(19)
(11) EP 0 312 681 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1989  Patentblatt  1989/17

(21) Anmeldenummer: 88105230.2

(22) Anmeldetag:  31.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43D 95/26
// B05C1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.10.1987 DE 8713966 U

(71) Anmelder: Maurus, Rudolf
D-42329 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Maurus, Rudolf
    D-42329 Wuppertal (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Walze zum Auftragen von Wachsen, insbesondere auf Schuhsohlen, Absatzplatten etc.


    (57) Die Erfindung betrifft eine aus elastisch kompressiblem Material bestehende Walze (1) zum Auftragen von Wachsen, insbesondere auf Schuhsohlen, Absatzplatten etc., und schlägt zwecks Erzielung einer optimalen Abeitsweise vor, daß die Mantelfläche der Walze (1) von einzelnen, flächig aufeinanderliegenden Moosgummi-Ringscheiben (9) mit auf den Ringscheiben-Breitflächen (12) vorgesehener, mit dem Moosgum­mi integraler Verhautung gebildet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine aus elastisch kompressiblem Material bestehende Walze zum Auftragen von Wachsen, insbe­sondere auf Schuhsohlen, Absatzplatten etc.

    [0002] Mittels derartiger Walzen erfolgt ein Abrieb von eingefärb­ten Wachsstangen, welcher Abrieb zum Einfärben insbesondere heller Gummischuhsohlen dient, um eine Farbangleichung zwi­schen Schuhleder und Besohlung zu erhalten.

    [0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze der in Rede stehenden Art in herstellungstech­nisch einfacher Weise gebrauchsvorteilhaft auszugestalten derart, daß neben einem kurzfristigen, mengenmäßig hohen Abrieb von der Wachsstange ein großes Speichervermögen erzielt ist bei einem guten Auftragen des Wachses auf ent­sprechende Schuhteile.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer in Rede stehenden Walze dadurch, daß die Mantelfläche der Walze aus einzelnen, flächig aufeinanderliegenden Moosgummi-Ringscheiben mit auf den Ringscheiben-Breitflächen vorgesehener, mit dem Moosgum­mi integraler Verhautung gebildet ist.

    [0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Walze von hohem Gebrauchswert geschaffen. Trotz eines rela­ tiv weichen Materials, nämlich Moosgummi, kann dennoch ein hoher Abrieb erzeugt werden von einer gegen die Moosgummi-­Ringscheiben angedrückten Wachsstange. Die gegeneinander­tretenden Ringscheiben-Breiflächen bilden mit ihrer integra­len Verhautung eine gegenüber den übrigen Bereichen der Moosgummi-Ringscheiben verfestigte Zone und wirken in Art einer Schneide, um mittels dieser Wachsmaterial von der Wachsstange abzulösen. Zudem ist ein großes Speichervermö­gen der Walze gewährleistet bedingt durch die Poren der Moosgummi-Ringscheiben, in die das durch Reibung verflüssig­te Wachs eintritt. Nach einem genügenden Anreichern der Moosgummi-Ringscheiben mit Wachs, was sehr kurzfristig gegen­über den bekannten Bauformen geschehen kann, ist das Übertra­gen auf entsprechend helle Schuhteile in ausreichender Dicke gewährleistet. Zufolge des großen Speichervermögens der Walze können bereits mit einer einzigen Füllung größere Bereiche farbbehandelt werden. Dies führt zu erheblicher Arbeitszeitverkürzung beim Besohlen von Schuhen. Ein weite­rer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Moosgummi-Ringschei­ben eine hohe Standzeit gewährleisten. Außerdem lassen sie sich kostensparend erzeugen, indem sie beispielsweise aus Moosgummi-Platten durch ein entsprechendes Werkzeug herausge­stanzt werden. Nach Ihrer Abnutzung sind sie in einfacher Weise auswechselbar.

    [0006] Unterstützt wird der Abriebeffekt noch dadurch, daß die Moos­gummi-Ringscheiben zwischen den Verhautungsebenen eine man­telflächenseitige und in Dickenrichtung liegende Auskehlung besitzen. Demgemäß stehen die gegeneinandertretenden Verhau­tungsebenen über den angrenzenden Bereich der Moosgummi-Ring­scheiben vor und begünstigen den Abschabeffekt von der einge­färbten Wachsstange.

    [0007] Schließlich besteht ein Vorteil noch darin, daß die Verhau­tungs-Außenfläche oberflächenprofiliert ist. Dadurch wird in gewisser Weise ein Verbundeingriff zwischen den Verhautun­gsebenen erzielt, welcher ein Verdrehen der Moosgummi-Ring­ scheiben gegeneinander ausschließt. Ferner führt die Ober­flächenprofilierung zu einer erhöhten Festigkeit, die ihrer­seits sich günstig auf den Abrieb auswirkt.

    [0008] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an­hand der Figuren 1 bis 3 erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Ansicht einer zwei Moosgummi-Ringscheiben aufweisenden Walze,

    Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine einzelne Moosgummi-Ringscheibe und

    Fig. 3 in größerem Maßstab einen Längsschnitt durch die von einem Aufsteckdorn getragene Walze.



    [0009] Zur Aufnahme der als Ganzes mit 1 bezeichneten Walze dient ein Aufsteckdorn 2. Letzterer beinhaltet eine zentrale Büchse 3. Deren eines Ende geht über einen Längsschlitzab­schnitt 4 in einen kreuzend dazu verlaufenden Kurvenschlitz 5 über. Mit diesem Ende wird die Büchse 3 bzw. der Aufsteck­dorn (2) auf eine rotierende Welle einer Schuhbearbeitungsma­schine aufgesteckt und in Drehmitnahme zu dieser gebracht. Das andere Ende der Büchse 3 setzt sich in einen durchmesser­kleineren Zapfen 6 fort. Auf der Büchse 3 ist verschiebbar ein Stützring 7 angeordnet. Zu seiner Festlegung dient eine radial gerichtete, die Umfangsfläche der Büchse 3 beaufschla­gende Madenschraube 8. Der Stützring 7 wird so angeordnet, daß er die Übergangszone zwischen Zapfen 6 und Büchse 3 überlappt.

    [0010] Der Zapfen 6 ist beim Ausführungsbeispiel Träger zweier flächig aufeinanderliegender Moosgummi-Ringscheiben 9. Deren Außendurchmesser ist etwas kleiner als derjenige des Stützringes 7. Die Moosgummi-Ringscheiben 9 sind um ein gewisses Maß zusammengedrückt. Das eine Widerlager bildet der Stützring 7, während das andere Widerlager eine sich an der Stirnseite des Zapfens 6 abstützende Scheibe 10 ist. Letztere wird von einer zentralen Schraube 11 dursetzt, die in ein Innengewinde des Zapfens 6 eingreift. Der Außendurch­messer dieser Scheibe 10 ist etwas kleiner als derjenige der Moosgummi-Ringscheiben. Ferner verläuft die Scheibe 10 auf dem größten Teil ihrer Länge in Richtung der Schraube 11 kegelstumpfförmig zu, so daß sie bei der Bearbeitung von Schuhteilen nicht stört.

    [0011] Jede Moosgummi-Ringscheibe 9 ist im Bereich ihrer Ringschei­ben-Breitflächen 12 mit einer mit dem Moosgummi integraler Verhautung versehen. Auf diese Weise ergeben sich Verhau­tungsebenen, die gegenüber dem dazwischen liegenden Moosgum­mi-Material eine größere Härte besitzen. Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Verhautungs-Außenfläche oberflächenprofilie­rt ist. Dies führt zu einer zusätzlichen Verhärtung in den Verhautungsebenen. Ferner wird ein gewisser Verbundein­griff zweier aufeinanderliegender Moosgummi-Ringscheiben 9 erzielt, was es ausschließt, daß die eine Moosgummi-Ring­scheibe sich zur anderen verdreht.

    [0012] Zwischen den Verhautungsebenen bzw. den Ringscheiben-Breitf­lächen 12 formt jede Moosgummi-Ringscheibe 9 eine mantelflä­chenseitige, in Dickenrichtung liegende Auskehlung 13. Auf diese Weise werden vorstehende Ringzonen 14 an den Ringschei­ben-Breitflächen 12 erzeugt.

    [0013] Um die Moosgummi-Ringscheiben 9 dem Zapfen 6 zuordnen zu können, ist jede Moosgummi-Ringscheibe 9 mit einer zentralen Öffnung 15 ausgestattet. Diese ist durchmesserkleiner als der Außendurchmesser des Zapfens 6 und weitet sich bei dem Aufstecken auf diesen auf das entsprechende Maß.

    [0014] Nach dem Aufsetzen der Moosgummi-Ringscheiben 9 auf den Zapfen 6 und dem Einklemmen zwischen dem Stützring 7 und der Scheibe 10 ergibt sich, im Querschnitt gesehen, ein wellen­förmig verlaufender Mantelbereich. Den Wellenberg W bilden die Endzonen 14 der gegeneinander tretenden Ringscheiben-­Breitflächen 12. Hierdurch wird eine mittlere, gegenüber dem Moosgummi-Material härtere Zone geschaffen, so daß beim Andrücken einer eingefärbten Wachsstange zufolge vergrößer­ter Reibung Wachs von dieser abgetragen wird, welches seiner­seits von dem Moosgummi aufgenommen wird. Letzteres zeich­net sich durch ein großes Speichervermögen aus, so daß an­schließend zu behandelnde Schuhteile, wie z.B. helle Schuh­sohlen, gut eingefärbt werden können.

    [0015] Die von dem Stützring 7 und Scheibe 10 auf die Moosgummi-­Ringscheiben 9 ausgeübte Spannkraft ist so groß gemessen, daß einerseits eine Drehsicherung der Ringscheiben 9 auf dem Zapfen 6 vorliegt und andererseits die Moosgummi-Ringschei­ben nicht so sehr verdichtet werden, daß darunter das Aufnah­mevermögen leidet. Auf diese Weise wird stets die genügend feste Schneide von den Ringzonen 14 erzeugt, die das Abscha­ben von Wachs von der Wachsstange begünstigt.

    [0016] Anstatt wie dargestellt ist, könnte der Zapfen 6 auch länger ausgebildet sein, um mehrere solcher Moosgummi-Ringscheiben aufnehmen. Eine weitere Variation besteht darin, daß bei gleicher Länge dünneres Moosgummimaterial verwendet wird, so daß dann z.B. statt zwei drei Ringscheiben vorgesehen sind, die dann zwei Abtragsschneiden bilden. Die besondere, sich im Querschnitt zum Umfang hin zu einer Kante verjüngende Form der Scheibe 10 gewährleistet, daß selbst bei optimaler Wachsanreicherung dieses nicht auf das Oberleder eines Schu­hes gelangt.

    [0017] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Aus elastisch kompressiblem Material bestehende Walze (1) zum Auftragen von Wachsen, insbesondere auf Schuhsohlen, Absatzplatten etc., dadurch gekennzeichnet, daß die Mantel­fläche der Walze (1) von einzelnen, flächig aufeinanderlie­genden Moosgummi-Ringscheiben (9) mit auf den Ringscheiben­Breitflächen (12) vorgesehener, mit dem Moosgummi integraler Verhautung gebildet ist.
     
    2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Moosgummi-Ringscheiben (9) zwischen den Verhautungsebenen eine mantelflächenseitige und in Dickenrichtung liegende Auskehlung (13) besitzen.
     
    3. Walze nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Verhautungs-Außenfläche oberflächenprofiliert ist.
     
    4. Walze nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß außenseitig der letzten Ringscheibe (9) eine etwa flächengleiche Scheibe (10) aus starrem Material sitzt, die einen sich zu einer Umfangskante hin verjüngenden Querschnitt besitzt.
     




    Zeichnung