(19)
(11) EP 0 311 911 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.1989  Patentblatt  1989/16

(21) Anmeldenummer: 88116560.9

(22) Anmeldetag:  06.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21B 27/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 16.10.1987 DE 3735098

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Reismann, Hans-Jürgen
    D-4000 Düsseldorf 31 (DE)
  • Svagr, Alexander
    D-4010 Hilden (DE)

(74) Vertreter: Hemmerich, Friedrich Werner et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-MEY Hammerstrasse 2
D-57072 Siegen
D-57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mehrteilige aus antreibbarer Tragwelle und auf diese aufsetzbarem Walzring bestehende Walzwerkswalze


    (57) Eine mehrteilige Walzwerkswalze, die aus einer antreibbaren Tragwelle und einem auf diese aufsetzbaren Walzring 10 be­steht. Die Tragwelle wird aus zwei Ringbundstücken 1, 2 gebildet, die mit einander zugewandten Stirnseiten jeweils auf eine der beiden Stirnseiten des Walzrings 10 auflegbar sind. Mit einem der Ringbundstücke 2 ist eine axiale Spann­vorrichtung 7, 14a verbunden, die mittig mit radialem Spiel durch das andere Ringbundstück 1 hindurchgeführt ist und dieses an der dem Walzring 10 abgewandten Stirnseite beauf­schlagt. Die dem Walzring 10 zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke 1, 2 weisen dabei mehrere, mit unterschiedli­cher Neigung zur Achsradialen der Mittenachse nach außen verlaufende Auflage-Ringflächen 1f, 1g auf, die auf entspre­chende Gegenflächen der Stirnseiten des Walzrings 10 legbar sind. Anzahl und Neigung dieser Auflage-Ringflächen 1f, 1g, deren Abstand von der Mittenachse und die Größe des von der Spannvorrichtung 14a auf diese Fläche ausgeübten Auflage­drucks werden dabei so bemessen, daß die beim Betrieb der Walze zu erwartenden, in derem äußeren Umfangsbereich auf­tretenden Biege-Zug-Spannungen durch diesen Druck wesentlich vermindert werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrteilige, aus an­treibbarer Tragwelle und auf diese aufsetzbarem Walzring bestehende Walzwerkswalze, bei der die Tragwelle aus zwei koaxialen und mit einander zugewandten Stirnseiten jeweils auf eine der beiden Stirnseiten des Walzrings auflegbaren Ringbundstücken, und einer mit dem einen Ringbundstück ver­bindbaren und mittig mit radialem Spiel durch das andere Ringbundstück hindurchgeführten und diese an der dem Walz­ring abgewandten Stirnseite beaufschlagenden axialen Spann­vorrichtung besteht, und die dem Walzring zugewandten Stirn­seiten der Ringbundstücke mehrere, auf entsprechende Gegen­flächen der Stirnseiten des Walzrings legbare Auflage-Ring­flächen aufweisen, wobei die Stirnseiten der Ringbundstücke von der Mittenachse bis zum Außenrand zwei oder mehr Aufla­ge-Ringflächen mit unterschiedlicher Neigung zur Achsradia­len der Mittenachse aufweisen.

    [0002] Mehrteilige Walzwerkswalzen dieser Gattung sind in zahlrei­chen Ausbildungsformen bekanntgeworden (DE-B-1 140 535, 1 146 467, DE-A-1 602 086 und DR-B-132 726 sowie EP-A-214 521). . Bei diesen Ausbildungsformen der mehrteiligen Walz­werkswalzen besteht die Spannvorrichtung aus einem beide Ringbundstücke axial verschiebbar miteinander verbindenden Zuganker und einer auf diesem angeordneten gegen die Ring­ bundstücke abstützbaren Spannvorrichtung in Form einer Hy­draulikmutter. Der Zuganker ist in das eine Ringbundstück eingesetzt, fest mit diesem verschraubt und durch eine Mit­tenbohrung des anderen Ringbundstücks hindurchgeführt. Auf das freie Ende dieses Zugankers ist die Hydraulikmutter aufgesetzt. Diese mehrteiligen Walzen können z.B. für Walz­gerüste mit in zwei parallelen Walzenständern gelagerten und an einer Seite mit Antriebselementen kuppelbaren Tragwellen­paaren als eine solche, den Walzring tragende Tragwelle verwendet werden. Bei den Ausführungsbeispielen nach den beiden an erster Stelle genannten Druckschriften weisen das antriebsseitige Ringbundstück und der Walzring an ihren einander zugewandten Stirnseiten mit axialem Spiel ineinan­dergreifende Absätze bzw. Ausnehmungen einer Stirnzahnkupp­lung als Mitnahmeelemente für die Drehmomentenübertragung von dem Ringbundstück auf den Walzring auf. Die Zentrierung des Walzrings auf die Mittenachse der so gebildeten Walz­werkswalze wird durch an den Außenringrändern der Ringbund­stücke vorgesehene, zylindrische Randansätze erreicht, die an beiden Stirnseiten des Walzrings angeordnete entsprechen­de Ringbunde umfassen.

    [0003] Bei der mehrteiligen Walzwerkswalze nach den genannten DE-A-­1 602 086 und EP-A-214 512 wird die Zentrierung des Walz­rings mit Hilfe von in den Stirnflächen der Ringbundstücke vorgesehenen zu einer Achsradialen der Mittenachse geneig­ten Auflage-Ringflächen bewirkt, die auf entsprechend ge­neigte Auflageringflächen an beiden Stirnseiten des Walz­rings auflegbar sind. Die jeweilige Neigung weist dabei entweder nach innen oder mit unterschiedlichen Winkelgraden nach außen.

    [0004] Ausgehend von der in der an letzter Stelle genannten DR-PS 132 726 erläuterten Erkenntnis, daß sich mit solchen mehr­teiligen Walzwerkswalzen durch den auf den Walzring aufge­brachten axialen Druck neben der Erhöhung des für die Walze zulässigen Walzdrucks die Ermüdungsfestigkeit des Walzen­werkstoffes vergrößern läßt, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese bekannten mehrteiligen Walzwerkswalzenaus­bildungen so zu verbessern, daß die Ermüdungsfestigkeit des Walzrings durch gezieltes Aufbringen des axialen Drucks auf bestimmte Bereiche des Walzringkörpers und in Anpassung an die unterschiedlichen Formen des jeweiligen Walzrings und des für diesen verwendeten Werkstoffs erheblich gesteigert wird.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Anzahl und die Neigung der Auflage-Ringflächen, deren Abstand von der Mit­tenachse und die Größe des von der Spannvorrichtung auf diese ausgeübten Auflagedrucks so gemessen werden, daß die beim Betrieb der Walze zu erwartenden, auf die jeweilige Walzenausbildung unter Berücksichtigung von deren Abmaßen, Kalibern oder Werkstoffen, insb. in deren äußerem Umfangs­bereich auftretenden Biege-Zug-Spannungen durch diesen Druck wesentlich vermindert werden.

    [0006] Die Auflageringflächen im äußeren Umfangsbereich des Walz­rings werden zweckmäßig dabei bis zum Außen-Ringrand der Ringbundstücke geführt werden und weisen dabei vorteilhaft auch einen leicht nach innen geneigten Neigungswinkel auf.

    [0007] Das gezielte Aufbringen von Druckspannungen gewählter Größe auf örtlich unterschiedliche Bereiche des Walzringkörpers erlaubt es, den beim Betrieb der Walze infolge der Walzen­biegung unter dem Walzdruck auftretenden Biege-Zug-Sapnnun­gen dort, wo sie, wie z.B. im äußeren Umfangsbereich des Walzrings besonders stark auftreten, so weit entgegenzuwir­ken und sie dabei zumindest teilweise so weit zu neutrali­sieren, daß durch den beim Walzen unvermeidlichen Thermo­schock verursachte Wärmerisse im Gefüge des Walzrings nicht mehr oder nur noch sehr langsam weiterwachsen. Der prakti­sche Betrieb hat erwiesen, daß je nach Abmaß, Kalaiberzahl und Werkstoff der Walze deren Kaliberzeiten vervielfacht und die Abdrehmaße auf die Hälfte verringert werden konnten.

    [0008] Die zusätzlich angeordneten achsnahen Auflageringflächen mit größerem Neigungswinkel erleichtern in der an sich bekannten Weise das genaue Zentrieren des Walzrings und bewirken im Anschluß an ein Lösen der Druckspannung, daß sich die Ring­bundstücke leicht von dem Walzring lösen lassen.

    [0009] Für mehrteilige Walzen, deren Walzring nicht oder nur in großen Zeitintervallen ausgewechselt wird, eignen sich auch achsnahe Auflageringflächen mit Neigungswinkeln von etwa 0°, d.h. mit etwa achskonzentrisch verlaufenden Auflageringflä­chen, bei denen die Ringbundstücke dann allerdings nur schwer vom Walzring zu lösen sind.

    [0010] Der Neigungswinkel der bis zum äußeren Ringrand der Ring­bundstücke geführten Auflageringflächen und die axiale Dicke dieses Außenringrandes beider Ringbundstücke erfindungsgemäß so bemessen, daß beim Spannen die Ringränder der Ringbund­stücke beim Beaufschlagen der Stirnseiten des Walzrings im elastischen Bereich so weit voneinander weg nach außen drückbar sind, daß die Ringauflageflächen jeweils in einer drehachsradialen Ebene bzw. in zu dieser leicht geneigt verlaufenden Ebene liegen, dann läßt sich dadurch nicht nur eine besonders günstige gezielte Ubertragung des Spanndrucks auf den äußeren Umfangsbereich des Walzringkörpers bewirken, sondern es wird auch ein weiterer Vorteil erreicht, nämlich die Vermeidung des Auseinanderklaffens der aufeinanderlie­genden Auflageringflächen bei einer mehr oder weniger großen Durchbiegung des Walzrings.

    [0011] Der größere Neigungswinkel achsnaher Auflageringflächen kann erfindungsgemäß so bemessen werden, daß diese auf den ent­sprechend geneigten Stirnseitenabschnitten des Walzrings in dem Bereich des axialen Verschiebeweges der Ringbundstücke zur Auflage gelangen, bei dem die Auflageringflächen der Ringbundstücke im elastischen Bereich nach außen gedrückt werden. Damit werden die mit konischen Sitzflächen verbunde­nen Schwierigkeiten der Festlegung einer exakten axialen Position beseitigt, da sich die Ringbundstücke hier bei be­reits aufeinanderliegenden Ringauflageflächen und Walzring­stirnseiten noch um ein, wenn auch geringes Maß axial ver­schieben lassen, so daß dann die genannten Flächen, als auch gleichzeitig die achsnahen, mit einem größeren Neigungswin­kel konisch verlaufenden Flächenabschnitte zur positionier­festen Auflage aufeinander gelangen können.

    [0012] Soll bei der mehrteiligen Walzwerkswalze aus konstruktiven und betrieblichen Gründen zusätzlich eine Mitnehmerkupplung zwischen Ringbundstück und Walzring vorgesehen werden, wie dies aus den zu Anfang bereits erwähnten Ausbildungen nach den DE-B-11 40 535 und 11 46 467 sowie der EP-A-214 521 bekannt ist, dann können bei der erfindungsgemäßen Ausbil­dung der mehrteiligen Walzwerkswalze die Mitnahmeelemente der Kupplung zweckmäßig an den einander zugewandten Stirn­flächen der Ringbundstücke außerhalb der Anlageringflächen und Gegenflächen von Ringbundstück und Walzring angeordnet werden, vorteilhaft in einem Bereich zwischen der Mittenach­se und der inneren Ringbegrenzungsfläche des Walzrings.

    [0013] Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann zwischen die ein­ander zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke eine Mit­nehmerhülse eingesetzt und auf den Zuganker aufgeschoben werden, die die Funktion der nur das Drehmoment übertragen­den Mitnehmerkupplung zwischen den beiden Ringbundstücken ausübt. Die Elemente der so gebildeten Mitnehmerkupplung werden dabei zweckmäßig an den einander zugewandten Stirn­seiten der Ringbundstücke und an den diesen zugewandten Ringstirnseiten der Mitnehmerhülse angeordnet, so daß sich die Mitnehmerkuppelverbindung beim Auseinanderbau, d.h. beim Abziehen von dem Walzring automatisch löst. Es können auch zwischen die jeweilige nach außen gewandte Stirnseite eines oder beider Ringbundstücke und die jeweilige benachbarte Schraubenmutter Druckhülsen eingesetzt werden, die es er­lauben, den axialen Abstand der einander zugewandten Stirn­seiten der Ringbundstücke der axialen Dicke des jeweils verwendeten Walzrings anzupassen. Andererseits besteht na­türlich die Möglichkeit, die Elemente der Mitnehmerkupplun­gen an den einander zugewandten Stirnflächen der Ringbund­stücke anzuordnen.

    [0014] Diese Ausbildung der Mitnehmerkupplungen bringt weiter den besonderen Vorteil mit sich, daß die beiden Ringbundstücke auch dann miteinander drehgekuppelt bleiben, wenn infolge ungenügend starker Andruckspannung oder bspw. verölter oder graphithaltiger Anlageflächen zwischen Walzring und Ring­bundstücken die Drehmomentübertragung von diesen auf den Walzring beeinträchtigt wird und Relativbewegungen zwischen den Anlageflächen auftreten, die ggfs. zu einer Zerstörung der Walze führen können. Darüber hinaus ist die Druckbeauf­schlagung der Anlageflächen, anders als bei Verwendung der anfangs geschilderten bekannten Mitnehmerkupplungen immer symmetrisch.

    [0015] Eine weitere Möglichkeit der Anpassung an unterschiedliche Walzringe besteht erfindungsgemäß darin, daß beiderseits des Walzrings zwischen dessen Stirnseite und die einander zuge­wandten Stirnseiten der Ringbundstücke Zwischenringe ange­ordnet werden, die stirnseitig einerseits an den Walzring und andererseits an das jeweilige Ringbundstück anlegbar sind. Der Anlagequerschnitt der Ringbundstücke an die Stirn­seiten solcher Zwischenringe kann dabei gleich dem Anlage­querschnitt des Zwischenrings an die Stirnseiten des Walz­rings sein. Diese Ausbildung schafft die Möglichkeit, den Walzring ohne Verwendung von Zwischenringen auch direkt durch die Stirnseiten der Ringbundstücke zu beaufschlagen, wenn die Walze in Walzenständern mit entsprechend kürzeren Lagerabständen verwendet werden soll.

    [0016] Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann bei mit auf beiden Enden des Zugankers aufgeschraubten Schraubmuttern und auf Ringzapfen der Ringbundstücke aufschiebbaren Lagerringen der Durchmesser der Ringzapfen so bemessen werden, daß die durch das Spannen der die Walzwerkswalze bildenden Elemente verur­sachte Durchmesservergrößerung der Ringzapfen eine axiale Festlegung der Lagerringe bewirkt; dies ist deshalb vorteil­haft, weil die Lager bei dieser Walzwerkswalzenausbildung während des Walzvorganges drehfest mit den Tragwellen ver­bunden sein müssen.

    [0017] Schließlich besteht die Möglichkeit, durch Ausbildung des die Schraubenmuttern aufnehmenden Gewindes des Zugankers als konisches Gewinde, die Zugbelastbarkeit der Gewinde zu ver­größern, damit eine bessere Lastverteilung erreicht wird. Die Walzwerkswalzenausbildung erfordert anders als andere übliche Schraubverbindungen eine hohe Vorspannung, die häu­fig be- und entlastet wird.

    [0018] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zei­gen

    Fig. 1 eine Ausbildungsform der Walzwerkswalze im Axial­schnitt,

    Fig. 2 eine andere Ausbildungsform der Walzwerkswalze teil­weise axial geschnitten,

    Fig. 3 zwei weitere Ausbildungsformen der Walzwerkswalze teilweise axial geschnitten,

    Fig. 4 eine weitere Ausbildungsform der Walzwerkswalze im Axialschnitt,

    Fig. 5 eine weitere Ausbildungsform der Walzwerkswalze im Axialschnitt,

    Fig. 6 eine Einzelheit in vergrößertem Maßstab und

    Fig. 7 eine weitere Einzelheit, ebenfalls in vergrößertem Maßstab.



    [0019] Die Walzwerkswalze nach Fig. 1 besteht aus den beiden Ring­bundstücken 1 und 2, die mit den Ringzapfen 1a bzw. 2a in Rollenlagern 3 lagern, die in Einbaustücke 6 eines nicht dargestellten Walzgerüstes eingesetzt sind. In das Ringbund­stück 2 ist ein Zuganker 7 mit einem Gewinde 7a einge­schraubt. Der Zuganker ist durch eine Durchgangsbohrung 1b im Ringbundstück 1 geführt und an seinem freien Ende 7b über ein weiteres Gewinde 7c mit einer Mutter 14a schraubverbun­den. Auf das Zapfenende 1k wird eine Hülse 8 aufgesetzt. Diese Hülse dient auf nicht dargestellte Weise als Antriebs­ übertragungselement der Walze eines in einer parallelen Walzlinie aufgestellten Walzgerüstes. Auf das Zapfenende 2b des Ringbundstückes 2 ist eine Antriebshülse 9 aufgesetzt. Zwischen den beiden einander zugewandten Stirnseiten 1d und 2d der Ringbundstücke 1 und 2 ist der Walzring 10, der hier eine Profilrinne 10a aufweist, eingesetzt; er liegt dabei mit in drehachsradialen Ebenen verlaufenden Anlageringflä­chen 10b und 10c an entsprechend verlaufenden Anlagering­flächen 1e und 2e der Ringbundstücke 1 bzw. 2 an. Im Mitten­bereich nahe am Umfang des Zugankers 7 sind an den einander zugewandten Stirnseiten 1c, 2d axial ineinanderschiebbare Mitnahmeklauen 12 der beiden Ringbundstücke 1 und 2 vorge­sehen. Die über die Mutter 14a den Zuganker 7 und die beiden Ringbundstücke 1, 2 und den zwischen diese eingespannten Walzring 10 gebildete Walzwerkswalze kann betriebsmäßig wie eine einstückige Walze eingesetzt werden.

    [0020] Die Walzwerkswalze nach Fig. 2 entspricht in ihrer grund­sätzlichen Ausbildung der in Fig. 1 dargestellten mit dem Unterschied, daß das Ringbundstück 112 an der dem Ringbund­stück 111 zugewandten Stirnseite 112d achsmittig einen hül­senartigen Verlängerungsansatz 112e aufweist, der es er­laubt, wie unterhalb der Mittenachslinie dargestellt, einen sehr breiten Walzring 110, z.B. für das Bearbeiten von Flanschträgern oder wie oberhalb der Mittenachslinie darge­stellt, zwei Zwischenringe 13 und 14 zwischen die einander zugewandten Seitenflächen 111c und 112d der Ringbundstücke 111 und 112 einzusetzen, die ihrerseits die Außenseiten eines schmalen Walzrings 110′ beaufschlagen. Die jeweiligen Anlagequerschnitte der Ringbundstücke 11 und 12 an die Zwi­schenringe 13 bzw. 14 ist dabei der gleiche wie der dieser Zwischenringe 13, 14 an den Walzring 110′. Der Zuganker 7 trägt an seinem Ende 7b auf dem Gewinde 7c eine Schraubmut­ter 14, die sich gegen die nach außen gewandte Stirnseite 112f des Ringbundstückes 112 abstützt. Beim Ausführungsbei­spiel ist die Schraubmutter 14 durch einen auf diese Stirn­seite 112f mittels Schrauben aufgeschraubten Abdecktopf 18 abgedeckt. Die so ausgebildete Walzwerkswalze erlaubt es, bei unveränderter Form der Grundelemente Walzringe 110, 110′ unterschiedlicher Dicke zu verwenden.

    [0021] Die Ausbildung der Walzwerkswalze nach Fig. 3 entspricht teilweise der Ausbildung der Walzwerkswalze nach Fig. 1 und teilweise der Ausbildung nach Fig. 2. Bei der Darstellung oberhalb der Mittenachslinie ist zwischen die nach außen gewandte Stirnseite 212f des Ringbundstückes 212, das hier ebenso wie das Ringbundstück 12 nach Fig. 1 keinen Hülsenan­satz 112e, wie bei der Ausbildung nach Fig. 2, aufweist und die Schraubmutter 14 auf den Zuganker 7 eine Druckhülse 20 aufgeschoben, gegen deren eine Ringstirnseite 20b sich die Druckmutter 14 anlegt und deren andere Ringstirnseite 20a sich an die nach außen gewandte Seitenfläche 212f des Ring­bundstücks 212 anlegt und so das Einspannen des Walzrings 210′ zwischen die einander zugewandten Stirnseiten 212d und 211c der Ringbundstücke 212 und 211 ermöglicht. die Drehmo­mentenübertragung erfolgt wie bei der Ausbildung nach Fig. 1 mit Hilfe der Mitnehmerklauen 12. Bei der Ausbildung nach der Darstellung unterhalb der Mittenachslinie ist zwischen die nach innen gewandten Stirnseiten 211c und 212d der Ring­bundstücke 211 eine Mitnehmerhülse 22 eingesetzt, durch die der Zuganker 7 hindurchgeführt ist. Diese Mitnehmerhülse 22 weist an beiden Stirnseiten Mitnehmerklauen 12 auf, ihre Länge ist so bemessen, daß sie beim Einspannen des Walzrings 210 zwischen den beiden Ringbundstücken 211 und 212 keine axiale Spannungsbeaufschlagung erhält. Mit dieser Ausbildung der Walzwerkswalze können Walzringe 210, 210′ unterschied­ lichster Dicke verwendet werden, wobei es lediglich notwen­dig ist, entsprechend unterschiedlich lange Mitnehmerhülsen 22 bzw. Druckhülsen 20 einzusetzen.

    [0022] Bei der Ausbildung nach Fig. 4 werden die beiden Ringbund­stücke 311, 312 und der Walzring 312 mittels eines Zugankers 307 gespannt, der auf beiden Enden Schraubmuttern 314 trägt. Mit dieser Ausbildung wird die Möglichkeit geschaffen, die jeweiligen Durchmesser D der beiden Ringzapfen 311a bzw. 312a der Ringbundstücke 311, 312 so zu bemessen, daß die durch das Spannen des Zugankers 307 verursachte Durchmesser­vergrößerung in einen Durchmesser D′ eine axiale Festlegung des aufgesetzten Lagerrings 23 bewirkt.

    [0023] Bei der Ausbildung der Walzwerkswalze nach Fig. 5 weist der zwischen den Ringbundstücken 511 und 512 mittels des Zugan­kers 507 eingespannte Walzring 410 anders als bei den bisher erläuterten Ausbildungen eine Mehrzahl von Profilrinnen 410a auf; auch eine solche mehrteilige Walzwerkswalze läßt sich, wie die vorher beschriebenen, in der gleichen Weise hand­haben und betrieblich einsetzen wie entsprechende einstücki­ge Walzen.

    [0024] Die Darstellung eines Ringbundstückes 1 nach Fig. 6 zeigt, daß die Seitenflächen sowohl in achsradialen Ebenen liegen­de Anlageringflächen 1g, als auch geneigt verlaufende An­lageflächen 1f aufweisen können, und es sind auch statt dessen (vgl. Fig. 1) Anlageringflächen 1e mit einem Nei­gungswinkel von 90° möglich. Bei diesen Anlageringflächen ist es allerdings notwendig, die Ringbundstücke jeweils aufzuschrumpfen.

    [0025] Fig. 7 zeigt eine bis zum äußeren Ringrand 1a des Ringbund­stückes 1 geführte Anlageringflächen 1g′, deren Neigung zu der achsradialen Ebene E dem Winkel α einer leichten Nei­gung nach innen entspricht. Dieser Neigungswinkel α und die axiale Dicke S des Ringrandes 1h des Ringbundstückes 1 sind dabei so bemessen, daß beim Spannen der (hier nicht darge­stellte) mehrteiligen Walzwerkswalze dieser Ringrand 1h durch die diesen jeweils beaufschlagende (ebenfalls nicht dargestellte) Stirnseite des Walzrings im elastischen Be­reich soweit nach außen in die strichpunktiert angedeutete Position drückbar ist, daß die Anlageringfläche 1g′ im Be­triebszustand der Walzwerkswalze in der achsradialen Ebene E oder in einem bestimmten Winkel zu dieser liegt.


    Ansprüche

    1. Mehrteilige, aus antreibbarer Tragwelle und auf diese aufsetzbarem Walzring bestehende Walzwerkswalze, bei der die Tragwelle aus zwei koaxial und mit einander zugewand­ten Stirnseiten jeweils auf eine der beiden Stirnseiten des Walzrings auflegbaren Ringbundstücken und einer mit dem einen Ringbundstück verbindbaren und mittig, mit radialem Spiel durch das andere Ringbundstück hindurch­geführten und diese an der dem Walzring abgewandten Stirnseite beaufschlagenden axialen Spannvorrichtung besteht und die dem Walzring zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke auf entsprechende Gegenflächen der Stirn­seiten des Walzrings legbare Auflage-Ringflächen aufwei­sen, wobei die Stirnseite der Ringbundstücke von der Mittenachse bis zum Außenrand zwei oder mehr Auflagering­flächen mit unterschiedlicher Neigung zur Achsradialen der Mittenachse aufweisen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Anzahl und Neigung der Auflageringflächen (1f, 1g), deren Abstand von der Mittenachse und die Größe des von der Spannvorrichtung (14a) auf diese ausgeübten Aufla­gedrucks so bemessen werden, daß die beim Betrieb der Walze zu erwartenden, auf die jeweilige Walzenausbildung unter Berücksichtigung von deren Abmaßen, Kalibern und Werkstoffen, insbs. in deren äußerem Umfangsbereich auf­tretenden Biege-Zug-Spannungen durch diesen Druck wesent­lich vermindert werden.
     
    2. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Auflageringfläche (1g′) bis zum äußeren Ringrand (1h) der Ringbundstücke (1) geführt sind.
     
    3. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Neigungswinkel (α) der Auflageringflächen (1g′) leicht nach innen geneigt verläuft.
     
    4. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Neigungswinkel (α) der Auflageringfläche (1g′) und die axiale Dicke (S) des Außenringrandes (1h) beider Ringbundstücke (1, 2) so bemessen sind, daß beim Spannen die Ringränder (1h) der Ringbundstücke (1, 2) bei Beauf­schlagen der Stirnseiten des Walzrings (10) im elasti­schen Bereich soweit voneinander weg nach außen drückbar sind, daß die Auflageringflächen (1g′) jeweils in einer drehachsradialen Ebene (E) bzw. in zu dieser leicht ge­neigt verlaufenden Ebene liegen.
     
    5. Mehrteilige Walzwerkswalze nach den Ansprüchen 2 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der größere Neigungswinkel achsnaher Auflageringflä­chen (1f) so bemessen ist, daß diese auf den entsprechend geneigten Stirnseitenabschnitten des Walzrings (10) in dem Bereich des axialen Verschiebeweges der Ringbund­stücke (1, 2) zur Auflage gelangen, bei dem die Auflage­ringflächen (1g) der Ringbundstücke (1, 2) im elastischen Bereich nach außen gedrückt werden.
     
    6. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
    mit einer durch Axialverschiebung in und außer Kuppel­stellung bringbaren Mitnehmerkupplung, die Mitnahmeele­mente an den einander zugewandten Stirnflächen der Ring­bundstücke aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Mitnahmeelemente außerhalb der Auflageflächen und Gegenflächen von Ringbundstück (1, 2) und Walzring (10) angeordnet sind.
     
    7. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Mitnahmeelemente der Mitnehmerkupplung (12) in einem Bereich zwischen der Mittenachse der Walze und der inneren Ringbegrenzungsfläche des Walzrings (10) angeord­net sind.
     
    8. Mehrteilige Walwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
    gekennzeichnet durch
    eine zwischen die einander zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke (211, 212) einsetzbare, auf den Zuganker (7) aufschiebbare Mitnehmerhülse (22) mit stirnseitigen Mitnahmeklauen (12).
     
    9. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
    gekennzeichnet durch
    zwischen die jeweils nach außen gewandten Stirnseiten (212f) der Ringbundstücke (212) und die axiale Spannvor­richtung (14) einsetzbare Druckhülsen (20).
     
    10. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
    gekennzeichnet durch
    beiderseits des Walzrings (110′) zwischen dessen Stirn­seiten und die einander zugewandten Stirnseiten (111c und 112d) der Ringbundstücke (111, 112) einsetzbare, stirn­seitig einerseits an den Walzring (110′) und andererseits an das jeweilige Ringbundstück (111, 112) anlegbare Zwi­schenringe (30, 31 bzw. 13, 14).
     
    11. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Anlagequerschnitt der Ringbundstücke (111c, 112d) an die Stirnseiten der Zwischenringe (13, 14F) gleich dem Anlagequerschnitt der Zwischenringe (13, 14) an die Stirnseiten des Walzrings (110′) ist.
     
    12. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
    mit auf beide Enden des Zugankers aufgeschraubten Schrau­benmuttern und auf Ringzapfen der Ringbundstücke auf­schiebbaren Lagerringen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Durchmesser (D) der Ringzapfen (311a, 312a) so bemessen sind, daß die durch das Spannen der die Walz­werkswalze bildenden Elemente (314, 307, 311, 312, 310) verursachte Durchmesservergrößerung (D′) der Ringzapfen (311a, 312a) eine axiale Festlegung der Lagerringe (23) bewirkt.
     
    13. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
    mit auf beide Enden des Zugankers aufgeschraubten Schrau­benmuttern und auf Ringzapfen der Ringbundstücke auf­schiebbaren Lagerringen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die die Schraubenmuttern (10) aufnehmenden Gewinde (7c) als konische Gewinde ausgebildet sind.
     




    Zeichnung