(19)
(11) EP 0 312 729 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1989  Patentblatt  1989/17

(21) Anmeldenummer: 88113259.1

(22) Anmeldetag:  13.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01T 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.10.1987 DE 3735837
10.06.1988 DE 3820272

(71) Anmelder: KRONE Aktiengesellschaft
D-14167 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Biederstedt, Lutz
    D-1000 Berlin 37 (DE)
  • Müller, Manfred
    D-1000 Berlin 65 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Thermoschutzvorrichtung für in Überspannungsableitermagazine der Fernmeldetechnik eingebaute Überspannungsableiter


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Thermoschutzvorrichtung für in Überspannungsableitermagazine 11 der Fernmelde­technik eingebaute Überspannungsableiter 6, wobei dem in eine Kammer 14 des Gehäusekörpers 13 eingesetzten Überspannungsableiter 6 eine Bügelfeder 3 und ein Schmelzelement 2 zugeordnet sind, das im Überspannungsfall zum Kurzschließen der beiden Kontakte 7,8 des Über­spannungsableiters 6 von mindestens einem Federarm 4,5 der Bügelfeder 3 durchstoßen wird.
    Um die Thermoschutzvorrichtung mit möglichst einfachen Bauteilen auszubilden und Kriechströme zwischen der Bügelfeder 3 und den Kontakten 7,8 des Überspannungs­ableiters 6 zu vermeiden, ist vorgesehen, daß der Kammer 14 für den Überspannungsableiter 6 eine im Gehäuse­körper 13 ausgebildete separate Kammer 9 zur Aufnahme der Bügelfeder 3 zugeordnet ist und daß zwischen den beiden Kammern 9,14 eine Trennwand 1 aus thermoplastischem Kunststoff als Schmelzelement 2 angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Thermoschutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Eine Thermoschutzvorrichtung dieser Art ist aus der DE 27 38 078 A1 vorbekannt. Hierbei ist das Schmelzelement als eine den Überspannungsleiter umgebende Hülse ausgebildet, die im Überspannungsfall von den Federarmen der Bügelfeder durchstoßen wird. Nachteilig hierbei ist, daß das Schmelz­element ein zusätzliches Bauteil bildet, das außerdem an die Form des Überspannungsableiters genau angepaßt werden muß. Ferner können Kriechströme zwischen den Federarmen der Bügelfeder und den Kontakten des Überspannungsableiters fließen.

    [0003] Es ist ferner aus der EP 0.040.522 A1 eine gattungsfremde Thermoschutzvorrichtung bekannt, wobei welcher der Über­spannungsableiter nicht in eine Kammer eines Gehäusekörpers eingesetzt ist. Statt dessen sind hier napfförmige Schmelz­elemente zur Aufnahme von Druckfedern angeordnet, welche zwei jochartige Kontaktplatten miteinander verbinden. Im Überspannungsfall schmelzen die Bodenteile der napfförmigen Schmelzelemente, wodurch die Federn die jochartigen Kontaktplatten miteinander verbinden. Nachteilig hierbei ist, daß die napfförmigen Schmelzelemente zusätzliche Bauteile bilden.

    [0004] Es ist ferner aus dem Prospekt "Surge Arresters" der The M-O Valve Company Ltd. eine Thermoschutzvorrichtung für Überspannungsableiter bekannt, die mit einem festverbundenen Federstab versehen sind, der durch eine Kunststoffummantelung auf Abstand zum Überspannungsableiter gehalten ist. Im Überspannungsfall schmilzt die Kunst­stoffummantelung, wodurch der Federstab über die Kontakte der Überspannungsableiter kurzschließt. Nachteilig ist, daß der Federstab ein fest mit dem Überspannungsableiter verbundenes Sonderbauteil bildet und daß der Überspannungs­ableiter nach dem Wegschmelzen der Kunststoffummantelung nicht mehr verwendbar ist.

    [0005] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Thermoschutzvorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der nur möglichst wenige und einfache Bauteile erforderlich und Kriechströme zwischen der Bügelfeder und den Kontakten des Überspannungsableiters vermieden sind.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kenn­zeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Erfindungsgemäß wird das Schelzelement aus einer zwischen den beiden Kammern zur Aufnahme des Überspannungsableiters und der Bügelfeder angeordneten Trennwand aus thermoplastischem Kunststoff gebildet, welche ein einfaches und vor allem einfach zu ersetzendes Bauteil bildet. Durch die Anordnung der Bügelfeder in der separaten Kammer besteht darüber­hinaus zwischen der Bügelfeder und den Kontakten des Überspannungsableiters eine ausreichende elektrische Trennung, sodaß keine Kriechströme entstehen können. Auch ist der Überspannungsableiter nach einem Überspannungsfall wieder verwendbar.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. So wird durch die einteilige Ausbildung der Trennwand mit dem Gehäusekörper eine Möglichkeit geschaffen, den Überspannungsableiter unab­hängig von der Bügelfeder in das Überspannungsableiter­magazin einzusetzen bzw. aus diesem herauszunehmen. Hierdurch wird die Bestückungszeit der Überspannungs­ableitermagazine wesentlich verringert.

    [0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles einer Thermoschutzvorrichtung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 Eine perspektivische Darstellung des Überspannungsableitermagazines mit Thermoschutzvorrichtung und

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung gemäß der Linie I-I in Fig. 1



    [0009] Das Überspannungsableitermagazin 11 besteht aus einem Gehäusekörper 13 aus thermoplastischem Kunststoff und einer metallischen Erdschiene 12. Im Gehäusekörper 13 sind eine oder mehrere, nach oben offene Kammern 14 zur Aufnahme von Überspannungsableitern 6 vorgesehen, die vorzugsweise nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind. Den Kammern 14 sind Kammern 9 zur Aufnahme von Bügelfedern 3 zuge­ordnet. Wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, ist die innere Kontur der Kammer 14 dem zylinderförmigen Über­spannungsableiter 6 angepaßt, der auf beiden Stirnseiten Kontakte 7,8 besitzt.

    [0010] Die zylinderförmige Kammer 14 ist bodenseitig durch die sich über die ganze Bodenfläche des Gehäusekörpers 13 erstreckende Erdschiene 12 verschlossen, so daß der Kontakt 7 des in die Kammer 14 eingesetzten Überspannungsableiters 6 mit der Erdschiene 12 elektrisch verbunden ist. An der Oberseite 16 des Gehäusekörpers 13 liegt am anderen Kontakt 8 des Überspannungsableiters 6 eine mit einem Fernmelde­kabel verbundene Kontaktfeder 15 an. Die Kontaktfeder 15 drückt federnd den Überspannungsableiter 6 gegen die Erdschiene 12, der somit in der Kammer 14 klemmend gehalten ist.

    [0011] Neben jeder Kammer 14 ist eine weitere, rechteckförmige, nach oben offene Kammer 9 vorgesehen, die im Gegensatz zur Kammer 14 bodenseitig verschlossen ist und somit keine Verbindung zur Erdschiene 12 besitzt. Beide Kammern 9,14 sind durch eine dünne Trennwand 1 aus einem thermo­plastischen Kunststoff des Gehäusekörpers 13 voneinander getrennt.

    [0012] In die nach oben offene Kammer 9 ist eine U-förmig ausgebildete Bügelfeder 3 mit zwei Federarmen 4,5 eingesteckt, und zwar so, daß die Federarme 4,5 in Richtung Trennwand 2 zeigen. Die Enden der Federarme 4,5 sind jetzt den Kontakten 7,8 des Überspannungsableiters 6 zugeordnet und nur durch die Trennwand 2 voneinander getrennt. Die Bügelfeder 3 ist leicht vorgespannt, so daß die beiden Federarme 4,5 der Bügelfeder 3 rechtwinklig federnd gegen die Trennwand 1 gedrückt sind.

    [0013] Beim Auftreten einer Überspannung fließt der Überstrom über die Kontaktfeder 15 zum Kontakt 8 des Überspannungsab­leiters 6. Zwischen dem einen Kontakt 8 und dem anderen Kontakt 7 des Überspannungsableiters besteht eine Gasfunkenstrecke, so daß zwischen den Kontakten 7,8 des Überspannungsableiters 6 ein Lichtbogen entsteht. Da der Kontakt 7 direkt an der Erdschiene 12 aufliegt, wird der entstandene Überstrom auf Erde abgeleitet.

    [0014] Fließt der Überstrom auf eine längere Zeit, so würde das Überspannungsableitermagazin 11 aufgrund der hohen Temperatur zerstört werden. Um diese Zerstörung zu verhindern, ist neben jeder, einen Überspannungsableiter 6 aufnehmenden Kammer 14 eine weitere Kammer 9 mit der U-förmigen Bügelfeder 3 vorgesehen. Durch die Erwärmung des Überspannungsableiters 6 bei hohen Temperaturen wird die die beiden Kammern 9,14 begrenzende Trennwand 1 plastisch, so daß die unter einer Federkraft gegen die Trennwand 1 andrückenden Federarme 4,5 der Bügelfeder 3 die Trennwand 1 durchstoßen. Eine elektrische Verbindung zwischen Bügelfeder 3 und dem Überspannungsableiter 6 ist somit hergestellt, da der Federarm 4 auf den Kontakt 8 und der Federarm 5 der Bügelfeder 3 auf den Kontakt 7 des Überspannungsableiters 6 treffen. Der in der Gasfunken­strecke des Überspannungsableiters 6 gebildete Lichtbogen wird somit durch die Bügelfeder 3 kurzgeschlossen, wodurch der Überstrom direkt auf das Erdpotential abfließen kann. Die Trennwand 1 hat Mindestdicke von ca. 0,3 mm.

    [0015] In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist die Trennwand als zwischen die beiden Kammern 9,14 einlegbares Einzelteil ausgebildet.


    Ansprüche

    1. Thermoschutzvorrichtung für in Überspannungsableiter­magazine der Fernmeldetechnik eingebaute Überspannungs­ableiter, wobei dem in eine Kammer des Gehäusekörpers eingesetzten Überspannungsableiter eine Bügelfeder und ein Schmelzelement zugeordnet sind, das im Überspannungs­fall zum Kurzschließen der beiden Kontakte des Überspannungs­ableiters von mindestens einem Federarm der Bügelfeder durchstoßen wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kammer (14) für den Überspannungsableiter (6) eine im Gehäusekörper (13) ausgebildete separate Kammer (9) zur Aufnahme der Bügelfeder (3) zugeordnet ist und daß zwischen den beiden Kammern (9,14) eine Trennwand (1) aus thermo­plastischem Kunststoff als Schmelzelement (2) angeordnet ist.
     
    2. Thermoschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Trennwand (1) eine Wanddicke von ca. 0,3 mm aufweist.
     
    3. Thermoschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet
    daß die Trennwand (1) einteilig mit dem Gehäusekörper (13) des Überspannungsableitermagazines (1) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht