[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art.
[0002] Bei einer solchen, aus der DE-OS 28 21 650 bekannten Vorrichtung ist die Führungsvorrichtung
als selbständige Baueinheit in Bahnlaufrichtung hinter der Ausbreitvorrichtung angeordnet
und festgelegt. Zum Führen der Warenbahn werden zwei beabstandete und zueinander parallele
Führungswalzen benutzt, die von der Warenbahn teilweise umschlungen werden und in
einem Rahmen sitzen, der an Führungsteilen befestigt ist, die in parallel zur Ebene
der Warenbahn liegenden und in Warenbahnlaufrichtung konvergierenden geraden Führungen
verschiebbar sind. Die Führungsteile in den Führungen sind über den die Walzen enthaltenden
Rahmen miteinander gekuppelt, so daß sich eine Schwenk-Schiebebewegung für die Walzen
ergibt, sobald die Führungsteile verstellt werden. Das heißt, die über die Warenbahnbreite
durchgehenden Walzen werden sowohl zur Bahnlaufrichtung schräggestellt als auch zur
jeweiligen Korrekturseite verschoben (Schwenk-Schiebe-Walzen). Nachteilig ist dabei
der große Platzbedarf, der für die Führungen beiderseits der Warenbahn benötigt wird,
und der notwendige seitliche Freiraum für den Rahmen mit den beiden Walzen, weil
die Walzen bei der Verstellung sehr weit zur Seite ausfahren und dabei verschwenken.
Schwenk-Schiebe-Walzen sind wegen des vielteiligen Aufbaus und der separaten Unterbringung
sowie der aufwendigen Steuerung teuer. Bei beengtem Platz ist diese Art der Führungsvorrichtung
nicht brauchbar, was insofern bedeutsam ist, als häufig solche Vorrichtungen in Gehäusen
untergebracht werden, in denen die Warenbahn behandelt wird und seitlich wenig Platz
vorhanden ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist der erforderliche
große Platzbedarf auch in Bahnlängsrichtung wegen der schrägen Führungen und des
Antriebs der Führungsteile, so daß die Führungsvorrichtung mit relativ großem Abstand
von der Ausbreitvorrichtung angeordnet werden muß. Der große Abstand bringt zusätzlich
die Gefahr, daß die Ausbreitwirkung wenigstens im Kantenbereich der Warenbahn schon
nachgelassen hat, wenn die Warenbahn in die Führungsvorrichtung einläuft, so daß es
dort zu Kantenrollen oder Falten kommen kann, die die Steuerung der Führungsvorrichtung
stören.
[0003] Aus der Praxis ist bekannt, die Warenbahn mit Gewindeausbreitspindeln, welche nur
die Randbereiche der Warenbahn erfassen, auszustreifen und breit zu hal ten und diesen
Gewindeausbreitspindeln je einen Warenbahnführer, bestehend aus einem im Randbereich
der Ware angreifenden Walzenpaar, nachzuordnen. Diese Kombination hat den Nachteil,
daß Löcher oder Einrisse in der Ware sich in den Gewindeausbreitspindeln verfangen
und so zu Betriebsstörungen führen. Ferner läuft bei plötzlich sehr stark einspringender
Warenbahnkante oder gar bei einem Einriß die Ware einseitig aus der Ausbreit- und
Führungsvorrichtung und damit auch aus der erforderlichen Zulaufebene, die genau zwischen
den beiden Walzen liegen muß. Die Ware legt sich in leichter Umschlingung an die obere
oder untere Walze der Warenbahnführer, womit die Funktion dieser Führungseinrichtung
beeinträchtigt ist. Ein selbständiges Einfangen der Ware in die Ausbreit- und Führungsvorrichtung
ist nicht mehr möglich, sondern die Ware wird einseitig vollkommen verzogen. Die ganze
Anlage muß abgestellt werden, um die Warenbahn von Hand wieder in ihre Lage und in
die Ausbreit- und Führungseinrichtung einlegen zu können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die für beengte Platzverhältnisse brauchbar und kostengünstig ist,
und die sich einfach an verschiedene Warenbahnbreiten anpassen läßt und einen ungestörten
Warenbahnlauf gewährleistet.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0006] Die Kombination von der über die Warenbreite sich erstreckenden Ausstreifwalzen
mit den nachgeordneten Warenbahnführungswalzen, die nur im Kantenbereich angreifen,
bringt den großen Vorteil, denn die Ausstreifwalzen halten die Warenbahn immer präzise
in der Zulaufebene, weil ein seitliches Herausfallen bei durchgehenden Walzen nicht
möglich ist. Dadurch können die Warenbahnführungswalzen auch nach einem starken Einsprung
der Ware diese wieder einfangen. Die durchgehenden Ausstreifwalzen verhindern auch
ein Verfangen in eventuellen Löchern oder Einrissen der Warenbahn. Diese Kombination
ruft eine gleichmäßige Spannverteilung in der Warenbahn hervor, so daß auch leichtes
Gewebe damit geführt werden kann.
[0007] Ferner beanspruchen die Walzenpaare mit ihren fingerförmigen Walzen neben der Warenbahn
sehr wenig Platz. Die Steuerung bei der Bahnkorrektur bedingt keine seitliche Ausschwenkbewegung
der Walzenpaare, weil die Walzen die Korrekturwirkung senkrecht zur Warenbahnebene
erzeugen. Die kombinierte Vorrichtung ist baulich einfach und kompakt ausgebildet
und trotzdem in ihrer Korrekturwirkung für die Bahn zuverlässig und sehr feinfühlig.
Da auch der Antrieb der Walzen der Walzenpaare für die Korrekturwirkung auf die Warenbahn
einfach ist, läßt sich eine solche Vorrichtung sehr kostengünstig realisieren. Da
die Walzenpaare keine direkte Verbindung miteinander haben, weil die fingerartigen
Walzen nur im Randbereich der Warenbahn arbeiten, ist die Anpassung an unterschiedliche
Warenbahnbreiten sehr einfach möglich. Der Platz, den die Walzenpaare jeweils seitlich
der Warenbahn benötigen, ist unabhängig von der Warenbahnbreite.
[0008] Ein wichtiger Gesichtspunkt der Erfindung geht aus Anspruch 2 hervor. Es entfallen
damit aufwendige Halterungen für die Führungsvorrichtung, weil diese zusammen mit
der Ausbreitvorrichtung montiert sein kann. Außerdem ergibt sich ein möglichst kurzer
Abstand zwischen der Ausbreitvorrichtung und der Führungsvorrichtung, der den Vorteil
hat, daß die Ausbreitwirkung im Randbereich der Bahn noch gegeben ist, wenn die Walzen
der Walzenpaare zum Angriff kommen, wodurch die Korrektur feinfühlig und exakt durchführbar
ist. Außerdem läßt sich eine kurze, gedrungene Baueinheit einfacher in eine Bearbeitungsstraße
für Warenbahnen unterbringen.
[0009] Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 3 hervor. Es entfällt
damit auch die Notwendigkeit, die Kantenfühler zu montieren und jeweils auf die gefahrene
Warenbahnbreite einzustellen, wenn diese in die Baueinheit eingegliedert sind. Dabei
besteht die Möglichkeit, die Kantenfühler entweder in die Baueinheit aus Führungsvorrichtung
und Ausbreitvorrichtung einzugliedern oder mit den Walzenpaaren zu vereinigen, so
daß die unmittelbar hinter diesen arbeiten können.
[0010] Eine besonders gute Korrekturwirkung ergibt sich bei der Ausführungsform von Anspruch
4, weil die jeweils die Bahn fest dazwischen sich einklemmenden Walzen eines Walzenpaares
die Warenbahn wirkungsvoll zu sich hinziehen. Zweckmäßiger lösen sich die Walzen
des anderen Walzenpaares dann voneinander, da mit sie die Korrektur nicht beeinträchtigen.
[0011] Wichtig ist ferner der Gesichtspunkt von Anspruch 5, weil in Abhängigkeit von der
Empfindlichkeit und Qualität der Warenbahn durch die Einstellung der Konvergenz,
d.h. des Winkels der Schräge jedes Walzenpaares, die Intensität der Korrekturwirkung
individuell veränderbar ist. Dabei sind die Walzen freilaufend und üben, zumindest
in Warenbahnlaufrichtung, nur geringe mechanische Belastung auf die Warenbahn aus.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform geht aus Anspruch 6 hervor. Hierbei
braucht nur eine der beiden Walzen relativ zur anderen beweglich zu sein. Je stärker
die Walze aufgepreßt wird, desto stärker wird die Bahn zu dieser Seite hingezogen
und umgekehrt. Die Bewegungssteuerung für diese Walzenbewegung ist einfach zu realisieren.
Die notwendigen Kräfte sind verhältnismäßig gering. Der linienförmige Walzenspalt
hat den Vorteil, daß die Warenbahn keine der Walzen nennenswert umschlingt und deshalb
nicht verzerrt wird. Alternativ dazu könnten die Walzen jedes Walzenpaares zangenartig
bis auf einen linienförmigen Walzenspalt aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegbar
ausgebildet sein. Mit der zangenartigen Bewegung wird die Korrektur der Warenbahn
gesteuert. Die Korrekturwirkung ist die gleiche. Auch der linienförmige Walzenspalt
mit dem Vorteil, Verzerrungen in der Warenbahn zu vermeiden, läßt sich einfach realisieren.
[0013] Ein besonders wichtiger Gedanke geht ferner aus Anspruch 7 hervor. Durch diese exakte
Ausrichtung wird sichergestellt, daß die Warenbahn zwischen den Walzen jedes Walzenpaares
von beiden Seiten gleichmäßig beaufschlagt bzw. eingeklemmt wird und nicht eine der
Walzen stärker umschlingt als die andere, was die Gefahr von Verzerrungen bedingen
würde.
[0014] Ein weiterer, zweckmäßiger Gesichtspunkt geht aus Anspruch 8 hervor. Die Halterungen
sind bevorzugt in die Halterung der Ausbreitvorrichtung eingegliedert. Als Alternative
und wenn genügend Platz vorhanden ist, sind die Halterungen auch getrennt angeordnet.
Das jeweils gewählte Konzept richtet sich nach den Gegebenheiten.
[0015] Wichtig ist ferner die Ausführungsform von Anspruch 9, weil auf den Führungen die
Gehäuse mit den Walzenpaaren genau einstellbar verschiebbar sind, um eine Anpassung
an die jeweils gefahrene Warenbreite vornehmen zu können.
[0016] Schließlich ist das Merkmal von Anspruch 10 zweckmäßig, weil mit der Gewindespindel
die gleichzeitige und gegensinnige Verstellung beider Walzenpaare möglich ist. Die
Führungen für die Gehäuse und die Gewindespindel können dabei in die Baueinheit bzw.
in die Ausbreitvorrichtung integriert sein, so daß der Platzbedarf für die Führungsvorrichtung
in der gewünschten Weise gering bleibt.
[0017] Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform der Erfindung erläutert.
[0018] Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Ausbreiten und Führen
einer laufenden Warenbahn und
Fig. 2 einen schematischen Schnitt in der Ebene II-II von Fig. 1.
[0019] Eine Vorrichtung 1 zum Ausbreiten und Führen einer Warenbahn B, die - wie in den
meisten Fällen - vertikal in Richtung eines die Laufrichtung 2 angebenden Pfeiles
läuft, besteht aus einer Ausbreitvorrichtung A, der in Warenbahnlaufrichtung 2 eine
Führungsvorrichtung F nachgeordnet ist, und zwar mit einem sehr kurzen Abstand. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausbreitvorrichtung A mit der Führungsvorrichtung
F zu einer gemeinsamen Baueinheit 3 zusammengefaßt, die auf stationären Halterungen
4 angebracht sein kann.
[0020] In der Ausbreitvorrichtung A ist eine in Warenbahnlaufrichtung 2 vordere Ausstreifwalze
5 vorgesehen, der eine parallele und in einem Abstand davon liegende zweite Ausstreifwalze
6 zugeordnet ist. Beide Ausstreifwalzen 5, 6 sind länger als die Warenbahnbreite.
Sie sind in Halteteilen 7 drehbar gelagert und werden über einen Antrieb 8 zur Drehung
angetrieben, so daß ihre Umfänge - oftmals rückwärts drehend - schneller laufen als
die Warenbahn B. In üblicher Weise ist an der Oberfläche jeder Ausstreifwalze 5, 6,
ausgehend von der Wal zenmitte nach außen, eine gewindeartige Struktur vorgesehen,
wobei die Gewindesteigungen in den beiden Abschnitten jeder Walze 5, 6 gegenläufig
sind. Unter der Drehung der Ausstreifwalzen 5, 6 werden Längsfalten und Kantenroller
der Warenbahn B beseitigt und die Warenbahn B ausgebreitet und gespannt.
[0021] Die Ausbreitvorrichtung A ist auf den Halterungen 4 so befestigt, daß die in Warenbahnlaufrichtung
2 hintere Ausstreifwalze 6 stationär ist, während die in Warenbahnlaufrichtung 2 vordere
Ausstreifwalze 5 mit der Befestigung 7 um die Achse der Ausstreifwalze 6 (Fig. 2,
Pfeil 20) verschwenkbar ist, um eine stärkere oder schwächere Umschlingung der Bahn
B zu erzeugen. Das Ausmaß der Verschwenkung läßt sich beispielsweise mittels eines
Hebels 9 einstellen oder mit einer gesteuerten Verstelleinrichtung. Der Antrieb der
Ausstreifwalzen 5, 6 ist mit 10 angedeutet.
[0022] Bei dieser Ausführungsform ist in die Baueinheit 3 an jeder Seite der Warenbahn
B eine querverlaufende Halterung 11 vorgesehen, auf der Gehäuse 13, 14 querverschiebbar
angebracht sind. Eine Gewindespindel 24 verläuft durch die Halterungen 11 und in etwa
parallel zur Ausstreifwalze 6, die mit einem Handrad 12 versehen ist und so die gegensinnige
Verstellung beider Gehäuse 13, 14 ermöglicht, um eine Anpassung an die jeweils gefahrene
Warenbahnbreite zu ermöglichen. Anstelle des Handrades 12 könnte auch eine mechanische
oder elektromechanische Verstelleinrichtung vorgesehen sein, die gegebenenfalls fernsteuerbar
ist.
[0023] Jedes Gehäuse 13 und 14 enthält ein Walzenpaar 25 mit zwei fingerartigen, fliegend
und frei drehbar gelagerten Walzen 15, 16, wobei jedes Walzenpaar 25 schräg derart
gegenüber der Warenbahnlaufrichtung 2 ausgerichtet ist, daß die Walzenpaare 25 in
Warenbahnlaufrichtung 2 konvergieren. Die Konvergenz der Walzenpaare 25 ist gegebenenfalls
(wie durch einen Pfeil 18 angedeutet) einstellbar. Die beiden Walzen 15, 16 jedes
Walzenpaares 25 liegen mit ihren Achsen in einer zur Ebene der Warenbahn B senkrechten
Ebene, so daß (Fig. 2) ein linienförmiger Walzenspalt 21 gebildet wird. Der Walzenspalt
21 ist in Warenbahnlaufrichtung 2 exakt auf den Außenumfang der Ausstreifwalze 6
ausgerichtet, von dem die Warenbahn B abläuft. Diese Maßnahme hat den Zweck zu verhindern,
daß die Warenbahn B eine der beiden Walzen 15 oder 16 jedes Walzen paares 25 stärker
umschlingt als die andere, weil anderenfalls Verzerrungen auftreten könnten.
[0024] Die beiden Walzen 15, 16, die mit glatten und weichelastischen Oberflächen ausgestattet
sind, sind entweder zangenartig in Richtung eines Doppelpfeils 23 voneinander weg-
und aufeinander zubewegbar, oder es ist eine er beiden Walzen 15, 16, in diesem Fall
die Walze 16, entweder parallel oder schlagbaumartig relativ zur anderen Walze 15
in Richtung eines Doppelpfeiles 22 hin- und herbewegbar. Der Antrieb für diese Bewegung
der Walzen 15, 16 ist in den Gehäusen 14 enthalten.
[0025] Ferner ist an den Gehäusen 13, 14 jeweils ein Kantenfühler 17 angebracht, der in
Warenbahnlaufrichtung 2 hinter den Walzenpaaren 25 die Lage der Kanten der Warenbahn
B abtastet und die Bewegungssteuerung der Walzen 15, 16 überwacht.
[0026] In einem Abstand hinter der Führungsvorrichtung F ist eine Fixierwalze 19 angeordnet,
hinter der die Warenbahn B wieder in einer anderen Richtung weiterläuft.
[0027] Beim Betrieb der Vorrichtung 1 wird die Warenbahn B zwischen den Ausstreifwalzen
5, 6 ausgebreitet und dabei ihrer Längsfalten und Kantenroller entledigt. Unmittelbar
nachdem die Warenbahn B die Ausstreifwalze 6 verläßt, läuft sie in den Walzenspalt
21 jedes Walzenpaares 25 ein. Sofern die Bahnlaufrichtung 2 mit der Sollaufrichtung
übereinstimmt, was die Kantenfühler 17 feststellen, liegen beide Walzen 15, 16 jedes
Walzenpaares 25 ohne oder mit nur vernachlässigbarem Druck auf beiden Seiten der Randbereiche
R der Warenbahn B auf. Verläuft die Warenbahn B in Fig. 1 in Warenbahnlaufrichtung
2 nach links, dann werden, sobald die Verlaufsbewegung einen vorbestimmten Toleranzbereich
überschreitet, durch die Kantenfühler 17 die beiden Walzen 15, 16 des Gehäuses 13
gegeneinandergepreßt, während die Walzen 15, 16 des Gehäuses 14 unverändert bleiben
oder öffnen, so daß die Warenbahn B wieder zur anderen Seite zurückverlagert wird,
bis sie wieder in der Sollaufrichtung ist. Die beiden Walzenpaare 25 arbeiten wechselweise
oder gemeinsam mit unterschiedlichen Preßdrücken.
1. Vorrichtung zum Ausbreiten und Führen einer laufenden Warenbahn, insbesondere
einer Textilbahn, mit einer Ausbreitvorrichtung und einer in Bahnlaufrichtung nachgeordneten,
von Kantenfühlern gesteuerten Führungsvorrichtung, wobei die Ausbreitvorrichtung von
mindestens zwei beabstandeten, parallel sich über die Bahnbreite erstreckenden Ausstreifwalzen
mit von den Walzenmitten gegenläufig nach außen verlaufenden Gewinden gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,daß die der Ausbreitvorrichtung (A) nachgeordnete Führungsvorrichtung (F) zwei ausschließlich
die Randbereiche (R) der Warenbahn (B) zwischen sich einschließende, zur Warenbahnlaufrichtung
(2) gegensinnig schräg gestellte Walzenpaare (25) mit fliegend gelagerten, fingerartigen
Walzen (15, 16) aufweist, und daß die Achsen der Walzen (15, 16) jedes Walzenpaares
(25) in einer gemeinsamen und zur Ebene der Warenbahn (B) senkrechten Ebene liegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbreitvorrichtung (A) mit der Führungsvorrichtung (F) eine gemeinsame
Baueinheit bildet.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenfühler (17) den Walzenpaaren (25) in Bahnlaufrichtung (2) nachgeordnet
und in die Baueinheit eingegliedert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenpaare (25) in Bahnlaufrichtung (2) symmetrisch konvergieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konvergenz der Walzenpaare (25) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine (16) der beiden Walzen (15, 16) bis zur Bildung eines linienförmigen Walzenspaltes
(21) parallel oder schlagbaumartig relativ zur anderen Walze (15) bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei in der Ausbreitvorrichtung
die in Bahnlaufrichtung hintere Ausstreifwalze stationär gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenspalte (21) beider Walzenpaare (25) in Bahnlaufrichtung (2) exakt auf
die Umfangslinie der Ausstreifwalze (6) ausgerichtet ist, von der die Bahn (B) abläuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenpaare (25) in Gehäusen (13, 14) gelagert sind, die auf quer zur Warenbahn
(B) verlaufenden Halterungen (11) angeordnet sind, welche an der Ausbreitvorrichtung
(A) festgelegt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (11) quer zur Warenbahnlaufrichtung (2) verlaufende Führungen
für die Gehäuse (13, 14) sind, und daß Verstellmittel zur gegensinnigen Verstellung
beider Gehäuse (13, 14) entlang der Führungen vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellmittel eine durchgehende Gewindespindel (24) sind, an der ein manueller,
mechanischer oder elektromechanischer Antrieb (12) angreift.