[0001] Die Erfindung betrifft einen vor einer vorderen Standplatte eines Skis angeordneten
               Vorderbacken einer Sicherheitsskibindung nach dem Obergegriff des Patentanspruchs
               1.
 
            [0002] Bei einem seitenauslösbaren Vorderbacken einer Sicherheitsskibindung nach einem
               älteren Vorschlag (DE-OS 37 20 440) wird der höhenverschiebliche Sohlenhalter von
               unten durch einen doppelarmigen Hebel beaufschlagt, auf den über ein Stangen- und
               Keilgetriebe von der durch die Skistiefelsohle nach unten gedrückten Standplatte eine
               nach oben gerichtete Kraft auf den Sohlenhalter ausgeübt wird, um im Falle eines Vorwärtssturzes
               des Skifahrers die für die seitliche Auslösung des Vorderbackens erforderliche Seitenkraft
               herabzusetzen. Nachteilig an diesen bekannten Vorderbacken ist, daß zwischen der
               vertikal beweglich angeordneten Standplatte für den vorderen Teil der Sohle des Skistiefels
               und dem höhenverschieblichen Sohlenhalter ein Bewegungs- und Kraftübertragungsgetriebe
               angeordnet sein muß.
 
            [0003] Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Vorderbacken der eingangs
               genannten Gattung zu schaffen, bei dem im Falle einer Vorwärtsneigung und insbesondere
               Frontalsturzes des Skifahrers die Seitenauslösekraft in definierter Weise herabgesetzt
               wird, ohne daß zwischen der Standplatte und dem Sohlenhalter ein Kraftübertragungsgetriebe
               angeordnet sein muß.
 
            [0004] Zur Lösung dieses Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
               1 vorgesehen. Eine besonders bevorzugte Weiterbildung ist durch den Patentanspruch
               2 gekennzeichnet.
 
            [0005] Der Erfindungsgedanke ist demnach darin zu sehen, daß der mit dem Sohlenhalter in
               Eingriff befindlichen Sohlenspitze bei einer Vorwärtsneigung, insbesondere einem Frontalsturz
               des Skifahrers eine definierte Bewegung nach unten ermöglicht wird, bis eine auf
               den Sohlenhalter nach unten wirkende und durch eine Feder oder die Schuhsohle selbst
               erzeugte Kraft den Anschlag gegen die Schrägfläche drückt, wodurch eine entlastende
               Kraft auf den Sohlenhalter in dem Sinne ausgeübt wird, daß die Seitenauslösung mit
               einer geringeren Kraft bewerkstelligt werden kann. Je stärker die Bewegung der Sohlenspitze
               nach unten ist, d.h. ein je intensiverer Druck auf den vorderen Teil der Schuhsohle
               von oben nach unten ausgeübt wird, umso länger bzw. umso weiter kann sich der Anschlag
               auf der Schrägfläche verschieben, d.h. während eines umso größeren Schwenkwinkels
               des Sohlenhalters bei der Seitenauslösung bleibt die Erniedrigung der Seitenauslösekraft
               aufrecht erhalten. Erfindugsgemäß hat also die ab einer bestimmten Abwärtsbewegung
               der Sohle wirksam werdende Gegenkraft zur Sohlenhalterrückstellkraft einen konstanten
               Wert. Je stärker die Sohlenspitze nach unten gedrückt wird, umso länger bleibt diese
               Gegenkraft bei der Seitenauslösung aufrechterhalten.
 
            [0006] Auf besonders bevorzugte Weise wird die Abwärtsbewegung der Skistiefelsohle bei einem
               Vorwärtssturz durch die Maßnahmen des Anspruchs 3 gewährleistet.
 
            [0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schrägfläche eben und erstreckt sich
               quer zur Skilängsrichtung.
 
            [0008] Der Winkel der Schrägfläche darf nicht so steil werden, daß der Vorsprung ohne eine
               seitliche Auslösebewegung auf der Schrägfläche abwärts rutscht. Bevorzugte Winkel
               sind durch Anspruch 5 definiert. Der Winkel ist abhängig von der zur Verfügung stehenden,
               nach unten auf den Sohlenhalter ausgeübten Kraft zu wählen.
 
            [0009] Das Ausführungsbeispiel nach Anspruch 6 hat den Vorteil, daß bei einer Seitenauslösebewegung
               lediglich die eine Hälfte des Sohlenhalters beansprucht, die andere dagegen kraftlos
               wird. Durch das Ausführungsbeispiel nach Anspruch 7 wird verhindert daß die vom Fersenbacken
               über den Skistiefel auf den Vorderbacken wirkende Anschubkraft ein seitliches Auslösemoment
               auf den Sohlenhalter ausübt. Durch geringfügige Versetzung der Abstützstellen in
               seitlicher Richtung relativ zu den Kippachsen können allerdings definierte geringfügige
               Spreiz- bzw. Schließkräfte ausgeübt werden.
 
            [0010] Vorteilhafte Anordnungen für die Erzeugung der nach vorn gerichteten Federkraft
               sind in den Ansprüchen 8 und 9 definiert.
 
            [0011] Die Vorspannung des Sohlenhalters nach unten parallel zu den Kippachsen kann durch
               die Maßnahmen der Ansprüche 10, 11 oder 12 verwirklicht werden.
 
            [0012] Bevorzugt ist die Anordnung der Schrägfläche nach Anspruch 13, weil auf diese Weise
               eine ohnehin unten und vorn am Sohlenhalter vorgesehene Kante als Anschlag zur Zusammenarbeit
               mit der gehäusefesten Schrägfläche verwendet werden kann.
 
            [0013] Eine entsprechende Schrägfläche mit Anschlag kann auch im oberen Bereich des erfindungsgemäßen
               Vorderbacken vorgesehen sein, wie das im Einzelnen im Anspruch 14 definiert ist. Die
               bauliche Ausbildung dieser zusätzlichen Schrägfläche und des zusätzlichen Anschlages
               können analog den Ansprüchen 4, 5 sein. Lediglich die für die Verschiebung des Sohlenhalters
               nach oben erforderliche Kraft wird nicht durch eine Feder, sondern durch die Stiefelsohlenspitze
               erzeugt. Auf diese Weise kann auch die bei einem Rückwärtssturz zwischen dem Sohlenhalter
               und der Sohlenspitze auftretende Reibungskraft weitgehend kompensiert werden.
 
            [0014] Die Anschläge und Schrägflächen können auch im Sinne des Anspruchs 15 kinematisch
               vertauscht werden.
 
            [0015] Die Ausführungsform nach Anspruch 16 bringt den Vorteil mit sich, daß der Sohlenhalter
               auch durch die von hinten auf den Vorderbacken wirkende Anschubkraft mit einer nach
               unten gerichteten Kraftkomponente beaufschlagt wird, welche den Sohlenhalter gegen
               die Oberseite der Sohlenspitze drückt und zu der erfindungsgemäß auf den Sohlenhalter
               von oben wirkenden Vorspannkraft beiträgt.
 
            [0016] Die Erfindung wird im Folgendem beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben;
               in dieser zeigt:
               
               
Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines erfindungsgemäßen Vorderbackens mit eingestelltem
                  Skistiefel,
               Fig. 1a die mit einer gestrichelten Linie umrandete Einzelheit Ia in Fig. 1 in vergrößertem
                  Maßstab,
               Fig. 2 eine schematische Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1,
               Fig. 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer praktischen Ausführungsform
                  eines Vorderbackens,
               Fig. 4 eine teilweise geschnitten Draufsicht des Gegenstandes der Fig. 3 und
               Fig. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer weiteren, gegenüber Fig. 3
                  etwas abgewandelten Ausführungsform.
 
            [0017] Nach den Figuren 1 und 2 ist auf der Oberseite eines Ski 22 unter dem vorderen Bereich
               der Sohle 14 eines Skistiefels 15 eine sich quer über die Oberseite erstreckende längliche
               Standplatte 21 vorgesehen, die durch eine Federanordnung 31 in der Weise auf der Oberseite
               des Skis 22 befestigt ist, daß sie bei einer Vorwärtsneigung des Skifahrers aufgrund
               der stärkeren Druckausübung durch die Sohle 14 um ein von der von oben ausgeübten
               Druckkraft abhängiges Stück nach unten ausweichen kann.
 
            [0018] Vor der Standplatte 21 ist auf dem Ski 22 ein Vorderbacken 23 angeordnet, der einen
               aus zwei Hälften 16a, 16b bestehenden Sohlenhalter 16 und ein am Ski 22 befestigtes
               Gehäuse 20 umfaßt. Die beiden Hälften 16a, 16b des Sohlenhalters 16 sind zur vertikalen
               Mittelängsebene 11 des Vorderbackens 23 symmetrisch ausgebildet, und zwar mit Ausnahme
               der Anlenkösen 16a′, 16a˝ bzw. 16b′, 16b˝, die höhenversetzt sind, um an ein un denselben,
               weiter unten beschriebenen Bolzen 28 angelenkt werden zu können.
 
            [0019] Wie sich aus den Figuren 1 und 1a ergibt, weisen die Sohlenhalter-Hälften 16a, 16b
               vorn konkave Kippflächen 13 auf, die relativ schmal ausgebildet sind und sich vertikal
               von oben nach unten erstrecken. In diese Kippflächen greifen im wesentlichen komplementär
               dazu ausgebildete gehäusefeste Abstützflächen 12 ein. Die Kippflächen 13 werden durch
               eine Auslösefeder 26, die sich mit ihrer hinteren Seite an einem gehäusefesten Widerlager
               20′ abstützt und mit ihrem anderen Ende über eine Federvorspannungseinstellschraube
               32 und eine Zugstange 27 auf einen vertikal verlaufenden Bolzen 28 ein wirkt, an
               dem die beiden Sohlenhalter-Hälften 16a und 16b mittels der Anlenkösen 16a′, 16b′
               bzw. 16a˝ bzw. 16b˝ in der Mitte zwischen den beiden Abstützflächen 12 angelenkt sind,
               nach vorn gegen die Abstützflächen 12 gedrückt.
 
            [0020] Wirkt jetzt beispielsweise eine seitliche Kraft F (Fig.1) auf die Sohle 14 des Skistiefels
               15, beispielsweise aufgrund eines Drehsturzes des Skifahrers, so schwenkt die rechte
               Hälfte 16a des Sohlenhalter 16 nach rechts aus, und zwar um die vertikale Kippachse
               17 (Fig. 1, 1a). Die linke Hälfte 16b des Sohlenhalter 16 wird dabei kraftlos.
 
            [0021] Eine Vorspannungsfeder 24 erstreckt sich vertikal beispielsweise zwischen dem hinteren
               Endbereich der Zugstange 27 und der Bodenplatte 10 und spannt den Sohlenhalter 16
               in einer weiter unten erläuterten Weise nach unten vor.
 
            [0022] Erfindungsgemäß befindet sich unterhalb des vorderen Endes des Sohlenhalters 16 in
               der Mitte zwischen den beiden Kippachsen 17 eine von oben nach unten und hinten schrägverlaufende
               ebene Schrägfläche 19, die mit einem durch die untere vordere Kante des Sohlenhalters
               16 gebildeten Anschlag 18 zusammenwirkt.
 
            [0023] Die Anordnung der Schrägfläche 19 ist derart, daß bei eingestelltem Skistiefel 15
               (Fig. 2) und normaler Haltung des Skifahrers ohne übermäßige Vorlage der Anschlag
               18 keine Kraft von oben auf die Schrägfläche 19 ausübt und insbesondere einen geringen
               Abstand von der Schrägfläche 19 aufweist.
 
            [0024] Gerät der Skifahrer nunmehr in Vorlage¸ z.B. bei einem Frontalsturz, so erhöht sich
               die vom vorderen Teil der Sohle 14 auf die Standplatte 21 nach unten ausgeübt Kraft,
               so daß diese gegen die Kraft der Federanordnung 31 nach unten verschoben wird. Weiter
               kann die Schuhsohle bei der Abwärtsbewe gung auch noch etwas um die Vorderkante 33
               der Standplatte 21 nach unten kippen. Bei dieser Abwärtsbewegung des vorderen Teils
               der Sohle 14 bewegt sich auch die mit dem Sohlenhalter 16 in Eingriff stehende obere
               Fläche der Sohle 14 nach unten, so daß der Sohlenhalter 16 nunmehr unter der Einwirkung
               der Kraft einer ihn nach unten vorspannenden Vorspannungsfeder 24 entlang der Abstützflächen
               12 relativ zum Gehäuse 20 nach unten rutschen kann, bis der Anschlag 18 an der Schrägflächen
               19 zur Anlage kommt. Aufgrund geeigneter Stärke der Vorspannungsfeder 24 und Neigung
               der Schrägfläche 19 kann die Bewegung des Sohlenhalters 16 nach unten sich von jetzt
               ab nicht weiter fortsetzen, und zwar selbst dann nicht, wenn die obere Fläche der
               Sohle 14 noch nicht wieder in Eingriff mit der sie von oben beaufschlagenden unteren
               Fläche des Sohlenhalters 16 steht.
 
            [0025] Aufgrund der Schräge der Schrägfläche 19 wird nunmehr durch die Vorspannung 24 eine
               nach hinten gerichtete Kraftkomponente auf die Mitte des Sohlenhalters 16 bzw. auf
               die untere Anlenköse 16b˝ der Sohlenhalter-Hälfte 16b ausgeübt, welche der von der
               Auslösefeder 26 nach vorn ausgeübten Kraft entgegengesetzt ist, also der Kraft der
               Auslösefeder 26 entgegenwirkt.
 
            [0026] Wird nun in einem solchen Falle die Schuhsohle 14 außerdem z.B. aufgrund eines kombinierten
               Frontal-Drehsturzes in seitlicher Richtung belastet, so ist die Kraft für die seitliche
               Ausschwenkung der betreffenden Hälfte 16a oder 16b des Sohlenhalters 16 entsprechend
               herabgesetzt. Die durch die zusätzliche Belastung erhöhte Reibung zwischen der Standplatte
               21 und der Schuhsohle 14 kann so zumindest weitgehend durch eine Herabsetzung der
               Seitenauslösekraft kompensiert werden.
 
            [0027] Während der Seitenauslösebewegung des Sohlenhalters 16 rutscht der Anschlag 18 auf
               der Schrägfläche 19 so lange nach unten, bis der Sohlenhalter 16 wieder von oben mit
               der oberen Fläche der Stiefelsohle 14 in Eingriff kommt. Von diesem Moment an steht
               wieder die volle Seitenauslösekraft zur Verfügung, so daß der Kulminationspunkt der
               Seitenauslösebewegung jetzt schon überschritten sein sollte.
 
            [0028] Die im wesentlichen konstante Gegenkraft zur Auslösekraft, die durch das Zusammenwirken
               des Anschlags 18 mit der Schrägfläche 19 erzeugt wird, ist also umso länger wirksam,
               je weiter sich die Sohlenspitze nach unten bewegt hat.
 
            [0029] Auch am oberen vorderen Ende des Sohlenhalters 16 kann in der Mitte zwischen den
               Kippachsen 17 ein Anschlag 18′ vorgesehen sein, der mit einer oberen gehäusefesten
               Schrägfläche 19′ in analoger Weise zusammenarbeitet.
 
            [0030] Wenn der Skifahrer aus der Position nach Fig. 2 in Rücklage gerät, drückt die Spitze
               der Sohle 14 des Skistiefels 15 den Sohlenhalter gegen die Kraft der Vorspannungsfeder
               24 nach oben, bis der Anschlag 18′ an der Schrägfläche 19′ zur Anlage kommt. Von diesem
               Augenblick an wird die seitliche Auslösekraft entsprechend herabgesetzt, wobei die
               Stärke der Herabsetzung von der Schräge der Schrägfläche 19′ und der von der Sohlenspitze
               auf den Sohlenhalter 16 nach oben ausgeübten Kraft abhängt.
 
            [0031] Am Sohlenhalter 16 sind in Ausrichtung mit den Kippachsen 17 befindliche vordere
               Abstützrollen 29 und am hinteren Ende der schräg auswärts verlaufenden Sohlenhalter-Hälften
               16a, 16b seitliche Abstützrollen 34 für den Rand der Sohle 14 vorgesehen. Die durch
               die vorderen Rollen 29 geschaffenen Abstützstellen 25 befinden sich in Ausrichtung
               mit den Kippachsen 17, damit durch die vom nicht dargestellten Fersenbacken herrührende
               Anschubkraft A keinen Einfluß auf das seitliche Auslösenverhalten des Vorderbacken
               16 hat.
 
            [0032] In den Figuren 3 und 4 bezeichnen gleiche Bezugszahlen entsprechende Bauteile wie
               in den Figuren 1, 1a und 2.
 
            [0033] Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 wird bei der Anordnung
               nach den Figuren 3 und 4 die den Sohlenhalter 16 nach unten drückende Kraft durch
               einen schrägen Abfall der Achse und damit der Kraftrichtung der Auslösefeder 26 bzw.
               der Zugstange 27 nach vorn und unten erzielt. Auf diese Weise besitzt die von der
               Auslösefeder 26 ausgeübte Kraft auch eine in Richtung der Kippachsen nach unten verlaufende
               Komponente, welche einen Teil der Vorspannkraft für den Sohlenhalter 16 nach unten
               erzeugt.
 
            [0034] Außerdem sind die Kippachsen 17 beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3, 4 etwas
               gegenüber der Vertikalen in der Weise gekippt, daß sie von oben nach unten und etwas
               nach vorn verlaufen. Auf diese Weise erzeugt auch die vom Fersenbacken herrührende
               Anschubkraft A einen Teil der nach unten zur Schrägfläche 19 hinwirkenden Vorspannkraft.
 
            [0035] In Figur 3 ist der Fall dargestellt, daß durch eine Vorlage des Skifahrers der Sohlenhalter
               16 schon etwas nach unten gerutscht ist, wodurch der Anschlag 18 bereits mit der
               Schrägfläche 19 in Eingriff gekommen und die Seitenauslösekraft entsprechen herabgesetzt
               ist.
 
            [0036] Im oberen Bereich des Vorderbackens 23 sind gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach
               den Figuren 1 und 2 die Schrägfläche 19′ und der Anschlag 18′ in dem Sinne kinematisch
               vertauscht, daß letzterer gehäusefest und die Schrägfläche 19′ im oberen Bereich
               des Sohlenhalters 16 vorgesehen ist.
 
            [0037] Bei der Ausführungsform nach Figur 5 ist am unteren Ende des Sohlenhalters bzw. an
               einer oder beiden seiner Hälften 16a, 16b ein Trittanschlag 30 vorgesehen, der mit
               der Unterseite der Spitze der Sohle 14 im Eingriff steht. Beim Abwärtsbewegen der
               Sohle 14 im Falle eines Frontalsturzes wird somit auch von der Sohle 14 selbst über
               den Trittanschlag 30 eine nach unten gerichtete Kraft auf den Sohlenhalter 16 ausgeübt,
               welche über die Schrägfläche 19 zu einer weiteren Herabsetzung der Seitenauslösekraft
               führt.
 
            [0038] Zur Schaffung einer gewünschten Reibungskompensation stehen also verschiedene Parameter
               und bauliche Mittel zur Verfügung, nämlich die Kraft der Auslösefeder 26 selbst,
               die Kraft einer besonderen Hilfsfeder 24, die Schuhdruckkraft nach oben oder unten,
               die Anschubkraft sowie Anschläge und Schrägflächen in unterschiedlicher Anordnung
               und Ausbildung.
 
          
         
            
            1. Vor einer vorderen Standplatte eines Skis angeordneter Vorderbacken einer Sicherheitsskibindung,
               deren Fersenbacken über den eingestellten Skistiefel vorzugsweise eine nach vorn
               gerichtete Anschubkraft auf den Vorderbacken ausübt, mit einem Sohlenhalter, der
               den vorderen Teil der Sohle des Skistiefels von vorn, seitlich und von oben abstützt
               und jeweils um eine von zwei zu beiden Seiten der vertikalen Mittellängsebene vorgesehene,
               im wesentlichen vertikale Drehachsen gegen eine im wesentlichen nach vorn gerichtete
               Federkraft schwenkbar ist, wodurch bei vorbestimmten seitlichen Kräften am vorderen
               Teil der Sohle der Sohlenhalter um die in Richtung der seitlichen Kraft liegende Drehachse
               ausschwenken und den Skistiefel freigeben kann, wobei der Sohlenhalter in Richtung
               der Drehachsen relativ zum Gehäuse verschiebbar und in dieser Richtung federnd auf
               den vorderen Teil der Sohle des Skistiefels zu vorgespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem zwischen den Drehachsen (17) befindflichen Bereich und vorzugsweise in
               der Mitte zwischen den Drehachsen (17) ein nach unten und nach vorn weisender Anschlag
               (18) am Sohlenhalter (16) oder einem mit ihm entlang der Drehachsen (17) beweglichen
               Teil vorgesehen ist, der mit einer von oben nach unten und hinten verlaufenden, gehäusefesten
               Schrägfläche (19) derart zusammenwirkt, daß bei eingestelltem Skistiefel (15) dessen
               Sohle (14) den Sohlenhal ter (16) gegen die nach unten gerichtete federnde Vorspannung
               in einer Höhe hält, bei der sich der Anschlag (18) in einem zumindest geringen Abstand
               von der Schrägfläche (19) befindet und auf jeden Fall keine Kräfte auf die Schrägfläche
               (19) ausübt, und daß der Skistiefel (15) derart nach unten nachgiebig am Ski (22)
               gelagert ist, daß bei einer Vorwärtsneigung des Skifahrers, z.B. im Falle eines Frontalsturzes
               die mit dem Sohlenhalter (16) in Eingriff befindlichen Teile der Sohle (14) sich so
               weit nach unten bewegen, daß der Anschlag (18) an dem der Bewegung der Sohle (14)
               folgenden Sohlenhalter (16) zumindest während einer gleichzeitig stattfindenden seitlichen
               Auslösebewegung des Sohlenhalters (16) an die Schrägfläche (19) anstößt und dadurch
               eine von der Schräge der Schrägfläche (19) und der federnden Vorspannung des Sohlenhalters
               (16) nach unten abhängige Gegenkraft zu der von der im wesentlichen nach vorn gerichteten
               Federkraft erzeugten Sohlenhalterrückstellkraft erzeugt, wobei die Gegenkraft kleiner
               als die Sohlenhalterrückstellkraft ist.
 
            2. Vor einer vorderen Standplatte eines Skis angeordneter Vorderbacken einer Sicherheitsskibindung
               nach Anspruch 1, deren Fersenbacken über den eingestellten Skistiefel vorzugsweise
               eine nach vorn gerichtete Anschubkraft auf den Vorderbacken ausübt, mit einem Sohlenhalter,
               der den vorderen Teil der Sohle des Skistiefels von vorn, seitlich und von oben abstützt
               und mit zwei linearen und im wesentlichen vertikal verlaufenden, zu beiden Seiten
               der vertikalen Mittellängsebene vorgesehenen Kippflächen durch eine im wesentlichen
               nach vorn gerichtete Federkraft gegen zu beiden Seiten der vertikalen Mittelängsebene
               am Gehäuse parallel zu den Kippflächen vorgesehenen Abstützflächen gedrückt ist,
               wodurch zwei die Drehachsen bildende Kippachsen für den Sohlenhalter gebildet sind
               und bei vorbestimmten seitlichen Kräften am vorderen Teil der Sohle der Sohlenhalter
               um die in Richtung der seitlichen Kraft liegende Kippachse ausschwenken und den Skistiefel
               freigeben kann, wobei der Sohlenhalter in Richtung der Kippachsen relativ zum Gehäuse
               verschiebbar und in dieser Richtung federnd auf den vorderen Teil der Sohle des Skistiefels
               vorgespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem zwischen den Kippachsen (17) befindlichen Bereich und vorzugsweise in
               der Mitte zwischen den Kippachsen (17) ein nach unten und nach vorn weisender Anschlag
               (18) am Sohlenhalter (16) oder einem mit ihm entlang der Kippachsen (17) beweglichen
               Teil vorgesehen ist, der mit einer von oben nach unten und hinten verlaufenden, gehäusefesten
               Schrägfläche (19) derart zusammenwirkt, daß bei eingestelltem Skistiefel (15) dessen
               Sohle (14) den Sohlenhalter (16) gegen die nach unten gerichtete federnde Vorspannung
               in einer Höhe hält, bei der sich der Anschlag (18) in einem zumindest geringen Abstand
               von der Schrägfläche (19) befindet und auf jeden Fall keine Kräfte auf die Schrägfläche
               (19) ausübt, und daß der Skistiefel (15) derart nach unten nachgiebig am Ski (22)
               gelagert ist, daß bei einer Vorwärtsneigung des Skifahrers, z.B. im Falle eines
               Frontalsturzes die mit dem Sohlenhalter (16) in Eingriff befindlichen Teile der Sohle
               (14) sich so weit nach unten bewegen, daß der Anschlag (18) an dem der Bewegung der
               Sohle (14) folgenden Sohlenhalter (16) zumindest während einer gleichzeitig stattfindenden
               seitlichen Auslösebewegung des Sohlenhalters (16) an die Schrägfläche (19) anstößt
               und dadurch eine von der Schräge der Schrägfläche (19) und der federnden Vorspannung
               des Sohlenhalters (16) nach unten abhängige Gegenkraft zu der von der im wesentlichen
               nach vorn gerichteten Federkraft erzeugten Sohlenhalterrückstellkraft erzeugt, wobei
               die Gegenkraft kleiner als die Sohlenhalterrückstellkraft ist.
 
            3. Vorderbacken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des vorzugsweise vorderen Teils der Sohle (14) eine Standplatte (21)
               in einer solchen Höhe oberhalb der Oberseite des Skis (22) und einem solchen Abstand
               vom Vorderbacken (23) und/oder einem solchen Maße federnd nach unten nachgiebig angeordnet
               ist, daß bei einer Vorwärtsneigung des Skifahrers z.B. im Falle eines Frontalsturzes
               die mit dem Sohlenhalter (16) in Eingriff befindlichen Teile der Sohle (14) sich so
               weit nach unten bewegen, daß der Anschlag (18) an dem der Bewegung der Sohle (14)
               folgenden Sohlenhalter (16) zumindest während einer gleichzeitig stattfindenden seitlichen
               Auslösebewegung des Sohlenhalters (16) an die Schrägflächen (19) anstößt und dadurch
               eine von der Schräge der Schrägfläche (19) und der federnden Vorspannung des Sohlenhalters
               (16) nach unten abhängige Gegenkraft zu der von der im wesentlichen nach vorn gerichteten
               Federkraft erzeugten Sohlenhalterrückstellkraft erzeugt, wobei die Gegenkraft kleiner
               als die Sohlenhalterrückstellkraft ist.
 
            4. Vorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (19) eben ist und/oder daß der Winkel der Schrägfläche (19)
               zur Horizontalen 30° bis 60°, insbesondere 40° bis 50° und vorzugsweise etwa 45° beträgt
               und/oder daß der Sohlenhalter (16) zwei einzelne jeweils von der im wesentlichen nach
               vorn gerichteten Federkraft beaufschlagte Hälften (16a, 16b) aufweist, welche unabhängig
               voneinander ausschwenkbar, jedoch in vertikaler Richtung formschlüssig verbunden sind,
               derart, daß der Anschlag (18) nur an einer der beiden Hälften (16a) oder (16b) vorgesehen
               sein kann.
 
            5. Vorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei vordere Abstützstellen (25) für die Sohle (14), des Skistiefels (15) im
               wesentlichen hinter den Kippachsen (17) liegen und/oder daß die im wesentlichen nach
               vorn gerichtete Federkraft durch eine vor dem Vorderbacken (23) im wesentlichen
               in Skilängsrichtung angeordnete Auslösefeder erzeugt ist, die sich einseitig am Gehäuse
               (20) abstützt und mit der anderen Seite ggfs. über eine Zugstange (27) an einem sich
               parallel zu den Kippachsen (17) erstreckenden Bolzen (28) angreift, an dem der Sohlenhalter
               (16) bzw. seine Hälften (16a, 16b) angelenkt sind, wobei zweckmäßig der Bolzen (18)
               und die Auslösefeder (26) ggfs. die Zugstange (27) sich in der Mitte zwischen den
               Kippachsen (17) befinden.
 
            6. Vorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Vorspannung des Sohlenhalters (16) nach unten durch eine besondere
               Hilfsfeder (21) oder durch die in Richtung der Kippachsen (17) weisende Komponente
               der Kraft einer schräg von hinten nach vorn und unten verlaufenden Auslösefeder (26)
               oder durch die von der Sohlenspitze auf einen am Sohlenhalter (16) oder einer seiner
               Hälften (16a, 16b) vorgesehenen Trittanschlag (30) ausgeübte Niederdrückkraft gebildet
               ist.
 
            7. Vorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (19) im unteren Bereich des Sohlenhalters (16) am Gehäuse
               (20) angebracht ist.
 
            8. Vorderbacken, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Sohlenhalter (16) oder einem mit ihm im wesentlichen vertikal verschieblichen
               Teil ein nach oben und vorn weisender Anschlag (18′) vorgesehen ist, der in analoger
               Weise wie der in den vorangehenden Ansprüchen erwähnte Anschlag (18) mit einer von
               oben nach unten und vorn verlaufenden Schrägfläche (18′) am Gehäuse (20) zusammenwirkt,
               wenn der vordere Teil der Sohle (14) des Skistiefels (15) bei einer Rücklage des
               Skifahrers, z.B. bei einem Rückwärtssturz, den Sohlenhalter (16) nach oben verschiebt,
               wobei der weitere Anschlag (18′) nach oben gegen die weitere Schrägfläche (19′) bewegt
               wird, bis er an sie anstößt, worauf eine von der Schräge der weiteren Schrägfläche
               (19′) und der Aufwärtskraft der Sohlenspitze abhängige Gegenkraft zur von der nach
               vorn gerichteten Federkraft erzeugten Sohlenhalterrückstellkraft hervorgerufen wird,
               die die Seitenauslösekraft herabsetzt¸ wobei die Gegenkraft vorzugsweise kleiner
               als die Sohlenhalterrückstellkraft ist.
 
            9. Vorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der Schrägflächen (19, 19′) am Sohlenhalter (16) und der zugeordnete
               Anschlag (18, 18′) gehäusefest angeordnet ist.
 
            10. Vorderbacken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippachsen (17) etwas schräg von oben nach unten und vorn verlaufen.