[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenrotationsdruckmaschine, die von Schöndruck auf Schön-
und Widerdruck und umgekehrt umstellbar ist,
mit einer zwischen zwei Druckwerken angeordneten Bogenübergabetrommel, bestehend
aus einem Trommelgrundkörper mit einer Einrichtung zum Erfassen der Bogenvorderkante,
der durch Hohlwellenzapfen im Maschinengestell gelagert ist, und aus mit einer Einrichtung
zum Erfassen der Bogenhinterkanten versehenen Halteteilen, die auf einer in dem Hohlwellenzapfen
gelagerten Welle befestigt sind,
mit parallel zueinander auf einem Hohlwellenzapfen und auf dem in diesem gelagerten
Wellenende aufgekeilten Zahnrädern gleichen Durchmessers, von denen eins mit dem Zahnrad
einer Übergabetrommel und das andere mit dem Zahnrad der in Transportrichtung nachgeschalteten
Wendetrommel mit einem Greifersystem zum Erfassen der Bogenvorder- oder Bogenhinterkanten
kämmt, und
mit einer lösbaren, die beiden Zahnräder in unterschiedlichen Winkellagen der Einrichtungen
zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten der Übergabetrommel verbindenden
Kupplung.
[0002] Eine Bogenrotationsdruckmaschine dieser Art ist aus der DE-OS 35 34 486 bekannt,
wobei die Kupplung der beiden Zahnräder aus einer Schrumpf-Verbindung besteht, die
durch einen sogenannten Druckölverband zum Zwecke der Veränderung der Winkellage der
Zahnräder durch Beaufschlagung mit Drucköl vorübergehend lösbar ist. Bei dieser bekannten
Bogenrotationsdruckmaschine lassen sich die beiden Einrichtungen zum Erfassen der
Bogenvorderkanten und Bogenhinterkanten bei Umstellung von Schön- auf Schön- und Widerdruck
und umgekehrt in einfacher Weise verstellen. Obwohl sich die Verstellungen nur durch
Lösen der Kupplungsverbindung zwischen den beiden Zahnrädern vornehmen lassen, bereitet
die Einstellarbeit bei der bekannten Bogenrotationsdruckmaschine noch Schwierigkeiten,
weil die jeweiligen richtigen Winkelstellungen für den Schöndruck und für unterschiedliche
Bogenlängen bei Schön- und Widerdruck aufgefunden werden müssen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Bogenrotationsdruckmaschine der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, die sich in einfacher Weise von Schön- auf Schön- und
Widerdruck und umgekehrt und auch auf unterschiedliche Formatlängen der Bögen einstellen
läßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Bogenrotationsdruckmaschine der gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, daß in der Schöndruckstellung die Bogenstrecke zwischen den Einrichtungen
zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten auf der Übergabetrommel einer
Bogenstrecke auf der Wendetrommel entspricht, die sich aus dem Abstand der Greifer
auf der Wendetrommel zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten zusammensetzt,
d.h. einer Strecke, die sich aus der Verlagerung der Bogenhinterkante beim Wenden
zuzüglich des notwendigen Papierrandes zum Erfassen des jeweiligen Bogens an dessen
vorderem oder hinterem Ende ergibt, und daß die Schöndruckstellung durch zusammenwirkende
Anschläge der Einrichtungen zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten auf
der Bogenübergabetrommel oder der miteinander kuppelbaren Zahnräder einstellbar ist.
[0005] Die Schöndruckstellung läßt sich in einfacher Weise ohne umständliche Einricht- und
Meßarbeiten dadurch einstellen, daß die Kupplung gelöst und die Anschläge zusammengefahren
werden und anschließend die Zahnräder wieder miteinander gekuppelt werden. Da die
Schöndruckstellung durch die Anschläge festgelegt ist, läßt sich diese nach einer
Verstellung der Einrichtungen zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten
der Bogenübergabetrommel immer leicht wieder auffinden.
[0006] Soll von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck übergegangen werden, ist die Umstellung
noch einfacher, weil lediglich das Greifersystem der Wendetrommel derart zu aktivieren
ist, daß dessen Wendegreifer die Bogenhinterkanten erfassen. Bei der erfindungsgemäßen
Bogenrotationsdruckmaschine entspricht die Stellung der Greifeinrichtungen für die
Bogenvorder- und Bogenhinterkanten bei Umstellung von Schöndruckbetrieb auf Schön-
und Widerdruckbetrieb der größten Formatlänge der zu bedruckenden Bogen. Sollen Bogen
mit kleineren Formatlängen bedruckt werden, muß die die Zahnräder miteinander kuppelnde
Kupplung gelöst und die Greifeinrichtungen zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten
müssen durch relatives Verdrehen der diese tragenden Teile der Bogenübergabetrommel
auf das neue Format eingestellt werden. Da die entsprechenden Teile der Bogenübergabetrommel
durch ihre Zahnräder mit den zu den vorgeschalteten und nachgeschalteten Druckwerken
führenden Zahnräderzügen in Eingriff sind, erfolgt bei einer Formatumstellung automatisch
ein phasenrichtige Ausrichtung auf die Druckwerke, so daß das Register nicht neu eingestellt
werden muß. Soll bei einem Schön- und Widerdruckbetrieb eine Formatumstellung des
zu bedruckenden Papiers erfolgen, ist es lediglich erforderlich, die Kupplung zu lösen
und die Zahnräder in der Weise relativ zueinander zu verdrehen, daß die Bogenstrecke
zwischen den Einrichtungen zum Erfassen der Bogenvorde kanten und Bogenhinterkanten
dem neuen Papierformat entspricht Da die jeweiligen Zahnräder des Trommelgrundkörpers
und der in diesem gelagerten Welle, die Halteteile mit Einrichtungen zum Erfassen
der Bogehinterkanten trägt, einerseits mit dem Zahnrad der Umführtrommel und andererseits
mit dem Zahnrad der Wendetrommel kämmen, sind diese immer phasenrichtig an die beiden
Druckwerke angekuppelt. In jeder Drehwinkelstellung der beiden Teile der Bogenübergabetrommel
stimmt somit die Phasenlage der Einrichtungen zum Erfassen der Bogenvorderkanten
und zum Erfassen der Bogenhinterkanten mit dem vorgeschalteten und nachgeschalteten
Druckwerk überein, so daß keine zusätzlichen umständlichen Einstellvorgänge erforderlich
sind, um die richtige Phasenlage der Greifeinrichtungen zu den zugehörigen Druckwerken
bzw. den zu diesen führenden Räderzügen herzustellen. Bei der erfindungsgemäßen Bogenrotationsdruckmaschine
ist somit gewährleistet, daß die Drehwinkelstellung der beiden die Einrichtungen zum
Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten tragenden Trommelteile derart ist,
daß in jeder Phasenlage der Druckwerke die Greifereinrichtung der zuführende Trommel
mit der Greifereinrichtung der Bogenübergabetrommel und das Greifersystem der nachfolgenden
Wendetrommel zum Erfassen der Bogenhinterkante mit der formateinstellbaren Halteeinrichtung
auf der Bogenübergabetrommel, die beispielsweise aus einer Reihe von Saugern bestehen
kann, korrespondiert, so daß keine zusätzlichen Stellvorgänge notwendig sind und keine
Kollisionsstellen entstehen. Die Schöndruckstellung ist in einfacher Weise durch
Zusammenfahren der Anschläge einstellbar, so daß diese schnell und mit hoher Genauigkeit
wiederholbar nach einem Schön- und Widerdruckbetrieb wieder eingestellt werden kann.
Die Anzahl der Räderzüge ist bei der erfindungsgemäßen Bogenrotationsdruckmaschine
nicht erhöht, so daß keine zusätzlichen Spiele, die die Druckgenauigkeit beeinträchtigen
könnten, in Kauf genommen werden müssen.
[0007] Die Erfindung trägt auch dem Umstand Rechnung, daß aufgrund des Wendegreifers des
Greifersystems der Wendetrommel die Bogenhinterkante jedes Bogens bei der Wendung
eine Verlagerung erfährt, die größer als 0 und kleiner ist als der Trommelumfang abzüglich
des größten verdruckbaren Papierformats. Die entsprechende konstruktive Ausgestaltung
der Wendetrommel ist bekannt.
[0008] Die beiden Zahnräder der Bogenübergabe- oder Speichertrommel können mit der aus der
DE-OS 35 34 486 bekannten Kupplung oder aber auch mit jeder anderen Kupplung gekuppelt
werden, die ein einfaches Lösen und Ankuppeln in unterschiedlichen relativen Winkellagen
gestattet.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Bogenübergabe- oder sogenannte Speichertrommel
einer von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck oder umgekehrt umstellbaren Bogenrotationsdruckmaschine
in schematischer Darstellung und
Fig.2 eine Seitenansicht der Bogenübergabetrommel nach Fig. mit an diese angestellten
Ümführ- und Wendetrommeln sowie den zugehörigen Druckwerden in schematischer Darstellung.
[0010] Die in Fig.1 dargestellte Bogenübergabe- oder Speichertrommel besteht aus einem Trommelgrundkörper
2, der über mit diesem verbundene Hohlwellenzapfen 3,4 in üblicher Weise im Maschinengestell
5 gelagert ist. Der Trommelgrundkörper ist in bekannter und daher nicht näher beschriebener
Weise mit einer Reihe von Greifern 6 versehen, die dem Ergreifen der Vorderkanten
der von der Übergabetrommel 7 zugeführten Bögen dienen.
[0011] In den Hohlwellenzapfen 3,4 des Trommelgrundkörpers 2 ist eine Welle 8 frei drehbar
gelagert. Auf diese Welle 8 sind abschnittsweise oder in Form von Segmenten Halteteile
9 befestigt, die längs einer Mantellinie der Bogenübergabetrommel 1 mit Saugdüsen
10 zum Erfassen der Bogenhinterkanten versehen sind. Diesen Saugdüsen wird über die
als Hohlwelle 8 ausgebildete Welle in bekannter Weise durch eine Saugluftdrehdurchführung
Saugluft zugeführt.
[0012] Auf die Hohlwelle 4 und das diese überragende Ende der in dieser gelagerten Welle
8 sind Zahnräder 13,14 parallel zueinander mit gleichem Durchmesser, gleicher Zähnezahl
und gleicher Teilung aufgekeilt oder in sonstiger Weise befestigt.
[0013] Die Zahnräder 13,14 sind durch eine lösbare Kupplung miteinander verbunden. Diese
lösbare Kupplung kann beispielsweise von der in der DE-OS 35 34 486 beschriebenen
Art sein.
[0014] Wie aus Fig.2 ersichtlich ist, sind an die Bogenübergabetrommel die die Bogen zuführende
Umführtrommel 7 und die Wendetrommel 15 in der dargestellten Weise angestellt. Die
Umführtrommel 7 ist mit Greifern 16 versehen und führt der Bogenübergabetrommel 1
die Bogen von dem ersten Druckwerk 17 zu.
[0015] Die Wendetrommel 15 ist mit einem Greifersystem 18 versehen und führt die Bogen dem
zweiten Druckwerk 19 zu. Je nachdem, ob im Schöndruck oder Schön- und Widerdruckbetrieb
gearbeitet wird, erfassen die Greifer 20,21 des Greifersystems 18 die Bogen auf der
Bogenübergabetrommel 1 an ihren Vorder-oder Hinterkanten.
[0016] Das Zahnrad der Umführtrommel 7 kämmt mit dem auf die Hohlwelle 4 des Trommelgrundkörpers
2 befestigten Zahnrad 13, während sich das Zahnrad der Wendetrommel im Eingriff mit
dem Zahnrad 14 befindet, das auf der Welle 8 befestigt ist.
[0017] Zwischen den Zahnrädern 13,14 oder den beiden relativ zueinander verdrehbaren Teilen
2,9 der Bogenübergabetrommel sind Anschläge vorgesehen, die aneinander liegen, wenn
die Bogenübergabetrommel 1 auf Schöndruckbetrieb eingestellt ist. Diese in der Zeichnung
nicht dargestellten Anschläge sichern somit die Schöndruckstellung, bei der die Greifer
20 des Greifersystems 18 der Wendetrommel 15 mit den Greifern 6 der Bogenübergabetrommel
1 korrespondieren. Soll die Druckmaschine von Schön- und Widerdruckbetrieb auf Schöndruck
zurückgestellt werden, brauchen nur die Anschläge gegeneinander gefahren zu werden,
wobei in der Anschlagstellung eine Toleranz von 0,05 mm bezogen auf das Bogenmäß der
Trommelmantelfläche eingehalten werden sollte.
[0018] In der der Grundstellung entsprechenden Schöndruckstellung entspricht die Bogenstrecke

der Bogenübergabetrommel der Bogenstrecke

der Wendetrommel 15, wobei sich die Länge der Bogenstrecke

aus der Verlagerungsstrecke der Bogenhinterkante beim Wenden zuzüglich des notwendigen
Papierrandes zum Erfassen des Bogens am vorderen und hinteren Ende ergibt.
Bogenrotationsdruckmaschine, die von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck und umgekehrt
umstellbar ist,
mit einer zwischen zwei Druckwerken angeordneten Bogenübergabe- oder Speichertrommel,
bestehend aus einem Trommelgrundkörper mit einer Einrichtung zum Erfassen der Bogenvorderkante,
der durch Hohlwellenzapfen im Maschinengestell gelagert ist, und aus mit einer Einrichtung
zum Erfassen der Bogenhinterkanten versehenen Halteteilen, die auf einer in den Hohlwellenzapfen
gelagerten Welle befestigt sind,
mit parallel zueinander auf einem Hohlwellenzapfen und auf dem in diesem gelagerten
Wellenende befestigten Zahnrädern gleichen Durchmessers, von denen eins mit dem Zahnrad
einer vorgeschalteten Umführtrommel und das andere mit dem Zahnrad der in Transportrichtung
nachgeschalteten Wendetrommel mit einem Greifersystem zum Erfassen entweder der Bogenvorderkanten
oder der Bogenhinterkanten kämmt, und
mit einer lösbaren, die beiden Zahnräder in unterschiedlichen Winkellagen der Einrichtungen
zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten der Bogenübergabetrommel verbindenden
Kupplung, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Schöndruckstellung die Bogenstrecke (α) zwischen der Einrichtungen (6,10)
zum Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten auf der Bogenübergabetrommel
(1) einer Bogenstrecke (β) auf der Wendetrommel (15) entspricht, die sich aus dem
Abstand der Greifer (20,21) des Greifersystems (18) auf der Wendetrommel (15) zum
Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten zusammensetzt, d.h. einer Strecke,
die sich aus der Verlagerung der Bogenhinterkante beim Wenden zuzüglich des notwendigen
Papierrandes zum Erfassen des jeweiligen Bogens an dessen vorderem und hinteren Ende
ergibt, und
daß die Schöndruckstellung durch zusammenwirkende Anschläge der Einrichtungen zum
Erfassen der Bogenvorder- und Bogenhinterkanten auf der Bogenübergabetrommel (1)
oder der miteinander kuppelbaren Zahnräder (13,14) einstellbar ist.