[0001] Die Erfindung betrifft eine aus elastisch kompressiblem Material bestehende Walze
zum Auftragen von Wachsen, insbesondere auf Schuhsohlen, Absatzplatten etc.
[0002] Mittels derartiger Walzen erfolgt ein Abrieb von eingefärbten Wachsstangen, welcher
Abrieb zum Einfärben insbesondere heller Gummischuhsohlen dient, um eine Farbangleichung
zwischen Schuhleder und Besohlung zu erhalten.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walze der in Rede stehenden
Art in herstellungstechnisch einfacher Weise gebrauchsvorteilhaft auszugestalten
derart, daß neben einem kurzfristigen, mengenmäßig hohen Abrieb von der Wachsstange
ein großes Speichervermögen erzielt ist bei einem guten Auftragen des Wachses auf
entsprechende Schuhteile.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einer in Rede stehenden Walze dadurch, daß die Mantelfläche
der Walze aus einzelnen, flächig aufeinanderliegenden Moosgummi-Ringscheiben mit auf
den Ringscheiben-Breitflächen vorgesehener, mit dem Moosgummi integraler Verhautung
gebildet ist.
[0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Walze von hohem Gebrauchswert
geschaffen. Trotz eines rela tiv weichen Materials, nämlich Moosgummi, kann dennoch
ein hoher Abrieb erzeugt werden von einer gegen die Moosgummi-Ringscheiben angedrückten
Wachsstange. Die gegeneinandertretenden Ringscheiben-Breiflächen bilden mit ihrer
integralen Verhautung eine gegenüber den übrigen Bereichen der Moosgummi-Ringscheiben
verfestigte Zone und wirken in Art einer Schneide, um mittels dieser Wachsmaterial
von der Wachsstange abzulösen. Zudem ist ein großes Speichervermögen der Walze gewährleistet
bedingt durch die Poren der Moosgummi-Ringscheiben, in die das durch Reibung verflüssigte
Wachs eintritt. Nach einem genügenden Anreichern der Moosgummi-Ringscheiben mit Wachs,
was sehr kurzfristig gegenüber den bekannten Bauformen geschehen kann, ist das Übertragen
auf entsprechend helle Schuhteile in ausreichender Dicke gewährleistet. Zufolge des
großen Speichervermögens der Walze können bereits mit einer einzigen Füllung größere
Bereiche farbbehandelt werden. Dies führt zu erheblicher Arbeitszeitverkürzung beim
Besohlen von Schuhen. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Moosgummi-Ringscheiben
eine hohe Standzeit gewährleisten. Außerdem lassen sie sich kostensparend erzeugen,
indem sie beispielsweise aus Moosgummi-Platten durch ein entsprechendes Werkzeug herausgestanzt
werden. Nach Ihrer Abnutzung sind sie in einfacher Weise auswechselbar.
[0006] Unterstützt wird der Abriebeffekt noch dadurch, daß die Moosgummi-Ringscheiben zwischen
den Verhautungsebenen eine mantelflächenseitige und in Dickenrichtung liegende Auskehlung
besitzen. Demgemäß stehen die gegeneinandertretenden Verhautungsebenen über den angrenzenden
Bereich der Moosgummi-Ringscheiben vor und begünstigen den Abschabeffekt von der
eingefärbten Wachsstange.
[0007] Schließlich besteht ein Vorteil noch darin, daß die Verhautungs-Außenfläche oberflächenprofiliert
ist. Dadurch wird in gewisser Weise ein Verbundeingriff zwischen den Verhautungsebenen
erzielt, welcher ein Verdrehen der Moosgummi-Ring scheiben gegeneinander ausschließt.
Ferner führt die Oberflächenprofilierung zu einer erhöhten Festigkeit, die ihrerseits
sich günstig auf den Abrieb auswirkt.
[0008] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren 1 bis
3 erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht einer zwei Moosgummi-Ringscheiben aufweisenden Walze,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine einzelne Moosgummi-Ringscheibe und
Fig. 3 in größerem Maßstab einen Längsschnitt durch die von einem Aufsteckdorn getragene
Walze.
[0009] Zur Aufnahme der als Ganzes mit 1 bezeichneten Walze dient ein Aufsteckdorn 2. Letzterer
beinhaltet eine zentrale Büchse 3. Deren eines Ende geht über einen Längsschlitzabschnitt
4 in einen kreuzend dazu verlaufenden Kurvenschlitz 5 über. Mit diesem Ende wird die
Büchse 3 bzw. der Aufsteckdorn (2) auf eine rotierende Welle einer Schuhbearbeitungsmaschine
aufgesteckt und in Drehmitnahme zu dieser gebracht. Das andere Ende der Büchse 3 setzt
sich in einen durchmesserkleineren Zapfen 6 fort. Auf der Büchse 3 ist verschiebbar
ein Stützring 7 angeordnet. Zu seiner Festlegung dient eine radial gerichtete, die
Umfangsfläche der Büchse 3 beaufschlagende Madenschraube 8. Der Stützring 7 wird
so angeordnet, daß er die Übergangszone zwischen Zapfen 6 und Büchse 3 überlappt.
[0010] Der Zapfen 6 ist beim Ausführungsbeispiel Träger zweier flächig aufeinanderliegender
Moosgummi-Ringscheiben 9. Deren Außendurchmesser ist etwas kleiner als derjenige des
Stützringes 7. Die Moosgummi-Ringscheiben 9 sind um ein gewisses Maß zusammengedrückt.
Das eine Widerlager bildet der Stützring 7, während das andere Widerlager eine sich
an der Stirnseite des Zapfens 6 abstützende Scheibe 10 ist. Letztere wird von einer
zentralen Schraube 11 dursetzt, die in ein Innengewinde des Zapfens 6 eingreift. Der
Außendurchmesser dieser Scheibe 10 ist etwas kleiner als derjenige der Moosgummi-Ringscheiben.
Ferner verläuft die Scheibe 10 auf dem größten Teil ihrer Länge in Richtung der Schraube
11 kegelstumpfförmig zu, so daß sie bei der Bearbeitung von Schuhteilen nicht stört.
[0011] Jede Moosgummi-Ringscheibe 9 ist im Bereich ihrer Ringscheiben-Breitflächen 12 mit
einer mit dem Moosgummi integraler Verhautung versehen. Auf diese Weise ergeben sich
Verhautungsebenen, die gegenüber dem dazwischen liegenden Moosgummi-Material eine
größere Härte besitzen. Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Verhautungs-Außenfläche oberflächenprofiliert
ist. Dies führt zu einer zusätzlichen Verhärtung in den Verhautungsebenen. Ferner
wird ein gewisser Verbundeingriff zweier aufeinanderliegender Moosgummi-Ringscheiben
9 erzielt, was es ausschließt, daß die eine Moosgummi-Ringscheibe sich zur anderen
verdreht.
[0012] Zwischen den Verhautungsebenen bzw. den Ringscheiben-Breitflächen 12 formt jede
Moosgummi-Ringscheibe 9 eine mantelflächenseitige, in Dickenrichtung liegende Auskehlung
13. Auf diese Weise werden vorstehende Ringzonen 14 an den Ringscheiben-Breitflächen
12 erzeugt.
[0013] Um die Moosgummi-Ringscheiben 9 dem Zapfen 6 zuordnen zu können, ist jede Moosgummi-Ringscheibe
9 mit einer zentralen Öffnung 15 ausgestattet. Diese ist durchmesserkleiner als der
Außendurchmesser des Zapfens 6 und weitet sich bei dem Aufstecken auf diesen auf das
entsprechende Maß.
[0014] Nach dem Aufsetzen der Moosgummi-Ringscheiben 9 auf den Zapfen 6 und dem Einklemmen
zwischen dem Stützring 7 und der Scheibe 10 ergibt sich, im Querschnitt gesehen, ein
wellenförmig verlaufender Mantelbereich. Den Wellenberg W bilden die Endzonen 14
der gegeneinander tretenden Ringscheiben-Breitflächen 12. Hierdurch wird eine mittlere,
gegenüber dem Moosgummi-Material härtere Zone geschaffen, so daß beim Andrücken einer
eingefärbten Wachsstange zufolge vergrößerter Reibung Wachs von dieser abgetragen
wird, welches seinerseits von dem Moosgummi aufgenommen wird. Letzteres zeichnet
sich durch ein großes Speichervermögen aus, so daß anschließend zu behandelnde Schuhteile,
wie z.B. helle Schuhsohlen, gut eingefärbt werden können.
[0015] Die von dem Stützring 7 und Scheibe 10 auf die Moosgummi-Ringscheiben 9 ausgeübte
Spannkraft ist so groß gemessen, daß einerseits eine Drehsicherung der Ringscheiben
9 auf dem Zapfen 6 vorliegt und andererseits die Moosgummi-Ringscheiben nicht so
sehr verdichtet werden, daß darunter das Aufnahmevermögen leidet. Auf diese Weise
wird stets die genügend feste Schneide von den Ringzonen 14 erzeugt, die das Abschaben
von Wachs von der Wachsstange begünstigt.
[0016] Anstatt wie dargestellt ist, könnte der Zapfen 6 auch länger ausgebildet sein, um
mehrere solcher Moosgummi-Ringscheiben aufnehmen. Eine weitere Variation besteht darin,
daß bei gleicher Länge dünneres Moosgummimaterial verwendet wird, so daß dann z.B.
statt zwei drei Ringscheiben vorgesehen sind, die dann zwei Abtragsschneiden bilden.
Die besondere, sich im Querschnitt zum Umfang hin zu einer Kante verjüngende Form
der Scheibe 10 gewährleistet, daß selbst bei optimaler Wachsanreicherung dieses nicht
auf das Oberleder eines Schuhes gelangt.
[0017] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Aus elastisch kompressiblem Material bestehende Walze (1) zum Auftragen von Wachsen,
insbesondere auf Schuhsohlen, Absatzplatten etc., dadurch gekennzeichnet, daß die
Mantelfläche der Walze (1) von einzelnen, flächig aufeinanderliegenden Moosgummi-Ringscheiben
(9) mit auf den RingscheibenBreitflächen (12) vorgesehener, mit dem Moosgummi integraler
Verhautung gebildet ist.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Moosgummi-Ringscheiben (9)
zwischen den Verhautungsebenen eine mantelflächenseitige und in Dickenrichtung liegende
Auskehlung (13) besitzen.
3. Walze nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verhautungs-Außenfläche oberflächenprofiliert ist.
4. Walze nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß außenseitig der letzten Ringscheibe (9) eine etwa flächengleiche Scheibe (10)
aus starrem Material sitzt, die einen sich zu einer Umfangskante hin verjüngenden
Querschnitt besitzt.