zusammenwirkenden, begrenzt beweglichen Klemmbacke klemmbar ist, die unter
Einwirkung eines Steuerorgans, insbesondere einer Steuerfeder steht, deren Klemmkraft
im zwischen Klemmstellung und Offenstellung vorhandenen Klemmenwirkungsbereich während
des Maschinenanlaufs von einer alle Fadenklemmen gemeinsam beaufschlagenden Verstellvorrichtung
steuerbar ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 34 36 714 bekannt. Die bekannte Fadenklemme
hat eine horizontale Klemmbacke, die einen horizontal verlaufenden Faden gegen die
Unterseite eines plattenförmigen horizontalen Widerlagers drückt. Dies erfolgt durch
eine eben falls horizontal wirkende Stellstange, die auf ein Ende einer Blattfeder
einwirkt, deren anderes Ende beim Klemmen bzw. Bremsen des Fadens an einem in Stellrichtung
unverschieblichen Spannstück festliegt. Die Klemmbacke der Fadenklemme ist etwa
an der Mitte dieser Blattfeder befestigt. Infolge dieser Ausgestaltung führt die
Klemmbacke bei der Beaufschlagung des Fadens eine in Betätigungsrichtung der Stellstange
und damit in Längsrichtung des Widerlagers erfolgende Relativbewegung zu diesem Widerlager
durch. Außerdem hat auch die Klemmkraft eine zum Widerlager schräge Ausrichtung, woraus
sich Komplikationen während des Maschinenanlaufs ergeben. Insbesondere bei dünnen
gedrillten Fäden kann sich bei entsprechendem Schlag eine Tendenz zum Aufdrehen des
Fadens ergeben, was mit entsprechenden Fadenverschiebungen bzw. Verlagerungen an
der Fadenbremsstelle verbunden ist und die gewünschte korrekte Einflußnahme auf die
Fadenbremsung verhindert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Spulengatter der eingangs genannten
Art bezüglich seiner Fadenklemmen so zu verbessern, daß ein einwandfreies Abbremsen
der Fäden bei allen möglichen Fadenausbildungen problemlos durchgeführt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Klemmbacke bei der Klemmkraftsteuerung
in Richtung der Längserstreckung des Widerlagers relativbewegungsfrei ausgebildet
und ihre Klemmkraft ausschließlich senkrecht zur Widerlagerfläche gerichtet ist.
[0005] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß auf die Bewegung der Klemmbacke während
der Klemmkraftsteuerung ein Einfluß genommen wird, der Relativbewegungen in Richtung
der Längserstreckung des Widerlagers nicht mehr zuläßt.
[0006] Vielmehr wird die Klemmkraft ausschließlich senkrecht zur Widerlagerfläche aufgebracht,
so daß der Fadenlauf bzw. die Klemmstelle innerhalb der Fadenklemme nicht durch Einflußgrößen
aus der Fadenklemme selbst veränderbar ist.
[0007] Es gibt eine Vielzahl konstruktiver Möglichkeiten, die vorgenannte Führung oder Einflußnahme
auf die Klemmbacke zu erreichen. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die von der Steuerfeder
beaufschlagte Klemmbacke von einem beweglichen, senkrecht zur Widerlagerfläche und
zum Faden angeordneten Bolzen gehalten ist. In diesem Fall kann dem Bolzen exakt die
gewünschte Bewegungsrichtung der von der Steuerfeder beaufschlagten Klemmbacke erteilt
werden und es erübrigen sich zusätzliche Führungsmaßnahmen. In diesem Sinne ist der
Bolzen in einem die Widerlagerfläche aufweisenden Klemmengehäuse axial verschieblich
gelagert und durchsetzt die bewegliche Klemmbacke radialspielfrei, wobei das backenrückseitige
Bolzenende mit beweglichem Axialspiel an der Klemmbacke angreift, damit einerseits
die gewünschte Klemmkraftsteuerung und andererseits ein definiertes Klemmverhalten
erreicht werden kann. Das Axialspiel zwischen Klemmbacke und Bolzenende wird dadurch
erreicht, daß die Klemmbacke rückseitig vorspringende Betätigungslappen mit bolzenparallelen
Schlitzen hat, in die ein Querstift des Bolzens eingreift.
[0008] Um die Ausgestaltung der Steuerfeder auf den sie bzw. die Fadenklemme beeinflussenden
bzw. steuernden Bolzen optimal abzustimmen, umgibt die die Klemmbacke beaufschlagende
Steuerfeder den Bolzen und stützt sich andernends an dem Querstift des Bolzens ab.
[0009] Von Bedeutung ist desweiteren, daß die Klemmbacke aus ihrer Fadenklemmstellung heraus
entgegen der sie beaufschlagenden Steuerfeder zum Bolzen begrenzt beweglich ange
ordnet ist. Es ist infolgedessen insbesondere bei einer Steuerfeder mit flacher Kennlinie
möglich, unterschiedlich dicke Fäden mit der Fadenklemme zu Klemmen, ohne die Klemm-
und Steuercharakteristik der Fadenklemme zu beeinflussen. Auch Bautoleranzen der Fadenklemme
lassen sich so einwandfrei beherrschen.
[0010] Der Bolzen ist von einer im Klemmengehäuse abgestützten Klemmfeder beaufschlagt,
die den Bolzen bei Klemmstellung der Klemmbacke unter Überwindung der Kraft der Steuerfeder
in einer Anlagestellung am Gehäuse hält. Hierdurch hat der Bolzenstift eine definierte
Ruhelage im Gehäuse, durch die auch erreicht wird, daß die Kraft der Steuerfeder in
Klemmstellung der Fadenklemme einen einzigen definierten Wert hat.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung weist die Fadenklemme ein den Faden oberhalb des Bolzens
haltendes Fadenleitelement auf. Damit wird ein Abrieb des Fadens am Bolzen und weitgehend
auch an den Klemmenteilen vermieden, so daß die Leichtgängigkeit des Bolzens damit
die Steuerung der Fadenklemme nicht ungewollt durch Fadenabrieb bzw. Schwergängigkeit
des Bolzens beeinflußt werden kann.
[0012] Desweiteren ist an dem die Widerlagerfläche bildenden Widerlager ein die vertikale
Fadenauslenkung nach oben begrenzender Vorsprung vorhanden. Der Vorsprung besitzt
ferner auch eine im wesentlichen vertikale, quer dazu gerichtete Fadenauslenkungen
begrenzende Fadenleitkante. Durch die vorstehenden Ausgestaltungen der Fadenklemme
wird eine Zwangsführung des Fadens in deren Klemmbereich bewirkt. Der Faden ist nicht
in der Lage, Lageänderungen im Bereich der Fadenklemme derart vorzunehmen, daß deren
die Steuerung bewirkenden Elemente durch die im Faden steckende Dynamik beeinflußbar
sind. Dabei liegt die Höhe der Fadenklemmstelle relativ zur Klemmbacke praktisch fest,
so daß beispielsweise deren toleranzbedingtes Kippspiel um eine horizontale Achse
keinen Einfluß auf die Klemmung bzw. Steuerung der Fadenklemmung hat. Darüber hinaus
wird durch die vorbeschriebene Führung des Fadens im Klemmbereich der Fadenklemme
bzw. die Festlegung der Fadenlaufstelle in der Fadenklemme erreicht, daß die Wächternadel
aus dem Fadenlauf herrührenden ungewollten dynamischen Einflüssen nicht ausgesetzt
ist. Insbesondere braucht die Wächternadel nicht benutzt zu werden, um vertikale
Fadenauslenkungen zu begrenzen.
[0013] Infolgedessen ist es bei Spulengattern für Zettel- oder Schärmaschinen, deren reihen-
und zeilenweise angeordneten Spulstellen je ein mit einer Wächternadel eine Fadenumlenkung
bewirkender Fadenwächter und je eine Fadenklemme zugeordnet sind, mit einem von Teilen
des Klemmengehäuses gebildeten im wesentlichen vertikalen Einlegeschlitz des in die
Fadenklemme einzulegenden Fadens möglich, daß das obere Ende der Wächternadel bei
allen möglichen Nadelstellungen schlitzüberdeckungsfrei angeordnet ist. Der Faden
kann also problemlos eingelegt werden, ohne daß die Konstruktion der Fadenklemme darauf
Rücksicht nehmen müßte, den Faden in eine bestimmte Relativlage zum Ende der Wächternadel
zu bringen bzw. ohne die Gefahr, daß der eingelegte Faden aus dem Höhenbereich der
Wächternadel heraus gerät und infolgedessen eine Wächterung nicht möglich ist.
[0014] In diesem Sinne ist das Nadelende vorteilhafterweise oberhalb eines die vertikale
Fadenauslenkung nach oben begrenzenden Vorsprungs und gehäuseseitig neben den Einlegeschlitz
angeordnet, wobei der Fadenauslenkungen nach oben begrenzenden Vorsprung mit Sicherheit
verhindert, daß der Faden nicht aus dem eine Wächterung ermöglichenden Höhenbereich
der Wächternadel gelangt.
[0015] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 Eine perspektivische Gesamtansicht einer Vorrichtung für die Anlaufsteuerung
von Spulengattern,
Fig. 2 eine Frontansicht der Vorrichtung der Fig. 1,
Fig. 3 eine komplette Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 1 auf deren Wächternadelseite,
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht bei entfernter Gehäuseabdeckung,
Fig. 5 einen ergänzten Schnitt V-V der Fig. 3,
Fig. 6 einen ergänzten Schnitt VI-VI der Fig. 3 und die
Fig. 7a bis 7c Längsschnitte durch eine in eine vertikale Gestellschiene des Spulengatters
eingebaute Vorrichtung in vereinfachter Darstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise
der Fadenklemme.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung für die Anlaufsteuerung von Spulengattern
ist eine von vielen zur Beeinflussung des Laufs eines Fadens 4 von einer mit einer
Spule 22 versehenen Spulstelle 1 in Richtung des Pfeils 23 zu einer nicht dargestellten
Wickelmaschine. Diese Wickelmaschine wickelt alle Fäden des Spulengatters 4 auf,
die dabei jeweils eine Vorrichtung unter Umlenkung an einer Wächternadel 2 durchlaufen.
Wesentlicher Bestandteil dieser Vorrichtung, die insbesondere für sogenannte V-Gatter
verwendet wird, deren Fadenlaufgeschwindigkeiten vergleichsweise groß sind, sind
eine Fadenklemme 3 und ein Fadenwächter mit einer Wächternadel 2. Der durchlaufende
Faden 4 umschlingt die Wächternadel 2 teilweise und hält diese infolge ihrer Fadenspannung
in einer Stellung, in der ein mit ihr zusammenwirkender, in Fig. 4 skizzierter Signalgeber
24 des Fadenwächters ein Signal nicht gibt. Erfolgt jedoch ein Fadenbruch und läßt
infolgedessen die Fadenspannung nach, so verursacht die Wächternadel 2 eine Signalgabe
und damit ein Stillsetzen der Wickelmaschine. Außerdem werden die anderen Fäden 4
gespannt gehalten, damit kein die Fadenschar durch Fadendurchhang beeinträchtigender
Fadenwirrwar entsteht. Außerdem muß dafür gesorgt werden, daß der Wiederanlauf gesteuert
vor sich geht, damit von Anfang an eine Wächterung der Fadenschar erfolgt. Die sich
aus diesen Betriebserfordernissen ergebenen Anforderungen, welche auch von der beschriebenen
Vorrichtung erfüllt werden müssen, sind ausführlich in Fig. 8 der DE-OS 34 36 714
beschrieben. Hierauf und auf die zugehörige Beschreibung wird Bezug genommen.
[0017] Die in den Fig. dargestellte Vorrichtung hat ein Klemmengehäuse 11, welches die Fadenklemme
3 und den Fadenwächter aufnimmt bzw. lagert. Die Fadenklemme 3 besteht im wesentlichen
aus einem Widerlager 5 und einer Klemmbacke 6, die zu dem Widerlager 5 relativbeweglich
ist. Diese Bauteile sind an einem Gehäusekörper 25 angebracht, der ringsum geschlossen
ist und nadelseitig zum Einbau von Teilen der Fadenklemme 3 und des Fadenwächters
eine Einbauöffnung 26 hat, die von einem Abdeckblech 27 verschlossen ist, das mit
Befestigungsschrauben 28 an dem Gehäusekörper 25 befestigt ist. Das Abdeckblech 27
hat noch einen gemäß Fig. 3 vorspringenden und zumindest Teile eines Einlegeschlitzes
20 bildenden Blechhaken 37 mit einer rombusförmigen Ausnehmung 38. Außerdem ist der
Blechhaken 37 an seinem freien Ende gemäß Fig. 1 über einen Drahtbügel 40 mit dem
Klemmengehäuse 11 bzw. dessen dem Abdeckblech 27 gegenüberliegenden Gehäuseseite
verbunden, wobei der Bügel 40 ein Fadenleitelement 17 bildet, welches dem Faden 4
nicht gestattet, sich tiefer abzusenken.
[0018] Das Abdeckblech 27 lagert die Wächternadel 2 mit einem Drehzapfen 29, der in ein
auf der anderen Seite des Abdeckblechs 27 angeordnetes Hülsenstück 31 eingesetzt
ist und mit einem freien Ende in einen angeformten Stutzen 32 des Gehäusekörpers
25 eingreift. An dem Hülsenstück 31 ist ein Kontaktfinger 33 angebracht, der für
eine Signalabgabe des Signalgebers 24 sorgt, wenn er aus seiner in den Fig. 3, 4
dargestellten Stellung zur Anlage an dem mit zwei Kontaktfahnen 35 versehenen Signalgeber
24 kommt. Das ist der Fall, wenn die Wächternadel 2 aus der in Fig. 3 ersichtlichen
Lage im Uhrzeigersinn abkippt, was sie wegen ihres rechts von dem Achsstift 29 gelegenen
Schwerpunkts infolge der Einwirkung der Schwerkraft tut. In Kipplage ragt die Wächternadel
2 nicht in den unten erläuterten Einlegeschlitz 20 für den Faden 4.
[0019] Die Wächternadel 2 ist mit ihrem unteren abgewinkelten Ende in eine Bohrung des Achsstifts
29 gesteckt und an diesem mit einer nicht dargestellten Madenschraube befestigt, die
mit einer aus Fig. 6 ersichtlichen Innenmehrkantausnehmung 30 betätigt wird. In ihrer
in Fig. 3 dargestellten Stellung, in der sie durch den gespannten Faden 4 gehalten
wird, verläuft ihr mittlerer, der Fadenumlenkung dienender Nadelabschnitt etwa parallel
zu der Frontfläche 11′ des Klemmengehäuses 11. Das obere Ende 21 der Wächternadel
2, die im ganzen etwa blechparallel angeordnet ist, ist in Richtung auf den Boden
36 des Körpers 25 zurückgebogen, wobei ihre Neigung gegen den fadenführenden Abschnitt
der Nadel 2 entgegengesetzt gleichgroß derjenigen Neigung des unteren Endes der Nadel
2 ist.
[0020] Das Widerlager 5 ist ein im Querschnitt im wesentlichen L-förmiges Blechteil, das
in eine entsprechend geformte Ausnehmung des Gehäusekörpers 25 eingebaut ist und
bündig mit dessen Außenflächen liegt. Seine Befestigung erfolgt gemäß Fig. 4 und mit
Befestigungsschrauben 39. Das Widerlager 5 hat eine dem Faden 4 zugewendete Widerlagerfläche
9.
[0021] Außerdem hat das Widerlager 5 eine Bohrung, die von einem Bolzen 10 durchsetzt wird,
und zwar im wesentlichen radialspielfrei und vertikal zu der Widerlagerfläche 9.
[0022] Die Klemmbacke 6 ist ein Blechteil, das an dem Bolzen 10 festgelegt ist. Für diese
Festlegung hat die Klemmbacke 5 rückseitig vorspringende Betätigungslappen 13, die
einander parallel sind und auf gleicher Höhe gegenüberliegen und gleichlange Schlitze
14 aufweisen. In diese Schlitze greifen die Enden eines Querstifts 15 des Bolzenendes
12 derart ein und der Bolzen 10 ist in einem solchen Ausmaß axial verschieblich, daß
die Klemmbacke 5 von der Widerlagerfläche 9 abgehoben werden kann, wenn eine entsprechend
große Axialbeaufschlagung des Bolzens 10 erfolgt. Im übrigen hat die Klemmbacke 6
gemäß Fig. 1, 5 eine etwa U-förmige Querschnittsgestaltung und besitzt an ihrem oberen
Ende 6′ eine das Fadeneinlegen erleichternde Abwinkelung.
[0023] Der Zusammenbau des Bolzens 10 mit der Klemmbacke 6 erfolgt derart, daß der Querstift
15 nicht direkt auf die Klemmbacke 6 drückt. Diese wird vielmehr durch Federkraft
am Widerlager 5 gehalten. Diese Federkraft wird von einer Steuerfeder 7 erzeugt. Im
Inneren des Klemmengehäuses 11 ist eine Klemmfeder 16 den Bolzen 10 umgebend angeordnet,
die sich einerseits an diesem Klemmengehäuse 11 und andererseits an einem weiteren
Querstift 42 des Bolzens 10 abstützt, mit dem der Bolzen 10 in Fig. 5 nach links geschoben
am Gehäuse 11 gehalten wird. Die Klemmfeder 16 ist stärker, als die den Bolzen 10
zwischen dessen Querstift 15 und der Klemmbacke 6 umgebende Steuerfeder 7, die der
Klemmfeder 16 entgegenwirkt und die Lage des Bolzens 10 nicht zu beeinflussen vermag.
Sie bewirkt jedoch die Anlage der Klemmbacke 6 an der Widerlagerfläche 9 mit einer
durch sie bestimmten Kraft. Diese Kraft ist durch eine Verstellung des Bolzens 10
genau dosierbar und mithin auch die Kraft, mit der die Klemmbacke 6 bei verstelltem
Bolzen 10 auf den Faden 4 drückt.
[0024] Das gemäß Fig. 5 bei unverstelltem Bolzen 10 vorhandene Axialspiel zwischen der Klemmbacke
6 und dem Querstift 15 gestattet entsprechende Verlagerungen dieser Klemmbacke 6,
z. B. beim Einfädeln, ohne dabei den Bolzen 10 verstellen zu müssen. Bei dickeren
Fäden bleibt die Lage des Bolzens 10 ebenfalls unbeeinflußt.
[0025] Aus den Fig. 1 bis 5 ist noch ersichtlich, daß das Widerlager 5 einen Z-förmig ausgebildeten
Vorsprung 19 hat, der in die rombusförmige Ausnehmung 38 des Abdeckblechs 27 vorspringt.
Dieser Vorsprung 19 hat zum einen einen Kantenabschnitt 19′, der vertikale Fadenauslenkungen
nach oben begrenzt. Infolgedessen ist der Faden 4 in Verbindung mit dem Fadenleitelement
17 gemäß Fig. 2 gegen Höhenverlagerungen gesichert, so daß die Fadenklemmstelle vertikal
praktisch unverschieblich ist, was zur Konstanz der Bremswirkung auf den Faden 4
beiträgt. Desweiteren hat der Vorsprung 19 aber auch eine Fadenleitkante 18, welche
horizontal gerichtete Fadenauslenkungen begrenzt, wobei der für den Faden 4 infolge
der Bewegung der Wächternadel 2 erforderliche horizontale Spielraum nicht beschnitten
ist.
[0026] Im übrigen ist der Vorsprung 19 so geformt, daß er im Bereich der Ausnehmung 38 mit
dem Abdeckblech 27 den Einlegeschlitz 20 so vervollständigt, daß der Faden 4 beim
Einlegen in die Vorrichtung von oben vergleichsweise einfach der Fadenlaufstelle zugeführt
wird, wobei der Bügel 40 oberhalb der Fadenklemme 3 in Verbindung mit der Formgebung
des Gehäuses 11 für eine horizontale Erstreckung des Einlegeschlitzes 20 sorgt. Dabei
ist die Wächternadel 2 insbesondere mit ihrem oberen Ende 21 so ausgebildet, daß sie
beim Einlegen des Fadens 4 nicht beaufschlagt ist, bis diese in die durch den Abschnitt
19′ des Vorsprungs 19 und das Fadenleitelement 17 bestimmte Fadenklemmstelle gelangt
ist. Dabei sorgt das Fadenleitelement 17 auch dafür, daß der Faden 4 oberhalb des
Bolzens 10 gehalten wird, so daß letzterer keinen Fadenabrieb erzeugen kann.
[0027] Der Zusammenbau der Vorrichtung mit dem Gatter erfolgt über Befestigungsschrauben
43, die in Befestigungslappen 44 des Gehäuses 11 eingeschraubt werden und dabei dieses
Gehäuse 11 an einem U-förmigen vertikalen Gestellträger 45 des Gatters festlegen.
In einem Gestellträger 45 ist eine Verstellvorrichtung 8 in Gestalt einer Stellstange
vorhanden und alle Gestellstangen sind parallel beaufschlagbar, so daß eine entsprechende
gemeinsame Beaufschlagung aller Fadenklemmen möglich ist. An der Verstellvorrichtung
8 ist für jede Fadenklemme 3 ein Steuerblech 46 befestigt, das eine Steuerfläche 47
aufweist. Mit dieser Steuerfläche 47 kann der Bolzen 10 bei Höhenverstellung der Verstellvorrichtung
bzw. Stange 8 entsprechend horizontal verschoben werden und infolgedessen die Klemmfeder
16 zusammendrücken und die Steuerfeder 7 entlasten.
[0028] Fig. 7a zeigt die Klemmstellung der Fadenklemme 3, in der also die Klemmbacke 6 unter
Einwirkung der Federn 7, 16 auf den Faden 4 drückt und diesen gespannt hält, so daß
er nicht weiter durchrutschen kann. Fig. 7b zeigt eine Auslenkung des Bolzens 10,
bei der die Klemmfeder 16 zum Teil zusammengedrückt ist und die Feder 7 der Verstellung
des Bolzens 10 entsprechend entlastet wurde. Eine solche Stellung erreicht der Bolzen
10 durch die Steuerung mit der Verstellvorrichtung 8 während des Anlaufens der alle
Fäden 4 abziehenden Aufwickelmaschine bereits während der ersten Laufmeter der Fadenschar.
Fig. 7b zeigt den Zustand der Fadenbremse 3 kurz vor dem Abheben der Klemmbacke 6
vom Widerlager 5. Eine Fadenwächterung erfolgt von dem Augenblick an, in dem ein Faden
4 eine Fadenspannung erreicht, aufgrund der die Ansprechschwelle des Fadenwächters
erreicht wird. Fig. 7c zeigt die vom Widerlager 5 abgehobene Klemmbacke 6, wobei die
Verschiebung durch Angriff des Querstifts 15 an den Betätigungslappen 13 erreicht
wird.
1. Vorrichtung für die Anlaufsteuerung von Spulengattern für Zettel- oder Schärmaschinen,
deren reihen- und zeilenweise angeordneten Spulstellen (1) je ein mit einer Wächternadel
(2) eine Fadenumlenkung bewirkender Fadenwächter und je eine Fadenklemme (3) zugeordnet
sind, von der ein Faden (4) zwischen einem Widerlager (5) und einer damit zusammenwirkenden,
begrenzt beweglichen Klemmbacke (6) klemmbar ist, die unter Einwirkung eines Steuerorgans,
insbesondere einer Steuerfeder (7) steht, deren Klemmkraft im zwischen Klemmstellung
und Offenstellung vorhandenen Klemmenwirkungsbereich während des Maschinenanlaufs
von einer alle Fadenklemmen (3) gemeinsam beaufschlagenden Verstellvorrichtung (8)
steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (6) bei der Klemmkraftsteuerung in Richtung der Längserstreckung
des Widerlagers (5) relativbewegungsfrei ausgebildet und ihre Klemmkraft ausschließlich
senkrecht zur Widerlagerfläche (9) gerichtet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Steuerfeder (7) beaufschlagte Klemmbacke (6) von einem beweglichen,
senkrecht zur Widerlagerfläche (9) und zum Faden (4) angeordneten Bolzen (10) gehalten
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (10) in einem die Widerlagerfläche (9) aufweisenden Klemmengehäuse
(11) axial verschieblich gelagert ist und die bewegliche Klemmbacke (6) radial spielfrei
durchsetzt, und daß das backenrückseitige Bolzenende (12) mit begrenztem Axialspiel
an der Klemmbacke (6) angreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (6) rückseitig vorspringende Betätigungslappen (13) mit bolzenparallelen
Schlitzen (14) hat, in die ein Querstift (15) des Bolzens (10) eingreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Klemmbacke (6) beaufschlagende Steuerfeder (7) den Bolzen (10) umgibt
und sich andernends an dem Querstift (15) des Bolzens (10) abstützt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (6) aus der Fadenklemmstellung heraus entgegen der sie beaufschlagenden
Steuerfeder (7) zum Bolzen (10) begrenzt beweglich angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (10) von einer im Klemmengehäuse (11) abgestützten Klemmfeder (16)
beaufschlagt ist, die den Bolzen (10) bei Klemmstellung der Klemmbacke (6) unter Überwindung
der Kraft der Steuerfeder (7) in einer Anlagestellung im Gehäuse (11) hält.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenklemme (3) ein den Faden (4) oberhalb des Bolzens (10) haltendes Fadenleitelement
(17) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem die Widerlagerfläche (9) bildenden Widerlager (5) ein die vertikale Fadenauslenkung
nach oben begrenzender Vorsprung (19) vorhanden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (19) auch eine im wesentlichen vertikale, quer dazu gerichtete
Fadenauslenkungen begrenzende Fadenleitkante (18) besitzt.
11. Vorrichtung für die Anlaufsteuerung von Spulengattern für Zettel- oder Schärmaschinen,
deren reihen- und zeilenweise angeordnete Spulstelle je ein mit einer Wächternadel
eine Fadenumlenkung bewirkender Fadenwächter und je eine Fadenklemme zugeordnet sind,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einem von Teilen des Klemmengehäuses
gebildeten im wesentlichen vertikalen Einlegeschlitz des in die Fadenklemme einzulegenden
Fadens, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende (21) der Wächternadel (2) bei allen möglichen Nadelstellungen
schlitzüberdeckungsfrei angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Nadelende (21) oberhalb eines die vertikale Fadenauslenkung nach oben begrenzten
Vorsprungs (19) und gehäuseseitig neben dem Einlegeschlitz (20) angeordnet ist.