[0001] Die Erfindung betrifft eine Tropferflasche aus Kunststoff sowie ein Verfahren zu
ihrer Herstellung.
[0002] Bei einer bekanten Tropferflasche dieser Art ist der Kopf der blasgeformten Flasche
mit einem kalibrierten Sitz versehen, in den ein spritzgegossenes Tropfereinsatzteil
eingesetzt wird. Bei einer andern bekannten, aus einem Schlauch aus heißsiegelfähigem
Kunststoff hergestellten Tropferflasche ist in den Flaschenkopf ein Tropfer eingebettet,
der in bekannter Weise (DE-0S 30 33 821) statt eines Gummiverschlußstopfens in den
Fiaschenkopf eingesetzt worden ist, ehe letzterer geformt wurde. Bei beiden Flaschen
erhöht der Tropfer nicht nur die Fertigungskosten, sondern auch die Kosten für die
Herstellung der Flasche erheblich. Außerdem ist es schwierig, eine völlige Sterilität
der Tropferflasche zu gewährleisten.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tropferflasche und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung zu schaffen, die Kosteneinsparungen ermöglichen und eine vollkommene
Sterilität erreichen lassen.
[0004] Hinsichtlich der Flasche löst diese Aufgabe eine Tropferflasche mit den Merkmalen
des Anspruches 1. Durch die einstückige Ausbildung des Tropfers mit dem Flaschenkopf
entfallen die Kosten für die Herstellung und Einsetzung eines separaten Tropfers.
Da der Tropfer zusammen mit der Flasche geformt werden kann, läßt sich diese Tropferflasche
nahezu ebenso kostengünstig produzieren, wie eine Flasche ohne Tropfer. Infolge der
einstückigen Ausbildung des Tropfers mit der Flasche läßt sich ferner ebenso leicht
wie bei einer Flasche ohne Tropfer eine vollständige Sterilität erreichen.
[0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Tropfer eine Form gemäß Anspruch 2.
[0006] Vorteilhafterweise ist an den Tropfer ein Verschlußteil angeformt, da dann zum einen
die Flasche zum frühestmöglichen Zeitpunkt verschlossen wird und zum anderen nicht
die Gefahr besteht, daß die Flasche unbeabsichtigt geöffnet wird. Um dennoch ohne
Schwierigkeiten die Flasche öffnen zu können, ist vorzugsweise eine Sollbruchstelle
zwischen dem Verschlußteil und dem Tropfer vorgesehen. Bei einer Ausbildung des Verschlußteils
gemäß Anspruch 5 kann dieser mit Hilfe einer Verschlußkappe leicht abgebrochen werden,
wobei die Sollbruchstelle so ausgebildet sein kann, daß keine scharfen Kanten entstehen.
Vorteilhaft ist ferner, daß keine zusätzlichen Werkzeuge zur Verfügung stehen müssen,
um die Flasche zu öffnen.
[0007] Hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung der Flasche wird die erfindungsgemäße
Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 6 gelöst. Sowohl die Herstellung der Flasche
aus einem Schlauch aus heißsiegelbarem Kunststoff als auch die Formung eines Tropfers
aus einem kalibrierten Teil des Flaschenkopfes sind kostengünstige Arbeitsschritte.
Außerdem kann zwischen den einzelnen, der Formung der Flasche und ihres Kopfes dienenden
Arbeitsschritten die Flasche gefüllt werden, so daß es das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt, in einem einzigen Arbeitsgang einen sterilen Behälter herzustellen, zu Füllen,
den Tropfer anzuformen und zu verschließen, ohne daß zusätzliche Teile benötigt werden.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
Ansprüche 7 bis 10.
[0009] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Ansicht des Ausführungsbeispiels im verkaufsfertigen Zustand,
Fig. 2 eine vergrößert und teils im Schnitt dargestellte Ansicht des Flaschenkopfes
des Ausführungsbeispiels mit je einer Hälfte von zwei unterschiedlich ausgebildeten
Verschlußkappen.
[0010] Eine als Ampulle für ein flüssiges Medikament dienende Tropferflasche weist, wie
Fig. 1 zeigt, einen zylindrischen Flaschenkörper 1 auf, dessen Boden leicht nach innen
gewölbt ist. Der Flaschenkopf schließt sich zentrisch an den Flaschenkörper 1 mit
einem ersten zylindrischen Abschnitt 2 an.
[0011] Auf diesen folgt ein im Durchmesser größerer, zweiter zylindrischer Abschnitt 3,
der mit einem Außengewinde 4 versehen ist. Zwischen zwei aufeinander folgenden Gängen
dieses Außengewindes 4 ist ein parallel zur Längsachse des Flaschenkopfes verlaufender
Stopp-Steg 5 vorgesehen. Gegenüber diesem, um 180° versetzt, ist ein nicht dargestellter
Brems-Steg angeordnet, dessen Länge jedoch nur gleich der halben Ganghöhe des Außengewindes
4 ist.
[0012] Der zweite zylindrische Abschnitt 3 geht in einen dritten Abschnitt 6 des Flaschenkopfes
über, dessen Durchmesser nur etwa halb so groß ist wie derjenige des ersten zylindrischen
Abschnittes 2. Dieser dritte Abschnitt 6 bildet im Anschluß an eine zylindrische Ringzone
eine kegelstumpfförmige Zone, die sich gegen das freie Ende des Flaschenkopfes hin
verjüngt und einen Teil eines als Ganzes mit 7 bezeichneten Tropfers bildet. Der einstückig
mit dem Flaschenkopf ausgebildete Tropfer 7 weist im Anschluß an den dritten Abschnitt
6 einen sich zum freien Ende hin erweiternden konischen Abschnitt 8 auf. Nicht nur
die Außenmantelfläche, sondern auch die Innenmantelfläche des konischen Abschnittes
8 haben einen Konuswinkel von etwa 10°. Der von der Innenmantelfläche des konischen
Abschnittes 8 gebildete, kalibrierte Kanal 8′ hat dort, wo er in den Innenraum 6′
des dritten Abschnittes 6 mündet, im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von 0,3
mm. Das andere Ende, an das sich ein kurzer Innenkonus 9 mit einem Konuswinkel von
60° anschließt, hat im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von 1,5 mm. Der konische
Abschnitt kann jedoch auch andere Abmessungen aufweisen, weil man ihn an die gewünschte
Tropfenbildung der Flüssigkeit anpaßt. Ferner kann man zwischen dem kalibrierten
Kanal 8′ und dem Innenraum 6′ einen zylindrischen Kanalabschnitt vorsehen, der vorzugsweise
kalibriert ist.
[0013] An das dem dritten Abschnitt 6 abgekehrte Ende des Tropfers 7 ist einstückig ein
annähernd würfelförmiger Verschlußteil 10 angeformt, welcher das vom Flaschenkörper
1 wegweisende Ende des Tropfers 7 geringfügig übergreift und den Tropfer 7 und damit
die gesamte Flasche dicht verschließt. Im Bereich des Übergriffes über den Tropfer
7 ist die Verbindungszone zwischen dem Verschlußteil 10 und dem Tropfen 7 so dünn
gewählt, daß hier eine Sollbruchstelle vorhanden ist, längs deren der Verschlußteil
10 vom Tropfer 7 durch eine Drehbewegung abgetrennt werden kann, ohne daß scharfe
Kanten entstehen.
[0014] Im verkaufsfertigen Zustand ist auf den Flaschenkopf eine ebenfalls aus Kunststoff
bestehende Kappe 11 aufgesetzt, die mit einem Innengewinde versehen ist, welches in
das Außengewinde 4 des zweiten zylindrischen Abschnittes 3 eingreift. Wie in Fig.
2 rechts dargestellt, verjüngt sich die Kappe 11 im Anschluß an den das Innengewinde
aufweisenden, zylindrischen Abschnitt gegen den den Verschlußteil 10 umfaßenden Endabschnitt
hin, der an der Außenmantelfläche des Verschlußteiles 10 anliegt und dadurch drehfest
mit dem Verschlußteil 10 verbunden ist. Bei einem Drehen der Kappe 11 im Sinne des
Abnehmens vom Flaschenkopf wird deshalb der Verschlußteil 10 vom Tropfer 7 getrennt.
Man kann aber auch, wie in Fig. 2 links dargestellt, die Kappe so ausbilden, daß
sie normalerweise den Verschlußteil 10 überdeckt. Man kann dann den Verschlußteil
10 dadurch vom Tropfer 7 trennen, daß man die Kappe 11 umgekehrt auf den Verschlußteil
11 aufsteckt. Zu diesem Zwecke hat die Kappe in diesem Falle in ihrer Stirnwand eine
Vertiefung 12, die in ihrem Querschnitt an die Außenkontur des Verschlußteiles 10
angepaßt ist und wie ein Ringschlüssel die Kappe 11 übergreift.
[0015] Die gesamte Flasche wird aus einem extrudierten Schlauch hergestellt, der aus einem
heißsiegelbaren Kunststoff besteht. Aus dem Schlauch wird zunächst mit Hilfe von
zwei Unterformhälften einer Vorrichtung zum Herstellen, Füllen und Verschließen von
Flaschen der Flaschenkörper 1 geformt. Gleichzeitig erhalten der erste zylindrische
Abschnitt 2 und der zweite zylindrische Abschnitt 3 des Kopfteils ihre endgültige
Form mit Hilfe je eines Backens zweier Kopfformhälften. Im Anschluß hieran wird mittels
eines Fülldornes, aus dem ein Kalibrierdorn herausragt, die Flüssigkeit in den Flaschenkörper
in der gewünschten Menge eingefüllt. Nunmehr wird der Fülldorn soweit zurückgezogen,
daß der Kalibrierdorn im Inneren desjenigen Abschnittes des Schlauches liegt, aus
dem der Tropfer 7 mit Hilfe von Kalibrierbacken geformt wird, die nun gegeneinander
bewegt werden und dabei zusammen mit dem Kalibrierdorn den Tropfer 7 formen. Als letztes
werden der Kalibrierdorn aus dem oberen Schlauchende herausgezogen, danach mittels
Formbacken der Kopfformhälften der Verschlußteil 10 geformt und damit die Flasche
verschlossen und zum Schluß die Kappe 11 aufgesetzt.
[0016] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Tropferflasche aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Tropfer (7) einstückig mit dem Flaschenkopf ausgebildet ist.
2. Tropferflasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tropfer (7) im Anschluß an einen sich in der Ausfließrichtung verjüngenden,
kegelstumpfförmigen Abschnitt (6) einen sich in der Ausfließrichtung erweiternden
konischen Abschnitt (8) aufweist.
3. Tropferflasche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an das im Durchmesser größere Ende des konischen Abschnittes (8) ein hohler,
vorzugsweise würfelförmiger Verschlußteil (10) anschließt.
4. Tropferflasche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Tropfer (7) und dem Verschlußteil (10) eine umlaufende Sollbruchstelle
vorgesehen ist.
5. Tropferflasche nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußteil (10) eine von der Kreisform abweichende Umfangskontur hat und
eine Verschlußkappe (11) mit einer eine drehfeste Verbindung mit dem Verschlußteil
(10) ergebenden Innenkontur vorgesehen ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Flasche gemäß Anspruch 1, bei dem ein Schlauch
aus einem heißsiegelbaren Kunststoff in eine der Flasche entsprechende Form gebracht
und der Flaschenkopf innen zumindest auf einem Teil seiner Länge kalibriert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein innen kalibrierter Teil des Flaschenkopfes zu einem Tropfer geformt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tropfer an das dem Flaschenköper abgekehrten Ende eines Abschnittes des Flaschenkopfes
angeformt wird, der auf seiner Außenmantelfläche mit einem Gewinde für den Eingriff
eines korrespondierenden Gewindes einer Verschlußkappe versehen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an das dem Flaschenkörper abgekehrten Ende des Tropfers ein mit ihm einstückig
ausgebildeter Verschlußteil angeformt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang vom Tropfer zum Verschlußteil mit einer ringförmigen Zone geringer
Wandstärke als Sollbruchstelle versehen wird.
10.Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flasche nach der Formung des Flaschenkörpers gefüllt und danach der Tropfer
fertiggestellt und an ihn der Verschlußteil angeformt werden.