[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen von Faserballen mit einer in
Fahrschienen verfahrbaren Abnahmevorrichtung und längs der Fahrschienen in Reihe(n)
aufgestellten Faserballen.
[0002] Es ist bekannt, zum Öffnen und Mischen bestimmte Faserballen in einer Reihe oder
auch in zwei und mehr Reihen entlang von Fahrschienen aufzustellen, in denen eine
Vorrichtung, die sukzessive Fasermaterial von den Ballen abnimmt, verfahrbar ist (DE-PS
2.939.890; DE-OS 3.321.802). In der Regel werden Baumwollballen rechteckiger Form
abgearbeitet und derart in Reihe auf dem Boden angeordnet, daß ihre Längsseiten im
wesentlichen parallel zu den Fahrschienen liegen.
[0003] Dabei muß eine Bedienungsperson, gegebenenfalls unter Verwendung eines Hilfsmittels,
dafür Sorge tragen, daß die Ballen mit vorgegebenem, möglichst gleichem Abstand von
den Fahrschienen aufgestellt werden und beim Abstellen auf den Boden nicht umfallen.
Diese Verfahrensweise ist unbefriedigend und kann außerdem zu Störungen führen,
wenn vergessen wird Hilfsvorrichtungen, beispielsweise Stangen im Boden, vor Inbetriebsnahme
der Abnahmevorrichtung zu entfernen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die auf
einfache Weise das ordnungsgemäße Aufstellen der Faserballen sicherstellt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Faserballen eine Stützwand
zugeordnet ist, die in Richtung der Ballenaufstellung verschiebbar ist.
[0006] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Stützwand
an einem Wagen angeordnet ist. Zweckmäßig ist der Wagen in einer Fahrschiene der Abnahmevorrichtung
verschiebbar, so daß die Stützwand und damit auch die durch sie gestützten Ballen
stets gleichen Abstand zur Fahrschiene haben.
[0007] Die Stützwand kann jedoch auch an der Abnahmevorrichtung selbst angeordnet sein und
kann dann gleichzeitig zum Stützen der Ballen während der Faserabnahme von der Ballenoberfläche
durch die Abnahmevorrichtung dienen. Eine Anpassung der Stützwand an unterschiedliche
Ballenhöhen wird dadurch ermöglicht, daß die Stützwand in vertikaler Richtung verschiebbar
ist.
[0008] Zwei Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt
Figur 1 eine teilweise bereits zusammengestellte Ballenschau und einen mit einer Stützwand
versehenen Wagen;
Figur 2 eine an einer verfahrbaren Abnahmevorrichtung angeordnete Stützwand, in der
Draufsicht, und
Figur 3 die Vorrichtung nach Fig. 2 in Seitenansicht.
[0009] Erkennbar in Fig. 1 ist, daß die Faserballen B in nebeneinander angeordneten Reihen
1, 2, 3, 4 und 5 zwischen zwei Fahrschienen 6 und 7 aufgestellt werden. In den Fahrschienen
ist eine nicht gezeigte Abnahmevorrichtung verfahrbar, die an einem Brückenteil eines
portalartig ausgebildeten Maschinengestells aufgehängt ist und über die fünf Ballenreihen
reicht. Die Ballen haben eine rechteckige Form und sind mit ihren Längsseiten im wesentlichen
parallel zu den Fahrschienen 6 und 7 angeordnet.
[0010] Das Aufstellen der Faserballen B erleichtert ein Wagen 8, dessen Räderpaar 81, 82
in der Fahrschiene 7 läuft, während das zweite Räderpaar 83, 84 außerhalb des Ballenareals
in einem Abstand von der Fahrschiene 7 angeordnet ist. Dem Ballenareal ist eine Stirnwand
des Wagens 8 zugewandt, die eine Anschlag- oder Stützwand 85 für die Faserballen bildet.
Der Wagen 8 wird jeweils in Höhe des Stellbereiches für den ersten, neben der Fahrschiene
7 auf dem Boden abzusetzenden Faserballen B gefahren und verhindert bei entsprechender
Bemessung der Höhe der Stützwand 85, daß der Ballen in eine Kipplage gerät und auf
die Fahrschiene 7 fällt. Gegebenenfalls kann der Wagen 8 auch in einer zusätzlich
angeordneten Schiene verschoben oder auch auf eine Schiene verzichtet werden.
[0011] Sobald eine Ballenreihe quer zu den Fahrschienen 6 und 7 gebildet ist, wird der Wagen
zum Aufbau der nächsten Querreihe auf der Fahrschiene 7 verfahren. Der Wagen 8 gibt
dem Ballen mit seiner Stützwand 85 nicht nur Halt, sondern stellt auch sicher, daß
die Ballen mit dem vorgegebenen und stets gleichen Abstand zur Fahrschiene 7 angeordnet
werden. Um den Wagen für unterschiedliche Ballenhöhen verwenden zu können, ist die
Stützwand 85 in vertikaler Richtung verschiebbar, indem sie beispielsweise in seitlichen
Führungen 86 gleiten kann und durch Arretiermittel in der jeweils gewünschten Höhe
fixiert wird.
[0012] Der Wagen 8 mit der an ihm angeordneten Stützwand 85 ist als Aufstellhilfe für die
Faserballen selbstverständlich auch einsetzbar, wenn die Ballen nicht zwischen, sondern
gemäß Fig. 2 und 3 außerhalb der Fahrschienen der Abnahmevorrichtung in nur einer
oder zwei Reihen entlang der Fahrschienen aufgestellt werden.
[0013] Bei dem in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Abnahmevorrichtung
selbst als Aufstellhilfe für die Faserballen B verwendet. Die Abnahmevorrichtung besteht
hier aus einem Turm 9 mit einem Ausleger 91, in dem eine mit Zähnen oder Nadeln besetzte
Abnahmewalze 92 gelagert ist. Am Ausleger 91 der Abnahmevorrichtung ist eine Stützwand
93 angeordnet, die vor dem Aufstellen der Ballen B durch Absenken des Auslegers 91
auf die für die Ballenabstützung erforderliche Stützhöhe gebracht wird. Nach Aufstellen
des Ballens oder der Ballen einer Reihe wird die Abnahmevorrichtung mit der Stützwand
93 für das Aufstellen der nächsten Ballen verschoben. Die Stützwand 93 kann ferner
im Ausleger 91 in vertikaler Richtung frei verschiebbar gelagert und am Herausgleiten
aus ihrer Führung durch eine Sperre gesichert sein. Die Stützwand 93 kann dann auch
während der Abnahme des Fasermaterials von der Ballenoberfläche durch die Abnahmewalze
eine Stützfunktion auf die Ballen ausüben.
1. Vorrichtung zum Abtragen von Faserballen mit einer in Fahrschienen verfahrbaren
Abnahmevorrichtung und längs der Fahrschienen ortsfest in Reihe(n) aufgestellten
Faserballen, dadurch gekennzeichnet, daß den Faserballen eine Stützwand (85; 93) zugeordnet ist, die in Richtung der Ballenaufstellung
verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwand (85) an einem Wagen (8) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (8) in einer Fahrschiene (7) der Abnahmevorrichtung verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwand (93) an der Abnahmevorrichtung angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwand (85; 93) in vertikaler Richtung verschiebbar ist.