[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrteilige, aus antreibbarer Tragwelle und
auf diese aufsetzbarem Walzring bestehende Walzwerkswalze, bei der die Tragwelle aus
zwei koaxialen und mit einander zugewandten Stirnseiten jeweils auf eine der beiden
Stirnseiten des Walzrings auflegbaren Ringbundstücken, und einer mit dem einen Ringbundstück
verbindbaren und mittig mit radialem Spiel durch das andere Ringbundstück hindurchgeführten
und diese an der dem Walzring abgewandten Stirnseite beaufschlagenden axialen Spannvorrichtung
besteht, und die dem Walzring zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke mehrere,
auf entsprechende Gegenflächen der Stirnseiten des Walzrings legbare Auflage-Ringflächen
aufweisen, wobei die Stirnseiten der Ringbundstücke von der Mittenachse bis zum Außenrand
zwei oder mehr Auflage-Ringflächen mit unterschiedlicher Neigung zur Achsradialen
der Mittenachse aufweisen.
[0002] Mehrteilige Walzwerkswalzen dieser Gattung sind in zahlreichen Ausbildungsformen
bekanntgeworden (DE-B-1 140 535, 1 146 467, DE-A-1 602 086 und DR-B-132 726 sowie
EP-A-214 521). . Bei diesen Ausbildungsformen der mehrteiligen Walzwerkswalzen besteht
die Spannvorrichtung aus einem beide Ringbundstücke axial verschiebbar miteinander
verbindenden Zuganker und einer auf diesem angeordneten gegen die Ring bundstücke
abstützbaren Spannvorrichtung in Form einer Hydraulikmutter. Der Zuganker ist in
das eine Ringbundstück eingesetzt, fest mit diesem verschraubt und durch eine Mittenbohrung
des anderen Ringbundstücks hindurchgeführt. Auf das freie Ende dieses Zugankers ist
die Hydraulikmutter aufgesetzt. Diese mehrteiligen Walzen können z.B. für Walzgerüste
mit in zwei parallelen Walzenständern gelagerten und an einer Seite mit Antriebselementen
kuppelbaren Tragwellenpaaren als eine solche, den Walzring tragende Tragwelle verwendet
werden. Bei den Ausführungsbeispielen nach den beiden an erster Stelle genannten Druckschriften
weisen das antriebsseitige Ringbundstück und der Walzring an ihren einander zugewandten
Stirnseiten mit axialem Spiel ineinandergreifende Absätze bzw. Ausnehmungen einer
Stirnzahnkupplung als Mitnahmeelemente für die Drehmomentenübertragung von dem Ringbundstück
auf den Walzring auf. Die Zentrierung des Walzrings auf die Mittenachse der so gebildeten
Walzwerkswalze wird durch an den Außenringrändern der Ringbundstücke vorgesehene,
zylindrische Randansätze erreicht, die an beiden Stirnseiten des Walzrings angeordnete
entsprechende Ringbunde umfassen.
[0003] Bei der mehrteiligen Walzwerkswalze nach den genannten DE-A-1 602 086 und EP-A-214
512 wird die Zentrierung des Walzrings mit Hilfe von in den Stirnflächen der Ringbundstücke
vorgesehenen zu einer Achsradialen der Mittenachse geneigten Auflage-Ringflächen
bewirkt, die auf entsprechend geneigte Auflageringflächen an beiden Stirnseiten des
Walzrings auflegbar sind. Die jeweilige Neigung weist dabei entweder nach innen oder
mit unterschiedlichen Winkelgraden nach außen.
[0004] Ausgehend von der in der an letzter Stelle genannten DR-PS 132 726 erläuterten Erkenntnis,
daß sich mit solchen mehrteiligen Walzwerkswalzen durch den auf den Walzring aufgebrachten
axialen Druck neben der Erhöhung des für die Walze zulässigen Walzdrucks die Ermüdungsfestigkeit
des Walzenwerkstoffes vergrößern läßt, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
diese bekannten mehrteiligen Walzwerkswalzenausbildungen so zu verbessern, daß die
Ermüdungsfestigkeit des Walzrings durch gezieltes Aufbringen des axialen Drucks auf
bestimmte Bereiche des Walzringkörpers und in Anpassung an die unterschiedlichen Formen
des jeweiligen Walzrings und des für diesen verwendeten Werkstoffs erheblich gesteigert
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Anzahl und die Neigung der Auflage-Ringflächen,
deren Abstand von der Mittenachse und die Größe des von der Spannvorrichtung auf
diese ausgeübten Auflagedrucks so gemessen werden, daß die beim Betrieb der Walze
zu erwartenden, auf die jeweilige Walzenausbildung unter Berücksichtigung von deren
Abmaßen, Kalibern oder Werkstoffen, insb. in deren äußerem Umfangsbereich auftretenden
Biege-Zug-Spannungen durch diesen Druck wesentlich vermindert werden.
[0006] Die Auflageringflächen im äußeren Umfangsbereich des Walzrings werden zweckmäßig
dabei bis zum Außen-Ringrand der Ringbundstücke geführt werden und weisen dabei vorteilhaft
auch einen leicht nach innen geneigten Neigungswinkel auf.
[0007] Das gezielte Aufbringen von Druckspannungen gewählter Größe auf örtlich unterschiedliche
Bereiche des Walzringkörpers erlaubt es, den beim Betrieb der Walze infolge der Walzenbiegung
unter dem Walzdruck auftretenden Biege-Zug-Sapnnungen dort, wo sie, wie z.B. im äußeren
Umfangsbereich des Walzrings besonders stark auftreten, so weit entgegenzuwirken
und sie dabei zumindest teilweise so weit zu neutralisieren, daß durch den beim Walzen
unvermeidlichen Thermoschock verursachte Wärmerisse im Gefüge des Walzrings nicht
mehr oder nur noch sehr langsam weiterwachsen. Der praktische Betrieb hat erwiesen,
daß je nach Abmaß, Kalaiberzahl und Werkstoff der Walze deren Kaliberzeiten vervielfacht
und die Abdrehmaße auf die Hälfte verringert werden konnten.
[0008] Die zusätzlich angeordneten achsnahen Auflageringflächen mit größerem Neigungswinkel
erleichtern in der an sich bekannten Weise das genaue Zentrieren des Walzrings und
bewirken im Anschluß an ein Lösen der Druckspannung, daß sich die Ringbundstücke
leicht von dem Walzring lösen lassen.
[0009] Für mehrteilige Walzen, deren Walzring nicht oder nur in großen Zeitintervallen ausgewechselt
wird, eignen sich auch achsnahe Auflageringflächen mit Neigungswinkeln von etwa 0°,
d.h. mit etwa achskonzentrisch verlaufenden Auflageringflächen, bei denen die Ringbundstücke
dann allerdings nur schwer vom Walzring zu lösen sind.
[0010] Der Neigungswinkel der bis zum äußeren Ringrand der Ringbundstücke geführten Auflageringflächen
und die axiale Dicke dieses Außenringrandes beider Ringbundstücke erfindungsgemäß
so bemessen, daß beim Spannen die Ringränder der Ringbundstücke beim Beaufschlagen
der Stirnseiten des Walzrings im elastischen Bereich so weit voneinander weg nach
außen drückbar sind, daß die Ringauflageflächen jeweils in einer drehachsradialen
Ebene bzw. in zu dieser leicht geneigt verlaufenden Ebene liegen, dann läßt sich dadurch
nicht nur eine besonders günstige gezielte Ubertragung des Spanndrucks auf den äußeren
Umfangsbereich des Walzringkörpers bewirken, sondern es wird auch ein weiterer Vorteil
erreicht, nämlich die Vermeidung des Auseinanderklaffens der aufeinanderliegenden
Auflageringflächen bei einer mehr oder weniger großen Durchbiegung des Walzrings.
[0011] Der größere Neigungswinkel achsnaher Auflageringflächen kann erfindungsgemäß so bemessen
werden, daß diese auf den entsprechend geneigten Stirnseitenabschnitten des Walzrings
in dem Bereich des axialen Verschiebeweges der Ringbundstücke zur Auflage gelangen,
bei dem die Auflageringflächen der Ringbundstücke im elastischen Bereich nach außen
gedrückt werden. Damit werden die mit konischen Sitzflächen verbundenen Schwierigkeiten
der Festlegung einer exakten axialen Position beseitigt, da sich die Ringbundstücke
hier bei bereits aufeinanderliegenden Ringauflageflächen und Walzringstirnseiten
noch um ein, wenn auch geringes Maß axial verschieben lassen, so daß dann die genannten
Flächen, als auch gleichzeitig die achsnahen, mit einem größeren Neigungswinkel konisch
verlaufenden Flächenabschnitte zur positionierfesten Auflage aufeinander gelangen
können.
[0012] Soll bei der mehrteiligen Walzwerkswalze aus konstruktiven und betrieblichen Gründen
zusätzlich eine Mitnehmerkupplung zwischen Ringbundstück und Walzring vorgesehen werden,
wie dies aus den zu Anfang bereits erwähnten Ausbildungen nach den DE-B-11 40 535
und 11 46 467 sowie der EP-A-214 521 bekannt ist, dann können bei der erfindungsgemäßen
Ausbildung der mehrteiligen Walzwerkswalze die Mitnahmeelemente der Kupplung zweckmäßig
an den einander zugewandten Stirnflächen der Ringbundstücke außerhalb der Anlageringflächen
und Gegenflächen von Ringbundstück und Walzring angeordnet werden, vorteilhaft in
einem Bereich zwischen der Mittenachse und der inneren Ringbegrenzungsfläche des
Walzrings.
[0013] Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann zwischen die einander zugewandten Stirnseiten
der Ringbundstücke eine Mitnehmerhülse eingesetzt und auf den Zuganker aufgeschoben
werden, die die Funktion der nur das Drehmoment übertragenden Mitnehmerkupplung zwischen
den beiden Ringbundstücken ausübt. Die Elemente der so gebildeten Mitnehmerkupplung
werden dabei zweckmäßig an den einander zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke
und an den diesen zugewandten Ringstirnseiten der Mitnehmerhülse angeordnet, so daß
sich die Mitnehmerkuppelverbindung beim Auseinanderbau, d.h. beim Abziehen von dem
Walzring automatisch löst. Es können auch zwischen die jeweilige nach außen gewandte
Stirnseite eines oder beider Ringbundstücke und die jeweilige benachbarte Schraubenmutter
Druckhülsen eingesetzt werden, die es erlauben, den axialen Abstand der einander
zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke der axialen Dicke des jeweils verwendeten
Walzrings anzupassen. Andererseits besteht natürlich die Möglichkeit, die Elemente
der Mitnehmerkupplungen an den einander zugewandten Stirnflächen der Ringbundstücke
anzuordnen.
[0014] Diese Ausbildung der Mitnehmerkupplungen bringt weiter den besonderen Vorteil mit
sich, daß die beiden Ringbundstücke auch dann miteinander drehgekuppelt bleiben, wenn
infolge ungenügend starker Andruckspannung oder bspw. verölter oder graphithaltiger
Anlageflächen zwischen Walzring und Ringbundstücken die Drehmomentübertragung von
diesen auf den Walzring beeinträchtigt wird und Relativbewegungen zwischen den Anlageflächen
auftreten, die ggfs. zu einer Zerstörung der Walze führen können. Darüber hinaus ist
die Druckbeaufschlagung der Anlageflächen, anders als bei Verwendung der anfangs
geschilderten bekannten Mitnehmerkupplungen immer symmetrisch.
[0015] Eine weitere Möglichkeit der Anpassung an unterschiedliche Walzringe besteht erfindungsgemäß
darin, daß beiderseits des Walzrings zwischen dessen Stirnseite und die einander zugewandten
Stirnseiten der Ringbundstücke Zwischenringe angeordnet werden, die stirnseitig einerseits
an den Walzring und andererseits an das jeweilige Ringbundstück anlegbar sind. Der
Anlagequerschnitt der Ringbundstücke an die Stirnseiten solcher Zwischenringe kann
dabei gleich dem Anlagequerschnitt des Zwischenrings an die Stirnseiten des Walzrings
sein. Diese Ausbildung schafft die Möglichkeit, den Walzring ohne Verwendung von Zwischenringen
auch direkt durch die Stirnseiten der Ringbundstücke zu beaufschlagen, wenn die Walze
in Walzenständern mit entsprechend kürzeren Lagerabständen verwendet werden soll.
[0016] Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann bei mit auf beiden Enden des Zugankers aufgeschraubten
Schraubmuttern und auf Ringzapfen der Ringbundstücke aufschiebbaren Lagerringen der
Durchmesser der Ringzapfen so bemessen werden, daß die durch das Spannen der die Walzwerkswalze
bildenden Elemente verursachte Durchmesservergrößerung der Ringzapfen eine axiale
Festlegung der Lagerringe bewirkt; dies ist deshalb vorteilhaft, weil die Lager bei
dieser Walzwerkswalzenausbildung während des Walzvorganges drehfest mit den Tragwellen
verbunden sein müssen.
[0017] Schließlich besteht die Möglichkeit, durch Ausbildung des die Schraubenmuttern aufnehmenden
Gewindes des Zugankers als konisches Gewinde, die Zugbelastbarkeit der Gewinde zu
vergrößern, damit eine bessere Lastverteilung erreicht wird. Die Walzwerkswalzenausbildung
erfordert anders als andere übliche Schraubverbindungen eine hohe Vorspannung, die
häufig be- und entlastet wird.
[0018] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Ausbildungsform der Walzwerkswalze im Axialschnitt,
Fig. 2 eine andere Ausbildungsform der Walzwerkswalze teilweise axial geschnitten,
Fig. 3 zwei weitere Ausbildungsformen der Walzwerkswalze teilweise axial geschnitten,
Fig. 4 eine weitere Ausbildungsform der Walzwerkswalze im Axialschnitt,
Fig. 5 eine weitere Ausbildungsform der Walzwerkswalze im Axialschnitt,
Fig. 6 eine Einzelheit in vergrößertem Maßstab und
Fig. 7 eine weitere Einzelheit, ebenfalls in vergrößertem Maßstab.
[0019] Die Walzwerkswalze nach Fig. 1 besteht aus den beiden Ringbundstücken 1 und 2, die
mit den Ringzapfen 1a bzw. 2a in Rollenlagern 3 lagern, die in Einbaustücke 6 eines
nicht dargestellten Walzgerüstes eingesetzt sind. In das Ringbundstück 2 ist ein
Zuganker 7 mit einem Gewinde 7a eingeschraubt. Der Zuganker ist durch eine Durchgangsbohrung
1b im Ringbundstück 1 geführt und an seinem freien Ende 7b über ein weiteres Gewinde
7c mit einer Mutter 14a schraubverbunden. Auf das Zapfenende 1k wird eine Hülse 8
aufgesetzt. Diese Hülse dient auf nicht dargestellte Weise als Antriebs übertragungselement
der Walze eines in einer parallelen Walzlinie aufgestellten Walzgerüstes. Auf das
Zapfenende 2b des Ringbundstückes 2 ist eine Antriebshülse 9 aufgesetzt. Zwischen
den beiden einander zugewandten Stirnseiten 1d und 2d der Ringbundstücke 1 und 2 ist
der Walzring 10, der hier eine Profilrinne 10a aufweist, eingesetzt; er liegt dabei
mit in drehachsradialen Ebenen verlaufenden Anlageringflächen 10b und 10c an entsprechend
verlaufenden Anlageringflächen 1e und 2e der Ringbundstücke 1 bzw. 2 an. Im Mittenbereich
nahe am Umfang des Zugankers 7 sind an den einander zugewandten Stirnseiten 1c, 2d
axial ineinanderschiebbare Mitnahmeklauen 12 der beiden Ringbundstücke 1 und 2 vorgesehen.
Die über die Mutter 14a den Zuganker 7 und die beiden Ringbundstücke 1, 2 und den
zwischen diese eingespannten Walzring 10 gebildete Walzwerkswalze kann betriebsmäßig
wie eine einstückige Walze eingesetzt werden.
[0020] Die Walzwerkswalze nach Fig. 2 entspricht in ihrer grundsätzlichen Ausbildung der
in Fig. 1 dargestellten mit dem Unterschied, daß das Ringbundstück 112 an der dem
Ringbundstück 111 zugewandten Stirnseite 112d achsmittig einen hülsenartigen Verlängerungsansatz
112e aufweist, der es erlaubt, wie unterhalb der Mittenachslinie dargestellt, einen
sehr breiten Walzring 110, z.B. für das Bearbeiten von Flanschträgern oder wie oberhalb
der Mittenachslinie dargestellt, zwei Zwischenringe 13 und 14 zwischen die einander
zugewandten Seitenflächen 111c und 112d der Ringbundstücke 111 und 112 einzusetzen,
die ihrerseits die Außenseiten eines schmalen Walzrings 110′ beaufschlagen. Die jeweiligen
Anlagequerschnitte der Ringbundstücke 11 und 12 an die Zwischenringe 13 bzw. 14 ist
dabei der gleiche wie der dieser Zwischenringe 13, 14 an den Walzring 110′. Der Zuganker
7 trägt an seinem Ende 7b auf dem Gewinde 7c eine Schraubmutter 14, die sich gegen
die nach außen gewandte Stirnseite 112f des Ringbundstückes 112 abstützt. Beim Ausführungsbeispiel
ist die Schraubmutter 14 durch einen auf diese Stirnseite 112f mittels Schrauben
aufgeschraubten Abdecktopf 18 abgedeckt. Die so ausgebildete Walzwerkswalze erlaubt
es, bei unveränderter Form der Grundelemente Walzringe 110, 110′ unterschiedlicher
Dicke zu verwenden.
[0021] Die Ausbildung der Walzwerkswalze nach Fig. 3 entspricht teilweise der Ausbildung
der Walzwerkswalze nach Fig. 1 und teilweise der Ausbildung nach Fig. 2. Bei der Darstellung
oberhalb der Mittenachslinie ist zwischen die nach außen gewandte Stirnseite 212f
des Ringbundstückes 212, das hier ebenso wie das Ringbundstück 12 nach Fig. 1 keinen
Hülsenansatz 112e, wie bei der Ausbildung nach Fig. 2, aufweist und die Schraubmutter
14 auf den Zuganker 7 eine Druckhülse 20 aufgeschoben, gegen deren eine Ringstirnseite
20b sich die Druckmutter 14 anlegt und deren andere Ringstirnseite 20a sich an die
nach außen gewandte Seitenfläche 212f des Ringbundstücks 212 anlegt und so das Einspannen
des Walzrings 210′ zwischen die einander zugewandten Stirnseiten 212d und 211c der
Ringbundstücke 212 und 211 ermöglicht. die Drehmomentenübertragung erfolgt wie bei
der Ausbildung nach Fig. 1 mit Hilfe der Mitnehmerklauen 12. Bei der Ausbildung nach
der Darstellung unterhalb der Mittenachslinie ist zwischen die nach innen gewandten
Stirnseiten 211c und 212d der Ringbundstücke 211 eine Mitnehmerhülse 22 eingesetzt,
durch die der Zuganker 7 hindurchgeführt ist. Diese Mitnehmerhülse 22 weist an beiden
Stirnseiten Mitnehmerklauen 12 auf, ihre Länge ist so bemessen, daß sie beim Einspannen
des Walzrings 210 zwischen den beiden Ringbundstücken 211 und 212 keine axiale Spannungsbeaufschlagung
erhält. Mit dieser Ausbildung der Walzwerkswalze können Walzringe 210, 210′ unterschied
lichster Dicke verwendet werden, wobei es lediglich notwendig ist, entsprechend unterschiedlich
lange Mitnehmerhülsen 22 bzw. Druckhülsen 20 einzusetzen.
[0022] Bei der Ausbildung nach Fig. 4 werden die beiden Ringbundstücke 311, 312 und der
Walzring 312 mittels eines Zugankers 307 gespannt, der auf beiden Enden Schraubmuttern
314 trägt. Mit dieser Ausbildung wird die Möglichkeit geschaffen, die jeweiligen Durchmesser
D der beiden Ringzapfen 311a bzw. 312a der Ringbundstücke 311, 312 so zu bemessen,
daß die durch das Spannen des Zugankers 307 verursachte Durchmesservergrößerung in
einen Durchmesser D′ eine axiale Festlegung des aufgesetzten Lagerrings 23 bewirkt.
[0023] Bei der Ausbildung der Walzwerkswalze nach Fig. 5 weist der zwischen den Ringbundstücken
511 und 512 mittels des Zugankers 507 eingespannte Walzring 410 anders als bei den
bisher erläuterten Ausbildungen eine Mehrzahl von Profilrinnen 410a auf; auch eine
solche mehrteilige Walzwerkswalze läßt sich, wie die vorher beschriebenen, in der
gleichen Weise handhaben und betrieblich einsetzen wie entsprechende einstückige
Walzen.
[0024] Die Darstellung eines Ringbundstückes 1 nach Fig. 6 zeigt, daß die Seitenflächen
sowohl in achsradialen Ebenen liegende Anlageringflächen 1g, als auch geneigt verlaufende
Anlageflächen 1f aufweisen können, und es sind auch statt dessen (vgl. Fig. 1) Anlageringflächen
1e mit einem Neigungswinkel von 90° möglich. Bei diesen Anlageringflächen ist es
allerdings notwendig, die Ringbundstücke jeweils aufzuschrumpfen.
[0025] Fig. 7 zeigt eine bis zum äußeren Ringrand 1a des Ringbundstückes 1 geführte Anlageringflächen
1g′, deren Neigung zu der achsradialen Ebene E dem Winkel α einer leichten Neigung
nach innen entspricht. Dieser Neigungswinkel α und die axiale Dicke S des Ringrandes
1h des Ringbundstückes 1 sind dabei so bemessen, daß beim Spannen der (hier nicht
dargestellte) mehrteiligen Walzwerkswalze dieser Ringrand 1h durch die diesen jeweils
beaufschlagende (ebenfalls nicht dargestellte) Stirnseite des Walzrings im elastischen
Bereich soweit nach außen in die strichpunktiert angedeutete Position drückbar ist,
daß die Anlageringfläche 1g′ im Betriebszustand der Walzwerkswalze in der achsradialen
Ebene E oder in einem bestimmten Winkel zu dieser liegt.
1. Mehrteilige, aus antreibbarer Tragwelle und auf diese aufsetzbarem Walzring bestehende
Walzwerkswalze, bei der die Tragwelle aus zwei koaxial und mit einander zugewandten
Stirnseiten jeweils auf eine der beiden Stirnseiten des Walzrings auflegbaren Ringbundstücken
und einer mit dem einen Ringbundstück verbindbaren und mittig, mit radialem Spiel
durch das andere Ringbundstück hindurchgeführten und diese an der dem Walzring abgewandten
Stirnseite beaufschlagenden axialen Spannvorrichtung besteht und die dem Walzring
zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke auf entsprechende Gegenflächen der Stirnseiten
des Walzrings legbare Auflage-Ringflächen aufweisen, wobei die Stirnseite der Ringbundstücke
von der Mittenachse bis zum Außenrand zwei oder mehr Auflageringflächen mit unterschiedlicher
Neigung zur Achsradialen der Mittenachse aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß Anzahl und Neigung der Auflageringflächen (1f, 1g), deren Abstand von der Mittenachse
und die Größe des von der Spannvorrichtung (14a) auf diese ausgeübten Auflagedrucks
so bemessen werden, daß die beim Betrieb der Walze zu erwartenden, auf die jeweilige
Walzenausbildung unter Berücksichtigung von deren Abmaßen, Kalibern und Werkstoffen,
insbs. in deren äußerem Umfangsbereich auftretenden Biege-Zug-Spannungen durch diesen
Druck wesentlich vermindert werden.
2. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflageringfläche (1g′) bis zum äußeren Ringrand (1h) der Ringbundstücke (1)
geführt sind.
3. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (α) der Auflageringflächen (1g′) leicht nach innen geneigt
verläuft.
4. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Neigungswinkel (α) der Auflageringfläche (1g′) und die axiale Dicke (S) des
Außenringrandes (1h) beider Ringbundstücke (1, 2) so bemessen sind, daß beim Spannen
die Ringränder (1h) der Ringbundstücke (1, 2) bei Beaufschlagen der Stirnseiten des
Walzrings (10) im elastischen Bereich soweit voneinander weg nach außen drückbar
sind, daß die Auflageringflächen (1g′) jeweils in einer drehachsradialen Ebene (E)
bzw. in zu dieser leicht geneigt verlaufenden Ebene liegen.
5. Mehrteilige Walzwerkswalze nach den Ansprüchen 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der größere Neigungswinkel achsnaher Auflageringflächen (1f) so bemessen ist,
daß diese auf den entsprechend geneigten Stirnseitenabschnitten des Walzrings (10)
in dem Bereich des axialen Verschiebeweges der Ringbundstücke (1, 2) zur Auflage
gelangen, bei dem die Auflageringflächen (1g) der Ringbundstücke (1, 2) im elastischen
Bereich nach außen gedrückt werden.
6. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
mit einer durch Axialverschiebung in und außer Kuppelstellung bringbaren Mitnehmerkupplung,
die Mitnahmeelemente an den einander zugewandten Stirnflächen der Ringbundstücke
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnahmeelemente außerhalb der Auflageflächen und Gegenflächen von Ringbundstück
(1, 2) und Walzring (10) angeordnet sind.
7. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnahmeelemente der Mitnehmerkupplung (12) in einem Bereich zwischen der
Mittenachse der Walze und der inneren Ringbegrenzungsfläche des Walzrings (10) angeordnet
sind.
8. Mehrteilige Walwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch
eine zwischen die einander zugewandten Stirnseiten der Ringbundstücke (211, 212) einsetzbare,
auf den Zuganker (7) aufschiebbare Mitnehmerhülse (22) mit stirnseitigen Mitnahmeklauen
(12).
9. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch
zwischen die jeweils nach außen gewandten Stirnseiten (212f) der Ringbundstücke (212)
und die axiale Spannvorrichtung (14) einsetzbare Druckhülsen (20).
10. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
beiderseits des Walzrings (110′) zwischen dessen Stirnseiten und die einander zugewandten
Stirnseiten (111c und 112d) der Ringbundstücke (111, 112) einsetzbare, stirnseitig
einerseits an den Walzring (110′) und andererseits an das jeweilige Ringbundstück
(111, 112) anlegbare Zwischenringe (30, 31 bzw. 13, 14).
11. Mehrteilige Walzwerkswalze nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anlagequerschnitt der Ringbundstücke (111c, 112d) an die Stirnseiten der Zwischenringe
(13, 14F) gleich dem Anlagequerschnitt der Zwischenringe (13, 14) an die Stirnseiten
des Walzrings (110′) ist.
12. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
mit auf beide Enden des Zugankers aufgeschraubten Schraubenmuttern und auf Ringzapfen
der Ringbundstücke aufschiebbaren Lagerringen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchmesser (D) der Ringzapfen (311a, 312a) so bemessen sind, daß die durch
das Spannen der die Walzwerkswalze bildenden Elemente (314, 307, 311, 312, 310) verursachte
Durchmesservergrößerung (D′) der Ringzapfen (311a, 312a) eine axiale Festlegung der
Lagerringe (23) bewirkt.
13. Mehrteilige Walzwerkswalze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
mit auf beide Enden des Zugankers aufgeschraubten Schraubenmuttern und auf Ringzapfen
der Ringbundstücke aufschiebbaren Lagerringen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Schraubenmuttern (10) aufnehmenden Gewinde (7c) als konische Gewinde ausgebildet
sind.