[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schraubstock mit Klemmbacken, die am Rahmen
des Schraubstocks vorgesehen sind und beim Aufbringen der Spannkraft über eine Antriebsvorrichtung
gegenüber einer Auflagefläche für das Werkstück eine Niederzugsbewegung ausführen,
und mit zwischen Rahmen und Klemmbacken wirkenden Rückstellfedern. Beim Spannen von
Werkstücken mit mehr oder weniger rechteckigem Querschnitt wird in einem Schraubstock
im wesentlichen eine horizontal wirkende Spannkraft auf das Werkstück aufgebracht,
wobei dabei die Klemmbacken am Werkstück angreifen, die wiederum horizontal geführt
sind. Ein Schraubstock weist darüberhinaus eine Auflagefläche für das Werkstück auf
und es wird seit jeher angestrebt, beim Spannen des Werkstücks auch einen Niederzug
auf das Werkstück auszuüben, d. h. das Werkstück in vertikaler Richtung von oben nach
unten auf die Auflagefläche zu pressen.
[0002] Aus der DE-PS 910 280 ist ein Schraubstock der eingangs beschriebenen Art bekannt,
der zwei über eine Antriebsvorrichtung bewegbare Klemmbacken aufweist. Darüberhinaus
sind noch Lagerbacken vorgesehen, an denen die Antriebsvorrichtung, die als Spindel
ausgebildet sein kann, angreift. Zwischen jeder Lagerbacke und jeder zugeordneten
Klemmbacke ist eine schiefe Ebene vorgesehen, die derart angeordnet und ausgebildet
ist, daß die am Werkstück mit parallelen und vertikal angeordneten Spannflächen angreifenden
Klemmbacken beim Aufbringen der Spannkraft eine gewisse Bewegung nach unten in Richtung
auf die Auflagefläche für das Werkstück ausüben und dadurch den Niederzug herbeiführen.
Die Klemmbacken werden während dieses Spannvorgangs parallel zu sich selbst schräg
nach unten verschoben. In Verbindung mit der schiefen Ebene sind Rückstellfedern vorgesehen,
die bei Wegnahme der Spannkraft die Klemmbacken wieder in ihre Ausgangsstellung an
den Lagerbacken führen. Diese Rückstellfedern sind oft vergleichsweise schwach dimensioniert.
Um starke Federkräfte anwenden zu können, wird die Rückstellung der Klemmbacken durch
einen Anschlag begrenzt. Die schiefe Ebene und die Rückstellfedern sind von einer
abdeckenden Dichtung umgeben, um Kühlmittel und Späne von der schiefen Ebene fernzuhalten
und den Niederzug damit zu gewährleisten. Bei hohen Spannkräften verformt sich der
Rahmen des Schraubstocks im elastischen Bereich. Dadurch geht die Parallelität der
Spannflächen der Klemmbacken verloren und das Werkstück wird vergleichsweise unten,
also im Bereich der Auflagefläche, horizontal gespannt, während es im oberen Bereich
wenig oder gar nicht gehalten ist. Auch der Niederzug geht dabei teilweise oder ganz
verloren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schraubstock der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, der bei einfacher Ausbildung gewährleistet, daß der Niederzug
nicht nur im elastischen Spannbereich, sondern auch dann im starren Spannbereich -
wenn sich also der Rahmen des Schraubstocks elastisch aufbiegt - erhalten bleibt.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Klemmbacken auf ihrer dem Werkstück
zugekehrten Seite eine Spannkante oder Spannfläche und daran nach unten anschließend
jeweils eine gegenüber einer Vertikalebene durch die Spannkante oder Spannfläche zurückspringende
Hinterschneidungsfläche aufweisen, daß die Klemmbacken um horizontale Schwenkachsen
schwenkbar gelagert sind, die unterhalb der Auflagefläche für das Werkstück und auf
der dem Werkstück zugekehrten Seite der Vertikalebene angeordnet sind, und daß die
Rückstellfedern als Spannfedern und damit zur Aufnahme der Spannkräfte im elastischen
Bereich ausgebildet sind. Die Klemmbacken spannen damit bewußt in zwei Bereichen,
und zwar zunächst im elastischen Bereich, der durch die Zusammendrückung der als Spannfedern
ausgebildeten Rückstellfedern bestimmt ist, und sodann nach Aufbrauch der Kräfte der
Spannfedern in einem starren Bereich, in welchem sich der Rahmen des Schraubstocks
elastisch aufbiegt. Der Niederzug stellt sich bereits im elastischen Bereich ein und
bleibt auch weiterhin beim starren Spannen erhalten. Das Werkstück wird während des
gesamten Spannvorgangs an der Spannkante oder Spannfläche gehalten und kommt mit der
zurückspringenden Hinterschneidungsfläche nicht in Berührung. Bei wenig hohen Werkstücken,
wie z. B. dünnen Blechen, wird die Spannkante innerhalb der Hinterschneidungsfläche
durch die Anlage der oberen Kante des Blechs gebildet. Bei höheren Werkstücken, insbesondere
bei solchen, die höher sind als die Erstreckung der Klemmbacken, erfüllt die Spannkante
oder Spannfläche ihre Funktion, und zwar in beiden Spannbereichen. Die Klemmbacken
sind in sehr einfacher Ausbildung um horizontale Schwenkachsen schwenkbar gelagert,
wobei diese Achsen jedoch so angeordnet sind, daß die Bewegung der Spannkante oder
Spannfläche eine den Niederzug bereitstellende Weg- und Kraftkomponente aufweist.
Mit dieser neuen Ausbildung ist es möglich, einen definierten Niederzug zu erreichen,
der etwa 30 % der von der Antriebsvorrichtung aufgebrachten Spannkraft ausmacht. Die
Hinterschneidungsfläche, die eben oder auch gekrümmt oder auch gestuft ausgebildet
sein kann, ist jedenfalls so ausgelegt, daß sie auch beim elastischen Aufbiegen des
Rahmens im starren Spannbereich nicht an dem Werkstück zur Anlage kommt, damit auch
in diesem Zustand die Spannkräfte über die Spannkante bzw. Spannfläche übertragen
werden. In Verbindung mit der Anordnung und Ausbildung dieser Hinterschneidungsfläche
müssen die Klemmbacken um horizontale Schwenkachsen schwenkbar gelagert sein, die
unterhalb der Auflagefläche für das Werkstück und auf der dem Werkstück zugekehrten
Seite der Vertikalebene angeordnet sind. Über die Dimensionierung der Hebel können
die Kräfte und Wege aufgeteilt werden. Die Spannkante oder Spannfläche kann am oberen
Ende der Klemmbacken vorgesehen sein, wobei sich dann nach unten die zurückspringende
Hinterschneidungsfläche anschließt. Der Schraubstock eignet sich zum Spannen von hohen
und auch wenig hohen Werkstücken.
[0005] Es ist möglich, daß die Klemmbacken in verschiebbaren Lagern am Rahmen des Schraubstocks
gelagert sind. Zwischen den beiden Klemmbacken greift dann die Antriebsvorrichtung
an. Es ist auch möglich, eine Klemmbacke verschiebbar und eine Klemmbacke ortsfest
zu lagern, wobei diese Klemmbacke natürlich auch schwenkbar in ihrem ortsfesten Lager
gelagert ist.
[0006] Die Spannkante oder Spannfläche kann oben an der Klemmbacke angeordnet sein, also
am oberen Rand der Klemmbacke liegen bzw. beginnen. Es ist aber auch möglich, daß
die Spannkante oder Spannfläche im mittleren Bereich des über die Auflagefläche nach
oben überstehenden Teils der Klemmbacke angeordnet ist, und daß sich nach oben eine
Anfangsspannfläche anschließt. Die Anfangsspannfläche liegt zu Beginn des Spannens
im elastischen Bereich an. Mit zunehmenden Spanndruck im elastischen Bereich übernimmt
dann die Spannkante oder Spannfläche ihre Funktion, so daß sowohl die Anfangsspannfläche
wie auch die zurückspringende Hinterschneidungsfläche von dem Werkstück frei sind.
[0007] Die Spannfedern können in ihrer Kraft einstellbar ausgebildet sein, um den Übergangspunkt
vom elastischen zum starren Spannen festzulegen bzw. einstellen zu können.
[0008] Die Lage der Spannkante oder Spannfläche ist relativ zu der Schwenkachse auf die
Lage und Dimensionierung der Spannfedern abgestimmt. Auch hier gilt das Hebelgesetz.
Bevorzugt können die Spannfedern als Tellerfedern ausgebildet sein, wobei sich bei
kleinem Platzbedarf relativ große Spannkräfte im elastischen Bereich verwirklichen
lassen. Aber auch zylindrisch gewickelte Schraubenfedern sind durch aus einsetzbar.
Die Spannfedern können schließlich auch noch als Spannkissen aus einem entsprechend
elastischen Werkstoff vorgesehen sein und/oder als hydraulisches Spannpolster ausgebildet
sein.
[0009] Es ist möglich, zur Bildung der horizontalen Schwenkachse einen Lagerbolzen vorzusehen,
der die Teile entsprechend durchdringt und in diesem gelagert ist, so daß die gewünschte
Schwenkbewegung für den Niederzug und den elastischen Spannbereich realisiert werden.
[0010] Die Ausbildung der Hinterschneidungsfläche ist auf den Weg des Auffederns der Spannfedern
abgestimmt. Im allgemeinen genügt es, den Winkel der Hinterschneidungsfläche in einer
Größenordnung von etwa 2° vorzusehen.
[0011] Die Klemmbacken können mit in einer T-förmigen Nut im Rahmen eingreifenden Schenkeln
versehen sein, die mit unterschiedlicher Weite aneinander vorbeischiebbar angeordnet
sind und deren obere freie Kanten mit dem Rahmen das jeweilige verschiebbare Lager
bilden. Damit ist es möglich, auch sehr schmale bzw. dünne Werkstücke zu spannen,
also beispielsweise ein aufrecht stehendes Blech, wobei im Spannzustand sich das Lager
der rechten Klemmbacke links von dem Lager der linken Klemmbacke befindet.
[0012] Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter verdeutlicht und
beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht des Schraubstocks in einer ersten Ausführungsform, teilweise
geschnitten,
Figur 2 eine Stirnansicht des Schraubstocks gemäß Figur 1 und
Figur 3 die Darstellung einer Klemmbacke bei einer anderen Ausführungsform des Schraubstocks.
[0013] Der in Figur 1 dargestellte Schraubstock weist einen Rahmen 1 auf, der im wesentlichen
von einer T-förmigen Nut 2 (Figur 2) der Länge nach durchsetzt ist. Der Rahmen 1 besitzt
somit in etwa U-förmigen Querschnitt, dessen Stege 3 und 4 am oberen Ende jeweils
nach innen vorspringen, wobei hier Führungs- und Anlageflächen 5, 6 gebildet sind.
[0014] Der Schraubstock weist zwei einander zugeordnete Klemmbacken 7 und 8 auf, die beide
einen solchen Querschnitt besitzen, daß sie in der T-förmigen Nut 2 verschiebbar angeordnet
sind. Die Klemmbacke 7 besitzt zwei Schenkel 9, die die T-förmige Nut 2 untergreifen
und an den dort gebildeten Führungs- und Anlageflächen 5 zur Anlage kommen können.
Die Klemmbacke 8 besitzt entsprechende Schenkel 10, die mit größerer Entfernung zueinander
als die Schenkel 5 angeordnet sind, so daß die Schenkel 9 und 10 beim Spannen sehr
dünner bzw. schmaler Werkstücke aneinander vorbeigeschoben werden können. Die Schenkel
10 können an den Führungs- und Anlageflächen 6 zur Anlage gelangen. Die beiden Klemmbacken
7 und 8 sind durch eine Antriebsvorrichtung miteinander verbunden, deren wesentlicher
Bestandteil eine Spindel 11 ist, die beide Klemmbacken 7 und 8 durchsetzt, wobei die
Klemmbacken 7 und 8 in bekannter Weise entweder mit einer Nuß oder einer sonstigen
Anlagefläche schwenkbar um horizontale Achsen 12 und 13 gegenüber der Spindel 11 gelagert
sind. Diese Schwenkbarkeit bezieht sich auf die Verschwenkung der Klemmbacken 7 und
8 gegenüber der Spindel 11.
[0015] Darüberhinaus sind die Klemmbacken 7 und 8 aber auch noch gegenüber dem Rahmen 1
verschwenkbar, und zwar auf folgende Weise:
Die freien Enden der Schenkel 9 und 10 bilden horizontale Schwenkachsen 14 und 15,
und zwar durch Anlage an den Führungs- und Anlageflächen 5 und 6, wobei damit verschiebliche
Schwenklager gebildet werden, je nach der zu spannenden Länge bzw. Breite des Werkstücks.
Ein Werkstück 16 ist in gestrichelter Linienführung in Figur 1 angedeutet. Es liegt
mit seiner Unterseite auf einer am Rahmen 1 ausgebildeten Auflagefläche 17 auf und
hat Berührung zu Spannkanten 18 und 19, die hier am oberen Ende der Klemmbacken 7
und 8 angeordnet sind. Figur 1 zeigt den Zustand, bei welchem beide Spannkanten 18
und 19 erstmals Kontakt mit der Seitenwandung des Werkstücks 16 bekommen, also der
Spannvorgang im elastischen Bereich beginnt. Die Spannkanten 18 und 19 können auch
als Spannflächen ausgebildet sein, also eine gewisse Flächenerstreckung aufweisen,
wobei sie zweckmäßigerweise gekrümmt ausgebildet werden. Nach unten schließen sich
an die Spannkanten 18 und 19 zurückspringende Hinterschneidungsflächen 20 und 21 an,
die gegenüber Vertikalebenen durch die Spannkanten 18 und 19 etwa um 2° zurückspringen.
Die Hinterschneidungsflächen 20 und 21 können als ebene Flächen, gekrümmt oder gestuft
ausgebildet sein. Wesentlich ist die geometrische Anordnung der Spannkanten 18 und
19 relativ zu den Schwenkachsen 14 und 15. So muß die Schwenkachse 14 zum einen unterhalb
oder allenfalls in der Auflagefläche 17 vorgesehen sein, damit auch vergleichsweise
dünne Werkstücke, z. B. Bleche, verläßlich gespannt werden können und auch dabei ein
Niederzug auftritt. Vor allen Dingen aber muß die Schwenkachse 14 der Klemmbacke 7
rechts von einer Vertikalebene 22 angeordnet sein, die durch die Spannkante 18 festgelegt
ist. Entsprechendes gilt natürlich auch für die Ausbildung der Klemmbacke 8. Damit
ist sichergestellt, daß beide Klemmbacken 7 und 8 bei ihrer Verschwenkung um die Schwenkachsen
14 und 15 mit den Spannkanten 18 und 19 eine kreisförmige Bewegung ausführen, wie
dies in Figur 1 angedeutet ist. Damit entsteht an jeder Spannkante 18 und 19 eine
Horizontalkomponente und eine Vertikalkomponente, wobei die Horizontalkomponente letztlich
die Spannkraft am Werkstück 16 darstellt, während die Vertikalkomponente den Niederzug
des Werkstücks 16 auf die Auflagefläche 17 bestimmt. Damit die Klemmbacken 7 und 8
um die Schwenkachsen 14 und 15 beim Spannvorgang verschwenken können, sind die Klemmbacken
7 und 8 mit sich keilförmig erstreckenden Ausnehmungen 23 und 24 auf ihrer Unterseite
versehen, wobei als Spannfedern ausgebildete Rückstellfedern vorgesehen sind, die
bei dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 als Druckkissen 25 und 26 ausgebildet
sind. Diese Druckkissen 25 und 26 können aus elastischem Werkstoff, beispielsweise
einem Kunststoff o. dgl. ausgebildet sein. Auch die Anordnung von gewickelten Stahlfedern
oder Tellerfedern ist an dieser Stelle möglich. Die durch die Druckkissen 25 und 26
verwirklichten Spannfedern dienen nicht nur der Rückführung der Klemmbacken 7 und
8 hinsichtlich ihrer Verschwenkbewegung in die in Figur 1 dargestellte Ausgangsstellung,
sondern sind erheblich stärker dimensioniert, um die Spannkräfte im elastischen Bereich
aufnehmen zu können.
[0016] Beim Spannen eines Werkstücks 16 wird dieses zunächst auf die Auflagefläche 17 aufgelegt,
wobei sich die Klemmbacken 7 und 8 in einem größeren gegenseitigen Abstand befinden,
als es der Breite des Werkstücks 16 entspricht. Durch Verdrehen der Spindel 11 der
Antriebsvorrichtung nähern sich die beiden Klemmbacken 7 und 8 aneinander an, bis
ihre Spannkanten 18 und 19 auf die Seitenflächen des Werkstücks 16 aufsetzen. Dieser
Zustand ist in Figur 1 dargestellt. Die gesamte Einheit aus Antriebsvorrichtung, Spindel
11 und Klemmbacken 7 und 8 ist in der Nut 2 des Rahmens 1 frei verschiebbar, so daß
sich die Klemmbacken 7 und 8 entsprechend der Lage des Werkstücks 16 einstellen können.
Bei weiterer Betätigung der Antriebsvorrichtung bzw. Verdrehen der Spindel 11 beginnt
der elastische Spannbereich, bei dem die Klemmbacke 7 um die Spannkante 18 im Gegenuhrzeigersinn
und unter Zusammendrückung des Druckkissens 25 verschwenkt wird, bis die Schwenkachse
14 an der Führungs- und Anlagefläche 5 eine konstante Lage eingenommen hat und der
Winkel an der Ausnehmung 23 aufgebraucht ist, so daß sich die Klemmbacke 7 in dem
Rahmen 1 verkeilt hat. Dabei springt die Hinterschneidungsfläche 20 immer noch in
einen kleineren Winkel gegenüber der Vertikalebene 22 zurück, so daß die Spannkante
18 nach wie vor das Werkstück 16 festhält. Entsprechendes gilt für die Klemmbacke
8. Mit der Zusammendrückung der Druckkissen 25 und 26 endet der elastische Spannbereich
und eine weitere Verdrehung der Spindel 11 führt zu einem weiteren Spannen im starren
Spannbereich. Hierbei kann sich jetzt nur noch der Rahmen 1 bei sehr großen Spannkräften
aufbiegen, wobei die Dimensionierung und Anordnung der Hinterschneidungsflächen 20
und 21 so gewählt ist, daß auch noch in diesem Bereich eine Anlage der Hinterschneidungsflächen
20 und 21 an dem Werkstück vermieden wird, so daß das Werkstück 16 auch weiterhin
durch die Spannkanten 18 und 19 horizontal gespannt wird und auch der Niederzug auf
das Werkstück 16 während des Spannens im starren Bereich erhalten bleibt. Nach der
entsprechenden Bearbeitung des Werkstücks 16 wird die Spannkraft und die Niederzugskraft
abgebaut, wobei nacheinander der starre und der elastische Bereich durchfahren werden.
Am Ende des Spannvorgangs und damit vor Freigabe des Werkstücks nehmen die Teile wiederum
die Relativlage ein, wie dies in Figur 1 dargestellt ist.
[0017] Figur 3 zeigt nur eine Klemmbacke 8, die ortsfest am Rahmen um die Schwenkachse 15
schwenkbar gelagert ist. Die nicht dargestellte Klemmbacke 7 dieses Ausführungsbeispiels
ist mit einer Antriebsvorrichtung versehen, um sich der Klemmbacke 8 zu nähern bzw.
von dieser entfernt zu werden. Die Schwenkachse 15 wird hier durch einen Bolzen 27
realisiert, der die Schenkel 3 und 4 des Rahmens 1 durchsetzt, womit eine ortsfeste
Schwenklagerung der Klemmbacke 8 aufgezeigt ist, im Gegensatz zu der verschieblichen
Lagerung gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2. Auch hier ist die Schwenkachse
15 unterhalb der Auflagefläche und auf der dem Werkstück 16 zugekehrten Seite einer
Vertikalebene durch die Spannkante 19 angeordnet. An die Spannkante 19, die im Mittelbereich
des überstehenden Teils der Klemmbacke 8 vorgesehen ist, schließt sich nach unten
die Hinterschneidungsfläche 21 an, während sich nach oben eine Anfangsspannfläche
28 anschließt, die zu Beginn des Spannens an dem Werkstück 16 zur Anlage kommt. Die
Spannfedern sind hier als Tellerfedern bzw. als ein Paket von Tellerfedern 29 ausgebildet,
die hier auf einem Bolzen 30 gelagert sind. Es ist ein Lagerring 31 vorgesehen, der
auf dem Bolzen 30 in einem Gewinde verdrehbar gelagert ist, so daß auf diese Art und
Weise der Übergangspunkt zwischen dem elastischen Spannbereich und dem starren Spannbereich
einstellbar ist. Der Bolzen 30 ist am Rahmen 1 vorgesehen. Die Ausführungsform gemäß
Figur 3 eignet sich insbesondere für dünnwandige Werkstücke 16, beispielsweise Bleche.
Sofern die Dicke des Blechs den Abstand der Spannkante 19 von der Auflagefläche 17
unterschreitet, bildet sich eine fiktive Spannkante im Bereich der Hinterschneidungsfläche
21, wobei der anschließende Teil der Hinterschneidungsfläche nach unten aber immer
noch seine Wirkung erfüllt. Auch in diesem Fall tritt verläßlich Niederzug ein.
Bezugszeichenliste:
[0018]
1 = Rahmen
2 = Nut
3 = Steg
4 = Steg
5 = Führungs- und Anlagefläche
6 = Führungs- und Anlagefläche
7 = Klemmbacke
8 = Klemmbacke
9 = Schenkel
10 = Schenkel
11 = Spindel
12 = Achse
13 = Achse
14 = Schwenkachse
15 = Schwenkachse
16 = Werkstück
17 = Auflagefläche
18 = Spannkante
19 = Spannkante
20 = Hinterschneidungsfläche
21= Hinterschneidungsfläche
22 = Vertikalebene
23 = Ausnehmung
24 = Ausnehmung
25 = Druckkissen
26 = Druckkissen
27 = Bolzen
28 = Anfangsspannfläche
29 = Tellerfeder
30 = Bolzen
31= Lagerring
1. Schraubstock mit Klemmbacken, die am Rahmen des Schraubstocks vorgesehen sind und
beim Aufbringen der Spannkraft über eine Antriebsvorrichtung gegenüber einer Anlagefläche
für das Werkstück eine Niederzugsbewegung ausführen, und mit zwischen Rahmen und Klemmbacken
wirkenden Rückstellfedern, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (7, 8) auf
ihrer dem Werkstück (16) zugekehrten Seite eine Spannkante (18, 19) oder Spannfläche
und daran nach unten anschließend jeweils eine gegenüber einer Vertikalebene durch
die Spannkante oder Spannfläche zurückspringende Hinterschneidungsfläche (20, 21)
aufweisen, daß die Klemmbacken (7, 8) um horizontale Schwenkachsen (14, 15) schwenkbar
gelagert sind, die unterhalb der Auflagefläche (17) für das Werkstück (16) und auf
der dem Werkstück zugekehrten Seite der Vertikalebene angeordnet sind, und daß die
Rückstellfedern als Spannfedern (25, 26, 29) und damit zur Aufnahme der Spannkräfte
im elastischen Bereich ausgebildet sind.
2. Schraubstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (7 oder
8) am Rahmen (1) des Schraubstocks in einem ortsfesten oder einem verschiebbaren Lager
(27; 14, 5; 15, 6) gelagert ist.
3. Schraubstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkante (18, 19)
oder Spannfläche oben an der Klemmbacke (7, 8) angeordnet ist.
4. Schraubstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkante (18, 19)
oder Spannfläche im mittleren Bereich des über die Auflagefläche (17) nach oben überstehenden
Teils der Klemmbacke (7, 8) angeordnet ist, und daß sich nach oben eine Anfangsspannfläche
(28) anschließt.
5. Schraubstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannfedern (29)
in ihrer Kraft einstellbar ausgebildet sind.
6. Schraubstock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Spannkante
(18, 19) oder Spannfläche relativ zu der Schwenkachse (14, 15) auf die Lage und Dimensionierung
der Spannfedern abgestimmt ist.
7. Schraubstock nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannfedern
als Tellerfedern (29) ausgebildet sind.
8. Schraubstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der horizontalen
Schwenkachse (15) ein Lagerbolzen (27) vorgesehen ist.
9. Schraubstock nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung
der Hinterschneidungsfläche (20, 21) auf den Weg des Auffederns der Spannfedern (25,
26, 29) abgestimmt ist.
10. Schraubstock nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken
(7, 8) mit in eine T-förmige Nut (2) im Rahmen (1) eingreifenden Schenkeln (9, 10)
versehen sind, die mit unterschiedlicher Weite aneinander vorbeischiebbar angeordnet
sind und deren obere freie Kante mit dem Rahmen das jeweilige verschiebbare Lager
(14, 5; 15, 6) bilden.