[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Thermoschutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Eine Thermoschutzvorrichtung dieser Art ist aus der DE 27 38 078 A1 vorbekannt. Hierbei
ist das Schmelzelement als eine den Überspannungsleiter umgebende Hülse ausgebildet,
die im Überspannungsfall von den Federarmen der Bügelfeder durchstoßen wird. Nachteilig
hierbei ist, daß das Schmelzelement ein zusätzliches Bauteil bildet, das außerdem
an die Form des Überspannungsableiters genau angepaßt werden muß. Ferner können Kriechströme
zwischen den Federarmen der Bügelfeder und den Kontakten des Überspannungsableiters
fließen.
[0003] Es ist ferner aus der EP 0.040.522 A1 eine gattungsfremde Thermoschutzvorrichtung
bekannt, wobei welcher der Überspannungsableiter nicht in eine Kammer eines Gehäusekörpers
eingesetzt ist. Statt dessen sind hier napfförmige Schmelzelemente zur Aufnahme von
Druckfedern angeordnet, welche zwei jochartige Kontaktplatten miteinander verbinden.
Im Überspannungsfall schmelzen die Bodenteile der napfförmigen Schmelzelemente, wodurch
die Federn die jochartigen Kontaktplatten miteinander verbinden. Nachteilig hierbei
ist, daß die napfförmigen Schmelzelemente zusätzliche Bauteile bilden.
[0004] Es ist ferner aus dem Prospekt "Surge Arresters" der The M-O Valve Company Ltd. eine
Thermoschutzvorrichtung für Überspannungsableiter bekannt, die mit einem festverbundenen
Federstab versehen sind, der durch eine Kunststoffummantelung auf Abstand zum Überspannungsableiter
gehalten ist. Im Überspannungsfall schmilzt die Kunststoffummantelung, wodurch der
Federstab über die Kontakte der Überspannungsableiter kurzschließt. Nachteilig ist,
daß der Federstab ein fest mit dem Überspannungsableiter verbundenes Sonderbauteil
bildet und daß der Überspannungsableiter nach dem Wegschmelzen der Kunststoffummantelung
nicht mehr verwendbar ist.
[0005] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Thermoschutzvorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der nur möglichst wenige und einfache Bauteile
erforderlich und Kriechströme zwischen der Bügelfeder und den Kontakten des Überspannungsableiters
vermieden sind.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1. Erfindungsgemäß wird das Schelzelement aus einer zwischen den beiden Kammern zur
Aufnahme des Überspannungsableiters und der Bügelfeder angeordneten Trennwand aus
thermoplastischem Kunststoff gebildet, welche ein einfaches und vor allem einfach
zu ersetzendes Bauteil bildet. Durch die Anordnung der Bügelfeder in der separaten
Kammer besteht darüberhinaus zwischen der Bügelfeder und den Kontakten des Überspannungsableiters
eine ausreichende elektrische Trennung, sodaß keine Kriechströme entstehen können.
Auch ist der Überspannungsableiter nach einem Überspannungsfall wieder verwendbar.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
So wird durch die einteilige Ausbildung der Trennwand mit dem Gehäusekörper eine Möglichkeit
geschaffen, den Überspannungsableiter unabhängig von der Bügelfeder in das Überspannungsableitermagazin
einzusetzen bzw. aus diesem herauszunehmen. Hierdurch wird die Bestückungszeit der
Überspannungsableitermagazine wesentlich verringert.
[0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
einer Thermoschutzvorrichtung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine perspektivische Darstellung des Überspannungsableitermagazines mit Thermoschutzvorrichtung
und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung gemäß der Linie I-I in Fig. 1
[0009] Das Überspannungsableitermagazin 11 besteht aus einem Gehäusekörper 13 aus thermoplastischem
Kunststoff und einer metallischen Erdschiene 12. Im Gehäusekörper 13 sind eine oder
mehrere, nach oben offene Kammern 14 zur Aufnahme von Überspannungsableitern 6 vorgesehen,
die vorzugsweise nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind. Den Kammern 14 sind
Kammern 9 zur Aufnahme von Bügelfedern 3 zugeordnet. Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt,
ist die innere Kontur der Kammer 14 dem zylinderförmigen Überspannungsableiter 6
angepaßt, der auf beiden Stirnseiten Kontakte 7,8 besitzt.
[0010] Die zylinderförmige Kammer 14 ist bodenseitig durch die sich über die ganze Bodenfläche
des Gehäusekörpers 13 erstreckende Erdschiene 12 verschlossen, so daß der Kontakt
7 des in die Kammer 14 eingesetzten Überspannungsableiters 6 mit der Erdschiene 12
elektrisch verbunden ist. An der Oberseite 16 des Gehäusekörpers 13 liegt am anderen
Kontakt 8 des Überspannungsableiters 6 eine mit einem Fernmeldekabel verbundene Kontaktfeder
15 an. Die Kontaktfeder 15 drückt federnd den Überspannungsableiter 6 gegen die Erdschiene
12, der somit in der Kammer 14 klemmend gehalten ist.
[0011] Neben jeder Kammer 14 ist eine weitere, rechteckförmige, nach oben offene Kammer
9 vorgesehen, die im Gegensatz zur Kammer 14 bodenseitig verschlossen ist und somit
keine Verbindung zur Erdschiene 12 besitzt. Beide Kammern 9,14 sind durch eine dünne
Trennwand 1 aus einem thermoplastischen Kunststoff des Gehäusekörpers 13 voneinander
getrennt.
[0012] In die nach oben offene Kammer 9 ist eine U-förmig ausgebildete Bügelfeder 3 mit
zwei Federarmen 4,5 eingesteckt, und zwar so, daß die Federarme 4,5 in Richtung Trennwand
2 zeigen. Die Enden der Federarme 4,5 sind jetzt den Kontakten 7,8 des Überspannungsableiters
6 zugeordnet und nur durch die Trennwand 2 voneinander getrennt. Die Bügelfeder 3
ist leicht vorgespannt, so daß die beiden Federarme 4,5 der Bügelfeder 3 rechtwinklig
federnd gegen die Trennwand 1 gedrückt sind.
[0013] Beim Auftreten einer Überspannung fließt der Überstrom über die Kontaktfeder 15 zum
Kontakt 8 des Überspannungsableiters 6. Zwischen dem einen Kontakt 8 und dem anderen
Kontakt 7 des Überspannungsableiters besteht eine Gasfunkenstrecke, so daß zwischen
den Kontakten 7,8 des Überspannungsableiters 6 ein Lichtbogen entsteht. Da der Kontakt
7 direkt an der Erdschiene 12 aufliegt, wird der entstandene Überstrom auf Erde abgeleitet.
[0014] Fließt der Überstrom auf eine längere Zeit, so würde das Überspannungsableitermagazin
11 aufgrund der hohen Temperatur zerstört werden. Um diese Zerstörung zu verhindern,
ist neben jeder, einen Überspannungsableiter 6 aufnehmenden Kammer 14 eine weitere
Kammer 9 mit der U-förmigen Bügelfeder 3 vorgesehen. Durch die Erwärmung des Überspannungsableiters
6 bei hohen Temperaturen wird die die beiden Kammern 9,14 begrenzende Trennwand 1
plastisch, so daß die unter einer Federkraft gegen die Trennwand 1 andrückenden Federarme
4,5 der Bügelfeder 3 die Trennwand 1 durchstoßen. Eine elektrische Verbindung zwischen
Bügelfeder 3 und dem Überspannungsableiter 6 ist somit hergestellt, da der Federarm
4 auf den Kontakt 8 und der Federarm 5 der Bügelfeder 3 auf den Kontakt 7 des Überspannungsableiters
6 treffen. Der in der Gasfunkenstrecke des Überspannungsableiters 6 gebildete Lichtbogen
wird somit durch die Bügelfeder 3 kurzgeschlossen, wodurch der Überstrom direkt auf
das Erdpotential abfließen kann. Die Trennwand 1 hat Mindestdicke von ca. 0,3 mm.
[0015] In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist die Trennwand als zwischen die beiden
Kammern 9,14 einlegbares Einzelteil ausgebildet.
1. Thermoschutzvorrichtung für in Überspannungsableitermagazine der Fernmeldetechnik
eingebaute Überspannungsableiter, wobei dem in eine Kammer des Gehäusekörpers eingesetzten
Überspannungsableiter eine Bügelfeder und ein Schmelzelement zugeordnet sind, das
im Überspannungsfall zum Kurzschließen der beiden Kontakte des Überspannungsableiters
von mindestens einem Federarm der Bügelfeder durchstoßen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kammer (14) für den Überspannungsableiter (6) eine im Gehäusekörper (13) ausgebildete
separate Kammer (9) zur Aufnahme der Bügelfeder (3) zugeordnet ist und daß zwischen
den beiden Kammern (9,14) eine Trennwand (1) aus thermoplastischem Kunststoff als
Schmelzelement (2) angeordnet ist.
2. Thermoschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwand (1) eine Wanddicke von ca. 0,3 mm aufweist.
3. Thermoschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die Trennwand (1) einteilig mit dem Gehäusekörper (13) des Überspannungsableitermagazines
(1) ausgebildet ist.