(19)
(11) EP 0 311 822 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.1989  Patentblatt  1989/16

(21) Anmeldenummer: 88115628.5

(22) Anmeldetag:  23.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01G 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 13.10.1987 DE 3734556

(71) Anmelder: Schubert & Salzer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft
85055 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bahlmann, Bernd, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8898 Steingriff (DE)
  • Walk, Johann Ing.
    D-8078 Eichstätt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abtragen von Faserballen


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Abtragen von Faserballen (B) mit einer in Fahrschienen (6, 7) verfahrbaren Abnahmevorrichtung und längs der Fahrschienen (6, 7) in Reihe(n) aufgestellten Faserballen (B) ist den Faserballen (B) eine Stützwand (85; 93) zugeordnet, die in Richtung der Ballenaufstellung verschiebbar ist. Durch die Stützwand wird auf einfache Weise das ordnungsgemäße Aufstellen der Faserballen sicherge­stellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen von Faserballen mit einer in Fahrschienen verfahrbaren Abnahmevorrichtung und längs der Fahrschienen in Reihe(n) aufgestellten Faserballen.

    [0002] Es ist bekannt, zum Öffnen und Mischen bestimmte Faserballen in einer Reihe oder auch in zwei und mehr Reihen entlang von Fahrschienen aufzustellen, in denen eine Vorrichtung, die sukzessive Fasermaterial von den Ballen abnimmt, verfahrbar ist (DE-PS 2.939.890; DE-OS 3.321.802). In der Regel werden Baumwollballen rechteckiger Form abgearbeitet und derart in Reihe auf dem Boden angeordnet, daß ihre Längsseiten im wesentlichen parallel zu den Fahrschienen liegen.

    [0003] Dabei muß eine Bedienungsperson, gegebenenfalls unter Verwendung eines Hilfsmittels, dafür Sorge tragen, daß die Ballen mit vorge­gebenem, möglichst gleichem Abstand von den Fahrschienen aufgestellt werden und beim Abstellen auf den Boden nicht umfallen. Diese Ver­fahrensweise ist unbefriedigend und kann außerdem zu Störungen füh­ren, wenn vergessen wird Hilfsvorrichtungen, beispielsweise Stangen im Boden, vor Inbetriebsnahme der Abnahmevorrichtung zu entfernen.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaf­fen, die auf einfache Weise das ordnungsgemäße Aufstellen der Faser­ballen sicherstellt.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Faserballen eine Stützwand zugeordnet ist, die in Richtung der Ballenaufstellung verschiebbar ist.

    [0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Stützwand an einem Wagen angeordnet ist. Zweckmäßig ist der Wagen in einer Fahrschiene der Abnahmevorrichtung verschiebbar, so daß die Stützwand und damit auch die durch sie gestützten Ballen stets gleichen Abstand zur Fahrschiene haben.

    [0007] Die Stützwand kann jedoch auch an der Abnahmevorrichtung selbst angeordnet sein und kann dann gleichzeitig zum Stützen der Ballen während der Faserabnahme von der Ballenoberfläche durch die Abnahme­vorrichtung dienen. Eine Anpassung der Stützwand an unterschiedliche Ballenhöhen wird dadurch ermöglicht, daß die Stützwand in vertikaler Richtung verschiebbar ist.

    [0008] Zwei Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

    Figur 1 eine teilweise bereits zusammengestellte Ballenschau und einen mit einer Stützwand versehenen Wagen;

    Figur 2 eine an einer verfahrbaren Abnahmevorrichtung angeordnete Stützwand, in der Draufsicht, und

    Figur 3 die Vorrichtung nach Fig. 2 in Seitenansicht.



    [0009] Erkennbar in Fig. 1 ist, daß die Faserballen B in nebeneinander angeordneten Reihen 1, 2, 3, 4 und 5 zwischen zwei Fahrschienen 6 und 7 aufgestellt werden. In den Fahrschienen ist eine nicht gezeigte Abnahmevorrichtung verfahrbar, die an einem Brückenteil eines portal­artig ausgebildeten Maschinengestells aufgehängt ist und über die fünf Ballenreihen reicht. Die Ballen haben eine rechteckige Form und sind mit ihren Längsseiten im wesentlichen parallel zu den Fahr­schienen 6 und 7 angeordnet.

    [0010] Das Aufstellen der Faserballen B erleichtert ein Wagen 8, dessen Räderpaar 81, 82 in der Fahrschiene 7 läuft, während das zweite Räder­paar 83, 84 außerhalb des Ballenareals in einem Abstand von der Fahr­schiene 7 angeordnet ist. Dem Ballenareal ist eine Stirnwand des Wagens 8 zugewandt, die eine Anschlag- oder Stützwand 85 für die Faserballen bildet. Der Wagen 8 wird jeweils in Höhe des Stellberei­ches für den ersten, neben der Fahrschiene 7 auf dem Boden abzusetzen­den Faserballen B gefahren und verhindert bei entsprechender Be­messung der Höhe der Stützwand 85, daß der Ballen in eine Kipplage gerät und auf die Fahrschiene 7 fällt. Gegebenenfalls kann der Wagen 8 auch in einer zusätzlich angeordneten Schiene verschoben oder auch auf eine Schiene verzichtet werden.

    [0011] Sobald eine Ballenreihe quer zu den Fahrschienen 6 und 7 gebildet ist, wird der Wagen zum Aufbau der nächsten Querreihe auf der Fahr­schiene 7 verfahren. Der Wagen 8 gibt dem Ballen mit seiner Stützwand 85 nicht nur Halt, sondern stellt auch sicher, daß die Ballen mit dem vorgegebenen und stets gleichen Abstand zur Fahrschiene 7 angeordnet werden. Um den Wagen für unterschiedliche Ballenhöhen verwenden zu können, ist die Stützwand 85 in vertikaler Richtung verschiebbar, indem sie beispielsweise in seitlichen Führungen 86 gleiten kann und durch Arretiermittel in der jeweils gewünschten Höhe fixiert wird.

    [0012] Der Wagen 8 mit der an ihm angeordneten Stützwand 85 ist als Aufstellhilfe für die Faserballen selbstverständlich auch einsetzbar, wenn die Ballen nicht zwischen, sondern gemäß Fig. 2 und 3 außerhalb der Fahrschienen der Abnahmevorrichtung in nur einer oder zwei Reihen entlang der Fahrschienen aufgestellt werden.

    [0013] Bei dem in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Abnahmevorrichtung selbst als Aufstellhilfe für die Faserballen B verwendet. Die Abnahmevorrichtung besteht hier aus einem Turm 9 mit einem Ausleger 91, in dem eine mit Zähnen oder Nadeln besetzte Abnahmewalze 92 gelagert ist. Am Ausleger 91 der Abnahmevorrichtung ist eine Stützwand 93 angeordnet, die vor dem Aufstellen der Ballen B durch Absenken des Auslegers 91 auf die für die Ballenabstützung erforderliche Stützhöhe gebracht wird. Nach Aufstellen des Ballens oder der Ballen einer Reihe wird die Abnahmevorrichtung mit der Stützwand 93 für das Aufstellen der nächsten Ballen verschoben. Die Stützwand 93 kann ferner im Ausleger 91 in vertikaler Richtung frei verschiebbar gelagert und am Herausgleiten aus ihrer Führung durch eine Sperre gesichert sein. Die Stützwand 93 kann dann auch während der Abnahme des Fasermaterials von der Ballenoberfläche durch die Abnahmewalze eine Stützfunktion auf die Ballen ausüben.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abtragen von Faserballen mit einer in Fahrschienen verfahrbaren Abnahmevorrichtung und längs der Fahrschienen orts­fest in Reihe(n) aufgestellten Faserballen, dadurch gekennzeichnet, daß den Faserballen eine Stützwand (85; 93) zugeordnet ist, die in Richtung der Ballenaufstellung verschiebbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stützwand (85) an einem Wagen (8) angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Wagen (8) in einer Fahrschiene (7) der Abnahmevorrichtung verschiebbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stützwand (93) an der Abnahmevorrich­tung angeordnet ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwand (85; 93) in vertikaler Richtung verschiebbar ist.
     




    Zeichnung