(19)
(11) EP 0 311 797 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.1989  Patentblatt  1989/16

(21) Anmeldenummer: 88114906.6

(22) Anmeldetag:  13.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G10K 11/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 10.10.1987 DE 3734312

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Baur, Peter, Dr.-Ing.
    D-7000 Stuttgart 1 (DE)
  • Guhl, Detlef, Dr. rer. nat.
    D-7065 Weinstadt 5 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalldämmendes Abdeckelement


    (57) Ein schalldämmendes Abdeckelement (10) hat einen dreischichti­gen Sandwichaufbau mit einer Kernschicht (11) aus mit Füllstoff hoher Dichte gefülltem, gummielastischen Material, sowie mit einer Innenschicht (13) auf der Innenseite der Kernschicht (11) und mit einer Außenschicht (12) auf der Außenseite der Kern­schicht (11). Die Innenschicht (13) und die Außenschicht (12) bestehen aus duroplastischem oder thermoplastischem Kunststoff­material. Das Abdeckelement (10) zeichnet sich durch großes Schalldämpfungsvermögen aus und eignet sich insbesondere als Zylinderkopfhaube für Brennkraftmaschinen.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem schalldämmenden Abdeck­element nach dem gattungsbildenden Oberbegriff des Haupt­anspruchs. Als derartiges Abdeckelement ist eine Abdeck­haube bekannt, die als einschichtige Schale aus thermoplastischem oder duroplastischem Material besteht. Das Dämmvermögen einer solchen Schale ist gering. Ziel der Erfindung ist es, ein schalldämmendes Abdeckelement zu schaffen, das dem­gegenüber eine wesentlich bessere Schalldämmung ermöglicht.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Bei dem erfindungsgemäßen schalldämmenden Abdeckelement mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs ist vor allem durch die ein großes Dämpfungsvermögen aufwei­sende elastische Schicht eine erheblich verbesserte Schalldämmung erreichbar. Mit den in den Ansprüchen 2 - 12 aufgeführten Maßnahmen sowie den Verfahrensmerkmalen in den Ansprüchen 13 - 15 sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des Abdeckelements nach dem Hauptanspruch erzielbar.

    Zeichnung



    [0003] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen schematischen Schnitt eines schalldämmenden Abdeckelementes.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0004] In der Zeichnung ist schematisch ein schalldämmendes Abdeckelement 10 gezeigt, das hier als Zylinderkopfhaube für Brennkraftmaschinen ausgebildet ist. Das Abdeckele­ment 10 hat einen dreischichtigen Sandwichaufbau und be­steht aus einer Kernschicht 11, die auf ihrer Außenseite eine Außenschicht 12 und auf ihrer Innenseite eine Innen­schicht 14 aufweist.

    [0005] Die Außenschicht 11 und/oder die Innenschicht 13 besteht aus einem duroplastischen oder thermoplastischen Kunst­stoff oder statt dessen aus einer z.B. tiefgezogenen Metallfolie.

    [0006] Die Kernschicht 11 ist aus einer elastischen Schicht mit großem Dämpfungsvermögen gebildet und besteht hier aus einem mit Füllstoffen gefüllten Gummi. Der Begriff "Gummi" schließt Materialien dieser Art aus Kunstgummi, Kautschuk oder Kunststoff ein, soweit diese ein dem Gummi eigenes gummielastisches Verhalten haben. Der Gummi als Teil der Kernschicht 11 ist sehr weich ausgelegt. Er hat eine sehr niedrige Shore A Härte. Der Füllstoff weist eine große Dichte auf, z.B. in der Größenordnung bis zu 3,8 g/cm³. Der Füllstoff besteht hier aus Bariumsulfat. Es hat sich gezeigt, daß eine so gestaltete Kernschicht 11 eine sehr gute Schalldämmung ermöglicht.

    [0007] Das Abdeckelement 10 ist bei Verwendung heißhärtender Materialien im Preß- oder Spritzgießverfahren herstellbar, wobei man sich eines mit Tauchkanten versehenen Werkzeuges (sog. Eingriffswerkzeug) bedient, welches es gestattet, die drei Schichten 11, 12 und 13 des Sandwiches nach­einander aufzubringen.

    [0008] Bei einer anderen Methode wird zunächst die Kernschicht 11 hergestellt. Danach werden die Außenschicht 12 und Innenschicht 13 aufgebracht. Bestehen diese aus thermo­plastischem Kunststoff, so werden diese z.B. aufgespritzt oder in Folienform, z.B. in Form von Tiefziehfolien, aufgebracht.

    [0009] Das Abdeckelement 10, insbesondere als Zylinderkopfhaube für Brennkraftmaschinen, bewirkt eine sehr gute Schall­dämmung. Bei einem anderen, nicht gezeigten Ausführungs­beispiel ist das Abdeckelement 10 für andere geräusch­dämmende Zwecke bestimmt, z.B. als Abdeckung im Bereich der Ölwanne oder an anderen Stellen des Motors einer Brennkraftmaschine. Auch alle übrigen Anwendungen für das schalldämmende Abdeckelement 10 liegen im Rahmen der Erfindung.


    Ansprüche

    1. Schalldämmendes Abdeckelement, insbesondere Abdeck­haube für Brennkraftmaschinen, gekennzeich­net durch eine Innenschicht (13), die auf ihrer Außenseite eine elastische Schicht (11) mit großem Dämpfungsvermögen aufweist.
     
    2. Schalldämmendes Abdeckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Schicht (11) aus einem mit Füllstoffen gefüllten Gummi gebildet ist.
     
    3. Schalldämmendes Abdeckelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi der elastischen Schicht (11) eine sehr niedrige Shore A Härte aufweist.
     
    4. Schalldämmendes Abdeckelement nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff der elastischen Schicht eine große Dichte, z.B. in der Großenordnung bis zu 3,8 g/cm³, aufweist.
     
    5. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 2 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff aus Bariumsulfat besteht.
     
    6. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 1 - 5, gekennzeichnet durch einen dreischichtigen Sandwichaufbau, bei dem die elastische Schicht (11) großen Dämpfungsvermögens auf ihrer Außenseite eine Außenschicht (12) aufweist und die Kernschicht bildet.
     
    7. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (12) und/oder die Innenschicht (13) aus einem duroplastischen oder thermoplastischen Kunststoff besteht.
     
    8. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (12) und/oder die Innenschicht (13) aus einer tiefgezogenen Metallfolie oder Kunst­stoffolie besteht.
     
    9. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sandwich im Preß- oder Spritzgießverfahren hergestellt ist, wobei dessen Schichten (11 - 13) nacheinander gebildet werden.
     
    10. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die aus der elastischen, gefüllten Schicht bestehende Kernschicht (11) hergestellt wird und da­nach die übrigen Schichten (12, 13) aufgebracht werden.
     
    11. Schalldämmendes Abdeckelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische Kunststoff auf der Kernschicht (11) aufgespritzt oder in Folienform aufgebracht ist.
     
    12. Schalldämmendes Abdeckelement nach einem der Ansprüche 1 - 11, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Zylinderkopfhaube für Brennkraftmaschi­nen.
     
    13. Verfahren zur Herstellung eines schalldämmenden Abdeck­elements, insbesondere Abdeckhaube für Brennkraftma­schinen, nach Anspruch 1 und/oder folgenden, da­durch gekennzeichnet, daß man den dreischichtigen Sandwich im Preß- oder Spritzgießver­fahren in einem mit Tauchkanten versehenen Werkzeug und dabei die drei Schichten (11 - 13) des Sandwiches nacheinander herstellt.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch ge­kennzeichnet, daß man die drei Schichten (11 - 13), zumindest die Außenschicht (12) und Innen­schicht (13), des Sandwiches aus heißhärtenden Materia­lien bildet.
     
    15. Verfahren zur Herstellung eines schalldämmenden Abdeck­elements, insbesondere Abdeckhaube für Brennkraftma­schinen, nach Anspruch 1 und/oder folgenden, da­durch gekennzeichnet, daß man von dem dreischichtigen Sandwich zunächst die Kernschicht (11) herstellt und die thermoplastische Außenschicht (12) und/oder Innenschicht (13) sodann nacheinander aufspritzt oder in Folienform aufbringt.
     




    Zeichnung