(19)
(11) EP 0 312 043 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.1989  Patentblatt  1989/16

(21) Anmeldenummer: 88117001.3

(22) Anmeldetag:  13.10.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06C 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 13.10.1987 DE 8713698 U

(71) Anmelder: Erhardt & Leimer GmbH
D-86136 Augsburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Mair Franz
    D-8900 Augsburg (DE)
  • Loenner Wolfgang
    D-8902 Neusäss (DE)
  • Langhammer Peter
    8900 Augsburg (DE)

(74) Vertreter: Sasse, Volker, Dipl.-Ing. 
Parreutstrasse 27
D-85049 Ingolstadt
D-85049 Ingolstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Ausbreiten und Führen einer Warenbahn


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausbreiten und Führen einer lau­fenden Warenbahn (B) mit einer Ausbreitvorrichtung (A) und einer in Bahnlauf­richtung (2) nachgeordneten, von Kantenfühlern (17) gesteuerten Führungsvor­richtung (F). Es ist bekannt, einer von Walzen gebildeten Ausbreitvorrichtung eine aus zwei beabstandeten und zueinander parallel gehaltenen Walze gebil­dete Führungsvorrichtung nachzuordnen, die Schwenk-Schiebebewegungen aus­führt und dadurch die Warenbahn in der gewünschten Laufrichtung und kanten­gerecht hält. Nachteilig ist der große Platzbedarf der Führungsvorrichtung, weil die Walzen zur Seite jeweils weit herausschwenken und sich dabei im Win­kel verdrehen. Um diesen Nachteil zu beheben, ist der aus durchgehenden Wal­zen (5, 6) bestehenden Ausbreitvorrichtung (A) eine aus zwei ausschließlich die beiden Randbereiche (R) der Warenbahn (B) mit fliegend, gelagerten, fingerar­tigen Walzenpaaren (25) ergreifende Führungsvorrichtung (F) vorgesehen, bei der die fingerartigen Walzenpaare (25) im spitzen Winkel zur Warenbahnlauf­richtung (2) stehen. Die fingerartigen Walzen (15, 16) eines Walzenpaares (25) öffnen oder schließen parallel oder schlagbaumartig, um die Warenbahn (B) ein­seitig freizugeben oder zu erfassen und zur Seite in die gewünschte Lage zu ziehen. Die Führungsvorrichtung (F) benötigt somit geringfügigen Platz und die Kombination von den vorgeordneten durchgehenden Ausbreitwalzen (5, 6) und den nachgeordneten Führungsfingern der Walzenpaare (25) zu einer Baueinheit hält die Warenbahn (B) immer in der gewünschten Lage, ohne sie aus der Füh­rung zu verlieren.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Bei einer solchen, aus der DE-OS 28 21 650 bekannten Vorrichtung ist die Füh­rungsvorrichtung als selbständige Baueinheit in Bahnlaufrichtung hinter der Aus­breitvorrichtung angeordnet und festgelegt. Zum Führen der Warenbahn werden zwei beabstandete und zueinander parallele Führungswalzen benutzt, die von der Warenbahn teilweise umschlungen werden und in einem Rahmen sitzen, der an Führungsteilen befestigt ist, die in parallel zur Ebene der Warenbahn liegen­den und in Warenbahnlaufrichtung konvergierenden geraden Führungen ver­schiebbar sind. Die Führungsteile in den Führungen sind über den die Walzen enthaltenden Rahmen miteinander gekuppelt, so daß sich eine Schwenk-Schie­bebewegung für die Walzen ergibt, sobald die Führungsteile verstellt werden. Das heißt, die über die Warenbahnbreite durchgehenden Walzen werden sowohl zur Bahnlaufrichtung schräggestellt als auch zur jeweiligen Korrekturseite ver­schoben (Schwenk-Schiebe-Walzen). Nachteilig ist dabei der große Platzbedarf, der für die Führungen beiderseits der Warenbahn benötigt wird, und der not­wendige seitliche Freiraum für den Rahmen mit den beiden Walzen, weil die Walzen bei der Verstellung sehr weit zur Seite ausfahren und dabei verschwen­ken. Schwenk-Schiebe-Walzen sind wegen des vielteiligen Aufbaus und der se­paraten Unterbringung sowie der aufwendigen Steuerung teuer. Bei beengtem Platz ist diese Art der Führungsvorrichtung nicht brauchbar, was insofern be­deutsam ist, als häufig solche Vorrichtungen in Gehäusen untergebracht wer­den, in denen die Warenbahn behandelt wird und seitlich wenig Platz vorhanden ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist der erforderliche gro­ße Platzbedarf auch in Bahnlängsrichtung wegen der schrägen Führungen und des Antriebs der Führungsteile, so daß die Führungsvorrichtung mit relativ gro­ßem Abstand von der Ausbreitvorrichtung angeordnet werden muß. Der große Abstand bringt zusätzlich die Gefahr, daß die Ausbreitwirkung wenigstens im Kantenbereich der Warenbahn schon nachgelassen hat, wenn die Warenbahn in die Führungsvorrichtung einläuft, so daß es dort zu Kantenrollen oder Falten kommen kann, die die Steuerung der Führungsvorrichtung stören.

    [0003] Aus der Praxis ist bekannt, die Warenbahn mit Gewindeausbreitspindeln, welche nur die Randbereiche der Warenbahn erfassen, auszustreifen und breit zu hal­ ten und diesen Gewindeausbreitspindeln je einen Warenbahnführer, bestehend aus einem im Randbereich der Ware angreifenden Walzenpaar, nachzuordnen. Diese Kombination hat den Nachteil, daß Löcher oder Einrisse in der Ware sich in den Gewindeausbreitspindeln verfangen und so zu Betriebsstörungen führen. Ferner läuft bei plötzlich sehr stark einspringender Warenbahnkante oder gar bei einem Einriß die Ware einseitig aus der Ausbreit- und Führungsvorrichtung und damit auch aus der erforderlichen Zulaufebene, die genau zwischen den beiden Walzen liegen muß. Die Ware legt sich in leichter Umschlingung an die obere oder untere Walze der Warenbahnführer, womit die Funktion dieser Füh­rungseinrichtung beeinträchtigt ist. Ein selbständiges Einfangen der Ware in die Ausbreit- und Führungsvorrichtung ist nicht mehr möglich, sondern die Ware wird einseitig vollkommen verzogen. Die ganze Anlage muß abgestellt werden, um die Warenbahn von Hand wieder in ihre Lage und in die Ausbreit- und Füh­rungseinrichtung einlegen zu können.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs ge­nannten Art zu schaffen, die für beengte Platzverhältnisse brauchbar und ko­stengünstig ist, und die sich einfach an verschiedene Warenbahnbreiten anpas­sen läßt und einen ungestörten Warenbahnlauf gewährleistet.

    [0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

    [0006] Die Kombination von der über die Warenbreite sich erstreckenden Ausstreif­walzen mit den nachgeordneten Warenbahnführungswalzen, die nur im Kanten­bereich angreifen, bringt den großen Vorteil, denn die Ausstreifwalzen halten die Warenbahn immer präzise in der Zulaufebene, weil ein seitliches Herausfal­len bei durchgehenden Walzen nicht möglich ist. Dadurch können die Waren­bahnführungswalzen auch nach einem starken Einsprung der Ware diese wieder einfangen. Die durchgehenden Ausstreifwalzen verhindern auch ein Verfangen in eventuellen Löchern oder Einrissen der Warenbahn. Diese Kombination ruft eine gleichmäßige Spannverteilung in der Warenbahn hervor, so daß auch leich­tes Gewebe damit geführt werden kann.

    [0007] Ferner beanspruchen die Walzenpaare mit ihren fingerförmigen Walzen neben der Warenbahn sehr wenig Platz. Die Steuerung bei der Bahnkorrektur bedingt keine seitliche Ausschwenkbewegung der Walzenpaare, weil die Walzen die Kor­rekturwirkung senkrecht zur Warenbahnebene erzeugen. Die kombinierte Vor­richtung ist baulich einfach und kompakt ausgebildet und trotzdem in ihrer Korrekturwirkung für die Bahn zuverlässig und sehr feinfühlig. Da auch der Antrieb der Walzen der Walzenpaare für die Korrekturwirkung auf die Waren­bahn einfach ist, läßt sich eine solche Vorrichtung sehr kostengünstig realisie­ren. Da die Walzenpaare keine direkte Verbindung miteinander haben, weil die fingerartigen Walzen nur im Randbereich der Warenbahn arbeiten, ist die An­passung an unterschiedliche Warenbahnbreiten sehr einfach möglich. Der Platz, den die Walzenpaare jeweils seitlich der Warenbahn benötigen, ist unabhängig von der Warenbahnbreite.

    [0008] Ein wichtiger Gesichtspunkt der Erfindung geht aus Anspruch 2 hervor. Es ent­fallen damit aufwendige Halterungen für die Führungsvorrichtung, weil diese zusammen mit der Ausbreitvorrichtung montiert sein kann. Außerdem ergibt sich ein möglichst kurzer Abstand zwischen der Ausbreitvorrichtung und der Führungsvorrichtung, der den Vorteil hat, daß die Ausbreitwirkung im Randbe­reich der Bahn noch gegeben ist, wenn die Walzen der Walzenpaare zum An­griff kommen, wodurch die Korrektur feinfühlig und exakt durchführbar ist. Außerdem läßt sich eine kurze, gedrungene Baueinheit einfacher in eine Bear­beitungsstraße für Warenbahnen unterbringen.

    [0009] Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 3 hervor. Es entfällt damit auch die Notwendigkeit, die Kantenfühler zu montieren und je­weils auf die gefahrene Warenbahnbreite einzustellen, wenn diese in die Bau­einheit eingegliedert sind. Dabei besteht die Möglichkeit, die Kantenfühler ent­weder in die Baueinheit aus Führungsvorrichtung und Ausbreitvorrichtung ein­zugliedern oder mit den Walzenpaaren zu vereinigen, so daß die unmittelbar hinter diesen arbeiten können.

    [0010] Eine besonders gute Korrekturwirkung ergibt sich bei der Ausführungsform von Anspruch 4, weil die jeweils die Bahn fest dazwischen sich einklemmenden Wal­zen eines Walzenpaares die Warenbahn wirkungsvoll zu sich hinziehen. Zweck­mäßiger lösen sich die Walzen des anderen Walzenpaares dann voneinander, da­ mit sie die Korrektur nicht beeinträchtigen.

    [0011] Wichtig ist ferner der Gesichtspunkt von Anspruch 5, weil in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit und Qualität der Warenbahn durch die Einstellung der Kon­vergenz, d.h. des Winkels der Schräge jedes Walzenpaares, die Intensität der Korrekturwirkung individuell veränderbar ist. Dabei sind die Walzen freilaufend und üben, zumindest in Warenbahnlaufrichtung, nur geringe mechanische Bela­stung auf die Warenbahn aus.

    [0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform geht aus Anspruch 6 hervor. Hier­bei braucht nur eine der beiden Walzen relativ zur anderen beweglich zu sein. Je stärker die Walze aufgepreßt wird, desto stärker wird die Bahn zu dieser Seite hingezogen und umgekehrt. Die Bewegungssteuerung für diese Walzenbe­wegung ist einfach zu realisieren. Die notwendigen Kräfte sind verhältnismäßig gering. Der linienförmige Walzenspalt hat den Vorteil, daß die Warenbahn keine der Walzen nennenswert umschlingt und deshalb nicht verzerrt wird. Alternativ dazu könnten die Walzen jedes Walzenpaares zangenartig bis auf einen linien­förmigen Walzenspalt aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegbar ausgebil­det sein. Mit der zangenartigen Bewegung wird die Korrektur der Warenbahn gesteuert. Die Korrekturwirkung ist die gleiche. Auch der linienförmige Wal­zenspalt mit dem Vorteil, Verzerrungen in der Warenbahn zu vermeiden, läßt sich einfach realisieren.

    [0013] Ein besonders wichtiger Gedanke geht ferner aus Anspruch 7 hervor. Durch die­se exakte Ausrichtung wird sichergestellt, daß die Warenbahn zwischen den Walzen jedes Walzenpaares von beiden Seiten gleichmäßig beaufschlagt bzw. eingeklemmt wird und nicht eine der Walzen stärker umschlingt als die andere, was die Gefahr von Verzerrungen bedingen würde.

    [0014] Ein weiterer, zweckmäßiger Gesichtspunkt geht aus Anspruch 8 hervor. Die Hal­terungen sind bevorzugt in die Halterung der Ausbreitvorrichtung eingegliedert. Als Alternative und wenn genügend Platz vorhanden ist, sind die Halterungen auch getrennt angeordnet. Das jeweils gewählte Konzept richtet sich nach den Gegebenheiten.

    [0015] Wichtig ist ferner die Ausführungsform von Anspruch 9, weil auf den Führun­gen die Gehäuse mit den Walzenpaaren genau einstellbar verschiebbar sind, um eine Anpassung an die jeweils gefahrene Warenbreite vornehmen zu können.

    [0016] Schließlich ist das Merkmal von Anspruch 10 zweckmäßig, weil mit der Gewin­despindel die gleichzeitige und gegensinnige Verstellung beider Walzenpaare möglich ist. Die Führungen für die Gehäuse und die Gewindespindel können dabei in die Baueinheit bzw. in die Ausbreitvorrichtung integriert sein, so daß der Platzbedarf für die Führungsvorrichtung in der gewünschten Weise gering bleibt.

    [0017] Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform der Erfindung erläutert.

    [0018] Es zeigen

    Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Ausbreiten und Führen einer laufenden Warenbahn und

    Fig. 2 einen schematischen Schnitt in der Ebene II-II von Fig. 1.



    [0019] Eine Vorrichtung 1 zum Ausbreiten und Führen einer Warenbahn B, die - wie in den meisten Fällen - vertikal in Richtung eines die Laufrichtung 2 angebenden Pfeiles läuft, besteht aus einer Ausbreitvorrichtung A, der in Warenbahnlauf­richtung 2 eine Führungsvorrichtung F nachgeordnet ist, und zwar mit einem sehr kurzen Abstand. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausbreitvorrich­tung A mit der Führungsvorrichtung F zu einer gemeinsamen Baueinheit 3 zu­sammengefaßt, die auf stationären Halterungen 4 angebracht sein kann.

    [0020] In der Ausbreitvorrichtung A ist eine in Warenbahnlaufrichtung 2 vordere Aus­streifwalze 5 vorgesehen, der eine parallele und in einem Abstand davon lie­gende zweite Ausstreifwalze 6 zugeordnet ist. Beide Ausstreifwalzen 5, 6 sind länger als die Warenbahnbreite. Sie sind in Halteteilen 7 drehbar gelagert und werden über einen Antrieb 8 zur Drehung angetrieben, so daß ihre Umfänge - oftmals rückwärts drehend - schneller laufen als die Warenbahn B. In üblicher Weise ist an der Oberfläche jeder Ausstreifwalze 5, 6, ausgehend von der Wal­ zenmitte nach außen, eine gewindeartige Struktur vorgesehen, wobei die Ge­windesteigungen in den beiden Abschnitten jeder Walze 5, 6 gegenläufig sind. Unter der Drehung der Ausstreifwalzen 5, 6 werden Längsfalten und Kantenrol­ler der Warenbahn B beseitigt und die Warenbahn B ausgebreitet und gespannt.

    [0021] Die Ausbreitvorrichtung A ist auf den Halterungen 4 so befestigt, daß die in Warenbahnlaufrichtung 2 hintere Ausstreifwalze 6 stationär ist, während die in Warenbahnlaufrichtung 2 vordere Ausstreifwalze 5 mit der Befestigung 7 um die Achse der Ausstreifwalze 6 (Fig. 2, Pfeil 20) verschwenkbar ist, um eine stärkere oder schwächere Umschlingung der Bahn B zu erzeugen. Das Ausmaß der Verschwenkung läßt sich beispielsweise mittels eines Hebels 9 einstellen oder mit einer gesteuerten Verstelleinrichtung. Der Antrieb der Ausstreifwal­zen 5, 6 ist mit 10 angedeutet.

    [0022] Bei dieser Ausführungsform ist in die Baueinheit 3 an jeder Seite der Waren­bahn B eine querverlaufende Halterung 11 vorgesehen, auf der Gehäuse 13, 14 querverschiebbar angebracht sind. Eine Gewindespindel 24 verläuft durch die Halterungen 11 und in etwa parallel zur Ausstreifwalze 6, die mit einem Hand­rad 12 versehen ist und so die gegensinnige Verstellung beider Gehäuse 13, 14 ermöglicht, um eine Anpassung an die jeweils gefahrene Warenbahnbreite zu ermöglichen. Anstelle des Handrades 12 könnte auch eine mechanische oder elektromechanische Verstelleinrichtung vorgesehen sein, die gegebenenfalls fernsteuerbar ist.

    [0023] Jedes Gehäuse 13 und 14 enthält ein Walzenpaar 25 mit zwei fingerartigen, fliegend und frei drehbar gelagerten Walzen 15, 16, wobei jedes Walzenpaar 25 schräg derart gegenüber der Warenbahnlaufrichtung 2 ausgerichtet ist, daß die Walzenpaare 25 in Warenbahnlaufrichtung 2 konvergieren. Die Konvergenz der Walzenpaare 25 ist gegebenenfalls (wie durch einen Pfeil 18 angedeutet) ein­stellbar. Die beiden Walzen 15, 16 jedes Walzenpaares 25 liegen mit ihren Ach­sen in einer zur Ebene der Warenbahn B senkrechten Ebene, so daß (Fig. 2) ein linienförmiger Walzenspalt 21 gebildet wird. Der Walzenspalt 21 ist in Waren­bahnlaufrichtung 2 exakt auf den Außenumfang der Ausstreifwalze 6 ausgerich­tet, von dem die Warenbahn B abläuft. Diese Maßnahme hat den Zweck zu ver­hindern, daß die Warenbahn B eine der beiden Walzen 15 oder 16 jedes Walzen­ paares 25 stärker umschlingt als die andere, weil anderenfalls Verzerrungen auftreten könnten.

    [0024] Die beiden Walzen 15, 16, die mit glatten und weichelastischen Oberflächen ausgestattet sind, sind entweder zangenartig in Richtung eines Doppelpfeils 23 voneinander weg- und aufeinander zubewegbar, oder es ist eine er beiden Wal­zen 15, 16, in diesem Fall die Walze 16, entweder parallel oder schlagbaumar­tig relativ zur anderen Walze 15 in Richtung eines Doppelpfeiles 22 hin- und herbewegbar. Der Antrieb für diese Bewegung der Walzen 15, 16 ist in den Gehäusen 14 enthalten.

    [0025] Ferner ist an den Gehäusen 13, 14 jeweils ein Kantenfühler 17 angebracht, der in Warenbahnlaufrichtung 2 hinter den Walzenpaaren 25 die Lage der Kanten der Warenbahn B abtastet und die Bewegungssteuerung der Walzen 15, 16 über­wacht.

    [0026] In einem Abstand hinter der Führungsvorrichtung F ist eine Fixierwalze 19 angeordnet, hinter der die Warenbahn B wieder in einer anderen Richtung wei­terläuft.

    [0027] Beim Betrieb der Vorrichtung 1 wird die Warenbahn B zwischen den Ausstreif­walzen 5, 6 ausgebreitet und dabei ihrer Längsfalten und Kantenroller entle­digt. Unmittelbar nachdem die Warenbahn B die Ausstreifwalze 6 verläßt, läuft sie in den Walzenspalt 21 jedes Walzenpaares 25 ein. Sofern die Bahnlaufrich­tung 2 mit der Sollaufrichtung übereinstimmt, was die Kantenfühler 17 fest­stellen, liegen beide Walzen 15, 16 jedes Walzenpaares 25 ohne oder mit nur vernachlässigbarem Druck auf beiden Seiten der Randbereiche R der Waren­bahn B auf. Verläuft die Warenbahn B in Fig. 1 in Warenbahnlaufrichtung 2 nach links, dann werden, sobald die Verlaufsbewegung einen vorbestimmten To­leranzbereich überschreitet, durch die Kantenfühler 17 die beiden Walzen 15, 16 des Gehäuses 13 gegeneinandergepreßt, während die Walzen 15, 16 des Ge­häuses 14 unverändert bleiben oder öffnen, so daß die Warenbahn B wieder zur anderen Seite zurückverlagert wird, bis sie wieder in der Sollaufrichtung ist. Die beiden Walzenpaare 25 arbeiten wechselweise oder gemeinsam mit unter­schiedlichen Preßdrücken.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Ausbreiten und Führen einer laufenden Warenbahn, insbe­sondere einer Textilbahn, mit einer Ausbreitvorrichtung und einer in Bahnlauf­richtung nachgeordneten, von Kantenfühlern gesteuerten Führungsvorrichtung, wobei die Ausbreitvorrichtung von mindestens zwei beabstandeten, parallel sich über die Bahnbreite erstreckenden Ausstreifwalzen mit von den Walzenmitten gegenläufig nach außen verlaufenden Gewinden gebildet ist, dadurch gekennzeich­net,daß die der Ausbreitvorrichtung (A) nachgeordnete Führungsvorrichtung (F) zwei ausschließlich die Randbereiche (R) der Warenbahn (B) zwischen sich ein­schließende, zur Warenbahnlaufrichtung (2) gegensinnig schräg gestellte Walzen­paare (25) mit fliegend gelagerten, fingerartigen Walzen (15, 16) aufweist, und daß die Achsen der Walzen (15, 16) jedes Walzenpaares (25) in einer gemeinsa­men und zur Ebene der Warenbahn (B) senkrechten Ebene liegen.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbreitvor­richtung (A) mit der Führungsvorrichtung (F) eine gemeinsame Baueinheit bil­det.
     
    3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenfühler (17) den Walzenpaaren (25) in Bahnlaufrichtung (2) nachgeordnet und in die Baueinheit eingegliedert sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenpaare (25) in Bahnlaufrichtung (2) symmetrisch konvergieren.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konvergenz der Walzenpaare (25) verstellbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine (16) der bei­den Walzen (15, 16) bis zur Bildung eines linienförmigen Walzenspaltes (21) parallel oder schlagbaumartig relativ zur anderen Walze (15) bewegbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei in der Ausbreitvorrich­tung die in Bahnlaufrichtung hintere Ausstreifwalze stationär gelagert ist, da­durch gekennzeichnet, daß die Walzenspalte (21) beider Walzenpaare (25) in Bahnlaufrichtung (2) exakt auf die Umfangslinie der Ausstreifwalze (6) ausge­richtet ist, von der die Bahn (B) abläuft.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenpaare (25) in Gehäusen (13, 14) gelagert sind, die auf quer zur Wa­renbahn (B) verlaufenden Halterungen (11) angeordnet sind, welche an der Aus­breitvorrichtung (A) festgelegt sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (11) quer zur Warenbahnlaufrichtung (2) verlaufende Führungen für die Gehäuse (13, 14) sind, und daß Verstellmittel zur gegensinnigen Verstellung beider Ge­häuse (13, 14) entlang der Führungen vorgesehen sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellmit­tel eine durchgehende Gewindespindel (24) sind, an der ein manueller, mechani­scher oder elektromechanischer Antrieb (12) angreift.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht